DE102012106846B4 - Mikrotom mit einem Piezolinearantrieb - Google Patents
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Abstract
Mikrotom zum Herstellen von Dünnschnitten,
mit einem Probenhalter (12) zur Aufnahme einer zu mikrotomierenden Probe,
einer Schneideeinheit (16) zum Schneiden der Probe, und
einer Antriebseinheit zum Erzeugen einer Zustellbewegung zwischen dem Probenhalter (12) und der Schneideeinheit (16) zum Einstellen der Schnittdicke der Probe,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit einen Piezolinearantrieb (50) zum Erzeugen der Zustellbewegung umfasst,
dass der Piezolinearantrieb (50) einen Stator (52) und einen über mindestens ein Piezoelement (54) mit dem Stator (52) verbundenen Läufer (56) umfasst,
dass das Piezoelement (54) derart ausgebildet ist, dass der Läufer (56) mit Hilfe des Piezoelements (54) relativ zum Stator (52) linear bewegbar ist, und
dass das Piezoelement (54) an dem Stator (52) befestigt ist, und dass der Läufer (56) relativ zum Piezoelement (54) durch dieses linear bewegbar ist.
mit einem Probenhalter (12) zur Aufnahme einer zu mikrotomierenden Probe,
einer Schneideeinheit (16) zum Schneiden der Probe, und
einer Antriebseinheit zum Erzeugen einer Zustellbewegung zwischen dem Probenhalter (12) und der Schneideeinheit (16) zum Einstellen der Schnittdicke der Probe,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit einen Piezolinearantrieb (50) zum Erzeugen der Zustellbewegung umfasst,
dass der Piezolinearantrieb (50) einen Stator (52) und einen über mindestens ein Piezoelement (54) mit dem Stator (52) verbundenen Läufer (56) umfasst,
dass das Piezoelement (54) derart ausgebildet ist, dass der Läufer (56) mit Hilfe des Piezoelements (54) relativ zum Stator (52) linear bewegbar ist, und
dass das Piezoelement (54) an dem Stator (52) befestigt ist, und dass der Läufer (56) relativ zum Piezoelement (54) durch dieses linear bewegbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Mikrotom zum Herstellen von Dünnschnitten, das einen Probenhalter zur Aufnahme einer zu mikrotomierenden Probe und eine Schneideeinheit zum Schneiden der Probe umfasst. Ferner ist eine Antriebseinheit zum Erzeugen einer Zustellbewegung zwischen dem Probenhalter und der Schneideeinheit zum Einstellen der Schnittdicke der Dünnschnitte vorgesehen.
- Zum Mikrotomieren werden die Proben, beispielsweise Gewebeproben, in den Probenhalter eingespannt, der mit Hilfe einer Antriebseinheit relativ zur Schneideeinheit eine Hubbewegung ausführt, durch die die Probe geschnitten wird. Nach einer solchen Hubbewegung, d. h. nachdem ein Dünnschnitt von der Probe abgeschnitten wurde, muss der Abstand zwischen dem Probenhalter und der Schneideeinheit um die Dicke des nächsten Dünnschnittes verringert werden. Diese, in der Regel horizontale Bewegung, wird als Zustellbewegung bezeichnet. Die Zustellbewegung und die Hubbewegung sind insbesondere orthogonal zueinander gerichtet, wobei die Hubbewegung vertikal und die Zustellbewegung horizontal erfolgt.
- Es sind Mikrotome bekannt, bei denen die Zustellbewegung rein mechanisch über Freilaufhebel- und/oder Spindelmuttersysteme erzeugt wird. Ferner sind Mikrotome bekannt, bei denen eine elektromechanische Zustellung erfolgt, bei denen Schrittmotor- und Spindelmuttersysteme verwendet werden. Aus dem Dokument
DE 10 2008 016 165 B5 ist ein Mikrotom bekannt, das einen Linearmotor zum Bewegen des Probenhalters und der Schneideeinheit relativ zueinander umfasst. - Nachteilig an den bekannten Mikrotomen ist es, dass die Auflösung, d. h. die minimal einstellbare Schnittdicke der Dünnschnitte, durch die Steigung der Spindel der Spindelmuttersysteme und die kleinste Schrittauflösung des Schrittmotors begrenzt ist. Um sehr kleine Schritte und somit sehr dünne Dünnschnitte realisieren zu können, ist es insbesondere notwendig, sehr aufwendige Konstruktionen mit teuren Spindelmutterkomponenten zu verwenden. Solche Konstruktionen benötigen ferner aufwendige, kostenintensive Lagerungen und bringen einen hohen Platzbedarf und ein hohes Gewicht mit sich. Auch haben solche teuren Konstruktionen mit hochauflösenden Spindelmutterkomponenten und entsprechenden Motoren den Nachteil, dass eine schnelle Verstellung des Probenhalters relativ zur Schneideeinheit nicht möglich ist und somit beim Austausch einer Probe im sogenannten Grobtrieb des Mikrotoms die Zustellung nur sehr langsam erfolgen kann.
- Aus den Druckschriften
DE 38 20 085 C1 ,DD 33 313 A1 DE 19 22 739 U ,US 5,282,404 A ,US 4,377,958 A undDE 10 2009 006 386 B4 sind Mikrotome bekannt, bei denen der Objekthalter mit Piezoelementen starr verbunden ist, wobei die Zustellbewegung des Objekthalters durch eine Längenänderung der Piezoelemente bewirkt wird. - Weitere Mikrotome sind aus den Dokumenten
DE 199 11 163 C1 ,DE 10 2010 046 498 B3 ,DE 102 18 927 C1 ,DE 102 10 408 B4 ,DE 101 54 843 A1 undDE 36 03 278 C1 bekannt. - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Mikrotom zum Herstellen von Dünnschnitten anzugeben, mit dessen Hilfe sehr dünne Dünnschnitte mit hoher Genauigkeit erzeugbar sind und die Zustellbewegung exakt gesteuert werden kann.
- Die Aufgabe wird durch ein Mikrotom mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Erfindungsgemäß umfasst die Antriebseinheit einen Piezolinearantrieb zum Erzeugen der Zustellbewegung. Der Piezolinearantrieb umfasst einen ortsfesten Stator und einen über mindestens ein Piezoelement mit dem Stator verbundenen Läufer. Das Piezoelement ist derart ausgebildet, dass mit seiner Hilfe der Läufer relativ zum Stator linear bewegbar ist. Das Piezoelement ist hierbei fest am Stator befestigt, wobei der Läufer relativ zum Piezoelement bewegbar ist. Der Vorteil von solchen Piezolinearantrieben ist es, dass diese eine Auflösung von wenigen Nanometern haben und somit auch eine Schrittweite von wenigen Nanometern möglich ist. Somit ist eine wesentlich höhere Auflösung als bei bekannten Mikrotomen und Spindelmuttersystemen möglich. Insbesondere kann somit auf teure Spindelmuttersysteme und entsprechende Lagerungen verzichtet werden.
- Da solche Piezolinearantriebe als Direktantrieb ausgebildet sind, wird die Zahl der benötigten Komponenten deutlich reduziert, so dass ein platzsparender, gewichtsarmer Aufbau des Mikrotoms erreicht werden kann. Somit können sehr exakte Mikrotome mit einer kompakten Bauform erreicht werden. Es kann insbesondere auf einen Schrittmotor und eine entsprechende Kupplung verzichtet werden.
- Des Weiteren ermöglichen Piezolinearantriebe nicht nur eine sehr genaue kleinschrittige Zustellbewegung, sondern es können mit ihnen auch sehr schnelle Fahrgeschwindigkeiten erreicht werden, so dass, beispielsweise beim Probenwechsel, der Probenhalter und die Schneideeinheit schnell voneinander weg oder aufeinander zu bewegt werden können, so dass der Probenwechsel möglichst schnell erfolgen kann.
- Als Piezoelement können insbesondere piezoelektrische Keramiken oder Piezokristalle verwendet werden.
- Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Steuereinheit vorgesehen ist, die das Piezoelement derart mit elektrischem Strom beaufschlagt, dass dieses den Läufer gemäß einem voreingestellten Bewegungsablauf linear bewegt. Hierdurch wird erreicht, dass die Zustellbewegung zwischen dem Probenhalter und der Schneideeinheit auf einfache Weise sehr genau gesteuert werden kann. Die Steuereinheit steuert den Piezolinearantrieb insbesondere derart an, dass, jeweils nachdem eine Hubbewegung zum Schneiden eines Dünnschnittes erfolgt ist, der Piezolinearantrieb den Probenhalter relativ zu der Schneideeinheit um einen voreingestellten Verfahrweg bewegt, der insbesondere der gewünschten Schnittdicke der Dünnschnitte entspricht.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Schneideeinheit ortsfest angeordnet und der Probenhalter ist mit Hilfe der Antriebseinheit relativ zur Schneideeinheit bewegbar. Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann auch der Probenhalter ortsfest angeordnet sein und die Schneideeinheit relativ zu ihm bewegt werden. Ebenso ist alternativ möglich, dass sowohl die Schneideeinheit als auch die Proebenhalter beweglich angeordnet sind.
- Der Probenhalter ist insbesondere mit dem Läufer des Piezolinearantriebs fest verbunden, so dass der Probenhalter beim Bewegen des Läufers mitbewegt wird und somit die Zustellbewegung erzeugt wird.
- Der Probenhalter ist vorzugsweise an einem Schlitten befestigt, wobei dieser Schlitten an einem Führungselement in Richtung einer Längsachse dieses Führungselementes beweglich gelagert ist. Der Läufer des Piezoantriebes ist an dem Schlitten befestigt, wobei der Stator des Piezolinearantriebes an dem Führungselement befestigt ist. Somit wird, wenn der Läufer relativ zum Stator bewegt wird, auch der Schlitten relativ zum Führungselement bewegt, so dass der am Schlitten angeordnete Probenhalter ebenfalls bewegt wird. Somit wird eine einfache, sichere Führung der Zustellbewegung erreicht.
- Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung können auch der Stator an dem Schlitten und der Läufer an dem Führungselement angeordnet sein. Das Führungselement kann bei beiden Ausführungsformen vorzugsweise schienenförmig ausgebildet sein, so dass eine sichere Führung des Schlittens erreicht wird.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Führungselement an einem weiteren Schlitten angeordnet, der mit Hilfe einer weiteren Antriebseinheit bewegbar ist. Der weitere Schlitten ist insbesondere derart mit Hilfe der weiteren Antriebseinheit bewegbar, dass über die weitere Antriebseinheit eine Hubbewegung des Probenhalters relativ zur Schneideeinheit zum Schneiden der zu mikrotomierenden Proben erzeugbar ist. Der weitere Schlitten ist hierzu insbesondere an einer weiteren Schiene oder einem andersartig ausgebildeten weiteren Führungselement befestigt, wobei die Längsachsen der einen Schiene und die Längsachsen der weiteren Schiene insbesondere orthogonal zueinander angeordnet sind, so dass die Hubbewegung und die Zustellbewegung ebenfalls orthogonal zueinander gerichtet sind.
- Die weitere Antriebseinheit ist insbesondere in Form eines Motors ausgebildet, durch den eine mit Hilfe eines Encoders erfasste Drehbewegung eines Handrades in eine entsprechende Hubbewegung umgesetzt wird. Alternativ kann auch eine rein mechanische Kopplung zwischen dem Handrad und dem weiteren Schlitten zum Erzeugen der Hubbewegung vorgesehen sein.
- Ferner ist es vorteilhaft, wenn ein Sensor zur Detektion des Verfahrweges des Piezolinearantriebes vorgesehen ist. Hierdurch kann die aktuelle Position des Läufers relativ zum Stators bzw. der aktuelle Verfahrweg genau nachvollzogen werden. Im Gegensatz zu einem Antrieb über einen Schrittmotor ist ein solcher Sensor notwendig, da das Detektieren des Verfahrwegs nicht einfach über das Zählen definierter Schritte möglich ist.
- Der Sensor umfasst insbesondere einen an dem Führungselement befestigten Linearencoder und eine auf dem Schlitten aufgebrachte lineare Skala. Mit Hilfe des Linearencoders werden die Schritte der Skala gezählt, so dass der Verfahrweg bestimmbar ist. Als Skala kann beispielsweise ein Maßstab oder ein Lineal auf dem Schlitten aufgebracht sein. Alternativ kann der Linearencoder auch an dem Schlitten und die lineare Skala an dem Führungselement angeordnet sein.
- Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Steuereinheit zur Ansteuerung des Piezolinearantriebes vorgesehen ist, wobei diese den Piezolinearantrieb nach dem Schneiden eines Dünnschnitts derart ansteuert, dass der Piezolinearantrieb eine Zustellbewegung um einen voreingestellten Weg ausführt. Somit wird nach dem Schneiden eines Dünnschnitts von der Probe der Probenhalter jeweils um diesen voreingestellten Weg weiterbewegt, so dass anschließend erneut ein Dünnschnitt von der Probe abgeschnitten werden kann, dessen Dicke diesem voreingestellten Weg entspricht.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mikrotom eine Bedieneinheit, mit deren Hilfe dieser voreingestellte Weg einstellbar ist. Somit kann die Schnittdicke auf einfache Weise an die zu mikrotomierende Probe angepasst werden. Mit Hilfe des Bedienelementes kann beispielsweise die gewünschte Schnittdicke aus einer großen Anzahl voreingestellter möglicher Schnittdicken ausgewählt werden. Alternativ kann die Eingabe der gewünschten Schnittdicke auch frei erfolgen.
- Zusätzlich oder alternativ kann über die Bedieneinheit auch die Geschwindigkeit, mit der der Probenhalter und das Schneideelement relativ zueinander bewegt werden, einstellbar sein. Somit kann beispielsweise beim Probenwechsel eine hohe Geschwindigkeit eingestellt werden, wohingegen während der eigentlichen Zustellbewegung beim Schneiden der Proben eine geringe Geschwindigkeit verwendet wird.
- Die Bedieneinheit ist insbesondere manuell von einer Bedienperson bedienbar. Alternativ kann das Einstellen des voreingestellten Weges und/oder der Geschwindigkeit auch mit Hilfe eines Computers erfolgen, der über eine Datenübertragungsverbindung mit dem Mikrotom gekoppelt ist.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Mikrotoms; -
2 eine weitere schematische, perspektivische Darstellung des Mikrotoms nach1 ; -
3 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des Mikrotoms nach den1 und2 ; -
4 eine weitere schematische, perspektivische Darstellung des Ausschnitts nach3 ; -
5 eine weitere schematische, perspektivische Darstellung des Ausschnitts nach den3 und4 ; -
6 eine Seitenansicht des Ausschnitts nach den3 bis5 ; -
7 eine Schnittdarstellung des Ausschnitts nach den3 bis6 ; und -
8 eine weitere teilgeschnittene Darstellung des Ausschnitts nach den3 bis7 . - In den
1 und2 ist jeweils eine schematische, perspektivische Darstellung eines Mikrotoms10 gezeigt, wobei das Mikrotom10 stark vereinfacht dargestellt ist und insbesondere nur die erfindungswesentlichen Bauteile gezeigt sind. So wurde beispielsweise das Gehäuse ausgeblendet, um die innenliegenden Bauteile sichtbar zu machen. - Das Mikrotom
10 umfasst einen Probenhalter12 , der eine Spannklammer14 zum Halten einer zu mikrotomierenden Probe umfasst. Ferner hat das Mikrotom10 eine Schneideeinheit16 , die einen Klingenhalter18 sowie eine in dem Klingenhalter18 aufgenommene Klinge20 zum Schneiden der Probe hat. - Des Weiteren umfasst das Mikrotom
10 ein Handrad32 mit einem Griff34 , wobei ein nicht dargestellter Rotationsencoder eine Drehbewegung des Handrades32 detektiert. Eine ebenfalls nicht dargestellte Steuereinheit steuert eine Antriebseinheit22 entsprechend der detektierten Drehbewegung des Handrades32 derart an, dass der Probenhalter12 eine Hubbewegung in Richtung des Doppelpfeils P1 relativ zur ortsfest angeordneten Schneideeinheit16 ausführt, so dass die Probe über den Kontakt zu der Klinge20 in die Dünnschnitte geschnitten wird. Hierbei wird bei jedem Hub ein Dünnschnitt erzeugt. - Bei einer alternativen Ausführungsform kann das Handrad
32 auch mechanisch mit dem Probenhalter12 gekoppelt sein, so dass keine Antriebseinheit22 , insbesondere kein Motor, für die Hubbewegung notwendig ist, sondern diese rein mechanisch durch Drehung des Handrades32 erfolgt. - Nach dem Schneiden eines Dünnschnittes muss der Probenhalter
12 in Richtung des Pfeils P2 horizontal in Richtung der Schneideeinheit16 bewegt werden, so dass bei dem nächsten Hub wiederum ein Dünnschnitt von der Probe abgeschnitten werden kann. Diese lineare Bewegung wird als Zustellbewegung oder Zustellung bezeichnet. Durch den Verfahrweg, um den der Probenhalter12 nach jedem Hub in Richtung des Pfeils P2 bewegt wird, wird insbesondere die Schnittdicke der Dünnschnitte eingestellt, so dass um so dünnere Dünnschnitte erzeugbar sind, je kleinschrittiger die Zustellbewegung erfolgen kann. - Die Zustellbewegung wird erfindungsgemäß über eine Antriebseinheit mit einem Piezolinearantrieb umgesetzt, wobei diese Antriebseinheit in den
3 bis8 detailliert dargestellt ist. Hierbei zeigen die3 bis5 jeweils eine schematische, perspektivische Darstellung, die6 eine Seitenansicht und die7 und8 jeweils eine Schnittdarstellung. - Der Probenhalter
12 ist fest an einem Schlitten40 angeordnet, der in Richtung des Doppelpfeils P3 horizontal bewegbar in einem schienenförmig ausgebildeten Führungselement42 gelagert ist. Dieses Führungselement42 wiederum ist an einem weiteren Schlitten44 befestigt, der über die Antriebseinheit22 in Richtung des Doppelpfeils P1 vertikal bewegbar ist und somit die Hubbewegung zum Schneiden der Proben ausführt. Somit wird durch die Hubbewegung des weiteren Schlittens44 das Führungselement42 entsprechend vertikal bewegt, so dass das Führungselement42 und somit auch der Schlitten40 und der Probenhalter12 die entsprechende Hubbewegung ausführt. - Der Piezolinearantrieb
50 umfasst einen Stator52 und einen über mindestens ein Piezoelement54 mit dem Stator52 verbundenen Läufer56 . Über dieses Piezoelement54 ist der Läufer56 relativ zu dem Stator52 in Richtung des Doppelpfeils P3 linear bewegbar. - Der Stator
52 ist an dem Führungselement42 befestigt, wohingegen der Läufer56 an dem Schlitten40 befestigt ist, so dass bei einem Verfahren des Läufers56 relativ zu dem Stator52 durch das Piezoelement54 auch der Schlitten40 und somit der Probenhalter12 relativ zu dem Führungselement42 in Richtung des Doppelpfeils P3 bewegt wird und somit die Zustellbewegung ausgeführt wird. - Das Piezoelement
54 ist hierbei ortsfest zu dem Stator52 angeordnet. Durch eine entsprechende Beaufschlagung des Piezoelementes54 mit einem elektrischen Strom verändert dies seine Form derartig, dass der Läufer54 über seinen Kontakt mit dem Piezoelement54 linear in Richtung des Pfeils P3 bewegt wird. - Als Piezolinearantrieb wird beispielsweise der Piezomotor „Piezo LEGS Caliper 20N” oder der ”Piezo LEGS LT2010A” der Firma PiezoMotor Uppsala AB verwendet.
- Die Verwendung eines Linearantriebes hat, verglichen mit bekannten Mikrotomen, bei denen die Zustellbewegung rein mechanisch über Spindelmuttersysteme und/oder elektromechanisch mit Hilfe von Schrittmotoren und entsprechenden Spindelmuttersysteme erfolgt, den Vorteil, dass eine Schrittweite von wenigen Nanometern möglich ist. Somit ist eine sehr hohe Auflösung gegeben, so dass zum einen sehr dünne Dünnschnitte möglich sind und zum anderen die gewünschte Schnittdicke mit hoher Genauigkeit realisiert werden kann.
- Ferner hat der Piezolinearantrieb
50 den Vorteil, dass er als Direktantrieb wirkt und somit auf einen Motor, eine Kupplung und weitere Lagerungselemente verzichtet werden kann, so dass ein einfacher, kostengünstiger und platzsparender Aufbau realisiert werden kann. Insbesondere kann somit ein kompaktes, leichtes Mikrotom10 gebaut werden. - Darüber hinaus ermöglicht der Piezolinearantrieb
50 eine hohe Verfahrbewegung, d. h. dass der Schlitten40 relativ zum Führungselement42 mit einer hohen Geschwindigkeit bewegt werden kann, so dass im sogenannten Grobtrieb des Mikrotoms10 , z. B. bei einem Probenwechsel, in kurzer Zeit ein großer Verfahrweg zurückgelegt werden kann und somit ein schneller Probenwechsel möglich ist. - Insbesondere ist eine in den Figuren nicht dargestellte Bedieneinheit vorgesehen, mit deren Hilfe die Geschwindigkeit eingestellt werden kann. Insbesondere kann über die Bedieneinheit zwischen einem Grob- und einem Feintrieb ausgewählt werden, für die jeweils andere Geschwindigkeiten voreingestellt sind, wobei im Grobtrieb eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als im Feintrieb eingestellt ist.
- Ferner kann über die Bedieneinheit insbesondere auch die gewünschte Schnittdicke eingestellt werden, wobei die Steuereinheit dann den Piezolinearantrieb
50 derart ansteuert, dass er den Läufer56 nach jeder Hubbewegung um die gewünschte Schnittdicke in Richtung der Schneideeinheit16 bewegt, so dass auch die Probe entsprechend um diesen Weg bewegt wird. - Als Piezoelemente
54 können beispielsweise Piezokeramiken oder Piezokristalle verwendet werden. - An dem Führungselement
42 ist ein Linearencoder60 angeordnet. An entsprechender Stelle ist auf dem Schlitten40 eine lineare Skala62 angeordnet, die mit Hilfe des Linearencoders60 erfasst werden kann. Somit kann der Verfahrweg zwischen dem Führungselement42 und dem Schlitten40 auf einfache Weise detektiert werden, so dass die Zustellbewegung kontrolliert gesteuert und/oder geregelt werden kann. - Die lineare Skala ist insbesondere in Form eines Maßstabes und/oder eines Lineals ausgebildet.
- Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann auch der Stator
52 an dem Schlitten40 und der Läufer56 an dem Führungselement42 angeordnet sein. - Ferner ist alternativ auch möglich, dass der Probenhalter
12 ortsfest angeordnet ist und die Schneideeinheit16 über eine entsprechende Antriebseinheit mit einem Piezolinearantrieb50 relativ zu dem Probenhalter12 bewegt wird.
Claims (13)
- Mikrotom zum Herstellen von Dünnschnitten, mit einem Probenhalter (
12 ) zur Aufnahme einer zu mikrotomierenden Probe, einer Schneideeinheit (16 ) zum Schneiden der Probe, und einer Antriebseinheit zum Erzeugen einer Zustellbewegung zwischen dem Probenhalter (12 ) und der Schneideeinheit (16 ) zum Einstellen der Schnittdicke der Probe, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit einen Piezolinearantrieb (50 ) zum Erzeugen der Zustellbewegung umfasst, dass der Piezolinearantrieb (50 ) einen Stator (52 ) und einen über mindestens ein Piezoelement (54 ) mit dem Stator (52 ) verbundenen Läufer (56 ) umfasst, dass das Piezoelement (54 ) derart ausgebildet ist, dass der Läufer (56 ) mit Hilfe des Piezoelements (54 ) relativ zum Stator (52 ) linear bewegbar ist, und dass das Piezoelement (54 ) an dem Stator (52 ) befestigt ist, und dass der Läufer (56 ) relativ zum Piezoelement (54 ) durch dieses linear bewegbar ist. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 1, wobei das Piezoelement (54 ) eine piezoelektrische Keramik und/oder einen Piezokristall umfasst. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Steuereinheit vorhanden ist, die das Piezoelement (54 ) derart mit einem elektrischen Strom beaufschlagt, dass dieses den Läufer (56 ) gemäß einem eingestellten Bewegungsablauf linear bewegt. - Mikrotom (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Schneideeinheit (16 ) ortsfest angeordnet ist, und wobei die der Probenhalter (12 ) mit Hilfe der Antriebseinheit relativ zur Schneideeinheit (16 ) bewegbar ist. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 4, wobei der Probenhalter (12 ) mit dem Läufer (56 ) des Piezolinearantriebs (50 ) fest verbunden ist. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 4 oder 5, wobei der Probenhalter (12 ) an einem Schlitten (40 ) befestigt ist, wobei dieser Schlitten (40 ) an einem Führungselement (42 ) in Richtung einer Längsachse dieses Führungselements (42 ) beweglich gelagert ist, wobei der Läufer (56 ) an dem Schlitten (40 ) befestigt ist, und wobei der Stator (52 ) an dem Führungselement (42 ) befestigt ist. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 5 oder 6, wobei der Probenhalter (12 ) an einem Schlitten (40 ) befestigt ist, wobei dieser Schlitten (40 ) an einem Führungselement (42 ) in Richtung einer Längsachse dieses Führungselements (42 ) beweglich gelagert ist, wobei der Läufer (56 ) an dem Führungselement (42 ) befestigt ist, und wobei der Stator (52 ) an dem Schlitten (40 ) befestigt ist. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Führungselement (42 ) schienenförmig ist. - Mikrotom (
10 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei das Führungselement (42 ) an einem mit Hilfe einer weiteren Antriebseinheit (22 ) bewegbaren weiteren Schlitten (44 ) angeordnet ist, und wobei der weitere Schlitten (44 ) derart mit Hilfe der weiteren Antriebseinheit (22 ) bewegbar ist, dass über die weitere Antriebseinheit (22 ) eine Hubbewegung des Probenhalters (12 ) relativ zur Schneideeinheit (16 ) zum Schneiden der zu mikrotomierenden Probe erzeugbar ist. - Mikrotom (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Sensor (60 ,62 ) zur Detektion der Verfahrweges des Piezolinearantriebs (50 ) vorhanden ist. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 10, wobei der Sensor einen an dem Führungselement (42 ) befestigten Linearencoder (60 ) und eine auf dem Schlitten (40 ) aufgebrachte lineare Skala (62 ) umfasst. - Mikrotom (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mikrotom (10 ) eine Steuereinheit zur Ansteuerung des Piezolinearantriebs (50 ) umfasst, und wobei die Steuereinheit den Piezolinearantrieb (50 ) nach dem Schneiden eines Dünnschnitts derart ansteuert, dass der Piezolinearantrieb (50 ) eine Zustellbewegung um einen voreingestellten Weg ausführt. - Mikrotom (
10 ) nach Anspruch 12, wobei das Mikrotom (10 ) eine Bedieneinheit umfasst, mit deren Hilfe der voreingestellte Weg und/oder die Geschwindigkeit, mit der der Probenhalter (12 ) und das Schneideelement (16 ) relativ zueinander bewegt werden, einstellbar, insbesondere manuell einstellbar, ist.
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