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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkstange in einem Wischergestänge für eine Scheibenwischvorrichtung.
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Stand der Technik
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In der
DE 10 2006 027 345 A1 wird eine Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug beschrieben, die einen elektrischen Antriebsmotor, ein Getriebe, ein Kurbel- bzw. Wischergestänge und Wischerarme aufweist, welche Träger von auf der Fahrzeugscheibe aufliegenden Wischblättern sind. Das Wischergestänge ist als Mehrgelenkkinematik ausgebildet, das über den Antrieb des elektrischen Antriebsmotors Wischerwellen, an denen die Wischerarme befestigt sind, in eine oszillierende Drehbewegung versetzt. Teil derartiger Mehrgelenkkinematiken sind Gelenkstangen, die antriebs- und abtriebsseitig mit Gelenkteilen versehen sind, um die Bewegung in der kinematischen Kette zwischen dem Antriebsmotor und den Wischerwellen übertragen zu können.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach herzustellendes Wischergestänge für eine Scheibenwischvorrichtung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Die Gelenkstange bzw. das Wischergestänge wird in Scheibenwischvorrichtungen in Kraftfahrzeugen eingesetzt, über die eine Fahrzeugscheibe, beispielsweise die Frontscheibe oder die Heckscheibe zu reinigen ist. Die Scheibenwischvorrichtung weist eine Antriebseinrichtung mit einem elektrischen Antriebsmotor auf, der über ein Getriebe sowie das Wischergestänge eine Wischerwelle in eine pendelnde Drehbewegung versetzt, auf der ein Wischblatt befestigbar ist. Das Wischergestänge ist als eine Mehrgelenkkinematik ausgebildet und umfasst die Gelenkstange, die im Bereich zumindest einer Stirnseite mit einer Gelenkschale versehen ist, die Bestandteil eines Gelenks zur Drehkopplung mit einem weiteren Gestängeteil bzw. einer Kurbel ist, die vom Antriebsmotor angetrieben wird.
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Die Gelenkschale, die beispielsweise die Form einer Kugelschale aufweist, sitzt in einer Gabelaufnahme zwischen zwei Gabelfingern, die an der Stirnseite der Gelenkstange des Wischergestänges angeordnet und vorzugsweise einteilig mit der Gelenkstange ausgebildet sind. Gegebenenfalls kommt auch eine Ausführung der zwei Gabelfinger als separate Bauteile in Betracht, die mit der Gelenkstange verbunden sind.
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Die beiden stirnseitig an der Gelenkstange angeordneten Gabelfinger sind im Ausgangszustand auf Lücke zueinander angeordnet und begrenzen die zwischenliegende Gabelaufnahme für die vorzugsweise formschlüssig aufgenommene Gelenkschale, wobei die Gabelaufnahme beispielsweise einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen kann. Die Lücke zwischen den beiden Gabelfingern erlaubt es, die Gelenkschale zwischen die Gabelfingern einzuführen und in die Gabelaufnahme einzusetzen. Anschließend kann die Lücke zwischen den Gabelfingern beschränkt werden, um die Gelenkschale formschlüssig in der Gabelaufnahme zu sichern. Die Beschränkung der Lücke zwischen den Gabelfingern erfolgt entweder durch eine Reduzierung des Lückenquerschnittes oder durch ein Schließen der Lücke.
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Somit weist die Gelenkstange für das Wischergestänge stirnseitig zwei Gabelfinger auf, die eine Gabelaufnahme für eine Gelenkschale begrenzen, wobei die Lücke zwischen den Gabelfingern über ein geeignetes Sicherungsmittel beschränkt ist, um die Gelenkschale formschlüssig in der Gabelaufnahme zu sichern.
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Das Sicherungsmittel ist, gemäß bevorzugter Ausführung, von mindestens einem umgebogenen Gabelfinger gebildet. Grundsätzlich genügt es, lediglich einen Gabelfinger umzubiegen, um die Lücke zu reduzieren. Vorteilhafterweise werden beide Gabelfinger umgebogen, um die Lücke zu verkleinern bzw. zu schließen. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Bauteile als Sicherungsmittel zum Beschränken der Lücke erforderlich sind.
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Gemäß einer alternativen Ausführung ist vorgesehen, dass das Sicherungsmittel von einer Halteklammer gebildet ist, die als separates Bauteil ausgebildet und an den Haltefingern zum Reduzieren bzw. Überbrücken der Lücke angeordnet ist. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass das Sicherungsmittel in Form der Halteklammer in einfacher Weise mit den Gabelfingern verbunden werden kann und kein hoher Kraftaufwand zum Umbiegen der Gabelfinger erforderlich ist. Die Verbindung der Halteklammer als zusätzlich ausgebildetes Sicherungsmittel zwischen den Gabelfingern erfolgt beispielsweise mittels Durchsetzfügen, Schweißen, Nieten, Schrauben oder dergleichen.
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Insgesamt ergibt sich durch diese Ausführung der Vorteil, dass die Gelenkschale, welche üblicherweise als Kunststoffbauteil ausgeführt ist, im Unterschied zum Stand der Technik nicht an die Gelenkstange angespritzt werden muss. Aufgrund unterschiedlicher Ausführungen von Gelenkstangen für verschiedene Scheibenwischvorrichtungen erfordert dies im Stand der Technik einen hohen Aufwand zur Justierung des Spritzwerkzeugs. Außerdem ist aufgrund der verhältnismäßig großen Länge der Gelenkstange die Handhabung verhältnismäßig kompliziert und zeitaufwändig. Mit der erfindungsgemäßen Ausführung kann dagegen auf ein Anspritzen der Gelenkschale an der Gelenkstange verzichtet werden. Stattdessen wird die Gelenkschale als vorgefertigtes Bauteil in die Gelenkaufnahme zwischen den Gabelfingern an der Stirnseite der Gelenkstange eingesetzt und anschließend in der Gabelaufnahme über das Sicherungsmittel fixiert.
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Grundsätzlich ist es vorteilhaft, dass der Mittelpunkt der Gabelaufnahme zwischen den Gabelfingern auf der Längsachse der Gelenkstange liegt. Es sind aber auch Ausführungen möglich, bei denen der Mittelpunkt der Gelenkstange eine seitliche Abweichung zur Längsachse aufweist, so dass die Gelenkaufnahme asymmetrisch in der Gelenkstange angeordnet ist.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass die Gelenkstange an beiden gegenüberliegenden Enden jeweils eine Gabelaufnahme zwischen zwei Gabelfingern für eine Gelenkschale aufweist. Auf diese Weise kann die Gelenkstange an beiden Enden gelenkig gelagert werden, wobei die Lagerung ohne Anspritzen eines Kunststoffbauteils durchgeführt werden kann.
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Des Weiteren ist es möglich, die Lücke, welche zwischen den Gelenkfingern besteht, nach Art eines Schlüssellochs auszubilden, dessen eine Öffnung, welche der freien Stirnseite abgewandt ist, die Gabelaufnahme bildet. Die Gelenkschale wird zunächst durch die erste, der freien Stirnseite benachbarte Öffnung zwischen den Gabelfingern hindurchgeführt und anschließend in die zweite Öffnung eingesetzt, die die Gelenkaufnahme bildet, wobei der Übergang mit reduziertem Querschnitt zwischen erster und zweiter Öffnung bereits eine formschlüssige Sicherung der Gelenkschale in der Gelenkaufnahme bildet. Das Hindurchführen der Gelenkschale zwischen der reduzierten Stelle zwischen beiden Öffnungen erfolgt entweder durch ein Aufweiten der Gelenkfinger, die anschließend aufgrund ihrer Eigenelastizität bestrebt sind, wieder ihre Ausgangsposition einzunehmen, oder durch eine nicht-rotationssymmetrische Ausführung der Gelenkschale, die in einer Position mit reduziertem Querschnitt in die Gelenkaufnahme eingeführt wird und anschließend um ihre Achse gedreht wird, bis ein erweiterter Querschnitt an der Engstelle zwischen erster und zweiter Öffnung liegt. Zusätzlich können die beiden Gelenkfinger entweder umgebogen werden oder mittels einer Halteklammer verbunden werden.
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Die Gelenkstange kann als ein Profilrohr ausgebildet sein, dessen einteilig ausgeführte Gabelfinger im stirnseitigen Endbereich des Profilrohrs abgeplattet sind. Des Weiteren kommen auch Gelenkstangen in Betracht, die eine Verdrehung um die Längsachse oder eine Schränkung bzw. Kröpfung aufweisen. Auch gebogene bzw. mit einem Knick versehene Gelenkstangen, gegebenenfalls Kombinationen mit mehreren Knicken, Schränkungen oder Verdrehungen sind möglich.
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Die Gelenkschale, die in der Gabelaufnahme zwischen den Gabelfingern eingesetzt ist, ist zweckmäßigerweise als Kugelschale ausgeführt, wobei sowohl offen ausgeführte als auch geschlossene Kugelschalen möglich sind. An gegenüberliegenden Enden der Gelenkstange mit jeweils zwei Gabelfingern und einer zwischenliegenden Gabelaufnahme können unterschiedlich ausgebildete Gelenkschalen – offen bzw. geschlossen ausgebildet – angeordnet sein.
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Das Profil der Gelenkstange kann U-förmig oder als Rohrprofil oder in sonstiger Weise symmetrisch bzw. nicht-symmetrisch ausgeführt sein.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine Scheibenwischvorrichtung in perspektivischer Darstellung, mit einem elektrischen Antriebsmotor, dessen Arbeitsbewegung über ein Getriebe auf eine Abtriebswelle übertragen wird, die eine Motorkurbel antreibt, deren Bewegung über ein Wischergestänge auf Wischerwellen übertragbar ist, an denen Wischerarme befestigbar sind,
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2 in perspektivischer Einzeldarstellung eine Gelenkstange, die Teil des Wischergestänges ist,
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3, 4 der stirnseitige Endbereich der Gelenkstange mit zwei Gabelfingern, die eine zwischenliegende Gelenkaufnahme für eine Gelenkschale bilden,
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5, 6 perspektivische Ansichten des stirnseitigen Bereichs der Gelenkstange mit nach innen gebogenen Gabelfingern,
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7 eine Draufsicht auf den stirnseitigen Endbereich der Gelenkstange,
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8,9 perspektivische Ansichten einer Gelenkstange mit stirnseitig angeordneten Gabelfingern und einer die Gabelfinger verbindenden Halteklammer.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Scheibenwischvorrichtung 1 für ein Fahrzeug zum Reinigen einer Fahrzeugscheibe dargestellt. Die Scheibenwischvorrichtung 1 weist einen elektrischen Antriebsmotor 2 auf, dem ein Getriebe 3 zur Bewegungsuntersetzung nachgeordnet ist, wobei das Getriebe 3 eine Motorkurbel 4 antreibt, die mit einem Wischergestänge 5 gekoppelt ist. Das Wischergestänge 5 versetzt zwei Wischerwellen 6, auf die jeweils ein Wischblatt aufsetzbar ist, in eine pendelnde Drehbewegung. Zu dem Wischer- bzw. Kurbelgestänge 5 gehört eine Gelenkstange 7, die im Bereich beider Stirnseiten mit jeweils einer Gelenkschale 8 bzw. 9 versehen ist und in den folgenden Figuren näher erläutert wird.
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Die Gelenkschalen 8, 9 befinden sich jeweils benachbart zur Stirnseite der Gelenkstange 7 und sind in jeweils einer Gabelaufnahme 10 (3, 4) formschlüssig aufgenommen, die zwischen zwei stirnseitigen, sich in Achsrichtung der Gelenkstange 7 erstreckenden und einteilig mit der Gelenkstange ausgebildeten Gabelfingern 11, 12 angeordnet ist. Im Ausgangszustand der Gelenkstange 7, welcher in den 3 und 4 dargestellt ist, liegen die beiden Gabelfinger 11, 12 parallel zueinander und schließen die U-förmige Gabelaufnahme 10 ein, in die die Gelenkschale 8 bzw. 9 als vorgefertigtes Kunststoffbauteil einsetzbar ist. Anschließend werden die beiden Gabelfinger 11, 12 nach innen gebogen, bis der in den 2 und 5 bis 7 dargestellte Zustand erreicht ist, in welcher nur eine schmale Lücke 13 zwischen den Gabelfingern 11, 12 liegt und die Gelenkschale 8 bzw. 9 zwischen den Gabelfingern formschlüssig aufgenommen und gesichert ist.
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Im Ausführungsbeispiel werden beide Gabelfinger 11, 12 in gleicher Weise nach innen gebogen, so dass die Lücke 13 zwischen den Stirnflächen der Gabelfinger einen deutlich kleineren Querschnitt aufweist als die eingeschlossene Gabelaufnahme. Grundsätzlich möglich ist es aber auch, lediglich einen der Gabelfinger 11, 12 umzubiegen und den zweiten Gabelfinger in seiner geraden Ausgangsposition zu belassen.
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Wie den Darstellungen der 3 und 6 zu entnehmen, weist die Gelenkstange 7 ein U-förmiges Profil auf, das jedoch im Bereich der stirnseitigen Enden abgeflacht bzw. abgeplattet ist, so dass die beiden Gabelfinger 11, 12 als ebene Metallteile ausgeführt sind.
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Die zwischen den Gabelfingern 11, 12 liegende Gabelaufnahme befindet sich symmetrisch zur Längsmittelachse durch die Gelenkstange 7. Möglich sind aber auch seitlich versetzte Anordnungen der Gabelaufnahme gegenüber der Längsmittelachse.
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In den 8 und 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Gelenkstange 7 im stirnseitigen Bereich ebenfalls zwei geradlinige, sich parallel zur Längsachse erstreckende Gabelfinger 11, 12 aufweist. Die in die Gabelaufnahme 10 eingesetzte Gelenkschale 8 ist jedoch nicht über zusammengebogene Gabelfinger 11, 12 gesichert, sondern über eine Halteklammer 14, welche die nicht-verformten Gabelfinger 11, 12 im Bereich der Stirnseite miteinander verbindet und die zwischenliegende Lücke zwischen den Gabelfingern überbrückt. Die Halteklammer 14 ist ein separates Bauteil, das in geeigneter Weise mit den Gabelfingern 11, 12 verbunden wird. Die Halteklammer 14 kann in geeigneter Weise mit den Gabelfingern verbunden werden, beispielsweise auf kraftschlüssige, formschlüssige und/oder stoffschlüssige Weise.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006027345 A1 [0002]