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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs sowie einen Kraftfahrzeug-Scheinwerfer und ein Kraftfahrzeug mit einem Steuermittel, der bzw. das zur Durchführung eines solchen Verfahrens eingerichtet ist.
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Aus der
DE 102 05 779 A1 ist es bekannt, Leuchtdioden eines Scheinwerfers für ein Kraftfahrzeug individuell ein- und auszuschalten oder zu dimmen, um verschiedene Fahrzeugbeleuchtungsfunktionen wie Abblend- und Fernlichtfunktion durch denselben Scheinwerfer darzustellen.
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Der Scheinwerfer wird dabei unabhängig von der Fahrzeugumgebung betrieben. Wenn beispielsweise ein vorausfahrendes Fahrzeug einen Teil der Lichtfigur des Scheinwerfer abschattet, oder umgekehrt bestimmte Umgebungsbereiche, beispielsweise durch eine Straßenbeleuchtung beleuchtete Straßenrandbereiche, bereits ausreichend hell sind, vergeudet die Anleuchtung dieser abgeschatteten oder bereits hellen Bereiche durch den Scheinwerfer Energie. Außerdem kann die Anleuchtung entsprechender Bereiche den Verkehr, beispielsweise Insassen eines vorausfahrenden oder entgegenkommenden Fahrzeugs, Fußgänger und dergleichen, beeinträchtigen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Steuern eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einen Kraftfahrzeug-Scheinwerfer mit den Merkmalen des Anspruchs 14 bzw. ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 mit einem Scheinwerfer und einem Steuermittel, der bzw. das zur Durchführung eines solchen Verfahrens eingerichtet ist, gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft das Steuern eines Scheinwerfers, insbesondere eines Frontscheinwerfers, eines Kraftfahrzeugs, wobei vorliegend unter einem Steuern auch ein Regeln verstanden wird. Ein Scheinwerfer kann in einer bevorzugten Ausführung eine oder mehrere Lichtquellen, insbesondere Leuchtdioden („Light-emitting diodes”, LEDs) aufweisen, die insbesondere in einem gemeinsamen Gehäuse und/oder auf einem gemeinsamen Träger, insbesondere einer Platine, angeordnet sein können. In einer bevorzugten Weiterbildung weist ein Scheinwerfer im Sinne der vorliegenden Erfindung mehrere voneinander beabstandet am Kraftfahrzeug angeordnete Träger mit je einer oder mehreren Lichtquellen, insbesondere Leuchtdioden, auf, beispielsweise eine Fern- und Abblendlicht- sowie eine hiervon beabstandete Nebellichtanordnung mit jeweils einer oder mehreren Lichtquellen. Zur kompakteren Darstellung wird auch eine solche verteilte Anordnung als ein Scheinwerfer im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet. Das Kraftfahrzeug kann insbesondere ein Personen-, Nutz-, Gelände- und/oder Lastkraftwagen sein.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine lichttechnische Größe des Scheinwerfers abhängig von einer Fahrzeugumgebungsbedingung automatisch bereichsweise verändert, insbesondere reduziert.
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Indem eine lichttechnische Größe des Scheinwerfers abhängig von einer Fahrzeugumgebungsbedingung bereichsweise reduziert wird, können vorteilhafterweise bestimmte Bereiche der Lichtfigur des Scheinwerfers, d. h. des vom Scheinwerfer maximal ausgeleuchteten Bereichs, weniger, insbesondere gar nicht, vom Scheinwerfer angeleuchtet werden. So können beispielsweise Straßenbereiche, die von einer Straßenbeleuchtung bereits wenigstens teilweise, insbesondere bereits ausreichend hell erleuchtet sind, durch den Scheinwerfer gar nicht oder in geringerem Maße angeleuchtet werden, indem eine lichttechnische Größe des Scheinwerfers in diesen Bereichen insbesondere auf Null, reduziert wird. Gleichermaßen können zum Beispiel Bereiche, die durch ein vorausfahrendes Fahrzeug abgeschattet werden, durch den Scheinwerfer gar nicht oder in geringerem Maße angeleuchtet werden. Die in solchen Bereichen verminderte Lichtleistung kann eingespart und/oder – wenigstens zum Teil – anderen Bereichen der Lichtfigur zusätzlich zugeführt werden.
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Unter einer lichttechnischen Größe im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere eine ortsabhängige Strahlungs- und/oder fotometrische Größe verstanden. Eine ortsabhängige Strahlungsgröße im Sinne der vorliegenden Erfindung kann insbesondere ortsabhängig eine vom Scheinwerfer abgestrahlte oder empfangene Energie beschreiben, insbesondere einen Strahlungsfluss Φe [W], eine Bestrahlung He [J/m2], Bestrahlungsstärke Ee [W/m2], Strahl(ungs)stärke Ie [W/sr], spezifische Ausstrahlung Me [W/m2] oder Strahl(ungs)dichte Le [W/(sr m2)]. Eine ortsabhängige fotometrische Größe im Sinne der vorliegenden Erfindung kann demgegenüber insbesondere ortsabhängig eine Helligkeitsempfindung vom Scheinwerfer abgestrahlten sichtbaren Lichtes beschreiben, insbesondere eine Lichtstärke l [cd], Leuchtdichte L [cd/m2], spezifische Lichtausstrahlung M [lm/m2], Lichtmenge Q [lm s], Beleuchtungsstärke E [lx], Belichtung H [lx s] oder ein Lichtstrom Φ [lm].
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Die lichttechnische Größe kann insbesondere auf einen Raum, Raumwinkel [sr] oder eine Fläche bezogen sein, insbesondere eine senkrecht vor, hinter und/oder neben dem Kraftfahrzeug angeordnete Fläche. Wird beispielsweise in einem vorgegebenen Abstand vor, hinter und/oder neben dem Kraftfahrzeug eine senkrechte Wand von dem Scheinwerfer angestrahlt, kann die Menge Ψ(x) einer an einem Ort x ∊
2,
3 der Wand empfangenen Strahlungsenergie oder -leistung Ψ(Ψ = Φ
e [W], H
e [J/m
2], E
e [W/m
2], I
e [W/sr], M
e [W/m
2], L
e [W/(sr m
2)], l [cd], L [cd/m
2], M [lm/m
2], Q [lm s], E [lx], H [lx s], Φ [lm], ...) eine lichttechnische Größe im Sinne der vorliegenden Erfindung definieren. Eine lokale Verminderung oder Erhöhung dieser Strahlungsenergie bzw. -leistung in Teilbereichen y ⊂ x der beleuchteten Wand kann dann eine bereichsweise Veränderung dieser lichttechnischen Größe im Sinne der vorliegenden Erfindung darstellen.
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Eine lichttechnische Größe des Scheinwerfers kann in einer bevorzugten Ausführung durch eine bereichsweise Veränderung einer Energieversorgung des Scheinwerfers verändert, insbesondere reduziert, werden. Weist der Scheinwerfer mehrere Lichtquellen, insbesondere LEDs, auf, können insbesondere verschiedene Lichtquellen, einzeln und/oder in Gruppen, unterschiedlich mit Energie versorgt werden, um so die lichttechnische Größe bereichsweise zu verändern. In einer bevorzugten Weiterbildung kann eine Spannung, insbesondere eine Konstantspannung, mit der einzelne Lichtquellen oder Lichtquellengruppen, die echte Teilmengen der Lichtquellen des Scheinwerfers bilden, versorgt werden, verändert, insbesondere reduziert werden. Zusätzlich oder alternativ kann eine Spannung pulsweitengesteuert bzw. durch eine Variation des Verhältnisses von Spannungsversorgung und Spannungswegfall verändert, insbesondere reduziert, werden. In einer bevorzugten Ausführung weist daher der Scheinwerfer zwei oder mehr Gruppen mit je einer oder mehreren Lichtquellen, insbesondere LEDs, auf, wobei zur bereichsweisen Veränderung der lichttechnischen Größe die Energieversorgung von wenigstens einer Gruppe reduziert wird, um diese Lichtquelle(n) zu dimmen, insbesondere abzuschalten, und vorzugsweise die Energieversorgung von wenigstens einer weiteren Gruppe nicht reduziert, in anderer Weise, insbesondere weniger, reduziert oder sogar erhöht wird. Insbesondere kann die Energieversorgung von wenigstens einer Gruppe in dem Maße erhöht werden, in dem die Energieversorgung von wenigstens einer weiteren Gruppe reduziert wird, so dass die Energieversorgung des Scheinwerfers als Ganzes, d. h. all seiner Lichtquellen, – wenigstens im Wesentlichen – gleich bleibt.
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Zusätzlich oder alternativ zu einer Veränderung einer Energieversorgung können eine oder mehrere optische Eigenschaften des Scheinwerfers örtlich bzw. lokal verändert werden. Insbesondere können Blenden, Reflektoren, Linsen oder dergleichen einzeln oder gruppenweise verstellt und so beispielsweise ein Strahlengang des Scheinwerfers verändert werden. Insbesondere kann Licht von einer oder mehreren Lichtquellen so abgeschattet und/oder umgelenkt werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann eine Position, d. h. Lage und/oder Orientierung des Scheinwerfers relativ zum Kraftfahrzeug verändert werden, beispielsweise eine oder mehrere Lichtquellen verschwenkt werden.
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Allgemein kann die lichttechnische Größe des Scheinwerfers insbesondere dadurch bereichsweise verändert, insbesondere reduziert, werden, dass vom Scheinwerfer abgegebenes Licht in einem oder mehreren Bereichen einer Lichtaus- bzw. -abstrahlfläche des Scheinwerfers verändert, insbesondere reduziert wird.
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In einer bevorzugten Ausführung wird die lichttechnische Größe bereichsweise abhängig von einer Position des Fahrzeugs relativ zu einem Hindernis, insbesondere einem weiteren Kraftfahrzeug, automatisch verändert. Dadurch kann die Lichtverteilung des Scheinwerfers an eine Abschattung und/oder Ausleuchtung durch solche Hindernisse angepasst werden. Insbesondere können Bereiche, in denen die lichttechnische Größe verändert wird, und/oder die Änderung in diesen Bereichen, insbesondere ein Betrag der Änderung, von der Position des Fahrzeugs relativ zu dem Hindernis abhängen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung kann, etwa durch Entfernungsmessmittel, insbesondere Abstands-, vorzugsweise Radar-, Infrarot- und/oder Ultraschallsensoren, Bildmittel, insbesondere Umgebungs-, vorzugsweise Rückfahrkameras, direkte oder indirekte Kommunikation zwischen Fahrzeugen, ihren Navigationssystemen, mobilen Kommunikationsmitteln ihrer Insassen wie Mobiltelefone oder dergleichen eine Position des Kraftfahrzeugs relativ zu einem weiteren, insbesondere unmittelbar vorausfahrenden Kraftfahrzeug ermittelt werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann die lichttechnische Größe abhängig von einer lichttechnischen Größe der Fahrzeugumgebung automatisch verändert werden. Diese kann beispielsweise über Bildmittel, insbesondere Umgebungskameras, ermittelt werden. Wird in einer bevorzugten Weiterbildung durch eine Bildverarbeitung eines Bildes einer Fahrzeugumgebung festgestellt, dass ein oder mehrere Umgebungsbereiche bereits teilweise erleuchtet sind, wird die lichttechnische Größe des Scheinwerfers, beispielsweise durch bereichsweises Dimmen, so geändert, dass die veränderte lichttechnische Größe des Scheinwerfers zusammen mit der Beleuchtung in der Umgebung eine ausreichende Lichtverteilung in der Fahrzeugumgebung ergibt. Zusätzlich oder alternativ kann die lichttechnische Größe des Scheinwerfers, beispielsweise durch bereichsweises Dimmen, so geändert werden, dass ein oder mehrere Umgebungsbereiche vom Scheinwerfer nicht angeleuchtet werden, wenn festgestellt wird, dass diese Umgebungsbereiche bereits ausreichend erleuchtet sind. Insbesondere können Bereiche, in denen die lichttechnische Größe verändert wird, und/oder die Änderung in diesen Bereichen, insbesondere ein Betrag der Änderung, von der Lichtverteilung in der Fahrzeugumgebung abhängen.
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Eine lichttechnische Größe der Fahrzeugumgebung kann insbesondere durch eine der vorstehend erläuterten Strahlungs- und/oder fotometrischen Größen beschrieben sein. Sie kann auch, zum Beispiel in Tageslicht, Dämmerung bzw. Dämmerlicht, unbeleuchteter Nacht, erleuchtete Umgebung, beispielsweise durch Straßenbeleuchtung beleuchtete Straße, oder dergleichen, klassifiziert sein, wobei verschiedenen Klassen einer lichttechnischen Größe der Fahrzeugumgebung unterschiedliche lichttechnische Größen des Scheinwerfers zugeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführung kann die Veränderung der lichttechnischen Größe, insbesondere von einem Fahrzeugsinsassen, eingestellt werden. In einer bevorzugten Weiterbildung kann ein Prozentsatz oder ein Absolutbetrag einer Änderung gewählt werden. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Fahrer entscheiden, ob er eine Reduzierung einer Helligkeit eines Scheinwerfers wünscht oder nicht.
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In einer bevorzugten Ausführung weist der Scheinwerfer einen oder mehrere Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodi auf. Ein Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodus kann insbesondere ein Standlicht-Betriebsmodus sein, bei dem der Scheinwerfer als, vorzugsweise weißes, Standlicht fungiert, um auch bei abgeschalteter Zündung das geparkte Kraftfahrzeug anzuzeigen. insbesondere kann ein Standlicht-Betriebsmodus ein Parklicht-Betriebsmodus sein, bei dem nur einer von zwei seitlichen Lichtquellenanordnungen als, vorzugsweise weißes, Standlicht fungiert, um eine, insbesondere straßenzugewandte, Seite des geparkten Kraftfahrzeugs anzuzeigen. Alternativ oder in einem weiteren Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodus kann der Scheinwerfer als Abblendlicht fungieren, um eine Umgebung, insbesondere vor, neben und/oder hinter dem Kraftfahrzeug, auszuleuchten. Alternativ oder in einem weiteren Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodus kann der Scheinwerfer als Tag- oder Stadtfahrlicht fungieren, um das Kraftfahrzeug entgegenkommendem Verkehr anzuzeigen, wobei eine lichttechnische Größe gegenüber einem Abblendlicht-Betriebsmodus geringer sein kann. Alternativ oder in einem weiteren Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodus kann der Scheinwerfer als Fernlicht fungieren, um eine Umgebung, insbesondere vor, neben und/oder hinter dem Kraftfahrzeug, weiter auszuleuchten als in einem Abblendlicht-Betriebsmodus, bei dem umgekehrt – im Gegensatz zum Fernlicht-Betriebsmodus – eine Blendung entgegenkommenden Verkehrs reduziert ist, insbesondere ein Teil des Scheinwerfers abgeschattet sein kann. Alternativ oder in einem weiteren Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodus kann der Scheinwerfer als Nebellicht fungieren, um eine Umgebung, insbesondere vor, neben und/oder hinter dem Kraftfahrzeug, auch bei Nebel auszuleuchten. Insbesondere kann hierzu ein Lichtkegel des Scheinwerfers gegenüber einem Abblendlicht anders positioniert sein, um eine Reflexion an Nebeltröpfchen zu reduzieren.
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In einer bevorzugten Ausführung wird die lichttechnische Größe des Scheinwerfers in wenigstens einem Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodus automatisch, insbesondere in vorgegebener Weise, bereichsweise durch ein Steuermittel verändert. Weist der Scheinwerfer mehrere Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodi auf, beispielsweise einen Abblendlicht- und einen Fernlicht-Betriebsmodus, kann die lichttechnische Größe des Scheinwerfers in einem oder in mehreren Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodi verändert werden. Dabei kann die lichttechnische Größe in unterschiedlichen Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodi in gleicher Weise verändert, beispielsweise bereichsweise um denselben Prozentsatz oder Absolutbetrag reduziert werden. Gleichermaßen kann die lichttechnische Größe in unterschiedlichen Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodi auch unterschiedlich verändert, beispielsweise in verschiedenen Bereichen und/oder um verschiedene Prozentsätze oder Absolutbeträge reduziert werden. Insbesondere kann auch vorgesehen sein, dass nur in einem von mehreren Fahrzeugbeleuchtungsfunktions-Betriebsmodi die lichttechnische Größe verändert wird.
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Die lichttechnische Größe kann in einem oder mehreren Bereichen insbesondere um einen vorgegebenen Prozentsatz oder Absolutbetrag, reduziert oder erhöht werden. Beispielsweise können bei einem Scheinwerfer mit einer oder mehreren Lichtquellen, insbesondere LEDs, eine oder mehrere Lichtquellen gedimmt, ab- bzw. aus- oder zu- bzw eingeschaltet werden.
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In einer bevorzugten Ausführung wird die lichttechnische Größe abhängig von einer Stillstandszeit des Kraftfahrzeugs verändert. Insbesondere kann in einer bevorzugten Weiterbildung die lichttechnische Größe bereichsweise automatisch reduziert werden, sobald eine vorgegebene Zeitdauer seit einem vorgegebenen Ereignis verstrichen ist, insbesondere seit sich das Kraftfahrzeug, wenigstens im Wesentlichen, im Stillstand, befindet.
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Zusätzlich oder alternativ kann die lichttechnische Größe bereichsweise abhängig von einer geographischen Größe verändert werden. In einer bevorzugten Weiterbildung kann, etwa durch Entfernungsmessmittel, insbesondere Abstands-, vorzugsweise Radar-, Infrarot- und/oder Ultraschallsensoren, Bildmittel, insbesondere Umgebungs-, vorzugsweise Rückfahrkameras, ein Navigationssystem oder dergleichen eine Position des Kraftfahrzeugs relativ zu einer geographischen Umgebung ermittelt werden. In einer bevorzugten Weiterbildung kann die lichttechnische Größe bereichsweise abhängig davon verändert werden, ob sich das Kraftfahrzeug auf einer Autobahn oder Landstraße und/oder außerhalb oder innerhalb einer geschlossenen Ortschaft, d. h. im Stadtverkehr, oder dergleichen befindet. Dann kann beispielsweise eine Helligkeit eines Scheinwerfers bereichsweise nur reduziert werden, wenn erfasst wird, dass das Kraftfahrzeug sich innerhalb einer geschlossenen Ortschaft befindet.
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Ein Mittel im Sinne der vorliegenden Erfindung, insbesondere ein Steuer-, Erfassungs- und/oder Veränderungsmittel, kann insbesondere hard- und/oder softwaretechnisch ausgebildet sein und/oder eine Speicher- und/oder Verarbeitungseinheit und/oder ein Programm oder Programmmodul aufweisen.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 ein Kraftfahrzeug nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einer Fahrzeugumgebung;
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2 das Kraftfahrzeug der 1 in einer anderen Fahrzeugumgebung;
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3 einen Frontscheinwerfer und ein Steuermittel des Kraftfahrzeugs der 1, 2; und
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4 ein Verfahren zum Steuern des Scheinwerfers der 3.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug in Form eines Personenkraftwagens F in einer Fahrzeugumgebung, gekennzeichnet durch in 1 durch fette Linien angedeuteten Rand- und Mittelstreifen, mit eingeschaltetem Abblendlicht.
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Frontscheinwerfer 1 (vgl. 3) des Kraftfahrzeugs F beleuchten einen in 1 schraffiert angedeuteten Bereich L, weisen somit eine vorgegebene orstabhängige lichttechnische Größe, beispielsweise einen Strahlungsfluss Φe, eine Bestrahlung He einer senkrechten Wand vor dem Kraftfahrzeug F (nicht dargestellt) sowie einen Lichtstrom Φ, auf.
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2 zeigt das Kraftfahrzeug F der 1 in einer anderen Fahrzeugumgebung: in dieser fährt in Reichweite der Frontscheinwerfer 1 des Fahrzeugs F ein weiterer Personenkraftwagen F'. Außerdem ist der Straßenrand durch eine Straßenbeleuchtung FB beleuchtet, wie in 2 schraffiert angedeutet.
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3 zeigt den Frontscheinwerfer 1 des Kraftfahrzeugs F mit sechs Lichtquellen in Form von LEDs 1.1 bis 1.6, die einzeln durch ein Steuermittel in Form einer Fahrzeugelektronik 2 des Kraftfahrzeugs F ansteuerbar sind.
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4 zeigt in Form eines Zustandsautomaten den Ablauf eines Verfahrens zum Steuern des Scheinwerfers 1, das durch das Steuermittel 2 ausgeführt wird.
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In
4 links ist die Fahrzeugumgebungsbedingung der
1 dargestellt: bei eingeschaltetem Abblendlicht soll der Scheinwerfer
1 im normalen Fahrbetrieb blendfrei bzw. -arm die Umgebung vor dem Kraftfahrzeug F ausleuchten. Hierzu aktiviert das Steuermittel
2 alle LEDs
1.1 bis
1.6 (vgl.
1). In einem Fernlicht-Betriebsmodus werden zusätzliche LEDs aktiviert, wie dies beispielsweise in der
DE 102 05 779 A1 beschrieben ist (nicht dargestellt).
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Stellt das Steuermittel 2, beispielsweise durch Bildauswertung eines Kamerabildes der Umgebung, Radarsensoren, Kommunikation zwischen den Fahrzeugen F, F' oder dergleichen, fest, dass sich in der Lichtfigur des abgeblendeten Scheinwerfers 1 ein Hindernis wie das weitere Fahrzeug F' befindet (vgl. 2), das einen Teil der Lichtfigur abschattet, reduziert das Steuermittel die lichttechnische Größe in diesem Bereich, indem es – exemplarisch – die Energieversorgung der LED 1.1 (vgl. 3) unterbricht. Hierdurch reduziert sich die Lichtmenge in dem in 2 mit L1 bezeichneten Bereich.
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Stellt das Steuermittel 2, beispielsweise durch Bildauswertung eines Kamerabildes der Umgebung, fest, dass sich die Lichtfigur des abgeblendeten Scheinwerfers mit der Straßenbeleuchtung FB überschneidet, so dass Umgebungsbereiche mehrfach und damit unnötig stark beleuchtet werden, reduziert das Steuermittel die lichttechnische Größe in diesem Bereich, indem es – exemplarisch – die Energieversorgung der LEDs 1.3, 1.6 (vgl. 3) unterbricht. Hierdurch reduziert sich die Lichtmenge in dem in 2 mit L2 bezeichneten Bereich.
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Auf diese Weise wird die lichttechnische Größe des Scheinwerfers 1 abhängig von einer Fahrzeugumgebungsbedingung B – im Ausführungsbeispiel die lichttechnische Größe der Fahrzeugumgebung aufgrund der Straßenbeleuchtung FB und dem Hindernis in Form des weiteren Fahrzeug F' – automatisch in den Bereichen L1, L2 und somit bereichsweise verändert, insbesondere reduziert.
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Dies ist in 4 dargestellt: ausgehend von Fahrzeugumgebungsbedingung der 1 (links in 4: alle LEDs 1.1 bis 1.6 aktiviert) wird abhängig von einer Fahrzeugumgebungsbedingung B die lichttechnische Größe des Scheinwerfers 1 in den Bereichen L1, L2 (vgl. 2) reduziert (rechts in 4: LEDs 1.1, 1.3 und 1.6 deaktiviert). Ändern sich diese Fahrzeugumgebungsbedingungen (4: B → b) wieder, wird die lichttechnische Größe des Scheinwerfers 1 in den Bereichen L1, L2 wieder auf das ursprüngliche Niveau erhöht, indem die LEDs 1.1 bzw. 1.3 und 1.6 aktiviert werden.
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In der vorhergehenden Beschreibung wurden exemplarische Ausführungen erläutert, es sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist.
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Durch das selektive Zu- und Abschalten einzelner LEDs 1.1 bis 1.6 werden insbesondere die genannten lichttechnischen Größen bereichsweise unterschiedlich verändert. Zusätzlich oder alternativ zu einem binären Zu- und Abschalten kann in einer bevorzugten Ausführung auch ein Dimmen einzelner oder aller LEDs 1.1 bis 1.6 vorgesehen sein, was insbesondere den Vorteil einer kontinuierlichen Veränderungsmöglichkeit bieten kann.
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Im Ausführungsbeispiel wird ein Abblendlicht-Betriebsmodus erläutert. Gleichermaßen kann zusätzlich oder alternativ auch in einem Fernlicht-Betriebsmodus die lichttechnische Größe des Scheinwerfers 1 verändert, insbesondere reduziert werden. Dabei können die lichttechnischen Größe in denselben oder anderen Bereiche in gleicher oder anderer Weise verändert werden. Rein exemplarisch können in einem Fernlicht-Betriebsmodus LEDs zur Reduzierung einer lichttechnischen Größe nur abgedimmt, im Abblendlicht-Betriebsmodus vollständig ausgeschaltet werden.
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Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Scheinwerfer |
1.1–1.6 | LEDs |
2 | Steuermittel |
F/F' | Kraftfahrzeug/weiteres Kraftfahrzeug (Hindernis) |
FB | Straßenbeleuchtung |
L; L', L1, L2 | Bereiche |
B/b | Fahrzeugumgebungsbedingung (Hindernis; Straßenbeleuchtung erfasst/nicht erfasst) |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10205779 A1 [0002, 0036]