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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abladeassistenzvorrichtung, ein Flurförderfahrzeug mit einer Abladeassistenzvorrichtung und ein Verfahren zum Unterstützen des Abladevorgangs einer Ladung.
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Stand der Technik
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Flurförderfahrzeuge mit Hubeinrichtung, beispielsweise Gabelstapler, werden zum horizontalen Transport von Waren verwendet. Die Flurförderfahrzeuge weisen hierfür eine Hubeinrichtung mit einer Hubaktorik auf, welche die Ware von einer bestimmten Stelle anhebt und an einem vorherbestimmten Ort ablädt. Flurförderfahrzeuge weisen ferner eine Antriebsaktorik auf, mit welcher das Flurförderfahrzeug bewegt werden kann.
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Die meisten Flurförderfahrzeuge werden von Menschen bedient, d.h. die Bewegung des Flurförderfahrzeuges sowie der Hubeinrichtung erfolgt über eine manuelle Steuerung wie beispielsweise Bedienhebel in der Armlehne, welche die Antriebsaktorik sowie die Hubaktorik ansteuern. Das Positionieren des Flurförderfahrzeuges und der Hubeinrichtung durch den Fahrer kann sehr exakt erfolgen, bei elektrisch betriebenen Gabelstaplern zum Beispiel durch Impulssteuerung von Elektromotoren. Präzision und Sicherheit beim Be- und Abladen der Ware hängen folglich von der Geschicklichkeit und der Erfahrung des Bedieners ab.
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Als Hilfsmittel für den Bediener ist die Anzeige der Hubhöhe, beispielsweise auf einem Display, bekannt, ebenso die Hubhöhenvorwahl, bei der der Bediener eine häufig verwendete Hubhöhe speichert und das Flurförderfahrzeug den Hubvorgang automatisch auf dieser Höhe stoppen kann.
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Dennoch kommt es häufig vor, dass der Bediener des Flurförderfahrzeuges die Ladung, welche mittels der Hubeinrichtung des Flurförderfahrzeuges transportiert wird, nicht genau auf die vorgesehene Abstellfläche abstellt.
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Mitunter kommt es dadurch zu schweren Betriebsunfällen, da die Ladung nach dem Abstellen von der Abstellfläche herunter fällt, und dabei eine Person schwer verletzt. Ferner wird auch die Ladung bei einem Herunterfallen normalerweise beschädigt und ist in der Folge nicht mehr zu gebrauchen.
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In der
DE 2009 004 742 A1 ist eine Gabelzinke für eine Lastgabel eines Flurförderfahrzeugs beschrieben, welche einen Sensor aufweist, der die Anwesenheit einer Last auf der Lastgabel erfassen kann. Durch diese Ausbildung der Gabelzinke kann der Benutzer des Flurförderfahrzeuges feststellen, ob die Ladung vollständig auf der Abstellfläche abgestellt wurde und eine Weiterfahrt möglich ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß ist eine Abladeassistenzvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Flurförderfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9, und ein Verfahren zum Unterstützen des Abladevorgangs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 vorgesehen.
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Demgemäß ist vorgesehen:
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Eine Abladeassistenzvorrichtung zum Unterstützen des Abladevorgangs einer Ladung, welche auf einer Hubeinrichtung eines Flurförderfahrzeugs angeordnet ist, mit einer Sensoreinrichtung zum Erfassen eines vertikalen Abstandes zwischen einer Abstellfläche und der Ladung, mit einer Steuereinrichtung, welche mit der Sensoreinrichtung und einer Hubaktorik der Hubeinrichtung gekoppelt ist, und welche ausgebildet ist, die Hubeinrichtung mittels der Hubaktorik in Abhängigkeit des erfassten Abstandes derart zu steuern, dass die Ladung in einer vorbestimmten Höhenposition auf der Abstellfläche abstellbar ist.
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Ferner ist ein Flurförderfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Abladeassistenzvorrichtung vorgesehen.
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Des Weiteren wird ein Verfahren zum Unterstützen des Abladevorgangs einer Ladung, welche auf einer Hubeinrichtung eines Flurförderfahrzeugs angeordnet ist, mit den folgenden Verfahrensschritten: Messen des vertikalen Abstandes zwischen der Ladung und der Abstellfläche, Berechnen einer Höhenposition der Hubeinrichtung zum Abladen der Ladung, Verfahren der Hubeinrichtung zur berechneten Höhenposition zur Verfügung gestellt.
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Vorteile der Erfindung
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Mithilfe der erfindungsgemäßen Abladeassistenzvorrichtung ist es nun möglich, die Bewegung entlang der Wegstrecke, auf welcher die Hubeinrichtung für ein sicheres Abladen einer Ladung auf einer Abstellfläche verfahren werden sollte, auf einfache Weise zu ermitteln und zu steuern. Hierfür weist die Abladeassistenzvorrichtung eine Sensoreinrichtung auf, welche ausgebildet ist, den vertikalen Abstand zwischen einer Abstellfläche und der von dem Flurförderfahrzeug transportierten Ladung zu erfassen. Ferner ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, welche die Messwerte von der Sensoreinrichtung erhält und mit der Hubaktorik der Hubeinrichtung gekoppelt ist, um die Hubeinrichtung in Abhängigkeit des von der Sensoreinrichtung erfassten Abstandes derart zu steuern, dass die Ladung in einer vorherbestimmten Höhenposition und in einer bevorzugten Ausführungsform mittels einer vorgegebenen Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungstrajektorie auf der Abstellfläche abstellbar ist.
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Durch diese Assistenzvorrichtung kann verhindert werden, dass die Abstellfläche, welche z. B. ein abgestelltes Warenpaket auf einer Palette sein kann, durch zu weites Absenken der Hubeinrichtung von der Hubeinrichtung beschädigt wird. Ferner kann die Ladung sehr sicher auf der Abstellfläche abgestellt werden, sodass sie zur Erhöhung der Stabilität eines gestapelten Warenturmes beiträgt. Ferner wird durch die Abladeassistenzvorrichtung ein zu geringes Absenken der Hubeinrichtung verhindert, was bei einem Zurückfahren des Flurförderfahrzeugs ein Verrücken der Ladung zur Folge hätte.
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Die Abladeassistenzvorrichtung erfasst zunächst die Höhe der Ladung, beispielsweise durch Messen der Unterkante der Ladung auf der Hubeinheit oder durch Messen des untersten Punktes der Ladung auf der Hubeinrichtung. Nachdem die Höhe der Ladung erfasst worden ist, wird die Höhe der Abstellfläche, auf die die Ladung abgestellt werden soll, erfasst. Mittels dieser erfassten Höhen kann der Abstand zwischen der Ladung und der Abstellfläche von der Steuereinrichtung berechnet werden. Die Hubeinrichtung des Flurförderfahrzeuges kann dann anhand des berechneten Abstandes die Hubaktorik derart ansteuern und bewegen, dass die Ladung sicher auf der Abstellfläche abgestellt wird. Beispielsweise ist die Wegstrecke der Hubeinrichtung gleich dem ermittelten Abstand zwischen der Ladung und der Abstellfläche. Ferner ist es möglich, dass die Wegstrecke, mit welcher die Hubeinrichtung verfahren wird, der ermittelte Abstand zwischen der Ladung und der Abstellfläche plus einen vorherbestimmten Wert ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Gabelzinken der Hubeinrichtung nicht mehr im Kontakt mit einer Palette oder der Ladung sind, wenn die Ladung abgestellt wurde und das Flurförderfahrzeug weiterfährt. Die Gabelzinken befinden sich dann ohne jeglichen Kontakt wischen der Palette oder der Ladung und können frei bewegt werde.
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Als Flurförderfahrzeuge können beispielsweise Gabelstapler, Hubwagen und fahrerlose Transportfahrzeuge angesehen werden, welche über eine Hubeinrichtung verfügen. Insbesondere ist die Abladeassistenzvorrichtung auch für ein vollautomatisiertes Flurförderfahrzeug geeignet, welches den Abladevorgang mithilfe der Abladeassistenzvorrichtung vollautomatisch durchführen kann.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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In einer ersten Ausführungsform ist die Sensoreinrichtung dazu ausgebildet, einen horizontalen Abstand zwischen der Abstellfläche und der Ladung zu erfassen. Auf diese Weise ist es möglich, die Ladung sehr positionsgenau auf der Abstellfläche abzuladen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet, die Hubeinrichtung mittels einer geeigneten Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungstrajektorie zu verfahren. Beispielsweise wird die Geschwindigkeit der Hubeinrichtung vor dem Erreichen der vorherbestimmten Höhenposition verlangsamt, um das Abstellen der Ladung noch sicherer und sanfter zu machen. Hierfür ist die Steuereinrichtung mit einem Beschleunigungssensor gekoppelt, welcher an der Hubeinrichtung angeordnet ist, und die Geschwindigkeit und/oder die Beschleunigung der Hubeinrichtung erfassen kann.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung mit einer Antriebsaktorik zur Bewegung des Flurförderfahrzeuges gekoppelt und ist ausgebildet, die Antriebsaktorik derart anzusteuern, dass sich das Flurförderfahrzeug in einer Position befindet, dass die Ladung in einer vorherbestimmten Horizontalposition auf der Abstellfläche abstellbar ist. Dadurch besteht die Möglichkeit einer automatischen Nachpositionierung des Flurförderfahrzeuges zur genauen Positionierung der Ladung auf der Abstellfläche. Durch die Sensoreinrichtung kann die Begrenzung der Abstellfläche exakt lokalisiert werden. Die Steuereinrichtung ist mit den Antriebsaktoren zum Bewegen des Flurförderfahrzeuges gekoppelt und kann auch diese derart ansteuern, dass sich das Flurförderfahrzeug in einer Position zum genauen Abstellen der Ladung auf die Abstellfläche befindet. Die Antriebsaktorik umfasst dabei den Antrieb des Flurförderfahrzeuges sowie die Lenkung des Flurförderfahrzeuges. Selbstverständlich kann auch die Hubeinrichtung selbst durch eine Aktorik horizontal translatorisch bewegbar sein, und die Steuereinrichtung kann die Aktorik der Hubeinrichtung ansteuern, um die Ladung positionsgenau auf der Abstellfläche abzuladen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet, die Antriebsaktorik auszuschalten, wenn sich die Ladung in einer Position befindet, um die Ladung in einer vorherbestimmten Höhenposition und/oder Vertikalposition abzuladen. Dadurch wird ein ungewolltes Verfahren des Flurförderfahrzeuges bis zum Ende des Abladevorganges unterbunden. Auf diese Weise wird die Sicherheit gesteigert, da das Flurförderfahrzeug nicht während eines Abladens einer Ladung bewegt werden kann. Nach einem vollständigen Abladen der Ladung auf der Abstellfläche kann die Antriebsaktorik von der Steuereinrichtung wieder freigegeben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Sensoreinrichtung zumindest einen optischen und/oder einen akustischen Entfernungssensor auf. Beispielsweise kann ein laserbasierter Entfernungssensor oder ein ultraschallbasierter Entfernungssensor verwendet werden. Andere Sensoren, welche in der Lage sind, eine Entfernung zu bestimmen, können auch verwendet werden.
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Die Sensoreinrichtung weist beispielsweise einen Entfernungssensor auf, welcher am oberen Abschnitt der Hubeinrichtung angeordnet ist, und nur zur Bestimmung der Höhe der Abstellfläche dient. Ein zweiter Entfernungssensor ist im unteren Abschnitt der Hubeinrichtung angeordnet und dient nur dazu, die Höhe der Ladung auf der Hubeinrichtung zu ermitteln. Ferner können Sensoren am unteren Abschnitt der Hubeinrichtung oder des Flurförderfahrzeuges vorgesehen sein, die den horizontalen Abstand zwischen der Abstellfläche und der Ladung erfassen.
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Ferner ist es auch möglich, lediglich einen Sensor zu verwenden, welcher vertikal beweglich auf der Hubeinrichtung angeordnet ist. Ferner können auch Sensoren verwendet werden, welche durch Rotation einer optischen Fokussiereinheit sowohl nach oben als auch nach unten gedreht werden können. Ferner können auch Sensorarrays verwendet werden, oder einer Vielzahl von Sensoren, die über die gesamte Höhe der Hubeinrichtung vorgesehen sind.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Sensoreinrichtung einen Gewichtssensor auf, der das Vorhandensein einer Ladung auf der Hubeinrichtung erfasst. Beispielsweise ist der Gewichtssensor auf der Hubeinrichtung angeordnet und erkennt, welches Gewicht auf der Hubeinrichtung lastet. Durch diese Ausgestaltung der Abladeassistenzvorrichtung kann die Sicherheit noch weiter gesteigert werden, da mittels des Gewichtssensors noch exakter überprüft werden kann, ob ein Abladevorgang vollständig vollzogen worden ist oder nicht. Auch der Gewichtssensor kann mit der Steuereinrichtung gekoppelt sein, welche in Abhängigkeit der Last auf der Hubeinrichtung die Antriebsaktorik des Flurförderfahrzeuges freigibt.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Abladeassistenzvorrichtung eine Mensch-Maschine-Schnittstelle auf, beispielsweise einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Mittels dieser Mensch-Maschine-Schnittstelle können die von der Sensoreinrichtung erfassten Daten und/oder der Fortschritt des Abladevorganges einem Benutzer angezeigt werden. Ferner ermöglicht die Mensch-Maschine-Schnittstelle dem Benutzer des Flurförderfahrzeuges, die Abladeassistenzvorrichtung ein- oder auszuschalten. Beispielsweise kann es vorkommen, dass der Abstand zwischen der Ladung und der Abstellfläche nicht eindeutig erfasst werden kann. In diesem Fall zeigt die Mensch-Maschine-Schnittstelle dies einem Benutzer an, und der Benutzer kann die Abladeassistenzvorrichtung ausschalten und die Hubeinrichtung und das Flurförderfahrzeug manuell bedienen.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 ein schematisches Funktionsdiagramm einer Abladeassistenzvorrichtung;
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2 ein schematisches Funktionsdiagramm einer Ausführungsform einer Abladeassistenzvorrichtung;
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3 ein schematisches Schnittbild, welches einen Abladevorgang darstellt;
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4 ein schematisches Schnittbild, welches einen Abladevorgang darstellt;
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5 ein schematisches Schnittbild, welches einen Abladevorgang darstellt;
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6 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Abladen einer Ladung;
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7 eine schematische Darstellung eines Flurförderfahrzeuges mit einer Abladeassistenzvorrichtung; und
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8 eine schematisches Darstellung eines Flurförderfahrzeuges, welches eine Abladeassistenzvorrichtung gemäß einer Ausführungsform aufweist.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts anderes ausführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt ein schematisches Funktionsdiagramm einer Abladeassistenzvorrichtung 1. Die Abladeassistenzvorrichtung 1 weist eine Sensoreinrichtung 2 auf, welche mit Entfernungssensoren 10 versehen ist, welche ausgebildet sind, die Höhe der Ladung auf der Hubeinrichtung und die Höhe der Abstellfläche, auf welche die Ladung abgeladen werden soll, zu erfassen. Die Abladeassistenzvorrichtung 1 weist ferner eine Steuereinrichtung 5 auf, welche mit der Sensoreinrichtung 2 gekoppelt ist, und die die von der Sensoreinrichtung 2 erfassten Messwerte erhält. Die Steuereinrichtung 5 kann beispielsweise ein Mikroprozessor sein. Die Steuereinrichtung 5 ist in der Lage, durch die von der Sensoreinrichtung 2 erhaltenen Messwerte den Abstand zwischen der Ladung und der Abstellfläche zu berechnen.
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Ferner ist in 1 eine Hubaktorik 6 dargestellt, welche die Hubeinrichtung des Flurförderfahrzeuges antreibt. Die Hubaktorik 6 ist in der Lage, die Hubeinrichtung vertikal in der Höhe zu verfahren. Die Steuereinrichtung 5 kann die Hubaktorik 6 in Abhängigkeit der von der Sensoreinrichtung 2 erfassten Daten derart ansteuern, dass die Ladung in einer vorherbestimmten Höhenposition auf der Abstellfläche abgeladen wird. Beispielsweise kann die Hubaktorik 6 derart angesteuert werden, dass sie exakt die Hubeinrichtung mit der darauf angeordneten Ladung um die Distanz des Abstandes in Vertikalrichtung verfährt. Dadurch ist ein sicheres Abstellen der Ladung auf der Abstellfläche gesichert.
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2 zeigt ein schematisches Funktionsdiagramm einer Ausführungsform einer Abladeassistenzvorrichtung. Die Abladeassistenzvorrichtung 1 weist ebenfalls eine Sensoreinrichtung 2, eine Steuereinrichtung 5 und eine Hubaktorik 6 auf, welche miteinander gekoppelt sind. Ferner weist die Abladeassistenzvorrichtung 1 einen Gewichtssensor 8, einen Sensor 11 zur Bestimmung des horizontalen Abstandes zwischen der Ladung und der Abstellfläche auf, eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 9, sowie Sensoren 10 zur Bestimmung des vertikalen Abstandes zwischen der Ladung und der Abstellfläche und weitere Sensoren 12, wie z. B. Beschleunigungssensoren, welche die Beschleunigung der Hubeinrichtung erfassen können, auf. Ferner ist in dieser Ausführungsform der Abladeassistenzvorrichtung 1 die Antriebsaktorik 7 zur Bewegung des Flurförderfahrzeuges mit der Steuereinrichtung 5 gekoppelt. Die Antriebsaktorik 7 weist beispielsweise Mittel zum Lenken des Flurförderfahrzeuges und Mittel zum Antreiben des Flurförderfahrzeuges auf. Die Sensoreinrichtung erhält von den Sensoren 8, 9, 10, 11 und 12 Messwerte und kann diese an die Steuereinrichtung 5 weitergeben. Die Steuereinrichtung 5 kann mithilfe der von der Sensoreinrichtung 2 erfassten Messwerte die Hubaktorik 6 und/oder die Antriebsaktorik 7 steuern bzw. regeln.
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Ferner ist eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 9 mit der Steuereinrichtung 5 gekoppelt. Über diese Mensch-Maschine-Schnittstelle 9 kann einem Benutzer der Abladeassistenzvorrichtung 1 angezeigt werden, welche Messwerte erfasst worden sind oder z. B. wie weit der Fortschritt des Abladevorganges ist. Auch können Informationen angezeigt werden, welche einen Benutzer des Flurförderfahrzeuges warnen, falls ein Abladevorgang der Ladung auf der Abstellfläche nicht möglich ist. In diesem Fall kann ein Benutzer über die Mensch-Maschine-Schnittstelle 9 die Abladeassistenzvorrichtung 1 ausschalten, und das Abladen manuell durchführen.
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3 zeigt ein schematisches Schnittbild eines Abladevorganges einer Ladung auf einer Abstellfläche. Die Abstellfläche 13 wird gebildet durch eine Ladung L2, welche sich auf dem Boden befindet. Mittels der Sensoreinrichtung 2 wird die Höhe der Abstellfläche 13 erfasst. Ferner wird die Höhe einer Ladung L1 erfasst, welche von den Gabelzinken 14 einer Hubeinrichtung 3 getragen wird. Die Gabelzinken 14 spannen die Ladung L1 horizontal zwischen ihnen ein. Mittels der Steuereinrichtung 5 kann die Distanz zwischen der Abstellfläche 13 und der Ladung L1 berechnet werden. Mittels der Steuereinrichtung 5 kann dann die Hubeinrichtung 3 derart verfahren werden, dass sich die Ladung L1 in einer vorherbestimmten Höhenposition auf der Abstellfläche 13 befindet. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Wegstrecke der Hubeinrichtung gleich des ermittelten Abstandes d1 zwischen der Abstellfläche 13 und der Ladung L1.
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In der 4 ist ein schematisches Schaubild eines Abladevorganges dargestellt. Die Ladung L1 ist in diesem Ausführungsbeispiel auf einer Palette P angeordnet. Die Palette P kann beispielsweise eine handelsübliche Europoolpalette sein. Die Palette P wird von unten von den Gabelzinken 14 der Hubeinrichtung 3 getragen. Dafür weist die Palette P entsprechende Ausnehmungen auf. Auch die untere Ladung L2, auf welcher sich die Abstellfläche 13 befindet, ist auf einer Palette P gelagert. Die Sensoreinrichtung 2 kann die Höhe der Abstellfläche 13 erfassen und zur Steuereinrichtung 5 weitergeben. Ferner kann die Sensoreinrichtung 2 die Höhe des unteren Punktes der Palette P erfassen. Auf diese Weise kann die Steuereinrichtung 5 die Distanz zwischen der Abstellfläche und der Palette P der oberen Ladung L1 errechnen.
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5 zeigt ein schematisches Schnittbild beim Abladen einer Ladung L1 auf eine andere Ladung L2. In dieser Ausführungsform werden die Gabelzinken 14 um einen vorherbestimmten Abstand e1 weiterverfahren. Falls die Gabelzinken lediglich um den Abstand d1 verfahren werden würden, welcher den Abstand zwischen der oberen Palette P und der Ladung und der Abstellfläche ist, könnte es zu einem bleibenden Kontakt zwischen den Gabelzinken 14 und der Palette P kommen. Um die Gabelzinken 14 frei aus der Palette P herausführen zu können, werden die Gabelzinken 14 beim Abladen um den Abstand d1 plus einem vorherbestimmten Abstand e1 versetzt, damit kein Kontakt zwischen den Gabelzinken 14 und der Palette P am Ende des Abladevorgangs vorhanden ist. Ein Kontakt könnte zum ungewollten Herunterfallen der Palette P mit der Ladung L1 von der Ladung L2 führen.
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6 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Unterstützen des Abladevorganges einer Ladung, welche auf einer Hubeinrichtung eines Flurförderfahrzeuges angeordnet ist. Im Schritt S1 wird der vertikale Abstand zwischen der Ladung und der Abstellfläche gemessen. Im Schritt S2 wird die Höhenposition der Hubeinrichtung zum Abladen der Ladung auf der Abstellfläche berechnet. Im Schritt S3 wird die Hubeinrichtung zu der berechneten Höhenposition verfahren. Weitere Verfahrensschritte, wie beispielsweise das Erfassen des horizontalen Abstandes, können sich dabei anschließen oder zwischengeschaltet sein.
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7 zeigt ein schematisches Schaubild eines Flurförderfahrzeuges 4 mit einer Abladeassistenzvorrichtung 1. Die Abladeassistenzvorrichtung 1 umfasst einen Sensor, welcher auf der Hubeinrichtung 3 des Flurförderfahrzeuges 4 vorgesehen ist. Im linken Schaubild der 7 führt der Sensor eine Messung der Höhe der Ladung auf der Ladung L1 durch. Im rechten Bild der 7 führt die Abladeassistenzvorrichtung 1 mittels der Sensoreinrichtung 2 eine Messung der Höhe der Abstellfläche 13 durch. Das Flurförderfahrzeug 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Gabelstapler.
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In 8 ist ein schematisches Schaubild eines Flurförderfahrzeuges 4 dargestellt. In dieser Ausführungsform weist die Abladeassistenzvorrichtung 1 einen Sensor auf, welcher dazu ausgebildet ist, den horizontalen Abstand h1 zwischen der Abstellfläche und der Ladung zu erfassen und an die Steuereinrichtung weiterzugeben. Die Steuereinrichtung 5 ist mit der Antriebsaktorik 7 des Flurförderfahrzeuges 4 gekoppelt, und kann diese derart ansteuern, dass ein positionsgenaues Positionieren der Ladung L1 auf der Abstellfläche 13 möglich ist.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Beispielsweise ist die Abladeassistenzvorrichtung nicht nur für Flurförderfahrzeuge geeignet, sondern auch für allgemeine Hebezeuge zur Verladung von Gütern, wie beispielsweise Kräne, geeignet.
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Ferner kann die Vorrichtung durch weitere Sensoren erweitert werden, welche das Positionieren der Ladung auf der Abstellfläche noch sicherer machen.
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Die Mensch-Maschine-Schnittstelle kann auch akustische Warngeber aufweisen, welche ein akustisches Signal erzeugen, falls der Abladevorgang nicht möglich ist. Auch kann die Mensch-Maschine-Schnittstelle ein Mikrofon aufweisen, über welches das Ansteuern der Abladeassistenzvorrichtung 1 und der dazugehörigen Komponenten per Sprachsteuerung möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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