-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung mit einem Lagerflansch, wobei der Lagerflansch einen sich radial erstreckenden Flanschkragen und einen sich axial erstreckenden Lagersitz aufweist, mit einem Außenring für ein Lager, wobei der Außenring in dem Lagersitz des Lagerflanschs angeordnet ist. Die Erfindung betrifft auch eine Getriebeanordnung mit der Lageranordnung.
-
Haltevorrichtungen werden eingesetzt, um Lager sicher zu fixieren, wobei die Haltevorrichtungen i. d. R. einen im Querschnitt kreisförmigen Aufnahmebereich für die Aufnahme des Lagers aufweisen. Derartige Haltevorrichtungen finden z. B. in einem Getriebe Anwendung, wobei das Lager u. a. zur Lagerung einer Getriebewelle dient.
-
Beispielsweise offenbart die
DE 10 2006 034 921 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik darstellt, einen Lagerträger mit einem Einsatz zur Aufnahme von mindestens einem Lager. Der Einsatz ist in einem Flansch angeordnet, wobei der Einsatz mittels eines umlaufenden Vorsprungs in dem Flansch axial gesichert ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lageranordnung vorzuschlagen, welche einen Außenring auf einfache und zuverlässige Weise haltert. Diese Aufgabe wird durch eine Lageranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Getriebeanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
-
Erfindungsgemäß wird eine Lageranordnung vorgeschlagen, welche einen Lagerflansch umfasst. Der Lagerflansch ist zur Aufnahme eines Lagers ausgebildet. Durch den Lagerflansch ist eine Rotationsachse des Lagers definiert. Der Lagerflansch weist einen in Bezug auf die Rotationsachse sich radial erstreckenden Flanschkragen und einen in Bezug auf die Rotationsachse sich axial erstreckenden Lagersitz auf. Insbesondere verläuft der Flanschkragen senkrecht zu der Rotationsachse und der Lagersitz koaxial zu der Rotationsachse. Der Flanschkragen und der Lagersitz sind, in einem Querschnitt entlang des axialen Verlaufs des Lagerflanschs betrachtend, vorzugsweise gewinkelt, z. B. in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet.
-
Der Flanschkragen ist insbesondere als eine Trägerplatte mit einer vorzugsweise kreisförmigen Aufnahmeöffnung ausgebildet. Der Lagersitz ist insbesondere als eine gerade hohlzylindrische Hülse ausgebildet. Es ist vorgesehen, den Flanschkragen und den Lagersitz einteilig und insbesondere aus einem gemeinsamen, einstückigen Halbzeug auszubilden. Insbesondere ist der Lagerflansch aus einem metallischen Material gefertigt. Der Flanschkragen weist zur Befestigung vorzugsweise eine Mehrzahl an axial verlaufenden Ausnehmungen auf.
-
Die Lageranordnung umfasst einen Außenring für das Lager, wobei der Außenring in dem Lagersitz des Lagerflanschs angeordnet ist. Insbesondere liegt der Außenring umlaufend an dem Lagersitz an. In der Einbaulage definiert der Außenring ebenfalls die Rotationsachse.
-
Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Lagerflansch eine Doppelung aufweist, welche den Flanschkragen und den Lagersitz einteilig verbindet und den Außenring in eine der axialen Richtungen in Bezug auf die Rotationsachse formschlüssig sichert. Die Doppelung bildet einen Übergangsbereich zwischen dem Flanschkragen und dem Lagersitz. Auf diese Weise sichert die Doppelung zumindest einen Teilbereich einer Stirnseite des Außenrings, welche sich in einer Radialebene senkrecht zu der Rotationsachse erstreckt, in eine der axialen Richtungen.
-
Die Doppelung bildet einen axialen Anschlag für den Außenring und realisiert eine Verliersicherung und/oder Positionierung des Außenrings in eine der axialen Richtungen in dem Lagerflansch. Des Weiteren ist es an der Umsetzung vorteilhaft, dass die Doppelung eine Verstärkung in dem Lagerflansch bildet. Somit ist der Lagerflansch auch gegenüber hohen, von dem Außenring übertragenen mechanischen Belastungen formstabil ausgebildet. Zugleich setzt die Doppelung aufgrund der bereichsweisen Verstärkung in dem Lagerflansch eine leichte und kompakte Bauweise um.
-
Insbesondere ist die Doppelung als eine Materialdoppelung des Grundmaterials des Lagerflansches ausgebildet. Bei der Materialdoppelung sind Materialabschnitte, z. B. Ringabschnitte, vorgesehen, welche mindestens doppellagig angeordnet sind. Die Materialdoppelung ist z. B. aus einem einstückigen Grundmaterialabschnitt gefertigt, welcher umgebogen wird und dadurch zu einer Doppellagigkeit geformt wird. Im Speziellen ist das Grundmaterial im Bereich der Doppelung in einem Querschnitt entlang der Rotationsachse U-förmig angeordnet, wobei die geschlossene Basis des Us als Umlenkbereich in Richtung der Rotationsachse weist.
-
Besonders bevorzugt weist die Doppelung einen ersten und einen zweiten Ringabschnitt auf. Der erste und der zweite Ringabschnitt sind in einem axialen Überlappungsbereich vorzugsweise übereinanderliegend, überlappend und/oder deckungsgleich ausgebildet. Beispielsweise sind der erste und der zweite Ringabschnitt als doppellagiges Faltmaterial ausgebildet. Insbesondere weist die Doppelung eine größere axiale Materialstärke als der Flanschkragen auf. Somit ist die Wandstärke des Lagerflanschs an stärker belasteten Bereichen, nämlich im Übergangsbereich zwischen Flanschkragen und Lagersitz, verstärkt und an weniger belasteten Bereichen, nämlich am Flanschkragen und am Lagersitz, kann Material am Lagerflansch eingespart werden.
-
Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung erstrecken sich der erste und der zweite Ringabschnitt in dem Überlappungsbereich in radialer Richtung und kontaktieren sich unmittelbar in axialer Richtung. D. h., in dem Überlappungsbereich verlaufen der erste und der zweite Ringabschnitt in radialer Richtung parallel zueinander und/oder sind in axialer Richtung überlappend angeordnet. Durch die parallele und/oder kontaktierende Anordnung der zwei Ringabschnitte ist die bereichsweise Verstärkung des Lagerflanschs umgesetzt.
-
Eine bevorzugte Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass der erste und der zweite Ringabschnitt gemeinsam einen freien Innendurchmesser des Lagerflanschs bilden. Hierfür weisen der erste und der zweite Ringabschnitt den gleichen freien Innendurchmesser auf. Z. B. wird der freie Innendurchmesser durch einen gemeinsamen Umlenkbereich des ersten und des zweiten Ringabschnitts bestimmt. Der Umlenkbereich ist vorzugsweise durch eine Faltung der zwei Ringabschnitte gebildet. Insbesondere sind die Ringabschnitte und der Umlenkbereich im Querschnitt U-förmig ausgebildet. Der gemeinsame freie Innendurchmesser des ersten und zweiten Ringabschnitts ist vorzugsweise kleiner als der freie Innendurchmesser des Lagersitzes ausgebildet, wobei die Differenz der beiden Innendurchmesser der radialen Länge des axialen Anschlags entspricht.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist der erste Ringabschnitt radial fluchtend zu dem sich radial erstreckenden Flanschkragen ausgerichtet. Der erste Ringabschnitt ist somit als ein Verlängerungsabschnitt des Flanschkragens, insbesondere mit der gleichen axialen Breite oder Materialdicke wie der Flanschkragen, ausgebildet, so dass der erste Ringabschnitt und der Flanschkragen gemeinsam die sich radial erstreckende Trägerplatte mit einem freien Innendurchmesser als die kreisförmige Aufnahmeöffnung bilden. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass z. B. der zweite Ringabschnitt radial fluchtend zu dem Flanschkragen ausgerichtet ist oder der erste und der zweite Ringabschnitt parallel versetzt zu dem sich radial erstreckenden Flanschkragen verlaufen.
-
Weiterhin ist bevorzugt, dass der zweite Ringabschnitt sich senkrecht zu dem sich axial erstreckenden Lagersitz erstreckt. Dabei sind der zweite Ringabschnitt und der Lagersitz, im Querschnitt entlang des axialen Verlaufs des Lagerflanschs betrachtend, gewinkelt, z. B. rechtwinklig, insbesondere L-förmig zueinander angeordnet. Vorzugsweise weist der zweite Ringabschnitt den gleichen Außendurchmesser wie der Lagersitz auf.
-
Hinsichtlich der Fertigung ist bevorzugt, dass der Lagerflansch als ein Umformteil ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Lagerflansch in einer Großserienproduktion im Umformprozess, ggf. durch mehrstufiges Umformen wirtschaftlich herstellbar ist. Zudem ermöglicht das Umformverfahren den Lagerflansch auf einfache und schnelle Weise als Einzelteil zu fertigen, so dass z. B. der Montageaufwand in eine Getriebeanordnung gesenkt ist. Der Lagerflansch ist beispielsweise mittels eines Tiefziehverfahrens hergestellt.
-
Vom konstruktiven Aufbau ist bevorzugt, dass der Außenring mit dem Lagerflansch, insbesondere mit dem Lagersitz des Lagerflanschs, in Umlaufrichtung reibschlüssig verbunden ist. Der Außenring ist auf diese Weise drehfest in dem Lagersitz gehalten. Beispielsweise ist der Lagersitz auf den Außenring aufgeschrumpft, so dass der Lagersitz den Außenring innenseitig umgreift. Alternativ ist z. B. der Außenring in den Flanschkragen eingepresst oder der Flanschkragen auf den Außenring aufgepresst. Der Außenring und der Lagerflansch bilden somit ein fest zusammenhängendes Bauteil. Auf diese Weise ist eine reibschlüssige Abstützung des Außenrings an dem Lagerflansch sichergestellt. Gleichzeitig ermöglicht die Sicherung des Lagerflanschs und des Außenrings eine Vormontage für die Getriebeanordnung.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung mit der Lageranordnung nach der vorhergehenden Beschreibung.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Getriebeanordnung ein Lager auf. Das Lager umfasst den Außenring, und optional ergänzend einen Innenring und zwischen dem Außenring und Innenring abwälzende Wälzkörper. Die Doppelung bildet zumindest für einen Teilbereich der Stirnseite des Außenrings einen axialen Anschlag in axialer Richtung. Vorzugsweise ist das Lager als Kugellager ausgebildet. Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Getriebeanordnung eine Getriebewelle umfasst, wobei die Getriebewelle und das Lager gemeinsam die Rotationsachse definieren. Der Innenring ist mit der Getriebewelle drehfest verbunden. Darüber hinaus umfasst die Getriebeanordnung vorzugsweise einen Gehäuseabschnitt, wobei der Flanschkragen zumindest abschnittsweise an einer Stirnseite des Gehäuseabschnitts, welche sich in einer Radialebene zu der Rotationsachse erstreckt, anliegt. Der Gehäuseabschnitt weist eine Durchgangsöffnung auf, in die der Lagersitz in axialer Richtung eingesetzt ist. Durch das Einsetzen des Lagersitzes in der Durchgangsöffnung ist der Lagerflansch an dem Gehäuseabschnitt radial zentriert angeordnet.
-
Insbesondere liegt zwischen der Durchgangsöffnung und einer außenseitigen Mantelfläche des Lagersitzes eine Übergangs- oder Spielpassung vor. Bei der Übergangs- oder Spielpassung ist das Kleinstmaß der Durchgangsöffnung größer oder gleich groß als das Größtmaß des Lagersitzes. Somit kann der Lagersitz ohne hohen Kraftaufwand in die Durchgangsöffnung eingesetzt und aus der Durchgangsöffnung entfernt werden.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung reicht der zweite Ringabschnitt in axialer Richtung in die Durchgangsöffnung des Gehäuseabschnitts hinein.
-
Der zweite Ringabschnitt in der Durchgangsöffnung und z. B. die radial fluchtende Anordnung des ersten Ringabschnitts mit dem Flanschkragen ermöglicht ein planes Aufliegen des Flanschkragens an der Stirnfläche des Gehäuseabschnitts. Das plane Aufliegen des Flanschkragens gewährleistet eine ordnungsgemäße Anordnung des Lagers, so dass mögliche Zwangskräfte in der Getriebeanordnung durch Verkippen vermieden sind.
-
Eine bevorzugte konstruktive Umsetzung sieht vor, dass der Lagerflansch lösbar mit dem Gehäuseabschnitt verbunden ist. Hierfür ist der Flanschkragen vorzugsweise mit einer Mehrzahl an voneinander beabstandeten und in axialer Erstreckung verlaufenden Ausnehmungen versehen. Die Ausnehmungen sind vorzugsweise zur Aufnahme von Schrauben oder anderen Verbindungsmitteln vorgesehen, um den Flanschkragen lösbar mit der Stirnseite des Gehäuseabschnitts zu befestigen. Somit kann der Lagerflansch zerstörungsfrei aus dem Gehäuseabschnitt entfernt werden. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ein Austausch einzelner Bauteile in der Getriebeanordnung, z. B. des Lagers, möglich ist. Der Lagerflansch befindet sich aufgrund der Befestigung an dem Gehäuseabschnitt als das stehende Bauteil im Festsitz in Bezug auf die Getriebewelle.
-
In einer besonders bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist die Getriebeanordnung als eine Differenzialgetriebevorrichtung für ein Kraftfahrzeug ausgebildet. Die Differenzialgetriebevorrichtung umfasst ein Differenzialgetriebe, wobei das Differenzialgetriebe mit einer Eingangswelle verbindbar ist, welche die das vom Motor des Kraftfahrzeugs ausgehende Antriebsdrehmoment auf das Differenzialgetriebe überträgt. Die Differenzialgetriebevorrichtung umfasst weiterhin eine Halbwelle als die Getriebewelle, welche mit dem Differenzialgetriebe zur Übertragung des Antriebsdrehmoments auf ein Fahrzeugrad wirkverbunden ist. Die Halbwelle wird über das Lager drehbar gelagert, wobei das Lager insbesondere als ein Stützlager ausgebildet ist. Die Differenzialgetriebevorrichtung weist den Gehäuseabschnitt auf, an dem der Flanschkragen aufgesetzt ist, wobei der Lagersitz das Lager trägt.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
-
1 im Querschnitt eine Getriebeanordnung mit einer Lageranordnung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
2 in einer dreidimensionalen Ansicht einen Lagerflansch für die Lageranordnung aus 1;
-
3 in einem schematischen Schaubild die Getriebeanordnung ausgebildet als eine Differenzialgetriebevorrichtung aus 1.
-
1 zeigt eine Getriebeanordnung 1 in einer Querschnittsdarstellung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Getriebeanordnung 1 ist z. B. für ein Kraftfahrzeug vorgesehen.
-
Die Getriebeanordnung 1 umfasst eine Lageranordnung 2. Die Lageranordnung 2 weist einen Lagerflansch 3 und ein Lager 4 auf, wobei das Lager einen Außenring 4a, einen Innenring 4b und zwischen dem Außenring 4a und dem Innenring 4b in einem Wälzkörperaufnahmeraum wälzende Wälzkörper 4c aufweist. Das Lager 4 ist als Kugellager ausgebildet und dient zur drehbaren Lagerung einer Getriebewelle 5 der Getriebeanordnung 1. Die Getriebewelle 5 und das Lager 4 definieren gemeinsam eine Rotationsachse A in axialer Richtung.
-
Der Lagerflansch 3 weist einen sich radial erstreckenden Flanschkragen 3a, einen sich axial erstreckenden Lagersitz 3b sowie eine zwischen dem Flanschkragen 3a und dem Lagersitz 3b angeordnete Doppelung 3c auf. Der Flanschkragen 3a erstreckt sich senkrecht und der Lagersitz 3b koaxial zu der Rotationsachse A. Der Flanschkragen 3a weist einen freien Innendurchmesser I1 auf, welcher eine kreisförmige Aufnahmeöffnung bildet. Der Lagersitz 3b ist als eine zylinderförmige Hülse ausgebildet und mit dem Flanschkragen 3a über die Doppelung 3c einstückig verbunden. Der Lagerflansch 3 ist als ein Blechumformteil ausgebildet.
-
Der Außenring 4a ist in dem Lagersitz 3b in Umlaufrichtung eingepresst und liegt mit einer Stirnseite in axialer Richtung an der Doppelung 4c formschlüssig an. Die Doppelung 3c bildet somit einen axialen Anschlag 6 für den Außenring 4a und erzielt auf diese Weise eine präzise Lagefixierung des Außenrings 4a in dem Lagerflansch 3.
-
Die Doppelung 3c umfasst einen ersten und einen zweiten Ringabschnitt 7, 8, welche in dem Querschnitt geradlinig verlaufend ausgebildet sind. Der erste und der zweite Ringabschnitt 7, 8 sind in einem axialen Überlappungsbereich übereinanderliegend und deckungsgleich ausgebildet. Der erste und der zweite Ringabschnitt 7, 8 sind in radialer Richtung gleichgerichtet, weisen die gleiche radiale Länge auf und kontaktieren sich in axialer Richtung. Die Doppelung 3c weist eine größere axiale Materialstärke als der Flanschkragen auf. Beide Ringabschnitte 7, 8 weisen den gleichen Innendurchmesser auf und bilden gemeinsam den kleinsten freien Innendurchmesser I1 des Lagerflanschs 3. Der freie Innendurchmesser I1 ist durch einen Umlenkbereich bestimmt, bei dem die einteiligen Ringabschnitte 7, 8 gefaltet sind. Der freie Innendurchmesser I2 des Lagersitzes 3b ist größer als der freie Innendurchmesser I1 des ersten und zweiten Ringabschnitts 7, 8 ausgebildet, wobei die Differenz der beiden freien Innendurchmesser I1, I2 der radialen Länge des axialen Anschlags 6 entspricht.
-
Der erste Ringabschnitt 7 ist radial fluchtend zu dem Flanschkragen 3a angeordnet. Der sich radial erstreckende erste Ringabschnitt 7 und der sich radial erstreckende Flanschkragen 3a verlaufen parallel zu dem sich radial erstreckenden zweiten Ringabschnitt 8, wobei der zweite Ringabschnitt 8 den ersten Ringabschnitt 7 in axialer Richtung unmittelbar kontaktiert.
-
Der Verlauf der Doppelung 3c ist, von dem Querschnitt der 1 aus betrachtet, quer, insbesondere senkrecht, zu der Erstreckungsrichtung des Lagersitzes 3b angeordnet. Der Verlauf des zweiten Ringabschnitts 8 bildet in dem Querschnitt einen rechten Winkel mit dem Lagersitz 3b. Somit weisen der zweite Ringabschnitt 8 und der Lagersitz 3b den gleichen Außendurchmesser auf und sind im Querschnitt L-förmig zueinander angeordnet.
-
Die Getriebeanordnung 1 weist einen Gehäuseabschnitt 9 mit einer Durchgangsöffnung 10 auf. Der Lagersitz 3b ist in der Durchgangsöffnung 10 eingesetzt. Zwischen der Durchgangsöffnung 10 und einer außenseitigen Mantelfläche des Lagersitzes 3b liegt z. B. eine Übergangs- oder Spielpassung vor. Das Einsetzen und das Entnehmen des Lagersitzes 3 in und aus der Durchgangsöffnung 10 sind auf diese Weise ohne einen hohen Kraftaufwand verbunden.
-
Der Flanschkragen 3a liegt an einer Stirnseite des Gehäuseabschnitts 9, welche sich in einer Radialebene senkrecht zu der Rotationsachse A erstreckt, an. Der Flanschkragen 3a weist eine Mehrzahl an voneinander beabstandete und in axialer Erstreckung verlaufende Ausnehmungen 11 auf. Die Ausnehmungen 11 dienen zur Durchführung von Kopplungselementen wie z. B. Schrauben, um den Lagerflansch 3 an dem Gehäuseabschnitt 9 zu befestigen. Durch die Befestigung des Lagerflanschs 3 an dem Gehäuseabschnitt 9 und der Befestigung des Innenrings 4b auf der Getriebewelle 5 ist zwischen dem Gehäuseabschnitt 9 und der Getriebewelle 5 eine gelagerte Relativbewegung möglich.
-
Der zweite Ringabschnitt 8 ist in die Durchgangsöffnung 10 des Gehäuseabschnitts 9 eingeführt und schließt mit einer zum ersten Ringabschnitt 7 zugewandten Seitenfläche bündig mit der Stirnseite des Gehäuseabschnitts 9 ab. Aufgrund des bündigen Abschlusses und der radial fluchtenden Anordnung des Flanschkragens 3a und dem ersten Ringabschnitt 7 ist ein Direktkontakt zwischen dem Flanschkragen 3a und der Stirnseite des Gehäuseabschnitts 9 umgesetzt. Der Flanschkragen 3a liegt plan auf der Stirnseite des Gehäuseabschnitts 9 auf. Der zweite Ringabschnitt 8 in der Durchgangsöffnung 10 legt mit seiner axialen Breite die axiale Anordnung des Außenrings 4a und folglich des Lagers 4 in der Durchgangsöffnung 10 fest.
-
2 zeigt in einer dreidimensionalen Ansicht den Lagerflansch 3 mit dem Flanschkragen 3a, den Lagersitz 3b und die Doppelung 3c. Der Flanschkragen 3a weist für die Fixierung des Lagerflanschs 3 an dem Gehäuseabschnitt 9 drei Ausnehmungen 11 auf. Der Flanschkragen 3a umfasst bei diesem Ausführungsbeispiel drei Eckbereiche 15, welche sich in radialer Richtung von der Rotationachse A weg erstrecken und in denen jeweils eine Ausnehmung 11 in axialer Richtung angeordnet ist. Die Eckbereiche 15 sind in einer Dreiecksform angeordnet. Als beispielhafte Alternative kann vorgesehen sein, dass der Flanschkragen 3a ringförmig ausgebildet ist, in dem die Mehrzahl an voneinander beabstandeten und in axialer Erstreckung verlaufenden Ausnehmungen 11 angeordnet sind.
-
Der Lagersitz 3b erstreckt sich koaxial zu der Rotationsachse A und ist senkrecht zu dem sich radial erstreckenden Flanschkragen 3a angeordnet. Der Lagersitz 3b ist auf dem Flanschkragen 3a zentriert angeordnet, so dass die Rotationsachse A durch den radialen Mittelpunkt des Flanschkragens 3a verläuft.
-
3 zeigt die Getriebeanordnung 1 ausgebildet als Differenzialgetriebevorrichtung 12 als eine mögliche Anwendung der Getriebeanordnung aus 1. Die Differenzialgetriebevorrichtung 12 umfasst ein Differenzialgetriebe (nicht dargestellt), z.B. ein Achsdifferenzialgetriebe, wobei das Differenzialgetriebe mit einer Eingangswelle 13 und einer Halbwelle als die Getriebewelle 5 gekoppelt ist. Das Differenzialgetriebe überträgt das an der Eingangswelle 13 anliegende Antriebsdrehmoment auf die Getriebewelle 5, wobei die Getriebewelle 5 in Richtung eines Fahrzeugrads 14 gerichtet ist und das Antriebsdrehmoment zumindest teilweise an das Fahrzeugrad 14 mittelbar oder unmittelbar weiterleitet. Die Getriebewelle 5 ist über das Lager 4 drehbar gelagert, wobei der Lagersitz 3b das Lager trägt. Die Differenzialgetriebevorrichtung 12 umfasst weiterhin den Gehäuseabschnitt 9, an dem der Flanschkragen 3a aufgesetzt ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Getriebeanordnung
- 2
- Lageranordnung
- 3
- Lagerflansch
- 3a
- Flanschkragen
- 3b
- Lagersitz
- 3c
- Doppelung
- 4
- Lager
- 4a
- Außenring
- 4b
- Innenring
- 4c
- Wälzkörper
- 5
- Getriebewelle
- 6
- Axialer Anschlag
- 7
- Erster Ringabschnitt
- 8
- Zweiter Ringabschnitt
- 9
- Gehäuseabschnitt
- 10
- Durchgangsöffnung
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Differenzialgetriebevorrichtung
- 13
- Eingangswelle
- 14
- Fahrzeugrad
- 15
- Eckbereich
- A
- Rotationsachse
- I1
- Freier Innendurchmesser des Flanschkragens
- I2
- Freier Innendurchmesser des Lagersitzes
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006034921 A1 [0003]