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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Laderaum und einem anhebbaren Ladeboden sowie mit einem Gepäcknetz zum Sichern von auf dem Ladeboden abgestelltem Ladegut gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Gepäcknetz für ein derartiges Kraftfahrzeug.
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Bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen mit größerem Kofferraum, beispielsweise bei Kombis oder Geländewagen, ist oftmals ein (klappbarer) Ladeboden eingesetzt, unter welchem beispielsweise Bordwerkzeug oder auch ein Reserverad verstaut ist. Zur Befestigung von auf diesem Ladeboden im Laderaum abgestellten Gepäckstücken bzw. Ladegut ist ein Gepäcknetz vorgesehen, welches üblicherweise mit Haken an vorhandenen kraftfahrzeugseitigen Ösen eingehängt wird. Darüber hinaus sind Kraftfahrzeuge ohne derartige Ösen oder mit Ösen in ungünstigen Positionen bekannt, bei denen derartige Gepäcknetze nicht verwendet werden können. Folglich müssen zur zuverlässigen Sicherung von Ladegut sowohl am Gepäcknetz entsprechende Haken als auch am Kraftfahrzeug entsprechende Ösen zum Einhaken des Gepäcknetzes vorhanden sein. Als weiterer Nachteil der bekannten Lösung ist zu nennen, dass der Ladeboden ausschließlich dann geöffnet werden kann, sofern das Gepäcknetz nicht mit den kraftfahrzeugseitigen Ösen verbunden ist.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Kraftfahrzeug der gattungsgemäßen Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch ein vergleichsweise einfaches aber zugleich zuverlässiges Befestigen des Gepäcknetzes auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Gepäcknetz zum Sichern von Ladegut in einem Laderaum eines Kraftfahrzeugs zumindest nicht mehr allein über Haken und Ösen zu befestigen, sondern alternativ zu derartigen Haken und Ösen oder zusätzlich zu derartigen Haken und Ösen über Stülpecken an einem aufklappbaren Ladeboden zu befestigen, was neben dem großen Vorteil des vergleichsweise einfachen Befestigens zudem auch den Vorteil bietet, dass der Ladeboden selbst bei derart befestigtem Gepäcknetz hochgehoben bzw. dadurch geöffnet und wieder geschlossen werden kann. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist dabei in bekannter Weise einen Laderaum mit einem anhebbaren Ladeboden auf sowie ein Gepäcknetz zum Sichern von auf diesem Ladeboden abgestelltem Ladegut. Das Gepäcknetz besitzt zumindest eine randseitige/eckseitige Tasche oder wenigstens ein eine Ecke des Gepäcknetzes querendes Band, über welche/welches es zur Befestigung am Ladeboden an einem Rand und/oder an einer Ecke des Ladebodens einhängbar ist. Zum Befestigen des erfindungsgemäßen Gepäcknetzes wird somit dieses mit seinen rand-/eckseitigen Taschen bzw. dem dort angeordneten Band lediglich über die Ecke bzw. auch über einen gesamten Rand des Ladebodens gestülpt und dadurch eingehängt und dadurch das Ladegut zuverlässig fixiert. Durch die direkte Verbindung mit dem Ladeboden kann dieser trotz des daran befestigten Gepäcknetzes angehoben werden, wodurch ein Zugang zu einem unterhalb des anhebbaren Ladebodens angeordneten Stauraums trotz befestigtem Gepäcknetz möglich ist. Das erfindungsgemäße Gepäcknetz benötigt somit keine zusätzlichen und im Kraftfahrzeug angeordneten Halteösen, die zudem an für individuelles Ladegut ungeschickten Stellen angeordnet sind, ebenso wenig wie Haken. Das Überstülpen des Gepäcknetzes über die Ecken bzw. den Rand des Ladebodens ist dabei denkbar einfach, wodurch die Sicherung des Ladeguts ebenfalls einfacherer gestaltet werden kann, was einen nicht zu unterschätzenden Sicherheitsvorteil bedeutet. Je nach Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gepäcknetzes können dabei zwei oder vier randseitige/eckseitige Taschen oder Bänder vorgesehen sein.
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Selbstverständlich ist bei einer individuellen und besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gepäcknetzes auch denkbar, dass dieses neben den randseitigen/eckseitigen Taschen zusätzlich noch Haken aufweist, um üblicherweise trotzdem im Bereich des Kraftfahrzeugs vorhandene Ösen zusätzlich zur Sicherung des Ladeguts heranziehen zu können. Das erfindungsgemäße Gepäcknetz ist selbstverständlich auch zur Nachrüstung bei gebrauchten Fahrzeugen einsetzbar, wodurch der Sicherheitsstandard des Kraftfahrzeugs nachträglich gesteigert werden kann. Zusätzlich verbessert das erfindungsgemäße Gepäcknetz die ergonomischen Gegebenheiten beim Be- und Entladen von schwerem Ladegut
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist das Gepäcknetz als ausziehbares Rollo ausgebildet und weist an seinem in Auszugsrichtung vorderen Ende zwei als Stülpecken ausgebildete Taschen und/oder zwei in diese Ecken querende Bänder auf. Bei dieser Ausführungsform lässt sich das erfindungsgemäße Gepäcknetz im Nicht-Gebrauchszustand beispielsweise in einer Kassette ordentlich und platzsparend aufbewahren, wobei diese Kassette in bekannter Weise im Kraftfahrzeug, beispielsweise im Bereich einer hinteren Sitzbank, angeordnet werden kann.
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Zweckmäßig ist die zumindest eine randseitige/eckseitige Tasche verstärkt und weist insbesondere eine aus Kunststoff oder aus Leder ausgebildete Verstärkung auf. Eine derartige Verstärkung stellt auf jeden Fall sicher, dass die zum Halten des Ladeguts erforderlichen Kräfte zuverlässig von den als Stülpecken ausgebildeten Taschen aufgenommen werden kann, wobei insbesondere die Verstärkung aus Leder zusätzlich die Griffigkeit verbessert und dadurch die Handhabung vereinfacht.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit geöffneter Heckklappe und mit auf einem Ladeboden mittels eines erfindungsgemäßen Gepäcknetzes gesichertem Ladegut,
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2 eine Darstellung wie in 1, jedoch ohne Ladegut,
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3 das erfindungsgemäße Gepäcknetz mit eckseitigen und als Stülpecken ausgebildeten Taschen,
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4 eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gepäcknetzes mit einen Eckbereich querenden Bändern,
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5 eine Detaildarstellung aus 2,
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6 das erfindungsgemäß mittels Stülpecken am Ladeboden befestigte Gepäcknetz bei angehobenem Ladeboden.
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Entsprechend den 1 und 2, weist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 einen insbesondere heckseitigen Laderaum 2 mit einem anhebbaren Ladeboden 3 auf. Auf dem Ladeboden 3 abgestellt ist dabei Ladegut 4, hier in der Form einer Getränkekiste. Zur Sicherung des Ladeguts 4 während der Fahrt ist erfindungsgemäß ein Gepäcknetz 5 mit zumindest einer randseitigen/eckseitigen Tasche 6 (vergleiche die 3, 5 und 6) oder wenigstens ein eine Ecke des Gepäcknetzes 5 querendes Band 7 vorgesehen, über welche/welches es zur Befestigung an einem Rand und/oder an einer Ecke des Ladebodens 3 eingehängt werden kann. Das oder die Bänder 7 können dabei elastisch sein und dadurch ein zuverlässiges Halten sowie ein einfaches Befestigen des Gepäcknetzes 5 am Ladeboden 3 ermöglichen. Das Befestigen des erfindungsgemäßen Gepäcknetzes 5 am Ladeboden 3 erfolgt dabei über ein einfaches Überstülpen der Taschen 6 über die Ecken des Ladebodens 3, wobei selbstverständlich zusätzlich Haken am Kraftfahrzeug 1 bzw. am Gepäcknetz 5 vorgesehen sein können, die mit gepäcknetzseitigen bzw. kraftfahrzeugseitigen Ösen verhakt werden.
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Die wenigstens eine Tasche 6 ist dabei vorzugsweise als Stülpecke ausgebildet und in dieser Weise über eine Ecke des Ladebodens 3 stülpbar. Selbstverständlich kann das Gepäcknetz 5 auch als in bekannter Weise ausziehbares Rollo ausgebildet sein und an seinem in Auszugsrichtung vorderen Ende zwei als Stülpecken ausgebildete Taschen 6 und/oder zwei diese Ecken querende Bänder 7 aufweisen. Hierdurch ist es möglich, das erfindungsgemäße Gepäcknetz 5 in dessen Nicht-Gebrauchszustand ordentlich und platzsparend zu verstauen.
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Das erfindungsgemäße Gepäcknetz 5 bietet den grollen Vorteil, dass ein Zugang zu einem unterhalb des Ladebodens 3 gelegenen Stauraum 8 auch bei befestigtem Gepäcknetz 5 problemlos möglich ist, da dieses in einfacher Weise zusammen mit dem Ladeboden 3 angehoben werden kann. Ein aufwändiges und bisher stets erforderliches Entfernen des Gepäcknetzes 5 zum Öffnen des Ladebodens 3 ist demzufolge nicht mehr erforderlich.
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Die zumindest eine randseitige/eckseitige Tasche 6 kann darüber hinaus verstärkt ausgebildet sein, insbesondere eine Kunststoff- oder eine Lederverstärkung aufweisen. Dabei ist rein exemplarisch auch denkbar, dass die eckseitigen Taschen 6 eine vergleichsweise große Gestalt aufweisen, so dass diese zumindest über einen gewissen Bereich des Längsrandes des Ladebodens ebenfalls verankerbar sind. Neben den erwähnten Taschen 6 können selbstverständlich auch die Eckbereich bzw. die Ecken querende Bänder 7 vorgesehen sein, wie dies anschaulich in 4 dargestellt ist. Die Befestigung des Gepäcknetzes 5 am Ladeboden 3 erfolgt aber auch bei dieser Ausführungsform durch ein einfaches Überstülpen der Ecken über die Ecken des Ladebodens 3.
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Generell lassen sich sämtliche Kraftfahrzeuge 1 mit klappbarem Ladeboden 3 einfach mit diesen Gepäcknetzen 5 ausrüsten und insbesondere auch nachrüsten, da diese nur über die Ecken am Ladeboden 3 eingehängt werden. Das Gepäcknetz 5 hindert dabei das Ladegut 4 zuverlässig am Verrutschen während des Fahrens. Von besonderem Vorteil ist, dass der Stauraum 8 unter dem klappbaren Ladeboden 3 auch bei montiertem Gepäcknetz 5 zugänglich bleibt. Zudem ist jederzeit eine Nachrüstung bei gebrauchten Fahrzeugen denkbar, wodurch auch deren Sicherheitsstandard noch im Nachhinein angehoben werden kann.