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VERWANDTE ANMELDUNGSDATEN
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Laut 35 U.S.C. § 120 ist die vorliegende Anmeldung eine Teilfortsetzung der US-Patentanmeldung Nr. 12/615.530, die am 10. November 2008 eingereicht wurde und die hiermit in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen beschichteten Schneideinsatz, der für das Entfernen von Material aus einem Werkstück geeignet ist, z. B. bei der spanformenden Bearbeitung eines Werkstückes. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen Schneideinsatz, der für die Entfernung von Material aus einem Werkstück geeignet ist, wobei der beschichtete Schneideinsatz ein Substrat umfasst, das mit einer mehrschichtigen Beschichtung mit einem Carbonitrid aus Zr oder Hf und Al2O3 beschichtet ist. Das Beschichtungsschema schließt eine exponierte Zr- oder Hf-Beschichtungsschicht mit einer Druckspannung ein.
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Das
US-Patent Nr. 6.224.968 für van den Berg et al. (Kennametal Inc. zugewiesen) offenbart die Anwendung einer Beschichtung, umfassend eine erste TiN-Schicht, eine zweite Carbonitridschicht, eine dritte Al
2O
3-Schicht und eine äußere Zr-, Hf-, V-, Nb-, Ta- oder Cr-Carbonitridschicht auf einem Hartmetall, Stahl, Cermet oder Keramiksubstrat.
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Das
US-Patent Nr. 6.884.496 für Westphal et al. (Kennametal Inc. zugewiesen) offenbart ein Verfahren zum Erhöhen der Druckrestspannung oder zum Verringern der Zugrestspannung einer Zr- oder Hf-Carbonitridbeschichtungsschicht durch Trockenstrahlung des Materials mit einem sprühkompaktierten Metallgranulat aus hartem Material.
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Das
US-Patent Nr. 6.350.510 für Konig et al. (Kennametal Inc. zugewiesen) offenbart eine mehrphasige Schicht aus Zr- oder Hf-Carbonitrid mit internen Druckspannungen. Die Druckspannung der Zr- oder Hf-Schicht ist das Resultat eines ununterbrochenen CVD-Beschichtungsverfahrens zwischen 900°C und 1100°C, gefolgt von einer Wärmebehandlung.
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Die
US-Patentschriften Nr. 2009/0004449 und
2009/0004440 für Ban et al. (Kennametal Inc. zugewiesen) offenbaren Nassdruckstrahlverfahren für einen Schneideinsatz mit einer äußeren verschleißfesten Beschichtung, umfassend M(O
xC
yN
z), wobei M ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend einen oder mehrere der Folgenden: Titan, Hafnium, Zirkonium, Chrom, Titan-Aluminiumlegierung, Hafnium-Aluminiumlegierung, Zirkonium-Aluminiumlegierung, Chrom-Aluminiumlegierung und ihre Legierungen, wobei x > 0, y ≥ 0, z ≥ 0 und y + z > 0 ist.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es wird ein beschichteter Schneideinsatz zum Entfernen von Material aus einem Werkstück mit einem Substrat bereitgestellt. Eine verschleißfeste Beschichtung auf dem Substrat, die eine Aluminiumoxidschicht (Al2O3-Schicht) und eine Zr- oder Hf-Carbonitrid-Außenschicht aufweist, die auf der Aluminiumoxidschicht abgeschieden ist. In einigen Ausführungsformen ist die Aluminiumoxidschicht eine α-Aluminiumoxidschicht. Die Aluminiumoxidschicht ist in einigen Ausführungsformen eine κ-Aluminiumoxidschicht. In einigen Ausführungsformen umfasst die Aluminiumoxidschicht eine Mischung aus α-Aluminiumoxid und κ-Aluminiumoxid. Des Weiteren wird die Zr- oder Hf-Carbonitrid-Außenschicht nach dem Beschichten einer Nassdruckstrahlbehandlung unterzogen. Das Nassdruckstrahlverfahren verändert den Spannungszustand der Zr- oder Hf-Carbonitrid-Außenschicht von einem ursprünglichen Zug- oder leichten Druckspannungszustand zu einem Spannungszustand mit mehr Druck.
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Ein Aspekt der Erfindung ist die Bereitstellung eines beschichteten Schneideinsatzes, umfassend ein Substrat und ein mehrschichtiges Beschichtungsschema, umfassend eine Al2O3-Schicht und eine äußere Schicht aus ZrCN oder HfCN auf der Al2O3-Schicht, wobei die äußere Schicht einen gestrahlten Spannungszustand in dem Bereich zwischen –700 MPa und etwa –4,0 GPa aufweist, wie mittels Röntgenbeugung unter Anwendung des psi-Neigungsverfahrens und der (220)-Reflexion von ZrCN gemessen. Wie hier beschrieben kann die Al2O3-Schicht eine α-Al2O3-Schicht, eine κ-Al2O3-Schicht oder eine Schicht, umfassend eine Mischung aus α-Al2O3 und κ-Al2O3 sein.
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In einigen Ausführungsformen umfasst ein wie hier beschriebener beschichteter Schneideinsatz ein Substrat und ein mehrschichtiges Beschichtungsschema, umfassend eine α-Al2O3-Schicht und eine äußere Schicht aus ZrCN oder HfCN auf der α-Al2O3-Schicht, wobei die α-Al2O3-Schicht einen gestrahlten Spannungszustand in dem Bereich zwischen 300 MPa und etwa –1,0 GPa aufweist, wie mittels Röntgenbeugung unter Anwendung des psi-Neigungsverfahrens und der (024)-Reflexion von α-Al2O3 gemessen. In einigen Ausführungsformen umfasst ein wie hier beschriebener Beschichtungsschneideinsatz ein Substrat und ein mehrschichtiges Beschichtungsschema, umfassend eine κ-Al2O3-Schicht und eine äußere Schicht aus ZrCN oder HfCN auf der κ-Al2O3-Schicht, wobei die κ-Al2O3-Schicht einen gestrahlten Spannungszustand in dem Bereich zwischen 200 MPa und etwa –1,3 GPa aufweist, wie mittels Röntgenbeugung unter Verwendung des psi-Neigungsverfahrens und der (122)-Reflexion von κ-Al2O3 gemessen.
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Ein Verfahren zum Herstellen eines beschichteten Schneideinsatzes umfasst in einigen Ausführungsformen die Schritte des Bereitstellens eines Substrats, Beschichten des Substrats mit einer mehrschichtigen verschleißfesten Beschichtung mit einer Al2O3-Schicht und einer äußeren Zr- oder Hf-Carbonitrid-Außenschicht auf der Al2O3-Schicht und Unterziehen der äußeren Schicht einer Nassdruckstrahlbehandlung. In einigen Ausführungsformen der hier beschriebenen Verfahren kann die Al2O3-Schicht eine α-Al2O3-Schicht, eine κ-Al2O3-Schicht oder eine Schicht, umfassend eine Mischung von α-Al2O3 und κ-Al2O3, sein.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es folgt eine Kurzbeschreibung der Zeichnungen, die Teil dieser Patentanmeldung sind. Es zeigen:
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1 eine isometrische Ansicht einer spezifischen Ausführungsform eines beschichteten Schneideinsatzes der vorliegenden Erfindung, wobei der beschichtete Schneideinsatz sich in einem nachgestrahlten Zustand befindet;
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2 eine partielle Querschnittsansicht des beschichteten Schneideinsatzes aus 1. Der Schnitt stellt einen Abschnitt des beschichteten Schneideinsatzes entlang der Schnittlinie A-B und in Nähe der Oberfläche des Einsatzes dar.
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3 eine Mikroaufnahme eines Abschnitts eines beschichteten Schneideinsatzes gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Abschnitt zeigt eine Kalottennaht, die das Substrat und die Beschichtungsschichten auf der Spanfläche des Einsatzes zeigt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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In Bezug auf die Zeichnungen zeigt 1 einen beschichteten Schneideinsatz 10 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Schneideinsatz 10 ist für die Entfernung von Material aus einem Werkstück geeignet, z. B. bei der spanformenden Bearbeitung eines Werkstückes. Der beschichtete Schneideinsatz 10 kann eine Schnittecke 11 aufweisen. 2 zeigt eine Querschnittsansicht des Schnitts von 1 entlang der Schnittlinie A-B und an der Schnittecke 11.
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In Bezug auf 2 weist der Schneideinsatz 10 ein Substrat 12 mit einer mehrschichtigen Beschichtung darauf auf. Das Substrat umfasst ein WC-Hartmetall, Cermet, Keramik oder Stahl. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und beginnend bei der innersten Beschichtung benachbart zu dem Substrat nach außen hin fortschreitend schließen die Schichten der mehrschichtigen Beschichtung eine TiN-Schicht 13, eine TiCN-Schicht 14, eine Al2O3-Schicht 15 und eine äußere Beschichtung 16 ein. Die TiCN-Schicht 14 kann eine Moderattemperatur-TiCN-Beschichtung oder eine Hochtemperatur-TiCN-Beschichtung sein. In einer bestimmten Ausführungsform ist die Al2O3-Schicht 15 ein strukturiertes α-Al2O3 mit einer vorherrschenden (104) Wachstumsstruktur. In einer anderen Ausführungsform ist die Al2O3-Schicht 15 eine κ-Al2O3-Schicht. Ferner ist in einigen Ausführungsformen die Al2O3-Schicht 15 eine Mischung von α-Al2O3 und κ-Al2O3. In einigen Ausführungsformen, bei denen die Al2O3-Schicht 15 eine Mischung von α-Al2O3 und κ-Al2O3 ist, ist das κ/α-Verhältnis größer als 1. In einigen Ausführungsformen ist das κ/α-Verhältnis größer als 10 oder größer als 100. Die äußere Beschichtung 16 umfasst ein Zr-basiertes oder Hf-basiertes Carbonitrid, vorzugsweise ZrCN.
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In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann eine Bindeschicht 18 zwischen der Al2O3-Schicht 15 und einer äußeren Beschichtung 16 angeordnet sein. Die Bindeschicht 18 kann M(OxCyNz) umfassen, wobei M ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend einen oder mehrere der Folgenden: Titan, Hafnium, Zirkonium, Chrom, Titan-Aluminiumlegierung, Hafnium-Aluminiumlegierung, Zirkonium-Aluminiumlegierung, Chrom-Aluminiumlegierung und ihre Legierungen; wobei x ≥ 0, y ≥ 0, z ≥ 0 und y + z > 0 ist. Wenn Aluminium in dem „M”-Bestandteil der verschleißanzeigenden Schicht enthalten ist, liegt es in Kombination mit einem oder mehreren anderen der anderen Elemente vor (d. h., Titan, Hafnium, Zirkonium, Chrom). Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt eine (Ti1-bAlb)(OxCyNz)-Schicht 17 bereit, wobei 0 ≤ b < 1, x ≥ 0, y ≥ 0, z ≥ 0 und x + y + z > 0 ist. Die (Ti1-bAlb)(OxCyNz)-Schicht 17 ist in einigen Ausführungsformen zwischen der TiCN-Schicht 14 und der Al2O3-Schicht 15 angeordnet.
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3 ist eine Mikroaufnahme eines Abschnitts eines beschichteten Schneideinsatzes gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Abschnitt zeigt eine Kalottennaht, die das Substrat und die Beschichtungsschichten auf der Spanfläche des Einsatzes zeigt. Die Mikroaufnahme zeigt ein WC-Co-Substrat 20 mit einer mehrschichtigen Beschichtung darauf. Beginnend mit der Beschichtungsschicht benachbart zu dem Substrat und nach außen fortschreitend sind die folgenden Schichten eine TiN-Schicht 22, eine MT-TiCN-Schicht 24, eine TiOCN-Schicht 26, eine α-Al2O3-Schicht 28 und eine ZrCN-Schicht 30.
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Die Zr- oder Hf-Carbonitrid-Außenschichtbeschichtung kann mittels CVD appliziert werden, wobei die Gasphase bei einer Reaktionstemperatur zwischen 700°C und 1100°C und vorzugsweise bei Drücken zwischen 5 kPa und 100 kPa zusätzlich zu H2 und/oder Ar und Chloriden der oben genannten Metalle auch Kohlenstoffspender und Stickstoffspender mit einer C--N-Molekülgruppe enthält. Diese ist vorzugsweise eine Cyanidgruppe mit einer Dreifachbindung zwischen dem Kohlenstoff und Stickstoff, deren Beabstandung bei Raumtemperatur zwischen 0,114 und 0,118 nm beträgt. Solche Verbindungen sind Wasserstoffcyanid, Cyanamid, Cyanogen, Cyanacetylen oder Acetonitril. Alternativ oder zum Teil können auch solche gasförmigen Verbindungen verwendet werden, die CN-Molekülgruppen mit einer Einzelbindung zwischen dem Kohlenstoff und dem Stickstoff aufweisen. Moleküle mit einzelnen CN-Bindungen schließen Methylamin und Ethylendiamin ein. Die vorliegende Erfindung schließt innerhalb dieses Rahmens angemessene Substanzen ein, welche die Cyanidgruppe enthalten; Verbindungen dieser Art sind im Prinzip aus dem Stand der Technik bekannt. Andere gasförmige Medien, die bei der Reaktionstemperatur Cyanogruppen bilden können, können in das Reaktionsgefäß eingeleitet werden.
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Die Dicke der TiN-Schicht 13 kann 0 bis 2,0 μm sein, z. B. 0,1 bis 0,5 μm. Die Dicke der TiCN-Schicht 14 kann 1,0 bis 20,0 μm sein, z. B. 2,0 bis 10 μm. Die Dicke der Al2O3-Schicht 15 kann 1,0 bis 15,0 μm sein, z. B. 2,0 bis 8,0 μm. In einigen Ausführungsformen, bei denen die Al2O3-Schicht κ-Al2O3 ist, umfasst die Al2O3-Schicht eine einzelne κ-Al2O3-Schicht oder mehrere κ-Al2O3-Schichten. In einigen Ausführungsformen umfasst zum Beispiel eine Al2O3-Schicht einer Beschichtung wie hier beschrieben 2 bis 30 κ-Al2O3-Schichten. Des Weiteren umfasst in einigen Ausführungsformen eine Al2O3-Schicht abwechselnde Schichten von κ-Al2O3 und α-Al2O3. In einigen Ausführungsformen sind die (T1-bAlb)(OxCyNz)-Schichten zwischen mehreren κ-Al2O3-Schichten oder abwechselnden Schichten von κ-Al2O3 und α-Al2O3 angeordnet. Die Dicke der äußeren Beschichung 16 kann 0,5 bis 5,0 μm sein, z. B. 1,0 bis 3,0 μm. Der nachbeschichtende Nassdruckstrahlschritt entfernt die äußere Beschichtungsschicht 16 bis zu einem gewissen Maß. Die Dicke der äußeren Beschichtung 16 kann 0,5 bis 4,5 μm sein, z. B. 1,0 bis 3,0 μm.
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Die mehrschichtige Beschichtung wird einer Nachbeschichtungsnassdruckstrahlbehandlung unterzogen. Der Nachbeschichtungsnassdruckstrahlverfahrensschritt umfasst das pneumatische Aussetzen der Aluminiumoxidteilchen einer flüssigen (z. B. Wasser) Aufschlämmung, damit diese auf alle Oberflächen des vorgestrahlten Beschichtungsschemas auftrifft. Der Nachbeschichtungsnassdruckstrahlschritt verwandelt die Zugspannung in der äußeren Schicht zu einer Druckspannung oder erhöht die Druckspannung der äußeren Schicht. Der Nachbeschichtungsnassdruckstrahlschritt glättet auch die Oberfläche der äußeren Beschichtungsschicht 16. Es ist klar, dass der Nassdruckstrahlschritt den Spannungszustand verändert und die Oberfläche der äußeren Beschichtung 16 glättet. Die äußere Beschichtung 16 (wie abgeschieden) befindet sich unter leichtem Zug oder Druck. Bei einem leichten Zug wandelt der Nachbeschichtungsnassdruckstrahlschritt die Zugspannung der äußeren Beschichtung 16 auf ein nachgestrahltes Druckspannungsniveau um. Im Fall des leichten Drucks erhöht der Nachbeschichtungsnassdruckstrahlschritt die Druckspannung der äußeren Beschichtungsschicht 16 weiter.
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Der Nachbeschichtungsnassdruckstrahlschritt führt auch zum Glätten der äußeren Beschichtung 16. In einer Alternative weist die exponierte Aluminiumoxidbeschichtungsschicht eine Oberflächenrauheit Ra von zwischen etwa 0,2 μm und etwa 0,5 μm unter Anwendung einer WYKO-Messtechnik auf. In einer anderen Alternative zeigt die exponierte Aluminiumoxidbeschichtungsschicht eine Oberflächenrauheit Ra von zwischen etwa 0,2 μm und etwa 0,4 μm unter Anwendung einer WYKO-Messtechnik. In einer noch anderen Alternative zeigt die exponierte Aluminiumoxidbeschichtungsschicht eine Oberflächenrauheit Ra von zwischen etwa 0,3 μm und etwa 0,4 μm unter Anwendung einer WYKO-Messtechnik. In einer anderen Alternative zeigt die exponierte Aluminiumoxidschicht eine Oberflächenrauheit Ra von weniger als 0,2 μm unter Anwendung der WYKO-Messung. Im Hinblick auf die WYKO-Technik wurde ein Probenahmebereich von 0,3 mm bis 0,2 mm bei der WYKO-Messung im vertikalen Scan-Interferometrie-Modus gewählt.
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In einer Alternative des verschleißfesten Beschichtungsschemas zeigt die äußere Beschichtung einen vorgestrahlten (oder wie abgeschieden) Spannungszustand gleich zwischen etwa 100 MPa Zugspannung bis etwa –400 MPa Druckspannung. Wie hier verwendet beziehen sich Spannungszustände einer Beschichtung mit einer positiven Zahl auf einen Zugspannungszustand und mit einer negativen Zahl auf einen Druckspannungszustand. Nach Abschluss der Nassdruckstrahlung weist die äußere Beschichtungsschicht 16 einen Druckspannungszustand von zwischen –700 MPa und etwa –4,0 GPa auf. In einer anderen Alternative weist die äußere Beschichtung 16 einen Spannungszustand von zwischen –2,0 GPa und etwa –4,0 GPa nach Abschluss der Nassdruckstrahlung auf.
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In einer weiteren Alternative des verschleißfesten Beschichtungsschemas zeigt die Al2O3-Schicht 15 einen vorgestrahlten (oder wie abgeschieden) Spannungszustand in dem Bereich von etwa 200 MPa Zugspannung bis etwa 800 MPa Zugspannung. Nach Abschluss der Nassdruckstrahlung weist die Al2O3-Schicht 15 einen Zug-/Druckspannungszustand von zwischen 300 MPa und etwa –1,0 GPa auf. In einigen Ausführungsformen weist die Al2O3-Schicht einen Zug-/Druckspannungszustand in dem Bereich von etwa 200 MPa bis etwa –1,3 GPa nach Abschluss der Nassdruckstrahlung auf. Die Al2O3-Schicht weist in einigen Ausführungsformen einen Druckspannungszustand in dem Bereich von etwa –200 MPa bis etwa –1,5 GPa nach Abschluss der Nassdruckstrahlung auf. In einigen Ausführungsformen weist die Al2O3-Schicht einen Druckspannungszustand in dem Bereich von etwa –500 MPa bis etwa –1,0 GPa nach Abschluss der Nassdruckstrahlung auf. Wie hier weiter beschrieben kann die Al2O3-Schicht mit einem Zug- bzw. Druckspannungszustand wie hier zitiert auch eine α-Al2O3-Schicht, eine κ-Al2O3-Schicht oder eine Schicht, umfassend eine Mischung von α-Al2O3 und κ-Al2O3, sein.
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In Bezug auf die Messtechnik für die Spannung einer ZrCN-Außenbeschichtung ist die Technik eine Röntgenbeugungstechnik. Die Röntgenbeugungsspannungsmessung basiert auf dem psi-Neigungsverfahren und es wurde die Reflexion (220) der ZrCN-Beschichtungsschicht für die Messung ausgewählt. Psi-Neigungen von 0 Grad, 28,9 Grad, 43,1 Grad, 56,8 und 75 Grad wurden für die Messung der Restspannungsniveaus ausgewählt. Es wurden positive und negative psi-Neigungen ausgewählt, um die zur Bestimmung der möglichen Scherbelastungen erforderlichen Daten bereitzustellen. Zusätzlich wurden drei Phi-Drehwinkel (0 Grad, 45 Grad und 90 Grad) ausgewählt, um die zur Bestimmung des biaxialen Spannungsstatus des Materials erforderlichen Daten bereitzustellen.
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Die biaxialen Spannungsberechnungen wurden unter Anwendung der folgenden Gleichung durchgeführt:
worin:
- S1 und ½ S2
- für die röntgen-elastischen Konstanten stehen
- dφψ
- für die gemessene Scheitelpunkt-d-Beabstandung für die psi-Neigung und Phi-Drehung steht
- d0
- für die spannungsfreie Scheitelpunkt-d-Beabstandung der gebeugten Reflexion steht
- δ1 und δ2
- für die primären Spannungen
σφ = σ1cos2φ + σ2sin2φ stehen.
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Der Youngsche Modul (E) wird mit 434 GPa angegeben, die Poissonzahl (v) mit 0,2 und die röntgen-elastischen Konstanten (S1 und S2) mit –0,46 × 106 mm2/N bzw. 2,76 × 106 mm2/N zur Berechnung der Spannung in der ZrCN-Beschichtung. Ähnliche Messungen können für eine HfCN-Beschichtung durchgeführt werden.
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In Bezug auf die Messtechnik für die Spannung der Al2O3-Schicht ist die Technik im Wesentlichen dieselbe wie die oben beschriebene, mit den folgenden Ausnahmen. In den Ausführungsformen, bei denen die Al2O3-Schicht eine α-Al2O3-Schicht ist, wurde die Reflexion (024) der α-Al2O3-Schicht für die Messung ausgewählt. Der Youngsche Modul (E) wird mit 401 GPa angegeben, die Poissonzahl (ν) mit 0,22 und die röntgen-elastischen Konstanten (S1 und S2) mit –0,53 × 106 mm2/N bzw. 2,94 × 106 mm2/N zur Berechnung der Spannung in der α-Al2O3-Beschichtung. Des Weiteren wurde in den Ausführungsformen, bei denen die Al2O3-Schicht eine κ-Al2O3-Schicht ist, die Reflexion (122) der κ-Al2O3-Schicht für die Messung ausgewählt. Der Youngsche Modul (E) für die κ-Al2O3-Schicht wird mit 408 GPa angegeben, die Poissonzahl (ν) mit 0,22 und die röntgen-elastischen Konstanten (S1 und S2) mit –0,56 × 106 mm2/N bzw. 3,01 × 106 mm2/N zur Berechnung der Spannung in der κ-Al2O3-Beschichtung.
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Die Nassdruckstrahlung wird unter Anwendung einer Aufschlämmung, umfassend Aluminiumoxidteilchen und Wasser, erreicht. Die Aufschlämmung von Aluminiumoxidteilchen und Wasser wird pneumatisch an der Oberfläche projiziert, um auf die Oberfläche des Substrats aufzutreffen. Die wesentlichen Parameter der Aluminiumoxid-Wasser-Aufschlämmung sind Körnungskonzentration (d. h. der Aluminiumoxidteilchen) in Volumenprozent und Aluminiumoxid-Teilchengröße in Mikrometer (μm). In einer Alternative umfasst die Aufschlämmung zwischen etwa 5 Vol.-% und etwa 35 Vol.-% Aluminiumoxidteilchen mit dem konditionierten Wasser. In einer anderen Alternative umfasst die Aufschlämmung zwischen etwa 8 Vol.-% und etwa 25 Vol.-% Aluminiumoxidteilchen mit dem konditionierten Wasser. Die Teilchengröße kann in einer Alternative eine Aluminiumoxidteilchengröße in dem Größenbereich zwischen etwa 20 μm und etwa 100 μm sein. In einer anderen Alternative können die Aluminiumoxidteilchen in der Größe in dem Bereich zwischen etwa 35 μm und etwa 75 μm sein.
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Die Betriebsparameter für den Nassdruckstrahlschritt sind Druck, Auftreffwinkel und Dauer. In dieser Anmeldung ist der Auftreffwinkel etwa neunzig Grad, d. h. die Teilchen treffen auf die Oberfläche in einem 90-Grad-Winkel auf. In einer Alternative variiert der Druck zwischen etwa 35 Pfund pro Quadratzoll (psi) und etwa 55 psi. In einer anderen Alternative variiert der Druck zwischen etwa 40 Pfund pro Quadratzoll (psi) und etwa 50 psi. Die Dauer der Nassdruckstrahlung variiert mit der spezifischen Nassdruckstrahloperation, wobei das Ziel ist, optimale Spannungsniveaus in der äußeren Beschichtung und der Al2O3-Schicht zu erreichen. Exemplarische Dauern umfassen zwischen etwa 6 Sekunden und etwa 45 Sekunden. Ein Bereich der Dauer liegt zwischen etwa 9 Sekunden und etwa 30 Sekunden. Ein noch anderer Bereich der Dauer liegt zwischen etwa 12 Sekunden und etwa 21 Sekunden.
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In Bezug auf ein Verfahren zum Herstellen eines beschichteten Schneideinsatzes sind die grundlegenden Schritte die folgenden Schritte. Der erste Schritt umfasst das Bereitstellen eines Substrats, wobei das Substrat ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Hartmetallen, Cermet oder Keramiken.
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Zweitens wird das Substrat mit einer mehrschichtigen, verschleißfesten Beschichtung mit einer Al2O3-Schicht und einer äußeren Zr- oder Hf-Carbonitrid-Außenschicht auf der Al2O3-Schicht beschichtet. Wie hier beschrieben kann die Al2O3-Schicht eine α-Al2O3-Schicht, eine κ-Al2O3-Schicht oder eine Schicht, umfassend eine Mischung von α-Al2O3 und κ-Al2O3 sein. Drittens wird die Beschichtung einer Nassdruckstrahlbehandlung unterzogen.
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Spezifische Beispiele des erfinderischen beschichteten Schneideinsatzes und Vergleichsprüfungen davon sind unten aufgeführt. In einem Vergleichstest wurde die Werkzeuglebensdauer in Minuten eines erfinderischen beschichteten Schneideinsatzes gegenüber der Werkzeuglebensdauer in Minuten von zwei Schneideinsätzen aus dem Stand der Technik gemessen.
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Tabelle 1 zeigt die grundlegenden Verfahrensparameter, die zum Abscheiden der aluminiumoxidhaltigen Grundbeschichtungsregion und der zirkoniumhaltigen äußeren Beschichtungsregion für die spezifischen Beispiele verwendet wurden, sowohl für die Schneideinsätze aus dem Stand der Technik als auch für den erfinderischen keramischen Schneideinsatz. Im Hinblick darauf repräsentiert das Verfahren der Parameter in Tabelle 1 die Schritte, die zum Aufbringen eines Beschichtungsschemas auf die Oberfläche des zementierten Carbidsubstrats verwendet werden. Tabelle 1 – Verfahrensparameter für das erfundene Beschichtungsverfahren
Materialien | Temperatur
(°C) | Druck
(mbar) | Gesamtzeit
(Minuten) | benutzte Gase |
TiN | 905 | 160 | 60 | H2, N2, TiCl4, HCl |
TiCN | 880 | 70–90 | 240 | TiCl4, H2, N2, |
(Ti1-bAlb)
(OxCyNz) | 1000 | 75–500 | 70 | H2, N2, CH4, TiCl4, CO, AlCl3 |
α-Al2O3 | 1000 | 75 | 300 | H2, AlCl3, CO2, HCl, H2S |
ZrCN | 960–1000 | 80 | 240 | ZrCl3, H2, CH3CN, Ar |
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Die obigen Schritte folgen aufeinander, beginnend mit dem TiN-Schritt über den Schritt zum Aufbringen von ZrCN.
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In Bezug auf die obigen Schritte in Tabelle 1 ist die Steuerung von Al2O3 zur Sicherstellung der α-Phasenergebnisse in einigen Ausführungsformen wichtig für die Integrität der äußeren Beschichtung. Die schlechte Haftung zwischen ZrCN und anderen Aluminiumoxidphasen kann zum Abblättern der äußeren Schicht während der Nassdruckstrahlung oder dem Schneiden des Metalls führen. Dennoch können die beschichteten Schneideinsätze der vorliegenden Erfindung mit einer κ-Al2O3-Schicht eine Haftung zwischen ZrCN und κ-Al2O3 zeigen, die für die Nassdruckstrahlung und/oder für Metallschnittanwendungen geeignet sind, wodurch eine Alternative zu den α-Al2O3-Ausführungsformen angeboten wird. Daher wird in Bezug auf die obigen Schritte in Tabelle I die Abscheidung von Al2O3 in einigen Ausführungsformen gesteuert, um die κ-Phasenresultate sicherzustellen.
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In einem ersten Beispiel umfassten die Schneideinsätze aus dem Stand der Technik, die für den Vergleichstest verwendet wurden, ein Beschichtungsschema, das dem der vorliegenden Erfindung ähnlich ist, mit der Ausnahme, dass die Einsätze aus dem Stand der Technik eine TiCN/TiN-Außenbeschichtungsschicht verwenden. Die Schneideinsätze der vorliegenden Erfindung dieses ersten Beispiels zeigten die Beschichtungsstruktur in Tabelle I an, wobei eine α-Al
2O
3-Schicht zusammen mit der ZrCN-Außenschicht verwendet wird. Sowohl bei den beschichteten Schneideinsätzen aus dem Stand der Technik als auch bei dem erfinderischen beschichteten keramischen Schneideinsatz handelte es sich um Schneideinsätze des
ANSI-Standards CNMA432. Tabelle 2. Nachbeschichtungsstrahlparameter
Parameter | Beschreibung |
Zusammensetzung Aluminiumoxidteilchen-Wasser-Aufschlämmung | In dem Bereich von 5 bis 35 Vol.-% |
Größe der Aluminiumoxidteilchen | In dem Bereich von 20 μm–100 μm |
Druck während des Auftreffverfahrens | In dem Bereich von 35 bis 55 psi |
Dauer des Auftreffens | In dem Bereich von 6 bis 45 Sekunden |
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Für den Vergleichstest zum Messen der Werkzeuglebensdauer waren die Parameter wie folgt: Werkstückmaterial: 80-55-06 duktiles Eisen; Geschwindigkeit gleich 656 Oberflächenfuß pro Minute (sfm) (200 Oberflächenmeter pro Minute); eine Fußrate gleich 0,004 Inch (0,1 Millimeter) pro Umdrehung (ipr); eine Schneidtiefe (doc) von gleich 0,08 Inch (2,03 Millimeter); ein Leitwinkel gleich –5 Grad mit Kühlmittel. Die Ausfallkriterien waren: UNF gleich 0,012 Inch (0,3 Millimeter) maximal; Nasenverschleiß (NW) gleich 0,012 Inch (0,3 Millimeter); Tiefe der Schnitteinkerbung (DOCN) gleich 0,012 Inch (0,3 Millimeter); CR gleich 0,004 Inch (0,1 Millimeter); und TW gleich 0,012 Inch (0,3 Millimeter).
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In dem Vergleichstest wurden Proben, d. h. jeweils drei der beschichteten Schneideinsätze aus dem Stand der Technik und drei erfinderische beschichtete Schneideinsätze durchlaufen. Die Ergebnisse des Vergleichstests sind in Tabelle 3 unten dargestellt. Tabelle 3. Werkzeuglebensdauer-Ergebnisse aus dem Vergleichstest
| Werkzeuglebensdauer (in Minuten)/Ausfallmodus |
Stand der Technik – 1A | 10,3/NW |
Stand der Technik – 2A | 9,6/NW |
Stand der Technik – 3A | 7,3/NW |
Erfindung – 1 | 14,0/NW |
Erfindung – 2 | 9,9/NW |
Erfindung – 3 | 11,9/NW |
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Diese Schnitttestergebnisse zeigen eine Verbesserung von ungefähr 30% der Lebensdauer (Werkzeuglebensdauer) der erfinderischen Schneideinsätze im Hinblick auf die Verschleißfestigkeit im Vergleich zu der Verschleißfestigkeit der Schneideinsätze aus dem Stand der Technik.
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Eine zweite vergleichende Messeinkerbungswiderstandsfähigkeit wurde ebenfalls durchgeführt. Ein Nasswendezyklus wurde mit den folgenden Parametern verwendet: Werkstückmaterialien: 316 Ti-Edelstahl; Geschwindigkeit gleich 656 Oberflächenfuß pro Minute (sfm) (200 Oberflächenmeter pro Minute); eine Fußrate gleich 0,01 Inch (0,25 Millimeter) pro Umdrehung und eine Schneidtiefe von gleich 0,08 Inch (2 Millimeter); ein Leitwinkel gleich –5 Grad. Der Stand der Technik ist ein handelsübliches Carbid-Schneidwerkzeug, das mit kappa-Al
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3 mit einer ZrCN-Oberschicht beschichtet ist, die mit Trockenstrahlung behandelt wurde. Der Schneideinsatz der vorliegenden Erfindung zeigte in diesem Beispiel die Beschichtungsarchitektur aus Tabelle I an. Sowohl die beschichteten Schneideinsätze aus dem Stand der Technik als auch der erfinderische beschichtete Schneideinsatz weisen die Art des
ANSI-Standards CNMG432RP auf. Tabelle 4 unten stellt die Ergebnisse eines Vergleichs der Werkzeuglebensdauer vor, die von der Tiefe der Schnitteinkerbung für die beschichteten Schneideinsätze aus dem Stand der Technik und den erfinderischen beschichteten Schneideinsatz bestimmt werden. Das Ausfallkriterium ist Folgendes: Tiefe der Schnitteinkerbung (DOCN) gleich 0,012 Inch (0,3 Millimeter). Tabelle 4 Vergleich von Schneideinsätzen aus dem Stand der Technik und erfinderischen Schneideinsätzen
| Werkzeuglebensdauer gemäß DOCN (in Minuten) |
Einsatz aus dem Stand der Technik | 10,7 |
Erfinderischer Einsatz | 12,7 |
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Die erfinderischen Schneideinsätze zeigten eine 20%ige Verbesserung der Tiefe des Einkerbungswiderstands bei der Bearbeitung von 316 Ti-Edelstahl.
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Die Patente und andere Dokumente, die hier genannt werden, werden hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen. Andere Ausführungsformen der Erfindung sind einem Fachmann unter Berücksichtigung der Spezifikation oder Ausführung der hier offenbarten Erfindung offensichtlich. Die Spezifikation und Beispiele sind rein illustrativ und beabsichtigen nicht, den Schutzbereich der Erfindung in irgendeiner Weise einzuschränken. Die folgenden Ansprüche geben den wahren Schutzbereich und die Wesensart der Erfindung an.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6224968 [0003]
- US 6884496 [0004]
- US 6350510 [0005]
- US 2009/0004449 [0006]
- US 2009/0004440 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ANSI-Standards CNMA432 [0037]
- ANSI-Standards CNMG432RP [0041]