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Die Erfindung betrifft einen Laderaum für ein Kraftfahrzeug.
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Aus der
EP 2 292 468 A1 ist ein mehrteiliger, verschieblicher Ladeboden für ein Kraftfahrzeug bekannt. Der Ladeboden besteht aus mehreren Platten, die mittels Scharnieren miteinander verbunden sind.
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In der
DE 10 2004 047 152 A1 ist eine Vorrichtung zur Sicherung von Ladegut im Laderaum von Fahrzeugen beschrieben, die zwei an den jeweiligen Seitenverkleidungen angeordnete Gurtaufroller und zwei an den Gurtaufrollern angebrachte Gurte aufweist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Laderaum für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, der gegenüber bekannten Lösungen eine größere Variabilität aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch die verschiebliche Lagerung des Laderaumbodens kann dieser aus dem Laderaum ausgefahren werden, so dass er von außerhalb des Laderaums beladen und anschließend mit der sich auf demselben befindlichen Ladung wieder in den Laderaum eingefahren werden kann. Dies erleichtert die Be- und Entladung des Laderaums erheblich, insbesondere wenn schwere und/oder sperrige Güter ein- oder ausgeladen werden sollen.
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Erfindungsgemäß ist unterhalb des Laderaumbodens ein Stauraum vorgesehen, der zum einen durch die Verschieblichkeit und zum anderen durch die Faltbarkeit des Laderaumbodens zugänglich ist. Dadurch kann vorteilhafterweise das gesamte theoretische Volumen des Laderaum ausgenutzt werden, ohne dass der Benutzer den Nachteil in Kauf nehmen muss, dass er die Ladung stets auf ein sehr niedriges Niveau absenken muss. In den sich unterhalb des Laderaumbodens befindlichen Stauraum können außerdem Gegenstände eingeladen werden, die ständig in dem Fahrzeug vorhanden sein sollen, die jedoch die übliche Beladbarkeit des Laderaums nicht einschränken sollen.
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Durch die auf Schienen verschieblich gelagerte Trenneinrichtung, die als eine Fixierhilfe dienen kann, wird die Sicherung der sich in dem Laderaum befindlichen Ladung erheblich verbessert, wodurch sich die passive Sicherheit des Kraftfahrzeugs erhöht.
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Insgesamt ergibt sich durch die vorliegende Erfindung ein sehr variabler Laderaum für ein Kraftfahrzeug, der einen verbesserten Nutzwert und ein höheres passives Sicherheitsniveau aufweist. Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Lösung in SUV-Fahrzeugen (Sports Utility Vehicle) und sogenannten Kombis, also Fahrzeugen mit einem größeren Lade- bzw. Kofferraum, einsetzbar. Jedoch eignet sie sich auch für bestimmte Coupés, bei denen der relativ tiefe Kofferraum durch die kurze Heckklappe nur schwer zu erreichen ist. Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Laderaum jedoch bei sämtlichen Fahrzeugtypen eingesetzt werden.
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Eine besonders einfache Fertigung kann sich ergeben, wenn in einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, dass die Schienen für den Laderaumboden separat von den Schienen für die Trenneinrichtung sind.
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Um eine besonders gute Ausnutzung des vorhandenen Bauraums zu erzielen, kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Trenneinrichtung auf den Schienen des Laderaumbodens verschieblich gelagert ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, dass der Laderaumboden mehrere in einem Rahmen beweglich gelagerte Segmente aufweist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 den erfindungsgemäßen Laderaum in einer ersten Konfiguration;
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2 den Laderaum aus 1 in einer zweiten Konfiguration;
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3 den Laderaum aus 1 in einer dritten Konfiguration;
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4 den Laderaum aus 1 in einer vierten Konfiguration;
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5 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines Schienensystems für die erfindungsgemäße Vorrichtung; und
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6 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Schienensystems für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Laderaums 1 eines in seiner Gesamtheit nicht dargestellten Kraftfahrzeugs. Im vorliegenden Fall befindet sich der Laderaum 1 im hinteren Bereich bzw. Heckbereich des Kraftfahrzeugs, grundsätzlich wäre es jedoch auch möglich, den Laderaum 1 in anderen Bereichen des Kraftfahrzeugs vorzusehen. Der Laderaum 1 weist einen Laderaumboden 2 auf, der in der mit ”X” bezeichneten Längsrichtung des Kraftfahrzeugs verschieblich ist. In 1 ist der Laderaumboden 2 in seiner Position dargestellt, in der er sich vollständig innerhalb des Laderaums 1 befindet. Dagegen ist der Laderaumboden 2 in 2 in der aus dem Laderaum 1 ausgezogenen Position dargestellt.
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Wie insbesondere in 2 zu erkennen ist, weist der Laderaumboden 2 mehrere Segmente auf. Im vorliegenden Fall handelt es sich um vier Segmente 2a, 2b, 2c und 2d, welche mittels nicht dargestellter Scharniere miteinander verbunden sind, so dass die einzelnen Segmente 2a, 2b, 2c, 2d gegeneinander geklappt bzw. gefaltet werden können. Auf diese Weise ergibt sich ein in sich faltbarer Laderaumboden 2. Im vorliegenden Fall handelt es sich um vier Segmente 2a, 2b, 2c, 2d, es wäre jedoch auch möglich, den Laderaumboden 2 aus einer anderen Anzahl an Segmenten aufzubauen. Hierbei führt eine geringere Anzahl an Segmenten zu einer größeren Höhe, jedoch geringeren Dicke bzw. Tiefe des Laderaumbodens 2 in seinem zusammengefalteten Zustand. Dagegen ergibt sich durch eine kleinere Anzahl an Segmenten eine geringere Höhe, jedoch eine größere Dicke des Laderaumbodens 2 in seinem zusammengefalteten Zustand. Die Anzahl der Segmente des Laderaumbodens 2 ist also auch ein Kompromiss aus diesen Rahmenbedingungen.
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Aus 2 geht des Weiteren hervor, dass die Segmente 2a, 2b, 2c, 2d des Laderaumbodens 2 in einem Rahmen 3 untergebracht und in demselben beweglich gelagert sind. Um den Laderaumboden 2 zwischen den beiden in 1 und 2 dargestellten Positionen verschieben zu können, weist derselbe einen Griff 4 auf. Der Griff 4 kann mit einer nicht dargestellten Entriegelungseinrichtung verbunden sein, die zum Entriegeln der Scharniere, dienen kann. Dadurch können die Segmente 2a, 2b, 2c, 2d von ihrem zusammengefalteten Zustand gemäß der 3 oder 4 in ihren flachen, ausgebreiteten Zustand gemäß der 1 oder 2 gebracht werden.
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Der Laderaum 1 weist des Weiteren eine Trenneinrichtung 5 auf, die zwei voneinander beabstandete Halteelemente 6 und mehrere, im vorliegenden Fall drei, gegeneinander verschiebliche Trennelemente 7a, 7b und 7c aufweist, von denen im vorliegenden Fall die beiden äußeren Trennelemente 7a und 7c an jeweils einem der Halteelemente 6 angebracht sind. Die Trennelemente 7a, 7b und 7c können gegeneinander verschoben werden, sodass die Länge der Trenneinrichtung 5 verändert und dieselbe gegebenenfalls schräg oder auch über Eck montiert werden kann.
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In den 3 und 4 ist außerdem erkennbar, dass sich unterhalb des Laderaumbodens 2 ein Stauraum 8 befindet, in dem unterschiedliche Gegenstände untergebracht werden können. Wenn sich der Laderaumboden 2 in seiner in 1 dargestellten Position befindet, sind diese sich in dem Stauraum 8 befindlichen Gegenstände nicht unmittelbar zugänglich, so dass sie während der üblichen Benutzung des Kraftfahrzeugs nicht als störend empfunden werden, jedoch stets mitgeführt werden. Beispielsweise kann die Trenneinrichtung 5 mit den Halteelementen 6 und den Trennelementen 7a, 7b und 7c in dem Stauraum 8 untergebracht werden. Hierzu sowie auch für andere Teile können sich in dem Stauraum 8 entsprechende Aufnahmen befinden, die beispielsweise als Vertiefungen ausgeführt sein können. In dem Zustand des Laderaumbodens gemäß 3 oder 4 ist der Stauraum 8 von oben her zugänglich und vergrößert damit die Höhe des Laderaums, was beispielsweise bei Urlaubsfahrten oder zum Transport großer Gegenstände sehr vorteilhaft sein kann.
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Der Laderaumboden 2 sowie die Trenneinrichtung 5 sind auf bzw. gegenüber jeweiligen Schienen verschieblich gelagert. In den 1, 2, 3 und 4 sind diese Schienen der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Dagegen zeigen die beiden Schnittansichten gemäß den 5 und 6 mögliche Ausführungsformen solcher Schienensysteme für den Laderaumboden 2 und die Trenneinrichtung 5. In den 5 und 6 ist jeweils nur eine Seite des Laderaums 1 dargestellt, nämlich die rechte Seite. Die linke Seite des Laderaums 1 kann entsprechend spiegelverkehrt ausgeführt sein.
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Bei der Ausführungsform von 5 sind jeweilige Schienen 9 vorgesehen, in denen der Rahmen 3 des Laderaumbodens 2 verschieblich gelagert ist. Der Rahmen 3 weist hierzu einen Vorsprung 3a auf, der in eine Nut bzw. Hinterschneidung 9a der Schiene 9 eingreift. Der Rahmen 3 ist durch die in die Hinterschneidung 9a der Schiene 9 eingreifenden Vorsprünge 3a an den Schienen 9 verschieblich gelagert. Des Weiteren ist in 5 erkennbar, dass an den Segmenten 2a, 2b, 2c und 2d, von denen nur das Segment 2a dargestellt ist, jeweilige Zapfen 10 angebracht sind, die in eine Nut 3b des Rahmens 3 eingreifen. Auf diese Weise sind die Segmente 2a, 2b, 2c und 2d in dem Rahmen 3 gehalten.
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Zur verschieblichen Lagerung der Trenneinrichtung 5 dienen bei der Ausführungsform von 5 jeweilige Schienen 11, die mit einer Nut bzw. Hinterschneidung 11a versehen sind, in welche ein Vorsprung 6a des Halteelements 6 eingreift. An der Oberseite des Halteelements 6 befindet sich im vorliegenden Fall ein in Form eines Knopfs ausgeführtes Betätigungselements 6b, das so ausgeführt sein kann, dass bei dessen Betätigung eine Verschiebung des Halteelements 6 gegenüber der jeweiligen Schiene 11 möglich ist. Durch eine geeignete, nicht dargestellte und mit dem Betätigungselement 6b verbundene Verriegelungseinrichtung kann das Halteelement 6 in der jeweiligen Schiene 11 verriegelt werden.
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Bei der Ausführungsform gemäß 5 sind also die Schienen 9 für den Laderaumboden 2 separat von den Schienen 11 für die Trenneinrichtung 5.
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Dagegen weist bei der Ausführungsform gemäß 6 der Rahmen 3 die zur verschieblichen Aufnahme der Trenneinrichtung 5 dienenden Schienen 11 auf. Dies wird dadurch realisiert, dass der Rahmen 3 mit der Hinterschneidung 11a versehen ist, in welche der Vorsprung 6a des Halteelementes 6 eingreifen kann. Über den Umweg des Rahmens 3 ist damit also die Trenneinrichtung 5 auf den Schienen 9 des Laderaumbodens 2 verschieblich gelagert. Bei der Ausführungsform von 6 wird also die Trenneinrichtung 5 bei der Verschiebung des Laderaumbodens 2 ebenfalls verschoben. Gegebenenfalls könnte die Trenneinrichtung 5 auch direkt auf den Schienen 9 des Laderaumbodens 2 gelagert sein. Auch bei der Ausführungsform von 6 weist der Rahmen 3 die Nut 3b auf, in welche die Zapfen 10 der Segmente 2a, 2b, 2c und 2d eingreifen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2292468 A1 [0002]
- DE 102004047152 A1 [0003]