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Die Erfindung betrifft eine Abgasbehandlungsvorrichtung zur Reinigung der Abgase einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Abgasbehandlungsvorrichtung eine Zufuhrstelle zur Zugabe eines Fluids in die Abgasbehandlungsvorrichtung aufweist.
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Abgasbehandlungsvorrichtungen, bei welchen dem Abgas ein Fluid zugeführt wird, werden in letzter Zeit vermehrt eingesetzt. Beispielsweise gewinnen Abgasbehandlungsvorrichtungen an Bedeutung, in welchen das Verfahren der selektiven katalytischen Reduktion (SCR-Verfahren, SCR = Selective Catalytic Reduction) angewendet wird. Bei diesem Verfahren wird dem Abgas einer Verbrennungskraftmaschine ein Reduktionsmittel zugeführt, mit welchem schädliche Bestandteile im Abgas und insbesondere Stickstoffoxidverbindungen wirkungsvoll reduziert werden können. Als Reduktionsmittel wird regelmäßig Ammoniak eingesetzt. Ammoniak wird insbesondere für mobile Verbrennungskraftmaschinen nicht direkt bevorratet, sondern in Form einer flüssigen Reduktionsmittelvorläuferlösung, die in einem Tank des Kraftfahrzeugs gespeichert ist. Diese Reduktionsmittelvorläuferlösung ist dann das Fluid, welches der Abgasbehandlungsvorrichtung über die Zufuhrstelle zugeführt wird. Elite häufig eingesetzte flüssige Reduktionsmittelvorläuferlösung ist Harnstoff-Wasser-Lösung. Eine 32,5 prozentige Harnstoff-Wasser-Lösung ist unter dem Handelsnamen AdBlue® erhältlich und weit verbreitet. Diese Reduktionsmittelvorläuferlösung kann dem Abgas der Verbrennungskraftmaschine zugeführt werden und wird durch die Abgastemperaturen dann zumindest teilweise zu Ammoniak umgesetzt.
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Problematisch bei der Zugabe eine Fluids, insbesondere Harnstoff-Wasser-Lösung, in eine Abgasbehandlungsvorrichtung ist, dass sich im Bereich der Zugabestelle Ablagerungen und/oder Rückstände des zugeführten Fluids bilden bzw. anhäufen können. Diese Ablagerungen behindern einerseits die Durchströmung der Abgasbehandlungsvorrichtung. Andererseits kann das Material der Abgasbehandlungsvorrichtung durch die Ablagerungen geschädigt werden. Auch ist es möglich, dass sich derartige Ablagerungen schlagartig lösen und so zur Schädigung von nachfolgenden Komponenten der Abgasbehandlungsvorrichtung führen. Ebenso besteht das Problem, dass das Fluid möglichst gleichmäßig im Abgasstrom und/oder über den Querschnitt der Abgasbehandlungsvorrichtung verteilt werden soll. Durch die unsystematische Bildung von Ablagerungen wird diese gleichmäßige Zufuhr von Fluid erschwert.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung, die geschilderten Probleme zu lösen bzw. zumindest zu lindern. Es soll insbesondere eine besonders vorteilhafte Abgasbehandlungsvorrichtung mit einer Zufuhrstelle für ein Fluid (insbesondere Harnstoff-Wasser-Lösung) vorgestellt werden, durch deren Gestaltung Ablagerungen in der Abgasbehandlungsvorrichtung wirkungsvoll vermieden bzw. zumindest vermindert werden können.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Abgasbehandlungsvorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Abgasbehandlungsvorrichtung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Merkmale aus der Beschreibung und den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
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Erfindungsgemäß ist eine Abgasbehandlungsvorrichtung zur Reinigung der Abgase einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Abgasbehandlungsvorrichtung einen von einer Wand begrenzten Innenraum aufweist, der für Abgas durchströmbar ist und über eine Zufuhrstelle dem Innenraum ein Fluid zugeführt werden kann, wobei die Wand in der Umgebung der Zufuhrstelle von einem plattenartigen Schild abgedeckt ist.
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Die Abgasbehandlungsvorrichtung mit einem von einer Wand begrenzten Innenraum stellt im einfachsten Fall beispielsweise ein Abgasleitungsabschnitt dar, in den das Fluid eingegeben wird. Mit anderen Worten hieße das ggf. auch, dass die Wand ein Teilbereich der Abgasleitung ist. Damit ist also insbesondere ein Innenraum begrenzt, der bevorzugt frei von Einbauten ist, so dass das Fluid ausgehend von der Zufuhrstelle gut über den Querschnitt des Innenraums bzw. den dort hindurchströmenden Abgasstrom verteilt werden kann.
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An der Zufuhrstelle ist in der Regel an der Außenseite der Wand der Abgasbehandlungsvorrichtung gegenüberliegend zu dem Innenraum ein Injektor für das Fluid angeordnet. Die Wand der Abgasbehandlungsvorrichtung weist demnach eine Öffnung auf, durch welche hindurch der Injektor das Fluid in die Abgasbehandlungsvorrichtung zuführen kann. An der Öffnung ist der Injektor vorzugsweise derart gasdicht eingepasst, dass Abgas aus dem Innenraum der Abgasbehandlungsvorrichtung nicht in die Umgebung der Abgasbehandlungsvorrichtung bzw. zur Außenseite gelangen kann. Durch diesen intensiven Kontakt des Injektors mit der Wand im Bereich der Zufuhrstelle können bei ungünstigen Betriebsbedingungen erhebliche Temperaturunterschiede an der Wand festgestellt werden. Käme nun das Fluid an diesen verschiedenen (unterschiedlich kalten) Bereichen mit der Wand in Kontakt, könnten sich schwer lösbare Ablagerungen, Feststoffe, etc. bilden. Um hier eine thermische Entkopplung zu bewirken, ist das plattenartige Schild vorgesehen.
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Das plattenartige Schild zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es eine im Wesentlichen ebene (flache) Fläche bildet und insbesondere nicht trichterförmig oder dergleichen ausgebildet ist. Das plattenartige Schild weist nur eine sehr geringe Wölbung (sehr großer Krümmungsradius), vorzugsweise sogar gar keine Wölbung auf. Mit einer sehr geringen Wölbung ist beispielsweise gemeint, dass die Form des plattenartigen Schildes um weiniger als 2 mm [Millimeter] von einer ebenen Fläche abweicht. Ein solches Schild ist besonders kostengünstig zu fertigen. Durch ein solches plattenartiges Schild können Ablagerungen an der Wand der Abgasbehandlungsvorrichtung in unmittelbarer Umgebung der Zufuhrstelle vermieden werden, weil dieses eine im Wesentlichen gleiche Temperatur im Betrieb aufweist. Hierfür ist insbesondere vorgesehen, dass eine kurze Wärmebrücke hin zum Injektor vermieden ist. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass die Kontaktfläche des Schildes hin zur Wand deutlich kleiner als die Gesamtfläche des Schildes ist, insbesondere kleiner 1 oder sogar kleiner 0,1%. Die unmittelbare Umgebung der Zufuhrstelle bezieht sich beispielsweise auf einen Durchmesser-Bereich von zwischen 2 cm [Zentimeter] und 15 cm im Umkreis der Zufuhrstelle.
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Der Abstand des Schildes zur Wand der Abgasbehandlungsvorrichtung liegt bevorzugt im Bereich von 1 mm [Millimeter] bis 5 mm. Eine Höhe des Schildes (beim elliptischen, rechteckigen, etc. Schild die kürzere Hauptachse) Liegt bevorzugt in einem Bereich von 20 mm bis 60 mm. Eine Breite des Schildes (beim elliptischen, rechteckigen, etc. Schild längere Hauptachse) ist bevorzugt größer 20 mm. Das Verhältnis von Breite zu Höhe des Schildes (bzw. der Einstülpung) sollte bevorzugt (nur gering) größer als 1 sein, weil so das Totwassergebiet und die Rückströmung minimiert werden kann.
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Das an der Zufuhrstelle zugeführte Fluid ist vorzugsweise ein Reduktionsmittel oder eine Reduktionsmittelvorläuferlösung und insbesondere bevorzugt eine Harnstoff-Wasser-Lösung. Eine solche Lösung neigt besonders stark dazu Ablagerungen in einer Abgasbehandlungsvorrichtung zu erzeugen.
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Besonders vorteilhaft ist die Abgasbehandlungsvorrichtung, wenn die Wand im Bereich der Zufuhrstelle eine Einstülpung bildet, die sich in den Innenraum der Abgasbehandlungsvorrichtung hinein erstreckt. Die Abgasbehandlungsvorrichtung ist vorzugsweise rohrförmig bzw. zylindrisch geformt. Die Einstülpung besteht vorzugsweise aus einer Einwölbung des Rohres.
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Weiterhin vorteilhaft ist die Abgasbehandlungsvorrichtung, wenn die Wand im Bereich der Zufuhrstelle eine Ausstülpung bildet, die den Innenraum der Abgasbehandlungsvorrichtung vergrößert.
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Besonders vorteilhaft ist die Abgasbehandlungsvorrichtung, wenn die Wand im Bereich der Zufuhrstelle eine ebene Fläche bildet, welche in einem Winkel zu einer Achse der Abgasbehandlungsvorrichtung angeordnet ist und wobei das plattenartige Schild die ebene Fläche zumindest teilweise abdeckt.
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Die Achse der Abgasbehandlungsvorrichtung ist vorzugsweise die Achse einer Grundform der Abgasbehandlungsvorrichtung im Bereich der Zufuhrstelle. Die Grundform der Abgasbehandlungsvorrichtung entspricht beispielsweise einem Rohr oder einem Zylinder. Die Achse der Abgasbehandlungsvorrichtung kann auch durch eine Strömungsrichtung durch die Abgasbehandlungsvorrichtung hindurch definiert sein und/oder einer Strömungsrichtung durch die Abgasbehandlungsvorrichtung hindurch entsprechen. Damit, dass die ebene Fläche in einem Winkel und/oder zumindest teilweise senkrecht zur Achse angeordnet ist, ist insbesondere gemeint, dass die Achse nicht parallel zur ebenen Fläche ist. Bevorzugt besteht zwischen der ebenen Fläche und der Achse ein Winkel von zumindest 50 Winkelgrad, vorzugsweise zumindest 70 Winkelgrad und besonders bevorzugt zumindest 80 Winkelgrad. Das plattenartige Schild kann so die Wand im Bereich der ebenen Fläche besonders einfach abdecken. Vorzugsweise ist die Form des plattenartigen Schildes an die Form der ebenen Fläche der Wand angepasst. Das plattenartige Schild verdeckt die ebene Fläche vorzugsweise vollständig oder ragt über diese sogar hinaus.
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Die ebene Fläche ist vorzugsweise durch eine Ausstülpung der Wand und/oder durch eine Einstülpung der Wand gebildet. In einer bevorzugten Ausführungsvariante sind im Bereich der Zufuhrstelle sowohl eine Einstülpung als auch eine Ausstülpung der Wand vorgesehen, wobei die Einstülpung und die Ausstülpung so miteinander kombiniert sind, dass zwischen der Einstülpung und der Ausstülpung die beschriebene ebene Fläche der Wand angeordnet ist.
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Durch eine derartige Gestaltung einer ebenen Fläche der Wand zwischen einer Einstülpung und einer Ausstülpung kann eine besonders große ebene Fläche erreicht werden, wobei gleichzeitig nur eine relativ kleine Ausstülpung und eine relativ kleine Einstülpung erforderlich sind. Besonders vorteilhaft ist es, den Injektor bzw. die Ausstülpung und die Einstülpung so zu positionieren, dass die Düsenspitze in etwa auf Höhe einer Verlängerung der Wand ist (praktisch auf der Position des gleichen Durchmessers der Abgasleitung). In diesem Falle wird der Einfluss des Totwassergebietes minimiert und das Totwasservolumen ebenfalls klein gehalten.
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Durch diese bevorzugten Ausgestaltungen bildet sich im Bereich der Zufuhrstelle ein Strömungsschattengebiet aus, wenn der Innenraum der Abgasbehandlungsvorrichtung von dem Abgas durchströmt wird. Ein solches Strömungsschattengebiet vergrößert zwar die Gefahr, dass sich Ablagerungen bilden, die negativen Auswirkungen des Strömungsschattengebietes können allerdings durch das plattenartige Schild wirkungsvoll reduziert werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist die Abgasbehandlungsvorrichtung, wenn an dem plattenartigen Schild zumindest ein Überstand ausgebildet ist, der sich aus einem Strömungsschattengebiet hinaus erstreckt. Das plattenartige Schild ist vorzugsweise selbst wärmeleitfähig ausgestaltet und heizt sich (praktisch nur) durch die vorbeiströmenden Abgase auf. Dadurch werden Ablagerungen auf dem plattenartigen Schild wirkungsvoll aufgelöst. Ablagerungen können beispielsweise verdampft, verbrannt, umgesetzt oder abgetragen werden. Umsetzen wird hier als Oberbegriff für diese verschiedenen Möglichkeiten verwendet. Durch die Ausgestaltung des plattenartigen Schilds mit einem oder mehreren lokalen Überständen wird es ermöglicht, dass eine besonders effektive Wärmeeinleitung aus dem Abgas in das plattenartige Schild hinein geschieht. Dadurch können Ablagerungen auf dem plattenartigen Schild besonders effektiv umgesetzt werden. Vorzugsweise ist eine Vielzahl von Überständen vorgesehen. Die Überstände sind bevorzugt so angeordnet, dass das Strömungsschattengebiet durch die Überstände möglichst wenig vergrößert wird. Dazu können zwischen den einzelnen Überständen freie Bereiche vorgesehen sein, durch welche das Abgas in das Strömungsschattengebiet hinein strömen kann. Die Überstände können zusätzlich auch zur Ausbildung von Wirbeln in dem Abgas beitragen. Diese Wirbel können den Zustrom von Abgas in das Strömungsschattengebiet hinein verbessern.
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Weiterhin vorteilhaft ist die Abgasbehandlungsvorrichtung, wenn der Innenraum von dem Abgas mit einer Strömungsrichtung durchströmt wird und das Fluid an der Zufuhrstelle mit einer Zufuhrrichtung zugeführt wird und zwischen der Strömungsrichtung und der Zufuhrrichtung ein Winkel von weniger 45°, vorzugsweise weniger als 30° und besonders bevorzugt weniger als 20° existiert. Auf diese Art und Weise ist eine besonders effektive Zufuhr von Fluid in die Abgasbehandlungsvorrichtung möglich. Gleichzeitig kann die Abgasbehandlungsvorrichtung mit dem Injektor an der Zufuhrstelle besonders platzsparend ausgeführt sein. Die Abgasbehandlungsvorrichtung kann auch eine Achse aufweisen, die durch eine Grundform der Abgasbehandlungsvorrichtung definiert ist. Die Ausrichtung dieser Achse entspricht vorzugsweise der Strömungsrichtung. Der beschriebene Winkel kann auch zwischen der Achse und der Zufuhrrichtung definiert sein.
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Weiterhin vorteilhaft ist die Abgasbehandlungsvorrichtung, wenn das plattenartige Schild mit zumindest einer Stütze beabstandet an der Wand befestigt ist so dass zwischen dem plattenartigen Schild und der Wand ein Luftspalt existiert. Hierdurch kann eine besonders effektive Wärmeisolierung des plattenartigen Schilds gegenüber der Wand erreicht werden. Vorzugsweise ist die Stütze aus einem Material gefertigt, welches eine Wärmeleitfähigkeit aufweist, die kleiner ist als die Wärmeleitfähigkeit des plattenartigen Schilds. Darüber hinaus weist die zumindest eine Stütze vorzugsweise einen geringen Querschnitt auf. Der Querschnitt der zumindest einen Stütze bzw. der gemeinsame Querschnitt aller vorgesehenen Stützen zusammen ist vorzugsweise zumindest 20 mal vorzugsweise zumindest 100 mal kleiner als die Fläche des plattenartigen Schilds. Das plattenartige Schild hat vorzugsweise eine Fläche von zumindest 50 cm2 [Quadratzentimeter] vorzugsweise zumindest 100 cm2. Vorzugsweise sind genau zwei Stützen für das plattenartige Schild vorgesehen. So kann das plattenartige Schild fest fixiert sein. Gleichzeitig ist nur eine geringe Anzahl an einzelnen Stützen erforderlich.
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Weiterhin vorteilhaft ist die Abgasbehandlungsvorrichtung, wenn das plattenartige Schild eine Öffnung aufweist und eine Zufuhrrichtung von der Zufuhrstelle in den Innenraum hinein durch diese Öffnung verläuft. Das plattenartige Schild umgibt somit die Zufuhrstelle vorzugsweise vollständig. So kann eine besonders effektive Abschirmung der Wand durch das plattenartige Schild erreicht werden. Die Öffnung hat vorzugsweise eine Querschnittsfläche von weniger als 5 cm2 [Quadratzentimeter] und besonders bevorzugt weniger als 2 cm2.
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Zudem ist anzumerken, dass für die Abdampfung der Ablagerungen bevorzugt eine hohe Wärmeleitfähigkeit bezüglich des plattenartigen Schildes sinnvoll ist, so dass ein metallischer Werkstoff bevorzugt ist. Die Wärmekapazität sollte möglichst klein gehalten werden, so dass sich das Schild schnell aufwärmt. Hierbei wäre vorteilhaft, die Dicke des Schildes auf maximal 3 mm [Millimeter] oder sogar besonders bevorzugt auf maximal 1 mm zu begrenzen.
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Im Rahmen der Erfindung auch beansprucht wird ein Kraftfahrzeug aufweisend eine Verbrennungskraftmaschine und eine erfindungsgemäße Abgasbehandlungsvorrichtung zur Reinigung der Abgase der Verbrennungskraftmaschine.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf die die Erfindung jedoch nicht begrenzt ist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
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1: eine erfindungsgemäße Abgasbehandlungsvorrichtung,
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2: eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Abgasbehandlungsvorrichtung, und
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3: ein Kraftfahrzeug aufweisend eine erfindungsgemäße Abgasbehandlungsvorrichtung.
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1 und 2 zeigen jeweils eine Abgasbehandlungsvorrichtung 1, welche von einem Abgas mit einer Strömungsrichtung 3 durchströmbar ist. Die Strömungsrichtung 3 entspricht vorzugsweise annähernd der Achse 24 einer Grundform der Abgasbehandlungsvorrichtung 1. Die Grundform ist hier im Wesentlichen rohrförmig oder zylindrisch, wobei auch von der Kreisform abweichend, axial fortgesetzte Formen gleichwohl möglich sind. Die Abgasbehandlungsvorrichtung 1 weist einen Innenraum 5 auf.
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An der Abgasbehandlungsvorrichtung 1 ist eine Zufuhrstelle 4 zur Zufuhr eines Fluids mit einem Injektor 18 angeordnet. Im Bereich der Zufuhrstelle 4 ist die Wand 6 der Abgasbehandlungsvorrichtung 1 durch ein plattenartiges Schild 7 verdeckt. Das plattenartige Schild 7 weist jeweils eine Öffnung 2 auf, durch welche das Fluid dem Innenraum 5 der Abgasbehandlungsvorrichtung 1 zugeführt wird. Von dem Injektor 18 durch die Wand 6 und die Öffnung 2 hindurch verläuft die Zufuhrrichtung 8, mit welcher das Fluid dem Innenraum 5 zugeführt wird. Die Zufuhrrichtung 8 und die Strömungsrichtung 3 stehen in einem Winkel 9 zueinander welcher lediglich in 2 dargestellt ist.
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Die Wand 6 der Abgasbehandlungsvorrichtung 1 weist gemäß 1 im Bereich der Zufuhrstelle 4 eine Einstülpung 10 und eine Ausstülpung 11 auf. Hierdurch wird eine ebene Fläche 22 in der Wand 6 realisiert. Gemäß 2 ist lediglich eine Einstülpung 10 in den Innenraum 5 der Abgasbehandlungsvorrichtung 1 hinein vorgesehen. Auch hierdurch wird eine ebene Fläche 22 realisiert. Die ebene Fläche 22 ist jeweils zumindest teilweise senkrecht zur Strömungsrichtung 3 ausgeführt. Die ebene Fläche 22 wird zu zumindest 60%, vorzugsweise zumindest 80% und besonders bevorzugt zumindest 90% von dem plattenartigen Schild 7 verdeckt.
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Das plattenartige Schild 7 ist mit zumindest einer Stütze 21 beabstandet an der Wand 6 der Abgasbehandlungsvorrichtung befestigt. Hierdurch wird ein Luftspalt 15 zwischen dem plattenartigen Schild 7 und der Wand 6 realisiert. Gemäß der 1 ist nur eine Stütze 21 dargestellt. Gemäß 2 sind zwei Stützen 21 dargestellt.
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Durch die Einstülpung 10 und die Ausstülpung 11 wird ein Strömungsschattengebiet 12 erzeugt in welchem die Durchströmung mit Abgas zumindest teilweise reduziert ist. Dieses Strömungsschattengebiet 12 ist nur in der 1 dargestellt. Das plattenartige Schild 7 weist vorzugsweise zumindest einen Überstand 13 auf, welcher sich aus dem Strömungsschattengebiet 12 hinaus erstreckt. Eine Vielzahl von Überständen 13 sind in der 2 dargestellt. Die Überstände 13 sind vorzugsweise so ausgestaltet, dass durch die Überstände 13 die Größe des Strömungsschattengebiets 12 nicht vergrößert wird. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass zwischen den einzelnen Überständen 13 freie Bereiche 23 vorgesehen sind. In der 2 ist die Umströmung 14 der Überstände 13 mit Pfeilen angedeutet. Die Überstände 13 sind vorzugsweise nach Art von Ausbuchtungen ausgeführt, welche sich lediglich bereichsweise aus dem Strömungsschattengebiet 12 hinaus erstrecken. Ein das plattenartige Schild 7 vollständig umlaufender Überstand würde das Strömungsschattengebiet 12 lediglich vergrößern. Diese Abgasströmung durch die freien Bereiche 23 hindurch in das Strömungsschattengebiet 12 hinein ist in 2 durch Pfeile angedeutet. Die Überstände 13 sind in 2 halbkreisförmig ausgestaltet. Auch möglich ist die Überstände 13 beispielsweise als Rechtecke, Dreiecke oder Quadrate auszugestalten.
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3 zeigt ein Kraftfahrzeug 16 aufweisend eine Verbrennungskraftmaschine 17 und eine Abgasbehandlungsvorrichtung 1 zur Reinigung der Abgase der Verbrennungskraftmaschine 17. Die Abgasbehandlungsvorrichtung 1 weist einen Injektor 18 auf, mit welchem über eine Zufuhrstelle 4 ein Fluid, vorzugsweise ein Reduktionsmittel, in die Abgasbehandlungsvorrichtung 1 zugeführt werden kann. Die Abgasbehandlungsvorrichtung 1 wird vorzugsweise von einer Fördervorrichtung 19 mit Fluid versorgt. In der Abgasbehandlungsvorrichtung 1 ist vorzugsweise ein SCR-Katalysator 20 angeordnet. Das zugeführte Fluid ist vorzugsweise ein Reduktionsmittel, mit dem schädliche Abgasbestandteile, vorzugsweise Stickstoffoxidverbindungen, in dem SCR-Katalysator 20 umgesetzt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abgasbehandlungsvorrichtung
- 2
- Öffnung
- 3
- Strömungsrichtung
- 4
- Zufuhrstelle
- 5
- Innenraum
- 6
- Wand
- 7
- plattenartiges Schild
- 8
- Zufuhrrichtung
- 9
- Winkel
- 10
- Einstülpung
- 11
- Ausstülpung
- 12
- Strömungsschattengebiet
- 13
- Überstand
- 14
- Umströmung
- 15
- Luftspalt
- 16
- Kraftfahrzeug
- 17
- Verbrennungskraftmaschine
- 18
- Injektor
- 19
- Fördervorrichtung
- 20
- SCR-Katalysator
- 21
- Stütze
- 22
- ebene Fläche
- 23
- freier Bereich
- 24
- Achse