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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Wechselrichters, insbesondere als Teil einer Energieerzeugungsanlage, sowie eine Steuereinrichtung, insbesondere als Teil eines Wechselrichters, zur Durchführung des Verfahrens.
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Wechselrichter dienen zur Umwandlung der durch einen Generator, beispielsweise durch einen Photovoltaik-Generator als Gleichspannung erzeugten Leistung in eine netzkonforme Wechselspannungsleistung. Hierbei kommt es durch die Verluste innerhalb des Wechselrichters zu einer Erwärmung des Wechselrichters, insbesondere zu einer Erwärmung der Leistungshalbleiter als Schaltelemente, die als Folge einer übermäßigen Erwärmung beschädigt werden können. Daher ist es erforderlich, die Temperatur dieser Schaltelemente zu überwachen und bei Überschreiten eines Grenzwertes der Schaltertemperatur gegebenenfalls die Wandlerleistung des Wechselrichters zu reduzieren. Zu diesem Zweck weisen die Module im Inneren des Wechselrichters, die die Leistungshalbleiter enthalten, Überwachungselemente für die Temperatur auf, beispielsweise Thermodioden oder NTC-Widerstände (Negative Temperature Coefficient). Ein Lastbegrenzer als Teil des Wechselrichters überwacht die so gemessene Temperatur, und initiiert eine Reduktion der Wandlerleistung, falls eine Überschreitung der Temperatur der überwachten Schalter bei Fortsetzen des Wechselrichterbetriebes mit der aktuellen Wandlerleistung zu erwarten ist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Module vor einer übermäßigen Erwärmung geschützt werden, insbesondere vor einer Erwärmung, die zur Verkürzung der Lebensdauer oder zu einer Zerstörung von Schaltelementen führen würden.
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Aus der Schrift
DE 10 2005 023 291 A1 ist ein Wechselrichter für Photovoltaikanlagen bekannt, der einen Hochsetzsteller, einen Resonanzwandler und eine Netzbrücke aufweist. Der Resonanzwandler beinhaltet eine Brückenschaltung mit Halbleiterschaltern und einen Hochfrequenz-Transformator, der mit der Brückenschaltung über eine Resonanzkapazität verbunden ist, sowie eine Halbleiterbrücke als Gleichrichter.
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Die Schrift
JP 2001169401 A offenbart eine Brückenschaltung mit einer Steuereinrichtung, welche eine Erfassungseinheit zu Erfassung und Überwachung einer Temperatur der Brückenschalter aufweist. Bei Überschreitung einer Grenztemperatur wird die Leistung der Brückenschaltung herunter geregelt.
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Nachteilig bei dem bekannten Stand der Technik ist, dass Schaltelemente, die keine eigenen Überwachungselemente für die Temperatur aufweisen, nicht auf die oben beschriebene Weise überwacht werden können. Stattdessen ist es erforderlich, über eine thermische Modellierung des Wechselrichters deren Temperatur indirekt über die erfassten Messgrößen, zum Beispiel der Temperatur der Schalter einer Netzbrücke des Wechselrichters, und der aktuellen Wandlerleistung zu berechnen und in Begrenzungswerte umzuwandeln, ab der eine Reduzierung der Wandlerleistung erforderlich ist. Solche indirekt überwachten Schaltelemente können beispielsweise Teil eines Hochsetzstellers sein, der die vom angeschlossenen Generator gelieferte Gleichspannung in einem höheren Wert einer Spannung an einem Zwischenkreis des Wechselrichters umwandelt. Hierbei kommt es zu der Situation, dass der Wechselrichter abgeregelt wird, das heißt die aktuelle Wandlerleistung wird auf einen Wert gleich oder unterhalb eines errechneten Begrenzungswertes reduziert, obwohl bei einer Fortsetzung des Betriebs des Wechselrichters mit nicht reduzierter Wandlerleistung noch keine kritischen Temperaturen erreicht würden. Ursache hierfür ist, dass aus den Messgrößen der aktuellen Wandlerleistung und der Brückentemperatur nicht zuverlässig auf die Temperatur der Schaltelemente des Hochsetzstellers geschlossen werden kann, weil Messgrößen, die die Belastung der Schaltelemente des Hochsetzstellers maßgeblich mit beeinflussen, unberücksichtigt bleiben. In dieser Situation wird häufig auf sogenannte Worst Case Szenarien zurückgegriffen, in denen für nicht erfasste Messgrößen Werte angenommen werden, die dem ungünstigsten Betriebszustand entsprechen. Folglich wird daher in diesem Fall die Wandlerleistung zu früh reduziert, wenn der reale Betriebszustand nicht diesem ungünstigsten Betriebszustand entspricht.
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Dieser nachteilige Effekt tritt besonders dann auf, wenn die thermisch mittels Temperatursensoren direkt überwachten Schalter und die indirekt überwachten Schalter in großem Abstand voneinander im Wechselrichter angeordnet sind, und daher eine unzuverlässige Temperaturkorrelation aufweisen. Dann sind die Sicherheitsmargen für die Worst Case Szenarien besonders groß, und der Wechselrichter regelt häufig unnötigerweise ab. Diese Situation ergibt sich beispielsweise bei Hochfrequenzwandlern in ausgeprägter Weise, da die galvanische Trennung zwischen dem Hochsetzsteller als Eingangsstufe und der Netzbrücke als Ausgangsstufe regelmäßig auch eine räumliche Trennung nach sich zieht. Ebenso ergibt sich ein konstruktiver Mehraufwand, wenn zur Überwachung eines Schalters elektrische Signale aus galvanisch getrennten Bereichen erforderlich sind.
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Selbst wenn die Module mit den Leistungshalbleitern Temperatursensoren aufweisen, liefert die so bestimmte Messgröße nur ein ungenaues Maß für die Belastung des einzelnen Schalters, insbesondere wenn die einzelnen Schalter eines Moduls unterschiedlich belastet sind, und man ist auf eine ausreichend große Sicherheitsmarge bei der Bestimmung der Belastungsschwelle für die Abregelung des Wechselrichters entsprechend den bekannten Verfahren nach dem Stand der Technik angewiesen.
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Es ist daher Aufgabe diese Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem ein Wechselrichter zuverlässig möglichst lange mit unverminderter, insbesondere mit maximal möglicher Wandlerleistung betrieben werden kann, ohne dass die Schaltelemente des Wechselrichters thermisch übermäßig belastet werden. Ebenso ist es Aufgabe der Erfindung, eine Steuereinrichtung für einen Wechselrichter aufzuzeigen, die einen solchen Betrieb ohne Überlastung der Schaltelemente sicherstellt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den Unteransprüchen 2 bis 5 beschrieben. Eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung wird in Anspruch 6 beschrieben, wobei vorteilhafte Ausführungsformen in den Unteransprüchen 7 bis 8 aufgezeigt sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte des Erfassens einer ersten Messgröße, die repräsentativ für eine aktuelle Brückentemperatur ist, beispielsweise die Temperatur eines in einem Modul der Netzbrücke integrierten Temperatursensor, und einer zweiten Messgröße, die repräsentativ für eine aktuelle Wandlerleistung des Wechselrichters ist. Aus diesen beiden Messgrößen kann grundsätzlich ein Begrenzungswert für eine Wandlerleistung bestimmt werden, der eine Überlastung der Netzbrücke ausschließt. Weiterhin umfasst das Verfahren die Erfassung einer zusätzlichen dritten Messgröße, die repräsentativ für eine aktuelle Generatorspannung an Generatoranschlüssen ist, oder alternativ oder in Kombination die Erfassung einer vierten Messgröße, die repräsentativ für eine aktuelle Netzspannung an einem Netzausgang des Wechselrichters ist. Die dritte und die vierte Messgröße ermöglichen es, den Belastungsgrad eines Hochsetzstellers des Wechselrichters wesentlich zuverlässiger zu erfassen, als es durch die erste und zweite Messgröße alleine möglich wäre. Insbesondere bestimmen sie den Grad, um den der Hochsetzsteller eine Eingangsspannung an Generatoranschlüssen auf eine Spannung eines Zwischenkreises am Ausgang des Hochsetzstellers erhöhen muss. Mindestens eine dieser dritten und vierten Messgröße wird in Kombination mit der ersten und zweiten Messgröße genutzt, um einen reduzierten Leistungswert vorzugeben, auf den die Wandlerleistung durch die Abregelung des Wechselrichters herabgesetzt wird.
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In aktuellen Wechselrichtertopologien werden Hochsetzsteller verwendet, die zwei parallel betriebene Schalter aufweisen. Hierbei wird häufig ein sogenannter MOSFET (Metal-Oxide-Semiconductor Field Effect Transistor) zusammen mit einem IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor) verwendet. Der MOSFET weist aufgrund seiner im Vergleich zum IGBT kürzeren Umschaltphasen geringere Schaltverluste auf, während der IGBT einen im Vergleich zum MOSFET geringeren Innenwiderstand aufweist. Daher hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, bei geringer Belastung des Hochsetzstellers diesen nur durch Schalten des MOSFET zu betreiben, während bei hoher Belastung des Hochsetzstellers ein Betrieb beider Schalter parallel vorteilhaft ist. Entsprechend wird in einer vorteilhaften Variante des Verfahrens in Abhängigkeit der ersten Messgröße, der zweiten Messgröße und mindestens einer der dritten und vierten Messgröße bestimmt, ob der Hochsetzsteller in einem ersten Betriebsmodus durch gleichzeitige Taktung des ersten und des zweiten Schalters oder in einem zweiten Betriebsmodus nur durch Taktung des ersten Schalters betrieben wird. Auf diese Weise ist es möglich, bei hinreichend geringer Wandlerleistung die Schaltverluste des Hochsetzstellers zu minimieren, und gleichzeitig die Leistungsreserven der Parallelschaltung der beiden Schalter des Hochsetzstellers optimal zu nutzen. Um einen stabilen Betrieb des Wechselrichters ohne unnötig häufiges Umschalten zwischen den Betriebsmodi zu gewährleisten, kann die Umschaltung zwischen den Betriebsmodi mit einer Hysterese-Charakteristik erfolgen. Die Umschaltung vom zweiten Betriebsmodus (nur ein getakteter Schalter) zum ersten Betriebsmodus (parallel getaktete Schalter) erfolgt bei einem ersten Schwellwert für den Generatorstrom oder für die Wandlerleistung oder vergleichbare Größen für die Belastung des Hochsetzstellers, die Rückkehr zum zweiten Betriebsmodus erfolgt aber bei einem zweiten Schwellwert, der geringer als der ersten Schwellwert ist.
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Sowohl die Bestimmung einer reduzierten Wandlerleistung als auch die Auswahl zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebsmodus kann alternativ durch Vorgabe eines maximalen Stromwertes, insbesondere eines maximalen Generatorstromwertes ausgeführt sein. Diese Vorgabe kann durch Berechnung aus den jeweiligen Messgrößen erfolgen, aber auch durch Nachschlagen in einer Tabelle von Referenzwerten mit optional möglicher Interpolation zwischen benachbarten Referenzwerten realisiert sein. Diese Referenzwerte können vorab durch Experimente an einem realen Wechselrichter bestimmt werden oder Ergebnisse einer thermischen Modellierung sein, zum Beispiel durch Simulation des Wärmetransportes innerhalb des Wechselrichters, oder durch Kombination dieser beiden Bestimmungsverfahren.
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In einer vorteilhaften Variante kann der Gesamtwirkungsgrad des Hochsetzstellers weiter dadurch optimiert werden, dass im Parallelbetrieb beider Schalter des Hochsetzstellers der Ausschaltvorgang der beiden Schalter nicht gleichzeitig sondern zeitversetzt erfolgt; insbesondere kann der IGBT zu einem früheren Zeitpunkt ausgeschaltet werden als der MOSFET. Alternativ oder in Kombination kann der IGBT ebenfalls später eingeschaltet werden als der MOSFET. Hierdurch können die Schaltverluste weiter reduziert werden, weil die längeren Umschaltphasen des IGBT teilweise mit den Zeitabschnitten überlappen, in denen der MOSFET sich in einem leitenden Zustand befindet, wodurch über den IGBT nur eine geringe Spannung abfällt.
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Ein optionaler zusätzlicher Schritt zur Optimierung des Wirkungsgrades des Hochsetzstellers ist die Variation der Taktfrequenz des oder der Schalter des Hochsetzstellers. So ist es denkbar, beispielsweise bei geringer Wandlerleistung den Hochsetzsteller mit reduzierter Taktfrequenz von zum Beispiel 16 kHz zu betreiben, während bei höherer Wandlerleistung auf eine Taktfrequenz von zum Beispiel 48 kHz umgeschaltet wird. Die Umschaltung zwischen den Taktfrequenzen kann hierbei auch in Kombination mit einem Wechseln desjenigen der beiden parallelen Schalter erfolgen, der gerade getaktet wird, oder einem Wechsel zwischen dem ersten und zweiten Betriebsmodus. Der Wechsel kann gleichzeitig erfolgen oder auch zu individuellen Leistungsschwellwerten.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile von erfindungsgemäßen Ausführungsformen zwingend erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert und beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Wechselrichters und
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2 illustriert eine Struktur für eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung.
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1 zeigt einen Aufbau eines Wechselrichters 10, der die an Generatoranschlüssen 60 bereitgestellte Gleichspannungsleistung eines Generators 65 in eine netzkonforme Wechselspannung umwandelt und in einem Netz 100 über einen Netzausgang 110 einspeist. Hierzu wird die Generatorspannung an einer Eingangskapazität 61 zunächst durch einen Hochsetzsteller 20 auf eine erste Zwischenkreisspannung eines ersten Zwischenkreises 50 hochgesetzt. Von dort wird die Zwischenkreisspannung über eine HF-Brücke 30 in eine hochfrequente Wechselspannung umgewandelt, die an eine Primärwicklung einen HF-Transformators 35 angelegt wird. Eine Sekundärwicklung des HF-Transformators 35 ist mit einem Gleichrichter 80 verbunden, der die transformierte hochfrequente Wechselspannung wieder in eine Gleichspannung umwandelt und an einen zweiten Zwischenkreis 51 anlegt. Von dort wird die Gleichspannung mit Hilfe einer Netzbrücke 40, die ausgangsseitig einen Netzfilter 90 aufweist, über einen Netzausgang 110 als netzkonforme Wechselspannung in ein angeschlossenes Netz 100 eingespeist.
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Der Hochsetzsteller 20 umfasst einen ersten Schalter 70, der parallel zu einem zweiten Schalter 71 angeordnet ist. Auf diese Weise wird ein Strom über den ersten und zweiten Schalter aufgeteilt, wenn beide Schalter gemeinsam getaktet werden, wodurch jeder einzelne der Schalter 70, 71 geringer belastet wird und der Hochsetzsteller insgesamt entsprechend höher belastet werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Schalter von unterschiedlichem Typ, insbesondere kann der erste Schalter 70 hierbei ein MOSFET und der zweite Schalter 71 ein IGBT sein.
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Die HF-Brücke 30 ist in 1 als H-Brücke ausgeführt, kann aber auch als Halbbrücke realisiert sein. In diesem Fall wird der Zwischenkreis 50 bevorzugt als geteilter Zwischenkreis mit zwei Zwischenkreiskondensatoren ausgeführt. Zur Schaltentlastung der Schalter der HF-Brücke 30 empfiehlt es sich, eine Kopplung zwischen der HF-Brücke 30 und dem Gleichrichter 80 als resonante Kopplung auszuführen, bei der eine Resonanzkapazität 31 zusammen mit einer (nicht gezeigten) Streuinduktivität einer Wicklung des HF-Transformators 35 eine Resonanzfrequenz bestimmt. Die Resonanzkapazität 31 sowie die Streuinduktivität können zum HF-Transformator 35 hierbei wahlweise primär- oder sekundärseitig angeordnet sein.
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Auch die Netzbrücke 40 ist in 1 als H-Brücke gezeigt, wenngleich der Fachmann weiß, dass eine Vielzahl weiterer Topologien ebenfalls geeignet ist, die Gleichspannung des zweiten Zwischenkreises 51 in eine Wechselspannung zur Einspeisung in das Netz 100 umzuwandeln. Ebenfalls ist für den Fachmann leicht ableitbar, aber nicht gezeigt, dass anstelle einer Netzbrücke 40 für einphasige Einspeisung auch eine Netzbrücke für eine Einspeisung in ein drei- oder mehrphasiges Netz eingesetzt werden kann.
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An dieser Stelle sei weiterhin bemerkt, dass auch für die anderen in 1 illustrierten Funktionsbereiche Hochsetzsteller 20, Gleichrichter 80 und Netzfilter 90 den gezeigten Schaltungen nur beispielhafte Bedeutung zukommt, und andere Ausführungen, die dem Fachmann geläufig sind, zum Einsatz kommen können.
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Die 2 zeigt eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung des Wechselrichters 10. Die Steuereinrichtung umfasst einen Lastbegrenzer 210, der in diesem Beispiel in mehrere Module 211, 212, 213 aufgeteilt ist. Jedem Modul 211, 212, 213 ist eine eigene Erfassungseinheit 200 zugeordnet, über die Messgrößen des Wechselrichters 10 für die weitere Verarbeitung erfasst und quantifiziert werden, und anschließend an das entsprechende Lastbegrenzermodul übertragen werden. Eine erste Messgröße, die Informationen über die Temperatur der Netzbrücke 40 enthält beziehungsweise hierfür repräsentativ ist, wird über eine erste Signalleitung 250 der Erfassungseinheit 200 des ersten Moduls 211 zugeführt. Ebenso gelangt eine zweite Messgröße mit Informationen über die aktuelle Wandlerleistung über eine zweite Signalleitung 240 zur Erfassungseinheit 200 des ersten Moduls 211. Das erste Modul 211 des Lastbegrenzers 210 erzeugt hieraus einen ersten Begrenzungswert, der über eine Signalleitung 310 an eine Ansteuerschaltung 220 übertragen wird. Der erste Begrenzungswert kann hierbei einem Grenzwert der Wandlerleistung entsprechen, bei dessen Überschreiten eine Abregelung erfolgt.
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Über die einem zweiten Modul 212 zugeordnete Erfassungseinheit 200 wird eine dritte Messgröße mit Informationen zur aktuellen Generatorspannung an Generatoranschlüssen 60, sowie eine vierte Messgröße, die Informationen zur aktuellen Netzspannung am Netzausgang 110 enthält, mittels einer dritten Signalleitung 260 und einer vierten Signalleitung 270 erfasst und quantifiziert. Hieraus ermittelt das zweite Modul 212 einen zweiten Begrenzungswert, der über eine Signalleitung 290 an die Ansteuerschaltung 220 übertragen wird. Die erste Messgröße wird ebenfalls über einen Abzweig der ersten Signalleitung 250 an die dem zweiten Modul 212 zugeordnete Erfassungseinheit 200 übertragen und wird bei der Bestimmung des zweiten Begrenzungswertes berücksichtigt. Der zweite Begrenzungswert kann beispielsweise einem Grenzwert für den Generatorstrom entsprechen, bei dessen Überschreitung die Wandlerleistung zu reduzieren ist.
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Weiterhin wird ein dritter Begrenzungswert über eine Signalleitung 300 an das dritte Modul 213 übergeben, das als Auswahlmodul für einen Betriebsmodus des Hochsetzstellers 20 ausgebildet ist. Der dritte Begrenzungswert gibt hierbei einen Schwellwert vor, mit dem eine fünfte Messgröße, die über eine fünfte Signalleitung 280 an die dem dritten Modul 213 zugeordnete Erfassungseinheit 200 übertragen wird, verglichen wird. Beispielsweise entspricht die fünfte Messgröße einem aktuellen Generatorstrom, und die Umschaltung zwischen den Betriebsmodi erfolgt, wenn der Generatorstrom die durch den Schwellwert definierte Grenze übertritt. Der Übertritt kann in beide Richtungen erfolgen und führt entsprechend zu einem Wechsel vom ersten in den zweiten Betriebsmodus oder umgekehrt. Der zu verwendete Betriebsmodus wird als Signal über die Signalleitung 320 der Ansteuerschaltung 220 mitgeteilt. Das dritte Modul 213 und die Funktion der Auswahl des Betriebsmodus ist hierbei optional.
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Die Ansteuerschaltung 220 erzeugt Schaltsignale auf den Steuerleitungen 230a, über die die Schalter der Netzbrücke 40 derart angesteuert werden, dass die entsprechenden Begrenzungswerte im Wechselrichterbetrieb eingehalten werden. Sofern erforderlich, wird die Wandlerleistung zur Einhaltung der Begrenzungswerte reduziert. Ebenso werden auf den Steuerleitungen 230b Schaltsignale an die Schalter 70, 71 des Hochsetzstellers 20 übermittelt, die zum einen dem vom Auswahlmodul 213 bestimmten Betriebsmodus entsprechen, zum anderen ebenfalls wie vorbeschrieben eine Einhaltung der Begrenzungswerte sicherstellen. Selbstverständlich kann die Ansteuerschaltung 220 weitere Schaltsignale für weitere Schalter des Wechselrichters 10 unter Beachtung der Begrenzungswerte erzeugen, beispielsweise für die Schalter der HF-Brücke 30, sofern vorhanden.
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Eine Möglichkeit, die Einhaltung der Begrenzungswerte zu gewährleisten besteht darin, dass Sollwerte von Regelkreisen des Wechselrichters, die mit der Ansteuerschaltung 220 betrieben werden, durch die Begrenzungswerte eingeschränkt werden. So kann beispielsweise ein Sollwert für einen Regelkreis für den Einspeisestrom so gewählt werden, dass er einen zugeordneten Begrenzungswert für den Strom nicht übersteigt. Gegebenenfalls können die Begrenzungswerte in Grenzen für Sollwerte umgerechnet werden (z. B. Strom- oder Spannungswerte in Leistungswerte oder umgekehrt).
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Durch den modularen Aufbau des Lastbegrenzers kann eine eigenständige Überwachung eines thermischen Überlastungsfalls für die einzelnen Funktionsbereiche des Wechselrichters, wie für den Hochsetzsteller 20 und die Netzbrücke 40, umgesetzt werden. Hierzu ist es denkbar, dass die erfassten Messgrößen auf andere Weise den Modulen zugeordnet sind oder auch gemeinsam von mehreren Modulen genutzt werden, um die Zuverlässigkeit der Überwachung weiter zu steigern, beziehungsweise um eine Reduzierung der Wandlerleistung erst dann einzuleiten, wenn der maximale Belastungsgrad eines Funktionbereichs, insbesondere die maximale Temperatur eines Schalters, erreicht ist.
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In einer Verallgemeinerung der Steuereinrichtung kann die Steuereinrichtung in nicht-modularer Weise aufgebaut sein, und nur eine Erfassungseinheit 200, über die alle Messgrößen erfasst und quantifiziert werden, sowie einen Lastbegrenzer 210 aufweisen, mit dem die Erfassungseinheit 200 zur Übertragung der Messgrößen verbunden ist. Entsprechend wird die Abregelung des Wechselrichters 10 in diesem Fall durch den Lastbegrenzer 210 in Verbindung mit der Ansteuerschaltung umgesetzt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Wechselrichter
- 20
- Hochsetzsteller
- 30
- HF-Brücke
- 31
- Resonanzkapazität
- 35
- HF-Transformator
- 40
- Netzbrücke
- 50, 51
- Zwischenkreis
- 60
- Generatoranschlüsse
- 61
- Eingangskapazität
- 65
- Generator
- 70
- erster Schalter
- 71
- zweiter Schalter
- 80
- Gleichrichter
- 90
- Netzfilter
- 100
- Netz
- 110
- Netzausgang
- 200
- Erfassungseinheit
- 210
- Lastbegrenzer
- 211, 212
- Modul eines Lastbegrenzers
- 213
- Auswahlmodul für Betriebsmodus
- 220
- Ansteuerschaltung
- 230a, 230b
- Steuerleitungen
- 240, 250, 260, 270, 280
- Signalleitungen für Messgrößen
- 280, 290, 300, 310
- Signalleitungen für Begrenzungswerte