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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Lehne, einem Sitzkissen, einer Sitzheizung sowie einer Einstelleinrichtung zum Einstellen der Heizleistung der Sitzheizung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein mit einem derartigen Kraftfahrzeugsitz ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Gattungsgemäße Kraftfahrzeugsitze sind hinlänglich bekannt und in modernen Kraftfahrzeugen nicht mehr nur auf die Oberklasse beschränkt. Gerade bei Ledersitzen wird eine Sitzheizung als sehr angenehm empfunden, da die Ledersitze besonders bei kalten Außentemperaturen unangenehm lange kalt bleiben können. Um eine Heizleistung der Sitzheizung individuell und bedarfsgerecht einstellen zu können, wird üblicherweise eine Einstelleinrichtung vorgesehen, bspw. in Form eines Kippschalters, mit welchem die Heizleistung üblicherweise zwischen zwei und drei Stufen variiert werden kann.
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Aus der
DE 10 2007 012 631 A1 ist ein gattungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz mit einer Lehne, einem Sitzkissen, einer Sitzheizung sowie einer Einstelleinrichtung zum Einstellen der Heizleistung der Sitzheizung bekannt. Die Sitzheizung umfasst dabei zumindest eine erste Heizeinrichtung und eine zweite Heizeinrichtung, deren Heizleistung dadurch veränderbar ist, dass die erste und die zweite Heizeinrichtung parallel und in Reihe zueinander schaltbar sind. Die beiden Heizeinrichtungen können dabei bspw. im Bereich eines Sitzkissens, das heißt einer Sitzfläche, und einer Lehne angeordnet sein.
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Aus der
DE 42 42 100 A1 ist ein elektrischer Schalter in der Art eines Tastschalters zur Beaufschlagung von Stellorganen elektrisch betätigter Schiebe-Hub-Dächer in Kraftfahrzeugen bekannt. Dieser Schalter weist einen Sockel zur Aufnahme bzw. Anbringen von Schaltorganen und Betätigungselementen auf, wobei der Schalter als kombinierter Wipp- und Drucktaster ausgebildet ist und mit einer Schaltwippe für das Öffnen und Schließen des Schiebedachs sowie für das Schließen des Hubdachs und mit einer Drucktaste für das Ausstellen des Hubdachs versehen ist.
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Aus der
DE 43 38 829 C2 ist eine Schaltelementanordnung mit einem Grundkörper mit wenigstens einem Schaltelementaufnahmeplatz bekannt. Die Schaltelementanordnung weist zudem zumindest ein in den zugehörigen Aufnahmeplatz vormontiert eingefügtes Schaltelement mit einer daran gehaltenen Schalterkappe sowie eine auf den Grundkörper montierbare Abdeckung auf, die für jede Schalterkappe eine zugehörige Durchtrittsöffnung besitzt. Die Schalterkappe ist dabei nach der Vormontage des Schaltelements auf den Grundkörper und vor dem Zusammenfügen von Grundkörper und Abdeckung in wenigstens einer zur Abdeckungsmontagerichtung senkrechten Richtung gegenüber dem Grundkörper verschieblich gehalten, wobei zusätzlich Zentriermittel am Schaltelement einerseits und an der Abdeckung andererseits ausgebildet sind, die zur Zentrierung der Schaltkappe in der Durchtrittsöffnung zusammenwirken. Hierdurch soll es möglich sein, jede Schalterkappe unter Ausgleich fertigungsbedingter Toleranzen ausgerichtet in ihrer zugehörigen Durchtrittsöffnung der Abdeckung zu positionieren.
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Bei gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzen kann – wie eingangs erwähnt – die Heizleistung einer Sitzheizung üblicherweise zwischen mehreren Stufen variiert werden, wobei trotzdem je nach individuellem Empfinden die von der Sitzheizung erbrachte Heizleistung als zu stark oder zu schwach empfunden wird.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Kraftfahrzeugsitz der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch einen deutlich erhöhten Sitzkomfort auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem an sich bekannten Kraftfahrzeugsitz mit einer Lehne, einem Sitzkissen, einer Sitzheizung sowie einer Einstelleinrichtung zum Einstellen der Heizleistung der Sitzheizung nunmehr diese Sitzheizung zu partitionieren und zwar zumindest in eine erste Heizeinrichtung zum Beheizen der Lehne sowie in zumindest eine zweite Heizeinrichtung zum Beheizen des Sitzkissens bzw. der Sitzfläche. Erfindungsgemäß ist nun die Einstelleinrichtung zur Einstellung der Heizleistung der Sitzheizung derart ausgebildet, dass über diese eine Heizleistung der ersten Heizeinrichtung unabhängig von der Heizleistung der zweiten Heizeinrichtung einstellbar ist, oder umgekehrt, was bedeutet, dass auch die Heizleistung der zweiten Heizeinrichtung unabhängig von der Heizleistung der ersten Heizeinrichtung einstellbar ist. Durch die individuelle erfindungsgemäße Einstellbarkeit der Heizleistungen der Heißeinrichtungen der Sitzheizung ist es erstmals möglich, eine Heizleistung an einem Kraftfahrzeugsitz im Bereich der Lehne unabhängig von der Heizleistung der Sitzheizung im Bereich des Sitzkissens einzustellen, wodurch sich ein deutlich höherer Fahrkomfort ergibt, da bspw. Personen mit einem höheren Wärmebedürfnis im Bereich des Rückens nunmehr die Sitzheizung dort aktivieren können, wogegen die Sitzheizung bzw. zweite Heizeinrichtung zum Beheizen des Sitzkissens inaktiv bleibt. Mit der erfindungsgemäßen Sitzheizung ist erstmals ein partielles Beheizen des Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere im Bereich der Lehne oder des Sitzkissens möglich. Selbstverständlich ist bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform auch denkbar, dass mehr als zwei Heizeinrichtungen vorgesehen sind, so dass darüber hinaus einzelne Bereiche der Lehne bzw. einzelne Bereiche des Sitzkissens, das heißt der Sitzfläche, individuell beheizt werden können.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist die Einstelleinrichtung einen Drück-Kipp-Schalter zum Einstellen der Heizleistung der ersten und der zweiten Heizeinrichtung auf, wobei der Drück-Kipp-Schalter bspw. derart ausgebildet sein kann, dass ein mittiges Drücken sowohl die erste als auch die zweite Heizeinrichtung aktiviert, während ein Kippen in eine erste Richtung ausschließlich die erste Heizeinrichtung und ein Kippen in die entgegen gesetzte, zweite Richtung ausschließlich die zweite Heizeinrichtung aktiviert. Durch einen derartigen erfindungsgemäßen Drück-Kipp-Schalter ist ein besonders einfaches Steuern bzw. Einstellen der individuellen Heizleistungen der einzelnen Heizeinrichtungen möglich, wodurch nicht nur der Fahrkomfort, sondern zugleich auch der Bedienkomfort der erfindungsgemäßen Sitzheizung deutlich gesteigert werden kann.
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Zweckmäßig kann der Drück-Kipp-Schalter weiter derart ausgebildet sein, dass nach einem mittigen Drücken zum Aktivieren sowohl der ersten als auch der zweiten Heizrichtung ein anschließendes Kippen des Drück-Kipp-Schalters in die erste oder die zweite Richtung die Heizleistung der ersten Heizeinrichtung oder der zweiten Heizeinrichtung reduziert, insbesondere halbiert. Hierdurch lässt sich die Heizleistung der einzelnen Heizeinrichtungen nochmals genauer steuern bzw. einstellen, so dass nicht nur zwischen einem aktiven und einem inaktiven Zustand gewählt werden kann, sondern auch zwischen einzelnen aktiven Zuständen mit unterschiedlicher Heizleistung.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, sind auf einem ersten und/oder einem zweiten Flügel des Drück-Kipp-Schalters optische Signaleinrichtungen zum Anzeigen der jeweiligen Heizleistung der ersten oder der zweiten Heizeinrichtung angeordnet. Durch die optischen Signaleinrichtungen, welche bspw. in Form kleiner LED-Lämpchen ausgebildet sein können, kann dem Fahrer des Kraftfahrzeugs auf besonders einfache Weise die jeweils eingestellte Heizleistung der einzelnen Heizeinrichtungen visuell angezeigt werden. Denkbar ist hierbei selbstverständlich auch, dass die Heizleistung der Heizeinrichtung nach einer gewissen Zeit automatisch reduziert wird, um insbesondere eine Fahrzeugbatterie zu schonen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz,
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2 eine mögliche Ausführungsform einer Einstelleinrichtung zum Einstellen einer Heizleistung einer Sitzheizung, hier in der Ausführungsform eines Drück-Kipp-Schalters,
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3 eine Darstellung wie in 2, jedoch bei einer Frontalansicht.
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Entsprechend der 1, weist ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz 1 eine Lehne 2 sowie ein Sitzkissen 3 auf, ebenso wie eine Sitzheizung 4 und eine Einstelleinrichtung 5 (vgl. 2 und 3) zum Einstellen einer Heizleistung der Sitzheizung 4. Erfindungsgemäß weist nun die Sitzheizung 4 zumindest eine erste Heizeinrichtung 6 zum Beheizen der Lehne 2 sowie zumindest eine zweite Heizeinrichtung 7 zum Beheizen des Sitzkissens 3 auf. Weiter ist die Einstelleinrichtung 5 erfindungsgemäß derart ausgebildet, dass über diese zumindest eine Heizleistung der ersten Heizeinrichtung 6 unabhängig von der Heizleistung der zweiten Heizeinrichtung 7 einstellbar ist, oder umgekehrt. Dabei sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch die erste und zweite Heizeinrichtung 6, 7 jeweils nochmals unterteilt sein können und dadurch ein im Bereich der Lehne 2 oder des Sitzkissens 3 bereichsweises Heizen erfolgen kann. Hierzu kann die erste Heizeinrichtung 6 bspw. einzelne Heizeinrichtungen 6, 6', 6'' umfassen. Mit dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz 1 ist es somit erstmals möglich, die Lehne 2 unabhängig vom Sitzkissen 3 zu beheizen oder umgekehrt und darüber hinaus selbst individuelle Bereiche der Lehne 2 bzw. des Sitzkissens 3 jeweils individuell zu beheizen, so dass bspw. die Heizeinrichtung 6'' aktiviert wird, wogegen die Heizeinrichtungen 6 und 6' im Bereich der Lehne 2 nicht aktiviert sind.
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Generell sei nochmals angemerkt, dass nicht nur die erste Heizeinrichtung 6, sondern auch die zweite Heizeinrichtung 7 jeweils weitere individuell steuerbare Heizeinrichtungen, bspw. die Heizeinrichtung 6' und 6'' sowie die Heizeinrichtungen 7', 7'', aufweisen können, die je nach Ausstattungsvariante individuell angesteuert werden können.
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Die Einstelleinrichtung 5 zum Einstellen der Heizleistung der ersten Heizeinrichtung 6, 6', 6'' und der zweiten Heizeinrichtung 7, 7', 7'' kann bspw. als Drück-Kipp-Schalter ausgebildet sein, wie dies gemäß den 2 und 3 dargestellt ist, wobei ein mittiges Drücken in Richtung 8 sowohl die erste als auch die zweite Heizeinrichtung 6 als auch die zweite Heizeinrichtung 7 aktiviert, wogegen ein Kippen in eine erste Richtung 9 ausschließlich die erste Heizeinrichtung 6 und ein Kippen in eine zweite Richtung 10 ausschließlich die zweite Heizeinrichtung 7 aktiviert. Selbstverständlich kann dabei auch nach dem mittigen Drücken in Richtung 8, nachdem sowohl die erste als auch die zweite Heizeinrichtung 6, 7 aktiviert wurden, ein anschließendes Kippen in die erste oder die zweite Richtung 9, 10 die Heizleistung der ersten Heizeinrichtung 6 oder der zweiten Heizeinrichtung 7 reduzieren, insbesondere halbieren. Ein Kippen des Drück-Kipp-Schalters erfolgt dabei um eine Achse 11.
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Betrachtet man die 3, so kann man erkennen, dass auf einem ersten Flügel 12 des Drück-Kipp-Schalters der Einstelleinrichtung 5 ein Lehnensymbol angeordnet ist, wogegen auf einem zweiten Flügel 13 ein Sitzkissensymbol angeordnet ist, so dass ein Benutzer eine einfache Zuordnung der einzelnen Heizeinrichtungen 6, 6', 6'', 7, 7', 7'' und damit ein einfaches Betätigen derselben vornehmen kann. Zudem sind auf dem ersten und dem zweiten Flügel 12, 13 optische Signaleinrichtungen 14, bspw. in Form kleiner LED-Lampen, zum Anzeigen einer Heizleistung der ersten oder der zweiten Heizeinrichtung 6, 7 angeordnet. Je nach angeforderter Heizleistung brennt dabei entweder eine oder beide LED-Lampen der Signaleinrichtung 14, wobei selbstverständlich auch denkbar ist, dass lediglich eine LED-Lampe vorgesehen ist, die je nach angeforderter Heizleistung unterschiedlich stark leuchtet.
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Mit dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz 1 und insbesondere mit der erfindungsgemäß individuell ansteuerbaren Sitzheizung 4 kann eine deutliche Komfortsteigerung für einen Fahrer erreicht werden, da dieser zumindest die Heizleistung im Bereich der Lehne 2 unabhängig von der Heizleistung im Bereich des Sitzkissens 3 steuern und einstellen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007012631 A1 [0003]
- DE 4242100 A1 [0004]
- DE 4338829 C2 [0005]