DE102010055325B4

DE102010055325B4 - Ausleger-Abspannungs-System für einen Turmdrehkran

Info

Publication number: DE102010055325B4
Application number: DE102010055325A
Authority: DE
Inventors: wird später genannt werden Erfinder
Original assignee: Wolffkran Holding AG
Current assignee: Wolffkran Holding AG
Priority date: 2010-12-21
Filing date: 2010-12-21
Publication date: 2013-05-16
Anticipated expiration: 2030-12-22
Also published as: CA2822307A1; AU2011348445A1; HK1185597A1; EP2655243A1; SG191234A1; AU2011348445B2; DE102010055325A1; EP2655243B1; US20140001139A1; CA2822307C; WO2012084229A1; ES2540078T3; US9327949B2

Abstract

Ausleger-Abspannungs-System für einen Turmdrehkran, bei dem die Länge eines Auslegers und die Länge einer Abspannung für den Ausleger jeweils veränderbar sind, bei dem die Abspannung zumindest einen Teil eines Seils umfasst, dessen eines Ende an mindestens zwei verschiedenen am Ausleger angeordneten Festpunkten mit dem Ausleger verbindbar ist, wobei am Ausleger ein Umlenkelement angeordnet ist, über das das Seil führbar ist, und wobei das eine Ende des Seils an zumindest einem der Festpunkte befestigbar ist, wenn das Seil über das Umlenkelement geführt ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Ausleger-Abspannungs-System für einen Turmdrehkran, bei dem die Länge eines Auslegers und die Länge einer Abspannung für den Ausleger jeweils veränderbar sind.
Turmdrehkrane umfassen eine Kranbasis, von der ausgehend sich ein Turm nach oben erstreckt. An einem oberen Abschnitt des Turms ist ein Ausleger und möglicherweise ein Gegenausleger angebracht. Ausleger und Gegenausleger werden durch Abspannungen mit dem Turm, insbesondere der Turmspitze, verbunden. Bei bekannten Laufkatzkranen ist das eine Ende der Abspannung an einer Turmspitze und das andere Ende der Abspannung an dem Ausleger befestigt. Bei Wippausleger-Turmdrehkranen ist die Abspannung an dem Ende, das nicht mit dem Ausleger verbunden ist, mit dem Wippseil verbunden, so dass der Ausleger durch die Kombination von Wippseil und Abspannung gehalten wird. Herkömmliche Abspannungen bestehen aus Abspannstäben aus Stahl oder Stahldrahtseilen. Es ist bekannt, Abspannungen aus mehreren Einzelstäben zusammenzusetzen. Dies hat den Vorteil, dass sich die Abspannung für den Transport in kleinere Teile zerlegen lässt, Darüber hinaus lassen sich so aus den Einzelstäben Abspannungen unterschiedlicher Länge herstellen, die damit für unterschiedliche Auslegerlängen geeignet sind. Nachteilig an diesem bekannten System ist, dass es aus vielen Einzelteilen besteht, die organisiert, transportiert und einzeln montiert werden müssen. Bei den herkömmlichen Stahlabspannungen kommt hinzu, dass die Handhabung aufwendig ist. Darüber hinaus wirkt sich das Eigengewicht der herkömmlichen Stahlabspannungen negativ auf die Traglast des Krans aus.
Aus DE 1 531 150 A ist ein Turmdrehkran mit Wippausleger bekannt, der aufgrund seiner Konstruktion bei räumlich sehr engen Einsatzflächen genutzt werden kann. Durch ein Abspannsystem mit Führung eines Auslegereinziehseils über eine Umlenkrolle an der Auslegerspitze und dann an der Unterseite des Auslegers entlang zurück zum Kranturm und zu einer weiteren Umlenkrolle am Auslegerabspannbock erreicht der Turmdrehkran einerseits die unmittelbare Nähe der Krandrehachse noch mit seinem eigenen Hubwerk und erfüllt andererseits die Forderung nach einem möglichst kleinen rückwärtigen Drehradius. Diese Konstruktion erfordert mit dem Auslegereinziehseil ein sehr langes Seil und ist mit den zwei Umlenkrollen und der einen Einziehwerkstrommel ein vergleichsweise wartungsbedürftiges System.
Ein weiteres Abspannsystem für eine veränderliche Auslegerlänge ist aus DE 103 15 989 A1 bekannt. Bei dem Abspannsystem für einen Teleskop-Mastkran läuft das Spannseil über eine Rolle zu der Spitze des Teleskop-Mastes, wo es umgelenkt wird und von wo es dann an der Auslegerinnenseite entlangläuft, um anschließend an einem Befestigungspunkt gesichert zu werden. An dem der Auslegerspitze entgegengesetzten Ende des Auslegers läuft das Spannseil zudem über einen Pylon. Durch das Spannsystem wird eine Druck-Vorspannung des Mastes im Bereich der Spannmittelführung erzielt. Bei diesem Spannsystem sind allerdings die Länge des Auslegers sowie die Länge des Abspannseils nicht ohne Austausch des Abspannseils veränderbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ausleger-Abspannungs-System für einen Turmkran zur Verfügung zu stellen, bei dem die Abspannung aus möglichst wenigen Einzelteilen besteht, aber dennoch in ihrer Länge veränderbar ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Ausleger-Abspannungs-System mit den in Patentanspruch 1 bezeichneten Merkmalen. Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
Die erfindungsgemäß Losung hat den Vorteil, dass nicht für jede notwendige Länge der Abspannung eine Abspanneinheit in der entsprechenden Länge erforderlich ist. Dies ist wirtschaftlich günstig und hat darüber hinaus den Vorteil, dass das Problem vermieden wird, die für die aktuelle Aufstellvariante nicht benötigten Abspanneinheiten sicher zu verwahren. Die erfindungsgemäße Lösung ist auch gegenüber einer anderen denkbaren Lösung vorteilhaft, bei der das Seil analog zu herkömmlichen Abspannstäben gestückelt würde, um durch die Kombination von Seilstücken unterschiedliche Längen der Abspannung zu erhalten. Denn für jedes Seilstück wären zwei Endverbindungen erforderlich, die aufwändig und daher besonders kostenrelevant sind. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird das Ziel der Veränderbarkeit der Länge der Abspannung erreicht, ohne dass dafür mehrere Seilstücke oder sonstige Abspanneinheiten mit jeweils zwei Endverbindungen erforderlich werden. Durch die erfindungsgemäße Lösung entfällt die Organisation vieler Einzelteile und auch die zeit- und personalaufwendige Arbeit des Zusammensetzens der Einzelteile.
Je nach der erforderlichen Anzahl verschiedener Längen der Abspannung werden mehrere Festpunkte im Ausleger vorgesehen. Diese haben den jeweils erforderlichen Abstand zu der Umlenkscheibe bzw. Umlenkrolle, um die unterschiedlichen Abspannlängen zu realisieren.
Vorteilhafterweise wird als Abspannung ein Kunstfaserseil, z. B. aus Aramid, verwendet. Ein solches Kunstfaserseil hat einen Gewichtsvorteil gegenüber herkömmlichen Stahlseil- oder Stahlstab-Abspannungen von bis zu 80%. Da es sich um ein flexibles Seil handelt, kann es für den Transport aufgewickelt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben:
1 zeigt den oberen Teil eines Laufkatzkran mit einem erfindungsgemäßen Ausleger-Abspannungs-System bei maximaler Länge der Abspannung für den Ausleger.
2 zeigt den oberen Teil eines Laufkatzkran mit einem erfindungsgemäßen Ausleger-Abspannungs-System bei gegenüber der maximalen Länge verkürzter Länger der Abspannung für den Ausleger.
3 zeigt den oberen Teil eines Wippausleger-Turmdrehkrans mit einem erfindungsgemäßen Ausleger-Abspannungs-System bei maximaler Länge der Abspannung für den Ausleger.
4 zeigt dasselbe Ausleger-Abspannungs-System wie 3 mit verkürztem Ausleger und verkürzter Abspannung.
5 zeigt dasselbe Ausleger-Abspannungs-System wie 4 mit (weiter) verkürztem Ausleger und verkürzter Abspannung.
In 1 ist schematisch ein Teil des oberen Bereichs eines Laufkatzkrans dargestellt. An dem Turm 1 sind ein Ausleger 2 und ein Gegenausleger 3 angebracht. Der Ausleger 2 ist mit der Turmspitze 4 durch die Abspannung 5 verbunden. Die Abspannung 5 umfasst einen Teil eines Seils 6, das über eine am Ausleger 2 angeordnete Umlenkrolle 7 geführt ist und dessen eines Ende an dem Festpunkt 8 befestigt ist. 2 zeigt dasselbe Ausleger-Abspannungs-System wie 1 mit einer gegenüber der in 1 gezeigt Variante verkürzten Länge der Abspannung 5. Das eine Ende des Seils 6 ist im Ausleger zurück, d. h. in Richtung Turm 1, geführt und an dem Festpunkt 9 befestigt.
In 3 ist schematisch ein Teil des oberen Bereichs eines Wippausleger-Turmdrehkrans dargestellt. Die Abspannung 105 ist mit dem Wippseil 110, dessen Länge über ein Seileinziehwerk eingestellt werden kann, verbunden. Die Abspannung 105 umfasst einen Teil eines Seils 106, das über eine am Ausleger 102 angeordnete Umlenkrolle 107 geführt ist und dessen eines Ende an dem Festpunkt 108 befestigt ist. 4 zeigt dasselbe Ausleger-Abspannungs-System wie 3 mit gegenüber der in 1 gezeigten Variante verkürztem Ausleger 102 und verkürzter Abspannung 105. Das eine Ende des Seils 106 ist im Ausleger zurück, d. h. in Richtung Turm 101, geführt und an dem Festpunkt 109 befestigt. 5 zeigt eine Variante mit gegenüber der in 4 gezeigten Variante (noch weiter) verkürztem Ausleger 102 und verkürzter Abspannung 105. Das eine Ende des Seils 106 ist im Ausleger im Vergleich zu der in 4 gezeigten Variante noch weiter zurückgeführt und an dem Festpunkt 110 befestigt. Festpunkt 110 ist weiter von der Umlenkrolle 107 entfernt als Festpunkt 109.

Claims

Ausleger-Abspannungs-System für einen Turmdrehkran, bei dem die Länge eines Auslegers und die Länge einer Abspannung für den Ausleger jeweils veränderbar sind, bei dem die Abspannung zumindest einen Teil eines Seils umfasst, dessen eines Ende an mindestens zwei verschiedenen am Ausleger angeordneten Festpunkten mit dem Ausleger verbindbar ist, wobei am Ausleger ein Umlenkelement angeordnet ist, über das das Seil führbar ist, und wobei das eine Ende des Seils an zumindest einem der Festpunkte befestigbar ist, wenn das Seil über das Umlenkelement geführt ist.
Ausleger-Abspannungs-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Seil um ein Kunstfaserseil handelt.
Ausleger-Abspannungs-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunstfaserseil aus Aramid besteht.
Ausleger-Abspannungs-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Umlenkelement um eine Umlenkrolle oder eine Umlenkscheibe handelt.
Ausleger-Abspannungs-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der am Ausleger angeordneten Festpunkte der Anzahl der möglichen verschiedenen Längen der Abspannung entspricht.
Ausleger-Abspannungs-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Festpunkte, an dem das eine Ende des Seils befestigbar ist, wenn das Seil über das Umlenkelement geführt wird, von dem Umlenkelement aus betrachtet in Richtung Turm angeordnet ist.