DE102011077034A1

DE102011077034A1 - Bremsscheibe

Info

Publication number: DE102011077034A1
Application number: DE102011077034A
Authority: DE
Inventors: Holger Emig; Lothar Kienle; Hans-Georg Ihrig
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 2011-06-07
Filing date: 2011-06-07
Publication date: 2012-12-13

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe (1) für eine Scheibenbremse, insbesondere für eine Zweiradfahrzeugscheibenbremse, mit einem Reibring (3), an dessen Stirnseite eine mit einem Bremsbelag zusammenwirkende Reibfläche vorgesehen ist und mit einem Befestigungsflansch (5), der mit dem Reibring (3) verbunden ist. Die Erfindung sieht vor, dass zur möglichst einfachen Erfassung der Bremsscheibendrehzahl und/oder der Bremsscheibendrehrichtung ein Encoder (2) besonders kostengünstig in der Bremsscheibe (1) integriert ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe, insbesondere für eine mechanisch oder hydraulisch betätigbare Fahrzeugscheibenbremse, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus DE 10 2009 013 358 A1 ist bereits eine derartige Bremsscheibe bekannt, mit einem Reibring, an dessen Stirnseite eine mit einem Bremsbelag zusammenwirkende Reibfläche vorgesehen ist, sowie mit einem Befestigungsflansch, der mit dem Reibring verbunden ist. Um die Drehzahl oder bei Bedarf auch die Drehrichtung der mit dem Fahrzeugrad verbundenen Bremsscheibe erfassen zu können, wird in der Regel mit relativ großem baulichen Aufwand an einer mit der Bremsscheibe verbundenen Radnabe ein Impulsgeber, im folgenden Encoder genannt, fixiert, sodass in Verbindung mit einem geeigneten Sensor das Drehverhalten des Fahrzeugrades präzise erfasst werden kann.
Nunmehr ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bremsscheibe der angegebenen Art derart auszugestalten, dass mit möglichst einfachen, kostengünstigen Mitteln eine präzise Erfassung der Drehzahl und/oder der Drehrichtung des Fahrzeugrades gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine Bremsscheibe der angegebenen Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, wonach herstelltechnisch besonders kostengünstig unmittelbar in der Bremsscheibe ein Encoder integriert ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im nachfolgenden aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand einer Zeichnung hervor.
Es zeigt die 1 in schematischer Darstellung die erfindungswesentlichen Elemente einer Bremsscheibe 1 in einer Draufsicht, die bevorzugt in mechanisch oder hydraulisch betätigbaren Zweirad-Fahrzeugscheibenbremsen zum Einsatz kommt. Die Bremsscheibe 1 weist einen Reibring 3 auf, an dessen Stirnseiten jeweils eine mit einem Bremsbelag zusammenwirkende Reibfläche vorgesehen ist, sowie mit einem Befestigungsflansch 5, der mit dem Reibring 3 verbunden ist. Zur Erfassung der Bremsscheibendrehzahl und/oder der Bremsscheibendrehrichtung ist erfindungsgemäß ein Encoder 2 unmittelbar in der Bremsscheibe 1 einstückig integriert, sodass aufwendige Encoder-Montageschritte sowie die Notwendigkeit zur Verwendung zusätzlicher Encoder-Befestigungselemente entfallen.
Bezüglich der Integration des Encoders 2 in der Bremsscheibe 1 sind mehrere Lokalisationsstellen denkbar. So eignet sich in einer ersten Ausführungsform beispielsweise der Reibring 3 durch eine entsprechende Ausgestaltung seines Umfangs in Form einer Loch- oder Zahnscheibe die Funktion des Encoders 2 wahrzunehmen, sodass der Encoder 2 ein integrales Bestandteil des Reibrings 3 darstellt.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform ist der Encoder 2 nach Art einer Lochscheibe durch mehrere gleichförmig über den Umfang der Bremsscheibe 1 verteilte Streben 4 gebildet, welche den Befestigungsflansch 5 mit dem Reibring 3 einstückig verbinden. Die zwischen dem Reibring 3 und dem Befestigungsflansch 5 radial verlaufenden Streben 4 ermöglichen somit den Abgriff der Drehzahl mittels eines geeigneten (nicht abgebildeten) Sensors, der generell die Fähigkeit hat, analog zu den allseits bekannten zahnförmigen Impulsgeberrädern anstelle zwischen Zahn und Zahnlücke nunmehr zwischen Strebe 4 und Strebenlücke 8 zu differenzieren, wobei elementar denkbar bei Wunsch oder Bedarf ebenso andere periodisch wechselnden Eigenschaften, wie z.B. magnetische Feldrichtung oder optisches Muster zur Drehsignalerfassung herangezogen werden können, die sich überwiegend als sinusförmige Signale abbilden lassen. Der Sensor erzeugt daraufhin ein Ausgangssignal, das die gleiche Periodizität aufweist wie das abgetastete Signalmuster.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Encoder 2 ein unmittelbarer integraler Bestandteil des Befestigungsflansches 5, wozu der Befestigungsflansch 5 nach Art einer Lochscheibe ausgebildet ist, die mit mehreren gleichförmig über der Stirnfläche des Befestigungsflanschs 5 verteilten, radial gerichteten Aussparungen 6 versehen ist. Entsprechend der Darstellung nach 1 sind die Aussparungen 6 als radial verlaufende Langlöcher ausgeführt, wobei innerhalb der Stirnfläche (Flanschfläche) des Befestigungsflansch 5 mehrere Befestigungsbohrungen 7 angeordnet sind, die zur Aufnahme von Befestigungsschrauben gleichförmig verteilt innerhalb eines Lochkreises angeordnet sind, der außerhalb seines Umfangs von den Langlöchern begrenzt ist.
Unabhängig von der jeweils gewählten Lokalisation des Encoders 2 an der Bremsscheibe 1 entspricht der Encoder 2 somit im Wesentlichen einem durch einen Sensor abtastbaren Zahnkranz oder einer Lochscheibe, wobei zur möglichst kostengünstigen einteiligen Ausbildung der Bremsscheibe 1 für den bevorzugten Einsatz in Kraft- und Fahrräder der Encoder 2, der Befestigungsflansch 5, die Streben 4 und der Reibring 3 als integrale Bestandteile in einem Arbeitsgang mittels einer Präzisionspresse vorteilhaft durch Stanzen von Bandstahl aus einer ebenen Stahlplatte hergestellt sind.
Wie bereits eingangs erwähnt, lässt sich die Erfindung schließlich auch zur Erkennung der Drehrichtung der Bremsscheibe 1 verwenden, sobald ein weiterer Encoder 2 in der Bremsscheibe 1 integriert wird, dessen Drehbewegung von einem weiteren Sensor erfasst wird, wozu das weitere Sensorsystem bevorzugt um ein Viertel der Periodenlänge des Signalmusters versetzt ist. Die Drehrichtungserkennung erfolgt somit aufgrund der Phasenverschiebung der Signale zwischen beiden Sensorsystemen, welche zwar immer ein Viertel der Periodenlänge beträgt, aber je nach Drehrichtung der Bremsscheibe 1 zwischen vor- und nacheilend wechselt.
Bezugszeichenliste

1: Bremsscheibe
2: Encoder
3: Reibring
4: Strebe
5: Befestigungsflansch
6: Aussparung
7: Befestigungsbohrungen
8: Strebenlücke

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102009013358 A1 [0002]

Claims

Bremsscheibe für eine Scheibenbremse, insbesondere für eine Fahrzeugscheibenbremse, mit einem Reibring, an dessen Stirnseite eine mit einem Bremsbelag zusammenwirkende Reibfläche vorgesehen ist, sowie mit einem Befestigungsflansch, der mit dem Reibring verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Bremsscheibendrehzahl und/oder der Bremsscheibendrehrichtung ein Encoder (2) in der Bremsscheibe (1) integriert ist.
Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Encoder (2) ein integrales Bestandteil des Reibrings (3) ist.
Bremsscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Encoder (2) entweder als ein durch einen Sensor abtastbarer Zahnkranz oder als eine von einem Sensor abtastbare Lochscheibe ausgeführt ist.
Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Encoder (2) nach Art einer Lochscheibe durch mehrere gleichförmig über den Umfang der Bremsscheibe (1) verteilte Streben (4) gebildet ist, welche den Befestigungsflansch (5) mit dem Reibring (3) einstückig verbinden.
Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Encoder (2) ein unmittelbares integrales Bestandteil des Befestigungsflansches (5) ist, wozu die Befestigungsflansch (5) nach Art einer Lochscheibe ausgebildet ist, die mit mehreren gleichförmig über der Stirnfläche des Befestigungflanschs (5) verteilte Aussparungen (6) versehen ist.
Bremsscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (6) als Langlöcher oder Schlitze ausgeführt sind.
Bremsscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsflansch (5) innerhalb der Aussparungen (6) mit mehreren gleichförmig über der Stirnfläche des Befestigungsflanschs (5) angeordnete Befestigungsbohrungen (7) versehen ist.
Bremsscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur einteiligen Ausbildung der Bremsscheibe (1) der Encoder (2), der Befestigungsflansch (5), die Streben (4) und der Reibring (3) in einem Arbeitsgang aus einer Stahlplatte hergestellt sind.
Bremsscheibe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung der einteiligen Bremsscheibe (1) der Encoder (2), der Befestigungsflansch (5), die Streben (4) und der Reibring (3) mittels einer Präzisionspresse durch Stanzen von Bandstahl hergestellt sind.