DE102011051351B4

DE102011051351B4 - Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse für die Fertigung eines Standflügels einer Doppelflügeltür

Info

Publication number: DE102011051351B4
Application number: DE102011051351.5A
Authority: DE
Inventors: Timo Daub
Original assignee: Novoferm Riexinger Tuerenwerke GmbH
Current assignee: Novoferm Riexinger Tuerenwerke GmbH
Priority date: 2011-06-27
Filing date: 2011-06-27
Publication date: 2018-02-15
Anticipated expiration: 2031-06-28
Also published as: DE102011051351A1

Abstract

Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse (8), in der eine Verriegelungseinrichtung (9) angeordnet ist, die ein Treibriegelschloss (10), mindestens eine Treibriegelstange (11) und mindestens einen mit der Treibriegelstange (11) zusammenwirkenden Bolzen (12) zur zargenseitigen und/oder zur bodenseitigen Arretierung der Mittelsprosse (8) aufweist, für die Fertigung eines Standflügels (2) einer Doppelflügeltür, wobei der Standflügel (2) einen aus einer Blechschale (5) und einer Blechabdeckung (6) gebildeten Blechkörper (7) aufweist und wobei die vormontierte Mittelsprosse (8) während der Fertigung des Standflügels in den Standflügel (2) so eingelegt wird, dass sie an der einen Gangflügel der Doppelflügeltür zugewandten Schmalseite (14) an der Innenfläche des Blechkörpers (7) anliegt, und mit dem Blechkörper (7) verbunden wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse für die Fertigung eines Standflügels einer Doppeltür.
Bekanntermaßen werden derartige Türen als Feuer- und Rauchschutztüren sowie als Mehrzwecktüren verwendet. Hierzu müssen diese Türen hohen Ansprüchen hinsichtlich der Dichtigkeit bei Rauchentwicklung sowie Hitze- und Brandbeständigkeit bei Feuerentwicklung genügen. Zudem bieten diese Türen eine stabile Verriegelung zum Verschließen von Durchgängen. An dem Standflügel der Tür ist eine Mittelsprosse angeordnet, in der eine Verriegelungseinrichtung untergebracht ist. Der Gangflügel der Tür weist ein separat zu bedienendes Schloss auf. Im Normalzustand ist der Standflügel verriegelt und der Gangflügel unverschlossen, damit man hindurchgehen kann. Zum Verschließen eines Durchgangs wird der Gangflügel mittels des Schlosses an dem verriegelten Standflügel arretiert. Wenn der Durchgang in voller Breite genutzt werden soll, wird der Standflügel entriegelt und geöffnet.
Die EP 1 405 972 B1 zeigt eine zweiflüglige Tür mit einer an einem Standflügel außenseitig angebrachten Mittelsprosse. Die Mittelsprosse besteht aus einem Hohlprofil, an dem Anschläge und Widerlager für den Gangflügel ausgebildet sind. Eine Betätigungseinrichtung wird mit einem Blech in die Mittelsprosse eingesetzt und mittels Schrauben befestigt. Dabei bildet die mit dem Standflügel verbundene Mittelsprosse das Negativprofil der Flügelgeometrie. Da die Mittelsprosse aus optischen Gründen jedoch nur eine geringe Breite aufweisen darf, ergeben sich Einschränkungen hinsichtlich der zu verbauenden Schlösser. Das konkrete Herstellungsverfahren einer solchen Tür, insbesondere im Zusammenhang mit der Verwendung der Mittelsprosse wird nicht beschrieben.
Die DE 10 2006 013 774 A1 beschreibt den Aufbau eines Türblatts sowie ein Herstellungsverfahren für das Türblatt. Wesentlich ist, dass in ein vorgefertigtes Kastenblech eine Verstärkungsleiste eingebracht wird, das Kastenblech durch ein Deckelblech verschlossen wird und schließlich Ausnehmungen für eine Mehrfachverriegelung in der Verstärkungsleiste eingebracht werden.
Die AT 365 733 B zeigt eine zweiflüglige Tür mit einer Rahmenkonstruktion aus L-förmigen Rohren. Die L-Profile werden mit Verkleidungsprofilen aus Leichtmetall bedeckt. Der Zusammenbau dieser Tür ist durch hohen Montageaufwand sehr zeitintensiv.
Vor dem erläuterten technologischen Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie die Herstellung einer Doppelflügeltür optimiert werden kann.
Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist die Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse für die Fertigung eines Standflügels einer Doppelflügeltür nach Anspruch 1.
Erfindungsgemäß wird die Mittelsprosse in den Blechkörper des Standflügels eingelegt, wobei sie an der dem Gangflügel zugewandten Schmalseite an der Innenfläche des Blechkörpers anliegt und mit dem Blechkörper verbunden wird.
Die Mittelsprosse liegt gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung an den Innenflächen der Blechschale und der Blechabdeckung flächig an und weist an der dem Gangflügel zugewandten Schmalseite des Standflügels eine an die Kontur des Blechkörpers angepasste Seitenfläche auf. Eine alternative und ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass zwischen der Mittelsprosse und dem Blechkörper mindestens ein Isolierelement angeordnet wird, welches flächig an der Mittelsprosse und dem Blechkörper anliegt. Als Isolierelement eignet sich insbesondere Gipskarton. Vorzugsweise wird die Mittelsprosse sandwichartig zwischen zwei Isolierelementen, z. B. zwei Gipskartonplatten, angeordnet.
Die Blechschale weist an der Schmalseite des Standflügels insbesondere einen stufenförmigen Absatz auf, in den ein Türfalz des Gangflügels eingreift. Die in den Blechkörper eingelegte Mittelsprosse oder eine aus der Mittelsprosse und mindestens einem Isolierelement bestehende Anordnung folgt dieser Kontur. Dadurch zeichnet sich der Verriegelungsbereich der Doppelflügeltür durch eine hohe Steifigkeit aus.
Die bei herkömmlichen Doppelflügeltüren bisher außen an dem Gangflügel der Tür sichtbar angebrachten Mittelsprossen weisen aus optischen Gründen nur eine geringe Breite auf. Nachteilig ist dabei, dass nur relativ schmale und teure Sonderschlösser eingebaut werden können. Für bestimmte Verriegelungstechniken müssen jedoch größere Schlösser verwendet werden, deren Nachteil es ist, dass sie durch die Mittelsprosse bis in den Standflügel hineinragen. Um diese Schlösser an der Tür anbringen zu können, ist ein aufwendiger Fertigungsprozess notwendig, bei dem zusätzliche Stanzungen im Standflügel erforderlich sind. Zudem muss die Verriegelung dabei oftmals während der Fertigung des Standflügels montiert werden, was zu einer Verlängerung der Fertigungszeit führt. Erfindungsgemäß stellt die Mittelsprosse mit der in ihr angeordneten Verriegelungseinrichtung eine separate Einheit dar. Die Mittelsprosse wird parallel zur eigentlichen Fertigung des Standflügels hergestellt. Dadurch ist es möglich, diese komplett vormontiert während der Produktion des Standflügels in den Standflügel einzulegen, wo sie anschließend nicht sichtbar eingeschlossen wird. Zur Verwendung als Brand- und Rauchschutztür werden zusätzlich hitzebeständige Dämmmaterialien in die Türflügel der Doppelflügeltür eingelegt. Die Mittelsprosse kann daher ohne auf optische Nachteile achten zu müssen, so ausgebildet werden, dass zweckdienliche Standardschlösser jeder Größe eingebaut werden können. Durch die Integration der Mittelsprosse in den Standflügel, ist es möglich, die Außenflächen des Blechkörpers entlang der Langseiten des Standflügels plan auszubilden. Somit können die Oberflächen des Gang- und des Standflügels flächenbündig ausgebildet werden.
Die Blechschale weist an der Schmalseite des Standflügels einen stufenförmigen Absatz auf, in den bei geschlossener Tür ein Türfalz des Gangflügels eingreift. Ferner weist der Blechkörper des Standflügels an seiner Schmalseite zweckmäßig einen Türfalz auf, der eine Dichtung aufnimmt und bei geschlossener Tür in einen stufenförmigen Absatz des Gangflügels eingreift, wobei die Dichtung mit dem Gangflügel in Kontakt steht. Somit bildet der Standflügel das Negativprofil des Gangflügels und nicht eine aufgesetzte Mittelsprosse, wie es bei herkömmlichen Doppelflügeltüren üblich ist.
Die Blechabdeckung und die Blechschale sind an ihren Schmalseiten miteinander verbunden. Vorzugsweise weisen die Mittelsprosse und der Blechkörper des Standflügels an der dem Gangflügel zugewandten Schmalseite des Standflügels jeweils eine Öffnung auf, in der die Verriegelungseinrichtung angeordnet ist. Die Mittelsprosse weist zusätzlich eine obere und/oder eine untere Öffnung für den Austritt der Treibriegelstangen in die zargenseitige und/oder bodenseitige Verriegelungsposition auf. Der Blechkörper weist seinerseits an den gleichen Stellen Öffnungen auf. Vorzugsweise kann der an der Treibriegelstange angebrachte Bolzen zur Verriegelung ein Schaltschloss oder ein Schnappriegel sein.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
1 eine Frontalansicht einer Doppelflügeltür,
2 eine Schnittansicht des Stand- und des Gangflügels der erfindungsgemäßen Doppelflügeltür,
3 eine Explosionsdarstellung einer Mittelsprosse mit integrierter Verriegelungseinrichtung,
4 eine Schnittansicht einer alternativen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Doppelflügeltür.
Zum grundsätzlichen Aufbau der in den 1 bis 4 dargestellten Doppelflügeltür gehören eine Zarge 1, ein an der Zarge 1 schwenkbar angeordneter Standflügel 2 sowie ein an der Zarge 1 ebenfalls schwenkbar angeordneter Gangflügel 3, der mit einer Drückergarnitur 4 ausgestattet ist. Der Standflügel 2 weist einen aus einer Blechschale 5 und einer Blechabdeckung 6 gebildeten Blechkörper 7 auf.
Gemäß der Darstellung in 3 ist ferner eine Mittelsprosse 8 mit einer Verriegelungseinrichtung 9 vorgesehen, die ein Treibriegelschloss 10, mindestens eine Treibriegelstange 11 und mindestens einen mit der Treibriegelstange 11 zusammenwirkenden Bolzen 12 zur zargenseitigen und/oder zur bodenseitigen Arretierung der Mittelsprosse 8 aufweist. Die Mittelsprosse 8 ist in den Blechkörper 7 des Standflügels 2 eingelegt und mit diesem verbunden (2). Dabei liegt die Mittelsprosse 8 an den Innenflächen 13 der Blechschale 5 und der Blechabdeckung 6 flächig an und weist an der dem Gangflügel 3 zugewandten Schmalseite 14 des Standflügels 2 eine an die Kanten des Blechkörpers 7 angepasste Seitenfläche auf.
Im Ausführungsbeispiel der 4 ist die mit einer Verriegelungseinrichtung 9 ausgestattete Mittelsprosse 8 sandwichartig zwischen zwei Isolierelementen 24, 24' angeordnet. Die Isolierelemente bestehen zweckmäßig aus Gipskartonplatten. Die Mittelsprosse 8 liegt an der dem Gangflügel zugewandten Schmalseite 14 an der Innenfläche des Blechkörpers 7 an und ist mit dem Blechkörper 7 verbunden.
Die Mittelsprosse 8 bildet in allen Ausführungsbeispielen einen Technologieträger, in den alle gewünschten Verriegelungsvarianten integriert werden können. Die erfindungsgemäße Mittelsprosse ist als Technologieträger von der Größe so definiert, dass Standardschlösser montiert werden können. Die komplette Verriegelungseinheit kann also vor der eigentlichen Fertigung des Standflügels hergestellt werden.
Gemäß den Schnittdarstellungen in 2 und 4 weist die Blechschale an der Schmalseite 14 des Standflügels 2 einen stufenförmigen Absatz 16 auf, in den ein Türfalz 17 des Gangflügels 3 eingreift. Die Blechschale 5 und die Blechabdeckung 6 sind an der den Gangflügel 3 zugewandten Schmalseite 14 des Standflügels 2 miteinander verbunden. Der Blechkörper des Standflügels weist an seiner Schmalseite 14 einen Türfalz 18 auf, der eine Dichtung 19 aufnimmt und seinerseits in einen stufenförmigen Absatz 20 des Gangflügels 3 eingreift, wobei die Dichtung 19 mit dem Gangflügel 3 in Kontakt steht.
Die Mittelsprosse 8 und der Blechkörper 7 des Standflügels 2 weisen jeweils an der dem Gangflügel 3 zugewandten Schmalseite 14 des Standflügels 2 eine Öffnung 21, 21' auf, in der das Treibriegelschloss 10 angeordnet ist.
Die Außenflächen 22, 22' des Standflügels 2 sind plan ausgebildet. Gleiches gilt für die Außenflächen des Gangflügels 3. Dadurch ergibt sich eine flächenbündige Optik der Doppelflügeltür.
Die Mittelsprosse 8 weist eine obere und/oder eine untere Austrittsöffnung 23 für den Austritt der Treibriegelstangen 11 in die zargen- und/oder bodenseitige Verriegelungsposition auf (3). Der Blechkörper 7 weist seinerseits an den gleichen Stellen Austrittsöffnungen auf. Der an dem aus der Austrittsöffnung 23 austretenden Ende der Treibriegelstange 11 angebrachte Bolzen 12 kann ein Schaltschloss oder ein Schnappriegel sein.
Die Mittelsprosse 8 kann als Kasten mit vier umfangsseitig geschlossenen Seiten ausgebildet sein. Möglich ist es auch, dass die Mittelsprosse 8 mindestens eine offene Seite aufweist, wobei an der offenen Seite auch versteifende Verstrebungen angebracht sein können.

Claims

Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse (8), in der eine Verriegelungseinrichtung (9) angeordnet ist, die ein Treibriegelschloss (10), mindestens eine Treibriegelstange (11) und mindestens einen mit der Treibriegelstange (11) zusammenwirkenden Bolzen (12) zur zargenseitigen und/oder zur bodenseitigen Arretierung der Mittelsprosse (8) aufweist, für die Fertigung eines Standflügels (2) einer Doppelflügeltür, wobei der Standflügel (2) einen aus einer Blechschale (5) und einer Blechabdeckung (6) gebildeten Blechkörper (7) aufweist und wobei die vormontierte Mittelsprosse (8) während der Fertigung des Standflügels in den Standflügel (2) so eingelegt wird, dass sie an der einen Gangflügel der Doppelflügeltür zugewandten Schmalseite (14) an der Innenfläche des Blechkörpers (7) anliegt, und mit dem Blechkörper (7) verbunden wird.
Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse nach Anspruch 1, wobei die Mittelsprosse (8) an Innenflächen (13) der Blechschale (5) und der Blechabdeckung (6) flächig anliegt und an der dem Gangflügel (3) zugewandten Schmalseite (14) des Standflügels (2) eine an die Kontur des Blechkörpers (7) angepasste Seitenfläche aufweist.
Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse nach Anspruch 1, wobei zwischen der Mittelsprosse (8) und dem Blechkörper (7) mindestens ein Isolierelement (24) angeordnet wird, welches flächig an der Mittelsprosse (8) und dem Blechkörper (7) anliegt.
Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse nach Anspruch 3, wobei die Mittelsprosse (8) sandwichartig zwischen zwei Isolierelementen (24, 24') angeordnet wird.
Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Isolierelement (24, 24') eine Gipskartonplatte ist.
Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Mittelsprosse (8) an der dem Gangflügel (3) zugewandten Schmalseite und der Blechkörper (7) des Standflügels (2) jeweils eine zugeordnete Öffnung (21, 21') für die Verriegelungseinrichtung (9) aufweisen.
Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Mittelsprosse (8) mindestens eine obere und/oder untere Austrittsöffnung (23) für die Treibriegelstange 11 aufweist.
Verwendung einer vormontierten Mittelsprosse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Bolzen (12) ein Schaltschloss oder ein Schnappriegel ist.