DE102011015073A1

DE102011015073A1 - Apparatur zur Optimierung von Hautdurchdringungsvorrichtungen mittels Stimulation

Info

Publication number: DE102011015073A1
Application number: DE102011015073A
Authority: DE
Inventors: wird später genannt werden Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2011-03-24
Filing date: 2011-03-24
Publication date: 2012-09-27

Abstract

Zusammenfassend verbessert und ergänzt die Erfindung Gewebe/Haut-Einstich und/oder -Schnittvorrichtungen weitergehender als bisherige Apparaturen in Hinsicht auf die subjektive Schmerzwahrnehmung einer Hautverletzung. Dies wird mittels der vorgeschlagenen Apparatur, deren Ausprägung der Hautkontaktspitze und Druck dieser auf die Haut, der zwar eineacht eingeleitet und durch einen zusätzlichen mechanischen, elektrostimulativen oder thermalen Reiz, sowie möglicher Kombinationen dieser Reize, die selbst auch kein Schmerzempfinden auslösen sollen, verstärkt oder die Anwendung bestehender Systeme zuverlässiger gestaltet. Zwar wird nicht der Schmerz selbst beseitigt aber das Nervensystem oder die Wahrnehmung im Gehirn so beeinflusst, dass der Stechschmerz während des Stichs und etwas danach als Nichtschmerz, Druck oder verringerter Schmerz, interpretiert wird. Die Wirkung der Überlistung des Nervensystems/Gehirns, kann perfektioniert werden, wenn der Patient 2 mal kurz hintereinander in Interwallen hustet wobei die Stichauslösung des Hautstechers, durch die Patienten selbst oder eine assistierende Person, beim zweiten Hustinterwall erfolgt. Quelle: Fernsehsendung ZDF Quarks & Co vom 30.03.2004 PDF: http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2004/0330/pdf/Quarks_Schmerz_cwdr2004.pdf – siehe Seite 13 der Patentbeschreibung – Rahmen „Husten gegen Schmerzen” . Die Apparatur kann als externe Einheit vorliegen oder am/im Gehäuse einen typischen Hautstecher erweitern und zum integrierten stimulativen Hautstecher erheben. Die Anwendung der Erfindung kann erheblich zur Steigerung der Lebensqualität vor Allem von Patientengruppen die regelmäßig auf das durchstechen ihrer Haut angewiesenen sind, mittels Reduzierung oder Überlagerung der subjektiven Schmerzempfindung durch Verwirrung des Gehirns, bei Einstichen in die Haut, beitragen!

Description

Die Erfindung optimiert Hautdurchdringungsvorrichtungen, beispielsweise -Einstich und/oder -Schnittvorrichtungen wie Blutentnahme Stechhilfen, exemplarisch Patent US-A-5 026 388 , Injektoren wie Pens zur Insulinapplikation bei Diabetes, Einmaldosis-Spritzen für Impfungen und ähnliche Hautstecher sowie Überdruckinjektoren, mittels Stimuation.
Alle diese Hautstecher haben gemein, dass sie bei der Durchdringung der Haut einen Schmerz verursachen. Individuen, beispielsweise Diabetes Kranke, sind auf täglich mehrfache Blutmessung und eventuell auch Insulin Einspritzung angewiesen. Diese würden jede Reduzierung der Wahrnehmung des Schmerzes durch diese Prozeduren sehr begrüßen.
Der teilweisen Verringerung der Schmerzwahrnehmung hat sich die Erfindung WO002001062150A1 , DE000060112193T2 , EP000001171036B1 mittels „Reizvorsprüngen” an der Spitzen Plattform der Stechhilfe, zur Stimulation Druckempfindungsnerven der Haut beschäftigt. Dadurch, dass vereinfacht formuliert, der verursachte Druck an der Einstechstelle, der vor der Auslösung der Stechnadel, im Gehirn eine Art Ablenkung und/oder Blockade verursacht, wird der folgende, plötzliche Stichschmerz nicht mehr so sehr wahrgenommen.
Dieser richtungführende Ansatz hat jedoch den Nachteil, dass er nur bei Lanzett Stechhilfen eingesetzt wird und je nach Anwendung, unterschiedlichen Druck und Platzierung mal mehr, mal weniger gut funktioniert. Auch ist die Schmerzablenkung ausbaufähig.
Das Problem der Reduzierung der Schmerzempfindung durch Hautstecher löst nun die erfundene Apparatur weitgehender und zuverlässiger.
Der klassische Aufbau eines Hautstechers wird hierbei zugrunde gelegt. Nun wird dieser durch eine Vorrichtung ergänzt, die einen Druck-Vibrationsreiz oder Elektrostimulationsreiz in die Region der Einstechstelle bringt. Ein Wärme/Kältereiz scheint nicht allzu gut geeignet, weil er subjektiv früher als die anderen als unangenehm empfunden wird, was allerdings individuell unterschiedlich ist.
Der Zusatzreiz, neben dem Druckreiz, bewirkt eine weitere, stärkere, tiefer wirkende Stimulation der Region der zukünftigen Einstechstelle. Die Stimulation bewirkt einen Ablenkreiz, jedoch soll sie möglichst keinen eigenen „Schmerz” auslösen! Dadurch wirkt die Stimulation insgesamt zuverlässiger, stärker und vermindert Anwendungsfehler, beispielsweise bei zu wenig Druck der Einstechergehäuse-Spitze auf die Haut. Die Nachwirkung, der Nicht-Registrierung des Schmerzes nach dem Stich, ist auch andauernder.
Folgende Beschreibungen enthalten Hinweise auf den Skizzenteil ab Seite 10.
1, 2, 3 verweisen hierbei spezifisch auf die Zeichnungen mit den perspektivisch dargestellten Beispiele. Die Nummern in Klammern () verweisen auf gleichartige Teile in allen Skizzen.
Erfindungsgemäß wird nun zu oder in den bekannten Hautstechern eine Zusatzapparatur eingesetzt oder integriert. Diese kann in verschiedenen Ausprägungen vorliegen sowie autonom als separates Gerät zum unmittelbar „neben den Hautstecher/die Einstichstelle”, zu halten 1. Die Reizplattform (1), welche eine Fläche von cirka 1 cm2 aufweist und auf die Haut neben der oder um die Einstichstelle aufgedrückt wird weist Erhebungen auf, die sich in der vorteilhaftesten Ausprägung stumpfe Kegel zur Spitze verjüngen und um 1 bis 2 mm hoch sind. Auch können andere Formen, Höhen und Anordnungen mehrer diese Erhebungen oder Zapfen Anwendung finden sowie auch gar nicht ausgeprägt sein. Der Reizbereich (1) kann auch so ausgeprägt sein, dass typische Hautstecher 1 (11) selbst oder mittels einer Hilfsvorrichtung (9), die Apparatur andocken, auf der Haut aufdrücken und während ihrer Arbeit, fixieren. Der Reizbereich muss so geformt sein, dass der Hautstecher seine Arbeit verrichten kann, beispielsweise einen Durchlass für die Lanzette oder Nadel und ein Lager/Auflage (10) für den nicht einstechenden, sonst direkt auf der Haut aufliegenden Gehäuseteil, aufweisen. Diese Apparatur kann mit einem vorgesehenen Halter 1 (9) am Hautstecher, an Kombinationsgeräten und dergleichen angebracht, durch eine andere Verbindung mit anderen Geräten verbunden oder in deren Gehäuse 2 + 3 (12) hier Insulin Pen, integriert sein.
Diese Apparatur soll den „Zusatz-/Ablenk-/Reiz” möglichst gut in die unmittelbare Nähe und/oder die Kontaktstelle des Hautdurchdringers zur Haut bringen. Dies wird dadurch erreicht, dass diese beispielsweise mittels der Funktionsweise eines Minivibrators, wie er in einem Handy verwendet wird ausgebildet ist 1, 2, 3 (4) oder eine Vibrationseinheit wie in Patent WO002006005233A1 Skizze 2/5 bis 5/5, beschrieben ist bildet. Diese wird so an/im/neben dem Gehäuse des Hautstechers platziert und/oder aufgedrückt, dass die Hautkontaktstelle in Vibration (3) versetzt und ein Druck- und ein weiterer Stimulationsreiz (Vibration, Stromschlag, Wärme, Kälte) bewirkt wird. Es kann auch die Spitze des Hautstechers (beispielsweise bei Lanzett Hautstechern als abnehmbare Kappe mit einem mittigen Loch für die Nadel ausgebildet 1 (2)) in Vibration (3) versetzt werden, die diese in das Gewebe weitergibt. Diese Spitze (2) kann fest oder beweglich am Hautstechergehäuse verbunden sein um die Vibration maximal weiterzuleiten.
Ein geeigneter ”Vibrator” kann neben einem Unwucht-Pagermotor (4) oder auch mittels eines Getriebes eine Vibrations- oder Stoßstimulationsfunktion aufweisen. So kann die Bewegung auf Halterungen (5) zusätzlich bewegliche oder beweglich gelagerte „Reizstifte oder Reiznoppen” (1), die um das Loch für die Nadel der Kontaktplattform angeordnet sind, durch Löcher aus dieser herausragen, übertragen werden. Diese leiten wiederum den Stimulationsreiz in/an die Haut im Bereich der Einstechstelle. Die Spitze (2)/Kontaktplattform (1) des Hautstechers selbst kann dazu geeignet ausgebildet sein, beispielsweise wie in WO002001062150A1 für Lanzetten(6)-Stechhilfen beschrieben, mit Reizerhebungen an der Kontaktplattform zur Haut, um den Stimulationsreiz gut zu übertragen.
Die Nachfolgenden Beschreibungen werden in den Skizzen mit den Gehäuseteilen (7) dargestellt, der bezeichnete Gehäuseinhalt aber nicht spezifisch. So werden die angesprochenen Teile als im Gehäuse funktionell verbaut angenommen.
Im Falle eines Elektrostimulators leiten diese Reizstifte (1) oder andere geeignet ausgebildete Elektroden, den Strom in die Haut und sind somit Strom leitend ausgebildet. Sie sind so an eine Elektronik angeschlossen, dass durch die Haut (Leitung) der Stromkreis zwischen mindestens einem Plus- und einem Minuspol geschlossen wird. Bei Abgabe des Stromimplulses durch die Impulselektronik entsteht so ein kleiner Stromstoß, der als kleiner Schlag empfunden wird aber keinen Schmerz auslösen soll. Der Elektrostimulator sollte eine Frequenz von mehreren Stößen pro Sekunde abgeben, vorzugsweise mehr als 20.
Die zur Funktion Strom erfordernden Stimulatoren sind idealer Weise mittels eines Schalters so mit den Aufzugmechanismen der Hautstecher verbunden, dass sie beim „Spannen” ihre Funktion starten und nach dem Auslösen die Arbeit wieder beenden. Auch können elektronische oder Mechanische Vorrichtungen vorgesehen sein, die die Funktion erst bei ausreichendem Druck starten oder umgekehrt beenden. Stimulatoren, die eine eigene Einheit bilden und außerhalb des Hautstecher Gehäuses angebracht werden, können eigene Ein-Aus Schalter und autonome Elektronik aufweisen. Bei allen Varianten können, mittels eines Reglers, beispielsweise eines Drehwiderstandes, einer elektronischen oder integrierten Schaltung die Vibrationsfrequenz, Stromtaktung oder andere Einstellungen geregelt werden. Mittels eines in den Stimulator- oder Stecherkorpus integrierten Anzeige oder eines Displays, geeigneter Elektronik und Sensorik, kann der Anpressdruck, die Taktfrequenz oder andere Daten dem Anwender aufgezeigt werden, die ihm helfen eine ideale Einstellung des Gerätes zu finden, oder mittels eines Speichers verschiedene Stechorte des Körpers verschiedenen Einstellungen zuzuweisen. Diese Sensordaten können auch an ein anderes Anzeige- oder Speichergerät fern übertragen oder im Rückweg auch über diese eingestellt werden. Hier beispielsweise kann über eine Leitungsverbindung (Stecker (8)) Funk wie „Bluetooth” ein geeignetes externes Gerät, Smartphone, Tabletcomputer oder Computer Verwendung finden, welches über ein geeignetes Programm, wie eine App, mit dem Hautstecher und umgekehrt, kommunizieren kann. Die verschiedenen Stimulationsarten können für sich alleine oder in Kombination Verwendung finden.
Die Stromversorgung der Stimulatoren kann im einfachsten Fall beispielsweise bei einer autonomen, externen, Vibrationseinheit mittels eingebauter Stromquelle wie Batterie, Knopfzelle, Akku, Kondensator oder externer Stromversorgung erfolgen. Beim, im Hautstecher Gehäuse verbautem Stimulator, kann eine solche Stromquelle auch im Stechergehäuse integriert sein. Es kann auch eine externe Stromquelle über einen Stecker angeschlossen werden (8). Der Stimulations-Hautstecher kann auch so gebaut sein, dass die Stromquelle wieder aufladbar ist. Hier kann der Stecker (8) für die externe Stromquelle auch für den Aufladeprozess Verwendung finden. Weiterhin können Kontakte (8) so am geeigneten Gehäuse integriert sein, dass der Stimulations-Hautstecher in eine zusätzliche, als Docking Station ausgebildete Apparatur zum Aufladen und Aufbewahren, eingelegt oder verbunden werden kann.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

US 5026388 A [0001]
WO 002001062150 A1 [0003, 0012]
DE 000060112193 T2 [0003]
EP 000001171036 B1 [0003]
WO 002006005233 A1 [0011]

Claims

Apparatur in geeigneter Form, Material und Ausprägung, zur Einbringung eines Reizes mechanischer, elektrischer oder thermaler Natur auf lebende Gewebe, wie Haut, geeignet eine Art Ablenkreiz vor einem Hautdurchdringungsszenario.
Apparatur nach Anspruch 1, als eigenständiges Gerät, das lose oder nicht dauerhaft mit einem typischen Hautdurchdringer verbunden ist.
Apparatur nach Anspruch 1, welche fest an/in einen Hautdurchdringer integriert ist.
Apparatur nach vorgenannten Ansprüchen mit der Ausprägung als Vibrator, Elektrostimulator oder thermischer Stimulator.
Apparatur nach vorgenannten Ansprüchen mit einem Reizbereich an der bestimmungsgemäßen Hautkontaktstelle = Reizbereich, der bei der mechanischen Variante glatt, durch feste Reizerhebungen (Noppen, Kegel) oder durch bewegliche Teile des Reizbereichs, wie bewegliche Reizstifte, gekennzeichnet ist. Bei der auf Elektronik (elektrischem Schlag) basierenden Ausprägung beinhaltet die Reizfläche, neben einer anderen hier beschriebenen Ausprägung des Reizbereiches, mindestens einen positiven und einen negativen elektrischen Pol, mittels Elektroden einer geringe elektrische Schläge abgebenden Vorrichtung. In der Ausprägung als thermischer Reizbereich ist dieser zusätzlich als thermische Leitungsfläche einer thermischen Quelle ausgeprägt.
Die Reizgebung der Apparatur nach vorgenannten Ansprüchen basiert bei der mechanischen Variante, einerseits durch eine Vibration, durch einen Unwuchtmotor, Lineargewichtsmotor, (elektro)magnetische Unwucht, ein Relais mit Schwunggewicht (ähnlich Türklingel) oder Wellenarten (wie Ultraschall), wenn der Reizbereich – die Reizstifte, fest ist/sind. Bei beweglichen Reizstiften oder einer Reizstifte bewegenden Mechanik oder Getriebemechanik, werden durch eben genannte Antriebsquellen Reizstifte in Druck auf-/abschwellende oder vibrierende Zustände versetzt und leiten diesen Reiz an/um die vorgesehene Einstichstelle eines Hautstechers. Bei der auf Elektronik (elektrischem Schlag) basierenden Ausprägung gibt eine geeignete Vorrichtung elektrische Schläge mit geeigneter Stärke mit einer geeigneten Freqenz an/um die vorgesehene Einstichstelle eines Hautstechers ab.
Die Apparatur nach vorgenannten Ansprüchen kann eine reizgebende Art für sich alleine oder in Kombination mit den anderen beschriebenen Reizgebungen aufweisen.
Die Apparatur weist die typischen, weiter für die vorgesehene Funktion eines Elektrogerätes nötigen Bestandteile, die geregelt oder ungeregelt sein können, auf. Diese sind neben den vorgenannten im Grunde hauptsächlich eine mechanische oder elektronische Energiequelle oder Anschlussmöglichkeit einer Externen Energieversorgung hierzu. Weiterhin Leitungen oder Leiterbahnen, Kontakte, mechanische, elektrische und oder elektronische Bauteile/Schaltkreise sowie Schalter, Lampen, LED's, Anzeigen, Displays, Motoren, Thermoelemente, Sensoren, und andere vorteilhafte Bestandteile. Idealer Weise beginnt die Apparatur durch eine geeignete ihre Arbeit mit Aufzug oder „scharf” Machung des Hautstechers und beendet diese nach dem Auslösen. Funktionen wie die Taktgebung und/oder Reizstärke können fest eingestellt sein.
Wenn wieder aufladbare Energiequellen für die Apparatur verwendet werden, können diese neben einem Ladekabel auch über Kontakte oder Induktion in einer Docking Station, die auch dem ordentlichen Aufräumen oder Schutz dienen kann, platziert und dadurch aufgeladen werden.
Die Apparatur kann über eine geeignete Vorrichtung, Elektronik, Software so ausgeprägt sein, dass sie beispielsweise durch eine Leitungsverbindung, Andockvorrichtung oder Funksteuerung, wie beispielsweise Bluetooth, mittels eines zusätzlichen Gerätes, wie einem geeigneten Smartphone, Tabletcomputer, einem Computer oder einem anderen geeigneten Gerät, Daten austauschen, aufzeigen, speichern, steuern sowie anderweitig interagieren kann.