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Die Erfindung betrifft eine Staplergabel eines Gabelstaplers sowie den Gabelstapler selbst.
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Beim Verladen, Umladen und Anheben von Gefahrgütern oder anderen empfindlichen Transportgütern mit Gabelstaplern kommt es nicht selten zu Beschädigungen des Transportgutes. Abgesehen von hohen wirtschaftlichen Schäden, können, wenn es sich bei dem Transportgut um Gefahrgut handelt, auch Umweltschäden, Personengefährdung usw. die Folge davon sein.
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Insbesondere besteht die Gefahr des „Einstechens” mit einer oder beiden Gabelzinken eines Gabelstaplers oder anderen Flurförderfahrzeugen in das Transportgut bzw. des harten Anstoßens oder Auffahrens auf das Transportgut.
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Im Umfeld des Kraftfahrzeugbaus ergeben sich dabei speziell im Hinblick auf den künftig vermehrt aufkommenden Umgang mit schweren und teuren Lithium-Ionen-Akkumulatoren, die als Gefahrgut klassifiziert sind, für Elektro- und Hybridfahrzeuge neue Herausforderungen. Ein gewisser Teil ist durch vorgeschriebene Verpackungen (UN-Regularien) abgedeckt. Zum Ver- und Auspacken sind aber auch Hebe- und Verladetätigkeiten mit schwerem Gerät nötig.
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Aus der
DE 20 2008 006 639 U1 ist ein System bekannt, welches durch die Anordnung eines Abstandsensors an der Spitze der Gabelzinke das Arbeiten mit dem Stapler erleichtert, indem der Staplerfahrer beim Handling der Lasten durch die Bestimmung der Position der Staplergabel relativ zu Hindernissen unterstützt wird. Darüber hinaus bewirkt das System, dass der Staplerfahrer Kenntnis von der Position der Gabelzinken im Verhältnis zu den Hindernissen erhält und kann so dabei unterstützen, Unfälle durch Kollisionen zu vermeiden. Ferner wird eine Verlängerungszinke offenbart, die den Abstandssensor umfasst und zum Aufsetzen auf die Gabelzinke des Staplers vorgesehen ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine sicherere Staplergabel zu schaffen, die ein verringertes Unfallrisiko durch Eindringen der Gabelzinken in zu transportierende Gebinde mit sich bringt, um mit der Staplergabel berührtes Transportgut zu schützen.
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Diese Aufgabe wird durch die Staplergabel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Weiter ergibt sich insgesamt die Aufgabe der Bereitstellung eines verbesserten Gabelstaplers, dessen Nutzung sicherer ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gabelstapler mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Weiterbildungen der Vorrichtungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
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Eine erfindungsgemäße Staplergabel, die dazu geeignet ist, an einem Gabelstapler angeordnet zu werden, und zumindest zwei Gabelzinken umfasst, verfügt über zumindest eine Stoßdämpfervorrichtung, die ausgebildet ist, in einer Längsrichtung der Gabelzinken einwirkende kinetische Energie, wie etwa beim Auffahren auf ein Hindernis, zumindest teilweise in innere Energie umzuwandeln und damit einen zumindest teilweise unelastischen Stoß der Gabelzinken entlang der Längsrichtung bereitzustellen.
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Dadurch, dass so beim Anstoßen oder Auffahren auf ein Transportgut die mit den Gabelzinken darauf ausgeübte Kraft gesenkt wird, wird auch die Gefahr der Beschädigungen des Transportguts durch die Staplergabel verhindert oder zumindest stark verringert. So ist der erfindungsgemäße Gabelstapler besonders gut zum Transport von Gefahrgut geeignet.
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Damit ermöglicht die erfindungsgemäße Staplergabel, wenn sie an einem Gabelstapler angeordnet ist, einen Sicherheitsgewinn beim Transport von Gütern, wobei durch die Vermeidung von Unfällen nicht nur die betrieblichen und volkswirtschaftlichen Schäden reduziert werden, sondern auch evtl. weiterreichende Folgen nach Unfällen mit Gefahrgut umfassend Personen- oder Umweltschäden vermieden werden, die durch beschädigte HV-Batterien oder andere Gefahrengüter mit auslaufenden oder reagierenden Chemikalien entstehen können.
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Die Stoßdämpfervorrichtung der erfindungsgemäßen Staplergabel kann unmittelbar an der Gabel oder auch an einer Aufhängung der Gabel am Stapler angeordnet sein. Auf einfache Weise lässt sie sich als Zinkenaufsatz ausbilden, der auf die Spitze der Gabelzinken gesetzt bzw. daran montiert wird.
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Ein solcher Zinkenaufsatz kann vielgestaltig beschaffen sein: Er kann als ein Prallschuh ausgebildet sein, dann bevorzugt aus einem gummielastischen Material, das die kinetische Energie beim Aufprall in einer elastischen Verformung aufnimmt. Der Zinkenaufsatz kann ferner eine Feder-Dämpfer-Einrichtung umfassen, die etwa pneumatisch oder hydraulisch betreibbar ist und sich an der Spitze der Gabelzinke abstützt. Ferner kann die Feder-Dämpfer-Einrichtung selbsttätig elastisch rückfedernd ausgebildet sein.
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Die Gestaltung als Zinkenaufsatz kann einen Kontaktsensor zur Ausgabe eines Kontaktsignals an eine Ausgabevorrichtung umfassen, wobei die Ausgabe des Kontaktsignals durch einen Kontakt des Zinkenaufsatzes mit einem Transportgut und/oder bei Erreichen eines Endanschlags der Stoßdämpfervorrichtung ausgelöst wird. Die Ausgabevorrichtung kann dann eine akustisch und/oder optisch wahrnehmbare Warnung an den Staplerführer ausgeben.
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Geeigneter Weise kann die Stoßdämpfervorrichtung einen mit einem Weg- und/oder Kraftsensor gekoppelten Datenlogger umfassen, der zum Speichern von Kontaktereignissen der Gabelzinken ausgebildet ist, bevorzugt zum Speichern mit einem Zeitstempel, so dass jederzeit auch im Nachgang analysierbar ist, ob ein erzeugter Schaden von dem Gabelstapler stammt.
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Ein erfindungsgemäßer Gabelstapler mit einer Staplergabel, die zumindest zwei Gabelzinken umfasst, ist mit zumindest einer erfindungsgemäßen Stoßdämpfervorrichtung ausgestattet. Diese kann an der Gabel oder an einer Aufhängung der Gabel am Gabelstapler angeordnet oder als Zinkenaufsatz ausgebildet sein, der an der Spitze der Gabelzinken angeordnet ist.
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Geeigneter Weise ist die Dimensionierung der Stoßdämpfervorrichtung entsprechend der Gabelstaplermasse und/oder abhängig von der Transportaufgabe, also dem zu transportierenden Gut ausgeführt.
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Die vorstehenden und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Staplergabel mit zwei Gabelzinken und Zinkenaufsätzen,
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2 eine schematische Schnittsicht auf eine Gabelzinke mit Zinkenaufsatz.
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Die Erfindung betrifft eine Stoßdämpfervorrichtung für einen Gabelstapler bzw. dessen Gabel, um einen sichereren Gabelstapler mit einer stoßreduzierenden Staplergabel, die zumindest zwei Gabelzinken aufweist, zu schaffen.
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Eine Staplergabel 1 ist beispielhaft in 1 dargestellt. Erfindungsgemäß wird die Staplergabel durch konstruktive Maßnahmen stoßreduzierend ausgeführt, die an der Staplergabel 1 selbst, an der Gabelaufhängung 3 am Stapler, oder, wie in 1 dargestellt, als Zusatzteil in Form eines Zinkenaufsatzes 4 ausgeführt sind. Damit wird die Kraft, die beim Anstoßen, Auffahren oder beim „potentiellen Einstechen” am Transportgut auftritt, begrenzt.
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Der bedarfsgerecht auslegbare und vor allem nachrüstbare Zinkenaufsatz 4 als Anbauteil oder/Aufsteckschuh stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar. Die Stoßdämpfervorrichtung, in den 1 und 2 als Zinkenaufsatz 4 ausgeführt, dämpft bzw. limitiert die Kraft, mit der aufgefahren bzw. „eingestochen” werden kann, ist einfach und sicher in der Handhabung und stört nicht den gewohnten Umgang mit dem Stapler.
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Um zu vermeiden, dass bei einer Fehlbetätigung des Gabelstaplers die Zinken in den zu transportierenden Behälter eindringen und damit beschädigen, kann der Zinkenaufsatz 4 einen stoßdämpfenden Prallschuh 5 aufweisen. Der Prallschuh 5 kann aus einem gummielastischen Material bestehen. Hierbei wird der unelastische Stoßweg durch die reversible elastische Verformung des gummielastischen Materials erreicht.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem gummielastischen Prallschuh 5 kann der Zinkenaufsatz 4 innenseitig einen Stoßdämpfer, oder wie in 2 skizziert, eine Feder-Dämpfer-Einrichtung 6 aufweisen, die sich an der Spitze 2' der Zinke 2 abstützt. Dazu kann die Abschlusskante der Zinkenspitze 2' mit einer Einfassung 7 versehen werden. Die Feder-Dämpfer-Einrichtung 6 kann pneumatisch oder hydraulisch betrieben sein. Ferner kann die Feder-Dämpfer-Einrichtung 6 selbsttätig elastisch rückfedernd ausgebildet sein.
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Der Prallschuh 5 kann mit einer Sensorik ausgestattet sein, die den Berührungsstoff und/oder den Endanschlag des Prallschuhs 5 anzeigt.
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Der auf die Gabelzinken 2 des Gabelstaplers angebrachte Zinkenaufsatz 4 ändert die Gabelkontur nur unwesentlich, verlängert aber die Zinken 2 um einige Zentimeter. Diese Verlängerung dient dazu, die Feder-Dämpfer-Einrichtung 6 aufzunehmen, die im Falle des Auffahrens auf das Transportgut (bzw. auf ein Hindernis) die Kraft begrenzt und den Schock beim Anprall dämpft, indem die „neue Spitze” einige cm um den Stoßweg a nachgeben kann. Die Last beim Heben wird weiterhin durch die normale Gabel bzw. Zinken aufgenommen. Trotzdem ist auch für den Zinkenaufsatz eine robuste Ausführung anzustreben.
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Dieser Zinkenaufsatz kann stumpf und z. B. unter Verwendung von geeigneten, elastischen Stoffen (als austauschbares Verschleißteil) relativ „weich” gestaltet werden, um den mechanischen Anprallschock eines mehrere Tonnen schweren Staplers zu minimieren und so Beschädigungen am empfindlichen Transportgut, insbesondere bei Gefahrgut zu verhindern.
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Die Zinkenaufsätze können entsprechend der Masse der Flurförderfahrzeuge bzw. der Gabelstapler und/oder abhängig von der Transportaufgabe mit verschiedenen Feder/Dämpfer-Charakteristika ausgeführt hergestellt werden.
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Eine weitere Ausprägung kann mit elektrischen Kontakten oder Sensoren beim Auffahren, also z. B. „am Anschlag” eigenständig einen Warnton ausgeben. Dies könnte zum sorgsamen Umgang beitragen.
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Des Weiteren kann ein Datenlogger installiert werden, der stärkere „Rempler” bzw. Anstöße durch Weg- und/oder Kraftsensoren erfasst und z. B. mit einem Zeitstempel speichert, um so die Staplerführer zum sorgsamen Umgang zu sensibilisieren und Haftungsfragen etwa nach dem betreffenden Staplerfahrer zu beantworten.
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Als Weiterentwicklungen der Erfindung können auch neue Gabeln, speziell für den Umgang mit empfindlichen Gütern entwickelt werden, deren Zinken entsprechend in Längsrichtung nachgeben können, die den Zinkenaufsatz integriert aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008006639 U1 [0005]