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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Führungskanals in einer Bohrschablone, wobei die Bohrschablone dem Bohren einer Kieferimplantat-Kieferbohrung dient, die mit einer Solltiefe L1 in einen Patienten-Kieferknochen gebohrt werden soll.
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Bevor ein Kieferimplantat in den Kieferknochen eines Patienten implantiert werden kann, muss eine Kieferbohrung in den Patienten-Kieferknochen gebohrt werden, in die das Kieferimplantat anschließend eingesetzt bzw. eingeschraubt wird. Für die kosmetische Qualität und die Haltbarkeit des Zahnersatzes, der auf dem Kieferimplantat abgestützt wird, ist die im Verhältnis zur Planung exakte räumliche Position, Orientierung und Tiefe der Kieferimplantat-Kieferbohrung in dem Patienten-Kieferknochen von entscheidender Bedeutung.
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Zum exakten Bohren der Kieferbohrung ist aus
WO2010/097405 A1 eine Bohrschablone bekannt, die einen Individualformteil aufweist, der an den betreffenden Patientenkiefer, beispielsweise über eine zuvor erfolgte Abdrucknahme, individuell angepasst ist. Die Bohrschablone ist formschlüssig und bezüglich der räumlichen Position und Orientierung reproduzierbar auf den betreffenden Patientenkiefer aufsetzbar. Die Bohrschablone weist einen Führungskanal auf, der bei auf den Patientenkiefer aufgesetzter Bohrschablone exakt mit der geplanten Kieferbohrung fluchtet. Der Führungskanal dient der Führung des Kieferbohrers, mit dem die Kieferbohrung in den Kieferknochen gebohrt wird.
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Der Führungskanal in der Bohrschablone wird mit Hilfe einer Hilfsschablone hergestellt, die an einem von der Bohrschablone entfernten Ort hergestellt werden kann. Bei der Herstellung der Hilfsschablone wird in einen Kunststoff-Hilfsschablonenkörper zunächst eine Hilfsbohrung gebohrt, in die eine Metall-Hilfsbohrungshülse eingesetzt wird. Sowohl die Bohrschablone als auch die Hilfsschablone weisen jeweils eine miteinander korrespondierende und zueinander komplementäre Kupplungsstruktur auf, die eine definierte Raumposition der Bohrschablone und der angekuppelten Hilfsschablone sicherstellt. Die räumliche Lage und Orientierung der Hilfsbohrung korrespondiert mit der räumlichen Lage und Orientierung der geplanten Kieferbohrung, so dass die Hilfsbohrung und die Hilfsbohrungshülse exakt mit der geplanten Kieferbohrung fluchten, wenn die Bohrschablone auf den Patientenkiefer und die Hilfsschablone auf die Bohrschablone aufgesetzt wären.
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Mit Hilfe der auf die Bohrschablone aufgesetzten Hilfsschablone kann der Zahnarzt in Ausrichtung mit der Hilfsbohrungshülse mit einem geeigneten Bohrer eine Führungsbohrung in den Kunststoff-Bohrschablonenkörper bohren. Anschließend wird die Hilfsschablone von dem Bohrschablonenkörper abgenommen, woraufhin eine Metall-Führungshülse in die Führungsbohrung eingesetzt, beispielsweise eingeschraubt wird. Die Führungshülse bildet den Führungskanal zum Bohren der Kieferbohrung in dem Kieferknochen.
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Anschließend wird die fertige Bohrschablone auf den Patientenkiefer aufgesetzt. Dann wird in Ausrichtung mit der Führungshülse bzw. dem Führungskanal der Bohrschablone die Kieferbohrung für das Kieferimplantat in den Patienten-Kieferknochen mit Hilfe des Kieferbohrers gebohrt. Hierbei wird die erforderliche Tiefe der Kieferbohrung in dem Kieferknochen mehr oder weniger der subjektiven Einschätzung des Zahnarztes überlassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Verfahren zur Herstellung einer Bohrschablone zu schaffen, die mit Hilfe einer Hilfsschablone hergestellt wird und durch die die Tiefe der zu bohrenden Kieferbohrung festgelegt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Verfahrens gemäß Anspruch 1 bzw. gemäß Anspruch 5.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 5 stellt eine Bohrschablone mit einem Führungskanal und einen Tiefenanschlag zur Verfügung, so dass mit Hilfe eines Kieferbohrers, der einen mit dem Tiefenanschlag korrespondierenden Bohreranschlag aufweist, die Kieferbohrung mit einer geplanten Solltiefe L1 in den Patientenkiefer-Kieferknochen gebohrt werden kann.
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Hierzu ist vorgesehen, dass zunächst in bekannter Weise eine Hilfsbohrung in die Hilfsschablone bzw. in den Hilfsschablonenkörper in virtueller axialer Ausrichtung mit der geplanten Kieferbohrung gebohrt wird, die zuvor an einem Computer mit Hilfe eines dreidimensionalen Röntgenbildes des Patientenkiefers bezüglich ihrer Position, Orientierung und Tiefe geplant wurde.
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Anschließend wird eine Hilfsbohrungshülse in die Hilfsbohrung in einer durch die Solltiefe L1 der geplanten Kieferbohrung vorgegebenen Axialposition eingesetzt, beispielsweise eingeschraubt. Die Hilfsbohrungshülse weist eine Referenzringsebene auf, die bei der folgenden Bearbeitung der Bohrschablone als Axialreferenz dient. Das Material der Hilfsbohrungshülse ist härter als das des Hilfsschablonenkörpers, so dass die Hilfsbohrungshülse dazu geeignet ist, einen Bohrer zu führen.
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Die auf diese Weise fertiggestellte Hilfsschablone wird von dem Hilfsschablone-Herstellungsort zu dem Ort der Bohrschablone gebracht, beispielsweise dem Zahnarzt oder dem Zahntechniker zugesendet. Die Hilfsschablone wird auf die Bohrschablone aufgesetzt, wobei die Kupplungsstrukturen der Hilfsschablone und der Bohrschablone derart miteinander korrespondieren, dass die Hilfsschablone und die Bohrschablone in einer eindeutigen und bekannten Raumposition zueinander angeordnet sind. Anschließend kann der Zahnarzt bzw. der Zahntechniker mit einem entsprechenden Bohrer, der von der Hilfsbohrungshülse der Hilfsschablone geführt wird, eine Führungsbohrung in den Bohrschablonenkörper bohren, die axial mit der Hilfsbohrungshülse fluchtet.
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Danach wird eine den Führungskanal bildende Führungshülse in die Führungsbohrung eingesetzt, beispielsweise eingeschraubt. Hierzu wird ein Setzwerkzeug verwendet, das ein Referenzmittel aufweist, das durch Bezugnahme auf die Referenzringebene der Hilfsbohrungshülse eine exakte axiale Positionierung der Führungshülse in einer definierten Setztiefe in dem Bohrschablonenkörper erlaubt. Das Setzwerkzeug muss nicht notwendigerweise zum axialen Bewegen der Führungshülse in der Führungsbohrung dienen, wird jedoch in jedem Fall zur Kontrolle der Setztiefe der Führungshülse in der Führungsbohrung benutzt. Nachdem die Führungshülse der Bohrschablone in ihrer korrekten Axialposition, also in der definierten Setztiefe, sitzt, wird die nicht mehr benötigte Hilfsschablone von der Bohrschablone abgenommen.
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Anschließend kann die Bohrschablone mit ihrem Individualteil auf den betreffenden Patientenkiefer aufgesetzt werden. Der Zahnarzt kann nun mit einem einen axialen Bohreranschlag aufweisenden Kieferbohrer die Kieferbohrung in den Kieferknochen des Patienten bohren. Hierbei wird der Kieferbohrer in dem Führungskanal der Führungshülse geführt. Bei Erreichen der Solltiefe L1 der geplanten Kieferbohrung schlägt der Bohreranschlag des Kieferbohrers an dem Tiefenanschlag der Führungshülse an, so dass auf diese Weise die axiale Tiefe der Kieferbohrung auf die Solltiefe L1 begrenzt ist.
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Durch das Einsetzen der Hilfsbohrungshülse in einer durch die Solltiefe L1 der geplanten Kieferbohrung vorgegebenen Axialposition in der Hilfsschablone, die Referenzringebene der Hilfsbohrungshülse der Hilfsschablone, die aufeinander abgestimmten Kupplungsstrukturen der Hilfsschablone und der Bohrschablone, das Setzwerkzeug-Referenzmittel im Zusammenspiel mit der Referenzringebene und den Führungshülsen-Tiefenanschlag im Zusammenspiel mit dem Bohreranschlag des Kieferbohrers ist eine Kette von axialen Referenzpunkten geschaffen, die ein Bohren der Kieferbohrung exakt in der geplanten Solltiefe L1 erlaubt und sicherstellt.
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Als Referenzmittel des Setzwerkzeugs kann beispielsweise ein optisch abzulesender Tiefenmaßstab dienen, der im einfachsten Fall als eine einfache Markierung ausgebildet sein kann, die mit der Referenzringebene der Hilfsbohrungshülse auf eine Höhe gebracht werden muss. Ein rein optisch abzulesender Tiefenmaßstab birgt jedoch grundsätzlich die Gefahr von Fehlbedienungen und dadurch verursachte Ungenauigkeiten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Referenzmittel daher als mechanischer Werkzeuganschlag des Setzwerkzeugs ausgebildet, der mit der Referenzringebene der Hilfsbohrungshülse derart zusammenwirkt, dass die tatsächliche Setztiefe der Führungshülse in dem Bohrschablonenkörper exakt der geplanten Setztiefe entspricht.
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Vorzugsweise weist die Führungshülse außenseitig ein Schraubgewinde auf, so dass die Führungshülse in den Hilfsschablonenkörper durch Drehen eingeschraubt wird. Das Setzwerkzeug weist zu diesem Zweck eine Formschlussstruktur auf, die mit einer entsprechenden Formschlussstruktur der Führungshülse derart korrespondiert, dass mit Hilfe des Setzwerkzeugs die Führungshülse gedreht, also geschraubt werden kann. Wenn das Setzwerkzeug als Referenzmittel einen mechanischen Werkzeuganschlag aufweist, stößt dieser bei Erreichen der Soll-Setztiefe auf die Referenzringebene, so dass beim weiteren Einschrauben der Führungshülse der Eingriff der Formschlussstruktur des Setzwerkzeugs mit der Formschlussstruktur der Führungshülse verloren geht.
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Der nebengeordnete Verfahrensanspruch 5 bedient sich desselben Prinzips wie der Verfahrensanspruch 1. Allerdings wird bei dem Verfahren gemäß Anspruch 5 die axiale Position der Führungshülse in dem Bohrschablonenkörper nicht durch ein separates Setzwerkzeug eingestellt. Vielmehr wird die Führungsbohrung in der Bohrschablone mit Hilfe eines Sacklochbohrers gebohrt, wobei die Sacklochtiefe bzw. die axiale Position des Sacklochbodens die axiale Position der Führungshülse in der Führungsbohrung festgelegt. Der Sacklochbohrer weist als Referenzmittel einen Anschlagringfläche auf, die während des Bohrens der Führungsbohrung bzw. des Sacklochs beim Erreichen der durch die Kieferbohrung-Solltiefe L1 bestimmten Sacklochtiefe auf die Referenzringebene der Hilfsbohrungshülse der Hilfsschablone stößt. Auf diese Weise kann die Sacklochtiefe auf einen gewünschten Wert eingestellt werden, der unmittelbar von der Kieferbohrung-Solltiefe L1 abhängig ist.
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Nachdem die Führungsbohrung in Form eines Sacklochs mit der definierten Sacklochtiefe gebohrt ist, wird die Führungshülse bis zum Sacklochboden in die Führungsbohrung eingesetzt, beispielsweise mit Hilfe eines Schraubendrehers eingeschraubt. Hierzu weist die Führungshülse gegebenenfalls außenseitig ein Schraubgewinde auf.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen 2 Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
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Es zeigen:
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1–3 drei Phasen des Verfahrens zur Herstellung eines Führungskanals in einer Bohrschablone gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels, und
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4–5 zwei Phasen des Verfahrens zur Herstellung eines Führungskanals in einer Bohrschablone gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels.
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Bevor mit der Herstellung einer Bohrschablone begonnen werden kann, Wird zunächst mit einem Röntgengerät, beispielsweise mit einem sogenannten DVT-Gerät, ein dreidimensionales Bild des Patientenkiefers 20 erzeugt. Hierbei wird bevorzugt ein Kunststoff-Bohrschablonenkörper 11 mit einem an den Patientenkiefer 20 angepassten Individualteil, das beispielsweise zu Patienten-Zähnen 18 komplementäre Zahnausnehmungen 19 aufweisen kann, auf den Patientenkiefer 20 aufgesetzt. Der Bohrschablonenkörper 11 weist entfernbare und radiologisch opake Röntgenmarker auf, die in den Figuren nicht dargestellt sind. Die Röntgenmarker stellen den räumlichen Bezug zwischen dem Bohrschablonenkörper 11, dem Patientenkiefer-Bild und dem Patientenkiefer 20 her.
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In dem dreidimensionalen Patientenkiefer-Bild wird ein Kieferimplantat geplant, das später einen künstlichen Zahnaufbau tragen soll. Aus der Lage des Kieferimplantats in dem Patientenkiefer 20 ergibt sich auch die Lage, Orientierung und Solltiefe L1 der Kieferbohrung 10 für das Kieferimplantat. Die Informationen über die räumliche Lage, Orientierung und Solltiefe L1 der Kieferbohrung werden an einen Hilfsschablonen-Herstellungsort gesendet.
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An dem Hilfsschablonen-Herstellungsort wird ausschließlich eine Hilfsschablone 24 hergestellt, es wird jedoch nicht an der Bohrschablone 22 gearbeitet, die am Behandlungsort verbleiben kann. Die Hilfsschablone 24 und die Bohrschablone 22 weisen jeweils eine standardisierte und zueinander komplementäre Kupplungsstruktur 28, 26 auf, durch die die Hilfsschablone 24 und die Bohrschablone 22 bzw. der Hilfsschablonenkörper 25 und der Bohrschablonenkörper 11 in einer bekannten und reproduzierbaren Raumposition zueinander miteinander verbunden werden können.
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Aus den an den Hilfsschablonen-Herstellungsort übermittelten Informationen über die Lage, Orientierung und Solltiefe L1 der geplanten Kieferbohrung 10 wird mit Hilfe einer digital gesteuerten Bohrmaschine eine Hilfsbohrung 43 mit einem Außendurchmesser d3 in den Hilfsschablonenkörper 25 derart gebohrt, dass die Hilfsbohrung 43 axial mit der geplanten Kieferbohrung 10 fluchten würde, wenn die Hilfsschablone 24 auf die Bohrschablone 22 und die Bohrschablone 22 auf den Patientenkiefer 20 aufgesetzt wären. Anschließend wird in die Hilfsbohrung 43 eine Metall-Hilfsbohrungshülse 40, die einen Hilfsführungskanal 41 aufweist, eingesetzt, beispielsweise eingeschraubt. Hierzu weist die Hilfsbohrungshülse 40 außenseitig bevorzugt ein Schraubengewinde mit einer geringen Steigung auf. Die im wesentlichen zylindrische Hilfsbohrungshülse 40 wird in einer durch die Solltiefe L1 der geplanten Kieferbohrung 10 vorgegebenen Axialposition in den Hilfsschablonenkörper 25 eingesetzt, und in dieser Axialposition fixiert, beispielsweise verklebt. An ihrem distalen Längsende, also dem der Bohrschablone 22 abgewandten Längsende, weist die Hilfsbohrungshülse 40 eine Referenzringebene 42 auf, die bei der folgenden Herstellung des Führungskanals in der Bohrschablone 22 als axiale Referenz dient. Die auf diese Weise hergestellte Hilfsschablone 24 wird an den Behandlungsort geschickt.
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An dem Behandlungsort wird die Hilfsschablone 24 auf die Bohrschablone 22 aufgesetzt, wobei die räumliche Position der Hilfsschablone 24 zu der Bohrschablone 22 durch die beiderseitigen Kupplungsstrukturen 26, 28 eindeutig definiert ist. Diese Situation ist in der 1 dargestellt. Mit Hilfe eines Führungsbohrungs-Bohrers 38 mit einem Außendurchmesser d2, der dem Innendurchmesser d2 der Hilfsbohrungshülse 40 entspricht, wird manuell eine durchgehende Führungsbohrung 32 in den Bohrschablonenkörper 11 gebohrt. Der Bohrer 38 wird danach wieder entfernt.
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Anschließend wird eine Metall-Führungshülse 30 in die Führungsbohrung 32 eingeschraubt. Die Führungshülse 30 weist außenseitig ein Schraubgewinde 31 auf, und hat außenseitig den Außendurchmesser d2 und innenseitig den Innendurchmesser d1. Die Führungshülse 30 bildet innenseitig den Führungskanal 12 zum Führen des Kieferbohrers 80 zum Bohren der Kieferbohrung 10. Der Innendurchmesser d1 des Führungskanals 12 entspricht dem Innendurchmesser d1 der geplanten Kieferbohrung 10. Die Führungshülse 30 weist an ihrem der Hilfsschablone 24 zugewandten Längsende eine Formschlussstruktur 35 in Form eines Kreuzschlitzes auf. Das der Hilfsschablone 24 zugewandte Längsende liegt exakt in einer Querebene und bildet einen Tiefenanschlag 34 für einen Bohreranschlag 84 des Kieferbohrers 80.
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Wie in 2 erkennbar ist, wird zum Einschrauben der Führungshülse 30 in die Führungsbohrung 32 ein Setzwerkzeug 70 verwendet, mit dessen Hilfe die Führungshülse 30 in einer definierten Tiefe in den Bohrschablonenkörper 11 eingeschraubt werden kann. Das Setzwerkzeug 70 weist an einem Längsende einen Handgriff 74, an dem anderen Längsende eine kreuzförmige Formschlussstruktur 72 und dazwischen als Referenzmittel 76 eine Ringfläche 76 auf, die in einem bekannten axialen Setzabstand L3 beabstandet ist von der Formschlussstruktur 72.
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Die Formschlussstruktur 72 des Setzwerkzeugs 70 wird an die Formschlussstruktur 35 der Führungshülse 30 angesetzt, und die Führungshülse 30 wird mit dem Setzwerkzeug 70 in die Führungsbohrung 32 eingeschraubt. Hierbei entfernt sich der Tiefenanschlag 34 der Führungshülse 30 axial zunehmend von der Referenzringebene 42 der Hilfsbohrungshülse 40, bis das Referenzmittel 76 des Setzwerkzeugs 70 an die Referenzringebene 42 der Hilfsbohrungshülse 40 anschlägt. Sobald dies passiert, kann das Setzwerkzeug 70 axial nicht mehr weiter in die Hilfsbohrungshülse 40 eingeschoben werden, so dass bei der weitergeführten Schraubbewegung die Formschlussstrukturen 72, 35 des Setzwerkzeugs 70 und der Führungshülse 30 außer Eingriff geraten. Sobald dies geschieht, ist zwischen der Referenzringebene 42 der Hilfsbohrungshülse 40 und dem Tiefenanschlag 34 der Führungshülse 30 der Setzabstand L3 erreicht, und können das Setzwerkzeug 70 und die Hilfsschablone 24 von der Bohrschablone 23 entfernt werden. Gegebenenfalls kann die Führungshülse 30 rotatorisch fixiert werden, beispielsweise durch Verklebung. Die Bohrschablone 22 ist nun fertiggestellt.
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Wie in 3 dargestellt ist, wird anschließend die Bohrschablone 22 auf den Patientenkiefer 20 formschlüssig aufgesetzt. Danach wird mit dem Kieferbohrer 80 die Kieferbohrung 10 in den Kieferknochen 14 des Patientenkiefers 20 gebohrt. Der Kieferbohrer 80 weist einen Handgriff 86, einen Bohrerschaft 82 und einen Bohreranschlag 84 in Form einer Ringfläche auf. Der Bohreranschlag 84 ist von dem distalen Ende bzw. der Spitze des Bohrerschafts 82 um die Bohrlänge L2 axial beabstandet. Die Tiefe der Bohrung in den Patientenkiefer 20 ist durch den Bohreranschlag 84 einerseits und durch den Tiefenanschlag 34 der Führungshülse 30 andererseits auf die bekannte Bohrlänge L2 begrenzt, so dass auf diese Weise auch die axiale Tiefe der Kieferbohrung 10 exakt auf ihre Solltiefe L1 begrenzt bzw. eingestellt wird.
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Bei der oben beschriebenen Herstellung der Hilfsschablone 24 wird die Hilfsbohrungshülse 40 axial derart positioniert, dass sich aus den bekannten und vorbestimmten axialen Maßen L2 und L3 beim Bohren der Kieferbohrung 10 hierfür zwangsläufig die Solltiefe L1 ergibt.
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In den 4 und 5 ist eine alternative zweite Ausführungsform des zuvor beschriebenen Verfahrens dargestellt, wobei die Herstellung der Hilfsschablone 24 und der letzte Verfahrensschritt, der in 3 dargestellt ist, praktisch identisch sind. Im Unterschied zu den in den 1 und 2 dargestellten Verfahrensschritten wird bei dem in den 4 und 5 dargestellten Verfahren die axiale Position der Führungshülse 30 durch die Sacklochtiefe einer Sacklochbohrung 90 in dem Bohrschablonenkörper 11 festgelegt. Wie in 4 dargestellt, wird hierzu ein Sacklochbohrer 60 mit einem Bohrerschaft 62, einem Anschlagring 66 mit einer Anschlagringfläche 68 und in einer Querebene liegenden und stirnseitig angeordneten Stirnschneiden 64 eingesetzt. Der Außendurchmesser d2 des Bohrerschafts 62 entspricht annähernd dem Innendurchmesser d2 der Hilfsbohrungshülse 40. Die Bohrerschaftlänge L4 ist bekannt und wird durch den axialen Abstand zwischen der Anschlagringfläche 68 und den Stirnschneiden 64 definiert. Mit dem Sacklochbohrer 60 wird unter Führung des Bohrerschafts 62 in dem Hilfsführungskanal 41 der Hilfsbohrungshülse 40 das Sackloch 90 in den Bohrschablonenkörper 11 gebohrt. Die Tiefe des Sacklochs 90 bzw. die axiale Position des Sacklochbodens 92 ist durch die bekannte Bohrerschaftlänge L4 und die festgelegte axiale Position der Referenzringebene 42 der Hilfsbohrungshülse 40 festgelegt.
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Nach dem Bohren des Sacklochs 90 werden der Sacklochbohrer 60 und die Hilfsschablone 24 von der Bohrschablone 22 entfernt. Wie in 4 dargestellt, wird anschließend die Führungshülse 30 mit einem Schaubwerkzeug 70 in die Sacklochbohrung 90 eingeschraubt. Das Schaubwerkzeug 70 weist hierzu an seinem distalen Ende eine Formschlussstruktur 72 auf, die mit der komplementären Formschlussstruktur 35 der Führungshülse 30 zusammengreift. Die Führungshülse 30 wird in die Sacklochbohrung 90 eingeschraubt, bis die vordere Stirnfläche der Führungshülse 30 auf den Sacklochboden 92 stößt. In dieser Position steht die Führungshülse 30 in einer definierten axialen Position, in der der Abstand der vorderen Stirnfläche der Führungshülse 30 zu der Referenzringebene 42 der Hilfsbohrungshülse 40 genau der Bohrerschaftlänge L4 des Sacklochbohrers 60 entspricht.
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Anschließend können das Schaubwerkzeug 70 und die Hilfsschablone 24 von der Bohrschablone 22 entfernt werden, und kann die Bohrschablone 22 auf den Patientenkiefer 20 aufgesetzt werden, wie in 3 dargestellt. Beim Bohren der Kieferbohrung 10 wird durch den Kieferbohrer 80 zunächst der Sacklochboden 92 durchbohrt, so dass sich an den Führungskanal 12 der Führungshülse 30 ein Verbindungskanal 94 anschließt, der als Innendurchmesser ungefähr den Außendurchmesser des Kieferbohrers 80 aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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