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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Auswahl einer Beleuchtungssituation nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung zur automatischen Auswahl einer Beleuchtungssituation nach Anspruch 8.
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Es ist bekannt, dass sich künstliches Licht aufgrund der Vielzahl verschiedener Lichtquellen deutlich voneinander unterscheidet. So gibt es beispielsweise Lichtquellen wie etwa die klassische Glühlampe, deren Spektrum einen großen Anteil von langwelligem, d. h. rotem Licht aufweist. Andere Lichtquellen hingegen weisen einen größeren Anteil kurzwelligeren Lichtes auf. Bei diesen Lichtquellen ist der Blauanteil des Lichtes vergleichsweise hoch. Es hat sich gezeigt, dass Licht mit unterschiedlichen Lichtspektren einen unterschiedlichen Einfluss auf den Menschen hat. So wird beispielsweise Licht mit hohem Rot- und Gelbanteil als warm und beruhigend empfunden, während Licht mit hohem Blauanteil eher aktivierend und konzentrationsfördernd ist.
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Diese Erkenntnis hat man bisher schon genutzt und Beleuchtungssysteme angeboten, die an den Biorhythmus des Menschen anpassbar sind. Bei bisher angebotenen Beleuchtungssystemen ist es möglich, das Lichtspektrum manuell oder über eine Zeitsteuerung zu verändern, so dass beispielsweise am Morgen ein Licht mit einem hohen Blauanteil eingestellt werden kann, um die Aktivität und die Konzentration zu steigern. Um hingegen am Abend eine entspannende Wirkung herbeizuführen, ist es möglich, das Lichtspektrum ins Rote zu verschieben.
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Nachteilig bei den bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen ist, dass der Benutzer aktiv die Beleuchtungssituation an seine Bedürfnisse anpassen muss.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, die ein automatisches Anpassen der Beleuchtungssituation an die Bedürfnisse des Benutzers ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur automatischen Auswahl einer Beleuchtungssituation gelöst, welches die folgenden Schritte umfasst:
- – Erfassen eines Objekts mittels eines Erfassungsgeräts,
- – Vergleichen des erfassten Objekts mit in einer Datenbank hinterlegten Objekten, wobei die in der Datenbank hinterlegten Objekte mit einer Beleuchtungssituation korreliert sind,
- – Ansteuern und Regeln wenigstens einer Beleuchtungseinheit zur Einstellung der mit dem erfassten Objekt korrelierten Beleuchtungssituation.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass mit Hilfe von typischen Objekten, die im Laufe eines Tages im Zusammenhang mit einer bestimmten Tätigkeit verwendet werden, automatisch die gewünschte bzw. geeignete Beleuchtungssituation eingestellt werden kann. Der Nutzer muss nicht mehr aktiv die optimale Beleuchtungssituation einstellen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Objekt mit einem Erkennungszeichen versehen. Bei dieser Ausführungsform umfasst das Verfahren folgende Schritte:
- – Erfassen des Erkennungszeichen des Objekts mittels eines Erfassungsgeräts,
- – Vergleichen des erfassten Erkennungszeichens mit in einer Datenbank hinterlegten Erkennungszeichen, wobei die in der Datenbank hinterlegten Erkennungszeichen mit einer Beleuchtungssituation korreliert sind,
- – Ansteuern und Regeln der wenigstens einen Beleuchtungseinheit zur Einstellung der mit dem erfassten Erkennungszeichen korrelierten Beleuchtungssituation.
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Das Objekt bzw. das Erkennungszeichen kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sowohl optisch, beispielsweise mittels einer Kamera, als auch mittels elektromagnetischer Wellen erfasst werden.
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Das Erkennungszeichen kann beispielsweise ein Radio Frequency Indentification Chip (RFID Chip) sein, der mittels eines entsprechenden Lesegeräts ausgelesen wird. Bei diesem Verfahren kann ein mit dem Erkennungszeichen versehenes Objekt vergleichsweise sicher, im Sinne von fehlerfrei, erkannt werden.
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Vorteilhafterweise kann eine Reihe von Größen der Beleuchtungseinheit geregelt werden. Solche Größen sind beispielsweise die Helligkeit des Lichtes, die Lichtfarbe, die Spektralverteilung des Lichtes, die Lichtverteilung und der Beleuchtungsabstand.
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Unter Lichtfarbe wird hier die Farbe des Lichtes selbst verstanden, wie etwa weißes Tageslicht oder farbiges, d. h. rotes, grünes, blaues usw. Licht.
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Die Spektralverteilung des Lichtes lässt sich insoweit einstellen, als beispielsweise der Rot- oder Blauanteil in der Spektralverteilung verändert ist.
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Eine Lichtverteilung kann gerichtet oder auch diffus sein.
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Erfindungsgemäß kann darüber hinaus wenigstens ein weiterer Umgebungsparameter erfasst und die mit dem erfassten Objekt oder Erkennungszeichen korrelierte Beleuchtungssituation an den wenigstens einen weiteren Umgebungsparameter angepasst werden.
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Solche weiteren Umgebungsparameter können beispielsweise die Uhrzeit, die Beleuchtungsstärke und die Temperatur sein. Hierdurch lässt sich die Auswahl einer geeigneten Beleuchtungssituation weiter optimieren. Wird zum Beispiel eine mit einem Erkennungszeichen versehene Brille am Morgen erfasst, kann die Beleuchtungssituation anders aussehen, als wenn die mit dem Erkennungszeichen erfasste Brille am Abend erfasst wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Vielzahl von Beleuchtungseinheiten vorgesehen, wobei erfindungsgemäß die im Zusammenhang mit dem erfassten Objekt stehende optimale Beleuchtungseinheit angesteuert wird.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur automatischen Auswahl einer Beleuchtungssituation, insbesondere eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 ein erstes Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 ein zweites Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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4 ein drittes Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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5 ein viertes Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zur automatischen Auswahl einer Beleuchtungssituation. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Objekt 12, an dem ein Erkennungszeichen 14 angeordnet ist. Ein Erfassungsgerät 16 erfasst das Erkennungszeichen 14 des Objekts 12. Das Erfassungsgerät 16 ist mit einer Regel- und Steuereinheit 18 verbunden. In der Regel- und Steuereinheit 18 wird das erfasste Erkennungszeichen 14 mit einer in einer Datenbank hinterlegten Beleuchtungssituation verglichen und die so ermittelte Beleuchtungssituation ausgewählt.
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Die Regel- und Steuereinheit 18 stellt die ausgewählte Beleuchtungssituation an einer Beleuchtungseinheit 20 ein.
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Bei dem Erkennungszeichen 14 handelt es sich um einen RFID-Chip. Das Erfassungsgerät 16 ist ein Lesegerät zum Lesen des Erkennungszeichens 14. Das Erkennungszeichen 14 kann jedoch auch ein beliebiges anderes Zeichen sein, das von dem Erfassungsgerät 16 erfasst wird. Das Erfassungsgerät 16 kann beispielsweise auch eine Kamera sein, die das Erkennungszeichen 14 optisch erkennt.
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Bei einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann das Erkennungszeichen weggelassen werden und das Objekt selbst beispielsweise mittels einer Kamera optisch erfasst werden. In diesem Fall ist das Objekt selbst das Erkennungszeichen.
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Der in 1 dargestellten Vorrichtung liegt somit folgendes Verfahren zugrunde: Zunächst wird das Objekt 12 mit dem Erkennungszeichen 14 in Form eines RFID-Chips versehen. Das als Lesegerät ausgebildete Erfassungsgerät 16 erfasst die Daten des RFID-Chips. In der Regel- und Steuereinheit 18 werden die Daten des Erkennungszeichens mit Daten einer Datenbank abgeglichen. Die in der Datenbank hinterlegten Daten sind mit verschiedenen Beleuchtungssituationen korreliert, so dass die erfassten Daten einer Beleuchtungssituation zugeordnet werden können. Die Steuer- und Regeleinheit 18 steuert die Beleuchtungseinheit 20 so, dass die dem erfassten Objekt 12 zugeordnete Beleuchtungssituation entsprechend eingestellt wird. An der Lichtquelle kann eine Vielzahl verschiedener Parameter verändert werden. So kann die Helligkeit der Lichtquelle, die Farbe des Lichtes oder auch die Art der Lichtverteilung verändert werden, sei es als gerichtetes Licht oder als diffuses Licht. Darüber hinaus ist die Spektralverteilung der Beleuchtungseinheit einstellbar, so dass der Anteil des Blau- und Rotlichtes verschoben werden kann. Darüber hinaus ist es möglich, dass auch der Abstand der Lichtquelle zum erfassten Objekt verändert werden kann.
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2 zeigt ein erstes Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Bei dem dargestellten Anwendungsbeispiel ist das Objekt 112, wie etwa ein Buch, mit einem RFID-Chip 114 versehen. Eine an der Beleuchtungseinheit 120 angeordnete Regel- und Steuereinheit 118 umfasst neben einer Korrelationseinheit zum Korrelieren des erfassten Objekts mit einer in einer Datenbank hinterlegten Beleuchtungssituation das Lesegerät 116. Erfasst das Lesegerät 116 das Objekt 112, wird eine Beleuchtungssituation gewählt, die im Zusammenhang mit dem als Buch erkannten Objekt 112 optimal ist, indem beispielsweise ein blendfreies helles Tageslicht ausgewählt wird.
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Bei dem in 3 dargestellten zweiten Anwendungsbeispiel ist das Objekt 212 eine Tasse, die mit einem RFID-Chip 214 versehen ist. Das Lesegerät 216 für den RFID-Chip 214 ist als Einzelgerät ausgebildet. Die von dem Lesegerät 216 erfassten Daten werden mittels einer Funkübertragung an die Regel- und Steuereinheit 218 übertragen. Die Regel- und Steuereinheit 218 stellt die gewünschte Beleuchtungssituation an der Beleuchtungseinheit 220 ein. Wird, wie in 3 beispielhaft dargestellt, eine Tasse erkannt, kann die Beleuchtungseinheit so angesteuert werden, dass das Licht beispielsweise etwas gedämpft ist und einen hohen Rot- und Gelbanteil hat, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen.
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Wird bei der Bestimmung der Beleuchtungssituation zusätzlich die Uhrzeit berücksichtigt, so kann beispielsweise bei der in 3 dargestellten Situation am Morgen beim Erkennen der Tasse ein helles Tageslicht, d. h. ein Licht mit hohem Blauanteil, an der Beleuchtungseinheit eingestellt werden, um die Vitalität der Person, die die Tasse benutzt, zu erhöhen. Wird die Tasse am Abend erkannt, kann das oben angeführte beruhigende Licht an der Beleuchtungseinheit angestellt werden, um eine entspannende Atmosphäre herzustellen.
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Zusätzlich zu der Zeit können mittels eines nicht dargestellten Sensors Umgebungsparameter wie beispielsweise Temperatur oder Helligkeit erfasst werden, um die mittels des erfassten Objekts ausgewählte Beleuchtungssituation anzupassen bzw. weiter zu optimieren. Beispielsweise kann sich ein Sensor im Bereich des Objektes befinden und die Beleuchtungsstärke im Bereich des Objektes messen. Sollte die Beleuchtungsstärke nicht einem vorgegebenen idealen Wert entsprechen, kann die Beleuchtungseinheit entsprechend nachgeregelt werden.
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Die in 2 und 3 dargestellten Anwendungsbeispiele beschreiben Situationen im häuslichen Bereich bzw. im Büro.
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4 zeigt die vorliegende Vorrichtung bzw. das vorliegende Verfahren in Zusammenhang mit einer Einkaufssituation in einer Umkleidekabine.
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Der RFID-Chip 314 ist an einem angebotenen Objekt 312, beispielsweise einem Kleidungsstück befestigt. Geeigneterweise ist er am Preisschild befestigt. Ein in der Beleuchtungseinheit 320 angeordneter RFID-Leser 316 erfasst die Daten des RFID-Chips 314. Erkennt der RFID-Leser 316, dass es sich bei dem Kleidungsstück beispielsweise um ein Abendkleid handelt, wird die Beleuchtungseinheit 320 in der Umkleidekabine entsprechend der Beleuchtungssituation eingestellt, die im Rahmen eines festlichen Ereignisses am Abend üblich ist. Insbesondere wird hier eine Beleuchtungssituation gewählt werden, bei der das Licht einen hohen Rot- und Gelbanteil aufweist. Handelt es sich bei dem Bekleidungsstück jedoch beispielsweise um einen Mantel, wird bevorzugt eine Beleuchtungssituation in der Kabine eingestellt, die dem normalen Tageslicht im Winter entspricht. Bei der Anprobe einer Regenjacke kann beispielsweise das Licht eines trüben Regentags nachgestellt werden.
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5 zeigt ein Zimmer 422 mit einer Vielzahl von Beleuchtungseinheiten 420. Die Beleuchtungseinheiten 420 können unabhängig voneinander angesteuert werden, so dass ein mittels eines Erfassungsgerät erfassten Objekts/Erkennungszeichen mit der Beleuchtungseinheit 420 angesteuert wird, die für die Beleuchtungssituation am geeignetsten ist.
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Bewegt sich ein Benutzer des Gegenstandes durch das Zimmer 422, können ungeeignete Beleuchtungseinrichtungen abgeschaltet werden und für die neue Position geeignete Beleuchtungseinrichtungen eingeschalten werden.