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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Batterie mit einer Mehrzahl von Batteriezellen, die dazu eingerichtet sind, durch Ansteuerung von Koppelschaltungen einem Batteriestrang zugeschaltet oder überbrückt zu werden, wobei die Batterie Ansteuerungsmittel zum Ansteuern der Koppelschaltungen durch Ansteuerungssignale aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Regelung einer Batteriespannung einer Batterie.
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Stand der Technik
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Es zeichnet sich ab, dass in Zukunft sowohl bei stationären Anwendungen als auch bei Fahrzeugen wie Hybrid- und Elektrofahrzeugen vermehrt Batteriesysteme zum Einsatz kommen werden. Um die für eine jeweilige Anwendung gegebenen Anforderungen an Spannung und zur Verfügung stellbarer Leistung erfüllen zu können, werden eine hohe Zahl von Batteriezellen in Serie geschaltet, wodurch ein Batteriestrang gebildet wird, der eine Batteriespannung bereitstellt. Zur Erzielung eines hohen Batteriestroms werden oft noch zusätzlich Batteriezellen parallel geschaltet.
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In vorherigen Anmeldungen der Anmelderin wurden Batterien beschrieben, die einen Batteriestrang mit einer variablen oder einstellbaren Batteriespannung aufweisen. Dies wurde dadurch erreicht, indem eine bestimmte Anzahl von Batteriezellen oder Batteriemodulen aktiviert werden, so dass deren Gesamtspannung einem gewünschten Sollwert für eine Batteriespannung entspricht, wobei die anderen, nicht benötigten Batteriezellen deaktiviert beziehungsweise überbrückt werden. Gemäß dem Stand der Technik wird dazu eine Ansteuerung von Koppelschaltungen der Batteriezellen durch Mikrocontroller vorgenommen, wobei die Mikrocontroller typischerweise über eine galvanische Trennung hinweg mit einem zentralen Steuergerät kommunizieren. Die Koppelschaltungen können durch Halbleiterschalter, insbesondere MOSFET-Transistoren, und einem jeweils dazugehörigen Treiberschaltkreis realisiert sein. Die Halbleiterschalter können in einer Halbbrückenkonfiguration oder einer Vollbrückenkonfiguration angeordnet sein. Ferner kann jede von den Koppelschaltungen zum Schalten einer einzelnen Batteriezelle oder einem Batteriemodul mit mehreren Batteriezellen vorgesehen sein. Dabei muss einer jeweiligen Koppelschaltung über eine Kommunikationsschnittstelle beziehungsweise über eine Signalübertragungsverbindung (Kommunikationsbus) von einem zentralen Steuergerät mitgeteilt werden, ob die Batteriezelle beziehungsweise das Batteriemodul zugeschaltet oder überbrückt werden soll oder welcher Transistor eingeschaltet sein soll und welcher nicht.
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Nachteilig daran ist jedoch der erforderliche hohe Kommunikationsaufwand, was im besonders hohen Maße der eintritt, wenn die Zahl der jeweils durch eine Koppeleinheit geschalteten Batteriemodule oder Batteriezellen verringert wird, um eine feine Spannungsabstufung der Batteriespannung zu erreichen. Der hohe Kommunikationsaufwand liegt insbesondere in der Erfordernis begründet, dass um ein hinreichend robustes und effizientes Batteriesystem zu erhalten, die Batteriezellen oder Batteriemodule im Allgemeinen in Echtzeit adressiert und geschaltet werden müssen.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine Batterie mit einer Mehrzahl von Batteriezellen zur Verfügung gestellt, wobei die Batteriezellen dazu eingerichtet sind, durch Ansteuerung von Koppelschaltungen selektiv einem Batteriestrang zugeschaltet oder überbrückt zu werden. Die Batterie weist Ansteuerungsmittel zum Ansteuern der Koppelschaltungen durch Ansteuerungssignale auf, wobei die Ansteuerungsmittel dazu eingerichtet sind, eine Ansteuerung der Koppelschaltungen mittels pulsweitenmodulierter Signalen vorzunehmen. Dabei wird zur Erzeugung von gewichteten pulsweitenmodulierten Signalen eine Vorgabe eines pulsweitenmodulierten Signals mittels den Batteriezellen zugeordneter Wichtungsschaltungen derart verarbeitet, dass eine mittlere Einschaltzeit einer jeweiligen Batteriezelle durch das Tastverhältnis eines gewichteten pulsweitenmodulierten Signals bestimmt ist.
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Ferner wird ein Verfahren zur Regelung einer Batteriespannung einer Batterie mit mehreren Batteriezellen zur Verfügung gestellt, bei dem eine Ansteuerung von Koppelschaltungen mittels pulsweitenmodulierter Signalen jeweils unter Verwendung von individuell angepassten Wichtungen für das Tastverhältnis eines pulsweitenmodulierten Signals erfolgt. Dabei wird eine mittlere Einschaltzeit einer jeden Batteriezelle durch das Tastverhältnis eines gewichteten pulsweitenmodulierten Signals bestimmt, und die Batteriezellen werden im Mittel so zu dem Batteriestrang zugeschaltet, das die Batteriespannung auf eine gewünschte Sollspannung eingestellt wird.
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Als ein Vorteil der Erfindung kann eine drastische Reduzierung des Kommunikationsaufwandes erreicht werden, da sämtliche Koppeleinheiten unter Verwendung ein und derselben Vorgabe für ein pulsweitenmoduliertes Signal angesteuert werden können. Gleichzeitig erlaubt die Erfindung eine hohe Skalierbarkeit der Batterie, da durch die Wichtungsschaltungen für jede Batteriezelle eine weitgehend autarke Regelungsfunktion implementiert werden kann. Indem die mittlere Einschaltzeit jeder Batteriezellen durch das Tastverhältnis eines pulsweitenmodulierten Signals bestimmt ist, wird zunächst eine einfache, zentrale Regelung der Batteriespannung erlaubt. Ferner kann durch die erfindungsgemäße zweistufige Regelung, bei der zunächst zentral eine Vorgabe erfolgt und daraufhin lokal eine Wichtung durchgeführt wird, beispielsweise auch eine Steuerung eines Balancing, je nach Anordnung der Wichtungsschaltung, direkt bei oder auf den Batteriezelle durchgeführt werden, ohne das Balancing für jede Batteriezelle einzeln durch ein zentrales Steuergerät vorgeben oder steuern zu müssen. Es wird ermöglicht, dass eine Gesamtbatteriespannung eingestellt wird, ohne dass alle Zellspannungen an ein zentrales Steuergerät übertragen werden müssen und/oder dort hinsichtlich einer Entscheidung darüber, welche Batteriezellen dem Batteriestrang zugeschaltet werden sollen und welche überbrückt werden sollen, ausgewertet werden müssen.
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Bevorzugt ist für jede Batteriezelle der Batterie eine Wichtungsschaltung vorhanden. Dadurch kann eine besonders hohe Skalierbarkeit der Batterie bei gleichzeitig einer besonders feinen Abstufung der einstellbaren Batteriespannung erreicht werden. Bei anderen Ausführungsformen ist die Wichtungsschaltung batteriemodulweise vorgesehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Wichtungsschaltungen jeweils zum Anpassen der Vorgabe für ein pulsweitenmoduliertes Signals anhand von Betriebsparametern der Batterie und/oder anhand von Betriebsparametern von einzelnen Batteriezellen eingerichtet.
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Damit kann eine zuverlässige und auf eine Situation anpassbare Regelung einer Batteriespannung gewährleistet werden.
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Ferner weist die Batterie bevorzugt eine zentrale Regeleinheit auf, die dazu eingerichtet ist, die Vorgabe für das pulsweitenmodulierte Signal basierend auf einen Vergleich einer von der Batterie erzeugten Batteriespannung mit einer vorgegebenen Sollspannung zu erzeugen.
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Dadurch wird eine unabhängig vom Ladungszustand der Batteriezellen funktionsfähige Regelung der Batteriespannung ermöglicht. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass beispielsweise im Falle eines höheren mittleren Ladezustands der Zellen über die zentrale Regeleinheit ein anderes pulsweitenmoduliertes Signal mit einem niedrigeren Tastverhältnis („Duty-Cycle“) zum Zuschalten der Zellen generiert werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Batterie eine Signalübertragungsverbindung auf, die dazu eingerichtet ist, die erzeugte Vorgabe direkt als ein vorgegebenes pulsweitenmoduliertes Signal an die Wichtungsschaltungen zu übermitteln.
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Alternativ ist es möglich, dass durch die Signalübertragungsverbindung eine analoge oder digitale Information über das vorgegebene pulsweitenmoduliertes Signal an die Wichtungsschaltungen übermittelt wird. So ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Signalübertragungsverbindung als ein Kommunikationsbus zur Übertragung eines digitalen Signals ausgebildet.
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Ferner ist die Batterie bevorzugt mit einer Mess- und Auswerteelektronik zum Ermitteln von aktuellen Werten der Betriebsparameter, die zur Anpassung des pulsmodulierten Signals von den Wichtungsschaltungen verwendet werden, ausgestattet. Dabei kann die Wichtungsfunktion desto selektiver eingesetzt werden, je mehr Betriebsparameter aktuell ermittelt werden.
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Ferner wird es bevorzugt, dass die ermittelten Werte von der Mess- und Auswerteelektronik zur Verwertung an die Wichtungsschaltung übergeben werden. Durch diese direkte Art der Übermittlung von Messwerten wird weiterhin der Kommunikationsaufwand, beispielsweise der Kommunikationsaufwand zwischen den Batteriezellen oder Koppeleinheiten und einem zentralen Steuergerät, verringert.
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Bei einer anderen besonderen Ausführungsform sind zumindest Teile der Mess- und Auswertelektronik direkt bei oder auf den Batteriezellen angeordnet.
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Gemäß einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung weist die Mess- und Auswerteelektronik Mittel zum Bestimmen von Werten für einen Ladezustand, einen Lebensdauerzustand, und/oder einen berechneten Gütefaktor auf, die für einzelne Batteriezellen, als Mittelwert für alle Batteriezellen, und/oder als Verteilung über alle Batteriezellen vorliegen können.
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Ferner wird es bevorzugt, dass auch die momentane Stromrichtung eines Batteriestroms bestimmt wird und der Wichtungsschaltung gemeldet wird. Damit kann bei einer Berechnung der Wichtungsfunktion insbesondere eine Balancing-Vorgabe in jedem Batteriezustand hinreichend berücksichtigt werden, ohne dass diese Vorgabe von einem zentralen Steuergerät mitgeteilt werden muss. Daher werden die Wichtungen insbesondere aus einer Wichtungsfunktion berechnet, in die ein Ladezustand, insbesondere ein Ladezustand einer jeweiligen zu schaltenden Batteriezelle, eine Stromrichtung eines Batteriestroms, und/oder andere Betriebsparameter der Batterie eingehen.
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Nach einer besonders günstigen Vorgehensweise des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es hierbei vorgesehen sein, dass zunächst für jede Batteriezelle bestimmt wird, ob die Batteriezelle sich in einem niedrigen Ladezustand oder einem hohen Ladezustand befindet. Wenn die Batteriezelle sich in einem niedrigen Ladezustand befindet, wird im Falle eines Entladens der Batteriezelle ein vorgegebenes Tastverhältnis für das pulsweitenmodulierte Signal verringert. Dies geschieht bevorzugt so, dass sie Batteriezelle weniger stark getaktet wird. Dahingegen wird im Falle eines Ladens der Batteriezelle das Tastverhältnis entsprechend erhöht. Andererseits, wenn die Batteriezelle sich in einem hohen Ladezustand befindet, wird im Falle eines Entladens der Batteriezelle das Tastverhältnis erhöht, so dass die Batteriezelle stärker getaktet wird. Umkehrt wird hier, falls ein hoher Ladezustand vorliegt, im Fall eines Ladens der Batteriezelle des Tastverhältnis verringert.
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Die erfindungsgemäßen Koppelschaltungen sind bevorzugt durch eine Anordnung aus Halbleiterschaltern verwirklicht. Bevorzugt wird eine Halbbrücken-Konfiguration aus Haltleiterschaltern verwendet. Jedoch ist die Erfindung nicht auf eine bestimmte Art von Koppelschaltungen beschränkt. So kann eine Koppelschaltung auch als Vollbrücken-Konfiguration aus Halbleiterschaltern ausgestaltet sein.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform sind die Wichtungsschaltungen jeweils durch batteriezelleneigene, sowie mit der Mess- und Auswerteelektronik und der zentralen Regeleinheit verbundene Mikrocontroller ausgeführt. Durch die Kopplung der Mess- und Auswerteelektronik und der zentralen Regeleinheit mit einem Mikrocontroller kann die Batteriezelle auf besonders leistungsfähige und autarke Weise eine Verarbeitung der Vorgabe des pulsweitenmodulierten Signals durchführen, und es wird außerdem die Genauigkeit und Skalierbarkeit der Batterie weiterhin verbessert. So kann eine Berücksichtigung der Änderung der Randbedingungen für eine Batterie beziehungsweise ein Batteriesystem mit einer entsprechend anderen Programmierung des Mikrocontrollers erreicht werden. Insbesondere kann der erfindungsgemäße Mikrocontroller bevorzugt auch einen Speicher mit Befehlen zur Implementierung der Wichtungsfunktion umfassen.
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Nach einem Aspekt der Erfindung wird auch ein Kraftfahrzeug mit einem Elektromotor zur Verfügung gestellt, dass die erfindungsgemäße Batterie aufweist, wobei die die Batterie mit einem Antriebsstrang des Elektromotors verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Batterie ist bevorzugt eine Lithium-Ionen-Batterie.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und in der Beschreibung beschrieben.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Batteriesystem mit einem Batteriestrang aus zuschaltbaren und überbrückbaren Batteriezellen, die mit jeweils einer ansteuerbaren Koppelschaltung ausgestattet sind und durch ein pulsweitenmoduliertes angesteuert werden können, nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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2 ein Blockdiagramm über das Prinzip der erfindungsgemäßen Wichtung eines pulsweitenmodulieren Signals, das für eine Ansteuerung einer Koppelschaltung eingesetzt wird, nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
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3 ein Blockdiagramm über eine Wichtung eines pulsweitenmodulierten Signals nach einer dritten Ausführungsform der Erfindung, wobei im Unterschied zu 2 zusätzlich Werte eines mittleren Lebensdauerzustands und eines mittleren Ladezustands mit einbezogen werden, und
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4 ein Blockdiagramm über eine Wichtung eines pulsweitenmodulierten Signals nach einer vierten Ausführungsform der Erfindung, wobei im Unterschied zu 3 ferner auch Verteilungen des Ladezustands und des Lebensdauerzustands sowie ein Gütefaktor berücksichtigt wird.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In der 1 ist ein Batteriesystem 10 nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung gezeigt, das einen Batteriestrang 13 mit einer Reihenschaltung aus mehreren Batteriezellen 11 umfasst, die jeweils durch eine Koppelschaltung 12 selektiv zugeschaltet und überbrückt werden können. Dabei ist der übersichtlichen Darstellung halber in der Zeichnung lediglich eine von den Batteriezellen 11 mit der zugehörigen Koppelschaltung 12 explizit dargestellt. Die Koppelschaltung 12 weist eine Halbleiterschaltung mit in Halbbrücken-Konfiguration 19 angeordneten Halbleiterschaltern auf. Die Halbleiterschalter sind beispielsweise MOSFETs, die durch einen zu der Koppelschaltung 12 zugehörigen Treiberschaltkreis 20 betrieben werden.
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Wie aus der 1 ersichtlich ist, kann sich die Batteriezelle 11 je nach Schaltstellung der Halbbrücken-Konfiguration entweder in einem eingeschalteten, das heißt zugeschalteten Zustand, in dem die Batteriezelle 11 zu einer Batteriespannung des Batteriestrangs 13 beiträgt, oder in einem überbrückten Zustand befinden, in dem zumindest eine Seite der Batteriezelle 11 von dem Batteriestrang 13 entkoppelt ist. Die Koppelschaltungen 12 der Batteriezellen 11 können dazu genutzt werden, eine gewünschte Batteriespannung einzustellen, je nachdem, wie viele Batteriezellen 11 gleichzeitig dem Batteriestrang zugeschaltet werden. Der Treiberschaltkreis 20 zum Betreiben der Halbbrücken-Konfiguration 19 wird von den erfindungsgemäßen Ansteuerungsmitteln 15 mit pulsweitenmodulierten Signalen 14 angesteuert. Die Ansteuerungsmittel 15 implementieren eine Wichtungsfunktion, die hier im Wesentlichen in Form von Befehlen in dem Mikrocontroller 16, der mit dem Treiberschaltkreis 20 verbunden ist, vorliegt. Der Mikrocontroller ist über einen Isolator 17 mit einer Signalübertragungsverbindung 18, die hier als Kommunikationsbus ausgeführt ist, verbunden. Die Signalübertragungsverbindung 18 überträgt ein aus einer zentralen Regeleinheit (nicht dargestellt) stammendes pulsweitenmoduliertes Signal 14, das als Vorgabe und Ausgangspunkt für eine individuell und situationsbedingt auf die einzelne Batteriezelle 11 abgestimmte Wichtung dient.
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Die (nicht dargestellte) zentrale Regeleinheit erzeugt die Vorgabe für das pulsweitenmodulierte Signal 14 basierend auf einen Vergleich einer von der Batterie erzeugten Batteriespannung mit einer vorgegebenen Sollspannung, wodurch ein erster Regelkreis ausgeführt wird, der ein zunächst für alle Batteriezellen 11 gültiges, jedoch noch zu wichtendes pulsweitenmoduliertes Signal 14 ausgibt.
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Ferner wird durch die Kopplung des Mikrocontrollers 16 mit einer entsprechenden Mess- und Auswerteeinheit der Batterie und mit der zentralen Regeleinheit eine Wichtungsschaltung 21 gebildet. Eine Wichtungsfunktion W(x) ist dabei vorzugsweise in dem Mikrocontroller 16 in Form beispielsweise einer Programmierung oder einer Firmware implementiert. Im Folgenden wird anhand der 2 bis 4 das Prinzip der erfindungsgemäßen Wichtungsfunktion W(x) anhand von Blockdiagrammen erläutert.
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In 2 werden wichtige Elemente der Wichtungsfunktion W(x) oder eines in dem in 1 gezeigten Mikrocontroller 16 gespeicherten, die Wichtungsfunktion W(x) implementierenden Programms nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Gemäß dieser Ausführungsform empfängt der Mikrocontroller 16 zusätzlich zu dem pulsweitenmodulierten Signal 14 auch Messgrößen und/oder berechnete Größen von aktuellen Betriebsparametern 23, 24 der Batterie oder von Batteriezellen sowie eine Information über die Stromrichtung 22 des momentanen Batteriestroms. Der Einfachheit halber wird in 2 lediglich der entsprechende Programmablauf angedeutet, wobei von der Darstellung einer beispielhaften zugehörigen, hardwaremäßigen Verschaltung, beispielsweise des Mikrocontrollers 16 mit der Treiberschaltung 20, oder der Treiberschaltung 20 mit der Halbbrückenkonfiguration 19, in 2 abgesehen wird, da dies bereits in 1 angegeben wurde. In 2 wird mit PWM1 das ursprüngliche, vorgegebene pulsweitenmodulierte Signal 14 gemäß 1 oder, als eine Alternative, eine Information über ein entsprechendes vorgegebenes pulsweitenmoduliertes Signal bezeichnet, und mit PWM2 wird ein von dem Mikrocontroller 16 ausgegebenes gewichtetes pulsweitenmoduliertes Signal bezeichnet.
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Somit wird die Treiberschaltung 20 in die Lage versetzt, die Halbleiterschalter in der Halbbrücken-Konfiguration 19 gemäß dem gewichteten pulsweitenmodulierten Signal PWM2 zu schalten. Dabei wird je nach Tastverhältnis des pulsweitenmodulierten Signals PWM2 die betreffende Batteriezelle 11 stärker oder geringer getaktet.
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Erfindungsgemäß wird somit eine verbesserte Spannungsregelung von Batterien mit autonomen Batteriezellen zur Verfügung gestellt, wobei die Batteriezellen beispielsweise mit integrierter Elektronik mit Hilfe einer Regelung so getaktet werden können, dass für die Gesamt-Batterie die gewünschte Batteriespannung eingestellt wird. Dabei wird erfindungsgemäß insbesondere erreicht, dass nicht alle Batteriezellen 11 mit identischem Tastverhältnis („Duty Cycle“) getaktet werden. Vielmehr findet jeweils eine Anpassung, das heißt eine Wichtung statt, in der relevante Betriebsparameter, die gemäß der in 2 gezeigten zweiten Ausführungsform allgemein mit den Bezugszeichen 23, 24 bezeichnet werden, mit einfließen.
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Die Betriebsparameter umfassen beispielsweise einen Ladezustand SOC („State of Charge“) oder einen Lebensdauerzustand (Alterungszustand) SOH („State of Health“) einer Batteriezelle. Somit können der Ladezustand SOC und der Lebensdauerzustand SOH der jeweiligen Batteriezelle 11 insbesondere auch vergleichend zu den anderen Batteriezellen 11 durch die Wichtungsschaltung 21 verarbeitet werden.
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Gemäß der zweiten Ausführungsform kann eine autarke Verlängerung oder Verkürzung eines Tastverhältnisses beispielsweise dahingehend vorgenommen werden, dass eine Batteriezelle 11 mit einem niedrigen Ladezustand SOC im Falle eines Entladens der Batteriezelle (Stromfluss aus der Batterie) den Wert des Tastverhältnisses verringert und somit weniger stark getaktet wird. Bei einer Batteriezelle 11 mit einem hohen SOC würde das Tastverhältnis verlängert werden. Ferner, in einem Fall eines gleichen Ladezustands aller Batteriezellen würde zur Kompensation die Steuerung stattdessen durch eine geänderte Vorgabe des pulsweitenmodulierten Signals PWM1 von der zentralen Regeleinheit erfolgen, da alle Batteriezellen in identischer Weise das Tastverhältnis verändern. Da Batteriezellen mit einem niedrigen Ladezustand SOC beim Entladen der Batterie lediglich kürzer zugeschaltet werden sollen, beim Laden der Batterie aber entsprechend länger, wird die Stromrichtung 22 entweder durch die Zellelektronik selbst bestimmt oder beispielsweise durch ein Protokoll mitgeteilt, welches auch die Vorgabe für das pulsweitenmodulierte Signal PWM1 übermittelt.
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In der 3 wird eine Erweiterung der Wichtungsfunktion W(x) nach einer dritten Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei der der mittlere Ladezustand SOC , der aus dem Gesamtverhalten und der Gesamtspannung der Batterie bekannt ist, und/oder der mittlere Lebensdauerzustand SOH jeder einzelnen Batteriezelle 11 wird ebenfalls über das Kommunikationsprotokoll mitgeteilt.
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In der 4 wird eine vierte beispielhafte Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei der auch Verteilungen σSOC, σSOH des Ladezustandes und des Lebensdauerzustandes Berücksichtigung finden. Hierbei können alle Zellspannungen zur Bestimmung einer Streuung zentral ausgewertet werden, die Verteilungen σSOC, σSOH können aber beispielsweise auch über den minimalen und den maximalen Ladezustand SOC oder Lebensdauerzustand SOH oder beispielsweise über eine minimale und eine maximale vorliegende Spannung in dem Batteriestrang 13 bestimmt werden.
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Ferner werden gemäß der vierten Ausführungsform auch weitere Gütefaktoren GF verwertet, die in die Wichtungsfunktion W(x) einfließen und deren Mittelwert GF und deren Verteilung σGF über die einzelnen Zellen herangezogen werden.
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Solche Gütefaktoren können beispielsweise aus der Zellspannung, dem Ladezustand SOC, dem Ladezustand SOC, dem Innenwiderstand der Batteriezelle, der Zelltemperatur, dem Zellinnendruck, dem Batteriestrom oder anderen physikalischen Messgrößen ermittelt werden.
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Neben der vorstehenden schriftlichen Offenbarung der Erfindung wird hiermit explizit zur Ergänzung der Offenbarung auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den Figuren Bezug genommen.