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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung z. B. gemäß der internationalen Patentklassifikation A61G 5/14 zum Aufrichten einer Person aus einer liegenden in eine im Allgemeinen sitzende Stellung.
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Eine Pflege von Patienten, welche sich aus eigener Kraft nur eingeschränkt bewegen können, also bewegungseingeschränkten Patienten, erfordert einen hohen körperlichen Einsatz durch Pflegepersonal.
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Zur Unterstützung des Pflegepersonals sind bereits Aufrichtehilfen zum Aufrichten einer Person bekannt. Aus der
DE 20 2009 004 889 U1 ist beispielsweise eine Aufrichteeinrichtung unter Verwendung eines Zugmittels, beispielsweise Gesäßgurt, bekannt.
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Bei der Unterstützung durch Aufrichtehilfen besteht das Problem, den unmittelbaren Kontakt mit den bewegungseingeschränkten Personen herzustellen. Insbesondere kann es Schwierigkeiten bereiten, einen Patienten beim Aufstehen aus einem Bett oder einem Stuhl zu unterstützen und dabei Tragegurte hinter den Rücken zu platzieren. Diese Bewegungsunterstützung ist körperlich sehr belastend. Etwa sechs Prozent der Krankmeldungen von Pflegepersonal lassen sich auf Rückenbeschwerden infolge zu schweren Hebens zurückführen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Aufrichtens einer Person aus einer liegenden Position anzugeben, bei deren Einsatz ein vormaliges Anheben der Person vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine eingangs genannte, gattungsgemäße Aufrichtvorrichtung gelöst, welche im Wesentlichen eine Brustauflage und eine Armhalterung umfasst.
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Im Detail ist erfindungsgemäß eine im Wesentlichen parallel zur Körperachse einer liegenden Person verlaufende Brustauflage zur Positionierung auf der Brust der liegenden Person vorgesehen, welche für eine Umarmung durch die Person vorgesehen ist. Eine schwenkbar zur Brustauflage angeordnete Armhalterung dient einer Fixierung der die Brustauflage umarmenden der Arme der Person. Die Vorrichtung, vorzugsweise die Brustauflage der Vorrichtung, ist mit einem mechanischen Kopplungselement zur Einbringung einer Krafteinwirkung auf die Vorrichtung um eine Schwenkachse versehen. Das Kopplungselement, beispielsweise ein Kugelgelenk, ist am Ende der Brustauflage angeordnet und gewährleistet, dass eine Krafteinwirkung so erfolgt, dass eine Aufrichtbewegung der Person von einer in Rückenlage liegenden Position in eine sitzende Position unterstützt wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Person eine vorzugsweise gepolsterte Brustauflage umarmt. Die Arme der Person werden daraufhin auf der Brustauflage durch eine, vorzugsweise ebenfalls gepolsterte, Armhalterung fixiert bzw. arretiert. Diese Armhalterung gewährleistet, dass die aufzurichtende Person nicht die Kraft der eigenen Arme zum Halten auf der Brustauflage benötigt. In dieser Pose folgt der Oberkörper der Person auf natürliche Weise der Bewegung der Brustauflage, die durch die Krafteinwirkung auf die Vorrichtung um eine Schwenkachse eingebracht wird, um die Person aufzurichten.
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Die erfindungsgemäße Lösung geht aus von der Beobachtung, dass es für eine liegende Person als natürlich und angenehm empfunden wird, einen Menschen mit den Armen zu umarmen und durch die Bewegung dieses Menschen aufgerichtet zu werden. In vorteilhafter Weise verwirklicht die erfindungsgemäße Vorrichtung also vertraute Gesten und Bewegungsabläufe.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterstützt in vorteilhafter Weise ein Aufrichten einer Person aus einer liegenden Position, ohne dass ein vormaliges Anheben der Person, verbunden mit einem Anlegen von Gurten, vonnöten ist.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schwenkachse im Wesentlichen senkrecht zur Sagittalebene im Bereich einer Hüfte der Person verläuft. Eine solche Bewegungsführung entspricht der Bewegung um die anatomische Schwenkachse.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die schwenkbar zur Brustauflage angeordnete Armhalterung zweigliedrig ausgestaltet ist. Die zweigliedrige, z. B. verstellbar-arretierende Ausgestaltung der Armhalterung ermöglicht eine optimale Anpassung an die Armdicke der Person bei der Fixierung der Arme an der Brustauflage.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Glieder der Armhalterung jeweils über drehbar gelagerte Gelenke untereinander bzw. mit der Brustauflage gekoppelt sind. Eine solche Ausgestaltung der Armhalterung ermöglicht im Weiteren eine optimale Anpassung an die Armdicke der Person bei der Fixierung der Arme an der Brustauflage.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Glieder der Armhalterung in Ihrem Inneren mit einem Seilzug und Umlenkrollen versehen sind, so dass ein Zug auf den Seilzug zu einem Senken der Armhalterung gegenüber der Brustauflage führt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Brustauflage und/oder die Armhalterung gepolstert ausgeführt sind.
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Die Armhalterung weist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine im Wesentlichen parallel zur Körperachse der liegenden Person verlaufende Geometrie auf.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind seitliche Bügel zum Umfassen des Oberkörpers der Person vorgesehen, welche zusätzlich zur Armhalterung eine Fixierung der Person erlauben und welche andererseits die zum Aufrichten benötigte Krafteinwirkung besser auf den Körper der Person verteilt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung einen Griff, mit dem die Krafteinwirkung auf die Vorrichtung gesteuert wird. Ein vorrichtungs-nah angebrachter Griff erlaubt eine gezieltere Steuerung des Aufrichtvorgangs als etwa vorrichtungs-ferne Bedienelemente.
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In vorteilhafter Weise ist am Griff eine Kraftsensorik vorgesehen, mittels derer eine auf den Griff eingebrachte Kraft auf die auf die Vorrichtung eingebrachte Krafteinwirkung umgesetzt wird. Mit anderen Worten wird die auf den Griff ausgeübte Kraft durch eine entsprechende Signalverarbeitung und Steuerung von Servomotoren verstärkt und führt so zur Ausführung der gewünschten Aufrichtbewegung. Da die Bewegungskraft mit der intendierten Stärke und Richtung unmittelbar am Bedienelement, dem Griff, eingebracht werden kann, ergibt sich der Vorteil einer sehr intuitiven Bedienung.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Vorrichtung vorgesehen, welche neben der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Fahrgestell, einen sich von dem Fahrgestell nach oben erstreckenden Rahmen sowie mindestens einen am Rahmen angebrachten motorisch bewegbaren Arm umfasst. Der motorisch bewegbaren Arm ist mit dem Kopplungselement zur Einbringung der Krafteinwirkung verbunden ist. Diese Weiterbildung schafft eine Grundlage für eine mobile Vorrichtung, welche beispielsweise an ein Bett der Person gefahren kann. Mit dem motorisch bewegten Arm wird beispielsweise die Krafteinwirkung in Schwenkrichtung zum Aufrichten der Person ausgeübt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind zusätzliche Vorrichtungen vorgesehen, insbesondere ein an einem motorisch bewegbaren Arm angebrachter Sitz und/oder ein an einem motorisch bewegbaren Arm angebrachtes Kniepolster. Die zusätzlichen Vorrichtungen gestatten neben der Aufrichthilfe eine zusätzliche Basis zum anschließenden Transport der aufgerichteten Person.
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Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Bezugnahme auf die Zeichnung zur Erläuterung erfindungswesentlicher Merkmale beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufrichten einer Person aus einer liegenden Position;
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2 eine in einem seitlichen Schnitt gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer Armhalterung;
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3 eine in Frontansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zusätzlichen seitlichen Bügel zum Umfassen eines Oberkörpers einer Person;
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4 eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zusätzlichen Griff;
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4 eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zusätzlichen Fahrgestell;
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5 eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zusätzlichen Fahrgestell;
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6 eine in Prinzipdarstellung eines Einsatzes einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zusätzlichen Fahrgestell;
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7 eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zusätzlichen Fahrgestell in einer alternativen Konstellation;
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8 eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zusätzlichen Fahrgestell in einer alternativen Konstellation;
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1 zeigt eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung SPP zum Aufrichten einer Person P aus einer liegenden Position. Der Oberkörper der Person P sowie eine Seitenansicht des rechten Arms ARM sind in der Zeichnung schraffiert dargestellt. Weiterhin sind der Zeichnung selbsterklärend – und daher nicht mit Bezugszeichen bezeichnet – ein Kopf, ein Halsgelenk sowie ein Oberkörper der Person P zu entnehmen.
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An der Brust der Person P ist eine Brustauflage THO lose angelegt. Die Brustauflage THO ist im Außenbereich gepolstert und im Innenbereich armiert ausgeführt, so dass über ein am fußseitigen Ende der Brustauflage THO angebrachtes mechanisches Kopplungselement CPL eine Krafteinwirkung auf die Brustauflage THO einbringbar ist, welche mit einer hinreichenden Stabilität der Brustauflage THO ein Aufrichten der Person P gewährleistet. Die Krafteinwirkung erfolgt in einer Schwenkrichtung DIR, welcher einer anatomisch günstigen Richtung eines Aufrichtens der Person P entspricht. Eine – nicht dargestellte – Schwenkachse verläuft dabei im Wesentlichen senkrecht zur Sagittalebene im Bereich einer Hüfte der Person.
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Eine schwenkbar zur Brustauflage THO angeordnete Armhalterung BRC dient einer Fixierung der Arme auf der Brustauflage THO. In der Zeichnung ist die Armhalterung BRC in einer arretierten Lage gezeigt, bei der die verschränkten Arme ARM der Person P mit leichtem Druck auf der Brustauflage fixiert ist.
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Die Vorrichtung SPP zum Aufrichten der Person P setzt sich aus der Brustauflage THO, dem Kopplungselement CPL und der Armhalterung BRC zusammen.
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Eine Bewegung der Vorrichtung SPP in Schwenkrichtung DIR führt dabei zu einer Bewegung des Oberkörpers der Person P bis diese eine – nicht dargestellte – sitzende Stellung erreicht hat.
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Die weitere Figurenbeschreibung erfolgt unter weiterer Bezugnahme auf die Funktionseinheiten von jeweils vorausgehenden Figuren. Identische Bezugszeichen in verschiedenen Figuren repräsentieren hierbei identische Funktionseinheiten.
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2 zeigt eine in einem seitlichen Schnitt gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer Armhalterung. Die schwenkbar zur Brustauflage THO angeordnete Armhalterung BRC ist zweigliedrig ausgestaltet und besteht aus einem ersten Armhalterungsglied BRC1 und einem zweiten Armhalterungsglied BRC2. Das erste Armhalterungsglied BRC1 stellt dabei den eigentlichen Kontakt zum Arm ARM der Person P her.
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Die beiden Armhalterungsglieder BRC1, BRC2 sind jeweils über drehbar gelagerte Gelenke JNT1, JNT2 untereinander bzw. mit der Brustauflage THO gekoppelt.
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Ein Senken des ersten Armhalterungsglieds BRC1 fixiert den Arm ARM der Person auf der Brustauflage THO. Hierzu sind gemäß eines Ausführungsbeispiels die beiden Armhalterungsglieder BRC1, BRC2 in Ihrem Inneren mit einem Seilzug CBL und zwei Umlenkrollen PLL1, PLL2 versehen, so dass ein Zug auf den Seilzug CBL zu einem Senken der gesamten Armhalterung BRC oder auch lediglich des ersten Armhalterungsglieds BRC1 gegenüber der Brustauflage THO führt.
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In 3 ist eine in Frontansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung SPP gezeigt. Die Vorrichtung SPP umfasst dabei zusätzliche seitliche Bügel CLM zum Umfassen eines Oberkörpers der Person P. Diese Bügel CLM gewährleisten zusätzlich zur Armhalterung BRC eine Fixierung der Person P und verteilen andererseits die zum Aufrichten benötigte Krafteinwirkung besser auf den Körper der Person P.
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4 zeigt eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung SPP mit einem zusätzlichen Griff HND. Der Griff HND dient einer Steuerung der Krafteinwirkung auf die Vorrichtung SPP. Der Vorteil dieser konstruktiven Maßnahme, nämlich den als Bedienelement dienenden Griff HND zur Bewegungsführung in unmittelbare Nähe der die Person P unterstützenden Vorrichtung SPP anzuordnen, besteht in einer verbesserten, intuitiven Einstellung der Krafteinwirkung.
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Am Griff HND ist eine – nicht dargestellte – Kraftsensorik vorgesehen, mittels derer eine auf den Griff HND eingebrachte Kraft auf die auf die Vorrichtung SPP eingebrachte Krafteinwirkung umgesetzt wird. Dabei wird die auf den Griff HND ausgeübte Kraft durch eine entsprechende Signalverarbeitung und Steuerung von Servomotoren verstärkt und führt so zur Ausführung der gewünschten Aufrichtbewegung. Da die Bewegungskraft mit der intendierten Stärke und Richtung unmittelbar am Bedienelement, dem Griff HND, eingebracht werden kann, ergibt sich der Vorteil einer sehr intuitiven Bedienung.
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Es hat sich gezeigt, dass eine Einstellung der Bewegungskraft mittels diesem Griff HND intuitiver zu steuern ist als unter Verwendung alternativer Bedienelemente wie beispielsweise Fernbedienungspanellen, Druckknöpfe, Joysticks oder dergleichen. Letztere Bedienungselemente sind dabei wenig intuitiv, da die Bewegung am Bedienelement nicht der Bewegung der Vorrichtung SPP im Raum entspricht. Insbesondere unter Zeitmangel kann es so zu Fehlbedienungen kommen, die für die Person P unangenehm oder gar gefährlich werden können.
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5 zeigt eine in Seitenansicht gezeichnete Prinzipdarstellung einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zusätzlichen Fahrgestell CHA, an welchem Rollen zur Bewegung des Fahrgestells CHA angebracht sind. Im Weiteren wird auf diese Weiterbildung mit dem Begriff »fahrbare Vorrichtung« Bezug genommen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung SPP ist an einem mit dem Fahrgestell CHA verbundenen Rahmen FRM über motorisch bewegte Arme TSC mechanisch verbunden. Alternativ erfolgt die Bewegung der Arme TSC hydraulisch oder pneumatisch. Die Krafteinwirkung zum Aufrichten der Person P erfolgt über einen dieser Arm TSC, wie in 6 dargestellt. Die 6 zeigt das Aufrichten der Person P auf einem Bett BED mit Hilfe der fahrbaren Vorrichtung. Das Brustpolster THO wird über das Kopplungselement CPL durch den dem Brustpolster zugeordneten Arm TSC in Schwenkrichtung geführt, dass ein Aufrichten der Person P auf dem Bett BED herbeigeführt wird.
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Der der Vorrichtung SPP zugeordnete Arm TSC erstreckt sich dabei über die im Bett BED liegende Person P. Das Aufrichten wird in einer alternativen Ausgestaltung der fahrbaren Vorrichtung weiterhin dadurch unterstützt, dass die fahrbare Vorrichtung selbsttätig unter das Bett fährt. Damit wird auch die Balance während des Aufrichtvorgangs unterstützt.
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Weitere Arme TSC gemäß 5 verbinden neben der Brustauflage THO weitere Funktionseinheiten, beispielsweise einen Sitz SEA mit klappbarer Rückenlehne BCK, sowie ein Kniepolster KNE, mit dem Fahrgestell CHA bzw. mit dem Rahmen FRM der fahrbaren Vorrichtung.
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Mit Hilfe der in 5 gezeigten fahrbaren Vorrichtung ist sowohl eine Unterstützung der Person P beim Aufstehen und Absetzen möglich, als auch eine Bewegung der Person P. Ein solcher Vorgang wird im Folgenden anhand der 5 und 6 beschrieben.
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Von der Kante des Betts BED wird die Person P zunächst wie beschrieben aufgerichtet und dann im Folgenden, gezogen und gehalten durch die Brustauflage THO und in der Bewegung geeignet geführt durch das Kniepolster KNE, zunächst in eine seitwärtige Sitzposition gemäß 5 gebracht, bei der der Patient auf dem Sitz SEA sitzt und sich mit ihren Armen oder ihrem Oberkörper auf der Brustauflage THO abstützen kann. Der Sitz SEA wird dabei aktiv und passgenau an die Kante des Betts BED geschoben, so dass die Person einfach auf die fahrbare Vorrichtung hinüber gezogen werden kann.
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Die Person P muss dabei nicht um die Hochachse neu orientiert werden, sondern kann auf kürzestem Weg von Bett, Stuhl oder Toilette in die fahrbare Vorrichtung positioniert werden. Durch eine hochklappende Rücklehne BCK – vgl. 7 – kann die Person P auch traditionell sitzen.
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Der Vorteil dieser fahrbaren Vorrichtung liegt in einer Kombination der eigentlichen Vorrichtung SPP zum Aufrichten mit der Funktion des Fahrens. Dabei wird die Bewegung des Aufstehens ebenso durch das Fahren unterstützt, wie auch Lagerung im Fahrzeug durch die gleichen Funktionseinheiten, also Sitz SEA mit Rückenlehne BCK, sowie Kniepolster KNE, unterstützt werden, die auch das Aufstehen unterstützen.
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Weiter lässt sich die fahrbare Vorrichtung auch so verwenden, dass das Stehen und eigenständige Gehen der Person P unterstützt werden, vgl. 8. In 8 ist die Brustauflage THO so positioniert, dass sich eine auf dem Fahrgestell CHA – nicht dargestellte – stehende Person auf der Brustauflage THO mit ihren Händen oder Unterarmen abstützen kann, während die fahrbare Vorrichtung an eine andere Position gerollt wird. Die übrigen Funktionseinheiten BCK, SEA, KNE sind mittels Ihrer zugeordneten Arme TSC in eine Position gebracht, welche einen maximalen Platz zur Positionierung der auf der fahrbaren Vorrichtung stehenden Person schaffen.
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In dieser stehenden Lage der Person können diese auch andere Pflegehandlungen wie z. B. Waschen oder An- und Auskleiden durch die fahrbare Vorrichtung unterstützt werden.
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Für einige Tätigkeiten, z. B. Essen, ist eine sitzende Haltung allerdings zumindest gewohnter, wenn nicht auch natürlicher und angenehmer als die vorwärts angelehnte Haltung. Zur Einnahme einer sitzenden Stellung wird für die fahrbare Vorrichtung eine Konstellation entsprechend 7 gewählt, bei der die Rückenlehne BCK hochgeklappt und die Brustauflage THO in eine abseitige Lage positioniert sind.
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Weitere Ausführungsbeispiele für die Ausgestaltung der fahrbaren Vorrichtung werden im Folgenden angesprochen.
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Gemäß einer ersten Weiterbildung ist eine wasserfeste Ausführung der fahrbaren Vorrichtung vorgesehen, die eine Verwendung in einer Dusche gestattet.
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Gemäß einer nächsten, bereits angesprochenen Weiterbildung ist eine autonome Bewegung der fahrbaren Vorrichtung vorgesehen, die eine selbstständige und/oder gesteuerte Bewegung gestattet. Die fahrbare Vorrichtung folgt im Fall einer autonomen Bewegungsführung beispielsweise automatisch einer Pflegekraft.
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Gemäß einer nächsten Weiterbildung sind weitere Funktionseinheiten vorgesehen, die die Person P oder der Pflegekraft bei weiteren Pflegehandlungen, z. B. Umkleiden, unterstützen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009004889 U1 [0003]