DE102012004807A1 - Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung Download PDF

Info

Publication number
DE102012004807A1
DE102012004807A1 DE201210004807 DE102012004807A DE102012004807A1 DE 102012004807 A1 DE102012004807 A1 DE 102012004807A1 DE 201210004807 DE201210004807 DE 201210004807 DE 102012004807 A DE102012004807 A DE 102012004807A DE 102012004807 A1 DE102012004807 A1 DE 102012004807A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbon nanoparticles
cellulose
particle
spinning
fibers
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE201210004807
Other languages
English (en)
Inventor
Bernhard Müller
Dr. Rußler Axel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Glanzstoff Bohemia sro
Original Assignee
Glanzstoff Bohemia sro
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Glanzstoff Bohemia sro filed Critical Glanzstoff Bohemia sro
Priority to DE201210004807 priority Critical patent/DE102012004807A1/de
Priority to EP13000476.5A priority patent/EP2636774B1/de
Publication of DE102012004807A1 publication Critical patent/DE102012004807A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/06Wet spinning methods
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F1/00General methods for the manufacture of artificial filaments or the like
    • D01F1/02Addition of substances to the spinning solution or to the melt
    • D01F1/10Other agents for modifying properties
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath
    • D01F2/10Addition to the spinning solution or spinning bath of substances which exert their effect equally well in either

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Abstract

Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften cellulosischer Regeneratfasern werden der cellulosischen Spinnlösung anisotrope Kohlenstoffnanopartikel beigemischt und durch Verstrecken der ersponnenen Regeneratfasern parallel zur Faserrichtung ausgerichtet.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung cellulosischer Regeneratfasern durch Spinnen aus einer cellulosischen Spinnlösung, der anisotrope Kohlenstoffnanopartikel beigemischt sind, deren Dimension in einer Partikelhauptachse größer ist als in den dazu orthogonalen Partikelnebenachsen, und auf eine insbesondere nach diesem Verfahren hergestellte cellulosische Regeneratfaser.
  • Es besteht eine stetig wachsende ökologische Notwendigkeit, Werkstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu verwenden. Gleichzeitig dürfen diese Werkstoffe jedoch in ihren Materialeigenschaften nicht hinter etablierten Werkstoffen aus fossilen Quellen zurückstehen.
  • Cellulosische Fasern haben bezüglich ihrer Materialeigenschaften durch verschiedene, stetig verbesserte Verfahren eine Fülle bemerkenswerter Eigenschaftsgrößen erreicht. Dennoch gibt es noch Materialeigenschaften, die bislang mit den etablierten Prozessen nicht erreichbar sind.
  • Ein kritischer Faktor bei der Verwendung von cellulosischen Fasern im Bereich mechanisch beanspruchter Werkstücke und Produkte ist die Faserdehnung bei Zugbelastung bzw. der faserspezifische E-Modul.
  • Die bislang besten diesbezüglichen Werte für cellulosische Fasern werden mit dem Viskoseverfahren in seiner Ausprägung als Filamentverfahren zur Herstellung hochfester Fasern erreicht.
  • Das Viskoseverfahren, wobei Cellulose in Form von qualitativ hochwertigen Zellstoffen über Alkalisierung und Derivatisierung mit CS2 zu Cellulosexanthogenat überführt wird und dieses, gelöst in Natronlauge in einem säurehaltigen Bad, wiederum zur Cellulose regeneriert wird, ist eines der ältesten Verfahren zur Regeneratcelluloseherstellung. Es erlaubt, auch aus nicht spinnbaren Formen von Cellulose Fasern herzustellen und diesen überdies noch besondere Eigenschaften, insbesondere besondere mechanische und morphologische Eigenschaften, zu verleihen, welche bei natürlichen spinnbaren Formen der Cellulose, z. B. den Samenhaaren der Baumwolle, nicht zu finden sind.
  • Das Filamentverfahren als Spezialform des Viskoseverfahrens wird angewandt, um endlose, besonders mechanisch feste Cellulosefasern zu erhalten. Diese Fasern werden insbesondere als Bewehrungs- und Verstärkungsmaterial eingesetzt. Ihre Hauptanwendung finden sie im sog. Reifencord, wo sie insbesondere bei besonders hochwertigen Reifen die Stärke und Flexibilität des Reifenmaterials garantieren.
  • Die besonderen Festigkeiten und geringen Dehnungskoeffizienten solcher Filamentviskosen entstehen durch die Verwendung von Zellstoffen mit besonders hohen α-Cellulosegehalten, eine besondere Fahrweise der Viskoseherstellung sowie des Spinnens und Verstreckens. Auf diese Weise können verschiedene Qualitäten hergestellt werden, welche für die Verwendung in Reifencord in die Kategorien Super 1 bis Super 3 mit zunehmender Festigkeit eingeteilt werden.
  • Eine weitere bedeutende Zunahme der erreichbaren mechanischen Eigenschaften, insbesondere einer weiter verringerten Zugdehnung durch weitere Optimierung des Prozesses und der verwendeten Rohstoffe, ist sehr limitiert, da es sich beim Viskoseverfahren um einen reifen Prozeß handelt, der von seinen Materialeigenschaften weitgehend an die technisch erreichbaren Grenzen stößt.
  • In der praktischen Anwendung müssen aus diesem Grund bei Bedarf von Fasern mit erhöhtem Modulus sogenannte Hybridgarne hergestellt werden, welche neben der cellulosischen Faser noch eine Faser mit besonders hohem Modulus enthalten, wobei insbesondere Aramid zur Anwendung kommt. Die Herstellung solcher Hybridfasern ist jedoch aufwendig und kostspielig.
  • Kompositwerkstoffe aus Kohlenstoffnanoteilchen, insbesondere CNT (carbon nano tubes), mit Cellulose sind in der Literatur bereits beschrieben. Meist handelt es sich hierbei jedoch um Herstellungsverfahren, die nicht dem Viskoseverfahren folgen, etwa das direkte Lösen von Cellulose in sogenannten ionischen Flüssigkeiten, Dimethylacetamid/LiCl oder in NMMO (Lyocellprozeß). WO 2008/034 939 A1 betrifft die Herstellung elektrisch leitender Fasern im Viskoseverfahren durch die Beimischung von CNT oder anderen nanoskaligen Kohlenstoffspezies und nutzt hierfür den Effekt, daß die Leitfähigkeit der Werkstoffe mit zunehmend höheren Kohlenstoffgehalten ansteigt, wie es bei der Zugabe von Leitruß seit langem bekannt ist. Dabei sind verhältnismäßig hohe Beimengungen erforderlich. Eine Beeinflussung der mechanischen Eigenschaften wird nicht in Betracht gezogen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, durch das cellulosische Regeneratfasern ohne die Notwendigkeit der anschließenden Herstellung von Hybridgarnen erhalten werden können, welche jedoch deren mechanische Eigenschaften erreichen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Partikelhauptachsen durch Verstrecken der frisch ersponnenen, noch plastischen Regeneratfasern gemäß einer zur Faserrichtung parallelen Anisotropierichtung ausgerichtet werden.
  • Erfindungsgemäß erfolgt die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Erhöhung der Zugfestigkeit, durch Zuschlagstoffe. Bei den verwendeten Zuschlagstoffen handelt es sich um spezielle Kohlenstoffmodifikationen, die über neuartige Prozesse gewonnen werden können und deren industrielle Nutzung bislang noch begrenzt ist, sich jedoch in starkem Wachstum befindet. Diese neuartigen Kohlenstoffspezies sind Kohlenstoffnanopartikel, was bedeutet, daß mindestens eine der Partikeldimensionen im nanoskaligen Bereich liegt. Für gewöhnlich wird dieser Bereich durch ein Unterschreiten von Abmessungen größer 100 nm definiert. Diese nanoskaligen Kohlenstoffkörper können grob in drei Gruppen aufgeteilt werden, die Kohlenstoffröhren bzw. -fasern (CNT, carbon nano tubes, mit single walled (SWCNT), double walled (DWCNT) und multi walled (MWCNT) sowie einige weitere spezielle Formen mit z. B. gewundener Erscheinung) mit faserförmiger Ausprägung und einem leicht unterschiedlichem Aspektverhältnis, sphärisch geformte Körper wie Fullerene und planare Kohlenstoffspezies (Graphene), welche ein- und mehrlagig auftreten können.
  • All diesen Kohlenstoffmodifikationen ist eigen, daß sie extrem hohe spezifische Festigkeiten besitzen bzw. die höchsten bekannten überhaupt. Diese Eigenschaften können, wenn diese Stoffe einem anderen Material zugemischt werden, in gewissem Umfang auf dieses übergehen. So sind Kompositwerkstoffe möglich, die sich durch hervorragende mechanische Eigenschaften auszeichnen, dies gilt insbesondere für die spezifischen Eigenschaften im Verhältnis zur Dichte des entstehenden Kompositwerkstoffs und tritt bereits bei sehr geringen Beimengungen in meßbarem Umfang auf.
  • Entscheidende Voraussetzung für eine solche Eigenschaftsänderung durch Beimischung der genannten Kohlenstoffnanopartikel ist deren möglichst homogene, aggregat- und konglomeratfreie Verteilung in der Matrix. Dies ist umso entscheidender, als bei nanoskaligen Körpern durch deren extrem große spezifische Oberfläche entsprechend starke gegenseitige Anziehungskräfte wirken. Diese Anziehungskräfte bewirken die vermehrte Bildung von Agglomeraten und Konglomeraten, welche eine Vereinzelung der Partikel während der Dispergierung stark erschweren, so daß diese in der Regel nicht mit einfachen mechanischen Rührern erreicht werden kann. Möglichkeiten zur Dispergierung dieser Teilchen bietet die Anwendung von Ultraschall oder besonders starken Scherkräften z. B. in Homogenisatoren. Zumeist bedient man sich der Beimischung verschiedener oberflächenaktiver Substanzen während der Dispersionsherstellung, um diese anschließend auch durch sterische, elektrostatische oder elektrosterische Stabilisierung vor neuerlicher Aggregatbildung zu bewahren. Bleiben größere Gebilde aus nichtvereinzelten Partikeln von Zusatzstoffen in der fertigen Faser erhalten, so können diese die Festigkeitseigenschaften der Fasern durch die Bildung von mechanischen Schwachstellen negativ beeinflussen.
  • Die Oberflächen unbehandelter Kohlenstoffpartikel sind in der Regel durch ihren aromatischen Aufbau hydrophob. Dies stellt kein Problem dar, wenn die Partikel einer ebenfalls hydrophoben bzw. aromatisch geprägten Matrix, wie sie etwa in vielen Kunststoffen zu finden ist, beigemengt werden sollen. Ist die gewählte Matrix jedoch von hydrophilem Charakter, wie es bei der Cellulose durch die in ihr enthaltenen OH-Gruppen der Fall ist, so ist dadurch die Einbindung der Partikel in die Matrix und damit auch die jeweilige Kraftübertragung beeinträchtigt. Dadurch kann das verstärkende Potential der Beimischung nicht vollständig ausgeschöpft werden.
  • Dies gelingt in wesentlich besserem Umfang, wenn die Kohlenstoffpartikel insofern oberflächenmodifiziert sind, als sie durch chemische Reaktion an ihrer Oberfläche Gruppen tragen, welche den Charakter der Teilchen bzw. deren Verhalten von hydrophob zu hydrophil verschieben. Solche Modifikationen sind insbesondere durch das Einbringen von OH-Gruppen oder COOH-Gruppen durch gezielte Oxidationsreaktionen möglich. Die erwähnten Gruppen sind in der Lage, mit den OH-Gruppen der Cellulose zu wechselwirken und Wasserstoffbrückenbindungen auszubilden. Dadurch wird eine wesentlich bessere Einbindung in die Cellulosematrix erreicht, und das festigkeitssteigernde Potential der Beimischung kann günstiger ausgenutzt werden.
  • Modifikationen der Kohlenstoffspezies durch Einbringung von OH- und COOH-Gruppen sind bereits kommerziell erhältlich, jedoch sind auch andere Gruppen als Oberflächenmodifizierung der genannten Nanopartikel denkbar, die zu einer verbesserten Einbindung in die Cellulosematrix und dadurch erhöhten Festigkeitswerten des entstehenden Werkstoffs führen. Insbesondere sind auch solche Oberflächenmodifikationen denkbar, welche im weiteren entweder während des Prozesses, z. B. im Spinnbad, oder aber durch eine entsprechende Nachbehandlung kovalente Bindungen zur Cellulosematrix ausbilden und dadurch eine weitere Verbesserung der Einbindung und Steigerung der mechanischen Materialeigenschaften, insbesondere der Zugdehnung, bewirken.
  • Ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt einer hydrophilen Oberflächenmodifikation der nanoskaligen Kohlenstoffpartikel ist deren vereinfachte Dispergierung in wäßrigen Systemen, wodurch bessere Ergebnisse in der Vereinzelung der Partikel erzielt werden, bzw. der maschinelle und energetische Aufwand für eine ausreichende Dispergierung sinkt.
  • Ein weiterer wesentlicher Aspekt der hier beschriebenen Erfindung beruht auf der starken Verstreckung der ersponnenen Faser in Kombination mit einer retardierten Koagulation und Regeneration des in Natronlauge gelösten Cellulosexanthogenats. Diese Retardierung des Koagulations- und insbesondere des Regenerationsprozesses, die beispielsweise durch eine Zugabe von Zinksalzen herbeigeführt wird, ist eine bei der Herstellung von hochfesten Viskosefasern übliche Maßnahme. Durch die Verstreckung der frisch regenerierten, aber noch plastischen Cellulosefäden ergibt sich eine Ausrichtung der einzelnen Celluloseketten in der Orientierungsrichtung der hergestellten Faser. Dadurch kommt es zu einer größeren Annäherung der einzelnen Celluloseketten durch deren molekulare Orientierung und einer Steigerung der Kristallinität. Das sich erst dadurch ausbildende Gefüge in der Faser und die bei seiner Entstehung wirksamen Kräfte führen dann zu einer gerichteten Orientierung der anisotropen Zuschlagstoffe. Dadurch kann gewährleistet werden, daß die molekulare Ausrichtung der Celluloseketten und auch der zugesetzten Kohlenstoffnanoteilchen, insbesondere Kohlenstoffnanoröhrchen, weit überwiegend in Faserrichtung ist, d. h. daß die Orientierungsverteilung der Partikelhauptachsen in der Faserrichtung ein Maximum annimmt. Dadurch entstehen Fasern mit besonders ausgeprägt niedriger Zugdehnung.
  • Beispielhaft für die Herstellung von Fasern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Bereitung von Viskose aus hochreinem Sulfatzellstoff mit einem alpha-Cellulosegehalt von 97,9% durch Alkalisierung in Natronlauge, Abpressen und Vorreife, Sulfidierung mit CS2 und Lösen in Natronlauge, anschließender Filtration und Entgasung sowie Reife der Viskose, um eine spinnfähige Lösung zu erhalten.
  • Diese Viskose wird versetzt mit 0,1% MWCNT, bezogen auf die Masse der Cellulose in der Viskoselösung. Dafür wird die entsprechende Menge MWCNT in einem Ultraschallbad dispergiert und nach erfolgreicher homogener Dispergierung mechanisch in die Spinnmasse eingerührt, bis auch hier wiederum eine homogene Dispersion vorliegt.
  • Die so erhaltene MWCNT-haltige Spinnmasse wird über Spinndüsen in ein schwefelsäurehaltiges Spinnbad geleitet und dort koaguliert und regeneriert. Die entstehenden Filamente werden direkt anschließend verstreckt, gewaschen, getrocknet und aufgespult.
  • In der folgenden Tabelle werden Meßwerte von MWCNT-verstärkten Viskose-Filamentfasern (Beispiel) angegeben und mit den Eigenschaften einer unverstärkten Viskose-Filamentfaser verglichen. Beide Produkte wurden unter Verwendung derselben Spinnviskose und bei gleichen Spinnbedingungen (u. a. Spinnbadzusammensetzung, Verstreckungsgrad, Trocknungstemperatur etc.) erhalten. Es ist bereits bei einer sehr geringen Zugabe von MWCNT zur Cellulosematrix von nur 0,1% eine Verringerung der Dehnung bei einer Belastung mit 45 N um über 50% gegenüber der Standardviskose feststellbar.
    Bruchlast [N] Dehnung bei 45 N [%]
    Standardviskose (Filamentverfahren) 75,6 3,6
    Beispiel, Standard +0,1% MWCNT 78,9 2,3
    Veränderung Standard: Beispiel [%] +4,3 –56,5
  • Die einzige Zeichnungsfigur zeigt Kraft-Dehnungs-Diagramme für drei verschiedene Faserbeispiele. Die mit ”0% CNT best” bezeichnete kurzgestrichelte Linie betrifft eine Faser ohne einen Zusatz von Kohlenstoffnanopartikeln. Die mit ”0,1% CNT Variante 1” und ”0,1% CNT Variante 2” bezeichnete langgestrichelte bzw. durchgezogene Linie betrifft eine Faser der gleichen Zusammensetzung mit einem Zusatz von 0,1 Gew.-% CNT, wobei lediglich die Eindispergierung in die Spinnmasse auf verschiedene Weise vorgenommen worden ist.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2008/034939 A1 [0011]

Claims (17)

  1. Verfahren zur Herstellung cellulosischer Regeneratfasern durch Spinnen aus einer cellulosischen Spinnlösung, der anisotrope Kohlenstoffnanopartikel beigemischt sind, deren Dimension in einer Partikelhauptachse größer ist als in den dazu orthogonalen Partikelnebenachsen, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikelhauptachsen durch Verstrecken der frisch ersponnenen, noch plastischen Regeneratfasern gemäß einer zur Faserrichtung parallelen Anisotropierichtung ausgerichtet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Kohlenstoffnanopartikel in der Spinnlösung höchstens 10 Gew.-%, insbesondere höchstens 5 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 2 Gew.-%, weiter vorzugsweise höchstens 1 Gew.-%, zweckmäßigerweise höchstens 0,5 Gew.-% beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Kohlenstoffnanopartikel in der Spinnlösung mindestens 0,01 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,05 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,1 Gew.-%, weiter vorzugsweise mindestens 0,2 Gew.-% beträgt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren als Viskoseverfahren, insbesondere zur Herstellung von Endlosfasern, ausgeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren in zwei aufeinander folgenden Spinnbädern als Zweibadspinnverfahren ausgeführt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstreckung der Fasern im Bereich 20% bis 120%, vorzugsweise im Bereich 40% bis 100%, liegt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffnanopartikel ein-, zwei- oder mehrwandige Kohlenstoffnanoröhrchen oder Fullerene oder Graphen sind.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffnanopartikel nicht oberflächenmodifiziert sind.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffnanopartikel oberflächenmodifiziert sind.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenmodifizierung durch eingebrachte Hydroxylgruppen (OH-) oder durch eingebrachte Carboxylgruppen (COOH-) bedingt ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Art der Oberflächenmodifizierung, die über die Ausbildung zwischenmolekularer Kräfte eine gute Einbindung in die Cellulosematrix erlaubt.
  12. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Art der Oberflächenmodifizierung, die eine kovalente Bindung zur Cellulose erlaubt.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Kohlenstoffnanopartikel in der Partikelhauptachse zwischen 5 nm und 250 nm liegt.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnlösung unter Verwendung von Zellstoffen mit hohem α-Cellulosegehalt, der insbesondere größer 94%, vorzugsweise größer 97% ist, hergestellt wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die beigemischten Kohlenstoffnanopartikel in der Spinnlösung aggregat- und konglomeratfrei verteilt sind.
  16. Cellulosische Regeneratfaser mit eingesponnenen anisotropen Kohlenstoffnanopartikeln, deren Dimension in einer Partikelhauptachse größer ist als in den dazu orthogonalen Partikelnebenachsen, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikelhauptachsen gemäß einer zur Faserrichtung parallelen Anisotropierichtung ausgerichtet sind.
  17. Cellulosische Regeneratfaser nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 hergestellt ist.
DE201210004807 2012-03-09 2012-03-09 Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung Withdrawn DE102012004807A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201210004807 DE102012004807A1 (de) 2012-03-09 2012-03-09 Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung
EP13000476.5A EP2636774B1 (de) 2012-03-09 2013-01-31 Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201210004807 DE102012004807A1 (de) 2012-03-09 2012-03-09 Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102012004807A1 true DE102012004807A1 (de) 2013-09-12

Family

ID=47665864

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE201210004807 Withdrawn DE102012004807A1 (de) 2012-03-09 2012-03-09 Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung

Country Status (2)

Country Link
EP (1) EP2636774B1 (de)
DE (1) DE102012004807A1 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2889400A1 (de) * 2013-12-24 2015-07-01 SAPPI Netherlands Services B.V. Mit anorganischen Partikeln verstärkte Zellulosefasern oder Filamente und Verfahren zu ihrer Herstellung
CN103866421B (zh) * 2014-02-25 2016-03-16 西安工程大学 一种防蚊再生纤维素纤维的制备方法
CN106757790B (zh) * 2017-01-17 2019-06-04 国家纳米科学中心 一种抗氧化静电纺丝膜及其制备方法和应用
CN109505020B (zh) * 2018-12-12 2021-06-22 广东双虹新材料科技有限公司 一种含有线圈状碳纤维的粘胶纤维纺丝液、其制备方法及其粘胶纤维

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001063028A1 (fr) * 2000-02-23 2001-08-30 Centre National De La Recherche Scientifique (C.N.R.S.) Procede d'obtention de fibres et de rubans macroscopiques a partir de particules colloïdales, et notamment de nanotubes de carbone
DE10336473A1 (de) * 2003-08-08 2005-03-03 Degussa Ag Elektrisch leitfähige Kunststoffe
WO2008034939A1 (en) 2006-09-04 2008-03-27 Natucell Ay Functionalized cellulose - carbon nanotube nanocomposites and hybride materials
US20100196250A1 (en) * 2007-09-18 2010-08-05 Arkema France Continuous method for obtaining composite fibres containing colloidal particles and resulting fibre
US20100234503A1 (en) * 2006-08-10 2010-09-16 Khabashesku Valery N Polymer composites mechanically reinforced with alkyl and urea functionalized nanotubes
EP2044248B1 (de) * 2006-07-18 2010-10-13 Ostthüringische Materialprüfgesellschaft für Textil und Kunststoffe mbH Verfahren zur stabilisierung der spinnlösung bei der herstellung von cellulosischen verbundformkörpern

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
KR100595751B1 (ko) * 2004-11-11 2006-07-03 주식회사 효성 셀룰로오스 멀티 필라멘트의 제조방법

Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001063028A1 (fr) * 2000-02-23 2001-08-30 Centre National De La Recherche Scientifique (C.N.R.S.) Procede d'obtention de fibres et de rubans macroscopiques a partir de particules colloïdales, et notamment de nanotubes de carbone
DE10336473A1 (de) * 2003-08-08 2005-03-03 Degussa Ag Elektrisch leitfähige Kunststoffe
EP2044248B1 (de) * 2006-07-18 2010-10-13 Ostthüringische Materialprüfgesellschaft für Textil und Kunststoffe mbH Verfahren zur stabilisierung der spinnlösung bei der herstellung von cellulosischen verbundformkörpern
US20100234503A1 (en) * 2006-08-10 2010-09-16 Khabashesku Valery N Polymer composites mechanically reinforced with alkyl and urea functionalized nanotubes
WO2008034939A1 (en) 2006-09-04 2008-03-27 Natucell Ay Functionalized cellulose - carbon nanotube nanocomposites and hybride materials
US20100196250A1 (en) * 2007-09-18 2010-08-05 Arkema France Continuous method for obtaining composite fibres containing colloidal particles and resulting fibre

Also Published As

Publication number Publication date
EP2636774B1 (de) 2015-11-18
EP2636774A1 (de) 2013-09-11

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3010941B1 (de) Verfahren zur herstellung von saccharidfaser
AT514475B1 (de) Polysaccharidfaser und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP2984127B1 (de) Polysaccharidfilm und verfahren zu seiner herstellung
EP2981640B1 (de) Polysaccharidfaser und verfahren zu ihrer herstellung
EP2191046B1 (de) Lyocellfaser
EP2190917B1 (de) Cellulosesuspension und verfahren zu deren herstellung
EP3011091A1 (de) Polysaccharidfaser und verfahren zu ihrer herstellung
EP2981639A1 (de) Polysaccharidfaser mit erhöhtem fibrillationsvermögen und verfahren zu ihrer herstellung
EP2636774B1 (de) Cellulosische Regeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung
DE102012202969B4 (de) Verfahren zum Herstellen von hohlen Kohlenstofffasern und diese Fasern enthaltender Kohlenstofffaser-Verbund
AT518061B1 (de) Modifizierte Viskosefaser
AT405949B (de) Regenerierter cellulosischer formkörper
EP0876522A1 (de) Verfahren zur herstellung von cellulosefasern und die mit diesem verfahren hergestellten fasern
KR101352086B1 (ko) 점토를 포함하는 셀룰로오스계 필라멘트 섬유
DE19812954A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Viskose und von Fasern aus Spinnlösung
DE1469024C (de) Verfahren zum Herstellen von Faden, Fasern, Folien oder Formgebilden durch Verformen von Viskose oder Celluloseden vaten
DE102020127766A1 (de) Verfahren nach der ernte zur nanopartikelverstärkung von naturfasern
Hooshmand Process and properties of continuous fibers based on cellulose nanocrystals and nanofibers
DE1469024B (de) Verfahren zum Herstellen von Faden, Fasern, Folien oder Formgebil den durch Verformen von Viskose oder Cellulosederivaten
DE102005023764A1 (de) Nanotubes umfassende Verbundsysteme und Verfahren ihrer Herstellung
DE2659821A1 (de) Verfahren zur herstellung von fasermaterialien mit ausnahme von filamenten nach dem nassverfahren
EP2664697A2 (de) Flammhemmende Celluloseregeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
R163 Identified publications notified
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee