-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft einen Adapter zum Befestigen eines Zahnersatzteils mit einer Anschlussgeometrie an ein eine Anschlussgeometrie aufweisendes Kieferimplantat, ein entsprechendes System aus Kieferimplantat, Adapter und Zahnersatzteil, ein Kieferimplantat mit einer Anschlussgeometrie zum direkten Befestigen eines Zahnersatzteils sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Anschlussgeometrie eines Adapters.
-
Stand der Technik
-
Es sind Kieferimplantate mit einer Anschlussgeometrie für ein Zahnersatzteil mit einer entsprechend ausgebildeten Anschlussgeometrie bekannt. Die Anschlussgeometrie kann dabei als achteckiger Zapfen ausgebildet sein, der in eine als achteckige Vertiefung ausgebildete Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils einsteckbar ist, so dass das Zahnersatzteil in einer bezüglich der Winkellage definierten Position auf dem Kieferimplantat sitzt. Neben dieser in Umfangsrichtung wirkenden, formschlüssigen Lagerung ist eine Schraube vorgesehen, über die das Zahnersatzteil am Kieferimplantat befestigt und in axialer Richtung vorgespannt ist.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Verbindung zwischen dem Zahnersatzteil und dem Kieferimplantat derart auszubilden und anzuordnen, dass eine einfache Gestaltung der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils gewährleistet ist und die insbesondere durch abtragende Bearbeitung mit einer für die Bearbeitung von Dentalkeramik üblichen Schleifmaschine herstellbar ist.
-
Darstellung der Erfindung
-
Gemäß der Erfindung ist ein Adapter zum Befestigen des Zahnersatzteils mit einer Anschlussgeometrie an das die Anschlussgeometrie aufweisende Kieferimplantat vorgesehen, wobei der Adapter eine ringförmige Grundform mit einer Mittelachse, eine mit Bezug zu einer radialen Richtung innere Lagerfläche mit einer Innengeometrie sowie eine mit Bezug zu der radialen Richtung äußere Lagerfläche mit einer Außengeometrie aufweist. Die Innengeometrie und/oder die Außengeometrie des Adapters sind zumindest in Umfangsrichtung formschlüssig mit der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats und der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils verbindbar.
-
Die Erfindung betrifft ferner ein System bestehend aus einem Kieferimplantat mit einer Anschlussgeometrie und einem Zahnersatzteil mit einer Anschlussgeometrie sowie dem vorstehend beschriebenen Adapter.
-
Erfindungsgemäß wird erreicht, dass die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils, beispielsweise einer Krone oder eines Abutments, nicht der Form der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats nach ausgebildet werden muss, sondern der Form der Innen- bzw. Außengeometrie des Adapters nach. Der Adapter kann somit vorgefertigt werden, wobei seine Innen- bzw. Außengeometrie der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats nach ausgebildet ist und die Geometrie der dem Zahnersatzteil zugeordneten Lagerfläche, also der Außen- oder Innengeometrie der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils nach ausgebildet ist.
-
Insbesondere für Implantate mit zapfenförmig und typischerweise mehreckig ausgebildete Anschlussgeometrien benötigt man Gegenstücke mit Anschlussgeometrien, die entsprechend scharfe innenliegende Ecken aufweisen. Solche Anschlussgeometrien können mit den üblicherweise für die Herstellung von Zahnersatzteilen insbesondere mit CAD/CAM-Methode zur Verfügung stehenden Bearbeitungswerkzeugen oft nicht in der benötigten Präzision hergestellt bzw. geschliffen werden, da mit einer üblichen materialabtragenden Bearbeitung eines insbesondere mit CAD/CAM-Methoden konstruierten keramischen Zahnersatzteils die Radien innenliegender Ecken durch den Durchmesser des verwendeten Werkzeugs begrenzt sind. Beliebig scharfe innenliegende Ecken sind also mit den üblicherweise zur Verfügung stehenden Bearbeitungsmaschinen, beispielsweise kleine als Tischgerät ausgebildete CAM-Bearbeitungsmaschinen, nicht möglich.
-
Die Verwendung eines vorgefertigten erfindungsgemäßen Adapters, der die Anschlussgeometrie des Implantats mit ausreichender Genauigkeit berücksichtigt, ermöglicht es nun eine Anschlussgeometrie für ein Zahnersatzteil bereitzustellen, welche mit den üblicherweise verwendeten materialabtragenden Bearbeitungswerkzeugen herstellbar ist.
-
Die typischerweise scharfkantige innere Anschlussgeometrie des Adapters an das Implantat kann im Vorhinein mit entsprechenden Bearbeitungsmaschinen hergestellt werden. Die typischerweise äußere Anschlussgeometrie des Adapters weist entsprechend abgerundete Kanten auf, so dass die benötigte innere Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils an den Adapter mit den üblicherweise für die Bearbeitung von beispielsweise keramischen Zahnersatzteilen verwendeten Bearbeitungsmaschinen möglich ist.
-
Insbesondere bei keramischen Zahnersatzteilen kann der Rohling ohne Berücksichtigung der Anschlussgeometrie hergestellt bzw. gebacken und die Anschlussgeometrie, nämlich die Anschlussgeometrie an den Adapter, während der materialabtragenden Bearbeitung des insbesondere mit CAD/CAM-Methoden konstruierten Zahnersatzteils mit ausreichender Genauigkeit hergestellt werden.
-
Es ist natürlich ebenso möglich einen erfindungsgemäßen Adapter zu verwenden, wenn dass Implantat keine Zapfenförmige, also männliche, sondern eine als Vertiefung ausgebildete weibliche Anschlussgeometrie aufweist. Die Anschlussgeometrie des Implantats wird dann durch die äußere Anschlussgeometrie bzw. die entsprechenden Lagerfläche des Adapters berücksichtigt, während die innere Anschlussgeometrie des Adapters durch die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils berücksichtigt wird.
-
Ob es sich also bei der der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils zugeordneten Geometrie des Adapters bzw. seiner entsprechenden Lagerfläche um eine Außen- oder Innengeometrie handelt, hängt davon ab, ob die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils männlich oder weiblich, also als Zapfen oder als Vertiefung ausgebildet ist. Gleiches gilt für die der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats zugeordneten Geometrie des Adapters, was im Folgenden näher spezifiziert wird.
-
Der Adapter dient der relativen Ausrichtung zwischen dem Zahnersatzteil und dem Kieferimplantat in Umfangsrichtung zur Mittelachse sowie der Übertragung von Torsionskräften um die Mittelachse. Das Zahnersatzteil liegt mit der Anschlussgeometrie in axialer Richtung auf der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats auf.
-
Vorteilhaft kann es sein, dass die Innengeometrie des Adapters auf eine als Zapfen ausgebildete Anschlussgeometrie des Kieferimplantats aufsetzbar ist und die Außengeometrie des Adapters in eine als Vertiefung ausgebildete Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils einsetzbar ist. Bei der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats handelt es sich um einen Zapfen, auf den die Innengeometrie des Adapters aufgesetzt wird. Die innere Lagerfläche des Adapters liegt dabei umfangseitig an einer Außenfläche der Anschlussgeometrie an. Der so aufgesetzte Adapter ist betreffend seine äußere Lagerfläche frei gestaltbar und stellt insoweit eine in radialer Richtung erweiterte Ausbildung des Zapfens des Zahnimplantats dar, ohne jedoch dessen geometrische Form zu übernehmen. Der aufgesetzte Adapter ist in die als Vertiefung ausgebildete Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils einsetzbar.
-
In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, dass neben der als Zapfen ausgebildeten Anschlussgeometrie des Kieferimplantats auch die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils als Zapfen ausgebildet ist. In diesem Fall sind beide Geometrien des Adapters als Innengeometrie ausgebildet, die auf den entsprechenden Zapfen bzw. die Anschlussgeometrie aufgesetzt werden.
-
Vorteilhaft kann es auch sein, dass die Innengeometrie zumindest teilweise einer Umfangskontur einer Anschlussfläche der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats nach ausgebildet ist bzw. die Innengeometrie einer Anschlussfläche der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats zuzuordnen ist und die Außengeometrie zumindest teilweise einer Umfangskontur einer Haltefläche der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils nach ausgebildet ist bzw. die Außengeometrie einer Haltefläche der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils zuzuordnen ist. Die Innengeometrie bzw. die innere Lagerfläche weist vorzugsweise dieselbe Kontur auf wie die Anschlussgeometrie bzw. die Anschlussfläche des Kieferimplantats. Beide Flächen werden also im Wesentlichen spielfrei aufeinander gefügt. Gleiches gilt für die Außengeometrie bzw. die äußere Lagerfläche und die Haltefläche des Zahnersatzteils. Neben der vorstehend beschriebenen vollflächigen Anlage der gegenseitigen Lager-, Anschluss- bzw. Halteflächen ist es auch möglich, diese punktweise gegeneinander zur Anlage zu bringen. In diesem Fall wäre mehr Einfluss auf die Bestimmtheit der Lagerung zwischen der Anschlussfläche und der inneren Lagerfläche einerseits und zwischen der Haltefläche und der äußeren Lagerfläche andererseits möglich.
-
Daneben ist es auch möglich, dass sowohl implantatseitig als auch zahnersatzteilseitig die Anschlussgeometrie bzw. als Zapfen ausgebildet ist. In diesem Fall sind beide Geometrien des Adapters als Innengeometrie ausgebildet, die sowohl auf die Anschlussgeometrie des Kieferimplantats als auch auf die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils aufgesetzt werden können.
-
Zudem kann es von Vorteil sein, dass die Außengeometrie des Adapters in die als Vertiefung ausgebildete Anschlussgeometrie des Kieferimplantats einsetzbar ist und die Innengeometrie des Adapters auf die als Zapfen ausgebildete Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils aufsetzbar ist. Neben der vorstehend genannten Ausprägung ist es auch möglich, dass die Anschlussgeometrie des Kieferimplantats als Vertiefung ausgebildet ist, in welche in entsprechender Weise die Außengeometrie des Adapters eingesetzt wird. In entsprechender Weise ist die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils als Zapfen ausgebildet, der in die Innengeometrie des Adapters eingefügt wird.
-
Daneben ist es auch möglich, dass sowohl implantatseitig als auch zahnersatzteilseitig die Anschlussgeometrie bzw. als Vertiefung ausgebildet ist. In diesem Fall sind beide Geometrien des Adapters als Außengeometrie ausgebildet, die sowohl in die Anschlussgeometrie des Kieferimplantats als auch in die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils eingesetzt werden können.
-
Daneben kann es vorteilhaft sein, dass die Innengeometrie zumindest teilweise einer Umfangskontur der Haltefläche der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils nach ausgebildet ist bzw. die Innengeometrie der Haltefläche der Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils zuzuordnen ist und die Außengeometrie zumindest teilweise einer Umfangskontur der Anschlussfläche der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats nach ausgebildet ist bzw. die Außengeometrie der Anschlussfläche der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats zuzuordnen ist. Die Innengeometrie bzw. die innere Lagerfläche weist vorzugsweise dieselbe Kontur auf wie die Anschlussgeometrie bzw. die Anschlussfläche des Kieferimplantats. Beide Flächen werden also spielfrei aufeinander gefügt. Gleiches gilt für die Außengeometrie bzw. die äußere Lagerfläche und die Haltefläche des Zahnersatzteils. Neben der vorstehend beschriebenen vollflächigen Anlage der gegenseitigen Lager-, Anschluss- bzw. Halteflächen ist es auch möglich, diese punktweise gegeneinander zur Anlage zu bringen. In diesem Fall wäre mehr Einfluss auf die Bestimmtheit der Lagerung zwischen der Anschlussfläche und der inneren Lagerfläche einerseits und zwischen der Haltefläche und der äußeren Lagerfläche andererseits möglich.
-
In diesem Zusammenhang kann es von Vorteil sein, dass die Innengeometrie und die Außengeometrie konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die konzentrische Anordnung der Geometrien gewährleistet eine gleich bleibende Wandstärke des Zahnersatzteils, insbesondere im Bereich des Adapters.
-
Ferner kann es von Vorteil sein, dass die Innengeometrie und/oder die Außengeometrie mehreckig, insbesondere vier-, sechs- oder achteckig ausgebildet ist und die Innengeometrie und die Außengeometrie die gleiche und/oder eine vielfache Anzahl von Ecken oder Symmetrieebenen aufweisen. Die der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats zugeordnete Geometrie bzw. Lagerfläche des Adapters ist der Form der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats nach ausgebildet. Sie weist folglich entsprechend viele Ecken bzw. Symmetrieebenen auf. Bei gleicher symmetrischer Teilung der Außen- und Innengeometrie bzw. den beiden Lagerflächen des Adapters wird eine Falschplatzierung des Adapters an dem Implantat bzw. an dem Zahnersatzteil unter Berücksichtigung der gewünschten relativen Ausrichtung zwischen Implantat und Zahnersatzteil vermieden.
-
Vorteilhaft kann auch sein, dass die der Anschlussgeometrie zuzuordnende Geometrie mehreckig ausgebildet ist, wobei die jeweilige Ecke einen Radius aufweist, der mindestens dem Radius der Bearbeitungswerkzeugs entspricht. Durch entsprechend große Radien ist es möglich die Umfangskontur der Lagerfläche der Anschlussgeometrie durch die spanabhebende Bearbeitung mit einem um eine Längsachse rotierenden Bearbeitungswerkzeug herzustellen. Der Wert der erfindungsgemäßen Radien bzw. der Mindestradius wird entsprechend durch die Größe der Bearbeitungswerkzeuge bestimmt.
-
Zudem kann es von Vorteil sein, dass die der Anschlussgeometrie zuzuordnende Geometrie oder Geometrie wellenförmig ausgebildet ist, wobei eine Umfangslinie der Geometrie oder Geometrie mindestens zwei Wendepunkte aufweist, die sich beim Übergang von konvexen zu konkaven Formen automatisch ergeben.
-
Daneben kann es vorteilhaft sein, dass pro Ecke zwei Wendepunkte der Geometrie vorgesehen sind. Die Anordnung von mindestens zwei Wendepunkten lässt eine wellenförmige Ausprägung der der Anschlussgeometrie zuzuordnenden Geometrie zu.
-
Ebenso kann es von Vorteil sein, dass eine Wanddicke zwischen der inneren Anlagefläche und der äußeren Anlagefläche mindestens 1 mm groß ist. Unter Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden Platzangebots, insbesondere seitens des Zahnersatzteils und der beim Zahnersatzteil zu gewährleistenden Wandstärken sind möglichst geringe Wandstärken des Adapters vorteilhaft. Da über den Adapter lediglich Umfangskräfte, d. h. Torsionskräfte des Zahnersatzteils übertragen werden, ist eine ausreichende Festigkeit des Adapters trotz geringerer Wandstärke gewährleistet. Bei der Ausbildung der Wandstärke ist die vorstehend beschriebene wellenförmige Ausprägung, insbesondere bei vorliegenden unterschiedlichen Geometrien, zu berücksichtigen.
-
Ebenso ist es von Vorteil, dass eine Höhe zwischen einer ersten Stirnseite und einer zweiten Stirnseite mindestens 1 mm groß ist. Die Höhe des Adapters wird vorzugsweise der Höhe der Anschlussgeometrie des Kieferimplantats nach ausgerichtet. Eine Überbestimmung der Lagerung des Zahnersatzteils in axialer Richtung aufgrund eines zu hohen Adapters sollte dabei verhindert werden.
-
Zudem ist es vorteilhaft, dass der Adapter als Hülse ausgebildet ist und eine stirnseitige Auflagefläche für einen Schraubenkopf aufweist. Durch die Ausbildung des Adapters als Hülse wird ein direkter Kontakt zwischen dem Schraubenkopf und dem Zahnersatzteil verhindert.
-
Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Zahnersatzteil um ein Abutment oder auch um eine Krone.
-
Die Erfindung betrifft weiter ein Kieferimplantat mit einer Anschlussgeometrie, wobei die Anschlussgeometrie mehrere Ecken aufweist, die Ecken einen Radius von mindestens 0,3 mm aufweisen.
-
Durch entsprechend große Radien der Ecken der Anschlussgeometrie ist es möglich, die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils durch die spanabhebende Bearbeitung mittels eines rotierenden Bearbeitungswerkzeuges herzustellt. Der Wert der erfindungsgemäßen Radien ist dabei durch die Größe der Werkzeuge bestimmt, welches vorteilhafterweise einen Durchmesser von mindestens 0,3 mm aufweist.
-
Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Anschlussgeometrie eines Zahnersatzteils zur Befestigung an einem Kieferimplantat mittels eines Adapters, wie er im vorangegangenen beschrieben wurde, wobei die Anschlussgeometrie durch spanabhebende Bearbeitung mit einem um eine Längsachse rotierenden Bearbeitungswerkzeug mit einem Durchmesser von mindestens 0,6 mm durch Bearbeitung quer zur Längsachse hergestellt wird.
-
Damit werden typische Bedingungen für die Bearbeitung in einer dentalen CAM Bearbeitungsmaschine erfüllt, so dass sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zur Herstellung einer Anschlussgeometrie eines Zahnersatzteils mittels einer CAM Bearbeitungsmaschine eignet. Bei einer im dentalen Bereich verwendeten CAM Bearbeitungsmaschine handelt es sich oft um ein Tischgerät.
-
Vorteilhafterweise ist die Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils an den Adapter eine innere Anschlussgeometrie. Die Ecken einer mittels spanabhebender Bearbeitung mit einem um die Längsachse rotierenden Bearbeitungswerkzeug mit einem endlichen Durchmesser von beispielsweise 0,6 mm hergestellte innere Anschlussgeometrie weisen aufgrund des Durchmessers des Werkzeugs einen Radius von mindestens 0,3 mm auf. Es ist also nur möglich eine innere Anschlussgeometrie abgerundete innere Ecken herzustellen und keine scharfen Ecken.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt die
-
1a ein Kieferimplantat mit einem Zahnersatzteil sowie mit einem integriertem Adapter, die
-
1b ein System nach 1a mit einem als Hülse ausgebildeten Adapter, die
-
1c ein System nach 1a mit einem Adapter mit zwei innen liegenden Lagerflächen und einer als Zapfen ausgebildeten Anschlussgeometrie GZ, die
-
1d ein System nach 1a mit einer als Vertiefung ausgebildeten Anschlussgeometrie AI, die
-
1e ein System nach 1d mit einer als Vertiefung ausgebildeten Anschlussgeometrie GZ, die
-
2 ein Kieferimplantat mit einem Adapter in der Ansicht von oben, die
-
3 eine Schnittdarstellung des Adapters nach 2, die
-
4 ein Implantat mit einer als Zapfen ausgebildeten Anschlussgeometrie AI und ein Zahnersatzteil.
-
Ein in 1a dargestelltes Kieferimplantat 2 weist eine als Zapfen ausgebildete Anschlussgeometrie AI mit einer in 2 dargestellten mehreckigen äußeren Anschlussfläche 2.1 auf. Auf diese Anschlussgeometrie AI ist ein gegen die äußere Anschlussfläche 2.1 anliegender, ringförmiger Adapter 1 aufgesetzt. Der ringförmige Adapter 1 weist eine innere Lagerfläche 1.1 mit einer Innengeometrie GI auf, die der Umfangskontur der Anschlussfläche 2.1 der Anschlussgeometrie AI des Implantats 2 entsprechend ausgebildet ist.
-
Der Adapter 1 weist zudem eine äußere Lagerfläche 1.2 mit einer Außengeometrie GA auf.
-
Auf den Adapter 1 und auf das Kieferimplantat 2 ist ein Zahnersatzteil 3 aufgesetzt. Das Zahnersatzteil 3 kann beispielsweise als Abutment ausgebildet sein, wie es 1a mit durchgezogenen Linien dargestellt ist oder es kann als Krone ausgebildet sein, wie es in 1a mit gestrichelten Linien skizziert ist. Das Zahnersatzteil 3 weist eine als Vertiefung ausgebildete Anschlussgeometrie AZ mit einer die Anschlussgeometrie AZ bildenden Haltefläche 3.1 auf. Die Anschlussgeometrie AZ bzw. eine Umfangskontur der Haltefläche 3.1 der Anschlussgeometrie AZ ist gemäß 2 der Außengeometrie GA des Adapters 1 entsprechend ausgebildet. Das Zahnersatzteil 3 sitzt dabei auf einer Stirnseite des Kieferimplantats 2 auf. Das Zahnersatzteil 3 weist eine Bohrung 3.2 für eine Schraube 4 auf, mittels der das Zahnersatzteil 3 in axialer Richtung mit Bezug zu einer Mittelachse 1.3 auf dem Kieferimplantat 2 befestigt ist. Hierzu weist das Kieferimplantat 2 ein Sackloch 2.2 mit Innengewinde auf, in das die Schraube 4 bzw. ein Schraubenschaft 4.2 eingeschraubt ist.
-
In radialer Richtung wird die Lage des Zahnersatzteils 3 über die Anschlussgeometrie GA bzw. deren Haltefläche 3.1 relativ zum Adapter 1 bestimmt. Die Ausrichtung des Adapters 1 in radialer Richtung wird durch die Innengeometrie GI bzw. die innere Lagerfläche 1.1 bestimmt, die auf der Anschlussgeometrie AI des Kieferimplantats 2 aufsitzt.
-
Gemäß 1b ist der Adapter 1 als Hülse mit einer Auflagefläche 1.5 für einen Schraubenkopf 4.1 ausgebildet, die an einem Bund 20 angeordnet ist, wobei sich der Bund 20 wiederum auf einer Schulter 21 des Zahnersatzteils abstützt. Zwischen dem Ende der Hülse des Adapters 1 und der Stirnseite 2.3 des Implantats kann dabei ein Zwischenraum 22 verbleiben. Dadurch ergibt sich eine bessere Verspannung und damit eine geringere Lockerungsgefahr. Dieser Zwischenraum 22 kann auch bei den übrigen Ausführungsbeispielen vorhanden sein.
-
Der als Hülse umgebildete Adapter 1 weist ebenfalls eine Innengeometrie GI auf, die der Anschlussgeometrie AI des Implantats 2 nach ausgebildet ist. Die Anschlussgeometrie AZ des Zahnersatzteils 3 ist an die Anschlussgeometrie GA des Adapters 1 angepasst. Das Zahnersatzteil 3 wird über den Schraubenkopf 4.1 und über den Adapter 1 auf der Stirnfläche 2.3 des Implantats 2 axial fixiert. In radialer Richtung erfolgt die Ausrichtung zwischen dem Zahnersatzteil 3 und dem Implantat 2 über den Adapter 1 gemäß Ausführungsform 1a.
-
Gemäß 1c weist das Zahnersatzteil 3 ebenso wie das Implantat 2 eine ebenfalls als Zapfen ausgebildete Anschlussgeometrie AZ auf.
-
Dementsprechend weist der Adapter neben der ersten, der Anschlussgeometrie AI des Implantats 2 zugeordneten Innengeometrie GI eine zweite Innengeometrie GI' bzw. innere Lagerfläche 1.1' auf, die der Anschlussgeometrie AZ zugeordnet ist. Das Zahnersatzteil 3 sitzt dabei über die zapfenförmige Anschlussgeometrie AZ auf der zapfenförmigen Anschlussgeometrie GI des Implantats 2 auf.
-
Gemäß Ausführungsbeispiel 1d weist das Implantat 2 eine als Vertiefung ausgebildete Anschlussgeometrie AI auf. Das Zahnersatzteil 3 weist eine als Zapfen ausgebildete Anschlussgeometrie AZ auf.
-
Betreffend die Ausbildung des Adapters 1 ergeben sich ähnliche Verhältnisse wie gemäß Ausführungsbeispiel 1a, wobei die Innengeometrie GI des Adapters 1 der Anschlussgeometrie AZ des Zahnersatzteils 3 zugeordnet ist und die Außengeometrie GA des Adapters 1 der Anschlussgeometrie AI des Implantats 2 zugeordnet ist.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1e weisen sowohl das Implantat 2 als auch das Zahnersatzteil 3 eine als Vertiefung ausgebildete Anschlussgeometrie AI, AZ auf.
-
Der Adapter 1 weist demnach neben der ersten Außengeometrie GA wie im Ausführungsbeispiel gemäß 1d eine weitere Außengeometrie GA' bzw. eine zweite äußere Lagerfläche 1.2' auf, die der Anschlussgeometrie AZ des Zahnersatzteils 3 zugeordnet ist.
-
In der Darstellung des Adapters 1 und des Implantats 2 in der Ansicht von oben gemäß 2 sind die Umfangskonturen der Anschlussgeometrien AI des Implantats 2 bzw. AZ des Zahnersatzteils 3 aus 1 sowie die Geometrien GA, GI des Adapters 1 erkennbar. Zunächst ist festzustellen, dass der Adapter 1 eine ringförmige Grundform G aufweist. Der Adapter 1 sowie das Implantat 2 weisen die achteckige Innengeometrie GI bzw. Anschlussgeometrie AI mit acht Symmetrieebenen S, S' auf. Die Anschlussgeometrie AI bzw. die Anschlussfläche 2.1 sind dabei konzentrisch zur Mittelachse 1.3 angeordnet. Ferner ist im Implantat 2 die Bohrung 3.2 mit Innengewinde für die nicht dargestellte Schraube 4 aus 1A vorgesehen.
-
Die Außengeometrie GA des Adapters 1 ist im Wesentlichen vierkantförmig mit vier Symmetrieebenen S, S' ausgebildet, wobei eine jeweilige Kante bzw. Ecke E, E' einen Radius R1 aufweist. Ferner weist die so gebildete äußere Lagerfläche 1.2 zwischen den jeweiligen mit dem Radius R1 versehenen vier Ecken E, E' wellenförmige Vertiefungen V mit einem Radius R2 auf, so dass die hier dargestellte, in der Ansicht von oben zu sehende polygonförmige Umfangslinie 1.4 der äußeren Lagerfläche 1.2 zwischen jeweils zwei mit dem Radius R1 versehenen Ecken E zwei Wendepunkte W1, W2 hat.
-
Zu dieser Außenkontur des Adapters kann die exakt dazu passende Innenkontur des Abutments durch spanabhebende Bearbeitung mittels eines rotierenden Bearbeitungswerkzeugs mit einem Durchmesser von mindestens 0,6 mm hergestellt werden. Ein Verdrehspiel zwischen dem Implantat und dem Abutment, das in der Regel zu vorzeitigen Lockerungen des Abutments führt, kann damit vermieden werden.
-
Die jeweilige Innen- bzw. Außengeometrie GI, GA entspricht der Umfangskontur der Anschluss- bzw. Haltefläche 2.1, 3.1. Die Innengeometrie GI weist im dargestellten Ausführungsbeispiel gegenüber der Außengeometrie GA doppelt so viel bzw. ein ganzzahliges Vielfaches an Symmetrieebenen S, S' auf.
-
Gemäß 3 weist der Adapter 1 im Bereich der mit dem Radius R1 versehenen Ecke E eine Wanddicke D auf, die im Bereich zwischen zwei Ecken E gemäß 2 reduziert ist. Der Adapter 1 weist eine Höhe H auf, die maximal der Höhe der entsprechenden Anschlussgeometrie AI, AZ entspricht.
-
Die 4 zeigt ein Implantat 5 mit einer als Zapfen ausgebildeten Anschlussgeometrie AI, die gemäß der in 2 dargestellten Außengeometrie GA des Adapters 1 augebildet ist. Zu dieser Außenkontur der Anschlussfläche 2.1 des Implantats 5 kann die exakt dazu passende Innenkontur des Abutments 3 mit einer spanabhebenden Bearbeitung mit einem rotierenden Bearbeitungswerkzeug mit einem Druchmesser von mindestens 0,6 mm paßgenau ausgeschliffen werden. Ein Verdrehspiel zwischen dem Implantat und dem Abutment, das in der Regel zu vorzeitigen Lockerungen des Abutments führt, kann damit vermieden werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Adapter, Lagerring
- 1.1
- innere Lagerfläche, Anlagefläche
- 1.1'
- innere Lagerfläche, Anlagefläche
- 1.2
- äußere Lagerfläche, Anlagefläche
- 1.2'
- äußere Lagerfläche, Anlagefläche
- 1.3
- Mittelachse
- 1.4
- Umfangslinie
- 1.5
- Auflagefläche
- 1.6
- erste Stirnfläche
- 1.7
- zweite Stirnfläche
- 2
- Kieferimplantat, Implantat
- 2.1
- Anschlussfläche des Kieferimplantats
- 2.2
- Sackloch mit Innengewinde
- 2.3
- Stirnseite
- 3
- Zahnersatzteil
- 3.1
- Haltefläche des Zahnersatzteils
- 3.2
- Bohrung für Schraube
- 4
- Schraube
- 4.1
- Schraubenkopf
- 4.2
- Schraubenschaft
- 5
- Implantat
- 5.1
- Anschlussfläche
- AI
- Anschlussgeometrie des Kieferimplantats
- AZ
- Anschlussgeometrie des Zahnersatzteils
- D
- Wanddicke
- E
- Ecke
- E'
- Ecke
- G
- Grundform
- GA
- Außengeometrie
- GA'
- Außengeometrie
- GI
- Innengeometrie
- GI'
- Innengeometrie
- H
- Höhe
- R1
- Radius der Ecke E, E'
- R2
- Radius der Vertiefung V
- S
- Symmetrieebene
- S'
- Symmetrieebene
- V
- Vertiefung
- W1
- Wendepunkt
- W2
- Wendepunkt