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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absenken einer Schwerlaststütze eines Traggerüstes im Baugewerbe.
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Wo immer im Bauwesen Freiflächen zu überbrücken sind, wie etwa im Brückenbau, ist es erforderlich, die Bauteile und/oder Schalungen von unten abzustützen. Meist geschieht dies mit Stützen, die auf die gewünschte Höhe voreingestellt werden und dann das Bauteil und/oder die Schalung bis zur stabilen Fertigstellung halten.
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Bei größeren Bauwerken werden sogenannte Schwerlaststützen eingesetzt, die jeweils ein Gewicht von bis zu 400 kN Last tragen können. Je nach Größe des Bauwerks wird eine Vielzahl dieser Stützen verwendet.
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Nach Beendigung der Bauarbeiten müssen die Schalungen und Stützen wieder entfernt werden. Dazu ist eine Absenkung der Tragkonstruktion erforderlich.
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Verschiedene Vorrichtungen sind zu diesem Zweck bekannt. Zahlreiche dieser Vorrichtungen benötigen zum Absenken sehr viel Kraft und Zeit.
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Eine Lösung, die diese Probleme überwindet, ist in
DE 195 03 299 A1 dargestellt und beschrieben. Dabei wird über einen Antrieb eine Spindelmutter in Gang gesetzt. Über eine entsprechende Übersetzung zwischen Antrieb und Spindelmutter kann die erforderliche Kraft zum Absenken deutlich reduziert werden, so dass eine solche Vorrichtung mit einer handelsüblichen Bohrmaschine am Antrieb angetrieben werden kann. Bei der Vielzahl solcher Vorrichtungen, die bei einem größeren Bauwerk, wie etwa einer Brücke, benötigt werden, stellt dies eine enorme Arbeitserleichterung für die Arbeiter, die am Aufbau und/oder Abbau beteiligt sind, dar.
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Die bekannte Vorrichtung ist schwer im Eigengewicht, komplex aufgebaut und in der Herstellung relativ teuer. Bei der Vielzahl von Vorrichtungen, die auf einer größeren Baustelle benötigt werden, wirkt sich das Eigengewicht bei der Handhabung aus und der Aufbau und Abbau eines Schalungssystems kann sich verteuern.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine kostengünstigere und leichtere Vorrichtung zum Absenken vorzustellen, welche zum Absenken möglichst wenig Kraftaufwand erfordert und sich leicht wieder in die Ausgangslage zurückversetzen lässt.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird von der vorliegenden Erfindung auf überraschend einfache und dennoch wirkungsvolle Weise dadurch gelöst, dass von zwei zueinander in Richtung einer Last durch die Schwerlaststütze verschiebbar angeordneten Bauteilen unter Last ein erstes Bauteil die Last von der Schwerlaststütze aufnimmt und die Last über ein Schüttgut, welches ein erstes, von den beiden Bauteilen umgrenztes Speichervolumen vollständig ausfüllt, an das zweite Bauteil überträgt, dass zum Absenken der Vorrichtung das Schüttgut durch eine Fördervorrichtung aus dem ersten Speichervolumen in ein innerhalb der Vorrichtung angeordnetes, von dem ersten Speichervolumen abgetrenntes, zweites Speichervolumen transportierbar ist und dabei das erste Bauteil in Lastrichtung auf das zweite Bauteil zu verfahrbar ist, und dass Mittel vorgesehen sind, die bei lastfreien Bauteilen den Transport des Schüttguts aus dem zweiten Speichervolumen in das erste Speichervolumen ermöglichen.
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Die eigentliche Idee dabei ist, dass das Schüttgut in dem ersten Speichervolumen unter dem ersten Bauteil unter Last nicht ausweichen kann und sich daher Materialbrücken bilden. Dadurch stützt sich das erste Bauteil – und mit ihm die darauf wirkende Last – auf dem Schüttgut ab. Solange dem Schüttgut kein Platz zum Ausweichen geschaffen wird, kann sich die Vorrichtung auch unter Last nicht absenken und verharrt im ausgefahrenen Zustand.
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Erst wenn die Fördervorrichtung Schüttgut in das zweite Speichervolumen innerhalb der Vorrichtung fördert und somit Material aus dem ersten Speichervolumen unter dem ersten Bauteil entnommen wird, kann das Schüttgut in den so entstandenen Hohlraum nachfließen und das erste Bauteil kann sich in das zweite Bauteil absenken.
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Um die Vorrichtung nach erfolgter Absenkung wieder in Betrieb nehmen zu können, muss das Schüttgut zunächst wieder in das erste Speichervolumen unter dem ersten Bauteil befördert werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
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Eine besonders bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil aus zwei mit ihren oberen Abschlüssen fest miteinander verbundenen Hohlzylindern ausgebildet ist, dass das zweite Bauteil sich als unterer Hohlzylinder in einen Ringraum zwischen den beiden anderen Hohlzylindern erstreckt und sowohl in Lastrichtung als auch entgegen der Lastrichtung im Ringraum auf- und abgleiten kann, dass der untere Hohlzylinder an seinem unteren Ende eine ebene, geschlossene Grundplatte und an seinem oberen Ende eine nach innen gerichtete Dichtlippe oder -kante aufweist, dass der obere Hohlzylinder eine Befestigungsvorrichtung für die Schwerlaststütze umfasst, dass das untere Ende des inneren Hohlzylinders einen sich konusförmig verjüngenden Boden aufweist, dass der innere Hohlzylinder am oberen Ende des Bodens einen Zwischenboden aufweist, der gemeinsam mit dem Boden eine Öffnung zur Aufnahme der Fördervorrichtung umfasst, dass das erste Speichervolumen durch den unteren Hohlzylinder und den Boden des inneren Hohlzylinders gebildet ist, und dass die Fördervorrichtung in das erste Speichervolumen hineinragt, wodurch sich das Schüttgut durch die Öffnung im Zwischenboden nach oben in das zweite Speichervolumen fördern lässt.
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Eine Weiterentwicklung dieser Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Fördervorrichtung als Förderspindel ausgeführt ist, deren Schaft im Bereich einer Öffnung im oberen Abschluss des inneren Hohlzylinders endet, und dass der obere Hohlzylinder einen oberen Abschluss aufweist, welcher eine bezüglich der Symmetrieachse in Längsrichtung zentrierte Aussparung aufweist, durch welche der Schaft der Fördervorrichtung zugänglich ist.
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Die eigentliche Idee dabei ist, dass das Schüttgut in dem ersten Speichervolumen unter dem Boden (Konus) des inneren Hohlzylinders unter Last nicht ausweichen kann und sich daher Materialbrücken bilden. Dadurch stützt sich der innere Hohlzylinder – und mit ihm der fest mit ihm verbundene obere Hohlzylinder, der seinerseits die Schwerlaststütze hält – auf dem Schüttgut ab. Solange für das Schüttgut kein Platz zum Ausweichen geschaffen wird, kann sich die Vorrichtung nicht absenken und verharrt im ausgefahrenen Zustand.
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Erst wenn die Fördervorrichtung Schüttgut aus der Mitte unter dem Boden (Konus) nach oben in den inneren Hohlzylinder fördert und somit Material aus dem ersten Speichervolumen unter dem Boden entnommen wird, kann das Schüttgut von außen nach innen fließen und der innere Hohlzylinder kann sich in den unteren Hohlzylinder absenken.
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Das Schüttgut verlässt dabei zu keinem Zeitpunkt die Vorrichtung.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Fördervorrichtung am oberen Ende einen Kopf auf, und der Kopf der Fördervorrichtung kann an der Unterseite gummiert sein. Dies erleichtert die Zugänglichkeit und Handhabung.
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Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist der Kopf der Fördervorrichtung derart ausgestaltet, dass die Fördervorrichtung mit einer handelsüblichen Bohrmaschine oder einem anderen Werkzeug antreibbar ist. Ein Spezialwerkzeug ist nicht nötig. Die Vorrichtung kann mit handelsüblichen Werkzeugen, wie sie auf jeder Baustelle ohnehin vorhanden sind, betrieben werden.
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Eine weitere Weiterbildung dieser Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung am Kopf eine Abdeckung aufweist. Dadurch wird das Eindringen von Verschmutzungen minimiert und der Kopf der Fördervorrichtung gegen versehentliche Beschädigungen geschützt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Innenwand des unteren Hohlzylinders und der Außenwand des inneren Hohlzylinders 1 mm bis 5 mm beträgt. Dadurch fällt das Schüttgut leicht nach unten und verkantet sich nicht zwischen den Wänden der Hohlzylinder. Andererseits ist der Abstand klein genug, dass das Schüttgut unter Last nicht in den Innenraum des inneren Hohlzylinders ausweichen kann.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Absenkanzeige vorgesehen ist, an welcher das Ausmaß der Absenkung des oberen Hohlzylinders gegenüber dem unteren Hohlzylinder ablesbar ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht das Schüttgut aus Keramikkugeln, vorzugsweise mit 0,6 mm bis 0,85 mm Durchmesser. In Frage kommen etwa Keramikkugeln, die üblicherweise als Strahlmittel zum Reinigen und Entgraten eingesetzt werden. Keramikkugeln haben den Vorteil, dass sie nicht verklumpen oder verkleben und sich auch unter Last nicht verformen.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Mittel, die bei lastfreien Bauteilen den Transport des Schüttguts aus dem zweiten Speichervolumen in das erste Speichervolumen ermöglichen, mehrere, vorzugsweise 6, Öffnungen in der Wand des ersten Bauteils aufweisen. Um die Vorrichtung nach erfolgter Absenkung wieder in Betrieb nehmen zu können, muss das Schüttgut zunächst wieder in das Speichervolumen unter dem ersten Bauteil bzw. dem Boden (Konus) befördert werden. Dazu nimmt der Arbeiter die Vorrichtung z. B. am oberen Hohlzylinder in die Hand und schüttelt das zweite Bauteil bzw. den unteren Hohlzylinder aus der Vorrichtung. Durch das Schütteln gleitet das zweite Bauteil nach unten. Das vollständige Herausgleiten des zweiten Bauteils aus dem ersten Bauteil kann dabei von einer Anschlagkante am ersten Bauteil und/oder am zweiten Bauteil verhindert werden. Es ist auch möglich, die Wandstärke des ersten Bauteils an der entsprechenden Stelle zu erhöhen, so dass eine Schulter entsteht, die ein vollständiges Herausgleiten verhindert.
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Durch das Herausgleiten, d. h. dem teleskopartigen Verfahren des ersten und zweiten Bauteils zueinander, entsteht unter dem ersten Bauteil bzw. Boden des inneren Hohlzylinders das erste Speichervolumen, in das das Schüttgut, zum Beispiel durch Öffnungen in der Wand des ersten Bauteils, rieseln und/oder hineingeschüttelt werden kann.
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Dabei wirkt sich das gegenüber der Vorrichtung gemäß der
DE 19503 299 A1 um ca. 1/3 reduzierte Gewicht positiv auf die Handhabung aus.
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Denkbar sind auch Ausführungsformen, bei welchen das Schüttgut durch eine aktive Einrichtung, wie zum Beispiel die Fördervorrichtung, vom zweiten Speichervolumen in das erste Speichervolumen zurück befördert werden kann. Auch Klappen oder verschließbare Schlitze sind als Mittel zur Rückförderung denkbar.
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Dabei wirkt es sich besonders vorteilhaft aus, wenn die Öffnungen in der Wand des ersten Bauteils an dessen Zwischenboden angrenzen. Gäbe es eine Kante, würde stets ein Rest Schüttgut im Inneren des ersten Bauteils verbleiben, bzw. aktiv auf andere Weise zurück in das erste Speichervolumen befördert werden müssen.
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Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Absenkhöhe zwischen 50 und 100 mm beträgt. Diese Absenkhöhe verschafft ausreichend Platz, um die Tragkonstruktion in gewünschter Weise abzusenken, damit sie abgebaut werden kann.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Figuren und detaillierte Beschreibung
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Die Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine teilweise aufgeschnittene, räumliche schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit befestigter Schwerlaststütze;
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2 eine räumliche schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit befestigter Schwerlaststütze;
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3 eine räumliche schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit abgehobener Schwerlaststütze;
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4 eine räumliche schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in abgesenktem Zustand.
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Die 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 im voll ausgefahrenen Zustand. In diesem Betriebszustand wird die Vorrichtung 1 in eine Tragkonstruktion eingebaut und stützt die Tragkonstruktion ab.
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Das gezeigte Ausführungsbeispiel umfasst drei Hohlzylinder.
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Ein unterer Hohlzylinder H1 weist eine Grundplatte H1.1 auf, welche den Hohlzylinder H1 sowohl nach unten hin abschließt als auch als Standfläche dient. Die Grundplatte H1.1 kann sowohl rund als auch eckig ausgeführt sein und auch außerhalb des Hohlzylinders H1 Löcher oder Bohrungen zur Befestigung an anderen Bauteilen der Tragkonstruktion und/oder im Untergrund aufweisen.
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An der Oberkante weist der Hohlzylinder H1 eine Dichtlippe oder -kante H1.2 auf.
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Ein oberer Hohlzylinder H2 umfasst Vorrichtungen H2.1 zur Befestigung der Schwerlaststütze 2. Am einfachsten zu handhaben ist ein einfacher Kupplungsmechanismus, bei dem die Schwerlaststütze 2 ein Verriegelungselement 9 aufweist, welches mit der Vorrichtung H2.1 mittels eines Verriegelungsmechanismus 10 zusammengefügt und verriegelt werden kann.
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Der Hohlzylinder H2 ist nach oben hin abgeschlossen, der Abschluss H2.2 weist jedoch eine Aussparung H2.3 auf. In die Aussparung H2.3 kann eine Plexiglasscheibe 11 eingesetzt sein, welche die Aussparung H2.3 nach außen abdichtet. Diese ist bezüglich der Symmetrieachse in Längsrichtung zentriert angeordnet.
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Der Hohlzylinder H2 hat einen solchen Innendurchmesser, dass er außen am Hohlzylinder H1 in Lastrichtung F oder entgegen der Lastrichtung F entlanggleiten kann.
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Am Abschluss H2.2 des Hohlzylinders H2 ist ein innerer Hohlzylinder H3 befestigt. Denkbar ist aber auch eine einteilige Ausführung der Hohlzylinder H2 und H3.
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Die beiden Hohlzylinder H2 und H3 bilden zwischen ihren Zylindermänteln einen Ringraum R, in welchem der Hohlzylinder H1 entlang der Lastrichtung F und entgegen der Lastrichtung F auf- und abgleiten kann, wenn die Vorrichtung 1 abgesenkt oder – vor ihrem erneuten Einsatz – auseinander bewegt wird.
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Der Hohlzylinder H3 weist an seinem oberen Ende ebenfalls einen Abschluss H3.1 auf, in welchem bezüglich seiner Symmetrieachse zentriert eine Öffnung H3.2 vorgesehen ist. In diese Öffnung H3.2 kann ein Schaft 3 einer Fördervorrichtung 4 eingesetzt werden, gegebenenfalls zusammen mit einem Drehlager. Bei einer Ausführungsform mit Plexiglasscheibe 11 weist diese dann ebenfalls eine Öffnung für den Schaft 3 auf. Ein Kopf 5 der Fördervorrichtung 4 ragt in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus der Aussparung H2.3 so wert heraus, dass er von außen mit einem Werkzeug erreicht werden kann. Weitere Ausführungsformen sind derart denkbar, dass der Kopf 5 sowohl unterhalb als auch oberhalb der Aussparung H2.3 liegen kann.
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Um den Kopf 5 der Fördervorrichtung 4 vor Beschädigung und übermäßiger Verschmutzung zu schützen, kann eine Abdeckung 6 vorgesehen sein. Diese kann als elastisches Band, welches zur Benutzung zur Seite geschoben wird oder auch als Kunststofflasche, die angehoben werden kann, ausgeführt sein.
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An seinem unteren Ende läuft der Hohlzylinder H3 konusförmig von innen nach außen aus. Der so gebildete konusförmige Boden H3.3 endet in der Mitte an seinem oberen Ende an einem Zwischenboden H3.4, der das Innere des Hohlzylinders H3 nach unten abschließt. Sowohl der Boden H3.3 als auch der Zwischenboden H3.4 weisen in ihrer Mitte eine Öffnung H3.5 zur Aufnahme der Fördervorrichtung 4 auf. Diese ragt in das durch den Boden H3.3 begrenzte Volumen hinein, endet in vertikaler Richtung jedoch oberhalb der Unterkante des Bodens H3.3 des Hohlzylinders H3.
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Der Außendurchmesser des Hohlzylinders H3 ist so bemessen, dass er an der Dichtlippe oder -kante H1.2 des Hohlzylinders H1 entlanggleiten kann. Dabei verhindert eine am Hohlzylinder H3 angeordnete Anschlagkante H3.7, dass der Hohlzylinder H1 vollständig aus dem durch den Hohlzylinder H2 und den Hohlzylinder H3 gebildeten Ringraum R entfernt werden kann.
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Im maximal ausgefahrenen Zustand wird durch den Boden H3.3, den Mantel des Hohlzylinders H1 und die Grundplatte H1.1 ein erstes Speichervolumen V1 begrenzt. Dieses ist mit einem Schüttgut 7 gefüllt. Dazu eignet sich besonders ein Schüttgut 7 aus kugelförmigem, inelastischem, nicht verklebendem Material. Wird die Schwerlaststütze 2 unter Last gestellt, überträgt sich die Kraft auf den Hohlzylinder H2. Dieser wiederum drückt auf den daran befestigten Hohlzylinder H3. Durch die Last wird das Schüttgut 7 vom konusförmigen Boden H3.3 belastet und zusammengedrückt. Gibt es für das Schüttgut 7 keine Möglichkeit auszuweichen und gibt das Schüttgut 7 selbst nicht nach, bilden sich zwischen den Partikeln (z. B. Kugeln) des Schüttguts 7 Materialbrücken und die gesamte Last wird vom Schüttgut 7 getragen. Dabei sorgt der konusförmige Boden H3.3 dafür, dass das Schüttgut 7 so weit wie möglich verdichtet wird.
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Soll die Vorrichtung 1 zum Abbau der Tragkonstruktion abgesenkt werden, wird die Fördervorrichtung 4 in Betrieb genommen. Diese fördert Schüttgut 7 aus der Mitte des Speichervolumens V1 unterhalb des Bodens H3.3 durch den Zwischenboden H3.4 in ein zweites Speichervolumen V2 innerhalb des Hohlzylinders H3 und oberhalb des Zwischenboden H3.4. Dadurch wird für das Schüttgut 7 im Speichervolumen V1 Platz zum Ausweichen geschaffen und der Hohlzylinder H3 und somit auch der Hohlzylinder H2 senken sich langsam ab. Die Fördervorrichtung 4 reicht dabei nur maximal bis zur Unterkante des Hohlzylinders H3. Der untere Anschlag beim Absenken der Vorrichtung 1 wird durch das Aufsetzen des Hohlzylinders H2 auf die Grundplatte H1.1 und/oder das Aufsetzen der Dichtlippe oder -kante H1.2 auf den Abschluss H2.2 und/oder das Aufsetzen der unteren Kante des Bodens H3.3 auf die Grundplatte H1.1 definiert.
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Vor dem Wiederaufbau muss zunächst das Schüttgut 7 aus dem zweiten Speichervolumen V2 wieder in das durch die Grundplatte H1.1, den Mantel des Hohlzylinders H1 und den Boden H3.3 definierte Speichervolumen V1 gebracht werden. Dazu wird bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel die Vorrichtung 1 bei abmontierter Schwerlaststütze 2 am Hohlzylinder H2 gehalten und geschüttelt. Die gesamte Vorrichtung wiegt nur ca. 21 kg, so dass sie erleichtert handhabbar ist.
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Durch das Schütteln gleitet der Hohlzylinder H1 einerseits aus dem Hohlzylinder H2 bis zum Anschlag H3.7 heraus. Außerdem fällt das Schüttgut 7 durch die Öffnungen H3.6 in der Wand des Hohlzylinder H3 in das erste Speichervolumen V1. Dadurch, dass der Außenradius des Hohlzylinders H3 so gewählt ist, dass er an der Dichtlippe oder -kante H1.2 des Hohlzylinders H1 entlanggleiten kann, entsteht zwischen der Außenwand des Hohlzylinders H3 und der Innenwand des Hohlzylinders H1 ein Zwischenraum. Dieser muss so dimensioniert sein, dass sich das Schüttgut 7 zwar ohne sich zu verkeilen oder eingeklemmt zu werden nach unten fallen kann, auf der anderen Seite aber darf der Abstand nicht so groß sein, dass dem Schüttgut 7 unter Last ein Platz zum Ausweichen geboten wird, indem es in den Zwischenraum eindringt und dann durch die Öffnungen H3.6 ins Innere des Hohlzylinders H3, in das zweite Speichervolumen V2, gelangt. Eine geringfügig größere Dimensionierung des Zwischenraums als der Durchmesser der Körnung des Schüttguts 7 hat sich bei der Entwicklung als günstig erwiesen. Vorzugsweise werden Keramikkugeln mit einem Durchmesser von 0,6 bis 0,85 mm verwendet. Der Zwischenraum sollte in diesem Fall eine Breite (= Spaltbreite) von etwa 1–5 mm aufweisen.
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2 zeigt eine räumliche schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit befestigter Schwerlaststütze 2. Die Vorrichtung 1 kann auch eine Absenkanzeige 8 umfassen, mit der das Ausmaß der Absenkung des Hohlzylinders H2 gegenüber dem Hohlzylinder H1 von außen abgelesen werden kann. Dies kann sehr vorteilhaft sein, wenn die Tragkonstruktion eine Vielzahl von Schwerlaststützen 2 mit jeweils einer erfindungsgemäßen Absenkvorrichtung 1 umfasst. Würde man in einem solchen Fall die Vorrichtung 1 sofort vollständig absenken, würde die Last dieser Vorrichtung 1 auf die verbliebenen Schwerlaststützen 2 und Vorrichtungen 1 übertragen werden. Dies könnte unter Umständen zu einer Überlastung führen. Daher wird in solchen Fällen jede Vorrichtung 1 nur um ein kleines Stück abgesenkt. Die Absenkanzeige 8 hilft dann dabei, alle Vorrichtungen 1 um die gleiche Strecke abzusenken.
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3 zeigt eine räumliche schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit abgehobener Schwerlaststütze 2. In dieser Darstellung ist besonders gut die Funktionsweise der Befestigungsvorrichtung H2.1 zu sehen, in welche die Verriegelung 9 der Schwerlaststütze eingreift. Die Schwerlaststütze 3 wird einfach mit der Verriegelung 9 in die Befestigungsvorrichtung H2.1 eingesetzt und der Verriegelungsmechanismus 10 gedreht, so dass die Verriegelung 9 die Befestigungsvorrichtung H2.1 und die Schwerlaststütze 2 untrennbar zusammenhält. Dadurch wird ein Herausziehen der Schwerlaststütze 2 aus der Vorrichtung 1 wirksam verhindert. Andererseits lässt sich die Verbindung beim Abbau schnell und einfach wieder lösen.
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4 zeigt eine räumliche schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in abgesenktem Zustand. Nicht gezeigt ist hier das Aufliegen des Abschlusses H2.2 des Hohlzylinders H2 auf der Dichtlippe oder -kante H1.2 des Hohlzylinders H1. Zusammen mit 2 ist in dieser Darstellung die Funktion der Absenkanzeige 8 gut erkennbar.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung spart gegenüber dem Stand der Technik erheblich an Gewicht ein und lässt sich wegen der unkomplizierteren Bauweise auch wesentlich preiswerter produzieren.
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Zusammenfassend wird eine Vorrichtung zum Absenken einer Schwerlaststütze eines Traggerüstes im Baugewerbe vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass von zwei zueinander in Richtung einer Last durch die Schwerlaststütze verschiebbar angeordneten Bauteilen unter Last ein erstes Bauteil die Last von der Schwerlaststütze aufnimmt und die Last über ein Schüttgut, welches ein erstes, von den beiden Bauteilen umgrenztes Speichervolumen vollständig ausfüllt, an das zweite Bauteil überträgt, dass zum Absenken der Vorrichtung das Schüttgut durch eine Fördervorrichtung aus dem ersten Speichervolumen in ein innerhalb der Vorrichtung angeordnetes, von dem ersten Speichervolumen abgetrenntes, zweites Speichervolumen transportierbar ist und dabei das erste Bauteil in Lastrichtung auf das zweite Bauteil zu verfahrbar ist, und dass Mittel vorgesehen sind, die bei lastfreien Bauteilen den Transport des Schüttguts aus dem zweiten Speichervolumen in das erste Speichervolumen ermöglichen. Durch diese kostengünstige und leichte Vorrichtung lässt sich die Tragkonstruktion mit wenig Kraftaufwand absenken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schwerlaststütze
- 3
- Schaft der Fördervorrichtung
- 4
- Fördervorrichtung
- 5
- Kopf der Fördervorrichtung
- 6
- Abdeckung
- 7
- Schüttgut
- 8
- Absenkanzeige
- 9
- Verriegelung für 2
- 10
- Verriegelungsmechanismus
- 11
- Plexiglasscheibe
- R
- Ringraum
- V1
- Erstes Speichervolumen
- V2
- Zweites Speichervolumen
- F
- Lastrichtung
- H1
- Hohlzylinder
- H1.1
- Grundplatte
- H1.2
- Dichtlippe oder -kante
- H2
- Hohlzylinder
- H2.1
- Befestigungsvorrichtung für 2
- H2.2
- Abschluss H2
- H2.3
- Aussparung
- H3
- Hohlzylinder
- H3.1
- Abschluss H3
- H3.2
- Öffnung für 3
- H3.3
- Boden H3
- H3.4
- Zwischenboden H3
- H3.5
- Öffnung für 4
- H3.6
- Öffnung in der Wand des H3
- H3.7
- Anschlagkante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19503299 A1 [0002, 0007, 0027]