-
Die Erfindung betrifft ein Unterteil für eine Spinnspindel, insbesondere für Ringspinnmaschinen.
-
Eine Spinnspindel ist z. B. aus der
CH 695 271 A5 bekannt. Eine solche Spinnspindel weist ein Spindelunterteil und ein Spindeloberteil auf. Das Spindelunterteil ist lösbar an einer Spinnereimaschine, z. B. an einer sogenannten Spindelbank verschraubt und weist eine Spindellagerung für das Spindeloberteil auf. Das Spindeloberteil weist einen Spindelaufsatz, einen Antriebswirtel und einen Spindelschaft auf. Letzterer dient der drehbaren Lagerung im stationären Spindelunterteil. Das Spindeloberteil kann, in der Regel nach dem Lösen einer Verriegelung, vom Spindelunterteil entfernt werden.
-
Das Spindeloberteil trägt den Garnkörper und ist drehbar im in der Spindelbank stationär angeordneten Spindelunterteil gelagert.
-
Das Spindelunterteil besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse mit einem in der Regel einstückig angeformten Flansch, einer Gegenmutter und einer Scheibe, letztere zur Befestigung an der Spindelbank. Am Flansch selbst kann ein Spindelhaken angeschraubt und eine Aufnahme für eine Spindelbremse angebracht sein. Im Gehäuse des Unterteils ist regulär die Lagerung für das Spindeloberteil untergebracht.
-
Die eben beschriebene aus dem Stand der Technik bekannte Konfiguration des Spindelunterteils mit einem Gehäuse mit Flansch aus einem Stück ist in der Herstellung sehr teuer. Dies ist im hohen Materialverbrauch und in der hohen Bearbeitungszeit begründet.
-
Es ist auch bekannt, das Gehäuse und den Flansch des Spindelunterteils getrennt herzustellen und die beiden Elemente zusammenzufügen, um die Herstellungskosten zu senken. Hierbei wird der Flansch auf das Gehäuse aufgepresst, und ein Bund am Gehäuse dient als Anschlag in axialer Richtung. Diese zweiteilige Ausführung des Spindelunterteils ist zwar etwas kostengünstiger, aber nicht so betriebssicher wie die zuvor diskutierte einteilige Ausführung.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie die mit dem Stand der Technik einhergehenden Nachteile vermieden oder zumindest stark vermindert werden können.
-
Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Unterteil für eine Spinnspindel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, nämlich ein Unterteil für eine Spinnspindel, insbesondere für Ringspinnmaschinen, mit einem länglichen Gehäuse zur Montage in einer Bohrung einer Spindelbank, wobei das Gehäuse im Bereich seines einen Endes einen Flansch zur Anlage an der Spindelbank aufweist, wobei das Unterteil dadurch gekennzeichnet ist, dass der Flansch als vom Gehäuse lösbarer Stahlblech-Flansch gestaltet ist, welcher über eine oder mehrere Nuten am Gehäuse axial festlegbar ausgebildet ist. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Ausbildung des Unterteils ist vorteilhafterweise wesentlich billiger als die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen und dabei insbesondere aufgrund der Formschlussverbindung dennoch sicher im Einsatz. Daneben ist von Vorteil, dass die erfindungsgemäße Anordnung einen ggf. notwendigen Austausch problemlos zulässt.
-
In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist das Unterteil dadurch gekennzeichnet, dass der Stahlblech-Flansch am Gehäuse auch radial festlegbar ausgebildet ist. Hierdurch wird die Montage wesentlich vereinfacht und die Montagezeit verkürzt.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist das Unterteil dadurch gekennzeichnet, dass der Stahlblech-Flansch Aufnahmen für eine Spindelbremse enthält. Vorteilhafterweise lässt sich der erfindungsgemäße Stahlblech-Flansch ohne bemerkenswerten Zusatzaufwand hierfür umformen. Dies gilt auch für eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung, bei welcher das Unterteil dadurch gekennzeichnet ist, dass der Stahlblech-Flansch einen Halter für einen Spindelhaken beinhaltet.
-
In noch einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist das Unterteil dadurch gekennzeichnet, dass der Stahlblech-Flansch aus gehärtetem Material besteht. Hierdurch lässt sich die Materialbeanspruchung im Bereich der Aufnahme des Stahlblech-Flanschs in den entsprechenden Nuten des Gehäuses noch einfacher innerhalb der zulässigen Grenzen halten, wobei eine sichere Verbindung zwischen dem Gehäuse des Unterteils und der Spindelbank gewährleistet ist.
-
Zum besseren Verständnis der Erfindung und um zu zeigen, wie sie ausgeführt werden kann, wird sie im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels kurz beschrieben.
-
1 zeigt eine Spinnspindel für Ringspinnmaschinen aus dem Stand der Technik in einer schematischen Teilschnitt-Seitenansicht.
-
2 zeigt ein teilweise abgebrochen dargestelltes weiteres Beispiel eines an einer Spindelbank montierten Unterteils einer Spinnspindel aus dem Stand der Technik.
-
3a zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Unterteils montiert an einer Spindelbank einer Ringspinnmaschine in einer schematischen Seitenansicht.
-
3b zeigt im Grundriss ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Unterteils mit zwei im Gehäuse angebrachten parallelen Nuten, geschnitten geringfügig oberhalb des Stahlblech-Flanschs.
-
3c zeigt im Grundriss ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Unterteils mit einer im Gehäuse angebrachten Ringsnut, geschnitten geringfügig oberhalb des Stahlblech-Flanschs.
-
1 zeigt eine Spinnspindel für Ringspinnmaschinen aus dem Stand der Technik in einer schematischen Teilschnitt-Seitenansicht. Die hier dargestellte an einer im Schnitt abgebrochen dargestellten Spindelbank 13 beispielsweise einer (nicht gezeigten) Ringspinnmaschine montierte Spinnspindel besteht im Wesentlichen aus einem Spindeloberteil 11 und einem Spindelunterteil 12. Das Spindeloberteil 11 trägt im Einsatz einen (nicht gezeigten) Garnkörper und ist drehbar im stationären Spindelunterteil 12 gelagert.
-
Das Spindelunterteil 12 besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 12.1 mit einem daran angeformten Flansch 12.2, einer auf das Gehäuse 12.1 aufgeschraubten an einer Scheibe 12.4 anliegenden Mutter 12.3. Am Flansch 12.2 ist ein Spindelhaken 12.21 zur Sicherung der Spindel angeschraubt. Die Aufnahme 12.22 ist für eine (nicht gezeigte) Spindelbremse vorgesehen.
-
Das Gehäuse 12.1 und der Flansch 12.2 sind – wie auch hier gezeigt – in der Regel einstückig hergestellt. In der Bohrung des Gehäuses 12.1 ist eine (nicht gezeigte) Lagerung für das Oberteil 11 untergebracht.
-
Das Spindelunterteil 12 ist mit der Spindelbank 13 über den Flansch 12.2, die Mutter 12.3 und die Scheibe 12.4 fest verbunden. Der Materialverbrauch und die Bearbeitungszeit bei der Herstellung des Gehäuses 12.1 mit Flansch 12.2 sind sehr hoch. Demzufolge ist ein Gehäuse mit Flansch aus einem Stück – wie hier gezeigt – sehr teuer.
-
2 zeigt eine bekannte Konstruktion, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Gehäuse und Flansch getrennt hergestellt werden und die beiden Elemente zusammengefügt werden, um Herstellungskosten zu senken. Der Flansch 20 ist hier auf das Gehäuse 21 aufgepresst. Ein am Gehäuse 21 angeordneter Bund 21.1 dient als Anschlag in axialer Richtung. Diese zweiteilige Ausführung eines Spindelgehäuses ist zwar etwas billiger, aber nicht ganz so betriebssicher wie die einteilige Ausführung entsprechend 1.
-
Einige Lösungen des dieser Anmeldung zugrundeliegenden Problems sind beispielhaft in den 3a, 3b und 3c gezeigt. Um die Herstellkosten des Spindelunterteils deutlich zu senken, ist das Gehäuse 31 ohne Flansch und ohne Bund gefertigt. An die Stelle eines angeformten Flansches tritt ein Stahlblech-Flansch 32, der – wie in den Bildern 3a und 3b gezeigt – auch einen Halter 32.1 für den (hier nicht gezeigten) Spindelhaken enthalten kann. Der Stahlblech-Flansch 32 weist auch Aufnahmen 32.2 für eine (nicht gezeigte) Spindelbremse auf.
-
Der Stahlblech-Flansch 32 ist mit dem Gehäuse 31 durch zwei Quernuten 23.3, wie in 3b gezeigt oder durch eine Ringnut 32.4 entsprechend 3c axial fixiert. Die Fixierung in radialer Richtung erfolgt gemäß 3b beispielsweise ebenfalls über die beiden Quernuten oder – wie in 3c gezeigt – über eine Querbohrung im Gehäuse 31 und eine entsprechende Auswölbung des Stahlblech-Flanschs 32. Der Stahlblech-Flansch 32 wird – wie in den Ausführungsbeispielen gemäß 3b und 3c gut zu erkennen ist – (in der Figur) jeweils von links in die entsprechende(n) Nut(en) eingeschoben. Hierbei wird er geringfügig aufgedehnt und schnappt in seiner dargestellten Endposition um das Gehäuse 31 (3b) bzw. in der Ringnut 32.4 (3c). regelrecht ein und ist damit auch radial fixiert.
-
Um die Material-Beanspruchung im Bereich der Aufnahme des Stahlblech-Flanschs 32 in den entsprechenden Nuten des Gehäuses 31 innerhalb der zulässigen Grenzen zu halten, kann es zweckmäßig sein, die Unterlegscheibe 33 als Federelement auszubilden. Das Anzugsmoment der Mutter 34 kann dann vorteilhafterweise so begrenzt werden, dass bei maximalem Anpressdruck der Mutter 34 gegen die Unterlegscheibe 33 letztere flach gedrückt wird.
-
Es kann zweckmäßig und von Vorteil sein, den Stahlblech-Flansch 32 aus härtbarem Material, z. B. einem Federstahl, herzustellen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Spinnspindel
- 11
- Spindeloberteil
- 12
- Spindelunterteil
- 12.1
- Gehäuse
- 12.2
- Flansch
- 12.3
- Mutter
- 12.4
- Scheibe
- 12.21
- Spindelhaken
- 12.22
- Aufnahme
- 13
- Spindelbank
- 20
- Flansch
- 21
- Gehäuse
- 31
- Gehäuse
- 32
- Stahlblech-Flansch
- 32.1
- Halter
- 32.2
- Aufnahme
- 32.3
- Quernut
- 32.4
- Ringnut
- 33
- Unterlegscheibe
- 34
- Mutter
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-