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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 15.
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Kraftfahrzeuge dienen zum Befördern von Personen. Hierzu weisen diese innerhalb eines Innenraumes Fahrzeugsitze auf zur Aufnahme der Personen. Dabei verfügen Kraftfahrzeuge bei einer Ausführung des Kraftfahrzeuges beispielsweise als dreitüriges Kraftfahrzeug mit zwei Seitentüren und einer Heckklappe über zwei Vordersitze und drei Rücksitze. Zum Ein- und Aussteigen der Personen auf die Rücksitze ist es erforderlich, die Position eines oder beider Vordersitze zu verändern, um durch die Seitentür zu den Rücksitzen zu gelangen. Hierbei ist es bereits bekannt, durch ein Verschwenken des Rückenteils von einer Sitzposition zur Aufnahme einer Person auf dem Vordersitz um eine horizontale, in Querrichtung ausgerichtete Schwenkachse in eine Einstiegsposition zu verschwenken, so dass dadurch die Insassen leichter zu den Rücksitzen gelangen können. Trotz dieses Verschwenkens des Rückenteils um die horizontale Schwenkachse ist jedoch weiterhin der Zugang zu den Rücksitzen wesentlich durch das Rückenteil beeinträchtigt.
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Die
US 6 199 931 B1 zeigt eine Sitzanordnung für Kraftfahrzeuge. Der Fahrzeugsitz ist dabei um eine vertikale Schwenkachse im Bereich eines vorderen Endes des Fahrzeugsitzes bzw. des Sitzteiles verschwenkbar, um Fahrzeuginsassen einen besseren Zugang zu einem Rücksitz zu ermöglichen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Fahrzeugsitz und ein Kraftahrzeug zur Verfügung zu stellen, bei dem der Einstieg von Personen zu Rücksitzen hinter Vordersitzen besonders einfach und komfortabel ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfassend ein Sitzteil mit einer Sitzfläche, ein Rückenteil, vorzugsweise eine Einrichtung zum Verschwenken des Rückenteils um eine im Wesentlichen horizontale erste Schwenkachse zwischen einer Sitzposition und einer Einstiegsposition, wobei der Fahrzeugsitz mit einem Mechanismus zum Verschwenken des Rückenteils zwischen einer Sitzposition und einer Einstiegsposition um eine im Wesentlichen vertikale zweite Schwenkachse versehen ist, so dass das Rückenteil relativ zu dem Sitzteil um die zweite vertikale Schwenkachse verschwenkbar ist.
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Die horizontale erste Schwenkachse ist im Wesentlichen horizontal und in Querrichtung des Kraftfahrzeuges ausgerichtet, d. h. ist mit einer Abweichung von weniger als 30°, 20°, 10° oder 5° zu einer horizontalen fiktiven Achse in Querrichtung ausgerichtet. Die zweite Schwenkachse ist im Wesentlichen vertikal ausgerichtet, d. h. die zweite Schwenkachse ist mit einer Abweichung von weniger als 45°, 30°, 20°, 10° oder 5° zu einer fiktiven vertikalen Achse ausgerichtet. Das Rückenteil kann dadurch in vorteilhafter Weise um die im Wesentlichen vertikal ausgerichtete zweite Schwenkachse von einer Sitzposition in eine Einstiegsposition verschwenkt werden. In der Sitzposition des Rückenteiles dient das Rückenteil zur Aufnahme einer Person auf dem Fahrzeugsitz. In der Einstiegsposition ist das Rückenteil in eine Position verschwenkt, so dass bezüglich der Sitzposition der Zugang von Personen zu einem Fahrzeugsitz hinter dem Fahrzeugsitz, z. B. zu Rücksitzen, sofern es sich bei dem Fahrzeugsitz um einen Vordersitz, insbesondere Beifahrer- oder Fahrersitz handelt, erleichtert ist. Dadurch kann der Zugang von Personen zu einem hinter dem Fahrzeugsitz gelegenen Fahrzeugsitz wesentlich erleichtert werden.
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Die zweite Schwenkachse ist im Bereich einer Mittelseite des Rückenteils angeordnet bei einer Sitzposition des Rückenteils. Dies bedeutet, dass die zweite Schwenkachse mit einem Abstand von weniger 30 cm, 20 cm, 10 cm oder 5 cm zu der Mittelseite des Rückenteils bei der Sitzposition ausgerichtet oder angeordnet ist. Die Mittelseite stellt eine seitliche Seite des Rückenteils in Richtung oder in der Nähe einer fiktiven vertikalen Mittelebene des Kraftfahrzeuges dar. Ferner ist die zweite Schwenkachse vorzugsweise im Bereich eines rückseitigen Endes des Sitzteiles angeordnet, d. h. die zweite Schwenkachse ist mit einem Abstand von weniger als 30 cm, 20 cm, 10 cm oder 5 cm zu dem rückseitigen Ende des Sitzteiles ausgerichtet.
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Insbesondere ist mit dem Mechanismus keine Schwenkbewegung des Sitzteiles ausführbar und/oder mit dem Mechanismus ist nur das Rückenteil verschwenkbar und/oder die zweite Schwenkachse des Fahrzeugsitzes ist im Bereich einer Mittelseite des Rückenteils bei einer Sitzposition des Rückenteils ausgebildet.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Rückenteil seitlich eine Einstiegsseite und eine Mittelseite auf und die zweite Schwenkachse ist im Bereich der Mittelseite des Rückenteils ausgebildet, so dass bei einem Verschwenken des Rückenteils um die zweite Schwenkachse von der Sitzposition in die Einstiegsposition die Einstiegsseite des Rückenteils in Richtung zu einer fiktiven vertikalen Mittelebene eines Kraftfahrzeuges bewegbar ist bei einer Anordnung des Fahrzeugsitzes in dem Kraftfahrzeug.
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In einer ergänzenden Ausführungsform ist der Mechanismus dahingehend ausgebildet, dass das Rückenteil um wenigstens 5°, 10°, 30°, 45° oder 60° von der Sitzposition in die Einstiegsposition und umgekehrt um die zweite Schwenkachse verschwenkbar ist und/oder das Rückenteil ist manuell und/oder elektrisch um die erste Schwenkachse und/oder um die zweite Schwenkachse verschwenkbar. Bei einem manuellen Verschwenken um die erste und/oder zweite Schwenkachse wird von einem Benutzer des Kraftfahrzeuges manuell, z. B. mit der Hand, eine entsprechende Kraft auf das Rückenteil aufgebracht zum Verschwenken. Bei einem elektrischen Verschwenken umfasst der Fahrzeugsitz wenigstens einen Elektromotor von dem auf das Rückenteil eine Kraft bzw. ein Drehmoment aufgebracht wird zum Verschwenken um die erste und/oder zweite Schwenkachse. Zweckmäßig ist der wenigstens eine Elektromotor mit einem Getriebe versehen, so dass auch bei einer größeren Drehzahl des Elektromotor das Rückenteil eine langsame Schwenkbewegung ausführt.
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Vorzugsweise ist der Fahrzeugsitz an einer Lagereinrichtung, insbesondere wenigstens einer Befestigungsschiene, beweglich in Längsrichtung gelagert. Mit der Lagereinrichtung ist der Fahrzeugsitz beweglich an der Befestigungsschiene gelagert. Die Befestigungsschienen sind dabei mittelbar oder unmittelbar mit einer Karosserie des Kraftfahrzeuges fest verbunden und unbeweglich. Der Fahrzeugsitz kann dadurch in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges bewegt werden um entweder die Lage des Fahrzeugsitzes in Längsrichtung an eine Größe eines Insassen auf dem Fahrzeugsitz anpassen zu können und/oder um durch eine Bewegung in Längsrichtung des Fahrzeugsitzes nach vorne den Zustieg von Insassen auf einen Fahrzeugsitz hinter dem Fahrzeug zu erleichtern. Die Lagereinrichtung umfasst wenigstens eine Befestigungsschiene und einer Lagerelement. Das Lagerelement, z. B. wenigstens eine Laufrolle, ist fest mit dem Fahrzeugsitz verbunden und beweglich an der wenigstens einen Befestigungsschiene gelagert. Die wenigstens eine Befestigungsschiene ist mittelbar oder unmittelbar mit der Karosserie verbunden. Zweckmäßig ist der Fahrzeugsitz manuell und/oder elektrisch in Längsrichtung beweglich.
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In einer Variante ist die Lagereinrichtung mit einer Arretiereinrichtung versehen, so dass bei einer festgesetzten Arretiereinrichtung der Fahrzeugsitz in Längsrichtung festgesetzt ist und bei einer gelösten Arretiereinrichtung der Fahrzeugsitz in Längsrichtung beweglich ist. Die Arretiereinrichtung ist erforderlich, um den Fahrzeugsitz entweder festzusetzen in Längsrichtung, so dass eine Bewegung in Längsrichtung nicht möglich ist oder bei einer gelösten Arretiereinrichtung die Bewegung des Fahrzeugsitzes in Längsrichtung zu ermöglichen.
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Zweckmäßig ist das Sitzteil ausschließlich in Längsrichtung beweglich gelagert und/oder von dem Sitzteil ist ausschließlich eine Translationsbewegung ausführbar und/oder von dem Sitzteil ist keine Rotations- oder Schwenkbewegung ausführbar.
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In einer weiteren Ausführungsform steht die Einrichtung und/oder der Mechanismus zum Verschwenken des Rückenteils in Wirkverbindung mit der Arretiereinrichtung, so dass bei einem Verschwenken des Rückenteils von einer Sitzposition in eine Einstiegsposition selbsttätig die Arretiereinrichtung gelöst wird und der Fahrzeugsitz ist in Längsrichtung bewegbar. Beim Verschwenken des Rückenteils um die erste und/oder zweite Schwenkachse von der Sitzposition in eine Einstiegsposition wird somit selbsttätig die Arretiereinrichtung gelöst, so dass dadurch der Fahrzeugsitz in Längsrichtung bewegbar ist. Dadurch kann gleichzeitig sowohl das Rückenteil von der Sitzposition in die Einstiegsposition verschwenkt werden und der Fahrzeugsitz in Längsrichtung nach vorne bewegt werden.
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Insbesondere steht die Einrichtung und/oder der Mechanismus zum Verschwenken des Rückenteils in Wirkverbindung mit der Arretiereinrichtung, so dass bei einem Verschwenken des Rückenteils von einer Einstiegsposition in die Sitzposition selbsttätig die Arretiereinrichtung festgesetzt wird. Bei einer Bewegung bzw. einer Verschwenkung des Rückenteils von der Einstiegsposition in die Sitzposition wird die Arretiereinrichtung selbsttätig, insbesondere in der Sitzposition, festgesetzt, so dass dadurch der Fahrzeugsitz wieder von der Arretierrichtung in Längsrichtung festgesetzt ist und eine Person auf den Fahrzeugsitz Platz nehmen kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Einrichtung ein erstes Arretierelement, so dass das Rückenteil in der Sitzposition mit dem ersten Arretierelement festgesetzt ist und/oder der Mechanismus umfasst ein zweites Arretierelement, so dass das Rückenteil in der Sitzposition mit dem zweiten Arretierelement festgesetzt ist. Mit dem ersten Arretierelement kann somit das Rückenteil bezüglich des Verschwenkens um die erste Schwenkachse in der Sitzposition festgesetzt werden und mit dem zweiten Arretierelement kann das Rückenteil in der Sitzposition bezüglich eines Verschwenkens um die zweite Schwenkachse festgesetzt werden.
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In einer ergänzenden Variante ist das erste und zweite Arretierelement mit einem Betätigungsorgan, insbesondere einem Hebel, betätigbar, so dass bei einem deaktivierten ersten und zweiten Arretierelement das Rückenteil verschwenkbar ist und bei einem aktivierten ersten und zweiten Arretierelement ist das Rückenteil bezüglich des Verschwenkens festgesetzt. Mit dem Betätigungsorgan kann das erste und zweite Arretierelement aktiviert und deaktiviert werden, so dass bei einem deaktivierten ersten und zweiten Arretierelement die Rückenlehne um die erste und zweite Schwenkachse verschwenkbar ist und bei einem aktivierten ersten und zweiten Arretierelement die Rückenlehne bezüglich der ersten und zweiten Schwenkachse festgesetzt ist.
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In einer weiteren Variante steht das Betätigungsorgan zusätzlich mit der Arretiereinrichtung der Lagereinrichtung in Wirkverbindung, so dass mit dem Betätigungsorgan die Arretiereinrichtung lösbar und festsetzbar ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist bei aktiviertem erstem und zweitem Arretierelement die Arretiereinrichtung festgesetzt und bei deaktiviertem erstem und zweitem Arretierelement ist die Arretiereinrichtung gelöst. Mit dem Betätigungsorgan kann somit auch die Arretiereinrichtung der Lagereinrichtung betätigt werden, so dass bei einer Stellung des Betätigungsorganes mit einem deaktivierten ersten und zweiten Arretierelement nicht nur ein Verschwenken der Rückenlehne um die erste und zweite Schwenkachse ausführbar ist, sondern auch der Fahrzeugsitz in Richtung der Längsrichtung nach vorne und hinten bewegbar ist. Dadurch kann das Rückenteil von der Sitzposition in die Einstiegsposition um die erste und zweite Schwenkachse verschwenkt werden und gleichzeitig führt der Fahrzeugsitz eine Translationsbewegung in Richtung der Längsachse des Fahrzeugsitzes nach vorne aus, sofern der Benutzer eine entsprechende Kraft mit einer Kraftkomponente nach vorne auf den Fahrzeugsitz aufbringt.
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Insbesondere ist der Fahrzeugsitz mit einem Lagerbetätigungsorgan zum Festsetzen und Lösen der Arretiereinrichtung der Lagereinrichtung versehen, so dass vorzugsweise die Arretiereinrichtung unabhängig von der Position des Rückenteils und/oder unabhängig von dem Betätigungsorgan festsetzbar und lösbar ist. Verfügt der Fahrzeugsitz über ein Betätigungsorgan für das erste und zweite Arretierelement und über ein Lagerbetätigungsorgan für die Arretiereinrichtung der Lagereinrichtung, kann zuerst die Rückenlehne bei einem entsprechend betätigten Betätigungsorgan um die erste und zweite Schwenkachse von der Sitzposition in die Einstiegsposition verschwenkt werden und anschließend durch ein entsprechendes Betätigen des Lagerbetätigungsorganes die Arretiereinrichtung der Lagereinrichtung gelöst werden, so dass anschließend eine Bewegung des Fahrzeugsitzes in Richtung der Längsrichtung des Kraftfahrzeuges nach vorne möglich ist. Dabei ist dies auch umgekehrt möglich, d. h., dass der Fahrzeugsitz zuerst in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges nach vorne bewegt wird und anschließend die Rückenlehne um die erste und zweite Schwenkachse von der Sitzposition in die Einstiegsposition verschwenkt wird. Das Verschwenken des Rückenteils und die Translationsbewegung des Fahrzeugsitzes sind damit unabhängig voneinander.
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Erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Fahrzeugsitz, wobei der Fahrzeugsitz als ein in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebener Fahrzeugsitz ausgebildet ist.
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Zweckmäßig umfasst das Kraftfahrzeug einen Verbrennungs- und/oder Elektromotor und/oder eine Karosserie.
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In eine weiteren Ausführungsform weist das Kraftfahrzeug drei Sitzreihen auf und der wenigstens eine erfindungsgemäße Fahrzeugsitz ist wenigstens ein Fahrzeugsitz in der zweiten Sitzreihe. Die zweite Sitzreihe behindert den Zu-Ausstieg von Personen zu der dritten und hintersten Sitzreihe des Kraftfahrzeuges. Das Kraftfahrzeug weist Seitentüren jeweils an der ersten und zweiten Sitzreihe, nicht jedoch Seitentüren an der dritten Sitzreihe auf.
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In einer zusätzlichen Variante umfasst der Fahrzeugsitz einen Überzug, z. B. einen Leder oder Stoffüberzug, und/oder eine Polsterung, z. B. eine Schaumstoffpolsterung an dem Sitzteil und/oder Rückenteil.
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In einer ergänzenden Ausführungsform umfasst der Mechanismus einen Zusatzmechanismus, so dass mit dem Zusatzmechanismus bei der Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse von der Sitzposition in die Einstiegsposition das Rückenteil in Ergänzung zu der Schwenkbewegung eine Translationsbewegung nach oben ausführt und umgekehrt, d. h. bei einer Schwenkbewegung von der Einstiegsposition in die Sitzposition um die zweite Schwenkachse das Rückenteil ein Translationsbewegung nach unten ausführt. Der Zusatzmechanismus ist beispielsweise als ein Schraubengewinde ausgebildet, so dass bei einer Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse von der Sitzposition in die Einstiegsposition das Rückenteil in Richtung der zweiten Schwenkachse nach oben bewegt wird und umgekehrt. Das Sitzteil weist z. B. seitliche erhöhte Wangen auf, welche eine Schwenkbewegung des Rückenteils behindern, so dass aufgrund der Bewegung des Rückenteils nach oben das Rückenteil nicht in Kontakt mit den seitlichen erhöhten Wangen gerät. Der Zusatzmechanismus kann auch durch eine zweite Schwenkachse bedingt sein, welche mit einer Abweichung zu einer fiktiven vertikalen Achse ausgerichtet ist, so dass aufgrund der Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse das Rückenteil nach oben und umgekehrt bewegt wird.
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In einer zusätzlichen Ausführungsform umfasst der Fahrzeugsitz wenigstens einen Elektromotor zum Verschwenken des Rückenteils um die erste und/oder zweite Schwenkachse und/oder zum Bewegen in Richtung der Längsrichtung nach vorne und/oder hinten.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Fahrzeugsitz einen Betätigungsschalter zum elektrischen Verschwenken des Rückenteils um die erste und/oder zweite Schwenkachse auf und/oder einen Lagerbetätigungsschalter zum elektrischen Bewegen des Fahrzeugsitzes in Richtung der Längsrichtung. Durch ein Betätigen eines Betätigungsschalters kann somit das Rückenteil um die erste und/oder zweite Schwenkachse mit einem, z. B. ersten, Elektromotor elektrisch verschwenkt werden und/oder durch ein Betätigen eines Lagerbetätigungsschalters kann der Fahrzeugsitz in Richtung der Längsrichtung mit einem, z. B. zweiten, Elektromotor elektrisch bewegt werden.
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In einer zusätzlichen Ausführungsform steht das erste und/oder zweite Arretierelement und/oder die Arretiereinrichtung der Lagereinrichtung in Wirkverbindung mit dem wenigstens einen Elektromotor und/oder dem Betätigungsschalter und/oder dem Lagerbetätigungsschalter, so dass bei einem eingeschalteten wenigstens einen Elektromotor das erste und/oder zweite Arretierelement deaktiviert ist und/oder die Arretiereinrichtung deaktiviert ist und bei einem ausgeschalteten wenigstens einen Elektromotor das erste und/oder zweite Arretierelement aktiviert ist und/oder die Arretiereinrichtung aktiviert ist. Lediglich zum Bewegen des Rückenteils und/oder Fahrzeugsitzes mit dem wenigstens einen Elektromotor werden somit das erste und/oder zweite Arretierelement deaktiviert und/oder die Arretiereinrichtung deaktiviert und ansonsten bei einem ausgeschalteten wenigstens einen Elektromotor sind das erste und/oder zweite Arretierelement aktiviert und/oder die Arretiereinrichtung aktiviert. Das ersten und/oder zweite Arretierelement und/oder die Arretiereinrichtung können dabei auch von dem wenigstens eine Elektromotor, insbesondere mit einem Getriebe, gebildet sein. Aufgrund der Übersetzung mit dem Getriebe ist ein Verschwenken um die erste und/oder zweite Schwenkachse und/oder eine Bewegung in Richtung des Längsrichtung im Wesentlichen nicht möglich, weil das Rückenteil und/oder der Fahrzeugsitz mit dem Getriebe mechanisch gekoppelt ist.
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Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Draufsicht auf Fahrzeugsitze in einem Kraftfahrzeug,
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2 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem Rückenteil in einer Sitzposition,
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3 eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes gemäß 2 mit dem Rückenteil in einer Einstiegsposition,
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4 eine perspektivische des Fahrzeugsitzes gemäß 2 mit dem Rückenteil in der Sitzposition,
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5 eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes gemäß 2 mit dem Rückenteil in der Einstiegsposition,
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6 eine perspektivische Ansicht des Rückenteils des Fahrzeugsitzes gemäß 2,
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7 eine perspektivische Ansicht des Sitzteils des Fahrzeugsitzes gemäß 2 in der Sitzposition eines Mechanismus zum Verschwenken des Rückenteils um eine zweite Schwenkachse,
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8 eine perspektivische Ansicht des Sitzteils des Fahrzeugsitzes gemäß 2 in der Einstiegsposition des Mechanismus zum Verschwenken des Rückenteils um die zweite Schwenkachse und
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9 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeuges.
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Ein in 9 dargestelltes Kraftfahrzeug 1 mit einem Verbrennungs- und/oder Elektromotor weist einen von einer Karosserie eingeschlossenen Innenraum zur Aufnahme von Insassen oder Passagieren auf. Innerhalb des Innenraumes sind fünf Fahrzeugsitze 2 (1) angeordnet und das Kraftfahrzeug 1 weist zwei Seitentüren 30 zum Ein- und Aussteigen aus dem Innenraum auf. Die beiden Seitentüren 30 sind dabei in einer Längsrichtung 34 des Kraftfahrzeuges 1 im Bereich der beiden Vordersitze 3, d. h. einem Fahrersitz 4 und einem Beifahrersitz 5 ausgebildet. Zusätzlich weist das Kraftfahrzeug 1 eine Heckklappe als dritte Türe (nicht dargestellt) zum Be- und Entladen eines Laderaumes des Kraftfahrzeuges 1 (nicht dargestellt) auf.
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Die beiden Vordersitze 3 behindern aufgrund ihrer Lage in dem Innenraum des Kraftfahrzeuges ein Ein- und Aussteigen von Passagieren zu den Rücksitzen 6. Die Fahrzeugsitze 2 weisen ein Sitzteil 7 mit einer Sitzfläche 8, ein Rückenteil 9 mit einer Kopfstütze 10 und eine Lagereinrichtung 18 mit Befestigungsschienen 19 zum Bewegen des Fahrzeugsitzes 2 in Richtung einer Längsrichtung 34 als Translationsbewegung. Die beiden Vordersitze 3 als Fahrzeugsitze 2 sind ferner mit einer Einrichtung 12 zum Verschwenken des Rückenteiles 9 um eine erste horizontale Schwenkachse 11 und mit einem Mechanismus 14 zum Verschwenken des Rückenteiles 9 um eine zweite vertikale Schwenkachse 13 versehen. Die Rückenteile 9 weisen zwei Seitenflächen auf, wobei eine Einstiegsseite 15 als Seitenfläche den Seitentüren 30 zugewandt ist und eine Mittelseite 16 als Seitenfläche der Rückenlehne 9 einer fiktiven vertikalen Mittelebene 31 des Kraftfahrzeuges 1 zugewandt sind. Die erste horizontale Schwenkachse 11 ist im Bereich eines rückseitigen Endes 17 des Sitzteiles 7 ausgebildet.
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In 2 ist eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes 1 mit dem Rückenteil 9 in einer Sitzposition dargestellt, d. h., dass in der Sitzposition des Rückenteiles 9 der Fahrzeugsitz 2 zur Aufnahme einer Person dient. In der in 3 dargestellten Einstiegsposition des Rückenteiles 9 ist das Rückenteil 9 um die erste Schwenkachse 11 nach vorne bewegt, so dass dadurch der Zugang von Personen zu den Rücksitzen 6 erleichtert ist. In 4 und 5 sind zwei perspektivische Ansichten des Fahrzeugsitzes 2 dargestellt. In 4 befindet sich das Rückenteil 9 in der Sitzposition und in 5 befindet sich das Rückenteil 9 in der Einstiegsposition. Dabei ist das Rückenteil 9 in der in 5 dargestellten Einstiegsposition nicht nur wie in 4 um die erste Schwenkachse 11 von der Sitzposition in die Einstiegsposition verschwenkt, sondern zusätzlich um die zweite Schwenkachse 13, welche vertikal ausgerichtet ist, von der Sitzposition in die Einstiegsposition verschwenkt. Aufgrund dieser Schwenkbewegung des Rückenteiles 9 von der Sitzposition in die Einstiegsposition um die zweite Schwenkachse 13 ist die Einstiegsseite 15 des Rückenteiles 9 in Richtung zu der fiktiven vertikalen Mittelebene 31 des Kraftfahrzeuges 1 bewegt. Bei einer Schwenkbewegung des Rückenteiles 9 um die zweite Schwenkachse 13 von der Sitzposition in die Einstiegsposition ist somit eine Bewegung der Einstiegsseite 15 in Richtung zu der fiktiven vertikalen Mittelebene 31 ausführbar und umgekehrt. Dadurch kann der Zustieg von Personen zu den Rücksitzen 6 wesentlich erleichtert werden, weil ein seitlicher rückwärtiger Endbereich des Sitzteiles 7 nicht mehr von dem Rückenteil 9 abgedeckt ist und dadurch ein freier Zugang zu den Rücksitzen 6 oberhalb des Sitzteiles 7 teilweise möglich ist.
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Die Einrichtung 12 zum Verschwenken des Rückenteiles 9 um die erste Schwenkachse 11 umfasst einen Rückenteil-Befestigungsriegel 28 untenseitig an dem Rückenteil 9 mit zwei seitlichen, in einer Querrichtung 35 des Kraftfahrzeuges 1 ausgerichteten Lagerzapfens 29 (6). Ferner umfasst die Einrichtung 12 einen Sitzteil-Befestigungsriegel 26 und einen Sitzteil-Befestigungsgegenriegel 32. Der Sitzteil-Befestigungsgegenriegel 32 ist unmittelbar an dem Sitzteil 7 befestigt und der Sitzteil-Befestigungsriegel 26 ist mittelbar mit dem Sitzteil-Befestigungsgegenriegel 32 an dem Sitzteil 7 befestigt bzw. fixiert. An dem Sitzteil-Befestigungsriegel 26 sind seitlich zwei obenseitige Vorsprünge ausgebildet, jeweils mit einer Lagerbohrung 27. In den beiden Lagerbohrungen 27 sind die beiden Lagerzapfen 29 angeordnet, so dass dadurch das Rückenteil 9 um die erste Schwenkachse 11 verschwenkbar ist.
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Der Sitzteil-Befestigungsriegel 26 ist ferner um die zweite Schwenkachse 13 relativ zu dem festen Sitzteil-Befestigungsgegenriegel 32 verschwenkbar. Hierzu weist der Sitzteil-Befestigungsriegel 26 eine nicht dargestellte vertikale Lagerbohrung auf, in der ein vertikal ausgerichteter untenseitig an dem Sitzteil-Befestigungsriegel 26 ausgebildeter Lagerzapfen (nicht dargestellt) gelagert ist. Der Sitzteil-Befestigungsriegel 26 und der Sitzteil-Befestigungsgegenriegel 32 sowie der nicht dargestellte Lagerzapfen und die Lagerbohrung an dem Sitzteil-Befestigungsgegenriegel 32 und dem Sitzteil-Befestigungsriegel 26 bilden dadurch einen Mechanismus 33 zum Verschwenken des Rückenteils 9 um die zweite Schwenkachse 13.
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Die Einrichtung 12 weist ein erstes Arretierelement 21 (4) zur Arretierung bzw. Festsetzung der Rückenlehne 9 in der Sitzposition auf. Ferner weist der Mechanismus 33 ein zweites Arretierelement 22 zum Festsetzen der Rückenlehne 9 in der Sitzposition bezüglich eines Verschwenkens um die zweite Schwenkachse 13 auf (4). An dem Rückenteil 9 ist an der Einstiegsseite 15 ein als Hebel 24 ausgebildetes Betätigungsorgan 23 angeordnet. Mit dem Hebel 24 kann das erste und zweite Arretierelement 21 und 22 aktiviert und deaktiviert werden. In der deaktivierten Stellung des ersten und zweiten Arretierelementes 21, 22 ist das Rückenteil 9 um die erste und zweite Schwenkachse 11, 13 verschwenkbar und bei einem aktivierten ersten und zweiten Arretierelement ist das Rückenteil 9 bezüglich der ersten und zweiten Schwenkachse 11, 13 festgesetzt, d. h., befindet sich festgesetzt in der Sitzposition. Ferner weist das Sitzteil 7 seitlich ein Lagerbetätigungsorgan 25 auf. Mit dem Lagerbetätigungsorgan 25 kann eine Arretiereinrichtung 20 für die Lagereinrichtung 18 betätigt werden. Mit dem Lagerbetätigungsorgan 25 kann somit der Fahrzeugsitz 1 mit der Arretiereinrichtung 20 in Richtung der Längsrichtung 34 festgesetzt sein, so dass dadurch keine Bewegung des Fahrzeugsitzes 2 in Richtung der Längsrichtung 34 möglich ist und bei einer gelösten Arretiereinrichtung 20 kann der Fahrzeugsitz 2 in Richtung der Längsrichtung 34 aufgrund der Führung mit den Befestigungsschienen 19 bewegt werden.
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Zum Ein- und Aussteigen von Personen zu den Rücksitzen 6 kann somit bei einer geöffneten Seitentür 30 zunächst mit dem Hebel 24 das erste und zweite Arretierelement 21, 22 deaktiviert werden, so dass dadurch das Rückenteil 9 um die erste und zweite Schwenkachse 11, 13 von der Sitzposition in die Einstiegsposition verschwenkt werden kann. Anschließend kann mit dem Lagerbetätigungsorgan 25 die Arretiereinrichtung 20 gelöst werden, so dass anschließend der Fahrzeugsitz 2 in Richtung der Längsrichtung 34 nach vorne bewegt werden kann, um zusätzlich den Einstieg oder Ausstieg zu den Rücksitzen 6 zu erleichtern. Abweichend hiervon kann umgekehrt zuerst das Lagerbetätigungsorgan 25 dahingehend betätigt werden, dass die Arretiereinrichtung 20 gelöst ist und dadurch der Fahrzeugsitz 2 zuerst in Richtung der Längsrichtung 34 nach vorne bewegt wird und anschließend mit dem Hebel 24 das erste und zweite Arretierelement 21, 22 deaktiviert wird, so dass dadurch anschließend das Rückenteil 9 um die erste und zweite Schwenkachse 11, 13 von der Sitzposition in die Einstiegsposition verschwenkt wird.
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Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz 2 und dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug 1 wesentliche Vorteile verbunden. Das Rückenteil 9 des Fahrzeugsitzes 2 kann nicht nur um die erste Schwenkachse 11 nach vorne von der Sitzposition in die Einstiegsposition bewegt werden, sondern zusätzlich um die zweite, vertikal ausgerichtete zweite Schwenkachse 13 verschwenkt werden, so dass dadurch ein Seitenbereich des Sitzteiles 7 nicht von dem Rückenteil 9 abgedeckt ist und dadurch teilweise oberhalb des Rückenteiles 9 seitlich ein ungehinderter Zugang zu den Rücksitzen 6 oberhalb des Sitzteiles 7 der Vordersitze 3 möglich ist. Dadurch kann das Ein- und Aussteigen aus dem Kraftfahrzeug 1 an den Rücksitzen 6 wesentlich erleichtert werden.
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Es wurde wenigstens ein Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei zu beachten ist, dass eine große Anzahl an Varianten hierzu existieren. Es sollte auch wahrgenommen werden, dass das Ausführungsbeispiel oder die Ausführungsbeispiele nur Beispiele sind und damit nicht beabsichtigt ist, den Schutzumfang, die Anwendbarkeit bzw. Ausführbarkeit oder den Aufbau in irgendeiner Weise zu beschränken. Die oben stehende Beschreibung vermittelt den Fachmann mit einer geeigneten Anleitung zur Ausführung von wenigstens einem Ausführungsbeispiel. Es ist zu verstehen, dass verschiedene Veränderungen gemacht werden können in der Funktion und der Anordnung der beschriebenen Komponenten in einer beispielhaften Ausführungsform ohne vom Schutzumfang der nachstehenden Ansprüche und sowie den Äquivalenten der nachstehenden Ansprüche abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeugsitz
- 3
- Vordersitz
- 4
- Fahrersitz
- 5
- Beifahrersitz
- 6
- Rücksitz
- 7
- Sitzteil
- 8
- Sitzfläche
- 9
- Rückenteil
- 10
- Kopfstütze
- 11
- Erste Schwenkachse
- 12
- Einrichtung zum Verschwenken um erste Schwenkachse
- 13
- Zweite Schwenkachse
- 14
- Mechanismus zum Verschwenken um zweite Schwenkachse
- 15
- Einstiegsseite der Rückenlehne
- 16
- Mittelseite der Rückenlehne
- 17
- Rückseitiges Ende des Sitzteiles
- 18
- Lagereinrichtung
- 19
- Befestigungsschiene
- 20
- Arretiereinrichtung für Lagereinrichtung
- 21
- Erste Arretierelement für die Einrichtung
- 22
- Zweite Arretierelement für Mechanismus
- 23
- Betätigungsorgan
- 24
- Hebel
- 25
- Lagerbetätigungsorgan
- 26
- Sitzteil-Befestigungsriegel der Einrichtung an dem Sitzteil
- 27
- Lagerbohrung an dem Sitzteil-Befestigungsriegel
- 28
- Rückenteil-Befestigungsriegel der Einrichtung an dem Rückenteil
- 29
- Lagerzapfen an dem Rückenteil-Befestigungsriegel
- 30
- Seitentür des Kraftfahrzeuges
- 31
- Fiktive vertikale Mittelebene des Kraftfahrzeuges
- 32
- Sitzteil-Befestigungsgegenriegel
- 33
- Mechanismus
- 34
- Längsrichtung
- 35
- Querrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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