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Die Erfindung betrifft ein Verkehrsüberwachungssystem mit zumindest einer zur Erfassung eines Fahrbahnabschnittes ausgebildeten Überwachungseinheit, welche dazu ausgelegt ist, eine Verkehrssituation des Fahrbahnabschnitts charakterisierende Daten an zumindest eine zur Kommunikation mit der Überwachungseinheit ausgebildete mobile Einheit zu übermitteln, welche dazu ausgelegt ist, die empfangenen Daten auszustrahlen. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Verkehrsüberwachungssystems.
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Die
DE 10 2007 002 101 A1 zeigt ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen von Verkehrsinformationen. Es werden eine Verkehrslage in einem ersten Ortssektor betreffende Verkehrsdaten zwischen jeweiligen Verkehrsteilnehmern über ein drahtloses Netzwerk ausgetauscht und Verkehrsteilnehmern in einem zweiten Ortssektor bereitgestellt. Von einem in dem ersten Ortssektor befindlichen ersten Verkehrsteilnehmer werden die Verkehrsdaten an eine Reihe von Mittler-Verkehrsteilnehmer übertragenen, wobei die Verkehrsdaten in jeweiligen Datenspeichern der Mittler-Verkehrsteilnehmer zwischengespeichert und nach Erreichen eines zweiten Ortssektors an einen in dem zweiten Ortssektor befindlichen zweiten Verkehrsteilnehmer übertragen werden. Mit anderen Worten erfolgt also eine Car-to-Car-Kommunikation, um eine Information über eine bestimmte Verkehrssituation von einem erste in einen von diesem entfernt gelegenen Bereich zu übertragen.
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Die
DE 10 2006 005 021 A1 zeigt ein Verfahren zum Anzeigen einer Gefahrenstelle eines Fahrbahnabschnitts, wobei von einer Signalerzeugungseinrichtung eines ersten Kraftfahrzeugs beim oder nach dem Passieren der Gefahrenstelle ein Warnsignal, welches eine die Gefahrenstelle anzeigende Warninformation und eine die Gefahrenstellenposition beschreibende Positionsinformation umfasst, erzeugt und mittels einer Sendeeinrichtung an ein entgegenkommendes oder nachfolgendes zweites Kraftfahrzeug überträgt.
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Die
EP 2 178 064 A1 zeigt ein Verfahren, bei welchem von einer Mehrzahl von Sendestationen Informationen über jeweilige Verkehrssituationen in bestimmten Fahrbahnabschnitten an Kraftfahrzeuge weitergeleitet werden.
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Die
US 2010/0 161 205 A1 zeigt ein Verkehrsüberwachungssystem, mittels welchem der Verkehrsfluss bzw. die Geschwindigkeit jeweiliger Fahrzeuge in einem bestimmten Fahrbahnabschnitt überwacht und diese Information an einen Sender übertragen werden, mittels welchem die Informationen über die Verkehrsflussdichte in dem überwachten Fahrbahnabschnitt an weitere Verkehrsteilnehmer übertragen werden können.
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Die
DE 10 2011 106 295 A1 zeigt ein Verfahren zum bidirektionalen Übertragen von Daten zwischen Kraftfahrzeugen und einem Dienstanbieter, bei welchem Verkehrsinformationen zwischen einer Mehrzahl von Kraftwagen und dem Dienstanbieter ausgetauscht werden.
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Die
DE 38 43 043 A1 zeigt ein Leitverfahren und eine Einrichtung für den Katastrophen- und Umweltschutz. Mittels in Fahrzeugen und/oder stationär vorgesehenen Sensoren können Unfälle registriert werden. Entsprechend aufgenommene Unfalldaten werden drahtlos an eine Zentrale der Einrichtung gesendet, wobei ein Ballon als Relaisstation bzw. als Repeater für die Signale zur Datenübermittlung eingesetzt werden kann. Des Weiteren werden zur detaillierten Aufklärung des erfassten Alarms mobile, mit Sensoren versehende Einheiten verwendet, die den Unfallort genauer untersuchen können. Ferner sind autonome Einsatzfahrzeuge vorgesehen, mittels welchen die erfasste Unfallstelle angefahren werden kann.
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Die
DE 601 24 931 T2 offenbart beweglich ausgebildete Plattformen mit Sende- und Empfangseinrichtungen, welche zur Erhöhung einer Funkreichweite eingesetzt werden können. Die Plattformen können dabei Züge, Schienenfahrzeuge, Flugzeuge und dergleichen sein.
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Die
US 2011/0 103 293 A1 offenbart ein Verkehrsüberwachungssystem, wobei zur Vergrößerung einer Funkabdeckung unbemannte Land- bzw. Luftfahrzeuge als Repeater verwendet werden.
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Die
US 2004/0 230 374 A1 beschreibt ein Verkehrsüberwachungssystem, welches eine Kommunikation zwischen unterschiedlichen Fahrzeugen bzw. auch zwischen den Fahrzeugen und Einrichtungen des Verkehrsüberwachungssystems selbst vorsieht.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verkehrsüberwachungssystem sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Verkehrsüberwachungssystems der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels welchen Verkehrsteilnehmer auf verbesserte Art und Weise über jeweils erfasste Verkehrssituationen informiert werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verkehrsüberwachungssystem sowie durch ein Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsüberwachungssystems mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Ein erfindungsgemäßes Verkehrsüberwachungssystem zeichnet sich dadurch aus, dass die mobile Einheit auf einer vorgebbaren Route autonom und ausgehend von einer Grundstellung relativ zur Überwachungseinheit bewegbar ist, und zur drahtlosen Aussendung eines die von der Überwachungseinheit empfangenen Daten enthaltenen Sendesignals ausgebildet ist, wobei im Sendebereich der Einheit zumindest im aus der Grundstellung herausbewegten Zustand der Einheit weiter reicht als der Sendebereich der Überwachungseinheit, so dass ein sich gegebenenfalls in dem Sendebereich der mobilen Einheit und außerhalb des Sendebereichs der Überwachungseinheit befindender Verkehrsteilnehmer die Daten empfangen kann. Des Weiteren ist die Geschwindigkeit der mobilen Einheit in Abhängigkeit von der jeweilig erfassten Verkehrssituation des Fahrbahnabschnittes steuerbar. Ferner ist die mobile Einheit dazu ausgelegt, die jeweiligen die Verkehrssituation des Fahrbahnabschnitts beschreibenden Daten an die Verkehrsteilnehmer zu übertragen.
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Eine autonome Bewegbarkeit der mobilen Einheit bedeutet, dass diese ohne jeglichen Eingriff eines Menschen eine vorgebbaren Route absolviert. Die mobile Einheit kann somit – zumindest so lange, wie eine entsprechende Energieversorgung zur Bewegung der mobilen Einheit gegeben ist – durchgehend unabhängig von der Uhrzeit bzw. Tageszeit eingesetzt werden, so dass eine durchgängige und besonders zuverlässige Verbreitung der die Verkehrssituation charakterisierenden Daten ermöglicht wird. Durch den autonomen Einsatz der mobilen Einheit und somit einen Verzicht auf entsprechendes Personal kann das Verkehrsüberwachungssystem zudem besonders kostengünstig betrieben werden.
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Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verkehrsüberwachungssystemen ist es also gerade erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine mobile Einheit, vorzugsweise eine Mehrzahl solcher mobilen Einheiten, eingesetzt werden, um die mit einer zur Erfassung eines Fahrbahnabschnitts ausgebildete Überwachungseinheit, vorzugsweise mehrere solcher Überwachungseinheiten, jeweils erfassten Verkehrssituation jeweiliger Fahrbahnabschnitte an jeweilige Verkehrsteilnehmer zu verbreiten.
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Eine derartige mobile Einheit ist insbesondere, zumindest bereichsweise und/oder zeitweise zur Reichweitenverlängerung des Sendbereichs einer Überwachungseinheit ausgebildet und dazu in funktioneller Kopplung mit der Überwachungseinheit angeordnet.
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Daten über eine Verkehrssituation können beispielsweise Informationen darüber enthalten, wie groß die Verkehrsflussdichte in dem jeweils überwachten Fahrbahnabschnitt ist, wie schnell sich jeweilige Fahrzeuge innerhalb des überwachten Fahrbahnabschnittes bewegen, wie die Fahrbahnbeschaffenheit ist, beispielsweise glatt und/oder naß und dergleichen, und/oder ob eine Gefahrenstelle in Form eines Unfalls, einer Fahrbahnverengung, einer gefährlichen Einmündung und dergleichen vorliegt. Diese Aufzählung von Beispielen ist jedoch nicht abschließend zu verstehen.
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Im Gegensatz zur Verwendung lediglich stationärer Sendeeinrichtungen, welche dazu dienen, die die jeweilige Verkehrssituation charakterisierenden Daten an entsprechende Verkehrsteilnehmer zu verbreiten, weist das erfindungsgemäße Verkehrsüberwachungssystem den Vorteil auf, dass die mobile Einheit, bzw. vorzugsweise eine Mehrzahl der mobilen Einheiten, als eine Art Signalverlängerer dienen, so dass insgesamt ein wesentlich größerer Bereich mit entsprechenden Verkehrsinformationen versorgt werden kann. Im Gegensatz zur Lösung mit einer Peer-to-Peer- bzw. Fahrzeug-zu-Fahrzeug(Car-to-Car)-Kommunikation bietet das erfindungsgemäße Verkehrsüberwachungssystem den Vorteil, dass eine gerichtete Informationsverbreitung erfolgen kann, da keine im Wesentlichen wahllose Signalübertragung durch jeweilige Kraftfahrzeuge untereinander erfolgt, sondern ausschließlich die mobile Einheit, vorzugsweise mehrere mobile Einheiten, die entsprechenden Verkehrsinformationen verbreiten.
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Dadurch kann das notwendige Datenaufkommen zur Verbreitung der Verkehrsinformationen erheblich reduziert werden, so dass eine vorhandene Datenübertragungsrate eines oder jeweiliger Übertragungskanäle zur Informationsverbreitung nicht überschritten wird. Ferner ist das erfindungsgemäße Verkehrsüberwachungssystem nicht darauf angewiesen, dass jeweilige Fahrzeuge entsprechend in einer jeweiligen Reichweite zueinander positioniert bzw. überhaupt vorhanden sind, um die erfassten Verkehrsinformationen weitreichend verbreiten zu können. Durch das erfindungsgemäße Verkehrsüberwachungssystem wird also sichergestellt, dass jeweilige eine Verkehrssituation, oder vorzugsweise mehrere Verkehrssituationen, charakterisierende Daten besonders zuverlässig und schnell in einem großen Gebiet an entsprechende Verkehrsteilnehmer verbreitet werden können.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des Verkehrsüberwachungssystems sieht vor, dass die mobile Einheit oder zumindest eine weitere mobile Einheit ein Luftfahrzeug ist. Zum einen können jeweilige Routen einer solchen als Luftfahrzeug ausgebildeten mobilen Einheit besonders variabel angepasst werden und zum anderen können solche mobilen Einheiten mit besonders hoher Geschwindigkeit bewegt werden, so dass ein besonders großes Gebiet durch die mobile Einheit mit entsprechenden Daten zur erfassten Verkehrssituation versorgt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die mobile Einheit oder zumindest eine weitere mobile Einheit ein Schienenfahrzeug ist. Mit anderen Worten umfasst das Verkehrsüberwachungssystem zumindest ein Schienensystem, auf welchem die mobile Einheit autonom bewegbar ist. Vorzugsweise sind jeweilige Schienen des Schienensystems neben einer Fahrbahn, auf welcher sich Verkehrsteilnehmer bewegen können, angeordnet. Insbesondere für den Fall, dass die mobile Einheit eine fest vorgegebene also unveränderliche Route zurücklegen soll, stellt eine als Schienenfahrzeug ausgebildete mobile Einheit eine relativ kostengünstig und schnell bewegbare Lösung dar.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Sendereichweite der mobilen Einheit mindestens so groß wie die Sendereichweite der Überwachungseinheit ist. Gerade auch in der Grundstellung, wird dann, wenn die Sendereicheweite der mobilen Einheit größer als die Sendereichweite der Überwachungseinheit ist, ermöglicht, dass auch dann eine Übertragung der Informationen über den Sendebereich der Überwachungseinheit hinaus erfolgen kann. Wesentlich vergrößert wird die Übertragung dann sogar, wenn die mobile Einheit aus der Grundstellung heraus bewegt ist. Dadurch wird eine besonders große Sendereichweite des Verkehrsüberwachungssystems ermöglicht, wodurch eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern in einem besonders großen Bereich mit den entsprechenden Daten, welche die jeweilig erfasste Verkehrssituation beschreiben, versorgt werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass jeweilige Routen und/oder jeweilige Sendereichweiten der mobilen Einheit und wenigstens einer weiteren mobilen Einheit sich teilweise überschneiden. Dadurch wird ermöglicht, dass eine im Wesentlichen lückenlose Versorgung von Verkehrsteilnehmern mit den entsprechenden die Verkehrssituation charakterisierenden Daten erfolgen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verkehrsüberwachungssystems ist es vorgesehen, dass die Überwachungseinheit eine optische Erfassungseinrichtung, eine magnetische Erfassungseinrichtung und/oder eine Temperaturerfassungseinrichtung zum Erfassen der Verkehrssituation aufweist. Bei der magnetischen Erfassungseinrichtung kann es sich beispielsweise um Induktionsschleifen handeln, mittels welchen jeweilige Geschwindigkeiten von Fahrzeugen bzw. die Verkehrsdichte in einem bestimmten Fahrbahnabschnitt erfasst werden können. Bei der optischen Erfassungseinrichtung kann es sich beispielsweise um ein Kamerasystem oder mehrere Kamerasysteme handeln, mittels welchen der jeweils zu überwachende Fahrbahnabschnitt erfasst werden kann. Mittels der Temperaturerfassungseinrichtung, bei welcher es sich beispielsweise um eine Infrarotkamera, ein Thermometer und dergleichen handeln kann, kann zum einen die Fahrbahntemperatur an dem Fahrbahnabschnitt überwacht und zum anderen auch auf besonders einfache Weise auf Brände, und somit auf Unfälle in dem Fahrbahnabschnitt, geschlossen werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verkehrsüberwachungssystems ist es vorgesehen, dass die Überwachungseinheit und/oder zumindest eine weitere Überwachungseinheit ortsfest angebracht sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Überwachungseinheit und/oder zumindest eine weitere Überwachungseinheit an einem am Straßenverkehr teilnehmen Fahrzeug angebracht ist. Dadurch kann der zu überwachende Fahrbahnabschnitt variiert werden. Dadurch ist es zudem auch möglich, dass Verkehrsinformationen über jeweils von den Fahrzeugen zurückgelegte Strecken bzw. Fahrbahnabschnitte erfasst werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Überwachungseineinheit und/oder zumindest eine weitere Überwachungseinheit dazu ausgelegt ist, die Daten an eine Mehrzahl zur Kommunikation mit dieser Überwachungseinheit ausgebildete mobile Einheiten zu übermitteln. Mit anderen Worten überträgt eine einzelne Überwachungseinheit die die Verkehrssituation charakterisierenden Daten an mehrere mobile Einheiten. Deren Routen sind dabei derart eingestellt, dass diese sich zumindest zeitweise in einem Sendebereich der Überwachungseinheit befinden, so dass die mobilen Einheiten die Daten auch empfangen können. Dadurch kann eine besonders schnelle und örtlich weitreichende Verbreitung der Daten erfolgen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die mobile Einheit und Überwachungseinheit dazu ausgelegt sind, die Daten über ein drahtloses Netzwerk, insbesondere ein Mobilfunknetz und/oder ein WLAN (Wireless Area Network) auszustrahlen. Dadurch können die die Daten enthaltenden Sendesignale besonders schnell und weit verbreitet werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Zeitpunkt des Herausbewegens der mobilen Einheit aus der Grundstellung abhängig von den in den Informationen der Überwachungseinheit enthaltenen Verkehrsdaten ist. Beispielsweise kann hier die Verkehrsdichte und/oder ob eine Unfall erfolgt ist oder nicht etc. berücksichtigt werden. Es kann auch die Geschwindigkeit mit der die mobile Einheit auf ihrer Route und/oder die Änderung der Geschwindigkeit und/oder die Entfernung, auf welche sich die mobile Einheit auf der Route von der Überwachungseinheit entfernt abhängig von den erfassten Verkehrsdaten sein. Dadurch lassen sich sehr individuell angepasste Informationsübermittlungsszenarien darstellen, so dass sehr bedarfsgerecht örtlich und/oder zeitlich an andere Verkehrsteilnehmer über den Sendebereich der Überwachungseinheit hinaus die von der Überwachungseinheit detektierten Informationen bereitgestellt werden können.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsüberwachungssystems wird mittels zumindest einer Überwachungseinheit ein Fahrbahnabschnitt erfasst und eine Verkehrssituation des Fahrbahnabschnitts charakterisierende Daten an zumindest eine zur Kommunikation mit der Überwachungseinheit ausgebildete mobile Einheit übermittelt, welche danach die empfangenen Daten ausstrahlt, wobei sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch auszeichnet, dass die mobile Einheit auf einer vorgebbaren Route autonom und ausgehend von einer Grundstellung relativ zur Überwachungseinheit bewegt wird und ein die von der Überwachungseinheit empfangenen Daten enthaltenes Sensorsignal aussendet, wobei im Sendebereich der Einheit zumindest im aus der Grundstellung herausbewegten Zustand der Einheit weiterreicht als im Sendebereich der Überwachungseinheit. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verkehrsüberwachungssystems sind als vorteilhafte Ausführungen des Verfahrens anzusehen. Die jeweiligen die Verkehrssituation des Fahrbahnabschnitts beschreibenden Daten werden dabei an die Verkehrsteilnehmer mittels der mobilen Einheit übertragen.
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Zudem ist es erfindungemäß vorgesehen, dass die Geschwindigkeit der mobilen Einheit in Abhängigkeit von der jeweilig erfassten Verkehrssituation des Fahrbahnabschnittes gesteuert wird. Zum einen kann dabei berücksichtigt werden, welches Gefahrenpotenzial von der jeweils erfassten Verkehrssituation des Fahrbahnabschnittes ausgeht, beispielsweise ob es sich um eine Unfallstelle, um Glatteis, um stockenden Verkehr, um einen Stau oder dergleichen handelt. Je größer das Gefahrenpotenzial aufgrund der jeweils erfassten Verkehrssituation eingeschätzt wird, desto schneller werden die mobilen Einheiten bewegt, um die Information über die erfasste Verkehrssituation möglichst schnell und großflächig auf eine entsprechend große Vielzahl an Verkehrsteilnehmer verteilen zu können. Ferner kann zusätzlich bei der Einstellung der Geschwindigkeit der mobilen Einheit berücksichtigt werden, wie schnell sich die Verkehrsteilnehmer im Umfeld des überwachten Fahrbahnabschnittes bewegen, beispielsweise aufgrund von Informationen darüber, um was für eine Art von Straße, beispielsweise eine Landstraße, Bundesstraße, Autobahn und dergleichen, es sich handelt. Mit anderen Worten wird die Geschwindigkeit der mobilen Einheit auch an die Geschwindigkeit derjenigen Verkehrsteilnehmer angepasst, an welche die jeweiligen, die erfasste Verkehrssituation charakterisierenden Daten zu übertragen sind.
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Schließlich ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen, dass die mobile Einheit für zumindest eine vorgegebene Verkehrssituation die Route erst dann zurücklegt, wenn diese Verkehrssituation erkannt worden ist. Dadurch kann die mobile Einheit besonders ökonomisch eingesetzt werden, da diese nur dann bewegt wird, falls die jeweils erfasste vorgegebene Verkehrssituation vorliegt und diese einen Einsatz der mobilen Einheit überhaupt erforderlich macht. Beispielsweise kann durch die Verkehrssituationserfassung augenblicklich festgestellt worden sein, dass keinerlei erhöhtes Gefahrenpotenzial von dem überwachten Fahrbahnabschnitt ausgeht, so dass die mobile Einheit nicht bewegt werden muss, da es in einem solchen Fall üblicherweise nicht notwendig ist, einen besonders großen Sendebereich bereitzustellen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmalen und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Die einzige Fig. zeigt eine schematische Darstellung eines Verkehrsüberwachungssystems mit zwei zur Erfassung jeweiliger Fahrbahnabschnitte ausgebildeten Überwachungseinheiten, welche dazu ausgelegt sind, eine Verkehrssituation des Fahrbahnabschnitts charakterisierende Daten an eine jeweilige zur Kommunikation mit der jeweiligen Überwachungseinheit ausgebildete mobile Einheit zu übermitteln, welche dazu ausgelegt ist, die empfangenen Daten auszustrahlen, so dass jeweilige in dem Sendebereich der mobilen Einheit befindliche Verkehrsteilnehmer die Daten empfangen können.
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Ein Verkehrsüberwachungssystem 10 umfasst im vorliegenden Fall zwei Überwachungseinheiten 12 und zwei mobile Einheiten 14, 16. Die Überwachungseinheiten 12 sind jeweils zur Erfassung eines nicht näher bezeichneten Fahrbahnabschnittes einer Fahrbahn 18 ausgebildet. Die Überwachungseinheiten 12 können beispielsweise eine optische Erfassungseinrichtung in Form einer Kamera und/oder eine magnetische Erfassungseinrichtung in Form von Induktionsschleifen und/oder eine Temperaturerfassungseinrichtung zum Erfassen einer jeweiligen Verkehrssituation in dem zu überwachenden Fahrbahnabschnitt aufweisen. Die Überwachungseinheiten 12 sind zudem dazu ausgebildet, eine Verkehrssituation des Fahrbahnabschnitts charakterisierende Daten an die jeweils zur Kommunikation mit der Überwachungseinheit 12 ausgebildeten mobilen Einheiten 14 bzw. 16 zu übermitteln.
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Im vorliegend gezeigten Fall sind die Überwachungseinheiten 12 ortsfest ausgebildet, so dass diese im Wesentlichen immer jeweils denselben Fahrbahnabschnitt erfassen bzw. überwachen. Zusätzlich ist es aber auch möglich, dass das Verkehrsüberwachungssystem 10 weitere, hier nicht dargestellte Überwachungseinheiten 12 umfasst, welche an einem am Straßenverkehr teilnehmenden Fahrzeug, welches im vorliegenden Fall nicht dargestellt ist, angebracht sind. In diesem Fall ist es möglich, dass die Überwachungseinheiten 12 einen wesentlich größeren Fahrbahnabschnitt überwachen, da die Überwachungseinheiten 12 mittels des Fahrzeugs, an welchem diese angebracht sind, entlang der Fahrbahn 18 bewegt werden.
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Die mobilen Einheiten 14, 16 sind dazu ausgelegt, die jeweils von den Überwachungseinheiten 12 empfangenen Daten, welche die Verkehrssituation der jeweiligen Fahrbahnabschnitte charakterisieren, drahtlos auszusenden. Vorliegend handelt es sich bei der mobilen Einheit 14 um ein Luftfahrzeug, beispielsweise in Form eine Drohne, eines Quattrokopters oder dergleichen. Bei der mobilen Einheit 16 handelt es sich vorliegend um ein Schienenfahrzeug, welches entlang eines hier nicht näher dargestellten Schienensystems bewegbar ist. Die mobilen Einheiten 14, 16 sind dabei jeweils auf einer vorgebbaren Route 20, 22 autonom und ausgehend von einer hier nicht gezeigten und näher bezeichneten Grundstellung relativ zur jeweiligen Überwachungseinheit 12 bewegbar und zur Aussendung eines die von der Überwachungseinheit empfangenen Daten enthaltenen Sendesignals ausgebildet.
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Bei der Grundstellung handelt es sich vorzugsweise um eine Position nahe der bzw. unmittelbar benachbart zur jeweiligen Überwachungseinheit 12. Ein jeweiliger Sendebereich 24, 26 der mobilen Einheiten 14, 16 ist zumindest im aus der Grundstellung heraus bewegten Zustand der mobilen Einheiten 14, 16 weitreichender als ein Sendebereich 28, 30 der Überwachungseinheiten 12. Weitreichender bedeutet in diesem Fall insbesondere, dass die Sendebereiche 24, 26 der mobilen Einheiten 14, 16 im aus der Grundstellung herausbewegten Zustand, also im von den Überwachungseinheiten 12 entfernten Zustand, in einem von der Überwachungseinheit 12 weiter entfernten Bereich hineinreichen, als dies durch die Sendebereiche 28, 30 der jeweiligen Überwachungseinheiten 12 alleine gegeben ist. Jeweilige Sendereichweiten 32, 34 der mobilen Einheiten 14, 16 sind dabei insbesondere mindestens so groß wie die Sendereichweiten 36, 38 der Überwachungseinheiten 12.
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Sowohl die Überwachungseinheiten 12 als auch die mobilen Einheiten 14, 16 sind dazu ausgelegt, auf jeweils vorgegebenen Kanälen mit entsprechenden Verkehrsteilnehmern 40 zu kommunizieren, so dass die jeweilige Verkehrssituation der Fahrbahnabschnitte beschreibenden Daten an die Verkehrsteilnehmer 40 übertragen werden können, solange diese sich innerhalb der Sendereichweiten 32 bis 38 bzw. innerhalb der Sendebereiche 24 bis 30 aufhalten.
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Die jeweiligen Routen 20, 22 und/oder die jeweiligen Sendebereiche 24, 26 der mobilen Einheiten 14, 16 können sich dabei überschneiden. Im vorliegend gezeigten Fall überschneiden sich lediglich die Sendebereiche 24, 26 der beiden mobilen Einheiten 14, 16, da es sich hier bei der mobilen Einheit 14 um ein Luftfahrzeug und bei der mobilen Einheit 16 um ein Schienenfahrzeug handelt. Das Verkehrsüberwachungssystem 10 kann zudem weitere hier nicht dargestellte mobile Einheiten 14, 16 umfassen, welche jeweils zur Kommunikation bzw. Datenübertragung mit den hier gezeigten Überwachungseinheiten 12 bzw. weiteren hier nicht gezeigten Überwachungseinheiten 12 ausgebildet sein können. Beispielsweise könnten im vorliegenden Fall der linken Überwachungseinheit 12 weitere mobile Einheiten 14 zugeordnet sein, welche sich auf sich von der Route 20 unterscheidenden Routen bewegen, so dass deren Sendebereiche sich mit dem Sendebereich 24 und/oder dem Sendebereich 28 teilweise überschneiden, wodurch sich ein nicht näher bezeichneter Gesamtsendebereich, welcher sich aus den Einzelsendebereichen 24, 28 und des weiteren Sendebereichs der weiteren hier nicht dargestellten mobilen Einheit 14 zusammensetzt, ergibt. Durch die Überschneidung der Routen 20 mit weiteren hier nicht bezeichneten Routen weiterer mobilen Einheiten 14 bzw. der Überschneidung der Sendebereiche 24 und weiterer hier nicht dargestellter Sendebereiche weiterer mobiler Einheiten 14 bzw. 16 wird eine Signalweiterleitung, welche von den Überwachungseinheiten 12 ausgeht, auf einen besonders großen Bereich entlang der Fahrbahn 18 oder auch entlang weiterer hier nicht dargestellter Fahrbahnen ermöglicht, so dass entsprechende Verkehrsteilnehmer 40 besonders zuverlässig, schnell, räumlich weitreichend und dadurch rechtzeitig, also besonders frühzeitig, über entsprechende Verkehrssituationen innerhalb der überwachten Fahrbahnabschnitte informiert werden können.
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Die mobilen Einheiten 14, 16 und die Überwachungseinheiten 12 sind dabei dazu ausgelegt, die jeweiligen Daten über ein drahtloses Netzwerk, insbesondere ein Mobilfunknetz und/oder ein WLAN auszustrahlen bzw. miteinander auszutauschen.
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Die jeweiligen Geschwindigkeiten der mobilen Einheiten 14, 16 werden dabei in Abhängigkeit von der jeweilig erfassten Verkehrssituation der jeweiligen Fahrbahnabschnitte gesteuert. Sollte beispielsweise eine Gefahrensituation in Form eines Unfalls, eines Stauendes in einem Kurvenbereich oder dergleichen detektiert worden sein, werden die Geschwindigkeiten der mobilen Einheit 14, 16 höher eingestellt, als wenn durch die Überwachungseinheiten 12 keinerlei Gefahrensituation in den jeweiligen Fahrbahnabschnitten detektiert worden sein sollte.
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Zudem ist es möglich, unterschiedliche Kategorien von Gefahrensituationen festzulegen, wobei die Geschwindigkeiten der mobilen Einheiten 14, 16 umso schneller eingestellt werden, umso größer die Gefahrensituation eingeschätzt wird. Ferner kann bei der Einstellung der Geschwindigkeit der mobilen Einheiten 14, 16 auch beachtet werden, wie schnell sich entsprechende Verkehrsteilnehmer 40 entlang der Fahrbahn 18 bzw. weiteren Fahrbahnen bewegen, welche in die hier gezeigte Fahrbahn 18 und somit in die zu überwachenden Fahrbahnabschnitte münden könnten. Falls es sich bei der Fahrbahn 18 beispielsweise um eine Landstraße handeln sollte, könnte die Geschwindigkeit der mobilen Einheiten 14, 16 etwas langsamer eingestellt werden, als wenn es sich bei der Fahrbahn 18 um eine Autobahn handelt, da die Verkehrsteilnehmer 40 sich im Falle einer Autobahn voraussichtlich wesentlich schneller bewegen werden, als bei einer Landstraße.
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Dadurch wird sicher gestellt, dass entsprechende Verkehrsteilnehmer 40 rechtzeitig über gegebenenfalls detektierte Gefahrensituationen informiert werden, wobei gleichzeitig eine möglichst ökonomische Bewegung der mobilen Einheiten 14, 16 realisiert wird.
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Des Weiteren kann es auch vorgesehen sein, dass die mobilen Einheiten 14, 16 ihre Grundstellung erst verlassen und ihre entsprechenden Routen 20 bzw. 22 aufnehmen, wenn eine vorgegebene Verkehrssituation durch die Überwachungseinheiten 12 detektiert worden ist. Bei diesen vorgegebenen Verkehrssituationen oder der vorgegebenen Verkehrssituation kann es sich ebenfalls um entsprechend bereits beschriebene Gefahrensituationen handeln, oder auch um weitere Verkehrssituationen, beispielsweise in Form von stockendem Verkehr, erhöhter Nässe oder dergleichen.
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Mit anderen Worten nehmen die mobilen Einheiten 14, 16 bei dieser Ausführung ihre jeweiligen Routen 20, 22 frühestens erst dann auf, sobald eine entsprechend detektierte Verkehrssituation darauf deutet, dass die Sendebereiche 28 bzw. 30 der Überwachungseinheiten 12 gegebenenfalls nicht ausreichend sein könnten, um die Verkehrsteilnehmer 40 rechtzeitig vor der erkannten Verkehrssituation zu warnen. Falls beispielsweise durch eine der Überwachungseinheiten 12 ein Stau oder ein Stauende in dem überwachten Verkehrsabschnitt festgestellt worden sein sollte, könnten die mobilen Einheiten 14, 16 derart bewegt bzw. gesteuert werden, dass durch die mobilen Einheiten 14, 16 verbreitete Verkehrsinformationen entsprechende Verkehrsteilnehmer 40 so rechtzeitig und überhaupt erreichen, dass diesen noch die Möglichkeit gegeben ist, eine alternative Route zu wählen, so dass die Verkehrsteilnehmer 40 gar nicht erst die hier gezeigte Fahrbahn 18 bzw. das detektierte Stauende passieren müssen.
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Insgesamt wird durch das Verkehrsüberwachungssystem eine Informationsausbreitung von Daten, welche jeweilige Verkehrssituationen bzw. Gefahrensituationen entsprechender Fahrbahnabschnitte charakterisieren, schneller und mit einer erhöhten Reichweite an jeweilige Verkehrsteilnehmer 40 übertragen, wobei gleichzeitig durch eine situationsangepasste Einstellung der Routen 20, 22 und Geschwindigkeiten der mobilen Einheiten 14, 16 die Informationsausbreitung lokal definiert auf einen notwendigen Gefahrenverbreitungsraum bzw. Informationsausbreitungsraum eingestellt werden kann.