-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Lastteil, an dem mindestens ein erstes Bauteil beweglich zu einem zweiten Bauteil angeordnet ist und das einen an dem ersten Bauteil angeordneten elektrischen Verbraucher aufweist.
-
Aus
DE 20 2010 014 989 U1 ist eine Zusatzeinrichtung für Flurförderzeuge, insbesondere für Gabelstapler bekannt geworden, die eine Seitenbeleuchtung sowie eine oder mehrere Kameras zur optischen Überwachung des Ladebereichs aufweist. Die Zusatzeinrichtung ist mit einer wiederaufladbaren Batterie ausgerüstet.
-
Bei der Versorgung von elektrischen Verbrauchern an Flurförderzeugen besteht das Problem, diese mit ausreichender elektrischer Leistung zu versorgen und die dafür notwendigen Kabel und Verbindungen an dem Flurförderzeug zu verlegen. Insbesondere bei sich bewegenden Bauteilen ist es mitunter aufwendig, die elektrischen Versorgungsleitungen an dem Fahrzeug vorzusehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit einem Lastteil zur Verfügung zu stellen, bei dem auf besondere einfache Art und Weise elektrische Verbraucher mit elektrischer Leistung versorgt werden können.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
-
Das erfindungsgemäße Flurförderzeug besitzt ein Lastteil, an dem mindestens ein erstes Bauteil beweglich zu einem zweiten Bauteil angeordnet ist. An dem ersten Bauteil ist ein elektrischer Verbraucher vorgesehen, der mit Leistung zu versorgen ist. Erfindungsgemäß ist zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil ein elektrischer Generator angeordnet, der bei einer Bewegung der Bauteile relativ zueinander mechanisch antreibbar ist und den elektrischen Verbraucher mindestens teilweise speist. Bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug wird als Bauteil jegliche Art von Teilen an dem Flurförderzeug bezeichnet, sei es integrierte Teile des Fahrzeugs oder nachträglich und zusätzlich angebaute Teile. Der Begriff Bauteil umfasst hierbei sowohl einfache gegenständliche Komponenten des Flurförderzeugs als auch komplexe Baugruppen, die auch mechanische, elektrische und/oder hydraulische Teile enthalten können. Der erfindungsgemäß vorgesehene elektrische Generator setzt die Relativbelegung der Bauteile zueinander in eine elektrische Leistung um, die dann für den elektrischen Verbraucher zur Verfügung steht. Da der elektrische Generator zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil angeordnet ist, entfällt eine aufwendige und komplizierte Leitungsführung zu dem elektrischen Verbraucher, der in räumlicher Nähe zu dem elektrischen Generator angeordnet ist.
-
Bevorzugt ist der Generator als ein Drehgenerator ausgebildet, der ein drehbares Antriebsrad aufweist, das mit einem der Bauteile in Eingriff steht. Durch die Bewegung der Bauteile relativ zueinander, beispielsweise mit einer translatorischen Bewegung, wird das drehbare Antriebsrad des Generators angetrieben und elektrische Leistung erzeugt.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung ist ein von dem Generator gespeister Zwischenspeicher vorgesehen, der den elektrischen Verbraucher bei Bedarf speist. Der Zwischenspeicher kann beispielsweise ein ausreichend großes Speichervermögen besitzen, um den elektrischen Verbraucher für eine bestimmte Zeitdauer mit ausreichend Leistung zu versorgen. Ein weiterer Vorteil des Zwischenspeichers besteht darin, dass von dem Generator erzeugte elektrische Leistung stets gespeichert werden kann, auch wenn der elektrische Verbraucher diese erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigt.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Lastteil als erstes Bauteil einen Lastschlitten und als zweites Bauteil ein Hubgerüst auf, entlang dem der Lastschlitten in der Höhe verstellbar ist, wobei der Generator und der elektrische Verbraucher an dem Lastschlitten angeordnet sind und der Generator durch ein Verfahren des Lastschlittens entlang dem Hubgerüst betätigt wird. Bei der bevorzugten Ausgestaltung wird die Möglichkeit geschaffen, einen elektrischen Verbraucher an einem in der Höhe verstellbaren Lastschlitten mit elektrischer Leistung zu versorgen. Hierbei ist es nicht erforderlich, den elektrischen Verbraucher an dem beweglichen Lastschlitten über in dem Hubgerüst geführte Kabel und Leitungen zu versorgen. Der an dem Lastschlitten angebrachte elektrische Generator bezieht die für den Verbraucher notwendige Leistung aus der Bewegung des Lastschlittens relativ zu dem Hubgerüst. Die so erzeugte elektrische Leistung kann direkt oder über einen Zwischenspeicher an den elektrischen Verbraucher weitergeleitet werden.
-
Als elektrische Verbraucher, die an dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug eingesetzt werden können, zählen ein elektrischer Sensor, eine elektrische Sende- und/oder Empfangseinheit, ein elektrischer Stellantrieb, ein elektrisch betätigtes Ventil oder ein oder mehrere Leuchtmittel. Für diese Verbraucher kann es wünschenswert sein, sie an dem beweglichen Lastschlitten anzuordnen und, um gewisse Funktionen an dem Hubgerüst umzusetzen. Bei dem elektrischen Sensor kann es sich beispielsweise um einen Sensor handeln, der eine waagerechte Position von Lastgabeln detektiert. Bei der Sende- und Empfangseinheit kann es sich um eine Einrichtung handeln, die mit dem zu transportierenden Gut oder den Paletten Daten austauscht. Bei dem elektrischen Stellantrieb oder bei dem elektrischen Ventil kann es sich um Einrichtungen handeln, die lokal an dem Lastschlitten verstellt werden.
-
Auch an dem Lastschlitten angebrachte Leuchtmittel erlauben es, den Arbeitsbereich gut auszuleuchten.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs weist das Lastteil als erstes Bauteil einen Seitenschieber und als zweites Bauteil ein Hubgerüst auf, wobei der Seitenschieber entlang dem Hubgerüst seitlich über einen Seitenschieberantrieb verstellbar ist. Der Seitenschieberantrieb wird mindestens teilweise von dem Generator gespeist.
-
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein Hubgerüst mit einem Lastschlitten in einer Ansicht von vorne,
-
2 eine Schnittansicht entlang der Linie A-A aus 1,
-
3 eine perspektivische Ansicht eines Generators mit zwei Leuchten,
-
4 ein Schaltbild zu dem Generator,
-
5 eine perspektivische Ansicht von unten auf den angehobenen Lastschlitten und
-
6 eine Seitenansicht auf den abgesenkten Lastschlitten.
-
1 zeigt in einer schematischen Ansicht von vorne ein Hubgerüst 10 mit zwei Säulen 12, 14, die jeweils aus mehreren ineinander angeordneten Profilen bestehen. Die Profile sind untereinander verbunden und bilden den Standmast und einen oder mehrere innere Fahrmasten. Entlang dem Hubgerüst 10 ist ein Lastschlitten 16 in der Höhe verfahrbar. Der Lastschlitten 16 besitzt zwei Lastgabeln 18, die sich unter 90°-Biegung fortsetzen und eine rückseitige Anlagefläche 20 des Lastschlittens 16 bilden. Die Lastgabeln 18 und ihre Rückwand 20 sind über Querstreben 22, 24 miteinander verbunden und können in an sich bekannter Weise entlang dem Hubgerüst 10 bzw. dem innersten Fahrmast verfahren werden. Zwischen den Gabelzinken 18 ist eine Anbaueinheit 26 vorgesehen, die in 3 perspektivisch dargestellt ist. Die Anbaueinheit 26 ist eine Grundplatte 28, an der zwei Scheinwerfer 30 angebracht sind. Wie in 3 deutlich zu erkennen, ist ferner ein Generator 32 mit an der Grundplatte 28 seitlich angebracht, wobei ein Reibrad 34 des Generators 32 am seitlichen Rand der Grundplatte angeordnet ist. Der Generator 32, der in seinem Gehäuse einen Zwischenspeicher, beispielsweise in Form eines Kondensators, aufweist, ist über lokal auf der Grundplatte 28 geführte Leitungen 36 mit den Scheinwerfern 30 verbunden. Die Scheinwerfer 30 besitzen bevorzugt LED-Leuchtmittel, deren Leistungsaufnahme vollständig durch den Generator und einen Kondensator auch für längere Zeit gedeckt werden kann.
-
2 zeigt in einer schematisch vereinfachten Darstellung, das Reibrad 34 des Generators 32 in Eingriff mit einem inneren Profil des Hubgerüsts. Das Reibrad 34 läuft dabei an einem außenliegenden T-Schenkel des inneren Profils 38.
-
Neben der Verwendung eines Reibrades 34 ist es grundsätzlich auch möglich, andere Antriebsräder zu verwenden. So können beispielsweise auch Zahnräder eingesetzt werden, die beispielsweise in einer an dem Hubgerüst vorgesehenen Zahnstange können.
-
Das elektrische Prinzip der erfindungsgemäßen Anbaueinheit ist schematisch in 4 dargestellt. Der Generator 40 ist über einen Kondensator 42 mit zwei parallel zueinander geschalteten elektrischen Verbrauchern 44, 46 verbunden. Zusätzlich zu der in 4 dargestellten Schaltung kann auch ein Schaltelement vorgesehen sein, das ein Zuschalten oder Wegschalten des Kondensators gestattet. Ferner können auch Helligkeitssensoren vorgesehen sein, die ein automatisches Zuschalten der elektrischen Verbraucher 44, 46 bzw. der Scheinwerfer 30 auslösen.
-
6 zeigt eine Seitenansicht, in der das Reibrad 34 an der Hubgerüstsäule 14 zu erkennen ist. Deutlich zu erkennen ist auch, dass der Generator mit seinem Reibrad 34 hinter der Rückwand 20 des Lastschlittens angeordnet ist, so dass eine Beschädigung durch aufgenommene oder abgesetzte Lasten vermieden wird.
-
In 5 ist zu erkennen, dass durch die Scheinwerfer 30 und ihre Anordnung relativ weit unten an dem Lastschlitten sowohl der Aufnahmebereich auf den Gabelzinken 18 ausgeleuchtet wird als auch der Bereich, der unterhalb des Lastschlittens gebildet ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202010014989 U1 [0002]