DE102012218908A1 - Getriebe mit hydrodynamischen Elementen - Google Patents
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Abstract
Fahrzeuggetriebe für Fahrzeuge mit zwei hydrodynamischen Elementen (28, 34), wobei ein hydrodynamisches Element zum Bremsen als Retarder (28) und ein hydrodynamisches Element als Anfahrelement (34) dient, wobei beide hydrodynamischen Elemente (28, 34) jeweils eine zusätzlichen Stirnradstufe aufweisen und diese Stirnradstufen nicht identisch sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Getriebe für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es ist bekannt, dass in Nutzfahrzeuggetrieben integrierte, verschleißfrei arbeitende, hydrodynamische Dauerbremselemente eingesetzt werden. Durch diese so genannten Retarder kann eine hohe Bremsleistung mit kurzen Ansprechzeiten erreicht werden, womit der Verschleiß der Radbremse reduziert werden kann. Dabei wird die Strömungsenergie einer Flüssigkeit zum Bremsen verwendet, wobei das physikalische Wirkprinzip dem einer hydrodynamischen Kupplung mit feststehender Turbine entspricht. Demnach weist ein hydrodynamischer Retarder einen sich im Leistungsfluss befindlichen Rotor und einen mit dem Retardergehäuse fest verbundenen Stator auf. Beim Betätigen der Bremse wird eine der gewünschten Bremsleistung entsprechende Ölmenge in den Schaufelraum eingebracht, wobei der drehende Rotor das Öl beschleunigt und an den Stator übergibt. Hierdurch wird eine Bremswirkung auf die Rotorwelle erzeugt.
- Hydrodynamische Elemente können allerdings nicht nur zum Bremsen verwendet werden. Zum Beispiel in der Schrift
DE 198 17 865 A1 der Anmelderin ist ein verschleißloses Dauerbremselement beschrieben, das nicht nur zum Bremsen eingesetzt wird, sondern auch zum Anfahren. Dazu wird ein hydrodynamischer Retarder mit einem Planetensatz kombiniert. Die Anordnung des Retarders kann entweder als eine Baugruppe zusammen mit dem Planetensatz, einer Überbrückungskupplung und eventueller Bremse vor oder nach dem Getriebe oder in ein bestehendes Planetengetriebe integriert erfolgen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe mit einem hydrodynamischem Element, einem Retarder, mit mindestens einem weiteren hydrodynamischen Element, das als Anfahrelement dient, zu erweitern und so zu gestalten, dass sowohl der Konstruktionsaufwand als auch der Bauraumbedarf gering gehalten werden.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass ein Fahrzeuggetriebe für Nutzfahrzeuge mit zwei hydrodynamischen Elementen vorgeschlagen wird, wobei ein hydrodynamisches Element zum Bremsen als Retarder und ein hydrodynamisches Element als Anfahrelement dient, wobei beide hydrodynamischen Elemente ursprünglich als hydrodynamisches Element zum Bremsen, als Retarder, konstruiert waren. Die hydrodynamischen Elemente, Retarder und Anfahrelement, sind jeweils mit einer zusätzlichen Stirnradstufe versehen, die vorzugsweise nicht identisch sind. Die Stirnradstufe des Anfahrelements hat vorzugsweise eine höhere Untersetzung, als die Stirnradstufe des Retarders, da das Anfahrelement in Richtung Stillstand abgebremst wird, und damit Drehzahl verliert. Beide hydrodynamischen Elemente können von der gleichen Steuerungseinrichtung gesteuert werden, da nicht gleichzeitig angefahren und gebremst werden muss und damit immer nur ein hydrodynamisches Element betätigt werden muss. Dabei kann z.B. eine bereits bestehende Steuerungseinrichtung eines hydrodynamischen Elements mit der Funktion als Retarder zum Bremsen übernommen werden und durch umschalten eines Umschaltventils abwechselnd beide hydrodynamischen Elemente ansteuern. Die hydrodynamischen Elemente können von vorhandenen Retardern abgeleitet werden.
- Der Retarder und das Anfahrelement können je einen festen oder einen feststellbaren Stator besitzen. Kann der Stator der hydrodynamischen Elemente variabel festgestellt werden, können die hydrodynamischen Elemente dauerhaft befüllt sein und die Steuerung kann über die Feststellung des jeweiligen Stators stattfinden.
- Um erfindungsgemäß möglichst wenig neue Komponenten zu verbauen sind in einer bevorzugten Ausführungsform das hydrodynamische Element zum Bremsen und das hydrodynamische Element, das als Anfahrelement dient, baugleich als Retarder ausgeführt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Retarder exzentrisch zu einer Antriebswelle gelagert. Die Retarder können ebenfalls exzentrisch zu einer Abtriebswelle gelagert sein oder auch gleichzeitig exzentrisch zu einer Antriebswelle und einer Abtriebswelle gelagert sein.
- Im weiteren Verlauf wird ein hydrodynamisches Element zum Bremsen Retarder genannt und ein hydrodynamisches Element zum Anfahren als Anfahrelement bezeichnet.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figur näher erläutert:
-
1 : schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung - In der
1 wird eine erfindungsgemäße Anordnung eines Getriebemoduls1 mit einem Anfahrelement34 und einem Retarder28 dargestellt. Eine Antriebswelle2 wird von einem Motor4 angetrieben. Die Antriebswelle2 ist mit dem Hohlrad6 und der Überbrückungskupplung8 verbunden. Das Hohlrad6 treibt die Planetenräder10 , die im Planetenträger12 gelagert sind, an. Der Planetenträger12 ist mit der Abtriebswelle14 verbunden. Diese führt gleichzeitig zum Hauptgetriebe16 und dient dort als Getriebeeingangswelle. Die Planetenräder10 stehen ebenfalls im Eingriff mit dem Sonnenrad18 , welches mit dem Ritzel20 verbunden ist. Das Ritzel20 treibt das Antriebsrad22 und das Zwischenrad24 an. Das Antriebsrad22 ist mit dem Rotor26 des Retarders28 verbunden. Das Zwischenrad24 treibt das Antriebsrad30 an, welches mit dem Rotor32 des Anfahrelements34 verbunden ist. Der Retarder28 und das Anfahrelement34 besitzen beide einen festen Stator36 ,38 . - Zum Anfahren eines Fahrzeugs wird nun bei geöffneter Überbrückungskupplung
8 ein Drehmoment vom Motor4 über die Antriebswelle2 auf das Hohlrad6 übertragen. Das Hohlrad6 überträgt die Bewegung auf die Planetenräder10 und diese übertragen die Bewegung auf das Sonnenrad18 . Das Sonnenrad18 ist fest mit dem Ritzel20 verbunden, was damit ebenfalls ein Drehmoment erhält. Das Ritzel20 überträgt das Drehmoment über das Zwischenrad24 auf das Antriebsrad30 und somit auf den mit dem Antriebsrad30 verbundenen Rotor32 des Anfahrelements34 . Das Anfahrelements34 wird zur Betätigung mit einer Flüssigkeit befüllt und der Rotor32 drückt diese Flüssigkeit in den festgestellten Stator38 . Durch das Füllen des Anfahrelements34 wird damit ein Bremsmoment aufgebaut und das Sonnenrad18 verzögert, die Abtriebswelle bzw. Getriebeeingangswelle14 über den Planetenradträger12 beschleunigt und das Fahrzeug fährt an. Nach Abschluss des Anfahrvorgangs kann die Überbrückungskupplung8 zwischen Antriebswelle2 und Abtriebswelle14 geschlossen werden, um den Wirkungsgrad zu verbessern. - Der Retarder
28 ist eine primäre hydrodynamische Bremse zum Abbremsen des Fahrzeuges. Soll nun bei geschlossener Überbrückungskupplung8 der Retarder28 aktiviert werden, wird der Retarder28 befüllt. Das Drehmoment wird zu diesem Zeitpunkt vom Motor4 auf die Antriebswelle2 über die Überbrückungskupplung8 auf die Abtriebswelle14 übertragen. Das Hohlrad6 sowie die Planetenräder10 sind mit dem gleichen Drehmoment beaufschlagt und laufen, ebenso wie die weiteren in Kontakt stehenden Zahnräder, mit. Durch die Befüllung des Retarders28 wird über das Antriebsrad22 und das Ritzel20 ein Bremsmoment aufgebaut und das Sonnenrad18 sowie die Abtriebswelle14 , die über den Planetenträger12 und die Planentenräder10 mit dem Sonnenrad18 verbunden ist, werden verzögert. Es tritt eine Bremswirkung auf. - Das Anfahrelement
34 kann baugleich zum Retarder28 ausgeführt werden. Es ist ebenfalls nur eine Steuerungseinrichtung40 notwendig, da Retarder28 und Anfahrelement34 nicht gleichzeitig betätigt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Getriebemodul
- 2
- Antriebswelle
- 4
- Motor
- 6
- Hohlrad
- 8
- Überbrückungskupplung
- 10
- Planetenräder
- 12
- Planetenträger
- 14
- Abtriebswelle/Getriebeeingangswelle
- 16
- Hauptgetriebe
- 18
- Sonnenrad
- 20
- Ritzel
- 22
- Antriebsrad
- 24
- Zwischenrad
- 26
- Rotor
- 28
- hydrodynamisches Element (Retarder)
- 30
- Antriebsrad
- 32
- Rotor
- 34
- hydrodynamisches Element (Anfahrelement)
- 36
- Stator
- 38
- Stator
- 40
- Steuerungseinrichtung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19817865 A1 [0003]
Claims (7)
- Fahrzeuggetriebe für Fahrzeuge mit zwei hydrodynamischen Elementen (
28 ,34 ), wobei ein hydrodynamisches Element zum Bremsen als Retarder (28 ) und ein hydrodynamisches Element als Anfahrelement (34 ) dient, dadurch gekennzeichnet, dass beide hydrodynamischen Elemente (28 ,34 ) jeweils eine zusätzlichen Stirnradstufe aufweisen und diese Stirnradstufen nicht identisch sind. - Fahrzeuggetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnradstufe des hydrodynamischen Elements (
34 ), das als Anfahrelement dient, eine höhere Untersetzung hat als die Stirnradstufe des hydrodynamischen Elements (28 ), das zum Bremsen dient. - Fahrzeuggetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrodynamische Element zum Bremsen und das hydrodynamische Element, das als Anfahrelement dient, baugleich sind.
- Fahrzeuggetriebe nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrodynamischen Elemente (
28 ,34 ) von einer gemeinsamen Steuerungseinrichtung (40 ) gesteuert werden. - Fahrzeuggetriebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (
40 ) ein Umschaltventil aufweist, so dass die Steuerungseinrichtung (40 ) des hydrodynamischen Elements (28 ) zum Bremsen des Fahrzeuges, durch Umschalten des Umschaltventils als Steuerungseinrichtung (40 ) für das hydrodynamische Element (34 ), das als Anfahrelement dient, verwendet werden kann. - Fahrzeuggetriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrodynamischen Elemente (
28 ,34 ) exzentrisch zu einer Antriebswelle (2 ) des Fahrzeuggetriebes gelagert sind. - Fahrzeuggetriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrodynamischen Elemente (
28 ,34 ) exzentrisch zu einer Abtriebswelle (14 ) des Fahrzeuggetriebes gelagert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201210218908 DE102012218908A1 (de) | 2012-10-17 | 2012-10-17 | Getriebe mit hydrodynamischen Elementen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE201210218908 DE102012218908A1 (de) | 2012-10-17 | 2012-10-17 | Getriebe mit hydrodynamischen Elementen |
Publications (1)
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DE102012218908A1 true DE102012218908A1 (de) | 2014-04-17 |
Family
ID=50383250
Family Applications (1)
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DE201210218908 Withdrawn DE102012218908A1 (de) | 2012-10-17 | 2012-10-17 | Getriebe mit hydrodynamischen Elementen |
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DE (1) | DE102012218908A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102015203386A1 (de) * | 2015-02-25 | 2016-08-25 | Zf Friedrichshafen Ag | Anfahreinheit für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges |
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-
2012
- 2012-10-17 DE DE201210218908 patent/DE102012218908A1/de not_active Withdrawn
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