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Die Erfindung betrifft eine Parkhaus-Konstruktion mit einer Skelett-Tragkonstruktion, auf der zur Bildung einer befahrbaren Oberfläche eine Vielzahl von Fahrbahnplatten gehalten sind, wobei zwischen benachbarten Fahrbahnplatten ein Spalt gebildet ist, der mittels eines unterhalb des Spaltes verlaufenden Dichtungsprofils abgedichtet ist, das mittels einer Spannvorrichtung gegen die Unterseite der Fahrbahnplatten gespannt ist.
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Ein Parkhaus üblichen Aufbaus besitzt eine Skelett-Tragkonstruktion mit vertikalen Stützen, im wesentlichen horizontalen Deckenträgern und einer Vielzahl von Fahrbahnplatten, die zur Bildung einer befahrbaren Oberfläche auf den Deckenträgern gehalten sind. Die Skelett-Tragkonstruktion kann dabei aus Beton oder aus Stahl hergestellt werden. Auf die Skelett-Tragkonstruktion werden üblicherweise vorgefertigte Fahrbahnelemente mit Fahrbahnplatten aufgelegt und an dieser befestigt, so dass eine befahrbare Oberfläche gebildet ist, die den eigentliche Parkraum und die Verkehrswege bildet. Zwischen benachbarten Fahrbahnplatten ist ein Spalt gebildet, der abgedichtet werden muss, um zu verhindern, dass Wasser und/oder Schmutz durch den Spalt auf die eventuell darunter stehenden Fahrzeuge gelangt. Zu diesem Zweck ist es beispielsweise aus der
DE 199 62 547 A1 bekannt, unterhalb des Spaltes ein Dichtungsprofil anzuordnen. Wenn unterhalb des Spaltes ein Deckenträger verläuft, kann das Dichtungsprofil auf die Oberseite des Obergurtes des Deckenträgers aufgelegt werden, wie es in der
DE 199 62 547 A1 gezeigt ist. Um das Dichtungsprofil in seiner Position zu fixieren, ist dabei eine Spannvorrichtung vorgesehen, mittels der die Fahrbahnplatte gegen das Dichtungsprofil gespannt wird. Zu diesem Zweck sind auf der Unterseite der Fahrbahnplatten jeweils Gewindebolzen aufgeschweißt, die den Obergurt des Deckenträgers durchdringen und mit Spannschrauben versehen sind. Diese Art der Anbringung des Dichtungsprofils ist jedoch nur dann möglich, wenn unterhalb des Spaltes ein Deckenträger verläuft. Darüber hinaus ist das Anschweißen der Spannbolzen zeitaufwendig und kostenintensiv.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Parkhaus-Konstruktion der genannten Art zu schaffen, bei der sich der Spalt zwischen benachbarten Fahrbahnplatten auch dann in einfacher Weise zuverlässig abdichten lässt, wenn unterhalb des Spaltes kein Deckenträger verläuft.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Parkhaus-Konstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Spannvorrichtung ein unterhalb des Spaltes verlaufendes Spannprofil mit einem hutartigen Querschnitt aufweist, auf dessen Oberseite das Dichtungsprofil angeordnet ist, und dass die Fahrbahnplatten jeweils zumindest ein Aussteifungsprofil aufweisen, das im Abstand zum Spalt und parallel zu diesem verläuft, wobei das Spannprofil mit den Aussteifungsprofilen verspannt ist.
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Aus Stabilitätsgründen benötigen die Fahrbahnplatten Aussteifungsprofile, die auf der Unterseite der Fahrbahnplatten angebracht und üblicherweise angeschweißt sind. Erfindungsgemäß wird von der Grundüberlegung ausgegangen, diese Aussteifungsprofile gleichzeitig zum Verspannen des Dichtungsprofils zu verwenden, indem das unterhalb des Spaltes verlaufende Spannprofil mit den Aussteifungsprofilen der Fahrbahnplatten, die in der Nähe des Spaltes parallel zu diesem verlaufen, verspannt werden. Bei den Aussteifungsprofilen handelt es sich vorzugsweise um ein L- oder T-Profil. Die nahe dem Spalt verlaufenden Aussteifungsprofile benachbarter Fahrbahnplatten verlaufen parallel zueinander und bilden einen Zwischenraum, in den das hutartige Spannprofil eingesetzt werden kann. Durch Verspannen des Spannprofils mit den Ausstreifungsprofilen kommt das Dichtungsprofil, das auf der Oberseite des Spannprofils angeordnet ist, im Bereich des Spaltes mit der Unterseite der Fahrbahnplatten in Anlage und wird gegen diese gedrückt, so dass der Spalt vollständig und zuverlässig abgedichtet ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Spannprofil seitliche Flansche aufweist und dass die Aussteifungsprofile jeweils einen Flanschabschnitt besitzen, wobei zwischen dem Flanschabschnitt des Aussteifungsprofils und einem zugeordneten Flansch des Spannprofils zumindest ein Spannelement vorgesehen ist. Vorzugsweise sind in Längsrichtung des Spannprofils und des Aussteifungsprofils mehrere voneinander beabstandete Spannelemente vorgesehen, bei denen es sich insbesondere um Spannschrauben handeln kann.
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Das Spannprofil soll einen hutartigen Querschnitt besitzen. Damit ist gemeint, dass das Spannprofil einen um 180° gedrehten U-Querschnitt besitzt, wobei die Basis des U-Querschnitts dann einen oberen Auflagerabschnitt aufweist, auf den das Dichtungsprofil aufgelegt wird und an den sich seitliche Stege anschließen. An dem unteren, dem oberen Auflagerabschnitt abgewandten Ende der Stege können die Flansche angeschlossen sein, die sich vorzugsweise unter einem Winkel von 90° nach außen erstrecken.
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Das Dichtungsprofil kann auf der Oberseite des Spannprofils lose aufgelegt oder zumindest punktuell beispielsweise mittels eines Klebstoff fixiert sein. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass das Dichtungsprofil einen haubenförmigen Querschnitt besitzt, so dass es unter elastischer Aufweitung auf den hutaritgen Querschnitt des Spannprofils aufgesetzt werden kann und auf diesem aufgrund innerer Reaktionskräfte gehalten ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Dichtungsprofil den oberen Auflagerabschnitt des Spannprofils vorzugsweise vollständig übergreift und sich unter elastischer Aufweitung mit seitlich angeformten Schenkeln auf der Außenseite der seitigen Stege des Spannprofils anlegt. Auf diese Weise ist die Montage wesentlich erleichtert, da das Dichtungsprofil auf das Spannprofil aufgezogen wird und infolge der inneren Reaktionskräfte sicher auf diesem sitzt, so dass während der Montage eine vorbestimmte Relativposition zwischen dem Spannprofil und dem Dichtungsprofil gewährleistet ist.
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Die Oberseite des Dichtungsprofils, die im Bereiches des Spaltes mit der Unterseite der Fahrbahnplatten in Anlage kommt und mit diesen verspannt wird, kann glatt und vorzugsweise eben sein, in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass das Dichtungsprofil auf seiner dem Spalt zugewandten Oberseite zumindest in seinem unterhalb des Spaltes angeordneten Abschnitt mit mehreren, vorzugsweise parallel verlaufenden Längsrillen versehen ist. Auf diese Weise sind mehrere in Längsrichtung des Spaltes verlaufende, parallel nebeneinander verlaufende Dichtwülste vorgesehen, die eine Verformung des Materials des Dichtungsprofils ermöglichen und damit eine Abdichtung des Spaltes sicherstellen.
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Um die von dem Spannprofil aufgebrachte Spannkraft bevorzugt auf die Dichtwülste aufzubringen, kann das Dichtungsprofil in Weiterbildung der Erfindung auf seiner dem Spannprofil zugewandten Unterseite ebenfalls mit mehreren, vorzugsweise parallel verlaufenden Längsrillen versehen sein.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Spannprofil zumindest an seinem einem axialen Ende und insbesondere an seinen beiden axialen Enden an den Deckenträger angeschlossen ist. Zu diesem Zweck kann ein Adapterteil vorgesehen sein, das einerseits an dem Spannprofil befestigt und vorzugsweise am Steg des Deckenträgers angeschlossen ist. Auf diese Weise ist das Spannprofil sicher gehalten und dient zusätzlich zur Aussteifung des Deckenträgers.
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Wenn das Spannprofil seitliche Flansche aufweist, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass zumindest ein seitlicher Flansch des Spannprofils rinnenförmig ausgestaltet ist und dass auf dem Flansch Versorgungsleitungen verlaufen, bei denen es sich insbesondere um Elektroleitungen handeln kann. Damit ist der Vorteil verbunden, dass für die Versorgungsleitungen kein spezieller Leitungsträger an den Fahrbahnplatten angebracht werden muss, wodurch der konstruktive Aufwand verringert ist.
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Auf der Unterseite zumindest eines seitlichen Flansches kann ein Beleuchtungskörper angeordnet sein, der in einfacher Weise an die auf der Oberseite des Flansches verlaufenden Versorgungsleitungen bzw. Elektroleitungen angeschlossen werden kann. Somit kann auf spezielle Halterungen für die Beleuchtungskörper verzichtet werden.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich, wobei die einzige Figur einen vertikalen Schnitt im Bereich des Stoßes zweier benachbarter Fahrbahnplatten zeigt.
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Eine erfindungsgemäße Parkhaus-Konstruktion 10 umfasst zur Bildung einer befahrbaren Oberfläche mehrere Fahrbahnelemente 11, die jeweils eine Fahrbahnplatte 12 aufweisen, die durch unterseitige Profile 13 ausgesteift ist, wobei hier nur beispielhaft ein Profil 13 mit Trapez-Querschnitt dargestellt ist. Zwischen benachbarten Fahrbahnplatten 11 ist ein Spalt 15 gebildet, der sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckt. Jede Fahrbahnplatte 12 besitzt nahe des Spaltes 15 und in Abstand zu diesem ein Aussteifungsprofil 18, das parallel zum Spalt 15 in dessen Längsrichtung verläuft. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt das Aussteifungsprofil 18 einen L-Querschnitt mit einem vertikalen Stegabschnitt 18a, der an seinem oberen Ende an der Unterseite der Fahrbahnplatte 12 angebracht, ist und einem am unteren Ende des Stegabschnittes 18a anschließenden, sich senkrecht nach außen erstreckenden Flanschabschnitt 18b.
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Ein Spannprofil 19 besitzt einen im wesentlichen hutartigen Querschnitt mit einem oberen, sich im wesentlichen horizontal erstreckenden Auflagerabschnitt 19a, an dessen seitlichen Enden sich vertikal nach unten erstreckende Stege 19b anschließen, an deren unterem, dem Auflagerabschnitt 19a abgewandten Ende sich senkrecht nach außen erstreckende, seitliche Flansche 19c anschließen. Der gegenseitige Abstand der vertikalen Stege ist kleiner als der gegenseitige Abstand der Aussteifungsprofile 18 der benachbarten Fahrbahnplatten 12, so dass das Spannprofil 19 in den zwischen den Aussteifungsprofilen 18 gebildeten Zwischenraum einsetzbar ist. Die Höhe der Stege 19b des Spannprofils 19 ist größer als die Höhe der Aussteifungsprofile 18, so dass die Flansche 19c des Spannprofils 19 unterhalb der Flanschabschnitte 18b der Aussteifungsprofile 18 angeordnet sind und vorzugsweise parallel zu diesen verlaufen.
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Auf die Oberseite des Spannprofil 19, d. h. auf den oberen Auflagerabschnitt 19a ist ein Dichtungsprofil 16 aufgesetzt. Das Dichtungsprofil 16 besitzt einen haubenförmigen Querschnitt mit einem oberen, im wesentlichen horizontalen Dichtabschnitt 16a, an dessen Enden seitliche Schenkel 16b anschließen, die sich vom Dichtabschnitt 16a von unten erstrecken. Die Abmessungen des Dichtungsprofils 16 sind derart an die Abmessungen des oberen Auflagerabschnittes 19a des Spannprofil 19 angepasst, dass das Dichtungsprofil 16 unter geringer elastischer Verformung auf die Oberseite des Spannprofils 19 aufgesetzt werden kann, wobei das Dichtungsprofil 16 den oberen Auflagerabschnitt 19a des Spannprofils 19 vollständig übergreift und mit seinen seitlichen Schenkeln 16b auf der Außenseite der seitlichen Stege 19b des Spannprofils 19 anliegt und mit diesen verspannt ist.
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Das Dichtungsprofil 16 besitzt auf seiner dem Spalt 15 zugewandten Oberseite mehrere in Längsrichtung verlaufende Längsrillen 20 mit dazwischen liegenden Dichtwülsten 20a. Eine entsprechende Ausgestaltung mit Längsrillen 21 und Dichtwülsten 21a ist auch auf der dem Spannprofil 19 zugewandten Unterseite des Dichtungsprofils ausgebildet.
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Das Dichtungsprofil 16 wird unter elastischer Aufweitung auf das Spannprofil 19 aufgesetzt, wobei es infolge der inneren Reaktionskräfte mit diesem verspannt und auf diesem sicher gehalten ist. Anschließend wird das Spannprofil mit dem vormontierten Dichtungsprofil 16 in den Zwischenraum zwischen den Aussteifungsprofilen 18 der benachbarten Fahrbahnplatten 11 eingeführt. Zwischen den seitlichen Flanschen 19c des Spannprofils 19 und den darüber liegenden Flanschabschnitten 18d des Aussteifungsprofils 18 werden Spannelemente 18 insbesondere in Form von Spannschrauben 17 montiert. Beim Anziehen der Spannschrauben 17 wird das Spannprofil 19 in Richtung der Unterseite der Fahrbahnplatten 11 bewegt, wodurch das auf dem Spannprofil 19 sitzende Dichtungsprofil 16 im Bereich des Spaltes mit der Unterseite der Fahrbahnplatten 12 in Anlage kommt und mit diesen verspannt wird, wodurch der Spalt 15 auf seiner Unterseite abgedichtet ist.
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Die seitlichen Flansche 19c des Spannprofils 19 sind an ihren seitlichen äußeren Endabschnitten 19d nach oben abgewinkelt, so dass die seitlichen Flansche 19c des Spannprofils 19 einen rinnen- oder trogförmigen Querschnitt besitzen. Dies wird dazu verwendet, auf der Oberseite der seitlichen Flansche 19c, d. h. in dem rinnenförmigen Profilabschnitt Versorgungsleitungen 22 anzuordnen, die längs des Spannprofils 19 verlaufen. Bei den Versorgungsleitungen 22 kann es sich insbesondere um Elektroleitungen handeln, mit denen Beleuchtungskörper 23, die auf der Unterseite zumindest eines der seitlichen Flansche 19c angeordnet sind, mit elektrischer Energie versorgt werden können. Auf diese Weise dient das Spannprofil 19 zusätzlich auch als Träger für die Versorgungsleitungen 22 und die Beleuchtungskörper 23.
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Die Spannprofile können in nicht dargestellter Weise an zumindest einem axialen Ende und insbesondere an ihren beiden axialen Enden jeweils an einen Deckenkörper der Skelett-Tragkonstruktion angeschlossen sein und somit der Aussteifung des Deckenträgers dienen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19962547 A1 [0002, 0002]