-
Die Erfindung betrifft eine Ladekabel-Verstaueinrichtung für einen Kraftwagen.
-
Bei Kraftwagen mit rein elektrischem Antrieb (batterieelektrische Fahrzeuge) oder mit teilweise elektrischem Antrieb (Plug-in-Hybridfahrzeuge), deren elektrischer Energiespeicher über eine externe Stromversorgungsquelle aufladbar ist, erfolgt die Aufladung – zumindest bei den meisten zur Zeit am Markt befindlichen Kraftwagen – mit Hilfe eines separaten Ladekabels. Dieses Ladekabel ist beidseitig mit einem Stecker versehen, welche jeweils manuell vom Fahrer in eine Steckdose am Fahrzeug und in eine Steckdose an einer geeigneten Ladestation zu stecken sind.
-
Da das Ladekabel über mehrere Adern eine elektrische Leistung von bis zu 22 kW und mehr zu übertragen hat, sind entsprechende Kupferquerschnitte, eine ausreichende Isolation sowie ein ausreichender mechanischer Schutz erforderlich. Dies macht ein solches Ladekabel entsprechend schwer und unflexibel, so dass ein Aufwickeln von Hand vergleichsweise umständlich und aufwändig ist.
-
Da in aktuell verfügbaren Ladestationen keine Ladekabel integriert sind, müssen die Ladekabel im Fahrzeug mitgeführt werden. Hinzu kommt, dass ein Ladekabel während des Ladevorgangs häufig auf einem unsauberen oder nassen Boden aufliegt, so dass es am Ende des Ladevorgangs entweder entsprechend verunreinigt und/oder nass vom Fahrer wieder aufgenommen und eingeladen wird oder vor dem Verstauen in dem Kraftwagen gereinigt werden muss.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ladekabel-Verstaueinrichtung für einen Kraftwagen zur Verfügung zu stellen, mit dem diese Nachteile überwunden werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ladekabel-Verstaueinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Es wird eine erfindungsgemäße Ladekabel-Verstaueinrichtung für einen Kraftwagen vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ladekabel-Verstaueinrichtung im Bereich eines ersten Endes des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraums zumindest eine erste, um eine Achse drehbare Umlenkrolle aufweist, um die das Ladekabel in einem Bogen oder einer Schlinge geführt ist, im Bereich des ersten Endes oder eines zweiten, dem ersten Ende im Wesentlichen gegenüberliegenden Endes des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraums ein erstes Ende des Ladekabels aus dem Bauraum hervorragt und mit einer Kupplungseinrichtung verbunden ist, ein zweites Ende des Ladekabels im Bereich des zweiten Endes des Bauraums für einen Anschluss an einen fahrzeugseitigen elektrischen Energiespeicher aus dem Bauraum hervorragt, und die Umlenkrolle innerhalb des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraums derart beweglich gelagert ist, dass durch eine Zugkraft am ersten Ende des Ladekabels oder der damit verbundenen Kupplungseinrichtung das Ladekabel mit einer vorgebbaren Länge nach außerhalb der Ladekabel-Verstaueinrichtung herausführbar sowie die herausgeführte Länge des Ladekabels mittels einer Rückführeinrichtung wieder in die Ladekabel-Verstaueinrichtung rückführbar ist.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung werden mehrere Vorteile erzielt. So kann mittels der Ladekabel-Verstaueinrichtung fahrzeugseitig ein kontaktsicherer, fester Anschluss des Ladekabels an das HV-Bordnetz erreicht werden; zwischen dem Ladekabel und dem HV-Bordnetz existiert keine verschleißbehaftete Steckverbindung mit möglicherweise hohen Übergangswiderständen, und das Ladekabel wird auch nicht auf eine Kabeltrommel aufgerollt, die Schleifkontakte benötigen würde. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass nur noch eine Kupplungseinrichtung benötigt wird, nämlich diejenige des Anschlusses des Ladekabels an die Ladestation.
-
Weiter ist es von Vorteil, dass durch den definierten Bauraum der Ladekabel-Verstaueinrichtung das Ladekabel beim Transport von mechanischen Beschädigungen geschützt wird, mechanische Belastungen (z. B. Knick oder Verdrehen) weitestgehend verhindert werden können, nur eine benötigte Kabellänge ausgezogen sowie nasses/schmutziges Ladekabel im Fahrzeug nicht mehr in Kontakt kommt mit Personen und/oder Ladung/Gepäck.
-
Um eine möglichst komfortable Rückführung der herausgeführten Länge des Ladekabels zu ermöglichen, sieht eine erste vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Rückführeinrichtung der Ladekabel-Verstaueinrichtung derart ausgebildet ist, dass (a) die Umlenkrolle mit einem ersten Ende eines Federelements verbunden ist, dessen zweites Ende innerhalb des Bauraums der Ladekabel-Verstaueinrichtung ortsfest befestigt ist, wobei das Federelement bei einem Herausführen des Ladekabels belastet wird, (b) die Umlenkrolle über ein Verbindungsmittel mit einer elektrisch betriebenen Spule verbunden ist, wobei die elektrisch betriebene Spule innerhalb des Bauraums der Ladekabel-Verstaueinrichtung ortsfest befestigt ist, oder (c) im von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraum eine Zahnstange vorgesehen ist und die Umlenkrolle eine in die Zähne der Zahnstange eingreifendes Zahnrad sowie eine in die Umlenkrolle integrierte Spiralfeder aufweist, wobei die Spiralfeder bei einem Herausführen des Ladekabels belastet wird.
-
Durch derartige Einrichtungen zur Rückführung des Ladekabels in die Ladekabel-Verstaueinrichtung kann das Ladekabel automatisch in die Ladekabel-Verstaueinrichtung eingezogen werden, so dass der Fahrer nur noch die Kupplungseinrichtung zum Kraftwagen zurückführen muss und er einen Kontakt mit einem ggf. nassen/schmutzigen Ladekabel vermeiden kann.
-
Gemäß einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Ladekabel-Verstaueinrichtung eine mechanisch betätigbare Rückzugsperre für das Ladekabel auf. Gemäß einer dritten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Ladekabel-Verstaueinrichtung eine elektrisch ansteuerbare Kabelsperre für das Ladekabel auf.
-
Ebenso ist es von Vorteil, wenn die Ladekabel-Verstaueinrichtung einen Schmutzabstreifer für das Ladekabel aufweist.
-
Sofern eine größere Auszuglänge des Ladekabels notwendig ist, als mit Hilfe der einen Umlenkrolle erreichbar ist, ist gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Ladekabel-Verstaueinrichtung innerhalb des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraums zumindest eine zweite, um eine Achse drehbare Umlenkrolle aufweist, um die das Ladekabel in einem Bogen oder einer Schlinge geführt ist.
-
Weiter kann die Ladekabel-Verstaueinrichtung ein Gehäuse aufweisen, das den von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraum begrenzt.
-
Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Bauraum oder das Gehäuse der Ladekabel-Verstaueinrichtung derart ausgestaltet, dass die Ladekabel-Verstaueinrichtung im Wesentlichen (a) flach im Unterbodenbereich, (b) parallel zu einem Querträger, (c) parallel zu einem Längsträger, (d) hochkant oder flach zwischen den B-Säulen, (e) entlang einer B- oder C-Säule eines Kraftwagens angeordnet werden kann oder einbaubar ist.
-
Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
-
Dabei zeigen:
-
1 eine schematische, räumliche Ansicht des grundsätzlichen Aufbaus der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung;
-
2 eine schematische Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung;
-
3 einen Ausschnitt aus einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung; und
-
4 ein Ausschnitt aus einem dritten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung.
-
5 eine schematische Draufsicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung.
-
6 eine schematische Draufsicht auf ein fünftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung.
-
Die Darstellungen in den Figuren sind rein schematisch und nicht maßstabsgerecht. Innerhalb der Figuren sind gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt.
-
1 zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 für einen Kraftwagen. Die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 weist im Bereich eines ersten Endes 17 des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 umfassten Bauraums 2 eine erste, um eine Achse drehbare Umlenkrolle 3 auf, um die ein Ladekabel 4 in einem Bogen geführt ist. Im Bereich eines zweiten, dem ersten Ende im Wesentlichen gegenüberliegenden Endes 18 des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraums 2 ragt ein erstes Ende des Ladekabels aus dem Bauraum 2 hervor und ist mit einer Kupplungseinrichtung 5 verbunden. Ein zweites Ende des Ladekabels 6 ragt im Bereich des zweiten Endes des Bauraums 18 der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 aus diesem hervor. Dieses zweite Ende des Ladekabels 6 ist für einen Anschluss an einen fahrzeugseitigen elektrischen Energiespeicher vorgesehen. Die Umlenkrolle 3 ist innerhalb des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 umfassten Bauraums 2 derart beweglich gelagert, dass durch eine Zugkraft am ersten Ende des Ladekabels oder der damit verbundenen Kupplungseinrichtung 5 das Ladekabel 4 mit einer vorgebbaren Länge nach außerhalb der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 herausführbar sowie die herausgeführte Länge des Ladekabels 4 wieder in die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 rückführbar ist.
-
Die Bewegungsrichtung der Umlenkrolle 3 hierbei sowie eine bevorzugte Bewegungsrichtung der Kupplungseinrichtung 5 sowie des damit verbundenen Ladekabels 4 sind jeweils durch Doppelpfeile kenntlich gemacht.
-
In der Beschreibung der in den 2 bis 6 schematisch dargestellten weiteren Ausführungsbeispiele wird hauptsächlich auf die weiteren Merkmale eingegangen, die noch nicht Gegenstand der Beschreibung in Bezug auf das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel waren.
-
2 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung 1. Im in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rückführeinrichtung ausgebildet durch ein Federelement 7, dessen erstes Ende über ein Verbindungsmittel 10 mit der Umlenkrolle 3 für das Ladekabel 4 verbunden ist. Das zweite Ende des Federelements 7 ist innerhalb des Bauraums der Ladekabel-Verstaueinrichtung ortsfest befestigt 8. Für das Federelement 7 ist im Bereich des ersten Endes 17 des Bauraums 2 ein Umlenkelement 9 (z. B. in Form einer Umlenkrolle) vorgesehen. Durch Anwendung einer ausreichenden Kraft an dem ersten Ende des Ladekabels 4 bzw. der daran befestigten Kupplungseinrichtung 5 wird die Umlenkrolle 3 entgegen der Zugrichtung des Federelements 7 in Richtung des zweiten Endes 18 des Bauraums 2 bewegt und gleichzeitig das Ladekabel 4 aus der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 herausgeführt. Sinkt die Zugkraft an dem ersten Ende des Ladekabels 4 bzw. der daran befestigten Kupplungseinrichtung 5 unter einen Schwellenwert, wird die Umlenkrolle 3 durch die durch das belastete Federelement 7 ausgeübte Zugkraft wieder in Richtung des ersten Endes 17 des Bauraums 2 bewegt, wodurch auch das Ladekabel 4 wieder in die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 zurückgeführt wird.
-
Dieser Vorgang setzt – wie ohne weiteres ersichtlich ist – voraus, dass das zweite Ende 6 des Ladekabels 4 entweder mit einem elektrischen Energiespeicher verbunden ist oder gegebenenfalls im Bereich des zweiten Endes 18 des Bauraums 2 der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 (lösbar) befestigt ist, wobei die Verbindung bzw. die Befestigung der üblicherweise angewandten Zugkraft beim Herausziehen des Ladekabels 4 standhalten muss.
-
Wie ebenfalls ohne weiteres ersichtlich ist, ist die ausziehbare Länge des Ladekabels 4 insbesondere durch folgende Parameter bestimmt: (a) die Länge des Bauraums 2 der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1; (b) die Position der Umlenkrolle 3 in einem eingezogenen Zustand des Ladekabels 4 im Bereich des ersten Endes 17 innerhalb des Bauraums 2; (c) der möglichen Position der Umlenkrolle 3 in einem ausgezogenen Zustand des Ladekabels 4 im Bereich des zweiten Endes 18 innerhalb des Bauraums 2; und (d) der Position, an der das zweite Ende 6 des Ladekabels 4 im Bereich des zweiten Endes 18 des Bauraums 2 aus diesem hervorragt.
-
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der obigen Parameter steht selbst in der einfachsten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 als Auszugslänge für das Ladekabel 4 nahezu die doppelte Länge des Bauraums 2 zur Verfügung.
-
Ein weiteres Beispiel für eine Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 ist ausschnittsweise in 3 gezeigt. Die Rückführungseinrichtung gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist derart ausgebildet, dass die Umlenkrolle 3 für das Ladekabel 4 mittels eines (z. B. Band- oder drahtförmigen) Verbindungsmittels 10 mit einer elektrisch betriebenen Spule 11 verbunden ist, wobei die elektrisch betriebene Spule 11 innerhalb des Bauraums 2 der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 ortsfest befestigt ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung einer Rückführungseinrichtung kann eine Rückführung des Ladekabels 4 in die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 erreicht werden, indem die elektrisch betriebene Spule 11 derart angesteuert wird, dass sie sich um die ortsfeste Spulenachse dreht, wobei das sowohl mit der elektrisch betriebenen Spule 11 als auch mit der Umlenkrolle 3 verbundene Verbindungsmittel 10 zumindest teilweise auf die elektrisch betriebene Spule 11 aufgewickelt wird. Hierdurch bewegt sich die Umlenkrolle 3 – die bei einer zumindest teilweisen Herausführung des Ladekabels 4 aus der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 in Richtung des zweiten Endes 18 des Bauraums 2 bewegt wurde – wieder in Richtung des Bereichs des ersten Endes 17 des Bauraums 2, wodurch das Ladekabel wieder in die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 rückgeführt wird.
-
Noch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 ist ausschnittsweise in 4 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Rückführungseinrichtung derart ausgebildet, dass im von der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 umfassten Bauraum 2 eine Zahnstange 12 vorgesehen ist und die Umlenkrolle 3 eine in die Zähne der Zahnstange 12 eingreifendes Zahnrad 13 sowie eine in die Umlenkrolle integrierte (in 4 nicht gezeigte) Spiralfeder aufweist. Die Spiralfeder ist derart in die Umlenkrolle 3 integriert, dass sie bei einem Herausführen des Ladekabels 4 belastet wird.
-
Sinkt bei dieser Ausgestaltung der Rückführungseinrichtung die Zugspannung an dem zumindest teilweise herausgeführten Ladekabel 4 unter einen Schwellenwert, wird durch eine Entspannung der Spiralfeder und eine hierdurch bewirkte Umkehrung der Bewegung des Zahnrads 13 entlang der Zahnstange 12, das Ladekabel 4 wieder in die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 rückgeführt.
-
Insbesondere bei den Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung 1, die mit einer auf Federkraft beruhenden Rückführungseinrichtung versehen sind, ist es vorteilhaft, wenn die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 weiter eine mechanisch betätigbare Rückzugsperre 14 für das Ladekabel 4 aufweist, wie sie schematisch in 1 gezeigt ist. Die Bedienung sowie der Aufbau einer derartigen mechanisch betätigbaren Rückzugsperre 14 können denjenigen entsprechen oder ähnlich sein, wie sie beispielsweise von einer Kabeltrommel eines Haushalts-Staubsaugers oder von einem Springrollo bekannt sind.
-
Beispielsweise kann eine mechanisch betätigbare Rückzugsperre 14 ausgebildet sein durch zwei einander gegenüber angeordnete, jeweils um eine Achse drehbare Rollen, deren Abstand so gewählt ist, dass das Ladekabel 4 derart zwischen den beiden Rollen hindurchgeführt werden kann, dass bei einer Fixierung der Drehbewegung von zumindest einer der beiden Rollen das Ladekabel 4 durch Friktion festgehalten wird. Die Fixierung von wenigstens einer der beiden Rollen kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass an der jeweiligen Achse, über die die Rolle(n) drehbar gelagert ist/sind, ein Zahnrad mit asymmetrischen Zahnflanken angeordnet ist. In die Zahnflanken des Zahnrads greift mittels eines geeigneten Mechanismus eine Sperrklinke ein, so dass sich die Rollen nur in eine vorgegebene Richtung drehen können. Zum Lösen der mechanisch betätigbaren Rückzugsperre 14 wird die Sperrklinke durch einen geeigneten Mechanismus derart angehoben, dass sie nicht mehr in die Zahnflanken des Zahnrads eingreift.
-
Weiter ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 eine elektrisch ansteuerbare Kabelsperre 15 aufweist. Durch eine derartige elektrisch ansteuerbare Kabelsperre 15 kann das Ladekabel 4 während eines Ladevorgangs blockiert werden, so dass ein Unbefugter dieses weder aufrollen noch weiter ausziehen kann. Die Freigabe der Kabelsperre 15 kann dann beispielsweise zusammen mit der Entriegelung der Kupplungseinrichtung 5 an der Ladeeinrichtung erfolgen.
-
Um zu verhindern, dass das Ladekabel 4 nach einem Ladevorgang nass und/oder schmutzig in die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 zurückgeführt wird, kann in vorteilhafter Weise weiter im Bereich oder außerhalb des zweiten Endes 18 des Bauraums 2 der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 ein Schmutzabstreifer 16 für das Ladekabel 4 vorgesehen sein. Der Aufbau und die Funktionsweise eines derartigen Schmutzabstreifers 16 sind den Fachleuten bekannt.
-
Für den Fall, dass eine Auszuglänge des Ladekabels 4 notwendig ist, die länger ist, als dies mit den bisher geschilderten Ausführungsbeispielen erreicht werden kann, kann innerhalb des von der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 umfassten Bauraums 2 zumindest eine zweite, um eine Achse drehbare Umlenkrolle vorhanden sein, um die das Ladekabel in einem Bogen oder einer Schleife geführt wird.
-
5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine derartige Ladekabel-Verstaueinrichtung 1. Wie im in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel kann auch hier die Rückführeinrichtung durch ein Federelement 7 ausgebildet sein. Das Federelement 7 weist – abweichend vom Federelement 7 gemäß 2 – zwei erste Enden auf, die jeweils über ein Verbindungsmittel 10 und ein Umlenkelement 9 mit je einer beweglichen Umlenkrolle 3 für das Ladekabel 4 verbunden sind. Das zweite Ende des Federelements 7 ist innerhalb des Bauraums der Ladekabel-Verstaueinrichtung ortsfest befestigt 8. Durch Anwendung einer ausreichenden Kraft an dem ersten Ende des Ladekabels 4 bzw. der daran befestigten Kupplungseinrichtung 5 werden die Umlenkrollen 3 entgegen der Zugrichtung des Federelements 7 aufeinander zu bewegt und gleichzeitig das Ladekabel 4 aus der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 herausgeführt. Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 steht eine nutzbare Länge für das Ladekabel 4 von etwa dem dreifachen der in der 5 gezeigten „Länge L” zur Verfügung.
-
In 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 dargestellt, bei dem wenigstens eine zweite Umlenkrolle vorhanden ist. Die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 gemäß 6 weist eine bewegliche Umlenkrolle 3 sowie eine ortsfeste Umlenkrolle 3' auf, um die das Ladekabel 4 geführt ist. Das Ladekabel 4 ist einmal um die ortsfeste Umlenkrolle 3' und zweimal um die bewegliche Umlenkrolle 3 geführt. Durch Anwendung einer ausreichenden Kraft an dem ersten Ende des Ladekabels 4 bzw. der daran befestigten Kupplungseinrichtung 5 wird die Umlenkrolle 3 entgegen der Zugrichtung des Federelements 7 in Richtung des zweiten Endes 18 des Bauraums 2 bzw. in Richtung der ortsfesten Umlenkrolle 3' bewegt und gleichzeitig das Ladekabel 4 aus der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 herausgeführt. Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 steht eine nutzbare Länge für das Ladekabel 4 von etwa dem vierfachen der in der 6 gezeigten „Länge L” zur Verfügung.
-
Selbstverständlich sind auch andere Anordnungen an beweglichen und ortsfesten Umlenkrollen denkbar, beispielsweise solche, bei denen sich eine serpentinenartige Anordnung des Ladekabels 4 ergibt.
-
Die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 kann derart verwendet werden, dass sie in einen hierfür vorgesehenen Bauraum eines Kraftwagens eingebaut wird. In vorteilhafter Weise ist es vorgesehen, dass die Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 ein Gehäuse umfasst, das den von der Ladekabel-Verstaueinrichtung umfassten Bauraum begrenzt. Dieses Gehäuse kann jede geeignete Form aufweisen und aus jedem geeigneten Material ausgebildet sein.
-
Bei der erfindungsgemäßen Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 definiert der Biegeradius des Ladekabels 4 den für die Umlenkrolle 3 erforderlichen Durchmesser und somit auch die minimal benötigte Breite des Bauraums 2. Die erfindungsgemäße Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 kann beispielsweise im Wesentlichen flach im Unterbodenbereich, parallel zu einem Querträger, parallel zu einem Längsträger, hochkant oder flach zwischen den B-Säulen, und/oder entlang einer B- oder C-Säule eines Kraftwagens angeordnet oder eingebaut werden.
-
Bei einer Anordnung bzw. einem Einbau parallel zu einem Querträger, kann beispielsweise die Kupplungseinrichtung 5 seitlich aus dem Kraftwagen herausgeführt sein. Bei einer Anordnung bzw. einem Einbau parallel Längsträger, kann die Kupplungseinrichtung 5 beispielsweise im Heckbereich des Kraftwagens herausgeführt sein.
-
Bei der Kupplungseinrichtung 5 kann es sich um einen Stecker oder um eine Buchse handeln. Es ist lediglich erforderlich, dass die Kupplungseinrichtung 5 korrespondierend zu der entsprechenden Kupplungseinrichtung einer Ladeeinrichtung ausgebildet ist, dass die Kupplungseinrichtung 5 also kompatibel zu der entsprechenden Kupplungseinrichtung der Ladeeinrichtung ist.
-
Um eine sichere Führung des Ladekabels 4 innerhalb der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 zu gewährleisten, kann/können die Umlenkrolle(n) für das Ladekabel 4 eine oder mehrere den Umfang dieser umlaufende Vertiefungen aufweisen, in der das Ladekabel 4 geführt wird. Weiter können geeignete Führungs- und/oder Leitvorrichtungen für das Ladekabel 4 in und/oder an der Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 vorgesehen sein.
-
Eine Unterbringung eines Ladekabels in einem Kraftwagen, bei der das Ladekabel auf möglichst kleinem Raum und geschützt gegen mechanische Beschädigungen gelagert werden kann und bei der gleichzeitig ein einfacher Zugriff auf das Ladekabel möglich ist, ist im aktuellen Stand der Technik nicht realisiert. Dieser Nachteil wird durch die vorliegende Erfindung überwunden. Durch die erfindungsgemäße Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 wird eine feste Integration des Ladekabels 4 in einem flachen Fahrzeugbauraum ermöglicht.
-
Die erfindungsgemäße Ladekabel-Verstaueinrichtung 1 weist insbesondere die folgenden Merkmale und Vorteile auf:
- – fahrzeugseitig kontaktsicherer fester Anschluss des Ladekabels 4 an das HV Bordnetz;
- – keine verschleißbehafteten Steckverbindungen mit unnötig hohen Übergangswiderständen zwischen HV-Bordnetz und Ladekabel 4;
- – Ladekabel 4 wird nicht auf eine Kabeltrommel aufgerollt, die Schleifkontakte benötigen würde;
- – es wird nur noch eine Kupplungseinrichtung 5 (z. B. Stecker) benötigt (für Anschluss an eine Ladestation);
- – definierter Bauraum 2 mit Auszugs- und Rückführeinrichtung;
- – das Ladekabel 4 ist beim Transport vor mechanischen Beschädigungen geschützt;
- – mechanische Belastungen (z. B. Knick oder Verdrehen) des Ladekabels 4 werden weitestgehend reduziert;
- – bei einem Ladvorgang an einer Ladeeinrichtung muss nur die benötigte Länge des Ladekabels 4 ausgezogen werden;
- – nasses/schmutziges Ladekabel 4 kommt im Kraftwagen nicht mehr in Kontakt mit Personen und/oder Ladung/Gepäck;
- – Fahrer muss nur noch die Kupplungseinrichtung 5 in bzw. an den Kraftwagen zurückführen und behält saubere Hände – das Ladekabel 4 wird automatisch eingezogen;
- – als Auszugslänge für das Ladekabel 4 steht selbst in der einfachsten Ausführungsform nahezu die doppelte Länge des Bauraums 2 zur Verfügung.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ladekabel-Verstaueinrichtung
- 2
- Bauraum der Ladekabel-Verstaueinrichtung
- 3
- Umlenkrolle (beweglich)
- 3'
- Umlenkrolle (ortsfest)
- 4
- Ladekabel
- 5
- erstes Ende des Ladekabels mit Kupplungseinrichtung
- 6
- zweites Ende des Ladekabels
- 7
- Federelement
- 8
- ortsfeste Befestigung
- 9
- Umlenkelement für Federelement
- 10
- Verbindungsmittel
- 11
- elektrisch betriebene Spule
- 12
- Zahnstange
- 13
- Zahnrad
- 14
- mechanisch betätigbare Rückzugsperre
- 15
- elektrisch ansteuerbare Kabelsperre
- 16
- Schmutzabstreifer für Ladekabel
- 17
- Bereich des ersten Endes des Bauraums
- 18
- Bereich des zweiten Endes des Bauraums