DE102010041035A1 - Farberhalt durch reduktionsmittelhaltige Konditioniermittel - Google Patents

Farberhalt durch reduktionsmittelhaltige Konditioniermittel Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Anmeldung betrifft Mehrkomponentenverpackungseinheiten (Kit-of-Parts) zur Farbveränderung menschlicher Haare, umfassend mehrere getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, wobei ein Container (A) eine Farbveränderungszubereitung (I) enthält und ein Container (B) eine Konditionierzubereitung (II) enthält, die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens 0,5 Gew.-% eines Reduktionsmittels enthält.

Description

  • Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind Mehrkomponentenverpackungseinheiten zur schonenden Farbveränderung von menschlichen Haaren. Weiterhin werden mehrstufige Verfahren zur Anwendung dieser Mehrkomponentenverpackungseinheiten in der Farbveränderung von menschlichen Haaren beschrieben.
  • Das Färben von Haaren ist seit jeher der Wunsch vieler Verbraucher, da dadurch einerseits durch Abdeckung von ergrauten Haarpartien ein verjüngtes Erscheinungsbild und andererseits durch modische Färbungen eine individuelle Typ-Veränderung ermöglicht wird. Durch Aufhellung kann eine vielfach erwünschte Blondierung der Haare erreicht werden.
  • Zur Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere für keratinhaltige Fasern wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die Farbveränderung diverse Systeme.
  • Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten Oxidationsfarbstoffvorprodukte, unterteilt in sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln untereinander die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich in der Regel durch lang anhaltende Färbeergebnisse aus.
  • Für temporäre Färbungen werden üblicherweise Färbe- oder Tönungsmittel verwendet, die als färbende Komponente sogenannte direktziehende Farbstoffe enthalten. Hierbei handelt es sich um Farbstoffmoleküle, die direkt auf das Substrat aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Diese beiden Färbesysteme können zur Erzielung spezifischer Nuancen auch miteinander kombiniert werden.
  • Schließlich lassen sich insbesondere natürliche Farbtöne durch Luftoxidation von sogenannten natürlichen Farbstoffvorläufern auf Basis von Indol-Derivaten erzielen.
  • Die in Blondiermitteln enthaltenen Oxidationsmittel sind in der Lage, durch die oxidative Zerstörung des haareigenen Farbstoffes Melanin die Haarfaser aufzuhellen. Für einen moderaten Blondiereffekt genügt der Einsatz von Wasserstoffperoxid – gegebenenfalls unter Einsatz von Ammoniak oder anderen Alkalisierungsmitteln – als Oxidationsmittel allein, für das Erzielen eines stärkeren Blondiereffektes wird üblicherweise eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Peroxodisulfatsalzen und/oder Peroxomonosulfatsalzen eingesetzt.
  • Insbesondere Färbesysteme mit Farbstoffvorprodukten sind jedoch hinsichtlich ihrer Echtheitseigenschaften, insbesondere gegenüber Wettereinflüssen, Haarwäschen oder weiteren Einflüssen, wie Schweiß oder Schwimmbadwasser, verbesserungswürdig. Insbesondere eine gleichbleibende, aber merkliche Abnahme der Färbung durch mehrere, wiederholte Haarwäschen nach der Färbebehandlung ist dabei unerwünscht, da sich das zunächst durch die Färbung erzielte Resultat im Laufe der Zeit verändert.
  • Mit oxidativen Farbveränderungen geht weiterhin nahezu unweigerlich eine Schädigung des Haares einher, da die übrigen Strukturbestandteile des Haares oxidativ geschädigt werden. Dieser Schädigungseffekt wird durch das zumeist alkalische Reaktionsmedium weiter verstärkt. Je nach Ausprägung des Schädigungsgrades reicht dieser von rauem, sprödem und schwieriger auskämmbarem Haar über eine verminderte Widerstandsfähigkeit und Reißfestigkeit des Haares bis hin zu Haarbruch. Üblicherweise wird dieser Schädigung durch den Einsatz von Nachbehandlungsmitteln, insbesondere Konditioniermitteln, entgegengewirkt. Eine solche Konditionierung vermag das Haar aber in der Regel nicht vollständig auf den Vorbehandlungszustand zurück zu versetzen. Demzufolge besteht auch weiterhin Bedarf an wirksamen Nachbehandlungsmitteln.
  • Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neuartige Methoden zur Farbveränderung von Haaren bereitzustellen, welche Färbungen zulassen, die in ihrer Echtheit, insbesondere ihrer Waschbeständigkeit den üblichen auf dem Markt befindlichen Mitteln überlegen sind. Außerdem soll die oxidativen Farbveränderung möglichst zu keiner oder nur einer verringerten Haarschädigung führen.
  • Im Rahmen der Untersuchungen zur genannten Aufgabe wurde nun überraschend gefunden, dass eine Farbveränderungsprozess, an den sich eine reduktive Nachbehandlung anschließt, zu deutlich verbesserten Echtheitseigenschaften bei oxidativen Färbungen und verringerten Schädigungen der Haare, insbesondere der Faserstruktur, bei oxidativen Farbveränderungsbehandlungen im Allgemeinen führen.
  • Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Färbung menschlicher Haare, welche mehrere getrennt voneinander konfektionierte Komponentenumfasst, und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • a) ein Container (A) eine Farbveränderungszubereitung (I) enthält, die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens eine farbverändernde Komponente enthält, und
    • b) ein Container (B) eine Konditionierzubereitung (II) enthält, die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II), eines Reduktionsmittels enthält.
  • Die Mehrkomponentenverpackungseinheit kann im Wesentlichen auf menschlichen Haaren angewendet werden. Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel in erster Linie zur Farbveränderung von keratinhaltigen Fasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf keratinischen Fasern allgemein oder anderen Gebieten, wie der Farbveränderung von weiteren Fasermaterialien nichts entgegen. Unter keratinhaltigen bzw. keratinischen Fasern werden erfindungsgemäß Pelze, Wolle, Federn, jedoch insbesondere menschliche Haare verstanden.
  • Eine Mehrkomponentenverpackungseinheit umfasst mehrere Einzelkomponenten, die getrennt voneinander konfektioniert sind, sowie eine gemeinsame Verpackung für diese Komponenten, wie zum Beispiel eine Faltschachtel. Darin werden die Komponenten jeweils getrennt in verschiedenen Containern bereitgestellt. Unter Container wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Umhüllung verstanden, die in Form einer gegebenenfalls wieder-verschließbaren Flasche, einer Tube, einer Dose, eines Tütchens, eines Sachets oder einer ähnlichen Umhüllung vorliegt. Dem Umhüllungsmaterial sind erfindungsgemäß keine Grenzen gesetzt. Bevorzugt handelt es sich jedoch dabei um Umhüllungen aus Glas oder Kunststoff.
  • Darüber hinaus kann die Verpackungseinheit Applikationshilfen, wie Kämme, Bürsten oder Pinsel, persönliche Schutzkleidung, insbesondere Ein-Weg-Handschuhe, sowie eine Gebrauchsanleitung umfassen.
  • Unter einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine flüssige oder feste Zubereitung zu verstehen, welche geeignet ist, die Wirkstoffe unter den Lagerbedingungen zu stabilisieren. Der kosmetische Träger ist dabei bevorzugt wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke der Haarbehandlung sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind.
  • Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente. Unter alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung Zusammensetzungen, enthaltend mindestens 50 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Komponenten können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise 4-Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1,2-Propylenglykol, n-Propanol, n-Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono-n-butylether, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel.
  • Die Farbveränderungszubereitung (I) des erfindungsgemäßen Kits enthält als wesentlichen Inhaltsstoff mindestens mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt und/oder mindestens einen direktziehenden Farbstoff und/oder mindestens einen natürlichen Farbstoffvorläufer und/oder mindestens einen Bleichaktivator.
  • Im Rahmen einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen (I) mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt.
  • Bevorzugt ist dabei eine Kombination aus mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp.
  • Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Phenylendiaminderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Besonders bevorzugte p-Phenylendiamine (1,4-Diaminobenzole) sind ausgewählt aus p-Phenylendiamin (1,4-Diaminobenzol), p-Toluylendiamin (1,4-Diamino-2-methylbenzol), 2-Chlor-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin und N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen.
  • Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, die mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen substituiert sind. Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten sind insbesondere N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol und Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan und deren physiologisch verträglichen Salze.
  • Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Aminophenolderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Bevorzugte p-Aminophenole sind insbesondere p-Aminophenol (4-Aminophenol), N-Methyl-p-aminophenol, und 4-Amino-3-methylphenol sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
  • Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol und seinen Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-5-methylphenol und dessen physiologisch verträglichen Salzen.
  • Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen Entwicklerkomponenten, wie beispielsweise den Pyridin-, Pyrimidin-, Pyrazol-, Pyrazolo-Pyrimidin-Derivaten und ihren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte Pyrimidin-Derivate sind insbesondere 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin und 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin und deren physiologisch verträglichen Salze. Ein bevorzugtes Pyrazol-Derivat ist 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-pyrazol und dessen physiologisch verträglichen Salze.
  • Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenolderivate verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich insbesondere 1-Naphthol, 1,5- und 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1-Acetoxy-2-methoxynaphthalin, Resorcin, 4-Chlor-resorcin und 2-Amino-3-hydroxypyridin und deren physiologisch verträglichen Salze.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Kupplerkomponenten sind
    • (A) m-Aminophenol und dessen Derivate wie beispielsweise 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol und 2,4-Dichlor-3-aminophenol,
    • (B) o-Aminophenol und dessen Derivate, beispielsweise 2-Amino-5-ethylphenol,
    • (C) m-Diaminobenzol und dessen Derivate, wie beispielsweise 2,4-Diaminophenoxyethanol, 1,3-Bis-(2',4'-diaminophenoxy)-propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2,6-Bis-(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol und 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
    • (D) o-Diaminobenzol und dessen Derivate,
    • (E) Di- beziehungsweise Trihydroxybenzolderivate wie beispielsweise Resorcin, 2-Methylresorcin und 1,2,4-Trihydroxybenzol,
    • (F) Pyridinderivate wie beispielsweise 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin und 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,
    • (G) Naphthalinderivate wie beispielsweise 1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 1,5- und 2,7-Dihydroxynaphthalin,
    • (H) Morpholinderivate wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin,
    • (I) Chinoxalinderivate,
    • (J) Pyrazolderivate wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
    • (K) Indolderivate wie beispielsweise 6-Hydroxyindol,
    • (L) Pyrimidinderivate oder
    • (M) Methylendioxybenzolderivate wie beispielsweise 1-(2'-Hydroxyethyl)-amino-3,4-methylendioxybenzol
    sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
  • Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten sind 1-Naphthol, 1,5- und 2,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, Resorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Methylresorcin und 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin und deren physiologisch verträglichen Salze.
  • Die erfindungsgemäße Farbveränderungszubereitung (I) enthält gegebenenfalls sowohl die Entwicklerkomponenten als auch die Kupplerkomponenten bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen ihr Gesamtgewicht. Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen in etwa molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuss einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so dass Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von 1:0,5 bis 1:3, insbesondere 1:1 bis 1:2, enthalten sein können.
  • In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen (I) mindestens eine Vorstufe eines naturanalogen Farbstoffs. Als Vorstufen naturanaloger Farbstoffe werden bevorzugt solche Indole und Indoline eingesetzt, die mindestens eine Hydroxy- oder Aminogruppe, bevorzugt als Substituent am Sechsring, aufweisen. Besonders bevorzugte Derivate des Indolins sind 5,6-Dihydroxyindolin, 2,3-Dioxoindolin (Isatin) und deren physiologisch verträglichen Salze. Ein besonders bevorzugtes Derivat des Indols ist 5,6-Dihydroxyindol und dessen physiologisch verträglichen Salze.
  • Die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen (I) enthalten gegebenenfalls die Indol- oder Indolin-Derivate vorzugsweise in einer Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf ihr Gesamtgewicht.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen (I) mindestens einen direktziehenden Farbstoff. Direktziehende Farbstoffe können in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt werden. Die direktziehenden Farbstoffe sind vorzugsweise ausgewählt aus Nitrophenylendiaminen, Nitroaminophenolen, Azofarbstoffen, Anthrachinonen, Indophenolen und deren physiologisch verträglichen Salzen.
  • Als anionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere 2,4-Dinitro-1-naphthol-7-sulfonsäure-dinatriumsalz (C. I. 10,316; Acid Yellow 1; Food Yellow No. 1), 2-(Indan-1,3-dion-2-yl)chinolin-x,x-sulfonsäure (Gemisch aus Mono- und Disulfonsäure) (C. I. 47,005; D & C Yellow No. 10; Food Yellow No. 13; Acid Yellow 3, Yellow 10), 5-Hydroxy-1-(4-sulfophenyl)-4-[(4-sulfophenyl)azo]pyrazol-3-carbonsäure-trinatriumsalz (C. I. 19,140; Food Yellow No. 4; Acid Yellow 23), 3-[(4-Phenylamino)phenyl]azobezolsulfonsäuresäure-natriumsalz (C. I. 13,065; Ki406; Acid Yellow 36), 4-[(2-Hydroxynaphth-1-yl)azo]-benzolsulfonsäure-natriumsalz (C. I. 15,510; Acid Orange 7), 6-Hydroxy-5-[(4-sulfonaphth-1-yl)azo]-2,4-naphthalin-disulfonsäure-trinatriumsalz (C. I. 16,255; Ponceau 4R; Acid Red 18), 8-Amino-1-hydroxy-2-(phenylazo)-3,6-naphthalin-disulfonsäure-dinatriumsalz (C. I. 17,200; Acid Red 33; Red 33), N-[6-(Diethylamino)-9-(2,4-disulfophenyl)-3H-xanthen-3-yliden]-N-ethylethanammonium-hydroxid, inneres Salz, Natriumsalz (C. I. 45,100; Acid Red 52), 2',4',5',7'-Tetrabrom-4,5,6,7-tetrachlor-3',6'-dihydroxyspiro[isobenzofuran-1(3H),9'[9H]xanthen]-3-on-dinatriumsalz (C. I. 45,410; Acid Red 92), 3-Hydroxy-4-[(4-methyl-2-sulfonphenyl)azo]-2-naphthalincarbonsäure-calciumsalz (C. I. 15,850:1; Pigment Red 57:1), 1,4-Bis[(2-sulfo-4-methylphenyl)amino]-9,10-anthrachinon-dinatriumsalz (C. I. 61,570; Acid Green 25), Bis[4-(dimethylamino)phenyl]-(3,7-disulfo-2-hydroxynaphth-1-yl)carbenium-inneres Salz, Natriumsalz (C. I. 44,090; Food Green No. 4; Acid Green 50), N-[4-[(2,4-Disulfophenyl)[4-[ethyl(phenylmethyl)amino)phenyl]methylen]-2,5-cyclohexadien-1-yliden]-N-ethylbenzolmethanaminium-hydroxid, inneres Salz, Natriumsalz (C. I. 42,080; Acid Blue 7), (2-Sulfophenyl)di[4-(ethyl((4-sulfophenyl)methyl)amino)phenyl]-carbenium-dinatriumsalz Betain (C. I.42,090; Acid Blue 9; FD & C Blue No. 1), 1-Amino-4-(cyclohexylamino)-9,10-anthrachinon-2-sulfonsäure-natriumsalz (C. I. 62045; Acid Blue 62), 1-Hydroxy-4-[(4-methyl-2-sulfophenyl)amino]-9,10-anthrachinon-natriumsalz (C. I. 60,730; D & C Violett No. 2; Acid Violet 43), 5-Amino-4-hydroxy-6-[(4-nitrophenyl)-azo]-3-(phenylazo)-2,7-naphthalin-disulfonsäure-dinatriumsalz (C. I. 20,470; Acid Black 1), 3-Hydroxy-4-[(2-hydroxynaphth-1-yl)azo]-7-nitro-1-naphthalin-sulfonsäure-chromkomplex (3:2) (C. I. 15,711; Acid Black 52) und 3',3'',4,5,5',5'',6,7-Octabromphenolsulfonphthalein (Tetrabromphenolblau).
  • Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1, Acid Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1, Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1, Acid Black 52 und Tetrabromphenolblau bekannten Verbindungen.
  • Als kationische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere Di[4-(diethylamino)phenyl][4-(ethylamino)naphthyl]carbenium-chlorid (C. I. 42,595; Basic Blue 7), Di[4-(dimethylamino)phenyl][4-(phenylamino)naphthyl]carbenium-chlorid (C. I. 44,045; Basic Blue 26), 8-Amino-2-brom-5-hydroxy-4-imino-6-[(3-(trimethylammonio)phenyl)amino]-1(4H)-naphthalinon-chlorid (C. I. 56,059; Basic Blue No. 99), Tri(4-amino-3-methylphenyl)carbenium-chlorid (C. I. 42,520; Basic Violet 2), Di(4-aminophenyl)(4-amino-3-methylphenyl)carbenium-chlorid (C. I. 42,510 Basic Violet 14), 1-[(4-Aminophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphthol-chlorid (C. I. 12,250; Basic Brown 16), 1-[(4-Amino-3-nitrophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphthol-chlorid (C. I. 12,251; Basic Brown 17), 3-[(4-Amino-2,5-dimethoxyphenyl)azo]-N,N,N-trimethylbenzolaminium-chlorid (C. I. 12,605, Basic Orange 69), 2-[((4-Dimethylamino)phenyl)azo]-1,3-dimethyl-1H-imidazolium-chlorid (Basic Red 51), 2-Hydroxy-1-[(2-methoxyphenyl)azo]-7-(trimethylammonio)naphthalin-chlorid (C. I. 12,245; Basic Red 76), 2-[4-Aminophenyl]azo]-1,3-dimethyl-1H-Imidazolium-chlorid (Basic Orange 31), 3-Methyl-1-phenyl-4-[(3-(trimethylammonio)phenyl)azo]pyrazol-5-on-chlorid (C. I. 12,7.19; Basic Yellow 57), 1-Methyl-4-((methylphenylhydrazono)methyl)pyridinium-methylsulfat (Basic Yellow 87), 1-(2-Morpholiniumpropylamino)-4-hydroxy-9,10-anthrachinon-methylsulfat, 4-Formyl-1-methylquinolonium-p-toluensulfonat und direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist.
  • Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarbstoffe.
  • Geeignete blaue Nitrofarbstoffe sind insbesondere 1,4-Bis[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Violet BS), 1-(2-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-4-(di(2-hydroxyethyl)amino]-benzol (HC Blue 2), 4-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-1-[(2-methoxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Blue 11), 4-[Ethyl-(2-hydroxyethyl)-amino]-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid (HC Blue 12), 1-(2-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-4-N-ethyl-N-(2-hydroxyethyl)aminobenzol (HC Blue 15), 1-Amino-3-methyl-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-6-nitrobenzol (HC Violet 1), 1-(3-Hydroxypropylamino)-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Violet 2).
  • Geeignete rote Nitrofarbstoffe sind insbesondere 1-Amino-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 7), 2-Amino-4,6-dinitrophenol (Pikraminsäure) und deren Salze, 1,4-Diamino-2-nitrobenzol (C. I. 76,070), 4-Amino-2-nitro-diphenylamin (HC Red 1), 1-Amino-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid (HC Red 13), 1-Amino-4-[(2-hydroxyethyl)-amino]-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 3), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitrotoluol, 4-Amino-3-nitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)-amino]-3-nitrophenol, 4-[(2-Nitrophenyl)amino]phenol (HC Orange 1), 1-[(2-Aminoethyl)amino]-4-(2-hydroxyethoxy)-2-nitrobenzol (HC Orange 2), 1-Amino-5-chlor-4-[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 10), 5-Chlor-1,4-[di(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 11), 2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,6-dinitrophenol und deren Salze, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol, 2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol, 4-[(3-Hydroxypropyl)amino]-3-nitrophenol (HC Red BN), 1,2,3,4-Tetrahydro-6-nitrochinoxalin, 6-Hydroxy-5-((2-methoxy-5-methyl-4-sulfophenyl)azo)-2-naphthalensulfonsäure (Curry Red).
  • Geeignete gelbe Nitrofarbstoffe sind insbesondere 1,2-Diamino-4-nitrobenzol (C. I. 76,020), 1-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Yellow 2), 1-(2-Hydroxyethoxy)-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow 4), 1-Amino-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow 5), 4-[(2,3-Dihydroxypropyl)-amino]-3-nitro-1-trifluormethyl-benzol (HC Yellow 6), 2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-1-methoxy-5-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1-(2-Hydroxyethoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol, 2,3-(Dihydroxypropoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol, 3-[(2-Aminoethyl)amino]-1-methoxy-4-nitrobenzol-hydrochlorid (HC Yellow 9), 1-Chlor-2,4-bis[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow 10), 2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-5-nitrophenol (HC Yellow 11), 1-[(2'-Ureidoethyl)amino]-4-nitrobenzol, 1-Amino-4-[(2-aminoethyl)amino]-5-methyl-2-nitrobenzol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1-Chlor-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-3-nitrobenzol (HC Yellow 12), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-trifluormethyl-benzol (HC Yellow 13).
  • Geeignete Chinonfarbstoffe sind insbesondere 1-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methylamino-9,10-anthrachinon (C. I. 61,505, Disperse Blue 3), Mischungen aus 1,4-bis[(2-hydroxyethyl)amino]anthra-9,10-quinon mit 1-[(2-hydroxyethyl)amino]-4-[(3-hydroxypropyl)amino]anthra-9,10-quinon und 1,4-bis[(3-hydroxypropyl)amino]anthra-9,10-quinone (Disperse Blue 377), 1,4-Diamino-9,10-anthrachinon (C. I. 61,100, Disperse Violet 1), 1-Amino-4-(methylamino)-9,10-anthrachinon (C. I. 61,105, Disperse Violet 4, Solvent Violet No. 12), 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon (Lawsone, C. I. 75,480, Natural Orange 6), 1,4-bis[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-9,10-anthracenedion (HC Blue 14).
  • Geeignete neutrale Azofarbstoffe sind insbesondere 1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methyl-4-[(4-nitrophenyl)azo]benzol (C. I. 11,210, Disperse Red 17), 1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-4-[(4-nitrophenyl)azo]benzol (Disperse Black 9), 4-[(4-Aminophenyl)azo]-1-[di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methylbenzol (HC Yellow 7), 2,6-Diamino-3-[(pyridin-3-yl)azo]pyridin, 4-[(4-Nitrophenyl)azo]anilin (C. I. 11,005; Disperse Orange 3).
  • Weiterhin können die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen (I) auch in der Natur vorkommende Farbstoffe wie beispielsweise Indigo (Indigoferia tinctoria), Henna rot (Lawsonia inermis), Henna neutral oder Henna schwarz. Weitere bevorzugte natürliche Farbstoffe sind beispielsweise in Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu und Alkannawurzel enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen (I) enthalten gegebenenfalls die direktziehenden Farbstoffe bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen auf ihr Gesamtgewicht.
  • In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen (I) mindestens einen Bleichaktivator. Als zusätzliche Bleichaktivatoren können im Rahmen dieser Erfindung Peroxoverbindungen, weiterhin Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren und/oder substituierte Perbenzoesäure ergeben, Kohlensäurederivate, Alkylcarbonate, -carbamate, Silylcarbonate und -carbamate sowie kationische Heterocyclen eingesetzt werden.
  • Vorzugsweise ist der Bleichaktivator ausgewählt aus Ammoniumperoxodisulfat, Alkalimetallperoxodisulfaten, Ammoniumperoxomonosulfat, Alkalimetallhydrogenperoxomonosulfaten, Alkalimetallperoxodiphosphaten und Erdalkalimetallperoxiden. Besonders bevorzugte Bleichaktivatoren sind Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat, Natriumperoxodisulfat, Kaliumhydrogenperoxomonosulfat, Kaliumperoxodiphosphat, Magnesiumperoxid und Bariumperoxid.
  • Erfindungsgemäß besonders bevorzugt als Bleichaktivatoren sind anorganische Salze, ausgewählt aus Peroxomonosulfaten und/oder Peroxodisulfaten. Weiterhin hat es sich bei den Arbeiten zur vorliegenden Erfindung als besonders bevorzugt erwiesen, wenn die Farbveränderungszubereitungen (I) mindestens zwei verschiedene Peroxodisulfate enthalten. Bevorzugte Peroxodisulfatsalze sind dabei Kombinationen aus Ammoniumperoxodisulfat und Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat. Eine weitere Ausführungsform dieses Erfindungsgegenstands ist daher dadurch gekennzeichnet, dass die Farbveränderungszubereitung (I) mindestens ein anorganisches Persulfat- oder Peroxodisulfat-Salz, insbesondere Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat, enthält. Die Peroxoverbindungen sind in einer Menge von 0,1 bis 85 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 0,5 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Farbveränderungszubereitung (I), enthalten. Der Einsatz von Persulfatsalzen bzw. Peroxodisulfatsalzen erfolgt in der Regel in Form eines gegebenenfalls entstaubten Pulvers, einer Paste oder eines in Form gepressten Formkörpers.
  • Die Farbveränderungszubereitungen (I) können anstelle und/oder zusätzlich zu den festen Peroxoverbindungen einen weiteren Bleichkraftaktivator enthalten.
  • Als Bleichkraftaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Bevorzugt sind Tetraacetylethylendiamin (TAED), 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. i-NOBS), Phthalsäureanhydrid, Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
  • Als Bleichaktivator vom Typ der Kohlensäurederivate können erfindungsgemäß bevorzugt Carbonatsalze bzw. Hydrogencarbonatsalze eingesetzt werden. Diese sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe der Ammonium-, Alkalimetall- (insbesondere Natrium- und Kalium-) sowie Erdalkalimetall- (insbesondere Magnesium- und Calcium-), -carbonatsalze bzw. -hydrogencarbonatsalze. Besonders bevorzugte Carbonat- bzw. Hydrogencarbonatsalze sind Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat.
  • In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform kann in der der Farbveränderungszubereitung (I) als Bleichkraftaktivator mindestens ein kationisches Pyridinium-Derivat enthalten sein. Bevorzugte Verbindungen sind 4-Acyl-Pyridinium-Derivate, 2-Acylpyridinium-Derivate und 3,4-Dihydroisochinolinium-Derivate. Insbesondere bevorzugt sind dabei 2-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat und 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat sowie N-Methyl-3,4-dihydroisochinolinium-p-toluolsulfonat.
  • Die neben oder anstelle von Peroxoverbindungen eingesetzten Bleichaktivatoren sind bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Farbveränderungszubereitung, enthalten.
  • Für die Farbveränderungszubereitungen (I) kann es bevorzugt sein, wenn der Zubereitung kurz vor der Anwendung eine oxidationsmittelhaltige Zubereitung zugegeben wird. Insbesondere im Fall von Färbezubereitungen (I), die mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt und/oder mindestens einen Bleichaktivator enthalten, kann dies bevorzugt sein.
  • Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Mehrkomponentenverpackungseinheit in einen weiteren Container (C) zusätzlich mindestens eine Oxidationsmittelzubereitung (III), enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens ein Oxidationsmittel, umfasst.
  • Die Oxidationsmittelzubereitung (III) enthält als Oxidationsmittel bevorzugt Wasserstoffperoxid. Bevorzugt wird Wasserstoffperoxid selbst als wässrige Lösung verwendet. Wasserstoffperoxid kann aber auch in Form einer festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, wie Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidinon n H2O2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melaminperoxid, eingesetzt werden.
  • Wasserstoffperoxid ist in der Oxidationsmittelzubereitung (III) bevorzugt zu 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu 1 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt zu 4,5 bis 9 Gew.-%, jeweils berechnet auf 100%iges Wasserstoffperoxid und bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthalten.
  • Es ist bevorzugt, die Farbveränderungszubereitung (I) und die Oxidationsmittelzubereitung (III) erst unmittelbar vor der Anwendung zu vereinigen und die Anwendungsmischung anschließend zeitnah, möglichst innerhalb weniger Minuten auf das zu behandelnde Haar aufzutragen.
  • Bevorzugt werden Farbveränderungszubereitung (I) und Oxidationsmittelzubereitung (III) in Gewichtsverhältnis von 3:1 bis 1:3 miteinander zum anwendungsbereiten Färbemittel vermischt.
  • Oxidative Färbeprozesse auf Keratinfasern laufen üblicherweise im alkalischen Milieu ab. Um die Keratinfasern und auch die Haut so weit wie möglich zu schonen, ist die Einstellung eines zu hohen pH-Wertes jedoch nicht wünschenswert. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22°C gemessen wurden.
  • Andererseits kann es aus Stabilitätsgründen sinnvoll sein, bestimmte Inhaltstoffe bei einem neutralen oder schwach sauren pH-Wert zu lagern und erst zum Zeitpunkt der Anwendung einem alkalischen Milieu auszusetzen. Zu diesen Inhaltstoffen gehört Wasserstoffperoxid. Folglich besitzt die Oxidationsmittelzubereitung (III) bevorzugt einen schwach sauren pH-Wert von 3 bis 6.
  • Um eine gute Färbeleistung zu gewährleisten, besitzen die Farbveränderungszubereitungen (I) bevorzugt einen alkalischen pH-Wert, bevorzugt einen alkalischen pH-Wert von 8 bis 12, insbesondere von 9 bis 11,5 und besonders bevorzugt von 9,5 bis 11.
  • Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Farbveränderungszubereitung (I) mindestens ein Alkalisierungsmittel enthält. Das Alkalisierungsmittel ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol, Triethanolamin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid.
  • Der Anteil an Alkalisierungsmittel in der Farbveränderungszubereitung (I) ist bevorzugt ausreichend, um das anwendungsbereite Färbemittel aus Farbveränderungszubereitung (I) und Oxidationsmittelzubereitung (III) auf einen bevorzugt einen alkalischen pH-Wert von 8 bis 12, insbesondere von 9 bis 11,5 und besonders bevorzugt von 9,5 bis 11, einzustellen.
  • Zur verbesserten Vermischbarkeit der Zubereitungen (I) und (III) sowie besseren Anwendungseigenschaften der resultierenden Färbemittel enthält insbesondere die Zubereitung (I) und/oder gegebenenfalls (III) bevorzugt eine grenzflächenaktive Verbindung, insbesondere ein Tensid. Dabei sind anionische, nichtionische, zwitterionische und amphotere Tenside besonders geeignet.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Farbveränderungszubereitung (I) zusätzlich mindestens ein anionisches, nichtionisches, zwitterionisches und/oder amphoteres Tensid enthält.
  • Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie beispielsweise eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen), Alkylethercarbonsäuren, Acylsarcoside, Acyltauride, Acylisethionate, Sulfobernsteinsäuremono-, -dialkylester und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester, lineare Alkansulfonate, lineare α-Olefinsulfonate, Alkylsulfate und Alkylethersulfate sowie Alkyl- und/oder Alkenylphosphate. Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Alkylethercarbonsäuren mit jeweils 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül. Beispiele solcher Tenside sind die Verbindungen mit den INCI-Bezeichnungen Sodium Laureth Sulfate, Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Myreth Sulfate oder Sodium Laureth Carboxylate.
  • Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-, Sulfonat- oder Sulfat-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
  • Unter amphoteren Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-C24-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte amphotere Tenside sind N-Kokosalkylaminopropionat, Kokosacylaminoethylaminopropionat und C12-C18-Acylsarcosin.
  • Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise Anlagerungsprodukte von 4 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole, an Fettsäuren und an Alkylphenole, jeweils mit 8 bis 20 C-Atomen in der Alkylgruppe, ethoxylierte Mono-, Di- und Triglyceride, wie beispielsweise Glycerinmonolaurat + 20 Ethylenoxid, und Glycerinmonostearat + 20 Ethylenoxid, Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate (TWEEN 20, TWEEN 21, TWEEN 60, TWEEN 61, TWEEN 81), Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine, sowie Alkylpolyglycoside. Als nichtionische Tenside eignen sich insbesondere C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an gesättigte oder ungesättigte lineare Fettalkohole mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol.
  • Die anionischen, nichtionischen, zwitterionischen oder amphoteren Tenside werden in Mengen von 0,1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Färbezubereitung (I), eingesetzt.
  • Die Konditionierzubereitung (II) der Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands enthält mindestens 0,5 Gew.-% eines Reduktionsmittels, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II).
  • Als Reduktionsmittel eignen sich hierbei physiologisch verträgliche organische und anorganische Reduktionsmittel. Bevorzugt sind hierbei organische Thiol-Verbindungen sowie anorganische Schwefel-Salze.
  • Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, die dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierzubereitung (II) als Reduktionsmittel eine organische Thiol-Verbindung und/oder ein anorganisches Schwefel-Salz enthält.
  • Es ist bevorzugt, wenn die organische Thiol-Verbindung der Konditionierzubereitung (II) noch mindestens eine weitere funktionelle Gruppe, ausgewählt aus einer Aminogruppe, einer Hydroxygruppe oder einer Carbonsäuregruppe besitzt. Besitzt die Thiol-Verbindung zusätzlich eine Carbonsäuregruppe, ist dies ganz besonders bevorzugt.
  • Die organische Thiol-Verbindung kann dabei als ungeladene Verbindung eingesetzt werden. Sofern die Thiol-Verbindung protonierbare oder deprotonierbare Struktureinheiten enthält, ist ebenso möglich, diese als physiologisch verträgliches Salz oder, sofern möglich, als zwitterionisches inneres Salz einzusetzen.
  • Insbesondere Carbonsäuregruppen-haltige Thiol-Verbindungen liegen bevorzugt in Form der entsprechenden Carboxylat-Verbindung vor. Als Carboxylatgruppe wird eine deprotonierte Carbonsäuregruppe bezeichnet, welche nach Abspaltung des aciden Protons negativ geladen ist. Zur Neutralisierung der negativen Ladung und zum Gesamtladungsausgleich muss ein positiv geladenes Gegenion vorliegen. Begünstigt ist es, wenn es sich bei dem positiven Gegenion um ein Alkalimetallkation, insbesondere Natrium (Na+) oder Kalium (K+), ein Ammoniumion (NH4 +) oder ein positiv geladenes organisches Ammoniumion (z. B. HO-CH2-CH2-NH3 +) handelt.
  • Beispielhafte und besonders geeignete Thiol-Verbindungen der Konditionierzubereitung (II) sind Cystein, Cystein Hydrochlorid, Thioglykolsäure, Ammoniumthioglykolat, Ethanolamin Thioglykolat und Thiomilchsäure.
  • Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Konditionierzubereitung (II) als Reduktionsmittel mindestens eine Verbindung enthält, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird aus Cystein, Thio-Glykolsäure, Thio-Milchsäure und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen.
  • Physiologisch verträgliche Salze sind dabei die bereits genannten Deprotonierungsprodukte von Carbonsäuren, aber auch kationische Verbindungen, bei denen insbesondere Amin-Gruppen in der Thiol-Verbindung mittels geeigneter Säuren, insbesondere Mineralsäuren wie Salzsäure, Bromwasserstoff oder Schwefelsäure, organischen Säuren, wie Citronensäure, Weinsäure oder Essigsäure, oder organischen Sulfonsäuren, wie p-Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure oder Methansulfonsäure, in die entsprechenden Protonierungsprodukte überführt werden.
  • Besonders bevorzugt als organische Thiol-Verbindung sind Thio-Milchsäure und/oder deren kosmetisch verträglichen Salze.
  • Als Reduktionsmittel der Konditionierzubereitung (II) kann weiterhin ein anorganisches Schwefel-Salz eingesetzt werden. Unter einem Schwefel-Salz ist erfindungsgemäß ein Salz zu verstehen, welches wenigstens ein Schwefel-Atom in ihrer Summenformel enthält. Als Reduktionsmittel geeignete Schwefel-Salze sind insbesondere Sulfide (S2–), Sulfite (SO3 2–), Dithionite (S2O4 2–) und Thiosulfate (S2O3 2–), bevorzugt mit Ammonium-, Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Kationen zum Ladungsausgleich. Bevorzugt sind hierbei Ammonium- und Natrium-Salze.
  • Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Konditionierzubereitung (II) als Reduktionsmittel mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus Natriumsulfid, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat und/oder Natriumdithionit, enthält.
  • Besonders bevorzugt als anorganisches Schwefel-Salz ist Natriumdithionit.
  • Bevorzugt enthält die Konditionierzubereitung (II) das oder die Reduktionsmittel in einem Gewichtsanteil von 0,5 bis 25 Gew.-%, bevorzugt von 0,7 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1,0 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II).
  • Die Konditionierzubereitung enthält bevorzugt weitere Zusatzstoffe, die zur Konditionierung und Verbesserung des Pflegezustands der Haare geeignet sind.
  • Hierzu zählen kationische insbesondere kationische Tenside. Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierzubereitung (I) mindestens ein kationisches Tensid enthält.
  • Geeignete kationische Tenside sind beispielsweise quaternisierte Fettsäureester von Aminoalkanolen und quaternisierte Fettsäureamide von Diaminoalkanen. Beispiele für derartige Tenside sind die Handelsprodukte Schercoquat BAS, Lexquat AMG-BEO, Akypoquat 131 oder Incroquat Behenyl HE.
  • Weiterhin geeignete kationische Tenside sind beispielsweise Esterquats, wie die Produkte Armocare VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammonium-chlorid, sowie Dehyquart F-75, Dehyquart C-4046, Dehyquart L80, Dehyquart F-30, Dehyquart AU-35, Rewoquat WE18, Rewoquat WE38 DPG und Stepantex VS 90 sind Beispiele für solche Esterquats.
  • Weitere erfindungsgemäß geeignete kationische Tenside sind Monoalkyltrimethylammoniumsalze, wie beispielsweise für Verbindungen Cetyltrimethylammoniumchlorid, Cetyltrimethylammoniumbromid, Cetyltrimethylammoniummethosulfat, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Behenyltrimethylammoniumchlorid, Behenyltrimethylammoniumbromid und Behenyltrimethylammoniummethosulfat und Dialkyldimethylammoninumsalze, wie beispielsweise Distearyldimethylammoniumchlorid
  • Weitere erfindungsgemäß geeignete kationische Tenside sind quaternisierbare oder kationische Alkylamidoamine. Zu den quaternisierbaren Alkylaminen zählen Witcamine 100 (INCI-Bezeichnung: Cocamidopropyl Dimethylamine), Incromine BB (INCI-Bezeichnung: Behenamidopropyl Dimethylamine), Mackine 401 (INCI-Bezeichnung: Isostearylamidopropyl Dimethylamine) und andere Mackine-Typen sowie Adogen S18V (INCI-Bezeichnung: Stearylamidopropyl Dimethylamine), zu den geeigneten permanent kationischen Aminoaminen zählen Rewoquat RTM 50 (INCI-Bezeichnung: Ricinoleamidopropyltrimonium Methosulfate), Empigen CSC (INCI-Bezeichnung: Cocamidopropyltrimonium Chlorid), Swanol Lanoquat DES-50 (INCI-Bezeichnung: Quatemium-33), Rewoquat UTM 50 (Undecyleneamidopropyltrimonium Methosulfate).
  • Schließlich sind auch kationische Imidazolin-Verbindungen als erfindungsgemäß kationisches Tensid geeignet. Hierzu zählen beispielsweise die Verbindungen mit den INCI-Bezeichnungen Quaternium-91 oder Quaternium-87.
  • Das Anion der aller zuvor beschriebenen kationischen Verbindungen ist ausgewählt aus den physiologisch verträglichen Anionen. Beispielhaft hierfür seien die Halogenidionen, Fluorid, Chlorid, Bromid, Sulfat der allgemeinen Formel RSO3 , worin R die Bedeutung von gesättigtem oder ungesättigtem Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen hat, oder anionische Reste organischer Säuren wie Maleat, Fumarat, Oxalat, Tartrat, Citrat, Lactat oder Acetat, genannt.
  • Die zuvor genannten kationischen Tenside können einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden, wobei Mengen zwischen 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 7,5 Gew.-% enthalten. Die allerbesten Ergebnisse werden dabei mit Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Konditionierzubreitung (II), erhalten.
  • Weiterhin enthält die Konditionierzubereitung in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform mindestens ein Silicon.
  • Bevorzugte Silicone sind dabei ausgewählt aus der Gruppe der Dimethicone und/oder der Gruppe der Cyclomethicone und/oder der Gruppe der Dimethiconole und/oder der Gruppe der aminofunktionellen Silikone. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen neben den ausgewählten Silikonen keine Cyclomethicone.
  • Beispiele für geeignete Dimethicone sind die Handelsprodukte mit den Bezeichnungen Dow Corning 1664. Geeignete Dimethiconole sind beispielsweise die Handelsprodukte Dow Corning 1-1254 Fluid, Dow Corning 2-9023 Fluid, Dow Corning 2-9026 Fluid, Abil OSW, Dow Corning 1401 Fluid, Dow Corning 1403 Fluid, Dow Corning 1501 Fluid, Dow Corning 1784 HVF Emulsion, Dow Corning 9546 Silicone Elastomer Blend, SM555, SM2725, SM2765, SM2785, Wacker-Belsil CM 1000, Wacker-Belsil CM 3092, Wacker-Belsil CM 5040, Wacker-Belsil DM 3096, Wacker-Belsil DM 3112 VP, Wacker-Belsil DM 8005 VP, Wacker-Belsil DM 60081 VP. Beispiele für erfindungsgemäß geeignete aminofunktionelle Silikone sind kationische Silikonöle, wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Dow Corning 929 Emulsion, DC 2-2078, DC 5-7113, SM-2059 und SLM-55067, sowie Trimethylsilylamodimethicone, wie beispielsweise Q2-7224. Weitere erfindungsgemäß geeignete aminofunktionelle Silikone sind Amodimethicone, wie beispielsweise Bis(C13-C15-Alkoxy) PG Amodimethicone (Handelsprodukt DC 8500) und Trideceth-9 PG-Amodimethicone (Handelsprodukt Silcare Silicone SEA). Weitere geeignete aminofunktionelle Silikone sind beispielsweise die Handelsprodukte SilSense Q Plus, Dow Corning 5-7113 (Silicone Quaternium-16), Dow Corning 5-7070 (Silicone Quaternium-16/Glycidoxy Dimethicone Crosspolymer), Silquat Polyether Fatty Quats Typ Siltech AD (Silicone Quaternium-8), Silquat AC und Silquat D208, Silikonen vom Typ des SilCare Silicone SEA sowie Abilquat T-60 (Silicone Quaternium-22) und Abil Quat 3270, 3272 und 3474 (Quaternium-80).
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Konditionierzubereitungen (II) sind dadurch gekennzeichnet, dass sie, bezogen auf ihr Gewicht, 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-% Silikon(e) enthalten.
  • Weiterhin können die erfindungsgemäßen Konditionierzubereitungen (II) mindestens ein Esteröl enthalten. Bevorzugte Esteröle sind Isopropylmyristat (Rilanit IPM), Isononansäure-C15-C18-alkylester (Cetiol SN), 2-Ethylhexylpalmitat (Cegesoft 24), Stearinsäure-2-ethylhexylester (Cetiol 868), Cetyloleat, Glycerintricaprylat, Kokosfettalkohol-caprinat/-caprylat (Cetiol LC), n-Butylstearat, Oleylerucat (Cetiol J 600), Isopropylpalmitat (Rilanit IPP), Oleyl Oleate (Cetiol), Laurinsäurehexylester (Cetiol A), Di-n-butyladipat (Cetiol B), Myristylmyristat (Cetiol MM), Cetearyl Isononanoate (Cetiol SN), Ölsäuredecylester (Cetiol V). Geeignet sind ebenfalls Esteröle, die mit Etyhlenoxid, Propylenoxid oder Mischungen aus Ethylenoxid und Propylenoxid alkoxyliert sein, wie beispielsweise PPG-3 Benzyl Ether Myristate (Crodamol STS). Weitere geeignete Esteröle sind Dicarbonsäureester wie Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)adipat, Di-(2-ethylhexyl)succinat und Di-isotridecyloxalat sowie Diolester wie Ethylenglykol-dioleat, Ethylenglykol-di-isotridecanoat, Propylenglykol-di(2-ethylhexanoat), Propylenglykol-di-isostearat, Propylenglykol-di-pelargonat, Butandiol-di-isostearat, Neopentylglykoldicaprylat. Ebenfalls als Esteröl geeignet sind symmetrische, unsymmetrische oder cyclische Ester der Kohlensäure mit Fettalkoholen, beispielsweise Glycerincarbonat oder Dicaprylylcarbonat (Cetiol CC) und Trifettsäureester von gesättigten und/oder ungesättigten linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit Glycerin, sowie Fettsäurepartialglyceride, wie Monoglyceride, Diglyceride und deren technische Gemische.
  • Die Esteröle werden in den erfindungsgemäßen Konditionierzubereitungen (II) in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 10,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 7,5 Gew.-%, höchst bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-% verwendet.
  • Als weiterer besonders vorteilhafter Inhaltsstoff ist mindestens eine kationisch geladene polymere Verbindung in der Konditionierzubereitung (II) enthalten. Unter kationischen Polymeren sind Polymere zu verstehen, welche in der Haupt- und/oder Seitenkette eine Gruppe aufweisen, welche ”temporär” oder ”permanent” kationisch vorliegt.
  • Geeignete Polymere mit quaternären Amingruppen sind beispielsweise die im CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary unter den Bezeichnungen Polyquaternium beschriebenen Polymere, wie Methylvinylimidazoliumchlorid/Vinylpyrrolidinon Copolymer (Polyquaternium-16), quaternisiertes Vinylpyrrolidinon/Dimethylaminoethylmethacrylat Copolymer (Polyquaternium-11; Handelsbezeichnungen Gafquat 755 N und 734). Ebenfalls geeignet sind Copolymere aus Vinylpyrrolidinon und Imidazoliminmethochlorid (Luviquat HM 550) und Vinylpyrrolidinon/Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid Copolymere (Gafquat HS 100). Gleichfalls geeignet sind Homopolymere, wie Poly(methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid) (INCI-Bezeichnung Polyquaternium-37) mit den Handelsnamen Rheocare CTH, Synthalen CR, Salcare SC 95 und Salcare SC 96.
  • Weitere bevorzugte kationische Polymere sind kationische Alkylpolyglycoside, kationisierter Honig, beispielsweise das Handelsprodukt Honeyquat 50, polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure, wie beispielsweise Merquat100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Merquat 550 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer), Vinylpyrrolidinon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, wie beispielsweise Luviquat FC 370, FC 905 und HM 552, quaternierter Polyvinylalkohol, Vinylpyrrolidinon-Vinylcaprolactam-Acrylat-Terpolymere, wie beispielsweise Aquaflex SF 40, sowie die unter den Bezeichnungen Polyquaternium-2, Polyquaternium-17, Polyquaternium-18 und Polyquaternium-27 bekannten Polymeren mit quartären Stickstoffatomen in der Polymerhauptkette,
  • Weitere geeignete kationische Polymere können von natürlichen Polymeren abgeleitet sein, insbesondere kationische Derivate von Polysacchariden, beispielsweise kationische Derivate von Cellulose, Stärke oder Guar. Geeignet sind weiterhin Chitosan und Chitosanderivate.
  • Beispiele für kationische Cellulosen sind die Polymere mit den Handelsnamen Polymer JR 400 (INCI-Bezeichnung Polyquaternium-10), Polymer LM-200 (INCI-Bezeichnung Polyquaternium-24), Celquat H 100 und Celquat L 200 (Polyquaternium-4) sowie SoftCAT SX 400 X, SL 5, SL 100 und SK-MH (Polyquaternium-67).
  • Geeignete kationische Guarderivate werden beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Jaguar, N-Hance, Cosmedia Guar und AquaCat (INCI-Bezeichnung Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride) vertrieben.
  • Ein weiteres besonders geeignetes kationisches natürliches Polymer ist Chitosan, gegebenenfalls auch dessen quaternierte, alkylierte und/oder hydroxyalkylierte Derivate. Beispiele für geeignete Handelsprodukte sind Flonac oder Kytamer PC sowie Hydagen CMF, Hydagen HCMF und Chitolam NB/101.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte kationische Polymere sind kationische Cellulose-Derivate, Chitosan und dessen Derivate, insbesondere die Handelsprodukte PolymerJR 400, Hydagen HCMF und Kytamer PC, kationische Guar-Derivate sowie kationische Honig-Derivate, insbesondere das Handelsprodukt Honeyquat 50. Die besonders bevorzugten kationischen polymeren Verbindungen sind Polyquaternium-37, Polyquaternium-10, Polyquaternium-11 und Polyquaternium-16.
  • Weiterhin können kationisierte Proteinhydrolysate als kationische Polymere erfindungsgemäß eingesetzt werden, wobei das zugrunde liegende Proteinhydrolysat vom Tier, beispielsweise aus Collagen, Milch oder Keratin, von der Pflanze, beispielsweise aus Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln, Soja oder Mandeln, von marinen Lebensformen, beispielsweise aus Fischcollagen oder Algen, oder biotechnologisch gewonnenen Proteinhydrolysaten, stammen kann. Bevorzugt sind solche kationischen Proteinhydrolysate, deren zugrunde liegender Proteinanteil ein Molekulargewicht von 100 bis zu 25000 Dalton, bevorzugt 250 bis 5000 Dalton aufweist.
  • Die kationischen Polymere sind in den Konditionierzubereitungen (II) bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 3,0 Gew.-% und besonders bevorzugt in einer Menge von 0,05 bis 3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Konditionierzubereitung, enthalten.
  • Ebenso können die Konditionierzubereitungen (II) amphotere Polymere enthalten. Beispiele für amphotere Polymere sind Terpolymere aus Dimethyldiallylammoniumchlorid, Natriumacrylat und Acrylamid (Polyquaternium-39, Handelsnamen Merquat Plus 3300 und Merquat Plus 3330), Copolymerisate aus Diallyl-dimethylammoniumchlorid und Acrylsäure (INCI-Bezeichnung Polyquaternium-22), wie beispielsweise die Handelsprodukte Merquat 280 oder Merquat 281.
  • Die amphoteren Polymere sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Gewichtsanteilen von 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.
  • Weiterhin können zusätzlich in der Konditionierzubereitung kosmetische Öle verwendet werden. Bevorzugt weisen diese Ölkörper einen Schmelzpunkt kleiner als 50°C, besonders bevorzugt kleiner als 40°C und besonders bevorzugt kleiner als 30°C auf.
  • Geeignete Öle sind beispielsweise pflanzliche Öle, wie Amaranthsamenöl, Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Borretschsamenöl, Camelinaöl, Distelöl, Erdnussöl, Granatapfelkernöl, Grapefruitsamenöl, Hanföl, Haselnussöl, Holundersamenöl, Johannesbeersamenöl, Jojobaöl, Kakaobutter, die flüssigen Anteile des Kokosöls, Leinöl, Macadamianussöl, Maiskeimöl, Mandelöl, Marulaöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Orangenöl, Palmöl, Pfirsichkernöl, Rapsöl, Reisöl, Sanddornfruchtfleischöl, Sanddornkernöl, Sesamöl, Sheabutter, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Weizenkeimöl oder Wildrosenöl, weiterhin andere Triglyceridöle wie die flüssigen Anteile des Rindertalgs sowie synthetische Triglyceridöle, weiterhin flüssige Paraffinöle, Isoparaffinöle und synthetische Kohlenwasserstoffe sowie Di-n-alkylether mit insgesamt zwischen 12 bis 36 C-Atomen, insbesondere 12 bis 24 C-Atomen, wie beispielsweise Di-n-octylether (Handelsprodukt Cetiol OE), Di-n-decylether, Di-n-nonylether, Di-n-undecylether, Di-n-dodecylether, n-Hexyl-n-octylether, n-Octyl-n-decylether, n-Decyl-n-undecylether, n-Undecyl-n-dodecylether, n-Hexyl-n-Undecylether, Di-tert-butylether, Di-iso-pentylether, Di-3-ethyldecylether, tert.-Butyl-n-octylether, iso-Pentyl-n-octylether und 2-Methyl-pentyl-n-octylether.
  • Die Einsatzmenge der natürlichen und synthetischen kosmetischen Ölkörper in den erfindungsgemäß verwendeten Konditionierzubereitungen (II) beträgt bevorzugt 0,1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, bevorzugt 0,1 bis 20 Gew.-%, und insbesondere 0,1 bis 15 Gew.-%.
  • In vielen Fällen enthalten die Konditioniermittel mindestens eine oberflächenaktive Substanz, wobei prinzipiell sowohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische oberflächenaktive Substanzen geeignet sind. Diese Verbindungen wurden bereits in Zusammenhang mit den Färbezubereitungen (I) erläutert.
  • Weiterhin bevorzugte erfindungsgemäße Konditionierzubereitungen (II) des ersten Erfindungsgegenstands enthalten mindestens ein Kohlenhydrat, einen Zuckeralkohol oder Zucker. Hierbei sind insbesondere Monosaccharide, Disaccharide, Trisaccharide und Oligosaccharide, Aminodesoxyzucker, Desoxyzucker und Thiozucker vorteilhaft. Beispielhaft erwähnt seien Sorbit, Inosit, Mannit, Tetrite, Pentite, Hexite, Threit, Erythrit, Adonit, Arabit, Xylit, Dulcit, Erythrose, Threose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Glucose, Galactose, Mannose, Allose, Altrose, Gulose, Idose, Talose, Fructose, Sorbose, Psicose, Tegatose, Desoxyribose, Glucosamin, Galaktosamin, Rhamnose, Digitoxose, Thioglucose, Saccharose, Trehalose, Lactose, Maltose, Cellobiose, Melibiose, Gestiobiose, Rutinose, Raffinose sowie Cellotriose. Unabhängig vom Typ des eingesetzten Kohlenhydrates sind erfindungsgemäße Zusammensetzungen bevorzugt, die, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 3,5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 2,5 Gew.-% an Kohlenhydraten enthalten.
  • Bevorzugte erfindungsgemäße Konditionierzubereitungen (II) des ersten Erfindungsgegenstands enthalten weiterhin Vitamine, Provitamine oder Vitaminvorstufen in den Zusammensetzungen. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen aus den Gruppen A, B, E, F und H. Vitamin B, und Biotin sind ganz besonders bevorzugt.
  • Die Konditionierzubereitungen (II), liegen bevorzugt in flüssiger oder pastöser Form, jeweils bevorzugt auf wässriger Basis, vor. Der pH-Wert dieser Formulierung kann auf einen Wert von pH 2 bis pH 11 eingestellt sein.
  • Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei Raumtemperatur (ca. 22°C) gemessen wurden. Zur Einstellung des pH-Werts sind dem Fachmann gängige Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel geläufig. Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel werden typischerweise gewählt aus Ammoniak, anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere Alkanolaminen, Aminen und basische Aminosäuren. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind Genuss-Säuren, wie Milchsäure, Zitronensäure, Essigsäure, Apfelsäure oder Weinsäure, verdünnte Mineralsäuren und deren in Wasser sauer reagierenden Salze sowie organische Phosphon- oder Sulfonsäuren. Zur Stabilisierung des pH-Werts können weiterhin entsprechende pH-Puffersysteme zugesetzt werden.
  • Im Rahmen einer Ausführungsform ist es besonders bevorzugt, wenn die Konditionierzubereitungen (II) einen neutralen bis sauren pH-Wert von pH 2 bis 7, insbesondere von pH 2,5 bis 6 besitzen.
  • Die Komponenten (I), (II) sowie gegebenenfalls (III) der Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands können weitere kosmetische Wirk- und Hilfsstoffe enthalten.
  • Die anwendungsbereiten Zubereitungen besitzen bevorzugt eine Viskosität, die es ermöglicht, dass das Mittel sich einerseits gut auftragen lässt und andererseits über ein solches Fließverhalten verfügt, dass es für das Mittel eine ausreichend lange Einwirkzeit am Wirkort garantiert.
  • So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Komponenten mindestens ein Verdickungsmittel zur Einstellung der Viskosität der Zubereitungen enthalten. Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen Einschränkungen. Es können sowohl organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen.
  • Geeignete zusätzliche Verdickungsmittel sind
    • – nichtionische, synthetische Polymere, wie beispielsweise Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon, Polyethylenglykole und Polysiloxane;
    • – anionische, synthetische Polymere, wie beispielsweise Polyacrylsäuren oder vernetzte Polyacrylsäuren;
    • – kationische, synthetische Polymere, wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallylammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino-ethylmethacrylat-Vinylpyrrolidinon-Copolymere, Vinylpyrrolidinon-Imidazolinium-methochlorid-Copolymere und quaternierter Polyvinylalkohol;
    • – natürlich vorkommende Verdickungsmittel, wie nichtionische Guargums, Skleroglucangums oder Xanthangums, Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi, Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, sowie Cellulosederivate, wie beispielsweise Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen;
    • – nichtionische, vollsynthetische Polymere, wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon; sowie
    • – anorganische Verdickungsmittel, insbesondere Schichtsilikate wie beispielsweise Bentonit, besonders Smektite, wie Montmorillonit oder Hectorit.
  • Ferner können die erfindungemäßen kosmetischen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise
    • – natürliche oder synthetische Wachse, wie feste Paraffine oder Isoparaffine, Carnaubawachse, Bienenwachse, Candelillawachse, Ozokerite, Ceresin, Sonnenblumenwachs, Fruchtwachse wie beispielsweise Apfelwachs oder Citruswachs, Microwachse aus PE- oder PP,
    • – Purin und Purin-Derivate, wie Purin, Adenin, Guanin, Harnsäure, Hypoxanthin, 6-Purinthiol, 6-Thioguanin, Xanthin, Coffein, Theobromin oder Theophyllin,
    • – Carnitin und Carnitin-Derivate, wie Carnitin, Carnitintartrat, Carnitin Magnesiumcitrat, Acetylcamitin, Betalaine, 1,1-Dimethyl-Prolin, Cholin, Cholinchlorid, Cholinbitartrat, Cholindihydrogencitrat und N,N,N-trimethylglycin,
    • – Taurin und Taurin-Derovate, insbesondere 2-Aminoethansulfonsäure sowie N-Monomethyltaurin, N,N-Dimethyltaurin, Taurinlysylat, Taurintartrat, Taurinornithat, Lysyltaurin, Ornithyltaurin, Taurocholsäure und Hypotaurin,
    • – Proteinhydrolysate, insbesondere tierische Proteinhydrolysate, wie beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milcheiweiß-Proteinhydrolysate, pflanzliche Proteinhydrolysate, wie beispielsweise Soja-, Mandel-, Erbsen-, Moringa-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysate, und maritime Proteinhydrolysate, wie beispielsweise Kollagenhydrolysate von Fischen oder Algen sowie Proteinhydrolysate von Muscheln bzw. Perlenhydrolysate,
    • – Pflanzenextrakte, wie beispielsweise Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Henna, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuss, Mango, Aprikose, Acai-Beere, Cranberry, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Baldrian, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng, Kaffee, Kakao, Moringa, Ingwerwurzel, ayurvedische Pflanzenextrakte und Echinacea,
    • – Fettalkohole, insbesondere gesättigte, ein- oder mehrfach ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte Fettalkohole mit C6-C30-, bevorzugt C10-C22- und ganz besonders bevorzugt C12-C22-Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Oleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Linoleylalkohol, und Behenylalkohol, sowie Guerbetalkohole,
    • – Fettsäuren, wie 2-Ethylhexansäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen,
    • – Biochinone, insbesondere Ubichinone und Coenzym Q-10,
    • – UV–Lichtschutzfilter mit einer Wirkung im Bereich des UV-A, UV-B und UV-C Lichtes sowohl als wasserlösliche als auch öllösliche Filter,
    • – Celluloseether, wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose, wie sie beispielsweise unter den Warenzeichen Culminal und Benecel (AQUALON) und Natrosol-Typen (Hercules) vertrieben werden.
    • – Stärke und deren Derivate, insbesondere Stärkeether, beispielsweise Structure XL (National Starch) oder Structure ZEA, multifunktionelle, salztolerante Stärken;
    • – direktziehende Farbstoffe,
    • – Strukturanten wie Maleinsäure und Milchsäure,
    • – Quellmittel wie Harnstoff, Allantoin, Carbonate oder Hydantoin,
    • – Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
    • – Farbstoffe zum Anfärben des Mittels,
    • – Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
    • – Komplexbildner wie EDTA, HEDP, EDDS, NTA, β-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren,
    • – Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere
    • – Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
    • – Pigmente,
    • – Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel,
    • – Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft,
    • – Antioxidantien,
    • – Parfümöle, Duftstoffe und Riechstoffe.
  • Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten, eingesetzt.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, enthaltend drei getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • i) die erste Farbveränderungszubereitung (I) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens Oxidationsfarbstoffvorprodukt und mindestens ein Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Ammoniak, Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol, Triethanolamin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, enthält,
    • ii) die zweite Oxidationszubereitung (III) einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium Wasserstoffperoxid in einem Anteil von 0,01 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (III) enthält, und
    • iii) die Konditionierzubereitung (II) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens ein Reduktionsmittel, ausgewählt aus Thio-Milchsäure, Thio-Glykolsäure, Cystein und/oder deren kosmetisch verträglichen Salze und/oder ausgewählt aus Natriumsulfid, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat und/oder Natriumdithionit, enthält.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, enthaltend drei getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • i) die erste Farbveränderungszubereitung (I) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens Oxidationsfarbstoffvorprodukt und mindestens ein Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Ammoniak, Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol, Triethanolamin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, enthält,
    • ii) die zweite Oxidationszubereitung (III) einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium Wasserstoffperoxid in einem Anteil von 0,01 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (III) enthält, und
    • iii) die Konditionierzubereitung (II) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens ein Reduktionsmittel, ausgewählt aus Thio-Milchsäure, Thio-Glykolsäure, Cystein und/oder deren kosmetisch verträglichen Salze, enthält.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, enthaltend drei getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • i) die erste Farbveränderungszubereitung (I) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens Oxidationsfarbstoffvorprodukt und mindestens ein Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Ammoniak, Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol, Triethanolamin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, enthält,
    • ii) die zweite Oxidationszubereitung (III) einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium Wasserstoffperoxid in einem Anteil von 0,01 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (III) enthält, und
    • iii) die Konditionierzubereitung (II) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens ein Reduktionsmittel, ausgewählt aus Natriumsulfid, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat und/oder Natriumdithionit, enthält.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, enthaltend drei getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • i) die erste Farbveränderungszubereitung (I) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens Oxidationsfarbstoffvorprodukt und mindestens ein Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Ammoniak, Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol, Triethanolamin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, enthält,
    • ii) die zweite Oxidationszubereitung (III) einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium Wasserstoffperoxid in einem Anteil von 0,01 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (III) enthält, und
    • iii) die Konditionierzubereitung (II) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens ein Reduktionsmittel, ausgewählt aus Thio-Milchsäure und/oder deren kosmetisch verträglichen Salze enthält.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, enthaltend drei getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • i) die erste Farbveränderungszubereitung (I) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens Oxidationsfarbstoffvorprodukt und mindestens ein Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Ammoniak, Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol, Triethanolamin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, enthält,
    • ii) die zweite Oxidationszubereitung (III) einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium Wasserstoffperoxid in einem Anteil von 0,01 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (III) enthält, und
    • ii) die Konditionierzubereitung (II) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium als Reduktionsmittel mindestens Ammoniumthiolactat enthält.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, enthaltend drei getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • i) die erste Farbveränderungszubereitung (I) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium mindestens Oxidationsfarbstoffvorprodukt und mindestens ein Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Ammoniak, Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol, Triethanolamin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, enthält,
    • ii) die zweite Oxidationszubereitung (III) einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium Wasserstoffperoxid in einem Anteil von 0,01 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (III) enthält, und
    • iii) die Konditionierzubereitung (II) in einem kosmetisch akzeptablen Trägermedium als Reduktionsmittel mindestens Natriumdithionit enthält.
  • Die Komponenten der Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands werden zur Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere zur Verringerung der Haarschädigung und zur Verbesserung des Farberhalts, einzeln und nacheinander aufgetragen. Sofern Mehrkomponentenverpackungseinheit eine Oxidationszubereitung (III) umfasst, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn zunächst die Farbveränderungszubereitung (I) mit der Oxidationsmittelzubereitung (III) unmittelbar vor der Anwendung zu einem anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel vermischt wird und diese auf das zu färbende Haar aufgetragen wird. Nach beendeter Farbveränderung wird dann die Konditionierzubereitung (II) aufgetragen.
  • Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Färbung von menschlichen Haaren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
    in einem ersten Schritt eine Farbveränderungszubereitung (I) einer Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands auf das Haar aufgetragen wird,
    für eine Einwirkzeit von 10 bis 45 min auf dem Haar belassen wird und anschließend mit Wasser ausgewaschen wird, und
    in einem zweiten Schritt eine Konditionierzubereitung (II) einer Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands auf das Haar aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit von 1 bis 25 min auf dem Haar belassen wird und anschließend mit Wasser ausgewaschen wird.
  • Während der Einwirkzeit der Mittel auf der Faser kann es vorteilhaft sein, den Aufhellvorgang durch Wärmezufuhr zu unterstützen. Eine Einwirkphase bei Raumtemperatur ist ebenfalls erfindungsgemäß. Insbesondere liegt die Temperatur während der Einwirkzeit zwischen 20°C und 40°C, insbesondere zwischen 25°C und 38°C. Die Mittel ergeben bereits bei physiologisch verträglichen Temperaturen von unter 45°C gute Behandlungsergebnisse.
  • Nach Ende der Einwirkzeit werden verbleibende Zubereitungen mit einer wässrigen Zubereitung, insbesondere mit Wasser selbst oder einem tensidhaltigen Reinigungsmittel, aus dem Haar gespült. Als Reinigungsmittel kann dabei insbesondere ein handelsübliches Shampoo dienen, wobei insbesondere dann auf das Reinigungsmittel verzichtet werden kann und der Ausspülvorgang mit Leitungswasser erfolgen kann, wenn die Anwendungszubereitung ein stark tensidhaltiges Trägermedium besitzt.
  • Eine weitere Ausführungsform des zweiten Erfindungsgegenstands ist ein Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
    zunächst eine Farbveränderungszubereitung (I) und eine Oxidationszubereitung einer Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands zu einem anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel vermischt wird und dieses Färbemittel auf das Haar aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit von 10 bis 45 min auf dem Haar belassen wird und anschließend mit Wasser ausgewaschen wird, und
    in einem zweiten Schritt eine Konditionierzubereitung (II) einer Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands auf das Haar aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit von 1 bis 25 min auf dem Haar belassen wird und anschließend mit Wasser ausgewaschen wird.
  • Zwischen der Anwendung der Farbveränderungszubereitung (I) bzw. des anwendungsbereiten Färbemittels und dem Aufbringen der Konditionierzubereitung (II) kann ein Zeitraum von wenigen Minuten bis zu einigen Stunden liegen, bevorzugt erfolgen die Verfahrensschritte aber direkt hintereinander bzw. direkt nach Beendigung des Ausspülvorgangs der Farbveränderungszubereitung bzw. des Färbemittels.
  • Bevorzugt ist dabei jeweils ein Verfahren, bei dem die Farbveränderungszubereitung (I) für 10 bis 45 min, bevorzugt für 10 bis 30 min, auf den Haaren belassen wird. Bevorzugt ist dabei weiterhin ein Verfahren, bei dem die Haare mit der der Konditionierzubereitung (II) für 1 bis 25, bevorzugt für 5 bis 20 min, behandelt werden.
  • Die bevorzugten Ausführungsformen des ersten Erfindungsgegenstands gelten mutatis mutandis auch für den zweiten Erfindungsgegenstand.
  • Ein dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische Verwendung einer Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands zur Verringerung der Haarschädigung bei der Farbveränderung menschlicher Haare.
  • Ein vierter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische Verwendung einer Mehrkomponentenverpackungseinheit des ersten Erfindungsgegenstands zur Verbesserung der Waschbeständigkeit von Färbungen menschlicher Haare.
  • Die Ausführungsformen des ersten und zweiten Erfindungsgegenstands gelten mutatis mutandis für die Verwendung des dritten Erfindungsgegenstands.
  • BEISPIELE
  • 1. Formulierungen (soweit nicht anders angegeben entsprechen die Mengenangaben Gewichtsanteilen)
  • 1.1 Herstellung der Färbezubereitung (I) (Tabelle 1)
    Rohstoff Gew.-%
    Lanette D 9,00
    Lorol C12-18 3,00
    Texapon NSO 7,00
    Plantapon LGC Sorb 5,00
    Eumulgin B1 0,50
    Eumulgin B2 0,50
    Isostearinsäure 2,0
    Myristinsäure 0,50
    Kaliumhydroxid, 50 Gew.-%, wässrig 1,20
    5-Amino-2-methylphenol 0,033
    1,2-Propandiol 0,55
    2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol 0,11
    p-Toluylendiaminsulfat 0,125
    2-Methylresorcin 0,481
    2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin 0,66
    4-Amino-3-methylphenol 0,16
    2,4,5,6-Tetraaminopyrimidinsulfat 2,748
    Resorcin 0,214
    Natriumsulfit 0,50
    Ascorbinsäure 0,40
    Ammoniumsulfat 0,20
    Natriumsilikat 0,50
    Turpinal 0,20
    Ammoniak, 25 Gew.-%, wässrig 8,90
    Wasser Ad 100
    1.2 Herstellung der Oxidationsmittelzubereitung (III) (Tabelle 2)
    Rohstoff Gew.-%
    Ammoniak, 25 Gew.-%, wässrig 0,62
    Dipicolinsäure 0,10
    Dinatriumpyrophosphat 0,03
    Turpinal SL 1,50
    Texapon NSO 2,00
    Dow Corning DB 110 A (nichtionische Silikonemulsion) 0,07
    Aculyn 33A 12,00
    Wasserstoffperoxid, 50 Gew.-%, wässrig 22,40
    Wasser ad 100
    1.3 Herstellung von Konditionierzubereitungen (II) Grundlage (Tabelle 3)
    Rohstoff Gew.-%
    Isopropylmyristat 1,00
    Cutina GMS-V 0,80
    Dehyquart F 75 1,00
    Cetearyl Alcohol 5,10
    Cremophor A25 0,60
    Polyquaternium-7 1,00
    Citronensäure, Monohydrat 0,55
    Methylparaben 0,20
    Stearamidopropyldimethylamine 0,80
    Phenoxyethanol, rein 0,40
    Wasser Ad 100
    Eingesetzte Handelsprodukte:
    Lanette D INCI-Bezeichnung: Cetearyl Alcohol (Cognis)
    Lorol C12-18 INCI-Bezeichnung: Coconut Alcohol (Cognis)
    Plantapon LGC Sorb Aktivsubstanzgehalt ca. 28–34%; INCI-Bezeichnung: Lauryl Glucose Carboxylate (15–25%), Lauryl Glucoside (10–20%), Aqua (Cognis)
    Eumulgin B1 INCI-Bezeichnung: Ceteareth-12 (Cognis)
    Eumulgin B2 INCI-Bezeichnung: Ceteareth-20 (Cognis)
    Aculyn 33A ca. 28% Festkörper in Wasser; INCI-Bezeichnung: Acrylates Copolymer (Rohm & Haas)
    Texapon NSO ca. 27,5% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate (Cognis)
    Turpinal SL ca. 58–61% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Etidronic Acid, Aqua (Solutia)
    Cutina GMS-V INCI-Bezeichnung: Glyceryl Stearate (Cognis)
    Dehyquart F 75 Aktivsubstanzgehalt ca. 68%; INCI-Bezeichnung: Distearoylethylhydroxyethylmonium Methosulfate, Cetearyl Alcohol (Cognis)
    Cremophor A25 INCI-Bezeichnung: Ceteareth-25 (BASF)
    Konditionierzubereitungen (II) (Tabelle 4)
    IIa IIb IIc IId IIe IIf IIg IIh IIi (Vergleich)
    Grundlage (Tabelle 3) 90 90 90 90 90 90 90 90 90
    Ammoniumthiolactat, 70%, wässrig 10 5 2 1
    Natriumdithionit 10 5 2 1
    Wasser, vollentsalzt 5 8 9 5 8 9 10
  • 2. Anwendung
  • 2.1 Anwendungsbeispiel 1 – Waschbeständigkeit
  • Färbezubereitung (I) und Oxidationszubereitung (III) wurden zu gleichen Gewichtsanteilen zu einem anwendungsbereiten Färbemittel vermischt. Für den Färbeprozess wurde auf Haarsträhnen (weiß, Euronaturhaar Weiß (Kerling ENHw)) von ca. 0,7 g Gewicht jeweils die 4-fache Menge dieser Anwendungsmischung appliziert. Nachdem einer Einwirkzeit von 30 min bei 32°C wurden die Strähnen mit Wasser ausgewaschen und mit einem Handtuch getrocknet.
  • Unmittelbar anschließend wurden die gefärbten Strähnen mit jeweils ca. 10 ml der Konditionierzubereitungen IIa bis IIi behandelt. Nach einer Einwirkzeit von 10 Minuten bei 32°C wurden die Strähnen mit Wasser ausgespült und mit einem Handtuch getrocknet.
  • Die Strähnen wurden anschließend typischen Haarwäschen mit einem handelsüblichen Shampoo unterzogen.
  • Jede Haarsträhne wurde nach dem Färbevorgang mit anschließender Nachbehandlung sowie nach 6 Haarwäschen farbmetrisch mit einem Farbmessgerät der Firma Datacolor, Typ Spectraflash 450 vermessen. Als Maß für die Färbeleistung der jeweiligen Rezeptur wurde der ΔE-Wert gemäß folgender Formel herangezogen: ΔE = √(ΔL)² + (Δa)² + (Δb)² wobei ΔL, Δa und Δb für die Differenz der L-, a- bzw. b-Werte zwischen unbehandelten und unbehandelten Haar stehen
  • Für jede Rezeptur und jeden Haartyp erfolgte eine Doppelbestimmung, aus den Einzelwerten wurde jeweils der Mittelwert gebildet.
  • Der ΔΔE-Wert gibt jeweils den Abstand zwischen den ΔE-Werten vor und nach den Haarwäschen. Er ist demnach ein Maß für die Waschbeständigkeit der Färbung. Je kleiner der ΔΔE-Wert ist, desto höher ist die Waschbeständigkeit
  • Folgende Ergebnisse wurden erhalten (Tabelle 5):
    Anzahl der Wäschen L-Wert a-Wert b-Wert ΔE-Wert ΔΔE-Wert
    unbehandelt - 70,32 2,28 18,68
    IIa 0 28,88 26,93 16,03 48,29
    IIa 6 32,78 28,54 18,43 43,44 4,85
    IIb 0 29,31 26,62 15,32 47,81
    IIb 6 33,27 28,4 17,52 42,94 4,87
    IIc 0 25,72 22,09 11,69 49,30
    IIc 6 30,89 26,84 16,51 40,78 8,52
    IId 0 25,96 24,28 12,70 49,88
    IId 6 30,35 28,35 17,16 42,41 7,47
    IIe 0 37,53 27,05 22,78 41,30
    IIe 6 40,85 26,21 21,33 37,58 3,72
    IIf 0 33,5 28,4 20,95 45,20
    IIf 6 38,44 27,3 20,64 40,13 5,07
    IIg 0 29,7 26,63 16,82 47,40
    IIg 6 33,44 28,26 18,76 42,88 4,52
    IIh 0 27,74 23,54 13,36 47,89
    IIh 6 32,01 26,95 17,09 41,27 6,62
    IIi (Vergleich) 0 24,08 19,99 10,52 50,18
    IIi (Vergleich) 6 30,33 26,34 17,14 39,08 11,10
  • Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass die Waschbeständigkeit der Färbungen deutlich zunimmt, wenn eine Nachbehandlung mit einer erfindungsgemäßen Konditionierzubereitung erfolgte (jeweils niedrigere ΔΔE-Werte gegenüber der Vergleichsnachbehandlung mit IIi). Das ursprünglich erreichte Farbergebnis ist daher bei den erfindungsgemäßen Nachbehandlungen waschechter. Bei Einsatz von Ammoniumthiolactat bzw. Konzentrationen von 1 oder 2 Gew.-% Natriumdithionit in der Konditionierzubereitung ist weiterhin nur ein geringer Farbabstand (ΔE-Wert) gegenüber der nicht erfindungsgemäßen Nachbehandlung.
  • 2.2 Anwendungsbeispiel 2 – Haarstrukturschädigung mittels NIR-Analytik
  • Haare können durch oxidative Behandlung wie oxidative Färbung geschädigt werden. Cystin ist ein Bestandteil des menschlichen Haares. Cystin zeigt bei einer Wellenlänge von 6200 cm–1 bis 5500 cm–1 typische Schwingungen im NIR-Spektrum (Nah-Infra-Rot). Die in Cystin enthaltene Disulfid-Brücke kann bei einer Haarbehandlung oxidativ gebrochen werden, und der resultierende Thiol durch weitere Oxidation in die Sulfonsäure-Gruppe der Cysteinsäure überführt. Somit verändert sich das Haar hinsichtlich seines Cysteinsäuregehaltes, welcher mit stärkerer, oxidativer Schädigung zunimmt. Cysteinsäure zeigt sich im NIR-Spektrum bei einer Wellenlänge von 5020 cm–1 – 4020 cm–1. Die Abnahme an Cystin und die Zunahme an Cysteinsäure stellt daher einen Indikator für die Schädigung des Haares dar, die mit NIR-Analysen bestimmt werden kann. Eine detaillierte Beschreibung der Methode findet sich in Evaluation of Physical Properties of Human Hair by Diffuse Reflectance Near-Infrared Spectroscopy, Y. Miyamae, Y. Yamakawa und Y. Ozaki in Applied Spectroscopy, 2007, Vol. 61 (2), S. 212 ff.
  • Nach Mittelwertbildung aus jeweils 9 unabhängigen Messungen wurde für hellbraune Haarsträhnen (Kerling EHN 6-0), die entsprechend Beispiel 2.1 gefärbt und einer Nachbehandlung mit den Konditionierzubereitungen IIa, IIb sowie IIi (10 Gew.-% bzw. 5 Gew.-% Ammoniumthiolactat sowie Vergleich) unterzogen worden waren, die jeweilige Cysteinsäure-Menge und damit der Schädigungsgrad der Strähnen ermittelt.
    Anzahl der Wäschen NIR-Analysenwert [mol Cysteinsäure/100 mol Aminosäure]
    unbehandelt - 0,6
    IIa 0 0,9
    IIb 0 1,1
    IIi (Vergleich) 0 1,3
    IIa 6 1,1
    IIb 6 1,2
    IIi (Vergleich) 6 1,3
  • Die Strähnen, die mit den erfindungsgemäßen Konditionierzubereitungen behandelt wurden, zeigen einen geringeren Cysteinsäure-Anteil der behandelten Strähnen und führen daher zu verringerten Haarschädigungen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • Evaluation of Physical Properties of Human Hair by Diffuse Reflectance Near-Infrared Spectroscopy, Y. Miyamae, Y. Yamakawa und Y. Ozaki in Applied Spectroscopy, 2007, Vol. 61 (2), S. 212 ff [0152]

Claims (10)

  1. Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Farbveränderung menschlicher Haare, umfassend mehrere getrennt voneinander konfektionierte Komponenten, dadurch gekennzeichnet, dass a. ein Container (A) eine Farbveränderungszubereitung (I) enthält, die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens eine farbverändernde Komponente enthält, und b. ein Container (B) eine Konditionierzubereitung (II) enthält, die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II), eines Reduktionsmittels enthält.
  2. Mehrkomponentenverpackungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbveränderungszubereitung (I) als farbverändernde Komponente mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält.
  3. Mehrkomponentenverpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrkomponentenverpackungseinheit in einen weiteren Container (C) zusätzlich mindestens eine Oxidationsmittelzubereitung (III), enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens ein Oxidationsmittel, umfasst.
  4. Mehrkomponentenverpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierzubereitung (II) als Reduktionsmittel eine organische Thiol-Verbindung und/oder ein anorganisches Schwefel-Salz enthält.
  5. Mehrkomponentenverpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierzubereitung (II) als Reduktionsmittel mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus Thio-Milchsäure, Thio-Glykolsäure, Cystein und/oder deren kosmetisch verträglichen Salze, enthält.
  6. Mehrkomponentenverpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierzubereitung (II) als Reduktionsmittel mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus Natriumsulfid, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat und/oder Natriumdithionit, enthält.
  7. Mehrkomponentenverpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierzubereitung (II) das oder die Reduktionsmittel in einem Gewichtsanteil von 0,5 bis 25 Gew.-%, bevorzugt von 0,7 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1,0 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II), enthält.
  8. Verfahren zur Färbung menschlicher Haare, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt eine Farbveränderungszubereitung (I), die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens eine farbverändernde Komponente enthält, auf das Haar aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit von 10 bis 45 min auf dem Haar belassen wird und anschließend mit Wasser ausgewaschen wird, und in einem zweiten Schritt eine Konditionierzubereitung (II), die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II), eines Reduktionsmittels enthält, auf das Haar aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit von 1 bis 25 min auf dem Haar belassen wird und anschließend mit Wasser ausgewaschen wird.
  9. Verwendung einer Konditionierzubereitung (II), die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II), eines Reduktionsmittels enthält, zur Verringerung der Haarschädigung bei der Farbveränderung menschlicher Haare.
  10. Verwendung einer Konditionierzubereitung (II), die in einem kosmetisch verträglichen Trägermedium mindestens 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (II), eines Reduktionsmittels enthält, zur Verbesserung der Waschbeständigkeit von Färbungen menschlicher Haare.
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