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Die Erfindung betrifft ein Getriebe, insbesondere ein Offroad-Getriebe für in relativ starken Gefällen und/der Steigungen zu betreibende Kraftfahrzeuge oder Arbeitsmaschinen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Getriebe von Kraftfahrzeugen und Arbeitsmaschinen, die auch im sogenannten Offroad-Betrieb in relativ starken Gefällen und/oder Steigungen zum Einsatz kommen, müssen Strukturlasten des Kraftfahrzeugs bzw. der Arbeitsmaschine aufnehmen können. Damit solche Getriebe die Strukturlasten der Kraftfahrzeuge bzw. Arbeitsmaschinen sicher aufnehmen können, müssen die Getriebegehäuse eine ausreichende mechanische Festigkeit aufweisen, weshalb die Getriebegehäuse solcher Getriebe im Querschnitt rechteckartig konturiert sind. Rechteckartig konturierte Getriebegehäuse erlauben die Bereitstellung einer ausreichenden mechanischen Festigkeit des Getriebegehäuses ohne eine für den Offroad-Betrieb erforderliche Bodenfreiheit des Kraftfahrzeugs bzw. der Arbeitsmaschine zu beschränken.
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Aus der Praxis ist es weiterhin bereits bekannt, dass Getriebe über eine Trockensumpfschmierung verfügen, um Schleppverluste an in Getriebeöl eintauchenden Getriebekomponenten zu vermeiden. Bei einer Trockensumpfschmierung wird aus dem Getriebegehäuse im Bereich einer Bodenwand Getriebeöl abgesaugt, einem Getriebeöltank zugeführt und ausgehend vom Getriebeöltank in Richtung auf zu schmierende Getriebekomponenten gefördert. Bei Kraftfahrzeugen bzw. Arbeitsmaschinen, die im Offroad-Betrieb in relativ starken Gefällen und/oder Steigungen zum Einsatz kommen, bereitet der ordnungsgemäße Betrieb der Trockensumpfschmierung in starken Gefällen bzw. in starken Steigungen Schwierigkeiten, da in starken Gefällen bzw. in starken Steigungen unter Umständen das Absaugen des Getriebeöls im Bereich der Bodenwand des Getriebegehäuses nicht mehr möglich ist.
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Ein hierdurch verursachtes Zusammenbrechen der Trockensumpfschmierung muss aus Sicherheitsgründen vermieden werden.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe zu schaffen, mit welchem einerseits Strukturlasten des Kraftfahrzeugs oder der Arbeitsmaschine aufgenommen und anderseits auch beim Betrieb in relativ starken Gefällen und/der Steigungen eine effektive Trockensumpfschmierung gewährleistet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Getriebe gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist in dem im Querschnitt rechteckartigen Getriebegehäuse mindestens ein Öltank positioniert, der ein Verdrängungsvolumen für das im Getriebegehäuse befindliche Getriebeöl ausbildet.
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Beim erfindungsgemäßen Getriebe ist das Getriebegehäuse im Querschnitt rechteckartig konturiert, um so eine ausreichende mechanische Festigkeit des Getriebegehäuses bereitzustellen und so Strukturlasten sicher aufnehmen zu können. Die rechteckartige Konturierung des Getriebegehäuses ist weiterhin von Vorteil, um eine ausreichende Bodenfreiheit für das Kraftfahrzeug bzw. die Arbeitsmaschine bereitzustellen. Ferner ist erfindungsgemäß im rechteckartigen Getriebegehäuse mindestens ein Öltank positioniert, der ein Verdrängungsvolumen für das im Getriebegehäuse befindliche Getriebeöl ausbildet. Hierdurch wird gewährleistet, dass trotz des im Querschnitt rechteckartigen Getriebegehäuses auch dann, wenn ein das Getriebe aufweisendes Kraftfahrzeug bzw. eine das Getriebe aufweisende Arbeitsmaschine in einem starken Gefälle oder einer starken Steigung betrieben wird, die Trockensumpfschmierung im Bereich der Bodenwand des Getriebegehäuses sicher und zuverlässig. Getriebeöl absaugen kann. Ein Zusammenbrechen der Trockensumpfschmierung im Offroad-Betrieb in einem relativ starken Gefälle bzw. einer relativ starken Steigung kann so vermieden werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich der oder jeder im Getriebegehäuse positionierte Öltank abschnittweise über die Bodenwand des Getriebegehäuses und bildet im Bereich der Bodenwand ein Verdrängungsvolumen für das im Getriebegehäuse befindliche Getriebeöl aus, wobei der oder jeder im Getriebegehäuse positionierte Öltank ein gegenüber einem die zu schmierenden Getriebekomponenten aufnehmenden Innraum des Getriebegehäuse abgetrenntes Volumen für die Aufnahme von Öl ausbildet.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 einen schematisierten Querschnitt durch ein erstes erfindungsgemäßes Getriebe; und
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2 einen schematisierten Querschnitt durch ein zweites erfindungsgemäßes Getriebe.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Getriebe eines Kraftfahrzeugs oder einer Arbeitsmaschine, insbesondere ein Offroad-Getriebe für den Offroad-Betrieb eines Kraftfahrzeugs oder einer Arbeitsmaschine in einem relativ starken Gefälle bzw. einer relativ starken Steigung.
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1 zeigt einen schematisierten Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Getriebes 1, wobei in 1 ein im Querschnitt rechteckartiges Getriebegehäuse 2 gezeigt ist, das einen Innenraum 3 definiert, in welchem zu schmierende Getriebekomponenten, wie zum Beispiel Getriebewellen 4, positioniert bzw. aufgenommen sind. Ecken des im Querschnitt rechteckartigen Getriebegehäuses 2 sind in 1 abgerundet.
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Weiterhin zeigt 1 Komponenten einer Trockensumpfschmierung des Getriebes 1, wobei die Trockensumpfschmierung aus dem Getriebegehäuse 2, nämlich aus dem die Getriebekomponenten 4 aufnehmenden Innenraum 3 desselben, im Bereich einer Bodenwand 5 des Getriebegehäuses 2 Getriebeöl mithilfe einer Pumpe 6 absaugt und einem Getriebeöltank 7 zuführt, wobei das dem Getriebeöltank 7 zugeführte Getriebeöl ausgehend vom Getriebeöltank 7 über eine Pumpe 8 in Richtung auf die oder jede zu schmierende Getriebekomponente, im gezeigten Ausführungsbeispiel auf die Getriebewellen 4, gefördert wird. Durch eine solche Trockensumpfschmierung können Schleppverluste der Getriebewellen 4 reduziert werden.
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Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist in dem im Querschnitt rechteckartigen Getriebegehäuse 2, nämlich in dem die Getriebekomponenten 4 aufnehmenden Innenraum 3 desselben, mindestens ein Öltank positioniert, der ein Verdrängungsvolumen für das im Getriebegehäuse 2 befindliche Getriebeöl ausbildet, wobei im Ausführungsbeispiel der 1 der Getriebeöltank 7 der Trockensumpfschmierung im Getriebegehäuse 2 positioniert ist.
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Dieser im Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 positionierte Getriebeöltank 7 erstreckt sich abschnittsweise über die Bodenwand 5 des Getriebegehäuses 2, bildet im Bereich der Bodenwand 5 des Getriebegehäuses 2 ein Verdrängungsvolumen für das im Getriebegehäuse 2, nämlich im Innenraum 3 desselben, befindliche Getriebeöl aus und bildet ferner ein gegenüber dem die zu schmierenden Getriebekomponenten 4 aufnehmenden Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 abgetrenntes Volumen für die Aufnahme von Getriebeöl aus, wodurch gewährleistet werden kann, dass trotz der rechteckartigen Konturierung des Getriebegehäuses 2, die aus mechanischen Festigkeitsgründen sowie aus Gründen einer ausreichenden Bodenfreiheit bevorzugt ist, auch beim Offroad-Betrieb in einem relativ starken Gefälle bzw. einer relativ starken Steigung von der Trockensumpfschmierung Getriebeöl im Bereich der Bodenwand 5 problemlos abgesaugt werden kann.
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Die Trockensumpfschmierung bricht auch in einem starken Gefälle bzw. einer starken Steigung nicht zusammen und behält ihre Funktion bei.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Getriebes 1, welches sich vom Ausführungsbeispiel der 1 dadurch unterscheidet, dass im Getriebegehäuse 2, nämlich im Innenraum 3 desselben, nicht nur der Getriebeöltank 7 der Trockensumpfschmierung positioniert ist, sondern zusätzlich ein Öltank 9 eines Zusatzhydrauliksystems, der ebenfalls ein gegenüber dem zu schmierenden Getriebekomponenten 4 aufnehmenden Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 abgetrenntes Volumen für die Aufnahme von Hydrauliköl des Zusatzhydrauliksystems ausbildet.
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Im Unterschied zur Trockensumpfschmierung wird im Zusatzhydrauliksystem kein Getriebeöl des Getriebes 1 aus dem Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 abgesaugt, vielmehr ist das Zusatzhydrauliksystem hinsichtlich des Hydrauliköls vom Getriebeöl entkoppelt.
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Das Zusatzhydrauliksystem verfügt zusätzlich zum Öltank 9, der erfindungsgemäß im Getriebegehäuse 2 des Getriebes 1 positioniert ist, über eine Pumpe 10, mithilfe derer aus dem Öltank 9 Öl abgesaugt und einem Hydraulikverbraucher 11 zugeführt werden kann, von welchem aus das Öl dann wiederum in den Öltank 9 gelangt. Beim Hydraulikverbraucher 11 kann es sich zum Beispiel um ein Hubwerk handeln.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 ist demnach ausschließlich der Getriebeöltank 7 der Trockensumpfschmierung im Getriebegehäuse 2, nämlich im Innenraum 3 desselben, positioniert, wobei der Getriebeöltank 7 ein vom Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 abgetrenntes Volumen zur Aufnahme von Öl und ein Verdrängungsvolumen für das im Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 befindliche Getriebeöl bereitstellt.
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Im Ausführungsbeispiel der 2 ist zusätzlich ein Öltank 9 eines Zusatzhydrauliksystems im Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 positioniert und bildet einerseits ein gegenüber dem Innenraum 3 abgetrenntes Ölvolumen und andererseits ein Verdrängungsvolumen für das im Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 befindliche Getriebeöl aus.
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Im Unterschied hierzu ist auch eine Variante der Erfindung vorstellbar, bei welcher im Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 ausschließlich der Öltank 9 des Zusatzhydrauliksystems positioniert ist und bei welchem der Getriebeöltank 7 der Trockensumpfschmierung außerhalb des Innenraums 3 des Getriebegehäuses 2 positioniert ist.
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Aus Platzgründen ist jedoch die in 2 gezeigte Ausführungsform, in welcher sowohl der Getriebeöltank 7 der Trockensumpfschmierung als auch der Öltank 3 des Zusatzhydrauliksystems im Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 positioniert sind, von Vorteil.
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In jedem Fall überdecken die im Innenraum des Getriebegehäuses 2 positionierten Öltanks 7 und/oder 9 abschnittsweise die Bodenwand 5 des Getriebegehäuses 2, sodass trotz des aus mechanischen Festigkeitsgründen bevorzugten, im Querschnitt rechteckartigen Getriebegehäuses 2 selbst im Offroad-Betrieb in einem relativ starken Gefälle bzw. einer relativ starken Steigung Öl problemlos im Bereich der Bodenwand 5 des Getriebegehäuses 2 über die Trockensumpfschmierung abgesaugt werden kann.
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Der oder jeder im Getriebegehäuse 2 positionierte Öltank 7 bzw. 9 kann integraler Bestandteil des Getriebegehäuses 2 sein, wobei dann die Öltanks 7 und 9 integraler Bestandteil des aus einem metallischen Werkstoff gusstechnisch hergestellten Getriebegehäuses 2 sind.
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Im Unterschied hierzu ist es auch möglich, den oder jedem im Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 positionierten Öltank 7 und/oder 9 als separates Bauteil auszuführen und in das Getriebegehäuse 2, nämlich in den Innenraum 3 desselben, einzusetzen. In diesem Fall ist es dann möglich, die Öltanks 7 bzw. 9 aus einem anderen Werkstoff wie das gusstechnisch hergestellte Getriebegehäuses 2, zum Beispiel aus Kunststoff, zu fertigen.
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Um im Offroad-Betrieb an einer relativ starken Steigung bzw. einem relativ starken Gefälle ein problemloses Absaugen von Öl aus dem Getriebeöltank 7 und/oder dem Öltank 9 und ein ausreichendes Volumen der Öltanks 7 und/oder 9 zu gewährleisten, verfügen dieselben vorzugsweise über eine relativ schmale jedoch relativ hohe Bauform.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebe
- 2
- Getriebegehäuse
- 3
- Innenraum
- 4
- Getriebekomponente/Getriebewelle
- 5
- Bodenwand
- 6
- Pumpe
- 7
- Getriebeöltank
- 8
- Pumpe
- 9
- Öltank
- 10
- Pumpe
- 11
- Hydraulikverbraucher