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Einleitung
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Die Erfindung betrifft das Gebiet des Verpackens von Verbrauchsgütern. Genauer betrifft die Erfindung eine wiederverwendbare Vorrichtung zum Verpacken schwerer Güter (Mehrwegverpackung), sowie ein Verfahren zur Verwendung derselben.
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Stand der Technik und Nachteile
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Auch schwere Verbrauchsgüter wie beispielsweise Waschmaschinen, Wäschetrockner, Kühlschränke und dergleichen werden zunehmend über das Internet bestellt und per Frachtdienst zum Verbraucher transportiert. Zwar sind derartige Güter nicht besonders erschütterungsempfindlich, müssen aber aufgrund des hohen Gewichts entsprechend stabil verpackt sein.
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In einer nicht unerheblichen Anzahl von Fällen ist ein Rücktransport der bereits ausgepackten Ware erforderlich, beispielsweise dann, wenn die Ware fehlerhaft ist oder dem Käufer nicht zusagt. Zumeist steht zu diesem Zeitpunkt die Original-Versandverpackung nicht mehr zur Verfügung, da diese häufig durch das Auspacken beschädigt und/oder aufgrund ihrer Größe typischerweise sofort nach dem Auspacken entsorgt wird.
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Die Bereitstellung einer Ersatzverpackung für den Rück-Versand ist selbstverständlich mit entsprechendem Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Auch das Bereithalten entsprechend leerer Verpackungen beim Frachtunternehmen oder beim Hersteller ist unerwünscht. Trotzdem muss sichergestellt sein, dass die beschriebenen schweren Güter ohne Gefahr einer Beschädigung vom Verbraucher zum Hersteller oder Verkäufer zurücktransportiert werden können, ohne dass es aufgrund von Schlägen, Stößen oder Kratzern zu Transportschäden kommt.
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Aufgabe der Erfindung und Lösung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in Bereitstellung einer Vorrichtung, die das beschriebene Transportproblem löst, und gleichzeitig zu keiner Mehrbelastung des Verkäufers bzw. sonstigen Empfängers der Rücksendung durch großvolumige Ersatzverpackungen etc. kommt. Zudem soll die Vorrichtung im unbenutzten Zustand kleinvolumig, außerdem kostengünstig herstellbar und wiederverwendbar sein. Desweiteren soll die Vorrichtung flexibel an Güter unterschiedlicher Maße anpassbar sein.
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Die Aufgabe wird durch eine Mehrwegverpackung nach Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausführungsformen sind den Unteransprüchen sowie den Figuren zu entnehmen.
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Beschreibung
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Eine erfindungsgemäße Mehrwegverpackung dient dem Verpacken von insbesondere schweren Gütern. Derartige Güter können typischerweise nicht von einer einzelnen Person getragen werden, sondern bedürfen zum Transport zumeist zweier Personen. Ein solches Gut weist, um mit einer erfindungsgemäßen Mehrwegverpackung verpackt zu werden, mindestens zwei im Wesentlichen parallelen Außenflächen auf. Bevorzugt sind dies die ober- und die Unterseite des Guts. Es ist klar, dass auch entsprechende Geometriemerkmale wie z.B. Füße zu einer „gedachten“ Außenfläche führen, die definitionsgemäß parallel zu einer weiteren Fläche sein kann.
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Erfindungsgemäß umfasst die Mehrwegverpackung eine obere Spannplatte und eine untere Spannplatte sowie ein Seitenflächen-Polster, wobei die obere Spannplatte oberhalb des zu verpackenden Guts positionierbar, und die untere Spannplatte unterhalb des zu verpackenden Guts positionierbar und das Seitenflächen-Polster um die Seitenflächen des zu verpackenden Guts wickelbar ist. Ferner ist vorgesehen, dass mittels mindestens einer Spannvorrichtung Zugkräfte zwischen der oberen Spannplatte und der unteren Spannplatte aufbringbar sind. Auf diese Weise ist das zu verpackende Gut zwischen den beiden Spannplatten geklemmt und dort, sowie seitlich durch das Seitenflächen-Polster, geschützt.
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Erfindungsgemäß ist außerdem vorgesehen, dass jede Spannplatte einen rechteckigen Grundriss, vier Grifflochstanzungen im Bereich der Spannplattenecken, und vier symmetrisch angeordnete Aufnahmen für die Spannvorrichtung aufweist, und dass die dem Gut zugewandten Innenseiten der Spannplatten ferner Mittel gegen Verrutschen aufweisen. Es ist klar, dass die Ecken der Spannplatten auch abgerundet sein oder eine Fase aufweisen können.
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Die Grifflochstanzungen weisen bevorzugt eine Breite auf, die in etwa der Breite einer menschlichen Hand entspricht. Sie können aus ergonomischen Gründen mit einer Handpolsterung ausgekleidet sein. Optional können auch Ösen für Lasthaken oder dergleichen vorhanden sein, die bevorzugt ebenfalls symmetrisch auf der Spannplatte verteilt sind.
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Die Aufnahmen für die Spannvorrichtung sind symmetrisch angeordnet, um die Zugkräfte möglichst symmetrisch zwischen der oberen und der unteren Spannplatte zu verteilen.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform haben beide Spannplatten einen identischen Grundaufbau. Das bedeutet, dass die Grifflochstanzungen und die Aufnahmen für die Spannvorrichtung bei beiden Spannplatten jeweils an denselben Stellen angeordnet sind. Gleichzeitig ist klar, dass die untere Spannplatte, beispielsweise aufgrund der Bereitstellung zusätzlicher Füße, in ihrer endgültigen Ausgestaltung geringfügig von der oberen Spannplatte abweichen kann, ohne dass die beiden Spannplatten in ihrem Grundaufbau wesentlich voneinander differieren. Somit können erfindungsgemäße Mehrwegverpackungen aus einer geringstmöglichen Anzahl unterschiedlicher Komponenten bereitgestellt werden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Spannplatten aus Schichtholz oder Kunststoff gefertigt. Schichtholz ist auch unter dem Namen MDF (mitteldichte (Holz-)Faserplatte) bekannt. Spannplatten aus Holz sind insbesondere für kleine Stückzahlen wirtschaftlicher als solche aus Kunststoff, welche dafür eine längere Lebensdauer aufweisen.
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Nach einer anderen Ausführungsform sind die Spannplatten aus einem anderen Holz, oder aus Metall gefertigt. Selbstverständlich sind auch Kombinationen aller genannten Materialien möglich. Somit sind sowohl Schichtaufbauten aus unterschiedlichen Materialien, als auch Platten mit Aussparungen, in welche ein anderes Material eingesetzt ist, möglich. Ebenso ist es möglich, dass die obere Spannplatte aus einem anderen Material, oder aus einer anderen Materialkombination, als die untere Spannplatte hergestellt ist.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Spannvorrichtung als Gewindestange ausgebildet. Durch Drehen der Gewindestange wird ihre Länge verändert, oder sie greift in entsprechende Gewindebohrungen ein, die in der oberen und/unteren Spannplatte vorgesehen sind. Durch Drehen der Gewindestange verändert sich somit der Abstand der beiden Spannplatten, wodurch das zu verpackende Gut zwischen die Spannplatten geklemmt bzw. zwischen ihnen eingespannt wird.
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Nach noch einer weiteren Ausführungsform umfasst die Spannvorrichtung Kniehebel, die wahlweise an starren, flexiblen oder kombinierten Bändern befestigt sind.
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Nach einer anderen Ausführungsform ist die Spannvorrichtung als mindestens ein Zurrgurt mit Ratsche ausgebildet. Durch Betätigen der Ratsche verkürzt sich die Länge des Zurrgurtes, so dass das Gut zwischen die Spannplatten geklemmt wird. Bevorzugt sind zwei Zurrgurte vorhanden, die, von oben gesehen, über Kreuz verlaufen, so dass entlang jeder der vier Seitenflächen der Mehrwegverpackung ein Teil eines Zurrgurts entlangläuft.
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Eine Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, dass die Aufnahmen für die Spannvorrichtung als L-förmig eingeschnittene Gurtführungen in den Plattenkantenmitten angeordnet und optional verstärkt ausgebildet sind, beispielsweise mit Kunststoff- oder Metalleinsätzen. Diese L-Form hat den Vorteil, dass der Gurt innerhalb der Spannplatte, aber nahe ihrer Außenkante verläuft. Auf diese Weise wird der Gurt durch die Spannplatte geschützt, und kann sich einerseits nicht in unerwünschter Weise aus der Gurtführung lösen, andererseits jedoch leicht manuell von der Spannplatte entfernt werden. Es ist klar, dass der Spaltabstand und die Spaltbreite der Gurtführung etwas größer als die Dicke bzw. die Breite des Zurrgurtes sein sollten, um Klemmen zu vermeiden.
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Ein erfindungswesentliches Merkmal ist das Mittel gegen Verrutschen. Dieses ist an den zum verpackenden Gut weisenden Innenseiten der Spannplatten angeordnet. Nachfolgend sind drei Ausführungsform beschrieben.
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Nach einer ersten Ausführungsform weist das Mittel gegen Verrutschen formschlüssig auf das Gut wirkende Vorsprünge, Führungen und/oder Leisten auf. Diese können einstückig mit der jeweiligen Spannplatten gefertigt, oder nachträglich angebracht, z.B. angeschraubt oder eingesteckt, sein. Es ist klar, dass die formschlüssig wirkenden Bauteile nach Möglichkeit an die Geometrie des zu verpackenden Gutes angepasst sind. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die Bauteile leicht und flexibel an verschiedenen Stellen der jeweiligen Spannplatte fixierbar sind.
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Bevorzugt ist ferner, wenn die Bauteile nicht nur an einer, sondern an beiden Spannplatten vorhanden sind. Die Bauteile können sich außerdem auf beide Spannplatten verteilen, so dass sie einander in vorteilhafter Weise ergänzen, beispielsweise durch um 90° zueinander versetzte Anordnung von jeweils zueinander parallel verlaufenden Leisten.
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Nach einer zweiten Ausführungsform ist das Mittel gegen Verrutschen durch einen reibschlüssig auf das Gut wirkenden integrierten Belag gebildet. Dieser Belag verändert im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen Bauteilen die Dicke einer Spannplatte nicht oder nur unwesentlich. Integriert bedeutet, dass der Belag beispielsweise durch Ritzen oder anderweitiges Strukturieren der Spannplatte hergestellt ist. Dieses Aufrauen resultiert in einem höheren Reibungskoeffizienten zwischen Spannplatte und zu verpackendem Gut.
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Nach einer dritten Ausführungsform ist das Mittel gegen Verrutschen durch einen reibschlüssig auf das Gut wirkenden aufgesetzten Belag gebildet. Das bedeutet, dass der Belag aus einem anderen Material als die Spannplatte bestehen kann. Besonders bevorzugt besteht der Belag aus einem gummiartigen Material, welches in Bezug auf die meist glatten Oberflächen des zu verpackenden Gutes einen besonders hohen Reibungskoeffizienten aufweist.
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Der Belag kann, unabhängig ob integriert oder aufgesetzt, die Innenseite der Spannplatte vollflächig oder teilflächig bedecken.
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Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung ist das Seitenflächen-Polster. Dieses schützt diejenigen Seiten des Gutes, die nicht bereits durch die Spannplatten geschützt sind.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Seitenflächen-Polster einstückig und/oder aus Schaumstoff gefertigt. Alternativ sind auch mehrstückige Polster-Segmente möglich, so dass das Polster je nach Bedarf durch Aneinandersetzen einzelner Polster-Segmente verlängerbar ist.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Seitenflächen-Polster in ein Vlies eingenäht. Besonders bevorzugt ist dieses Vlies aus Polypropylen (PP) hergestellt.
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Das Vlies schützt das elastische Material des Seitenflächen-Polsters sowohl gegen scharfkantige Vorsprünge des zu verpackenden Gutes, als auch gegen Einwirkungen von außen, beispielsweise andere scharfkantige Gegenstände oder Witterungseinflüsse.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist das Seitenflächen-Polster eine seine beiden vertikalen Endbereiche verbindende oder überbrückende Verschlussvorrichtung auf. Das bedeutet, dass die Verschlussvorrichtung nicht exakt an den vertikalen Kanten des Seitenflächen-Polsters angeordnet sein muss, sondern vielmehr auch ein Überlappen der Endbereiche ermöglicht. Die Verschlussvorrichtung dient einem schnellen und sicheren Verschließen des Seitenflächen-Polsters.
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Besonders bevorzugt weist die Verschlussvorrichtung zum Verschließen des Seitenflächen-Polsters und/oder zum Verstellen seines Umfangs mindestens zwei Verschlussgurte mit oder ohne Clips, Kniehebel-Verschlüsse, eines oder mehrere Klettbänder, mindestens einen Reißverschluss, mehrreihige Druckknöpfe und/oder Gummibänder auf, wobei Verschlussgurte mit Clips am meisten bevorzugt sind. Selbstverständlich sind auch Kombinationen besagter Ausgestaltungen möglich. Wie erwähnt, dient die Verschlussvorrichtung sowohl dem Herstellen einer Verbindung zwischen den beiden Endbereichen des Seitenflächen-Polsters, als auch der Ermöglichung einer gewissen Längen-Flexibilität desselben. Auf diese Weise können zu verpackende Güter mit unterschiedlichem Umfang verpackt werden, ohne das Seitenflächen-Polster austauschen zu müssen.
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Nach einer alternativen Ausführungsform ist das Seitenflächen-Polster als bevorzugt elastischer Schlauch ausgebildet. Dieser Schlauch wird, bevorzugt von oben, über das zu verpackende Gut gezogen. Je nach Durchmesser und Flexibilität des Schlauches legt sich dieser mehr oder weniger eng an die Außenkonturen des Gutes an. Auf diese Weise ist das Gut jederzeit allseitig umschlossen, ohne dass Verschlussgurte oder dergleichen nötig sind. Es ist klar, dass ein derartiges Seitenflächen-Polster vorzugsweise aus einer Kombination unterschiedlicher Materialien zusammengesetzt ist, von denen einige für den optimalen Schutz, und andere für eine optimale Dehnbarkeit zuständig sind.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Seitenflächen-Polster zusätzlich an seiner Ober- und/oder Unterkante eine einschlagbare und/oder ansetzbare Verlängerung in Form zusätzlicher Tasche(n) zur Verpackung von Gut größerer Höhe auf. Das bedeutet, dass durch Nutzen dieser Verlängerung die Höhe des Seitenflächen-Polsters vergrößert werden kann. In allen Fällen, in welchen das Gut lediglich eine Standardhöhe von beispielsweise 85 cm aufweist, wird die Verlängerung hingegen nicht verwendet.
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Ist die Verlängerung beispielsweise in Form einer angesetzten Tasche bereitgestellt, so kann unter Umständen nicht vermieden werden, dass das Seitenflächen-Polster im Bereich dieser Naht nur aus Vlies, jedoch nicht aus dem eigentlichen Polstermaterial (Schaumstoff) besteht. Daher ist die Naht bzw. Ansatzstelle möglichst schmal auszuführen.
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Bevorzugt beträgt die Höhe der zusätzlichen Verlängerung oben oder unten 15 cm oder 20 cm. Zwei zueinander unproportionale Verlängerungen sind dabei besonders bevorzugt. Auf diese Weise lassen sich auch Höhen des Seitenflächen-Polsters von 100 bzw. 120 cm bereitstellen, wenn dasselbe ohne die zusätzlichen Verlängerungen eine (Standard-)Höhe von 85 cm aufweist.
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Bevorzugt ist die Mehrwegverpackung für Gut mit 60 cm × 60 cm x 85 cm geeignet und/oder das Gut eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, ein Kühlschrank oder dergleichen (weiße Ware).
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Derartige Güter sind ohne eine entsprechende Umverpackung bei einem Transport besonders von Transportschäden bedroht. Gleichzeitig werden ihre Originalverpackungen in den allermeisten Fällen direkt nach dem Auspacken entsorgt und stehen daher zumeist nicht für einen möglicherweise notwendigen Rücktransport zur Verfügung.
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Dementsprechend ist es bevorzugt, dass das Maß einer Spannplatte 66 ± 5 cm × 76 ± 5 cm × 2 ± 1 cm beträgt. Mit diesen Maßen lassen sich die meisten der vorstehend beschriebenen Geräte sicher und schonend für einen Transport verpacken, ohne dass auf unterschiedliche Spannplatten-Grundrisse zurückzugreifen wäre.
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Es ist ferner bevorzugt, dass der oben erwähnte, dass Verrutschen des Gutes verhindernde Belag je Spannplatte aus vier Streifen mit 15 cm Breite und 80 cm bzw. 40 cm Länge gebildet ist, welche in einem Abstand zur Außenkante der Spannplatte von 2,5 cm auf der Innenseite derselben fixiert sind. Es ist jedoch klar, dass auch davon abweichende Größen und Formen des Belags eine ähnlich gute Wirkung haben können.
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Schließlich ist es bevorzugt, dass das Maß der Seitenflächen-Polsterung ohne ggf. vorhandene zusätzliche Verlängerungen 85 cm (Höhe) × 260 cm (Länge, Umfang) × 10 mm (Dicke) beträgt. Es ist klar, dass in Abhängigkeit des zu verpackenden Gutes auch andere als die beschriebenen Maße vorteilhaft sind.
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Die Erfindung offenbart auch ein Verfahren zum Verpacken von insbesondere schweren Gütern, die mindestens zwei im Wesentlichen parallele Außenflächen aufweisen. Zur Vermeidung von Wiederholungen bezüglich der bevorzugt zu verwendenden Komponenten wird auf die vorstehende Beschreibung verwiesen.
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Demnach wird zunächst – nach der grundlegenden Bereitstellung der benötigten Komponenten – eine untere Spannplatte unterhalb und eine obere Spannplatte oberhalb des Gutes positioniert. Es ist klar, dass vorzugsweise zunächst die untere Spannplatte in korrekter Orientierung nahe des Gutes abgelegt, anschließend das Gut auf diese aufgesetzt und schließlich durch die obere Spannplatte abgedeckt werden sollte. Es sind jedoch auf Fälle denkbar, in denen das Gut angehoben und dann zugleich von unten und oben mit der entsprechenden Spannplatte in Kontakt kommt.
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Nunmehr erfolgt ein Umwickeln des Gutes mit einem Seitenflächen-Polster. Das Seitenflächen-Polster hat das Ziel, das Gut an den bisher noch ungeschützten Seiten mit einem Schutz gegen Stöße, Kratzer oder Witterungseinflüsse zu schützen.
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Alsdann werden zwischen den beiden Spannplatten mittels mindestens einer Spannvorrichtung Zugkräfte aufgebracht, so dass die beiden Spannplatten das Gut zwischen sich einklemmen. Es ist klar, dass ggf. ein entsprechendes Positionieren der Spannvorrichtung nötig ist. Werden bevorzugterweise Zurrgurte mit Ratschen als Spannvorrichtung verwendet, so sind diese in ebenfalls bevorzugt vorhandene und besonders bevorzugt L-förmig eingeschnittene, in den Plattenkantenmitten angeordnete Gurtführungen eingehängt bzw. durchgefädelt.
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Auf die beschriebene Weise ist das Gut nunmehr allseitig geschützt und kann ohne größere Gefahr von Transportschäden transportiert werden.
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Optional kann noch ein Sichern des Seitenflächen-Polsters erfolgen, beispielsweise unter Zuhilfenahme der weiter oben beschriebenen Verschlussvorrichtungen.
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Zudem ist es bevorzugt, dass im Rahmen des Positionierens darauf geachtet wird, dass das Gut durch bevorzugterweise vorgesehene Mittel gegen Verrutschen gesichert wird. Auch hierzu wird auf die vorstehende, ausführliche Beschreibung verwiesen.
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Die beschriebene Erfindung löst in vorteilhafter Weise die Eingangs beschriebenen Probleme. Sie stellt eine Vorrichtung bereit, mit welcher schwere Güter unterschiedlicher Abmaße ohne ihre Originalverpackung und von Stößen, Kratzern und anderen Umwelteinflüssen geschützt transportiert werden können, ohne dass dazu jeweils eine andere Verpackung nötig ist. Gleichzeitig bedeutet die Verwendung der erfindungsgemäßen Mehrwegverpackung keine Mehrbelastung des Verkäufers bzw. sonstigen Empfängers der Rücksendung hinsichtlich des Raumbedarfs, da die erfindungsgemäße Mehrwegverpackung im unbenutzten Zustand sehr platzsparend ist. Zudem ist sie einfach aufgebaut und aus handelsüblichen Materialien gefertigt und daher kostengünstig herstellbar. Zudem ist sie häufig wiederverwendbar, und einzelne Komponenten derselben können bei Bedarf auch separat ausgetauscht werden, was die langfristigen Kosten weiter zu senken hilft.
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Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt auf einfache Weise das Verpacken von insbesondere schweren Gütern ohne Rückgriff auf deren Originalverpackung zum Zwecke deren Transports beispielsweise von einem Verbraucher zurück zum Hersteller.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Spannplatte der erfindungsgemäßen Mehrwegverpackung in perspektivischer Ansicht.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Mehrwegverpackung zusammen mit einem verpackten Gut.
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In der 1 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Spannplatte der erfindungsgemäßen Mehrwegverpackung in perspektivischer Ansicht gezeigt. Die gezeigte Spannplatte 2, 3 kann eine obere Spannplatte 2 oder eine untere Spannplatte 3 sein, da gemäß der besonders bevorzugten Ausführungsform die beiden Spannplatten 2, 3 einen identischen Grundaufbau aufweisen.
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Die Spannplatte 2, 3 weist einen rechteckigen Grundriss, vier Grifflochstanzungen 6 im Bereich der Spannplattenecken, und vier symmetrisch angeordnete Aufnahmen 7 für die Spannvorrichtung (nicht dargestellt) auf. Die Grifflochstanzungen 6 weisen eine Breite auf, die in etwa der Breite einer menschlichen Hand entspricht. Die Aufnahmen 7 für die Spannvorrichtung sind vorliegend als L-förmig eingeschnittene Gurtführungen in den Plattenkantenmitten angeordnet. Der Spaltabstand und die Spaltbreite der Gurtführung sind etwas größer als die Dicke bzw. die Breite des Zurrgurtes (nicht dargestellt), um Klemmen zu vermeiden.
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Ferner weisen die dem Gut (nicht dargestellt) zugewandten Innenseiten der Spannplatten 2, 3 (im Bild die nach oben weisende, sichtbare Seite) ferner Mittel gegen Verrutschen 8 auf. Nach der gezeigten und bevorzugten Ausführungsform ist das Mittel gegen Verrutschen 8 durch einen reibschlüssig auf das Gut wirkenden aufgesetzten Belag gebildet. Der Belag bedeckt die Innenseite der Spannplatte 2, 3 vorliegend teilflächig. Wie in der Figur gezeigt, ist der Belag aus vier Streifen mit 15 cm Breite und 80 cm bzw. 40 cm Länge gebildet, welche in einem Abstand zur Außenkante der Spannplatte 2, 3 von 2,5 cm auf der (im Bild nach oben weisenden) Innenseite derselben fixiert sind.
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In der 2 ist eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Mehrwegverpackung 1 zusammen mit einem verpackten Gut (verdeckt) gezeigt.
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Erfindungsgemäß umfasst die Mehrwegverpackung 1 eine obere Spannplatte 2 und eine untere Spannplatte 3 sowie ein Seitenflächen-Polster 4, wobei die obere Spannplatte 2 oberhalb des zu verpackenden Guts positioniert, und die untere Spannplatte 3 unterhalb des zu verpackenden Guts positioniert und das Seitenflächen-Polster 4 um die Seitenflächen des zu verpackenden Guts gewickelt ist. Mittels einer Spannvorrichtung 5, die vorliegend in Form von zwei über Kreuz gelegten Zurrgurten realisiert ist, werden Zugkräfte zwischen der oberen Spannplatte 2 und der unteren Spannplatte 3 aufgebracht. Auf diese Weise ist das zu verpackende Gut zwischen den beiden Spannplatten 2, 3 geklemmt und dort, sowie seitlich durch das Seitenflächen-Polster 4, geschützt.
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Die vier Grifflochstanzungen 6 sind symmetrisch im Bereich der Spannplattenecken jeder Spannplatte 2, 3 angeordnet. Aufnahmen für die Spannvorrichtung 5 sind nach der dargestellten Ausführungsform hingegen nicht vorhanden, so dass die Zurrgurte unmittelbar über die Außenkanten der Spannplatten 2, 3 verlaufen.
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Das Seitenflächen-Polster 4 ist liegt einstückig vor, ist aus Schaumstoff gefertigt, und in ein Vlies aus PP eingenäht. Das Vlies schützt das elastische Material des Seitenflächen-Polsters 4 sowohl gegen scharfkantige Vorsprünge des zu verpackenden Gutes, als auch gegen Einwirkungen von außen, beispielsweise andere scharfkantige Gegenstände oder Witterungseinflüsse (jeweils nicht gezeigt). Es weist ferner eine seine beiden vertikalen Endbereiche überbrückende Verschlussvorrichtung 9 auf. Bevorzugt überlappen die Endbereiche, weswegen in der Figur lediglich ein Endbereich 4’ sichtbar ist. Die Verschlussvorrichtung 9 weist zum Verschließen des Seitenflächen-Polsters 4 und zum Verstellen seines Umfangs (vermittels der Länge der Verschlussvorrichtung 9) vorliegend zwei Verschlussgurte mit Clips, ähnlich den von Rucksäcken her bekannten Clips, auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mehrwegverpackung
- 2
- obere Spannplatte
- 3
- untere Spannplatte
- 4
- Seitenflächen-Polster
- 4’
- Endbereich
- 5
- Spannvorrichtung
- 6
- Grifflochstanzung
- 7
- Aufnahmen für die Spannvorrichtung
- 8
- Mittel gegen Verrutschen
- 9
- Verschlussvorrichtung