DE102011089259A1

DE102011089259A1 - Herstellungsverfahren für elastomeres Lager und vorspannbares Buchsenlager

Info

Publication number: DE102011089259A1
Application number: DE201110089259
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Marx
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: Boge Elastmetall GmbH
Priority date: 2011-12-20
Filing date: 2011-12-20
Publication date: 2013-06-20

Abstract

Das vorgeschlagene Verfahren zur Herstellung eines vorgespannten elastomeren Buchsenlagers geht von einem Lager aus, welches im Wesentlichen aus einem als Hohlkörper ausgebildeten Innenteil (1), einer das Innenteil (1) umgebenden Außenhülse (4) und einem zwischen dem Innenteil (1) und der Außenhülse (4) angeordneten elastomeren Lagerkörper (3) besteht, wobei letzterer haftend mit dem Innenteil (1) und der Außenhülse (4) verbunden wird. Die Vorspannung des elastomeren Lagerkörpers (3) dadurch erreicht, dass für das Innenteil (1) ein hohlzylindrisches Element mit einer in seiner axialen Erstreckungsrichtung ausgebildeten Taille (2) verwendet wird und dieses nach dem Vulkanisationsvorgang durch Aufweiten des taillierten Bereiches in eine zylindrische Form überführt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Lösung zur Erzeugung einer Vorspannung in dem elastomeren Lagerkörper eines Buchsenlagers. Sie bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines entsprechenden elastomeren Buchsenlagers, dessen Lagerkörper in radialer Richtung vorgespannt beziehungsweise vorspannbar ist. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein entsprechend ausgebildetes, vorspannbares Buchsenlager.
Elastomere Buchsenlager der gattungsgemäßen Art, auf welche sich die vorliegende Erfindung bezieht, bestehen im Wesentlichen aus einem häufig metallischen, vorzugsweise hohlzylindrischen Innenteil, aus einer das Innenteil vorzugsweise konzentrisch umgebenden Außenhülse und einem zwischen dem Innenteil und der Außenhülse angeordneten elastomeren Lagerkörper. Je nach Ausbildungsform und Einsatzzweck ist der elastomere Lagerkörper im Allgemeinen sowohl mit dem Innenteil als auch mit der Außenhülse durch Vulkanisation haftend verbunden. Lager der genannten Art werden vor allem im Fahrzeugbau und hier insbesondere zur Lagerung von Fahrwerksteilen beziehungsweise im Bereich der Radaufhängung in großem Umfang eingesetzt. Sie dienen dabei der Dämpfung von Schwingungen, welche durch Fahrbahnunebenheiten verursacht und vom Fahrwerk auf die Karosserie übertragen werden sowie zur akustischen Entkopplung von Karosserie und Fahrwerk. Hierbei sind die Buchsenlager enormen Belastungen ausgesetzt, durch welche unter anderem die Gefahr besteht, dass sich der elastomere Lagerkörper von dem Innenteil löst. Um dem vorzubeugen und somit die Dauerlaufeigenschaften gattungsgemäßer Lager zu erhöhen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Elastomer des Lagerkörpers in radialer Richtung vorzuspannen. Dies geschieht in der Praxis dadurch, dass die das Innenteil mit dem Lagerkörper umgebende und ebenfalls mit dem Lagerkörper haftend verbundene Außenhülse des Lagers nach dem der haftenden Verbindung der Lagerteile dienenden Vulkanisationsvorgang einer Kalibrierung unterzogen wird, bei welcher die Außenhülse über ihren gesamten Umfang hinweg mit einem radial nach innen gerichteten Druck beaufschlagt wird. Im Ergebnis dieses Kalibriervorgangs werden der Durchmesser der Außenhülse reduziert und hierdurch das zwischen der Außenhülse und dem Innenteil angeordnete Elastomer des Lagerkörpers in radialer Richtung vorgespannt.
Ein entsprechendes, radial vorgespanntes elastomeres Buchsenlager wird beispielsweise bereits in der AT 15 92 46 B beschrieben.
Neben der Verbesserung der Dauerlaufeigenschaften kann durch die Erzeugung einer Vorspannung in dem elastomeren Lagerkörper das Verhalten der Lager bei dynamischen Belastungen vorteilhaft beeinflusst werden. Insbesondere lassen sich hierdurch die radiale Steifigkeit der Lager erhöhen und eine häufig gewünschte Kennungsspreizung erreichen. Im Hinblick auf die vorgenannte Kennungsspreizung ist es im Zusammenhang mit dem Einsatz der Lager, zum Beispiel zur Lagerung der Querlenker eines Kraftfahrzeugs, häufig wünschenswert, dass die Lager eine möglichst hohe radiale Steifigkeit aufweisen, aber gleichzeitig in Bezug auf axiale, torsionale und kardanische Belastungen deutlich weicher abgestimmt sind. Eben dieses lässt sich ebenfalls, wenngleich auch häufig unter Eingehung von Kompromissen, durch die Erzeugung einer radialen Vorspannung in dem elastomeren Lagerkörper für Buchsenlager vorteilhaft erreichen. In Bezug auf die angesprochene Kennungsspreizung hat es sich jedoch gezeigt, dass mit der in der AT 15 92 46 B beschriebenen Lösung die häufig gewünschte Kennungsspreizung nur innerhalb verhältnismäßig enger Grenzen realisierbar ist.
Eine höhere radiale Vorspannung in dem Lagerkörper und damit höhere radiale Steifigkeiten bei gleichzeitig insbesondere weicher axialer und torsionaler Kennung lassen sich unter Einsatz einer in der DE 102 27 978 B4 beschriebenen Lösung erreichen. Nach der in der genannten Druckschrift beschriebenen und auch in der Praxis bereits erfolgreich angewendeten Lösung wird für die Außenhülse des Buchsenlagers ein hohlzylindrisches Element eingesetzt, welches zwischen seinen axialen Enden radial nach außen gewölbt ist beziehungsweise einen bauchigen Abschnitt mit einem sich vergrößernden Durchmesser aufweist. Ein entsprechendes Buchsenlager mit einer solchermaßen ausgebildeten Außenhülse wird nach der Vulkanisation ebenfalls einem Kalibriervorgang unterzogen. Hierbei wird die Außenhülse, welche zunächst eine nach außen gerichtete Wölbung beziehungsweise einen bauchigen Abschnitt aufweist, in eine im Wesentlichen zylindrische Form überführt. Im Zuge dessen wird eine besonders hohe radiale Vorspannung in dem elastomeren Lagerkörper erreicht, so dass Lager der genannten Art einen Kennungsverlauf mit einer im mittleren Bereich besonders hohen zu den äußeren axialen Enden hin geringfügig abnehmenden radialen Steifigkeit aufweisen. Gleichzeitig zeichnen sich die Lager durch eine axial und torsional weiche Kennung aus. Auch die kardanische Kennung ist, wenngleich noch verhältnismäßig hart, gegenüber der radialen Steifigkeit deutlich geringer.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine alternative Lösung zur Realisierung einer radialen Vorspannung in dem Elastomer des Lagerkörpers eines Buchsenlagers zur Verfügung zu stellen, welche gegebenenfalls vorteilhafterweise mit der bereits bekannten Lösung unter Verwendung einer bauchigen Außenhülse kombinierbar ist.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Ein mit dem betreffenden Verfahren bezüglich seiner Ausbildung korrespondierendes, die Aufgabe lösendes vorspannbares Buchsenlager ist durch den ersten Sachanspruch charakterisiert.
Das zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagene Verfahren zur Herstellung eines vorgespannten elastomeren Buchsenlagers geht von einem gattungsgemäß ausgebildeten Lager aus, welches im Wesentlichen aus einem als Hohlkörper ausgebildeten Innenteil, einer das Innenteil umgebenden Außenhülse und einem zwischen dem Innenteil und der Außenhülse angeordneten elastomeren Lagerkörper besteht. Auch nach dem zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagenen Verfahren wird der Lagerkörper, wie aus dem Stand der Technik bekannt, in einem Vulkanisationsvorgang haftend mit dem Innenteil und der Außenhülse verbunden. Grundsätzlich ist es denkbar, die vorgenannten, das Buchsenlager ausbildenden Komponenten als vorgefertigte Einzelteile zu realisieren, sie zusammenzufügen und dann in dem Vulkanisationsvorgang haftend miteinander zu verbinden. Vorzugsweise werden jedoch lediglich das Innenteil und die Außenhülse vorgefertigt und das den Lagerkörper ausbildende Elastomer durch Gießen beziehungsweise Spritzgießen in einer dafür geeigneten Form, in welche das Innenteil und die Außenhülse zuvor eingelegt werden, zwischen Innenteil und Außenhülse eingebracht. Vorzugsweise in der gleichen Form erfolgt dann die Vulkanisation zur haftenden Verbindung der Komponenten. Um eine gute Haftung zwischen den Komponenten zu erreichen werden außerdem das Innenteil auf seiner Außenfläche und die Außenhülse auf ihrer Innenfläche vor dem Einfügen in die der Erzeugung des Lagerkörpers und der Vulkanisation dienende Form mit einer Haftvermittlungsschicht versehen.
Erfindungsgemäß wird die Vorspannung des elastomeren Lagerkörpers dadurch erreicht, dass für das Innenteil ein hohlzylindrisches Element mit einer in seiner axialen Erstreckungsrichtung ausgebildeten Taille verwendet wird und dieses nach dem Vulkanisationsvorgang durch Aufweiten des taillierten Bereiches in eine zylindrische Form überführt wird. Durch das Aufweiten des Innenteils beziehungsweise seines taillierten Bereiches werden insbesondere in diesem Abschnitt eine Vorspannung des zwischen dem Innenteil und der Außenhülse angeordneten Elastomers und damit eine besonders hohe radialen Steifigkeit des Buchsenlagers erreicht.
Das Aufweiten des ursprünglich tailliert ausgebildeten Innenteils erfolgt vorzugsweise dadurch, dass das Innenteil aufgedornt wird, das heißt, dass in das Innenteil ein vorzugsweise metallisches Element eingepresst wird, dessen größter Außendurchmesser größer ist als der geringste Innendurchmesser des Innenteils vor seiner Aufweitung. Je nach dem Einsatzzweck des Lagers kann dabei das zur Aufweitung des Innenteils dienende metallische Element beispielsweise als zusätzlicher Lagerkern auch in dem Innenteil des Lagers verbleiben. Eine sehr praxisgerechte Gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ferner darin bestehen, dass der taillierte Bereich des Innenteils mittels eines Bauteils einer mit dem Buchsenlager auszustattenden Vorrichtung, also eines ohnehin am Einbauort vorhandenen Bauteils erfolgt. Gerade hierin kann je nach dem Einsatzzweck des Lagers ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung gegenüber der Verwendung einer nach außen gewölbten beziehungsweise bauchigen Außenhülse bestehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn zur Erzeugung einer Vorspannung des Lagerkörpers, bei Verwendung einer bauchigen Außenhülse beziehungsweise eines bauchigen Außenrohrs ein zusätzlicher Kalibriervorgang erforderlich wäre, wohingegen entsprechendes bei der Verwendung eines taillierten Innenteils gewissermaßen als Begleiteffekt erreicht wird, wenn das Buchsenlager bei der Montage am Einbau ohnehin mit seinem Innenteil auf ein Bauteil aufgepresst werden muss. Die erfindungsgemäße Lösung bietet sich demnach sicherlich insbesondere dann an, wenn das Lager über eine Presspassung seines Innenteils an Komponenten einer mit ihm auszustattenden Vorrichtung, wie einem Fahrzeug, zu befestigen ist. Mit der Realisierung dieser Presspassung, bei der eine entsprechende Komponente der Vorrichtung beziehungsweise des Fahrzeugs in die Durchgangsbohrung des taillierten Innenteils eingepresst wird, erfolgt hierbei die Überführung des Innenteils in eine zylindrische Form und damit die Erzeugung der radialen Vorspannung in dem Elastomer des Lagerkörpers.
In besonders vorteilhafter Weise kann die erfindungsgemäße Lösung gegebenenfalls mit der aus dem Stand der Technik bekannten Lösung der Verwendung einer radial nach außen gewölbten Außenhülse kombiniert werden. Durch die Kombination beider Maßnahmen lässt sich eine ganz besonders hohe Vorspannung und damit radiale Steifigkeit des Lagerkörpers realisieren. Für den Fachmann wird hierbei das Potenzial erkennbar, dass es die erfindungsgemäße Lösung und deren eventuelle Kombination mit der bekannten Lösung ermöglicht, die Maßnahmen zur Erzeugung der Vorspannung im dem Lagerkörper gezielt auf die jeweiligen Anforderungen, insbesondere auf das jeweils gewünschte Kennungsverhalten beziehungsweise je nach erforderlicher Kennungsspreizung abzustimmen. In Abhängigkeit vom Einsatzfall beziehungsweise vom Einbauort des entsprechenden Buchsenlagers ist es dabei gegebenenfalls auch möglich, beide genannten Lösungen miteinander zu kombinieren und hierbei sowohl das ursprünglich taillierte Innenteil als auch die ursprünglich zumindest in einem Abschnitt nach außen gewölbte Außenhülse im Zuge des Verbaus beziehungsweise der Montage des Lagers am Einbauort in eine zylindrische Form zu überführen und dabei die Vorspannung in dem Elastomer zu erzeugen.
Korrespondierend mit dem zuvor vorgestellten Verfahren besteht das erfindungsgemäße vorspannbare elastomere Buchsenlager aus einem Innenteil, einer das Innenteil umgebenden Außenhülse und einem zwischen dem Innenteil und der Außenhülse angeordneten, mit ihnen durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper. Dabei ist das Innenteil erfindungsgemäß als ein verformbares, zwischen seinen axialen Enden eine Taille aufweisendes, hohlzylindrisches Element ausgebildet. Aufgrund seiner Verformbarkeit kann das taillierte Innenteil in einem der Fügung der zuvor genannten Lagerkomponenten nachgeschalteten, gesonderten Umformvorgang oder im Zuge eines bestimmungsgemäßen Verbaus des Buchsenlagers durch Einpressen eines vorzugsweise metallischen Elements mit einem gegenüber dem geringsten Innendurchmesser des taillierten Innenteils größeren Außendurchmesser in das Innenrohr in radialer Lagerrichtung vorgespannt werden. Ebenfalls korrespondierend mit dem Verfahren kann gegebenenfalls zudem die Außenhülse eines solchen Lagers als verformbares, zwischen seinen axialen Enden eine bauchartige Erweiterung seines Durchmessers aufweisendes hohlzylindrisches Element ausgebildet sein. Hierbei kann dann die in vorgenannter Weise ausgebildete Außenhülse ebenfalls wiederum im Zuge eines nachgeschalteten, gesonderten Umformvorgangs oder im Zuge des bestimmungsgemäßen Verbaus des Buchsenlagers in eine zylindrische Form überführt und dadurch der Lagerkörper zusätzlich in radialer Richtung vorgespannt werden. Das Innenteil des erfindungsgemäßen Buchsenlagers kann aus Metall oder aus Kunststoff bestehen. Gleiches gilt, unabhängig von der Beschaffenheit des Innenteils, für die Außenhülse des Buchsenlagers.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert werden, wobei zudem in einer der Zeichnungen der bereits bekannte Stand der Technik dargestellt ist. In den Zeichnungen sind hinsichtlich ihrer Benennung gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Die Figuren zeigen im Enzelnen:
1: eine grundsätzliche Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Buchsenlagers,
2: ein durch Kombination der erfindungsgemäßen Lösung mit der aus dem Stand der Technik bekannten Lösung realisiertes elastomeres Buchsenlager,
3: ein Buchsenlager nach dem Stand der Technik.
Die 3 zeigt ein elastomeres Buchsenlager nach dem Stand der Technik entsprechend der aus der DE 102 27 978 B4 bekannten technischen Lösung. Das Lager, von welchem in der Figur eine Hälfte in einer axial geschnittenen Ansicht gezeigt ist, besteht aus einem hohlzylindrischen Innenteil 1, einer das Innenteil 1 umgebenden Außenhülse 4 und dem zwischen dem Innenteil 1 und der Außenhülse 4 angeordneten, mit ihnen durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper 3. Die Außenhülse 4 weist, wie in der Darstellung zu erkennen, eine fassähnliche Form beziehungsweise die Form eines zwischen seinen axialen Enden 8, 9 radial nach außen gewölbten Zylinders mit einer bauchigen Erweiterung 5 auf. Bei der Fertigung des Lagers werden zunächst die Außenfläche des das Innenteil 1 ausbildenden Elements und die Innenfläche des die Außenhülse 4 ausbildenden Elements mit der bauchigen Erweiterung 5 jeweils mit einer haftvermittelnden Schicht versehen. Danach werden das Innenteil 1 und, zu diesem in konzentrischer Anordnung, die bauchige Außenhülse 4 in eine hier nicht dargestellte Form eingelegt, in welche im Zuge eines Gießvorgangs das Elastomer zur Ausbildung des Lagerkörpers 3 zwischen Innenteil und Außenhülse eingebracht wird. In einem sich an den Gießvorgang anschließenden Vulkanisationsschritt werden das Innenteil 1 mit dem Lagerkörper 3 sowie der Lagerkörper 3 mit der Außenhülse 4 haftend verbunden. Das in der 3 im Axialschnitt gezeigte Buchsenlager wird nach dem Vulkanisationsvorgang kalibriert, indem auf die rotationssymmetrische Außenhülse 4 über ihren gesamten Umfang Druck ausgeübt wird. Dies kann beispielsweise durch Einpressen des Buchsenlagers in ein dafür vorgesehenes Aufnahmeauge erfolgen, dessen Innendurchmesser vorzugsweise etwas kleiner ist als der größte Durchmesser der Außenhülse 4 im Bereich ihrer bauchigen Erweiterung 5 beziehungsweise ihres radial nach außen gewölbten Abschnitts. Je nach Verwendung des Lagers kann der Kalibriervorgang aber auch in einem gesonderten Arbeitsschritt mittels eines dazu vorgesehenen Werkzeugs erfolgen. In jedem Falle wird bei dem Kalibriervorgang die Außenhülse 4 durch den auf sie wirkenden Druck zusammengedrückt und hierdurch eine radiale Vorspannung in dem Elastomer des Lagerkörpers 3 erzeugt. Bei der Kalibrierung wird die ursprünglich bauchige Außenhülse 4 in einen Zylinderform überführt, was in der Zeichnung durch die gestrichelten Linien angedeutet ist.
Der anhand der 3 erläuterte Vorgang der Erzeugung einer radialen Vorspannung in dem elastomeren Lagerkörper kann gemäß der Erfindung alternativ unter Verwendung eines elastomeren, vorspannbaren Buchsenlagers entsprechend der 1 durchgeführt werden. Wie die in der 1 ebenfalls im Axialschnitt gezeigte grundsätzliche Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Buchsenlagers erkennen lässt, besteht das entsprechende Buchsenlager ebenfalls aus einem rotationssymmetrischen, eine Durchgangsöffnung 10 beziehungsweise Bohrung aufweisenden Innenteil 1, einer das Innenteil 1 vorzugsweise, jedoch nicht zwingend, konzentrisch umgebenden Außenhülse 4 und dem zwischen dem Innenteil 1 und der Außenhülse 4 angeordneten, mit ihnen durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper 3. Um die Möglichkeit der Erzeugung einer radialen Vorspannung in dem elastomeren Lagerkörper 3 zu schaffen, ist jedoch bei dem erfindungsgemäßen Buchsenlager das Innenteil 1 zunächst nicht in einer Zylinderform, sondern in einer zylinderähnlichen Form mit einer bei der beispielhaft gezeigten Ausbildungsform axial mittig angeordneten Taille 2 ausgebildet. Die Erzeugung der Vorspannung in dem Lagerkörper 3 wird bei dem gemäß der 1 ausgebildeten erfindungsgemäßen Buchsenlager dadurch erreicht, dass in das taillierte Innenteil 1 ein vorzugsweise metallisches Element eingeführt beziehungsweise eingepresst wird, dessen Außendurchmesser geringfügig größer ist als der Innendurchmesser d_i der Taille 2 des Innenteils 1. Durch das Einpressen des vorgenannten, hier nicht gezeigten Elements in das Innenteil 1 wird dieses in eine Zylinderform überführt und in dem dadurch zusammengedrückten Elastomer des Lagerkörpers 3 eine in radialer Richtung r wirkende Vorspannung erzeugt. Die Überführung des zunächst tailliert ausgebildeten Innenteils 1 in die durch die gestrichelten Linien angedeutete Zylinderform kann dabei gegebenenfalls im Zuge des Verbaus, beispielsweise durch Aufpressen auf einen durch Ausbildung eines Absatzes realisierten Zapfen am Lenker des Fahrwerks eines Kraftfahrzeugs erfolgen.
Eine sehr interessante Variante des erfindungsgemäßen Buchsenlagers ist in der 2 ebenfalls in axial geschnittener Darstellung gezeigt. Hierbei handelt es sich um eine Kombination der erfindungsgemäßen Ausbildung, wie sie in der 1 veranschaulicht ist, mit der aus dem Stand der Technik gemäß 3 bekannten Lösung unter Verwendung einer bauchigen Außenhülse 4. Auf diese Weise kann der Lagerkörper 3 der in der 2 gezeigten Ausbildungsform besonders stark vorgespannt werden, indem sowohl das zunächst taillierte Innenteil 1 als auch die ursprünglich bauchige Außenhülse 4 im Wege entsprechender, gegebenenfalls beim Verbau des Lagers erfolgender Umformvorgänge jeweils in eine zylindrische Form überführt werden.
Bezugszeichenliste

1: Innenteil
2: Taille
3: Lagerkörper
4: Außenhülse
5: bauchige Erweiterung
6: axiales Ende (des Innenteils)
7: axiales Ende (des Innenteils)
8: axiales Ende (der Außenhülse)
9: axiales Ende (der Außenhülse)
di: Innendurchmesser
r: radiale (Lager-)Richtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

AT 159246 B [0003, 0004]
DE 10227978 B4 [0005, 0017]

Claims

Verfahren zur Herstellung eines vorgespannten elastomeren Buchsenlagers, welches aus einem Innenteil (1), einer das Innenteil (1) umgebenden Außenhülse (4) und einem zwischen dem Innenteil (1) und der Außenhülse (4) angeordneten elastomeren Lagerkörper (3) besteht, wobei der Lagerkörper (3) in einem Vulkanisationsvorgang haftend mit dem Innenteil (1) und der Außenhülse (4) verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass für das Innenteil (1) ein hohlzylindrisches Element mit einer in seiner axialen Erstreckungsrichtung ausgebildeten Taille (2) verwendet wird, welches nach dem Vulkanisationsvorgang durch Aufweiten des taillierten Bereiches unter Erzeugung einer radial (r) gerichteten Vorspannung in dem Elastomer des Lagerkörpers (3) in eine zylindrische Form überführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (1) und/oder die Außenhülse (4) vor ihrer durch die Vulkanisation erfolgenden Verbindung mit dem Lagerkörper (3) mit einer Haftvermittlungsschicht versehen werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastomer zur Ausbildung des Lagerkörpers (3) durch einen, unter Verwendung einer entsprechenden, das Innenteil (1) und die Außenhülse (4) aufnehmenden Form erfolgenden Gießvorgang zwischen Innenteil (1) und Außenhülse (4) eingebracht wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Außenhülse (4) ein hohlzylindrisches Element verwendet wird, welches zwischen seinen axialen Enden (8, 9) eine bauchartige Erweiterung (5) seines Durchmessers aufweist und nach dem Vulkanisationsvorgang durch einen Kalibriervorgang, bei welchem die Außenhülse (4) auf ihrem gesamten Umfang mit einer Druckkraft beaufschlagt wird, unter Erzeugung einer Vorspannung in dem Elastomer des Lagerkörpers (3) in eine zylindrische Form überführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufweitung des das Innenteil (1) ausbildenden Elements erfolgt, indem das Innenteil (1) aufgedornt wird, wobei in das Innenteil (1) ein Element eingepresst wird, dessen größter Außendurchmesser größer ist als der geringste Innendurchmesser (d_i) des Innenteils (1) vor seiner Aufweitung.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Element, mittels welchem das Innenteil (1) aufgeweitet wird, nach dem Einpressen in das Innenteil (1) in diesem verbleibt.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (1) mittels eines Bauteils einer mit dem Buchsenlager auszustattenden Vorrichtung aufgeweitet wird, an welchem das Buchsenlager bei seinem bestimmungsgemäßen Einbau montiert wird.
Elastomeres Buchsenlager, mit einem Innenteil (1), einer das Innenteil (1) umgebenden Außenhülse (4) und einem zwischen dem Innenteil (1) und der Außenhülse (4) angeordneten, mit ihnen durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper (3), dadurch gekennzeichnet, dass Innenteil (1) als ein verformbares, zwischen seinen axialen Enden (6, 7) eine Taille (2) aufweisendes hohlzylindrisches Element ausgebildet ist und das Elastomer des Lagerkörpers (3) in einem der Fügung der vorgenannten Lagerkomponenten nachgeschalteten gesonderten Umformvorgang oder im Zuge eines bestimmungsgemäßen Verbaus des Buchsenlagers durch Einpressen eines Elements mit einem gegenüber dem geringsten Innendurchmesser (d_i) des taillierten Innenteils (1) größeren Außendurchmesser in das Innenrohr (1) in radialer Lagerrichtung (r) vorspannbar ist.
Elastomeres Buchsenlager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülse (4) als ein verformbares, zwischen seinen axialen Enden (8, 9) bezüglich seines Durchmessers eine bauchartige Erweiterung (5) aufweisendes hohlzylindrisches Element ausgebildet ist und das Elastomer des Lagerkörpers (3) in einem der Fügung der vorgenannten Lagerkomponenten nachgeschalteten gesonderten Umformvorgang oder im Zuge eines bestimmungsgemäßen Verbaus des Buchsenlagers durch Druckeinwirkung auf die Außenhülse (4) in radialer Lagerrichtung (r) zusätzlich vorspannbar ist.
Elastomeres Buchsenlager nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Innenteil (1) aus Metall oder aus Kunststoff besteht.
Elastomeres Buchsenlager nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Außenhülse (4) aus Metall oder Kunststoff besteht.