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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einem profilierten Laufstreifen mit durch Umfangsrillen voneinander getrennte Profilpositive aufweisenden Umfangsabschnitten, wie Profilblockreihen oder Profilbändern, wobei in zumindest einem Umfangsabschnitt eine Vielzahl von annähernd in Umfangsrichtung verlaufenden Einschnitten angeordnet ist, deren Breite zwischen 0,4 mm und 1,5 mm und deren Tiefe zwischen 0,5 mm und 3 mm beträgt.
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Es ist bekannt, in Laufstreifen von Fahrzeugluftreifen, insbesondere für Personenkraftwagen, annähernd in Umfangsrichtung orientierte, eher oberflächliche Einschnitte mit konstanter Tiefe vorzusehen. Diese Einschnitte stellen Seitenführungskanten zur Verfügung, welche positive Effekte auf das Handling auf Schnee und auf nassem Untergrund zur Folge haben. Da die Einschnitte relativ seicht ausgeführt sind, beeinflussen sie kaum die Trockenfahreigenschaften bzw. das Trockenhandling des Reifens. Ein gewisser Nachteil der eher oberflächlichen Auslegung dieser Einschnitte ist, dass sie mit zunehmendem Abrieb relativ schnell und bei unregelmäßigem Abrieb ungleichmäßig verschwinden, sodass ein optisch auffälliges und unregelmäßiges Abriebsbild entsteht. Dadurch kann beispielsweise in einem Profilpositiv bzw. Profilblock ein Einschnitt bereits durch Abrieb verschwunden sein, während in dem in Umfangsrichtung benachbarten Profilpositiv ein solcher Einschnitt noch vorhanden ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugluftreifen der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass die in Umfangsrichtung orientierten Einschnitte bei Erhalt ihrer Vorteile mit zunehmendem Abrieb ein möglichst gleichmäßiges und für den Benutzer unauffälliges Abriebsbild ergeben.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die Einschnitte über ihren Verlauf innerhalb der Bodenaufstandsflächenbreite von ihrem laufstreifeninnenseitig gelegenen Ende ausgehend eine größer werdende Tiefe aufweisen.
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Mit derart ausgeführten Einschnitten wird ein unauffälliges Abriebsbild erzeugt, da die Einschnitte mit fortschreitendem Abrieb nicht schlagartig, sondern allmählich verschwinden. Mit zunehmendem Abrieb verschwinden zuerst die laufstreifeninnenseitigen Abschnitte, die Einschnitte werden somit kürzer. Es ist daher auch sichergestellt, dass bei unregelmäßigem Abrieb in den in Umfangsrichtung benachbarten Profilpositiven die Einschnitte gleichermaßen erhalten bleiben bzw. gleichermaßen verschwinden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Tiefe der Einschnitte kontinuierlich, insbesondere linear, größer. Diese Ausführung ist besonders vorteilhaft für ein gleichmäßiges und unauffälliges Abriebsbild bei fortschreitendem Laufstreifenabrieb.
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Die Einschnitte sollten an ihrem laufstreifeninnenseitigen Ende, dem Ende mit der geringeren Tiefe, insbesondere eine Tiefe zwischen 1,2 mm und 1,7 mm aufweisen. Diese Maßnahme ist von Vorteil, um über eine gewisse Laufzeit des Reifens die erwünschten Seitenführungskanten zur Verfügung zu stellen.
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In diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn die größte Tiefe der Einschnitte am laufstreifenaußenseitigen Ende um mindestens 0,2 mm, insbesondere um bis zu 0,7 mm, gegebenenfalls auch um bis zu 2,5 mm größer ist als die Tiefe am laufstreifeninnenseitigen Ende.
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Der Winkel, den die Einschnitte mit der Umfangsrichtung einschließen, sollte zwischen 5° und 15° betragen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Einschnitte optimal wirkende Seitenführungskanten zur Verfügung stellen können.
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Des Weiteren ist es günstig, wenn die Einschnitte über die Bodenaufstandsflächenbreite des Laufstreifens hinaus verlaufen. Außerhalb der Bodenaufstandsfläche befindliche Profilbereiche können bei Kurvenfahrt oder bei fortschreitendem Abrieb – in diesem Fall wird ja die Bodenaufstandsflächen geringfügig breiter – mit dem Untergrund in Kontakt kommen. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Einschnitte relativ weit über die Bodenaufstandsflächenbreite hinaus verlaufen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn sie innerhalb eines an ihrem laufstreifeninnenseitigen Ende beginnenden Abschnittes mit der zur Laufstreifenaußenseite größer werdenden Tiefe versehen sind. Dieser Abschnitt verläuft bei neuem Reifen zumindest im Bereich der Bodenaufstandsfläche. Vorzugsweise verläuft dieser Abschnitt jedoch geringfügig über die Bodenaufstandsflächenbreite hinaus.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die schematisch ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 eine Teilabwicklung eines Laufstreifens und
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2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der 1.
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1 zeigt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäß ausgeführten Laufstreifens für einen Fahrzeugluftreifen in Radialbauart, insbesondere für Personenkraftwagen, Vans und dergleichen. Der dargestellte Laufstreifen weist vier in Umfangsrichtung umlaufende Umfangsrillen 1 auf, welche den Laufstreifen im mittleren Bereich in drei Blockreihen 2, 2‘ und in den beiden Schulterbereichen in blockartig strukturierte Profilbänder 3 als Profilpositive gliedern. Mit B ist die Bodenaufstandsflächenbreite bezeichnet, dies ist jene Breite des Laufstreifens, mit welcher der Reifen mit dem Untergrund unter Nenndruck und Nennlast (gemäß E.T.R.T.O.-Standards) in Kontakt kommt. Die im mittleren Bereich des Laufstreifens vorgesehenen Blockreihen 2, 2‘ setzen sich in Umfangsrichtung jeweils aus einer Vielzahl von Blöcken 2a, 2‘a zusammen, welche jeweils durch Querrillen 2b, 2´b voneinander getrennt sind. Die Ausführung der mittleren Blockreihen 2, 2´ ist nicht Gegenstand der Erfindung, die Blockreihen 2, 2´ können daher gemäß dem bekannten Stand der Technik ausgeführt sein, wobei anstelle von Blockreihen auch beispielsweise mit Sackrillen strukturierte Profilbänder vorgesehen sein können.
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Die schulterseitlich vorgesehenen Profilbänder 3 sind durch Querrillen 4 in blockartige Profilpositive 5 gegliedert, welche jeweils durch einen schmalen, in Umfangsrichtung verlaufenden Bandabschnitt 3a von der angrenzenden Umfangsrille 1 getrennt sind. Der Bandabschnitt 3a ist laufstreifenaußenseitig von einer geraden und in Umfangsrichtung verlaufenden seichten Entlüftungsrille 7 begrenzt, welche eine Tiefe von 1 mm bis 3 mm und eine Breite von vorzugsweise 1,5 mm aufweist. Die Querrillen 4 verlaufen jeweils von den Entlüftungsrillen 1 ausgehend über die Bodenaufstandsflächenbreite B hinaus und setzen sich bei der gezeigten Ausführungsform aus zwei Abschnitten 4a und 4b zusammen, welche jeweils Winkel α1, α2 mit der Querrichtung des Laufstreifens einschließen. Die Winkel α1, α2 sind kleiner als 45°, wobei α1 größer als α2 ist.
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In den schulterseitigen Profilbändern 3 ist jeweils eine Vielzahl von sich im Wesentlichen parallel zueinander erstreckenden Einschnitten 6 angeordnet, welche gerade bzw. im Wesentlichen gerade verlaufen und mit der Umfangsrichtung einen Winkel β einschließen, welcher zwischen 5° und 15°, insbesondere etwa 12°, beträgt. Das laufstreifeninnenseitige Ende jedes Einschnittes 6 befindet sich innerhalb eines blockartigen Profilpositivs 3 in einem geringen Abstand von der Entlüftungsrille 7. Die Einschnitte 6 werden ferner derart angeordnet, dass der Normalabstand a zwischen dem laufstreifeninnenseitigen Ende eines Einschnittes 6 und dem benachbart verlaufenden Einschnitt 6 zwischen 12 mm und 17 mm beträgt. Jeder Einschnitt 6 durchquert mehrere Profilpositive 3, schneidet mehrere Querrillen 4 und setzt sich dabei über die Bodenaufstandsflächenbreite B hinaus fort, sodass in den Schulterbereichen die Ausläufe von Profilpositiven 3 und Querrillen 4 durchquert werden. Außerhalb der Bodenaufstandsflächenbreite B befindliche Profilbereiche können bei Kurvenfahrt oder bei zunehmendem Abrieb, bedingt durch die geringfügig breiter werdende Bodenaufstandsfläche, mit dem Untergrund in Kontakt kommen.
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Die Einschnitte 6 weisen über ihre Erstreckung eine insbesondere konstante Breite von 0,4 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise bis 0,8 mm, auf. Ihre Tiefe nimmt beginnend beim laufstreifeninnenseitigen Ende und zumindest über ihren Verlauf innerhalb der Bodenaufstandsflächenbreite B zu. Vorzugsweise befindet sich das Ende jenes Abschnittes 6a des Einschnittes 6, welcher eine größer werdende Tiefe aufweist, etwas außerhalb der Bodenaufstandsflächenbreite B. Die Tiefe des Einschnittes 6 am laufstreifeninnenseitigen Ende des Abschnittes 6a beträgt mindestens 0,5 mm, vorzugsweise mindestens 1 mm, insbesondere zwischen 1,2 mm und 1,7 mm. Am laufstreifenaußenseitigen Ende des Abschnittes 6a ist die Tiefe des Einschnittes 6 bis zu 2,5 mm und vorzugsweise um mindestens 0,2 mm, insbesondere um bis zu 0,7 mm, größer als am laufstreifeninnenseitigen Ende. Im Bereich dazwischen wird die Tiefe des Einschnittes 6 kontinuierlich, insbesondere linear, größer, wie es der Schnittdarstellung in 2 entnehmbar ist. Außerhalb des Abschnittes 6a und außerhalb der Breite B kann der Einschnitt 6 entweder mit einer konstanten Tiefe von beispielsweise 1,5 mm oder mit geringer werdender Tiefe verlaufen. Der Einschnitt 6 weist somit in dem für Laufstreifenabrieb relevanten Abschnitt des schulterseitigen Profilbandes 3 eine sich nach außen vergrößernde Tiefe auf. Es „wandert“ daher das laufstreifeninnenseitige Ende jedes Einschnittes 6 mit zunehmendem Abrieb nach und nach zur Außenschulter. Dadurch werden die Einschnitte 6 mit fortschreitendem Abrieb kürzer, bleiben jedoch als nicht unterbrochene Einschnitte erhalten.
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Die annähernd in Umfangsrichtung orientierten, oberflächlich ausgebildeten Einschnitte 6 haben einen positiven Effekt auf die Seitenführung und das Seitenhandling auf Schnee und auf nassem Untergrund, da sie zusätzliche Seitenführungskanten zur Verfügung stellen. Die oberflächliche Ausführung der Einschnitte 6 gewährleistet gute Handlingeigenschaften auch auf trockenen Fahrbahnen, da sie die Profilpositive nur wenig aufweichen.
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Je nach der Breite der schulterseitigen Profilbänder 3 der Profilblockreihen können im bodenberührenden Bereich zwei oder mehr Einschnitte 6 nebeneinander verlaufen. Obwohl die Anordnung der Einschnitte 6 vor allem in den schulterseitigen Profilpositiven von Vorteil ist, können solche in Umfangsrichtung orientierten Einschnitte auch in Profilpositiven im mittleren Bereich des Laufstreifens angeordnet werden.
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Die Erfindung ist auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt. Die schulterseitig verlaufenden Profilpositive können Blockreihen sein, in der Laufstreifenmitte können anstelle von drei Blockreihen oder Profilbändern auch zwei Blockreihen oder Profilbänder vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Umfangsrillen
- 2, 2´
- Blockreihen
- 2a, 2´a
- Block
- 2b, 2´b
- Querrillen
- 3
- Profilband
- 3a
- Bandabschnitt
- 4
- Querrillen
- 4a
- Abschnitt
- 4b
- Abschnitt
- 5
- blockartiges Profilpositiv
- 6
- Einschnitt
- 6a
- Abschnitt
- 7
- Entlüftungsrille
- α1
- Winkel
- α2
- Winkel
- β
- Winkel
- a
- Abstand