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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Stoßwellen mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen sowie einen Therapiekopf für eine solche Vorrichtung gemäß den im Oberbegriff des Anspruchs 5 angegebenen Merkmalen.
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Vorrichtungen zur Erzeugung von Stoßwellen gehören heutzutage in der Medizintechnik auf vielen Anwendungsgebieten zum Stand der Technik. Solche Geräte zur extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) werden beispielsweise zur Nierensteinzertrümmerung, zur Heilung von Knochenbrüchen, zur Behandlung von Verkalkungen, zur Behandlung von Fersenspornbildung und dergleichen eingesetzt. Dabei gibt es Geräte unterschiedlichster Bauart, sei es hinsichtlich der Erzeugung der Stoßwellen oder hinsichtlich der Anwendung. Insbesondere bei der Schmerzbehandlung, Behandlung von Kalkablagerungen und dergleichen haben sich kleine handliche Geräte auf dem Mark etabliert, bei welchen der Wandler typischerweise manuell an den Patienten herangeführt wird.
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Weiterhin hat sich in der Medizintechnik eine Vielzahl von Elektrotherapiegeräten etabliert. Dabei hat sich in der Praxis gezeigt, dass es durchaus therapeutisch sinnvoll sein kann, die Stoßwellentherapie einerseits und die Elektrotherapie, insbesondere die Elektrostimulationstherapie andererseits zu kombinieren. In der Praxis gestaltet sich eine solche kombinierte Behandlung jedoch recht aufwändig, da die Behandlungen nacheinander mit unterschiedlichen Geräten erfolgen müssen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzeugung von Stoßwellen so auszubilden, dass sie auch zur Anwendung von Elektrotherapie nutzbar ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Vorrichtung gemäß den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Hierzu besonders prädestiniert, ist ein Therapiekopf mit den in Anspruch 5 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von Stoßwellen weist einen Therapiekopf auf, der einen elektroakustischen Wandler und eine Vorlaufstrecke zur akustischen Ankopplung des Wandlers an einen menschlichen oder tierischen Körper aufweist. Gemäß der Erfindung ist die Vorrichtung zur Anwendung von Elektrotherapie und Stoßwellentherapie ausgebildet, wobei der Therapiekopf zumindest eine an den Körper anlegbare Elektrode aufweist. Bevorzugt ist die Ausbildung der Vorrichtung der Gestalt, dass eine gleichzeitige Anwendung von Elektrotherapie und Stoßwellentherapie möglich ist, da hierdurch einerseits besondere therapeutische Erfolge erzielt werden können und andererseits bei der Behandlung eine Zeitersparnis dadurch gegeben ist, dass die Behandlung ohne Wechsel des Gerätes, d. h. also mit demselben Therapiekopf und zudem noch gleichzeitig erfolgen kann.
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Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche einerseits zur Erzeugung von Stoßwellen und andererseits zur Elektrotherapie ausgebildet ist, wobei der Therapiekopf mit dem elektroakustischen Wandler und der Vorlaufstrecke zur akustischen Ankopplung so ausgebildet ist, dass dieser auch mindestens eine Elektrode für die Elektrotherapie aufweist, die vorzugsweise so angeordnet ist, dass eine gleichzeitige Behandlung möglich ist, d. h. dass gleichzeitig mit der Stoßwellenbehandlung auch eine Elektrotherapie über die mindestens eine, typischerweise jedoch mindestens zwei Elektroden durchgeführt wird. Dabei ist die Vorrichtung konstruktiv so ausgestaltet, dass die für die Elektrotherapie erforderliche Elektrode oder Elektroden sowie die elektrischen Verbindungen dorthin so angeordnet und ausgebildet sind, dass sie die Stoßwellenerzeugung, deren Ausbreitung und deren Ankopplung an den Körper möglichst wenig behindern.
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Vorteilhaft weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Steuereinheit für die Sfoßwellenerzeugung und eine weitere Steuereinheit für die Elektrotherapie auf. Dies ist herstellungstechnisch besonders günstig, da bekannte Steuereinheiten der jeweiligen Gerätetypen eingesetzt werden können und lediglich geringe Anpassungen erforderlich sind. Vorteilhaft werden die beiden Steuereinheiten in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet, wobei gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorzugsweise auch ein gemeinsames Bedienfeld vorgesehen ist, beispielsweise derart, dass ein Teil des Bedienfeldes für die Stoßwellentherapie und ein Teil des Bedienfeldes für die Elektrotherapie sowie ein überschneidender Bereich für beide, beispielsweise für Start und Stopp vorgesehen ist.
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Für die Elektrotherapie besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung am Therapiekopf mindestens zwei Elektroden aufweist, die mit unterschiedlichem Potential beaufschlagbar sind. Es versteht sich, dass auch mehrere Elektroden bzw. Elektrodenpaare am Therapiekopf angeordnet sein können. Allerdings ist bei der Anordnung mehrerer Elektroden vermehrt darauf zu achten, dass durch diese keine Abschattung der Stoßwellen erfolgt, sei es durch die Elektroden oder auch durch die elektrischen Leitungsverbindungen dorthin.
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Dabei hat sich insbesondere die Ausgestaltung des Therapiekopfes als problematisch herausgestellt, da sowohl die Elektroden als auch die Vorlaufstrecke einen möglichst intensiven Körperkontakt benötigen, sich jedoch andererseits nicht behindern dürfen, d. h. insbesondere, dass durch die Elektroden keine Verschlechterung der Stoßwelleneinleitung in den Körper erfolgen darf.
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Der erfindungsgemäße Therapiekopf für eine Vorrichtung zur Stoßwellen- und Elektrotherapie weist einen elektroakustischen Wandler und eine Vorlaufstrecke zum Ankoppeln des elektroakustischen Wandlers an einen menschlichen oder tierischen Körper auf, wobei am Therapiekopf am körperseitigen Ende der Vorlaufstrecke oder nahe diesem Ende mindestens eine Elektrode angeordnet ist. Diese mindestens eine Elektrode kann entweder an der Vorlaufstrecke selbst oder neben der Vorlaufstrecke angeordnet sein. In jedem Falle ist die Anordnung so, dass ein direkter Körperkontakt gleichzeitig mit der Vorlaufstrecke möglich ist, um sicherzustellen, dass sowohl die Elektrotherapie als auch die Stoßwellentherapie mit nur einem Therapiekopf durchgeführt werden kann. Vorzugsweise ist die Ausgestaltung dabei der Gestalt, dass eine gleichzeitige Behandlung mit beiden Therapien erfolgen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, die elektrische Verbindung zu der mindestens einen Elektrode am körperseitigen, also am distalen Ende der Vorlaufstrecke durch die Vorlaufstrecke selbst zu bilden, der Gestalt, dass die die Vorlaufstrecke bildende Flüssigkeit oder das die Vorlaufstrecke bildende Gel elektrisch leitend ausgebildet ist und einerseits leitend mit der mindestens einen Elektrode und andererseits mit dem entsprechenden elektrischen Anschlusskontakt im Therapiekopf, also neben dem elektroakustischen Wandler oder an diesem, verbunden ist. Durch eine solche Ausbildung sind keinerlei Leitungsverbindungen im Bereich der Vorlaufstrecke erforderlich, welche die Stoßwellenbehandlung, insbesondere die Übertragung der Stoßwellen vom elektroakustischen Wandler bis an oder in den Körper behindern könnten.
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Grundsätzlich ist es erforderlich, dass mindestens eine Elektrode an oder neben der Vorlaufstrecke mit direktem Körperkontakt angeordnet ist, wobei die für die Behandlung ebenfalls erforderliche zweite Elektrode gegebenenfalls auch an andere Stellen des Körpers angreifen kann. Bevorzugt befinden sich jedoch beide Elektroden in unmittelbarer Nähe der Vorlaufstrecke, d. h. am distalen Ende der Vorlaufstrecke oder unmittelbar daneben, und zwar so, dass sie gleichzeitig mit der Vorlaufstrecke Körperkontakt aufweisen. Es versteht sich, dass bei einer solchen Ausgestaltung auch beide Elektroden elektrisch leitend mit dem entsprechenden Potential beaufschlagt werden müssen, wobei die Leitungsführung voneinander isoliert erfolgen muss, damit die Elektroden mit unterschiedlichem Potential beaufschlagt werden können.
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Wenn, was gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein kann, die Flüssigkeit oder das Gel der Vorlaufstrecke elektrisch leitend ausgebildet sind und die elektrische Verbindung zur Elektrode bilden, dann ist es bei Anordnung von zwei oder mehreren Elektroden, die mit unterschiedlichem Potential beaufschlagt werden sollen, zweckmäßig, die Vorlaufstrecke elektrisch geteilt auszubilden, d. h. die elektrisch leitende Flüssigkeit durch im Wesentlichen in Achsrichtung der Vorlaufstrecke verlaufende isolierende Wände, Fallen oder dergleichen zu teilen. Es versteht sich, dass die dann elektrisch voneinander isolierten Teile der Vorlaufstrecke einerseits mit mindestens einer Elektrode und andererseits mit dem entsprechenden elektrischen Anschlusskontakt am Therapiekopf verbunden sind.
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Konstruktiv weniger aufwändig ist es, was gemäß der Erfindung alternativ vorgesehen ist, die Elektrode oder die Elektroden an der Vorlaufstrecke selbst, nämlich am distalen Ende anzubringen und die elektrische Verbindung dorthin durch Leiterbahnen zu bilden. Dann ist es zweckmäßig, zumindest den distalen Teil der Vorlaufstrecke durch ein Gelpad oder eine umkapselte Flüssigkeit zu bilden und eine Elektrode mit zugehöriger Leiterbahn auf der Außenseite des Gelpads oder der Kapselung aufzubringen. Elektrode und Leiterbahn sind dann vergleichsweise dünn, sodass sie der Bewegung des Gelpads bzw. der Kapselung folgen können und somit auch die Stoßwellenausbreitung praktisch nicht behindern. Vorteilhaft werden dabei die Elektrode und die zugehörige Leiterbahn durch eine metallische Schicht oder eine elektrisch leitende Kunststoffschicht gebildet. Diese Schichten sollen vergleichsweise dünn sein, damit sie der Bewegung der Kapselung bzw. des Gelpads folgen und damit die Ausbreitung der Stoßwellen und die Ankopplung an den Körper möglichst wenig behindern.
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Alternativ ist gemäß der Erfindung vorgesehen, die Elektrode oder die Elektroden sowie die dahinführenden elektrischen Leitungen nicht in oder an der Vorlaufstrecke anzubringen, sondern eine die Vorlaufstrecke umgebende Manschette vorzusehen, die axial ausfahrbar ist und deren distales Ende eine oder mehrere Elektroden aufweist, wobei die elektrischen Leitungen zu der oder den Elektroden durch die Manschette geführt sind. Eine solche Manschette kann faltenbalgähnlich ausgebildet sein, die elektrischen Leitungen können schraubenlinienförmig im Mantel der Manschette eingegliedert sein. Die Manschette sollte eine gewisse Vorspannung in distaler Richtung haben, damit die Elektroden sicher am Körper anliegen, wenn die Vorlaufstrecke dort anliegt.
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Alternativ ist gemäß der Erfindung vorgesehen, eine Elektrode am Ende eines Teleskops anzuordnen, das unmittelbar neben der Vorlaufstrecke platziert wird, und in welchem ein elektrischer Leiter zur Elektrode aufgenommen wird. Auch kann der elektrische Leiter zur Elektrode durch das Teleskop selbst oder einen Teil davon gebildet werden, wenn dieses beispielsweise aus Metall besteht. Gegebenenfalls können mehrere Teleskope mit distalseitig daran angeordneten Elektroden vorzugsweise gleichmäßig oder in bestimmten Abständen verteilt über den Umfang der Vorlaufstrecke angeordnet sein. Um sicherzustellen, dass die Elektroden am Körper anliegen, ist es zweckmäßig, das Teleskop in Ausfahrrichtung vorzuspannen, beispielsweise durch eine innerliegende Schraubenfeder. Alternativ kann ein Teleskop innen mit Druck beaufschlagter Flüssigkeit versorgt werden, die das distale Ende in Richtung auf den Körper drückt. Eine entsprechende Flüssigkeitsversorgung kann beispielsweise in Kombination mit der Flüssigkeitsversorgung der Vorlaufstrecke erfolgen, wenn eine solche wandlerseitig vorgesehen ist.
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Konstruktiv besonders einfach ist es, wenn sowohl die Elektrode als auch der dorthin führende Leiter durch einen Metalldraht gebildet wird, der das distale Ende der Vorlaufstrecke überspannt und die Elektrode mit dem entsprechend hierfür geräteseitig vorgesehenen elektrischen Potential beaufschlagt.
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Vorteilhaft weist der erfindungsgemäße Therapiekopf ein Gehäuse auf, das den elektroakustischen Wandler aufnimmt, wobei die Vorlaufstrecke typischerweise an diesem Gehäuse befestigt oder befestigbar ist, beispielsweise bei austauschbaren Gelpads, wobei innerhalb dieses Gehäuses mindestens ein elektrischer Anschluss für die mindestens eine Elektrode vorgesehen ist. Ein solcher elektrischer Anschluss kann als Teil einer Steckverbindung oder auch flächig als Anschlusskontakt ausgebildet werden, dessen Gegenkontakt beispielsweise durch eine Leiterbahn gebildet wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. der erfindungsgemäße Therapiekopf kann grundsätzlich mit Schallquellen jeglicher Art ausgestattet sein. So können elektrohydraulische, magnetische oder piezoelektrische Stoßwellensysteme eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft werden Stoßwellensysteme mit einem planar abstrahlenden oder fokussierenden Wandler eingesetzt, es können jedoch auch Wandler mit punkt-, linien- oder ringförmigen Abstrahlcharakteristiken vorgesehen sein. Dabei kann die erfindungsgemäße Ausbildung sowohl bei vergleichsweise großen stationären Geräten vorgesehen sein, als auch bei kleinen Therapieköpfen, wie sie typischerweise zum manuellen Bedienen, also zum Führen mit der Hand vorgesehen sind.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
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1 den grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2a in stark vereinfachter Seitenansicht, eine Ausführungsform eines Therapiekopfes,
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2b eine Draufsicht und eine Seitenansicht der Vorlaufstrecke des Therapiekopfes gemäß 1,
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3 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Therapiekopfes,
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4a eine Seitenansicht einer anderen Bauform des Therapiekopfes,
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4b eine Draufsicht auf den Therapiekopf gemäß 4a,
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5a eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Therapiekopfes und
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5b eine Draufsicht auf den Therapiekopf gemäß 5a.
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1 zeigt den grundsätzlichen gerätemäßigen Aufbau eines Geräts zur gleichzeitigen Anwendung von Elektrotherapie und Stoßwellentherapie. Das Gerät weist ein Gehäuse 1 auf, in dem eine Steuereinheit 2 eines Stoßwellentherapiegeräts sowie eine Steuereinheit 3 eines Elektrotherapiegeräts eingebaut ist. Die Steuereinheiten 2, 3 an sich entsprechen dem Stand der Technik, auf den insoweit verwiesen wird. An dem Gehäuse 1 ist ein zentrales Bedienpanel angeordnet, an dem sowohl die Einstellungen für die Stoßwellentherapie als auch die Einstellungen für die Elektrotherapie erfolgen können, wobei die Bedienfelder überlappend angeordnet sind, und im Überlappungsbereich die Einstellungen erfolgen, die für beide Geräte wirksam sind, wie beispielsweise Start, Stopp und Zeitdauer der Anwendung.
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An diese im Gehäuse 1 angeordneten Steuereinheiten ist ein gemeinsamer Therapiekopf 4 angeschlossen, mit dem sowohl die Elektrotherapie als auch die Stoßwellentherapie durchgeführt werden kann, und zwar bei den nachfolgend dargestellten Ausführungen auch gleichzeitig. Der Therapiekopf 4 steht symbolisch für einen beliebigen elektro-akustischen Wandler zur Erzeugung von Stoßwellen mit Vorlaufstrecke sowie daran angeordneten Elektroden für die Elektrotherapie.
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Der grundsätzliche Aufbau eines Therapiekopfes ist anhand von
2 dargestellt. Der Kopf besteht aus einem Therapiekopfgehäuse
5, das in der Darstellung nach
2a in seinem unteren Teil als Griffteil
6 zum Umfassen mit einer Hand ausgebildet ist und an dem dort unteren, im Betrieb proximalen Ende die Anschlussleitungen zu den Steuereinheiten
2 und
3 in einem Kabel herausgeführt sind. Innerhalb des Gehäuses
5 ist ein in der Darstellung nach
2a nicht sichtbarer elektroakustischer Wandler eingebaut, und zwar eine selbst fokussierende Wandlerkalotte, die mit piezoelektrischen Elementen bestückt ist und zur Erzeugung von Stoßwellen dient. Der Fokus der Wandlerkalotte ist in
2a mit
7 gekennzeichnet und liegt bei der Therapie typischerweise im Körper. Um die Schallwellen verlustarm in den Körper einzubringen, ist eine Vorlaufstrecke
8 vorgesehen, die in der vorliegenden Ausführung als Gelkissen/Gelpad ausgebildet ist, das proximalseitig an den elektroakustischen Wandler angekuppelt ist und distalseitig eine Stirnfläche
9 aufweist, mit der die Ankopplung an den zu behandelnden Körper erfolgt. Ein vergleichbarer Aufbau eines Therapiekopfes nur für die Stoßwellentherapie ist beispielsweise aus
DE 199 49 426 bekannt, auf die in diesem Zusammenhang ausdrücklich verwiesen wird. Im Unterschied zu bekannten Therapieköpfen für die Stoßwellentherapie weist das die Vorlaufstrecke
8 bildende Gelpad an der distalen Stirnfläche
9 zwei Elektroden
10 auf, die über elektrische Leiter in Form von Leiterbahnen
12 mit Kontakten
13 an der proximalen Umfangsfläche des Gelpads
8 verbunden sind. Diese Kontakte
13 sind elektrisch leitend mit im Gehäuse
5 angeordneten Gegenkontakten verbunden, welche beim Aufsetzen des Gelpads
8 auf den elektroakustischen Wandler, bzw. das Gehäuse
5 kontaktiert werden und dann die elektrische Verbindung zwischen der Steuereinheit
3 für Elektrotherapie und den Elektroden
10 herstellen. Auf diese Weise können die Elektroden
10, wie bei Elektrotherapiegeräten bekannter Art üblich, mit unterschiedlichem Potential beaufschlagt werden, welches über die Stirnfläche
9 an die Oberfläche eines Körpers angekuppelt sind.
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Es kann also beim Anliegen der Stirnfläche 9 am Körper einer zu therapierenden Person eine Elektrostimulation über die an der Haut anliegenden Elektroden 10 und andererseits eine Stoßwellentherapie oder -stimulation innerhalb des Körpers, und zwar etwa im Bereich des Fokus 7 gleichzeitig erfolgen. Durch Austausch der Vorlaufstrecke 8 gegen eine Vorlaufstrecke anderer Geometrie oder Abmessungen sowie durch die Gestaltung der Elektroden-Kontaktflächen kann die Eindringtiefe in den Körper variiert werden sowie gegebenenfalls auch die Fokussierung.
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Bei dem anhand von 3 dargestellten Therapiekopf 4', handelt es sich grundsätzlich vom Aufbau her um einen solchen für die Stoßwellentherapie, der durch einen am Gehäuse umfänglich befestigten ringförmigen Körper 14 über den Umfang um 180° versetzte Elektroden 10' am Therapiekopf 4' aufweist, die an teleskopartigen Gebilden durch Federkraft nach distalwärts ausfahren, also dafür sorgen, dass die Elektroden 10' beim Anlegen der Stirnfläche 9 an den Körper ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft dieser Stirnfläche 9 am Körper anliegen und diesen kontaktieren. Wie der Darstellung gemäß 3 zu entnehmen ist, erfolgt die elektrische Verbindung zur Steuereinheit 3 über eine Anschlussleitung 19, die direkt von dem ringförmigen Körper 14 abgeht. Eine solche Ausbildung ist insbesondere prädestiniert, wenn an einem vorhandenen Stoßwellentherapiegerät, insbesondere dem Therapiekopf, die für die Elektrotherapie erforderlichen Elektroden nachgerüstet werden sollen. Bei Festeinbau, d. h. bei Neukonstruktionen wird das hier nach außen geführte Anschlusskabel 19 in das Gehäuse 5 integriert und wie bei der anhand der 2a vorbeschriebenen Ausführungsform am proximalen Ende des Griffteils 6 mit herausgeführt. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Elektroden 10' und die diese tragenden Stäbe 16 aus Metall, wohingegen die Teleskoprohre 17, also der Teil, aus dem die Stäbe 16 austreten, aus Kunststoff sind und somit die Elektroden 10' bzw. die damit verbundenen Stäbe 16 zueinander isolieren.
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Bei der Ausführung des Therapiekopfes 4'', der anhand der 4a und 4b dargestellt ist, sind insgesamt sechs Elektroden 10'' vorgesehen, die am distalen Ende einer Manschette 18 angeordnet sind, die in ähnlicher Form wie das ringförmige Bauteil 14 der vorbeschriebenen Ausführungsform am Therapiekopfgehäuse 5 befestigt ist. Die Elektroden 10'' sind über elektrische Leitungen im Bereich der Manschette 18 angeschlossen und über ein dort extern herausgeführtes Kabel 19 mit der Steuereinheit 3 verbunden sind. Die Manschette 18 ist faltenbalgähnlich aufgebaut und weist eine Vorspannung in Ausfahrrichtung auf, sodass sichergestellt ist, dass die Kontakte 10'' dann, wenn die Stirnfläche 9 der Vorlaufstrecke 8 am Körper anliegt, diese umgebend ebenfalls an der Körperoberfläche anliegen. Auch diese Bauausführung eignet sich zum Nachrüsten vorhandener Stoßwellentherapieköpfe, kann jedoch auch ohne weiteres in Neukonstruktionen integriert werden, wobei auch dann die Kabelführung zweckmäßigerweise durch das distale Ende des Griffteils 6 erfolgt.
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Die vorbeschriebenen Ausführungsformen zeigen sämtlichst Therapieköpfe mit selbstfokussierenden kalottenförmigen Wandlern. Anhand der 5a und 5b ist ein Therapiekopf 4''' mit einem Planarwandler dargestellt. Dort ist die Vorlaufstrecke in dem distalen Endbereich des Therapikopfgehäuses 20 integriert. Die Elektroden sind dort durch elektrisch leitende Drähte 21 gebildet, die über eine Ankoppelmembran 22 gespannt sind, welche den Planarwandler mit dem zu behandelnden Körper akustisch verbindet. Die Drähte 21 bilden im Bereich der distalen Stirnseite des Therapiekopfes die Elektroden und im Übrigen die Leitungsverbindungen zu den hier ebenfalls proximalseitig im Griffteil 6 herausgeführten Anschlussleitungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Steuereinheit für die Stoßwellentherapie
- 3
- Steuereinheit für die Elektrotherapie
- 4
- Therapiekopf 2a, 2b
- 4'
- Therapiekopf 3
- 4''
- Therapiekopf 4a, 4b
- 4'''
- Therapiekopf 5a, 5b
- 5
- Therapiekopfgehäuse
- 6
- Griffteil
- 7
- Fokus
- 8
- Vorlaufstrecke, Gelpad
- 9
- Stirnfläche von 8
- 10, 10', 10''
- Elektrode
- 12
- Leiterbahnen
- 13
- Kontakte
- 14
- ringförmiger Körper
- 16
- Stäbe
- 17
- Teleskoprohre
- 18
- Manschette
- 19
- Anschlusskabel
- 20
- Therapiekopfgehäuse 5
- 21
- Drähte
- 22
- Membran
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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