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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Teillagerring, sowie einen Lagerring für Wälzlager, insbesondere Wälzlager die erst an ihrem Einsatzort montiert werden und daher in einzelnen Komponenten gefertigt werden.
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Die Druckschrift
US 44 25 009 A zeigt zwei gegeneinander verdrehbare Teillagerringe, deren axialer Abstand zur Montage der Wälzkörper durch Verdrehen variiert werden kann. Im montierten Zustand werden die beiden Teillagerringe durch einen Stift in einer axialen Bohrung gegen erneutes Verdrehen gesichert. Gewinde oder ein Verschrauben sind nicht vorgesehen.
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Die 4 zeigt schematisch den konventionellen Aufbau eines Wälzlagers 300. Das Wälzlager 300 setzt sich zusammen aus einem geteilten Innenring (auch IR von engl. „inner ring”), dessen oberer Teillagerring in der 4 mit 310 bezeichnet ist, und einem geteilten Außenring 320 (auch OR von engl. „outer ring”). Sowohl der Innenring als auch der Außenring 320 zeigen Montagebohrungen, die in der 4 mit den Bezugszeichen 315 und 325 bezeichnet sind. Am Beispiel des Innenrings zeigt die 4 ferner, dass sich der Innenring aus zwei Teillagerringen 310, 335 zusammensetzt, wobei ein Teillagerring 310 im Vordergrund und ein Teillagerring 335 im Hintergrund zu erkennen ist. In dem in 4 gezeigten Beispiel wird ferner auch davon ausgegangen, dass der Außenring 320 geteilt ist, was durch die Trennlinie in den Montagebohrungen 325 zu erkennen ist. Im Rahmen der konventionellen Technik ist es üblich, Lager mit geteilten Lagerinnen- und/oder Lageraußenringen auszuführen. Dies gilt insbesondere für Wälzlager, die erst unmittelbar an ihrem Einsatzort montiert, bzw. zusammengesetzt werden.
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5 zeigt ein weiteres Beispiel eines konventionellen Wälzlagers, wobei hier ein zweireihiges Kegelrollenlager gezeigt ist. Die 5 zeigt einen radialen Querschnitt durch das Lager. In der 5 ist zu erkennen, dass sich das Lager aus einem Lageraußenring 320 und einem geteilten Lagerinnenring, der sich aus den Teillagerringen bzw. Lagerhälften 310 und 335 zusammensetzt, besteht. Dazwischen sind zwei Reihen Wälzkörper 340 abgebildet. Darüber hinaus zeigt die 5 die Montagebohrung 315, die sich über beide Teillagerringe 310 und 335 erstreckt. Durch diese Montagebohrung 315 können beispielsweise über Schrauben die beiden Teillagerringe 310 und 335 miteinander verspannt und an ihrem Einsatzort montiert werden.
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In anderen Worten gibt es Einsatzvarianten von Wälzlagern, bei denen die Montagebohrungen sowohl zur Montage des Lagers in sich, als auch zur Montage des gesamten Lagers an einem Träger, zum Beispiel einem Gehäuse eines Motors oder eines Getriebes, genutzt werden. In diesen Anwendungsfällen können Lager mit geteilten Lagerringen nicht unter Zuhilfenahme der Montagebohrungen vormontiert werden, da diese für die Endmontage vorgesehen sind.
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Bei Lager mit geteiltem OR (Außenring) oder IR (Innenring) tritt daher das Problem auf, dass diese für einen Transport oder auch für eine Montage gesichert werden müssen. Die Montagebohrungen, die in 4 mit 315 und 325 bezeichnet sind, müssen für die eigentliche Montage, wie beispielsweise an einem Gehäuse eines Motors oder einem Getriebe, frei bleiben. Gleichzeitig müssen die Lagerringe beim Transport oder der Montage daran gehindert werden, auseinanderzufallen.
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Bislang wurde dieses Problem durch aufwändige Vorrichtungen gelöst, die kurz vor der Montage demontiert werden müssen. Hierbei kommen beispielsweise Bügel zum Einsatz. Bei neuen Montageprozessen ist die vorzeitige Demontage der Hilfsvorrichtungen jedoch nicht mehr möglich, sodass diese nicht mehr eingesetzt werden können. Andere Lösungen sehen zusätzliche Bohrungen, zwischen den eigentlichen Montagebohrungen 315, bzw. 325, vor, die insbesondere zur Transportsicherung vorgesehen sind. In der 4 ist ein Steg mit den Bezugszeichen 330 gekennzeichnet. Dieser liegt in einem Zwischenraum zwischen zwei Montagebohrungen, wobei in der 4 der Lagerinnenring 310 als Beispiel dient. In die Zwischenräume der Schraubenlöcher/Montagebohrungen werden dann zusätzliche, meist kleinere Schrauben eingebracht, die die beiden geteilten OR oder IR für den Transport oder die Montage zusammenhalten. Bei hochbelasteten Verbindungen ist der Zwischenraum jedoch so gering, dass diese Lösung nicht angewendet werden kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein verbessertes Konzept zur Sicherung von Wälzlagern zu schaffen, die über geteilte Lagerringe verfügen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Teillagerring, und einen Lagerring gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
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Es ist ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung, die Durchgangsbohrung oder die Montagebohrung der Befestigungsschrauben eines Teillagerrings oder einer Lagerringhälfte selbst als Bauraum für eine Sicherung zu nutzen. Einzelne Durchgangslöcher oder Montagebohrungen können hierfür größer ausgeführt werden, sodass beispielsweise eine Sicherungshülse eingebracht werden kann. Diese Sicherungshülse kann beispielsweise in einem der Ringe befestigt werden, wobei hierfür verschiedene Ausführungsbeispiele denkbar sind. Zum Beispiel kann eine Befestigung durch ein Gewinde in einem Teillagerring, eine zusätzliche Mutter, die in den Ring eingebracht wird, eine Verbördelung oder ähnliche Füge- und Umformverfahren bis hin zum thermischen Einschrumpfen erfolgen. Im anderen Teillagerring kann sich die Sicherungshülse zum Beispiel über einen Kragen, ähnlich einem Schraubenkopf, abstützen.
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Darüber hinaus können durch das Drehen der Sicherungshülse die beiden Teillagerringe wie mit einer Schraube miteinander verspannt werden, wobei hier auch andere Ausführungsbeispiele denkbar sind. Beispielsweise können die beiden Teillagerringe auch durch eine andere Vorrichtung verspannt und die Sicherungshülse befestigt werden. Die Sicherungshülse kann dabei beispielsweise geschraubt, verstemmt, verbördelt, verklemmt etc. werden. Nach der Entspannung der anderen Vorrichtung kann dann die Sicherungshülse die Sicherung/Fixierung der beiden Teillagerringe zueinander übernehmen, bzw. deren Verspannung aufrechterhalten.
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In Ausführungsbeispielen kann die Sicherungshülse etwa einen Innendurchmesser des ursprünglichen Schraubendurchgangslochs aufweisen, d. h. den Durchmesser einer herkömmlichen Montagebohrung haben, sodass die Befestigung des Lagers im Wesentlichen durch die Sicherungshülse nicht beeinträchtigt wird. In Ausführungsbeispielen kann die Sicherungshülse nach der Lagermontage mit einem Klebstoff, z. B. „Loctite”, im Gewinde gesichert werden, damit sie sich im Anschluss nicht wieder locker kann.
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Ausführungsbeispiele können daher den Vorteil bieten, dass eine Installation der Sicherungshülsen von außen nicht mehr sichtbar ist, bzw. dass es trotz der Sicherung keine überstehenden Teile gibt. Daher kann eine Beeinflussung der eigentlichen Verschraubung in Ausführungsbeispielen reduziert werden, bzw. sogar ganz ausbleiben. Darüber hinaus kann der Montageprozess, insbesondere ein Verschraubungsprozess, nahezu unbeeinflusst von den Sicherungshülsen erfolgen. In Ausführungsbeispielen kann sich daher der Vorteil ergeben, dass ein herkömmlicher Verschraubungsprozess bei einem Montagevorgang unverändert beibehalten werden kann und ein etwaiger Entfernungsprozess der Transportsicherung komplett entfällt, da die Sicherungshülsen in den Montagebohrungen verbleiben.
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Der Verbleib der Sicherungshülsen in den Montagebohrungen kann in Ausführungsbeispielen darüber hinaus einen Vorteil bei Wartungsarbeiten mit sich bringen.
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Insbesondere bei einer Demontage des Wälzlagers bleiben nach Entfernen der Montageschrauben die Teillagerringe durch die Sicherungshülsen miteinander verspannt, so dass auch hier das Anbringen einer Sicherungsvorrichtung entfallen kann. Insbesondere braucht etwaiges Wartungspersonal keine Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, da die Sicherungshülsen ihre Sicherungsfunktion unmittelbar und automatisch auch nach Demontage des Lagers weiter wahrnehmen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden Figuren im Detail erläutert. Es zeigen
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1 ein Ausführungsbeispiel eines Teillagerrings;
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2a–c Ausführungsbeispiele von Teillagerringen und Sicherungshülsen;
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3a–d Ausführungsbeispiele für ein montiertes Wälzlager und den zugehörigen Montageprozess;
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3e ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein montiertes Wälzlager und den zugehörigen Montageprozess;
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3f ein Ausführungsbeispiel eines Ablaufdiagramms für ein Montageverfahren;
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4 ein Beispiel eines Wälzlagers mit geteilten Lagerringen aus dem Stand der Technik; und
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5 einen Querschnitt eines Wälzlagers mit geteiltem Lagerinnenring aus dem Stand der Technik.
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Die 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Teillagerrings oder einer Lagerringhälfte 100 eines Wälzlagers mit einer ersten Montagebohrung 110 an der Stirnfläche des Teillagerrings 100 und mit einer zweiten Montagebohrung 120, wobei die zweite Montagebohrung 120 einen größeren Durchmesser aufweist als die erste Montagebohrung 110 und zur Aufnahme einer Sicherungshülse ausgebildet ist. Die gepunktete Linie in der 1 deutet an, dass noch weitere Montagebohrungen vorgesehen sein können, insbesondere kann ein umlaufender Kranz von Montagebohrungen vorgesehen sein.
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In anderen Worten umfassen Ausführungsbeispiele Teillagerringe oder Lagerringhälften 100, die in ihren Montagebohrungen 110, 120 ein Einbringen von Sicherungshülsen vorsehen. Dazu weisen einzelne Montagebohrungen 120 einen größeren Durchmesser als andere Montagebohrungen 110 auf. Dabei sei unter einer Montagebohrung eine Bohrung verstanden, die zur Montage mehrerer, insbesondere zweier Teillagerringe miteinander und/oder zur Montage eines Wälzlagers an einen Träger, wie beispielsweise ein Gehäuse eines Motors, eines Generator oder eines Getriebes, dient.
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In Ausführungsbeispielen können die erste Montagebohrung 110 und die zweite Montagebohrung 120 zur Montage des Teillagerrings 100 an ein Gehäuse oder an einen Rotor eines Motors oder eines Generators ausgebildet sein. Dies kann insbesondere beinhalten, dass in dem Teillagerring 100 vorgesehene Montagebohrungen 110, 120 die gleiche Geometrie aufweisen, wie Montagebohrungen an einem Gehäuse oder einem Rotor, insbesondere solche einer Windkraftanlage.
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Der Teillagerring 100 kann als Teil eines Innenrings oder eines Außenrings eines Wälzlagers ausgebildet sein und/oder einer Hälfte eines senkrecht zu seiner Rotationsachse geteilten Lagerrings entsprechen. In einem Ausführungsbeispiel bilden zwei Teillagerringe 100, die axial miteinander kraftschlüssig verbunden wurden, einen Innen- oder Außenring eines Wälzlagers.
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Die 2a zeigt einen schematischen Ausschnitt eines montierten Lagerrings. Der Lagerring setzt sich aus einem Ausführungsbeispiel eines Teillagerrings 100a und einem weiteren Teillagerring 100b zusammen. In Ausführungsbeispielen kann der weitere Teillagerring 100b ebenfalls gemäß obiger Beschreibung ausgeführt sein. Die beiden Teillagerringe 100a, 100b sind auf der linken Seite mit einer Baueinheit 150 verbunden, welche beispielsweise das Gehäuse oder der Rotor eines Motors sein könnte. Auf der rechten Seite sind die beiden Teillagerringe 100a, 100b ebenfalls mit einer Baueinheit 160 verbunden, diese könnte in Ausführungsbeispielen zum Beispiel einem Getriebegehäuse entsprechen. Die 2a zeigt darüber hinaus eine Sicherungshülse 200, die die beiden Teillagerringe 100a, 100b zusammenhält.
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Ausführungsbeispiele umfassen daher auch eine Sicherungshülse 200 zur Sicherung eines ersten Teillagerrings 100a gemäß der obigen Beschreibung mit einem zweiten Teillagerring 100b, wobei die Sicherungshülse 200 zum Einbringen in die zweite Montagebohrung 120 des ersten Teillagerrings 100a angepasst ist. Die zweite Montagebohrung 120 des ersten Teillagerrings 100a ist in der 2a aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht mit einem Bezugszeichen versehen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich die Sicherungshülse 200 in der zweiten Montagebohrung 120 des Teillagerrings 100a befindet. Die Sicherungshülse 200 weist an ihren axialen Enden Befestigungsmittel zum Befestigen der Sicherungshülse 200 an den Teillagerringen 100a, 100b auf.
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In anderen Worten ist die Sicherungshülse 200 angepasst, um die beiden Teillagerringe 100a, 100b kraftschlüssig miteinander so zu verbinden, dass diese beispielsweise während eines Transportes oder auch während einer Montage gesichert sind. Die eigentliche Montage der gesicherten Teillagerringe 100a, 100b kann dann beispielsweise über Montageschrauben erfolgen, wobei eine Montageschraube 170 als Beispiel in der 2a dargestellt ist.
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In Ausführungsbeispielen kann der Teillagerring 100, 100a zur Befestigung der Sicherungshülse 200 in der zweiten Montagebohrung 120 ein Innengewinde aufweisen. Von einem solchen Ausführungsbeispiel wird in der 2a ausgegangen. Darüber hinaus kann die Sicherungshülse 200 in Ausführungsbeispielen an einem ihrer axialen Enden ein Außengewinde aufweisen. Auch dies ist in der 2a gezeigt. In anderen Worten kann in Ausführungsbeispielen die Sicherungshülse 200 in die zweite Montagebohrung 120 eines Teillagerrings 100, 100a eingeschraubt werden, um so mit diesem kraftschlüssig verbunden zu werden. Darüber hinaus kann die Sicherungshülse 200 an ihrem anderen axialen Ende einen Kragen aufweisen, um so auch mit dem zweiten Teillagerring 100b kraftschlüssig verbunden zu werden. Diesen Fall illustriert die 2a. Dadurch, dass sich die Sicherungshülse 200 mit ihrem Kragen auf dem zweiten Teillagerring 100b abstützt und mit ihrem Außengewinde in den ersten Teillagerring 100a eingreift, können die beiden Teillagerringe 100a, 100b miteinander verspannt werden.
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In Ausführungsbeispielen kann ein Teillagerring 100, 100b, wie auch in der 2a gezeigt, zur Befestigung einer Sicherungshülse 200 in der zweiten Montagebohrung 120 einen Absatz, eine Ausnehmung oder eine Nut aufweisen. Ausführungsbeispiele von Teillagerringen 100, 100b sollen dabei nicht auf diese Beispiele von Befestigungsmitteln oder Befestigungsmöglichkeiten beschränkt sein.
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In Ausführungsbeispielen kann demnach die Sicherungshülse 200 an einem axialen Ende einen Kragen und an einem anderen axialen Ende ein Außengewinde oder einen Klemmkragen zur Befestigung an den Teillagerringen 100a; 100b aufweisen.
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Die 2b illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel. In der 2b sind die beiden Teillagerringe 100a, 100b, die Baueinheiten 150 und 160, sowie die Sicherungshülse 200 gezeigt. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 2a wird die Sicherungshülse 200 in dem Ausführungsbeispiel der 2b mit einer Mutter 210 gesichert. In diesem Ausführungsbeispiel weist der Teillagerring 100a demnach nicht notwendigerweise ein Innengewinde auf, sondern verfügt über einen Absatz, eine Nut oder eine Ausnehmung an der die Mutter 210 ansetzen kann. Durch Anziehen der Mutter 210 können die beiden Teillagerringe 100a, 100b ebenso miteinander verspannt werden.
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Die 2c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. In der 2c sind die gleichen Komponenten gezeigt, die schon anhand der 2a, 2b erläutert wurden. Das Ausführungsbeispiel der 2c unterscheidet sich von den vorangehenden Ausführungsbeispielen dadurch, dass die Sicherungshülse 200 nicht geschraubt, sondern verstemmt oder verbördelt wird, was die Verbördelung 220 in der 2c zeigt. In diesem Ausführungsbeispiel wird demnach gänzlich auf die Verwendung von Gewinden verzichtet. Die beiden Teillagerringe 100a, 100b werden radial zusammengeführt, eine entsprechende Sicherungshülse 200 wird in zumindest eine Montagebohrung 120 beider Teillagerringe 100a, 100b eingeführt, und anschließend verbördelt oder verstemmt. Dadurch werden die beiden Teillagerringe 100a, 100b verspannt.
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In Ausführungsbeispielen gibt es vielerlei Befestigungsmöglichkeiten für die Sicherungshülse 200 in einem Teillagerring 100. Insbesondere bieten sich auch während des Fertigungsprozesses der Teillagerringe 100 Möglichkeiten, von Synergieeffekten zu profitieren. Beispielsweise können Fertigungsschritte bei denen es zu einer Erwärmung der Teillagerringe kommt ausgenutzt werden, um in die erwärmten und damit gedehnten Teillagerringe die Sicherungshülsen 200 einzubringen. Diese können dann beispielsweise auch aufgeschrumpft werden. Dabei kann ein Teillagerring 100 erwärmt und/oder eine Sicherungshülse 200 gekühlt werden. Ein solches Ausführungsbeispiel hat den Vorteil, dass neben der geeigneten Wahl des Innendurchmessers der Montagebohrung und des Außendurchmessers der Sicherungshülse 200 keine weiteren Befestigungsmittel vorgesehen werden müssen.
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In Ausführungsbeispielen kann die Sicherungshülse 200 einen Innendurchmesser aufweisen, der im Wesentlichen dem der ersten Montagebohrung 110 des ersten Teillagerrings 100a entspricht. Dies führt dazu, dass nach Einführen und Montieren der Sicherungshülse 200 diese wiederum eine Montagebohrung bereitstellt, die der anderen Montagebohrung 110, die nicht über eine Sicherungshülse verfügt, entspricht. Dadurch kann bei einer etwaigen Montage am eigentlichen Einsatzort die gleiche Verschraubung verwendet werden, wie sie auch bei herkömmlichen Teillagerringen eingesetzt wurde. Auf zusätzliche Vorrichtungen zur Sicherung kann jedoch ganz verzichtet werden.
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Die 3a bis 3d illustrieren weitere Ausführungsbeispiele. 3a bis 3d zeigen jeweils einen ersten Teillagerring 100a und einen axial dazu montierten Teillagerring 100b. In der zweiten Montagebohrung 120 des zweiten Teillagerrings 100b befindet sich eine Sicherungshülse 200. In der 3a ist darüber hinaus angedeutet, dass die Sicherungshülse 200 über ein Außengewinde verfügt und die zweite Montagebohrung 120 in dem ersten Teillagerring 100a über ein entsprechendes Innengewinde. Die Sicherungshülse 200 verspannt so die beiden Teillagerringe 100a, 100b miteinander. Die 3b zeigt darüber hinaus eine Montageschraube 170 die durch die Sicherungshülse 200 hindurch ragt und somit eine Montage der beiden miteinander verspannten Teillagerringe 100a, 100b zum Beispiel an einem Gehäuse oder einem Rotor erlaubt.
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Die 3c zeigt noch einmal die gleichen Komponenten wie sie bereits anhand der 3a und 3b erläutert wurden. Das Ausführungsbeispiel der 3c unterscheidet sich dadurch, dass der Teillagerring 100b eine Ausnehmung oder Einsenkung 180 aufweist, die ein Versenken der Sicherungshülse 200 bzw. des Kragens der Sicherungshülse 200 erlaubt. In Ausführungsbeispielen kann ein Teillagerring 100a, 100b daher eine Ausnehmung zur Versenkung eines Kragens der Sicherungshülse 200 aufweisen. Dies kann den Vorteil mit sich bringen, dass nach Einführen der Sicherungshülse 200 die Oberfläche des Teillagerrings 100b keine vorstehenden Teile aufweist, sondern eben ist. Die 3d illustriert wiederum den Montagefall, bei dem eine Montageschraube 170 durch die Sicherungshülse hindurch ragt. In der 3d ist zu erkennen, dass der Schraubenkopf der Montageschraube 170 auf der Oberfläche des Teillagerrings 100b aufsetzen kann, ohne dass es durch die Sicherungshülse 200 zu mechanischen Verschiebungen kommt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in der 3e dargestellt. Die 3e zeigt wiederum die beiden Teillagerringe 100a, 100b, die Montagebohrung 120 und eine darin eingeführte Sicherungshülse 200. Im Bereich, der in der 3e mit 190 bezeichnet ist, ist die Sicherungshülse 200 mit dem Teillagerring 100b verklemmt. Dies kann wiederum auf verschiedene Arten erfolgen, in der 3e ist zu diesem Zweck eine Gegenhülse angedeutet. In anderen Ausführungsbeispielen wären auch konische Bohrungen, Rillen oder Nuten für einen Einrastmechanismus, etc. denkbar.
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Wie bereits oben erwähnt, können zwei über eine Sicherungshülse 200 miteinander kraftschlüssig gesicherte Teillagerringe 100a, 100b einen Lagerinnen- oder Lageraußenring eines Wälzlagers bilden. Ausführungsbeispiele umfassen daher auch einen Lagerring für ein Wälzlager, welcher wenigstens einen ersten Teillagerring 100 gemäß obiger Beschreibung, einen zweiten Teillagerring und wenigstens eine Sicherungshülse 200 gemäß obiger Beschreibung umfasst, wobei die Sicherungshülse 200 in die zweite Montagebohrung 120 des ersten Teillagerrings 100 und in eine Montagebohrung des zweiten Teillagerrings eingebracht ist, um die beiden Teillagerringe durch die Sicherungshülse 200 miteinander zu verspannen.
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Infolgedessen umfassen Ausführungsbeispiele auch ein ganzes Wälzlager, dass wenigstens einen Lagerring umfasst, der einen ersten Teillagerring 100, einen zweiten Teillagerring und eine Sicherungshülse 200 des ersten und des zweiten Lagerrings miteinander aufweist.
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Die 3f illustriert ein Montageverfahren für einen Lagerring. Das Montageverfahren umfasst einen Schritt 410 eines Zusammenführens eines ersten Teillagerrings 100a mit einem zweiten Teillagerring und einen Schritt 420 des Einbringens von zumindest einer Sicherungshülse 200 in eine Montagebohrung 120 des ersten Teillagerrings 100a und in eine Montagebohrung des zweiten Teillagerrings. In Ausführungsbeispielen kann das Verfahren optional noch weitere Schritte aufweisen. In der 3f sind optionale Verfahrensschritte mit punktierten Linien dargestellt. So können Ausführungsbeispiele einen zusätzlichen Schritt 430 eines Verspannens der zwei Teillagerringe mit der Sicherungshülse umfassen. Darüber hinaus kann in Ausführungsbeispielen ein weiterer Schritt 440 des Montierens der verspannten Teillagerringe mittels dafür vorgesehener Montagebohrungen 110, 120 in den verspannten Teillagerringen und einer dafür vorgesehenen Montagebohrung in der Sicherungshülse 200 erfolgen.
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Ausführungsbeispiele können den Vorteil bieten, dass nach Einbringen der Sicherungshülse von außen keine Installationen sichtbar sind, bzw. keine überstehenden Teile vorhanden sind, vergleiche 3c und 3d. Darüber hinaus können sich Ausführungsbeispiele vorteilhaft auf die Montage auswirken, da eine Beeinflussung der Verschraubung, des Verschraubungsprozesses und der Leistungsfähigkeit des Lagers im Wesentlichen ausbleibt. Dadurch, dass die Sicherungshülse im Lager verbleiben kann, kann sie im Fall der Demontage ihre Sicherungsfunktion unmittelbar und automatisch wahrnehmen, ohne dass ein Demonteur beachten müsste, dass, wie bei konventionellen Konzepten, sich die beiden Teillagerringe nach der Demontage des Lagerrings voneinander lösen.