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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Dosiergerätes eines autarken Dosiersystems für fließfähige Wasch- oder Reinigungsmittel, vorzugsweise zur Verwendung in einer Geschirrspülmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Dosiergerät, mit dem dieses Verfahren ausgeführt werden kann.
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Eines der Hauptziele der Hersteller maschineller Reinigungsmittel ist die Verbesserung der Reinigungsleistung dieser Mittel, wobei in jüngster Zeit ein verstärktes Augenmerk auf die Reinigungsleistung bei Niedrigtemperatur-Reinigungsgängen bzw. in Reinigungsgängen mit verringertem Wasserverbrauch gelegt wird. Hierzu wurden den Reinigungsmitteln vorzugsweise neue Inhaltsstoffe, beispielweise wirksamere Tenside, Polymere, Enzyme oder Bleichmittel zugesetzt. Da neue Inhaltsstoffe jedoch nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen und die pro Reinigungsgang eingesetzte Menge der Inhaltsstoffe aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen nicht in beliebigem Maß erhöht werden kann, sind diesem Lösungsansatz natürliche Grenzen gesetzt.
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In diesem Zusammenhang sind in jüngster Zeit insbesondere Vorrichtungen zur Mehrfachdosierung von Wasch- und Reinigungsmitteln in das Blickfeld der Produktentwickler geraten. Bei diesen Vorrichtungen kann zwischen in die Geschirrspülmaschine oder Textilwaschmaschine integrierten Dosierkammern einerseits und eigenständigen, von der Geschirrspülmaschine oder Textilwaschmaschine unabhängigen Vorrichtungen andererseits unterschieden werden. Mittels dieser Vorrichtungen, welche ein Mehrfaches der für die Durchführung eines Reinigungsverfahrens notwendigen Reinigungsmittelmenge enthalten, werden Wasch- oder Reinigungsmittelportionen in automatischer oder halbautomatischer Weise im Verlauf mehrerer aufeinander folgender Reinigungsverfahren in den Innenraum der Reinigungsmaschine dosiert. Für den Verbraucher entfällt die Notwendigkeit der manuellen Dosierung bei jedem Reinigungs- bzw. Waschgang.
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Ausgangspunkt für die Lehre der vorliegenden Erfindung ist ein Dosiersystem gemäß der
WO 2010/006761 A2 .
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Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich in erster Linie auf das Beispiel einer Geschirrspülmaschine, weil das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße Dosiergerät auch ganz besonders zweckmäßig bei einer Geschirrspülmaschine verwendbar ist. Die Ausführungen sind aber ganz allgemein so zu verstehen, dass sie auch für andere Geräte gelten, bei denen sich ähnliche Probleme stellen, insbesondere Textilwaschmaschinen, bei denen ebenfalls mit mehreren Spülgängen innerhalb eines Reinigungszyklus gearbeitet wird.
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Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht (
WO 2010/006761 A2 ), weist die Dosiereinheit des Dosiersystems zunächst einen Sensor auf, der zur Erfassung der Wassertemperatur in der Geschirrspülmaschine bestimmt und geeignet ist.
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Die Steuerung des Ablaufs des Verfahrens erfolgt maßgeblich über die ermittelte Wassertemperatur. So wird insbesondere der Beginn des Klarspülgangs der Geschirrspülmaschine dadurch erfasst, dass hier eine höhere Wassertemperatur vorliegt als beim normalen Reinigungsspülgang oder Zwischenspülgang.
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Außer einem Temperatursensor hat das Dosiergerät des bekannten Dosiersystems einen Sensor zur Erfassung der Leitfähigkeit, der zur Umgebung des Dosiergerätes hin offen ist, mit anderen Worten zugänglich ist für das Wasser, das sich in der Geschirrspülmaschine befindet. Bei dem bekannten Dosiergerät weist der Leitfähigkeitssensor am Boden des Dosiergerätes zwei zur Umgebung hin offene Kontakte auf, die vorzugsweise als nach unten aus dem Boden herausragende Kontaktstifte ausgeführt sind. Ein Kontakt ist als Anoden-Kontakt, der andere Kontakt ist als Kathoden-Kontakt bezüglich der Energiequelle geschaltet. Diese Kontakte können jeweils mit einem elektrisch leitenden Silikon umhüllt sein, um weniger leicht zu korrodieren. Der Abstand der Kontakte liegt typischerweise zwischen 2 und 25 mm.
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Mittels der Steuereinheit kann der Bahnwiderstand der Strecke zwischen den beiden Kontakten ermittelt werden, der sich in die Leitfähigkeit des die Kontakte benetzenden Mediums, insbesondere der Reinigungsflüssigkeit in der Geschirrspülmaschine, umrechnen lässt. Gibt es keine Flüssigkeitsbrücke zwischen den Kontakten, so ist die Leitfähigkeit sehr gering, sie liegt nahe Null. Befindet sich Wasser in der Geschirrspülmaschine, erfolgt also gerade ein Spülgang, so wird der zur Umgebung in der Geschirrspülmaschine hin offene Leitfähigkeitssensor mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt, es entsteht eine Flüssigkeitsbrücke zwischen den Kontakten, die Leitfähigkeit ist wesentlich höher geworden.
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Bei dem zuvor erläuterten Stand der Technik wird mittels des Steuergerätes mit Hilfe des Leitfähigkeitssensors nur festgestellt, ob Wasser in der Geschirrspülmaschine vorhanden ist oder ob sie trocken steht. Die eigentliche Steuerung des Dosiergerätes über den Verlauf der Spülgänge – Reinigungsspülgang, Zwischenspülgang, Klarspülgang – hinweg erfolgt hingegen durch die Steuereinheit auf Basis der Messsignale des Temperatursensors.
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Der Lehre liegt nun das Problem zugrunde, die Steuerung des Dosiergerätes praxisgerechter und feinfühliger zu gestalten.
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Das zuvor aufgezeigte Problem ist bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlicher Gedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, den Ablauf des Verfahrens über die Spülgänge des Reinigungszyklus, – Reinigungsspülgang, Zwischenspülgang oder Zwischenspülgänge, Klarspülgang – nicht oder jedenfalls nicht nur mittels des Temperatursensors zu steuern, sondern dazu auch oder primär den Leitfähigkeitssensor und dessen Leitfähigkeits-Messwerte heranzuziehen.
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Es soll nochmal wiederholt werden, dass die Darstellung der Erfindung hier anhand des bevorzugten Beispiels einer Geschirrspülmaschine erfolgt. Die Anwendung auf andere Einrichtungen mit ähnlichen Fragestellungen, insbesondere auf eine Textilwaschmaschine, wird jedoch ausdrücklich impliziert.
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Der Lehre der Erfindung liegt die grundlegende Erkenntnis zugrunde, dass die elektrische Leitfähigkeit in der Reinigungsflüssigkeit von der Konzentration der Elektrolyten in der Reinigungsflüssigkeit abhängt. Mit steigender Elektrolytkonzentration nimmt die Leitfähigkeit zu. Die Elektrolytkonzentration steigt an, wenn Reinigungsmittel in das Wasser hineingegeben wird und/oder wenn der Schmutz sich langsam in der Reinigungsflüssigkeit auflöst. Die Leitfähigkeit erreicht während des Reinigungsspülganges ihr Maximum, sobald das Reinigungsmittel vollständig hineindosiert und gelöst ist und auch der gesamte Schmutz abgelöst und in die Reinigungsflüssigkeit übergegangen ist.
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Im Lauf des weiteren Spülprozesses verändert sich die Leitfähigkeit nur noch geringfügig durch Anstieg oder Abfall der Temperatur der Reinigungsflüssigkeit oder durch Verdünnungsprozesse, wenn beispielsweise Frischwasser zudosiert wird.
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Erst bei einem mindestens teilweisen Wechsel des Wassers ändert sich die Leitfähigkeit erheblich. Dieser Sachverhalt wird erfindungsgemäß ausgenutzt, um damit den Ablauf des Verfahrens zu steuern. Eine erhebliche Änderung der Leitfähigkeit bedeutet nämlich im Regelfall einen Wechsel vom einen Spülgang in den nächsten Spülgang. Insbesondere gilt dies zunächst für den Übergang vom ersten, dem Reinigungsspülgang, in den zweiten, den Zwischenspülgang.
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Erfindungsgemäß wird also der Verlauf der Leitfähigkeit über die Zeit während des Ablaufens der Spülgänge von der Steuereinheit mit Hilfe des Leitfähigkeitssensors ermittelt. Dabei wird außerdem der Gradient des Verlaufs der Leitfähigkeits-Messwerte ausgewertet. Ein Wechsel von Spülgang zu Spülgang wird nur dann konstatiert, wenn nicht nur der im ersten Spülgang ermittelte maximale Leitwert unterschritten wird, sondern erst dann, wenn außerdem der Abfall der Leitfähigkeit mit einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit, also einem bestimmten Gradienten erfolgt.
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Das zweite Kriterium schafft eine hohe Sicherheit dafür, dass die Veränderung der Leitfähigkeit tatsächlich aufgrund eines kompletten Wasserwechsels stattfindet und nicht nur aufgrund des Zudosierens von kleineren Mengen von Frischwasser.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Steuerung des autarken Dosiersystems unabhängig davon, welche Temperatur-Randbedingungen beim Ablauf des Geschirrspülprogramms vorliegen. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass moderne Geschirrspülmittel mit geringeren Temperaturen auskommen als früher üblich. Die Temperaturverläufe über einen Geschirrspülzyklus sind also nicht mehr immer in dem Maße eindeutig den verschiedenen Arten von Spülgängen zuzuordnen. Entsprechendes gilt für moderne Waschmittel, Klarspülmittel und Weichspülmittel für Textilwaschmaschinen.
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Besondere Bedeutung kommt der Lehre der Erfindung da zu, wo im Klarspülgang keine erneute Erwärmung der Reinigungsflüssigkeit erfolgt. Davon betroffen sind insbesondere solche Geschirrspülmaschinen, bei denen für die dem Klarspülgang folgende Trocknung keine Wärmeenergie mehr zugeführt werden muss. Dort erfolgt die Entfeuchtung meist eher durch Adsorption oder Absorption. Die bislang typische hohe Temperatur im Klarspülgang kann hier nicht mehr erkannt werden, der Temperatursensor ist insoweit nicht mehr hilfreich.
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Für insbesondere die Feststellung des Klarspülgangs gelten die weiteren Ausführungen der Unteransprüche, der Patentansprüche 2 bis 6 in besonderem Maße.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dann noch Gegenstand der Ansprüche 7 und 8. Gemäß Anspruch 9 wird das erfindungsgemäße Verfahren mit der Programmsteuerung einer programmgesteuerten elektronischen Steuereinheit ausgeführt bzw. die entsprechende Verfahrensschritte veranlasst.
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Bei einem erfindungsgemäßen Dosiergerät ist somit die Steuereinheit so programmiert, dass sie im Betrieb in einer Geschirrspülmaschine die zuvor erläuterten Verfahrensschritte auszuüben in der Lage ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung nun anhand eines lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 in schematischer Ansicht ein Großgerät, hier dargestellt als Geschirrspülmaschine, mit einem in einer Schublade angeordneten erfindungsgemäßen Dosiersystem,
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2 das Dosiersystem aus 1 einmal mit vom Dosiergerät gelöster Kartusche, zum anderen mit am Dosiergerät angekoppelter Kartusche,
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3 ein konkretes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Dosiersystems mit vom Dosiergerät noch gelöster Kartusche,
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4 ein Ablaufdiagramm eines Geschirrspülzyklus bezogen auf den Verlauf der Leitfähigkeits-Messwerte in der Reinigungsflüssigkeit.
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1 zeigt zunächst ein Haushaltsgroßgerät, hier in Form einer Geschirrspülmaschine 1 mit einem Innenraum, der in dieser Darstellung wegen der nach außen heruntergeklappten Fronttür 2 zugänglich ist. Im Innenraum befindet sich eine Schublade 3, dargestellt als Geschirraufnahmekorb, in der sich ein Dosiersystem 4 gemäß der Erfindung befindet. Man erkennt, dass das Dosiersystem 4 prinzipiell an einer beliebigen Stelle innerhalb der Schublade 3 der Geschirrspülmaschine 1 positioniert werden kann. Dabei ist es von Vorteil, ein ähnlich einem Teller geformtes Dosiersystem 4 zu haben, so dass es in einer entsprechenden Telleraufnahme der Schublade 3 eingestellt sein kann.
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In 1 ist an der Fronttür 2 der Geschirrspülmaschine 1 eine Dosierkammer angedeutet, in die eine Reinigertablette o. dgl. eingegeben werden kann. Befindet sich jedoch das erfindungsgemäße Dosiersystem 4 im Inneren der Geschirrspülmaschine 1, so ist eine Nutzung der Dosierkammer nicht erforderlich, da die Abgabe des Wasch- oder Reinigungsmittels in das Innere der Geschirrspülmaschine durch das Dosiersystem 4 realisiert wird.
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Die grundsätzliche, prinzipielle Darstellung des Dosiersystems 4 findet man in 2.
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Das dort dargestellte Dosiersystem 4 zeigt unten ein Dosiergerät 5 mit einem Gehäuse 6. In 2 ist im Gehäuse 6 rechts gestrichelt angedeutet eine Energiequelle 7, typischerweise eine Batterie oder ein Akkumulator, und links daneben eine elektronische Steuereinheit 8, typischerweise ausgerüstet mit einem Mikroprozessor oder einem Mikrokontroller und üblichen weiteren Baugruppen einer solchen Steuereinheit. An der Vorderseite des Gehäuses 6 befinden sich angedeutete Anzeige- und/oder Bedienelemente 9, die den Betriebszustand des Dosiergerätes 5 anzeigen und/oder auf diesen einwirken können.
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Oben am Gehäuse 6 des Dosiergerätes 5 sieht man einen, hier als umlaufender Rand ausgebildeten Anschlussabschnitt 10 zum wieder lösbaren Ankoppeln einer oberhalb des Dosiergeräts 5 dargestellten Kartusche 11. Diese Kartusche 11 ist hier also noch vom Dosiergerät 5 gelöst dargestellt. Die Kartusche 11 hat mindestens eine Kartuschenkammer 12. Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel hat die Kartusche 11 zwei Kartuschenkammern 12, so dass zwei unterschiedliche fließfähige Wasch- oder Reinigungsmittel bevorratet werden können.
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Die
WO 2010/006761 A2 erläutert sehr umfangreich, worum es sich bei diesen Wasch- oder Reinigungsmitteln typischerweise handelt und wie die Zusammensetzungen sind. Auch insoweit darf auf den Stand der Technik verwiesen werden.
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An der Unterseite der Kartusche 11 findet man an den beiden Kartuschenkammern 12 jeweils Auslassöffnungen 13 der Kartuschenkammern 12.
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Zu den Auslassöffnungen 13 der Kartuschenkammern 12 der Kartusche 11 korrespondieren Dosierkammereinlässe 14 an der Oberseite des Gehäuses 6 des Dosiergerätes 5. Die Dosierkammereinlässe 14 weisen ferner Mittel auf, die beim Aufstecken/Ankoppeln der Kartusche 11 an das Gehäuse 6 des Dosiergerätes 5 ein Öffnen der Auslassöffnungen 13 bewirken, so dass im gekoppelten Zustand von Kartusche 11 und Dosiergerät 5 das Innere der Kartuschenkammern 12 kommunizierend mit den Dosierkammereinlässen 14 verbunden ist.
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2 zeigt rechts die Situation, die vorliegt, wenn die Kartusche 11 an das Dosiergerät 5 angekoppelt ist. Hier ist das Dosiersystem 4 komplett und betriebsbereit.
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Eine der Praxis nähere Ausführung eines Dosiersystems
4 zeigt
3. Dort sieht man auch genauere Details der verschiedenen Kartuschenkammern
12 der Kartusche
11, der Auslassöffnungen
13 und der Dosierkammereinlässe
14. Insbesondere erkennt man in
3 im Dosiergerät
5 unterhalb der Dosierkammereinlässe
14 die Dosierkammern
15 mit zugeordneten Aktuatoren
16 und Verschlusselementen
17. Das alles ist im Detail in der
WO 2010/006761 A2 beschrieben und bedarf insoweit hier keiner weiteren genaueren Erläuterung.
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In 3 erkennt man in der linken Hälfte des Gehäuses 6 des Dosiergerätes 5 auch die Steuereinheit 8 mit der Energiequelle 7, alles schematisch dargestellt.
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In 3 erkennt man am Boden des Gehäuses 6 des Dosiergerätes 5 angedeutet einen Leitfähigkeitssensor 18. Bei diesem Leitfähigkeitssensor 18 handelt es sich um nach außen geführte Kontakte, die nach bevorzugter Lehre der Erfindung mit einem elektrisch leitenden Silikon umhüllt sind, um gegen Korrosion geschützt zu sein. Nach innen hin sind diese Kontakte schaltungstechnisch mit der Energiequelle 7 und der Steuereinheit 8 verbunden, so dass die entsprechende Leitfähigkeitsmessung über die Kontakte des Leitfähigkeitssensors 18 in der Reinigungsflüssigkeit in der Geschirrspülmaschine durchgeführt werden kann.
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Die Grundkonstruktion der Leitfähigkeitsmessung bei dem erfindungsgemäßen Dosiergerät
5 ist aus dem oben erläuterten Stand der Technik bekannt und bedarf hier keiner weiteren Erläuterungen. Vielmehr kann insoweit auf die
WO 2010/006761 A2 verwiesen werden.
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Hier geht es um das Verfahren, mit dem das Dosiergerät des Dosiersystems 4 beim Einsatz in einer Geschirrspülmaschine während eines Spülzyklus gesteuert wird. Diese Steuerung wird durch die Steuereinheit 8 geleistet.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass während des Ablaufens eines Reinigungszyklus, hier also eines Geschirrspülzyklus, mit mindestens zwei unterschiedlichen Spülgängen S1, S2 von der Steuereinheit 8 der vom Leitfähigkeitssensor 18 jeweils aktuell festgestellte Leitfähigkeits-Messwert L kontinuierlich oder diskontinuierlich ermittelt wird, dass von der Steuereinheit 8 die Folge von ermittelten Leitfähigkeits-Messwerten L hinsichtlich des Verlaufs des Absolutwertes der Leitfähigkeit und hinsichtlich des Gradienten des Verlaufs dL/dt der Leitfähigkeit ausgewertet wird und dass dann, wenn der aktuell gemessene Leitfähigkeits-Messwert L einen im ersten Spülgang S1 ermittelten maximalen Leitfähigkeits-Messwert Lmax unterschreitet und der Gradient des Verlaufs dL/dt der Leitfähigskeits-Messwerte einen bestimmten Grenzwert D überschreitet, dies von der Steuereinheit 8 als Wasserwechsel und Beginn des nächsten Spülganges S2 ausgewertet wird.
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Den typischen Verlauf der Leitfähigkeit L in der Reinigungsflüssigkeit in einer Geschirrspülmaschine während eines Geschirrspülzyklus zeigt 4.
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Am Anfang ist noch kein Wasser in das Innere der Geschirrspülmaschine 1 eingeflossen, der Leitfähigkeitssensor 18 ist trocken, der Leitfähigkeits-Messwert ist so gut wie Null. Das liegt daran, dass der Bahnwiderstand zwischen den Kontakten des Leitfähigkeitssensors 18 extrem hoch ist, es ist praktisch nur eine Luftstrecke.
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Nun strömt Frischwasser in das Innere der Geschirrspülmaschine 1 ein. Die Spülarme der Geschirrspülmaschine beginnen zu rotieren, der Leitfähigkeitssensor 18 wird mit Reinigungsflüssigkeit, hier handelt es sich jetzt noch um im Wesentlichen sauberes Wasser, beaufschlagt. Die Leitfähigkeit steigt sprunghaft an auf die typische Leitfähigkeit für Frischwasser.
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Die Steuereinheit 8 hat also zunächst mittels des Leitfähigkeitssensors festgestellt, dass die Geschirrspülmaschine jetzt in Betrieb ist. Deshalb kann eine Zeitmessfunktion der Steuereinheit 8 ablaufen, so dass der Zeitpunkt abgepasst werden kann, zu dem das erste Reinigungsmittel in die Reinigungsflüssigkeit hineindosiert werden muss. Parallel wird durch den hier nicht weiter erwähnten Temperatursensor festgestellt, ob die Reinigungsflüssigkeit in der Geschirrspülmaschine 1 bereits die richtige Temperatur zur optimalen Reinigung mittels des ersten Reinigungsmittels erreicht hat.
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Wird das erste Reinigungsmittel in die Reinigungsflüssigkeit hineindosiert – Punkt R –, so führt das zu einer sprunghaft steigenden Elektrolytkonzentration. Die Leitfähigkeit, die über den Leitfähigkeitssensor 18 gemessen wird, steigt sprunghaft an. Man sieht das in 4 an dieser Stelle sehr gut.
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Während des weiteren Reinigungsspülganges löst sich Schmutz auf, die Temperaturverhältnisse ändern sich ein wenig, die Leitfähigkeits-Messwerte (L) verändern sich geringfügig. Man erkennt dies am relativ gleichmäßigen, flachen Verlauf der Kurve der Leitfähigkeits-Messwerte (L) in 4.
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Am Ende des Reinigungsspülganges wird die verschmutzte Reinigungsflüssigkeit abgepumpt. Der über den Leitfähigkeitssensor ermittelte Leitfähigkeits-Messwert L stürzt ab, sinkt mit einem Gradienten dL/dt, der erheblich größer ist als ein zuvor festgelegter Grenzwert D. Dies wird von der Steuereinheit 8 als Ende des Reinigungsspülgangs ausgewertet. Das Dosiergerät 5 ”weiß” nun, dass es in den nächsten Spülgang S2, den Zwischenspülgang eintritt.
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In 4 erkennt man rechts am Ende des letzten Spülganges S3, des Klarspülgangs, dass nun die mit Klarspülmittel versetzte Reinigungsflüssigkeit endgültig aus der Geschirrspülmaschine 1 abgepumpt worden ist. Der Leitfähigkeitssensor 18 ist wieder trocken, der Leitfähigkeits-Messwert L ist auf praktisch Null gesunken. Das Dosiergerät 5 erkennt nach einer bestimmten Zeit, die über ein vorgegebenes Zeitfenster zu definieren ist, dass der gesamte Geschirrspülzyklus nun beendet worden ist.
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Erfindungsgemäß ist nach bevorzugter Lehre weiter vorgesehen, dass dann, wenn nach Beginn eines zweiten Spülganges S2 von der Steuereinheit 8 erneut festgestellt wird, dass der Gradient des Verlaufs dL/dt der Leitfähigkeit (L) den Grenzwert D oder einen anderen, für den zweiten Spülgang S2 hinterlegten Grenzwert D' überschreitet, dies von der Steuereinheit 8 als Wasserwechsel und Beginn des nächsten Spülganges S3 ausgewertet wird. Da sich im Zwischenspülgang selbst dann, wenn man nochmals ein Reinigungsmittel hinzudosieren sollte, aller Voraussicht nach keine Leitfähigkeits-Messwerte L einstellen wird, der so hoch liegt, wie im Reinigungsspülgang, wird man eventuell auch mit einem anderen Grenzwert D' für den Gradienten arbeiten, um den nächsten Wechsel zum dritten Spülgang zu ermitteln.
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Bei manchen Reinigungszyklen gibt es nicht nur einen Zwischenspülgang, sondern mehrere Zwischenspülgänge. Um einen weiteren Zwischenspülgang vom letzten Spülgang, den Klarspülgang, zu unterscheiden, kann man im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens weitere Kriterien berücksichtigen.
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Beim Klarspülgang ist es erforderlich, die Dosierung eines weiteren Reinigungsmittels, hier also des Trocknungs- und Klarspülmittels auszulösen. Nach einer weiter bevorzugten Lehre gilt für diese besondere Situation, dass ein minimaler Leitfähigkeits-Messwert Lmin in der Steuereinheit 8 vorgegeben oder von der Steuereinheit 8 ermittelt und abgespeichert wird und dass es von der Steuereinheit 8 als Beginn des letzten Spülgangs S3, des Klarspülgangs, nur dann ausgewertet wird, wenn zusätzlich auch der minimale Leitfähigkeits-Messwert Lmin unterschritten wird. Eine erste Möglichkeit zur Bestimmung eines passenden minimalen Leitfähigkeits-Messwertes Lmin besteht darin, diesen am Anfang des Reinigungszyklus, also bei klarem Frischwasser in der Geschirrspülmaschine, zu ermitteln und abzuspeichern. Eine weitere Möglichkeit besteht auch darin, den minimalen Leitfähigkeits-Messwert Lmin beim Wechsel vom ersten Spülgang S1 zum zweiten Spülgang S2 zu ermitteln und abzuspeichern. Letzteres hat den Vorteil einer meist noch geringeren Fehlerabfälligkeit des Steuerungsprozesses.
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Hat also die Steuereinheit 8 des Dosiergerätes 5 festgestellt, dass es einen Reinigungsspülgang gab und nun auch der Zwischenspülgang abgeschlossen ist, so kann das Dosiergerät 5 nun unabhängig von der Temperatur in der Reinigungsflüssigkeit bzw. im Inneren der Geschirrspülmaschine 1 die Eindosierung des Klarspül- und/oder Trocknungsmittels auslösen. Dabei kann der minimale Leitfähigkeits-Messwert Lmin in der Steuereinheit 8 von vorneherein vorgegeben sein oder sich aus dem beim Übergang vom Reinigungsspülgang in den Zwischenspülgang ermittelten und mittels der Steuereinheit 8 gespeicherten minimalen Leitfähigkeits-Messwert ergeben. Welche der Varianten man wählt, wird von der praktischen Prüfung abhängen.
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Um sicher zu sein, dass nun wirklich der letzte, der Klarspülgang begonnen hat, kann es sich empfehlen, noch ein weiteres Kriterium einzuführen, nämlich vorzusehen, dass es von der Steuereinheit 8 als Beginn des letzten Spülgangs S3, des Klarspülgangs, nur dann ausgewertet wird, wenn der minimale Leitfähigkeits-Messwert Lmin unterschritten und innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters nach dem Unterschreiten des minimalen Leitfähigkeits-Messwerts Lmin vom aktuellen Leitfähigkeits-Messwert (L) wieder überschritten wird. So verhindert man, dass bei vorzeitigem oder beabsichtigtem Ende des Geschirrspülzyklus versehentlich vom Dosiergerät 5 das Klarspül- und/oder Trocknungsmittel eindosiert wird.
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Man kann grundsätzlich mit dem Leitfähigkeitssensor 18 auf unterschiedliche Weise die Leitfähigkeits-Messwerte L ermitteln. Bevorzugt erfolgt die Ermittlung der Leitfähigkeits-Messwerte L durch eine diskrete, diskontinuierliche Messung am Leitfähigkeitssensor 18 durch die Steuereinheit 8. Erfahrungswerte haben ergeben, dass es zweckmäßig ist, wenn pro Sekunde wenigstens 100, bevorzugt wenigstens 200 Leitfähigkeits-Messungen bzw. Widerstandsmessungen durch die Steuereinheit 8 mittels des Leitfähigkeitssensors 18 vorgenommen werden.
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Um Polarisierungseffekte zu vermeiden empfiehlt es sich ferner, dass nach jeder Leitfähigkeits-Messung oder jeder bestimmten Anzahl von Leitfähigkeits-Messungen am Leitfähigkeitssensor 18 eine Umpolung erfolgt.
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Die voranstehenden Erläuterungen haben bereits deutlich gemacht, dass man in erster Linie von einer programmgesteuerten elektronischen Steuereinheit 8 auszugehen hat, die heutigem, modernem Entwicklungsstand entspricht und regelmäßig einen Mikroprozessor oder Mikrokontroller beinhalten wird. Natürlich hat die Steuereinheit 8 auch entsprechende weitere Baugruppen, insbesondere elektronische Datenspeicher.
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Erfindungsgemäß empfiehlt es sich also, dass es sich um eine programmgesteuerte elektronische Steuereinheit 8 handelt und die Verfahrensschritte vom Programm der Steuereinheit 8 ausgeführt oder veranlasst werden.
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Wie bereits oben angeführt worden ist, ist Gegenstand der Erfindung auch ein Dosiergerät 5 als solches, dessen Steuereinheit 8 so programmiert ist, dass die zuvor beschriebenen Verfahrensschritte ausgeführt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2010/006761 A2 [0004, 0006, 0035, 0039, 0042]