DE102010036244A1 - Wellenanordnung für ein Differentialgetriebe sowie Antriebseinheit mit der Wellenanordnung - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Wellenanordnung für ein Differentialgetriebe eines Fahrzeuges mit einem Wellenabschnitt zur Kopplung des Differentialgetriebes mit einem Antriebsstrang des Fahrzeuges und mit einem Formschlussabschnitt als Zwischenglied zur Sicherung und/oder Kopplung des Wellenabschnitts in dem Differentialgetriebe, wobei der Formschlussabschnitt an einem Ende des Wellenabschnitts angeordnet ist. Die Erfindung betrifft auch eine Antriebseinheit mit dieser Wellenanordnung.
- Differentialgetriebe werden bei Fahrzeugen z. B. als Verteilungsdifferentiale oder als Achsdifferentiale eingesetzt. Bei Verteilungsdifferentialen wird ein Antriebsdrehmoment auf zwei Räder einer gemeinsamen Achse verteilt, bei Achsdifferentialen wird das Antriebsdrehmoment zum Beispiel zwischen einer Vorder- und einer Hinterachse verteilt. Derartige Differentialgetriebe weisen oftmals Abtriebswellen auf, welche das verteilte Antriebsdrehmoment von dem Differentialgetriebe im Antriebsstrang weiter führen.
- Bei manchen Ausführungsformen werden die Abtriebswellen als sogenannte „Steckachsen” ausgeführt, welche in das bereits montierte Differentialgetriebe „eingesteckt” werden und dort über eine Sicherungseinrichtung vor einem Herausfallen gesichert werden.
- Beispielsweise offenbart die Druckschrift
US5,733,216 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, ein Differentialgetriebe, bei dem die Abtriebswellen mittels eines Formschlusselements gesichert werden, welches in radialer Richtung auf die getriebeseitigen Enden der Abtriebswellen aufgeschoben wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Bauform für eine Welle, insbesondere für eine Abtriebswelle, eines Differentialgetriebes vorzuschlagen. Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine Antriebseinheit mit der Wellenanordnung zu offenbaren. Diese Aufgaben werden durch eine Wellenanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie durch eine Antriebseinheit mit den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
- Erfindungsgemäß wird eine Wellenanordnung für ein Differentialgetriebe eines Fahrzeuges vorgestellt. Bei dem Fahrzeug kann es sich beispielsweise um einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder ein anderes Mobil handeln. Unter einem Differentialgetriebe wird insbesondere eine Getriebeanordnung verstanden, bei der ein Antriebsdrehmoment eingeleitet und auf mindestens zwei unterschiedliche Kraftwege verteilt wird. Beispiele für Differentialgetriebe sind eine erfindungsgemäße Ausführungsform als Verteilungsgetriebe, wobei das Antriebsdrehmoment auf zwei Abtriebswellen einer gemeinsamen Achse übertragen wird, oder als ein Achsdifferentialgetriebe, wobei das Antriebsdrehmoment über Abtriebswellen auf zwei unterschiedliche Achsen verteilt wird. Besonders bevorzugt ist die Wellenanordnung als eine insbesondere derartige Abtriebswelle ausgebildet, welche zur Übertragung des Antriebsdrehmoments im Betrieb rotiert. Die Erfindung kann auch ein Differentialgetriebe für ein Fahrzeug mit der Wellenanordnung betreffen.
- Die Wellenanordnung umfasst einen Wellenabschnitt, welcher zur Kopplung des Differentialgetriebes mit einem Antriebsstrang des Fahrzeuges geeignet und/oder ausgebildet ist. Der Wellenabschnitt kann das verteilte Antriebsdrehmoment beispielsweise in Richtung eines Rades oder an ein Rad des Fahrzeuges weiterleiten. Optional weist der Wellenabschnitt an seinem freien Ende eine Kopplungseinrichtung, wie zum Beispiel eine Gelenkglocke, auf.
- An dem dem Differentialgetriebe zugeordneten Ende des Wellenabschnitts ist ein Formschlussabschnitt angeordnet, welcher als ein Zwischenglied zur Sicherung und/oder Kopplung des Wellenabschnitts in dem Differentialgetriebe ausgebildet ist. Insbesondere ist der Wellenabschnitt und/oder das Differentialgetriebe so ausgebildet, dass der Wellenabschnitt in das bereits montierte Differentialgetriebe eingeschoben werden kann und unter Verwendung des Formschlussabschnitts gegen ein Herausziehen oder Herausfallen gesichert werden kann. Der Formschlussabschnitt kann sich hierbei an weiteren Komponenten des Differentialgetriebes, vorzugsweise formschlüssig, abstützen. Insbesondere ist der Formschlussabschnitt als ein separates Bauteil oder als eine separate Baueinheit zu dem Wellenabschnitt ausgebildet, welche so angeordnet ist, dass diese im Betrieb gemeinsam mit dem Wellenabschnitt rotiert.
- Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Formschlussabschnitt und der Wellenabschnitt über eine Zentriereinrichtung bezüglich einer gemeinsamen Achse zueinander zentriert sind. Besonders bevorzugt sind der Formschlussabschnitt und der Wellenabschnitt bezüglich der Drehachse des Wellenabschnitts zueinander zentriert. Die Zentrierung erfolgt in radialer Richtung, wobei die Zentriereinrichtung insbesondere so ausgebildet ist, dass die Zentrierung in alle radiale Richtungen erfolgt. Insbesondere verbleibt kein Freiheitsgrad in radialer Richtung, der nicht durch die Zentriereinrichtung gesichert ist. Eine Zentrierung in radialer Richtung erfolgt somit z. B. in Bezug zu mindestens drei in Umlaufrichtung um die Achse vorzugsweise gleichmäßig verteilten radialen Vektoren. Insbesondere sind der Formschlussabschnitt und der Wellenabschnitt bezüglich der gemeinsamen Achse selbstzentrierend bei der Montage ausgebildet. Besonders bevorzugt wird der Formschlußabschnitt in axialer Richtung auf den Wellenabschnitt aufgesetzt oder eingesetzt.
- Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dass es gerade bei der Montage von einer als sogenannten „Steckachse” ausgebildeten Wellenanordnung vorteilhaft ist, dass sich diese bei der Montage bezüglich Anschlusskomponenten selbst zentrieren kann, um auftretende Unwuchten möglichst gering zu halten.
- Gerade für den Fall, dass die Zugänglichkeit im Kopplungsbereich zwischen Formschlussabschnitt und Wellenabschnitt bei der Montage schwer oder gar nicht gegeben ist, ist es besonders vorteilhaft, wenn die saubere Relativpositionierung der beiden Bauteile bzw. Baueinheiten zueinander durch konstruktive Zwangsbedingungen reproduzierbar und genau definiert ist.
- Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Zentriereinrichtung bzw. Abschnitte davon an dem Wellenabschnitt und/oder an dem Formschlussabschnitt angeordnet und/oder eingeformt. Durch diese Weiterbildung ist sichergestellt, dass die Anzahl der Bauteile gering bleibt, da die Zentriereinrichtung bevorzugt einstückig in dem Wellenabschnitt bzw. in dem Formschlussabschnitt ausgebildet ist.
- Bei einer vorteilhaften konstruktiven Realisierung weist die Zentriereinrichtung bei dem Wellenabschnitt und/oder bei dem Formschlussabschnitt zumindest in der Grobform einen Zentrierkonus auf oder zumindest in Umlaufrichtung Zentrierkonusabschnitte. Der Zentrierkonus bzw. -abschnitt in dem Wellenabschnitt ist hinsichtlich des Konuswinkels vorzugsweise gleich zu dem Zentrierkonus bzw. dem Zentrierkonusabschnitt des Formschlussabschnitts ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Formschlussabschnitt in Form eines Kegels oder Kegelstumpfes realisiert, so dass dieser einen Stecker bildet, wohingegen der Wellenabschnitt einen Hohlkegel oder Hohlkegelstumpf zeigt und damit als Buchse für den Formschlussabschnitt wirkt. Insbesondere ist die Zentriereinrichtung bei dem Wellenabschnitt und/oder bei dem Formschlussabschnitt rotationssymmetrisch um die Achse, insbesondere um die Drehachse, ausgebildet. Diese Ausprägung erleichtert die Montage, da der Formschlussabschnitt und der Wellenabschnitt bezüglich der Umlaufrichtung beliebig zueinander angeordnet sein können.
- In Umlaufrichtung kann der oder die Zentrierkonen durchgängig ausgebildet sein, bei einigen Ausführungsformen ist es vorteilhaft, wenn der Zentrierkonus in Umlaufrichtung nur abschnittsweise ausgebildet ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform bilden der Formschlussabschnitt und der Wellenabschnitt gemeinsam Schmierstoffkanäle, insbesondere für Schmieröl oder Getriebeöl, so dass Schmierstoff aus dem Inneren des Wellenabschnitts durch die Zentriereinrichtung durchgeführt werden kann. Bei einer möglichen konstruktiven Umsetzung ist vorgesehen, dass der Zentrierkonus des Formschlussabschnitts als ein durchgängiger und/oder rotationssymmetrischer Zentrierkonus, insbesondere Kegel oder Kegelstumpf, ausgebildet ist, und dass der Zentrierkonus des Wellenabschnitts axial durchgängige Nuten aufweist, welche zusammen mit dem Zentrierkonus des Formschlussabschnitts den oder die Schmierstoffkanäle bilden.
- In einer bevorzugten konstruktiven Realisierung ist der Formschlussabschnitt über eine Schraubverbindung mit dem Wellenabschnitt verbunden. Diese Schraubverbindung ermöglicht eine besonders sichere Verbindung zwischen Wellenabschnitt und Formschlussabschnitt. Die genaue Relativpositionierung zwischen Wellenabschnitt und Formschlussabschnitt wird durch die Zentriereinrichtung sichergestellt.
- Bei einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Wellenabschnitt eine Hohlwelle und einen Stangenabschnitt, wobei der Formschlussabschnitt mit dem Stangenabschnitt über die Schraubverbindung verbunden ist und wobei der Formschlussabschnitt über die Zentriereinrichtung relativ zu der Hohlwelle ausgerichtet ist. Insbesondere wirkt der Formschlussabschnitt in dieser Konfiguration als eine Spannhülse. Das Gewinde der Schraubverbindung und/oder des Formschlussabschnitts ist vorzugsweise so orientiert, dass die Schraubverbindung bei Vorwärtsfahrt des Differentialgetriebes in dem Fahrzeug angezogen wird.
- In einer möglichen Ausbildung der Erfindung umfasst die Wellenanordnung eine Aufsatzkomponente, welche auf dem Wellenabschnitt drehfest angeordnet ist und welche beispielsweise als eine Abtriebssonne des Differentialgetriebes realisiert sein kann. Der Formschlussabschnitt weist einen Kragenbereich auf, welcher in radialer Richtung, zum Beispiel plattenförmig, absteht und der ein Formschlussorgan zur formschlüssigen Kopplung des Formschlussabschnitts mit der Aufsatzkomponente in Umlaufrichtung bildet. Insbesondere ist der Kragenbereich in axialer Draufsicht in der Außenkontur nicht rotationssymmetrisch ausgebildet. Beispielsweise kann der Kragenbereich wie ein dreiblättriges Kleeblatt gestaltet sein, welches in einer komplementären Aufnahme der Aufsatzkomponente aufgenommen wird, so dass es in der Aufsatzkomponente formschlüssig in Umlaufrichtung gehalten ist. Die Ausprägung eines Formschlussorgans hat den Vorteil, dass bei der Montage der Wellenanordnung der Formschlussabschnitt von einem Mitdrehen gehindert wird. Zu dem erfolgt durch das Formschlussorgan eine Vorjustage des Formschlussabschnitts ebenfalls in radialer Richtung zu der Achse.
- Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung liegt der Formschlussabschnitt in axialer Richtung an der Aufsatzkomponente an und bildet insbesondere einen Endanschlag für die Aufsatzkomponente.
- In der beschriebenen Ausbildung der Erfindung wird somit der Formschlussabschnitt über das Formschlussorgan bei der Montage vorpositioniert und der Wellenabschnitt, insbesondere die Hohlwelle über die Zentriereinrichtung bezüglich der gemeinsamen Achse zentriert.
- Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein Fahrzeug mit einer Wellenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Antriebseinheit mindestens einen Elektromotor zur Bereitstellung des Antriebsdrehmoments aufweist.
- Der Elektromotor ist insbesondere ausgebildet, ein Antriebsdrehmoment für eine Fahrt mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 km/h zu ermöglichen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Elektromotor und/oder die Hauptwelle des Elektromotors koaxial zu dem Wellenabschnitt abgeordnet. Insbesondere ist die Hauptwelle des Elektromotors als eine Hohlwelle ausgebildet, durch die der Wellenabschnitt bei der Montage als „Steckachse” durchgesteckt wird. Hier sind nochmals die Vorteile der Erfindung erkennbar, da durch den Elektromotor die Sicherung des Wellenabschnitts in dem Differentialgetriebe durch die Zugänglichkeit erschwert ist und durch die erfindungsgemäße Ausprägung der Wellenanordnung erleichtert wird.
- Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Antriebseinheit ein Überlagerungsgetriebe sowie einen weiteren Elektromotor, wobei das Überlagerungsgetriebe und/oder der Elektromotor koaxial zu der Achse angeordnet ist. Optional umfasst die Antriebseinheit zwei Wellenanordnungen, wie sie zuvor beschrieben wurden, wobei eine Wellenanordnung durch den ersten Elektromotor und die andere Wellenanordnung durch den weiteren Elektromotor koaxial gesteckt und optional durch die als Hohlwelle ausgebildete Hauptwelle der Elektromotoren geführt werden.
- Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
-
1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Antriebseinheit als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung; -
2 eine schematische Schnittdarstellung der Differenzwelle aus der1 ; -
3 eine dreidimensionale Darstellung der Differenzwelle in der2 im Bereich der Spannhülse; -
4 eine dreidimensionale Einzeldarstellung der Spannhülse aus den2 und3 ; -
5 eine Detailvergrößerung aus der1 im Bereich der Differenzwelle. - Die
1 zeigt in einer schematischen Querschnittdarstellung eine Antriebseinheit1 , wie diese beispielsweise zum Antrieb eines Fahrzeuges eingesetzt werden kann. Die Antriebseinheit1 weist als Abtriebe zwei Differenzwellen2a , b als Wellenanordnungen auf, welche endseitig mit Gelenkglocken3a , b ausgestattet sind, um gelenkig mit Wellen von Antriebsrädern eines Fahrzeuges gekoppelt zu werden. In ähnlicher Ausführungsform kann jedoch auch eine Antriebseinheit1 realisiert sein, welche über die zwei Differenzwellen2a , b ein Antriebsdrehmoment für einen Vorderachsbereich und einen Hinterachsbereich bereitstellt. - Die Antriebseinheit
1 gliedert sich in axialer Richtung in einen ersten Elektromotor4 , welcher das Hauptantriebsdrehmoment für die Differenzwellen2a , b bereitstellt, ein Verteilungsgetriebe5 , welches das Hauptantriebsmoment des Elektromotors4 auf die zwei Differenzwellen2a , b verteilt, ein Überlagerungsgetriebe6 sowie einen zweiten Elektromotor7 , wobei das Überlagerungsgetriebe6 ausgebildet ist, das Antriebsdrehmoment des Elektromotors7 dem Hauptdrehmoment zu überlagern und wahlweise auf beide Differenzwellen2a , b oder – beispielsweise für Kurvenfahrten des Fahrzeuges – auf eine der Differenzwellen2a oder2b zu übertragen. Elektromotor4 , Verteilungsgetriebe5 , Überlagerungsgetriebe6 , Elektromotor7 sind jeweils koaxial und konzentrisch zu den Differenzwellen2a , b angeordnet, so dass sich insgesamt eine höchst kompakte Baueinheit darstellt, welche eine axiale Länge, zum Beispiel von kleiner als 65 cm und einen Durchmesser von kleiner als 35 cm aufweist. - Das Verteilungsgetriebe
5 ist als ein Planetengetriebe mit zwei gekoppelten Planetensätzen ausgebildet, wobei jeder Differenzwelle2a und2b jeweils ein Sonnenrad8a und8b zugeordnet ist. - Die Differenzwellen
2a , b sind als Wellenanordnungen ausgebildet und bestehen aus mehreren Komponenten, wie sich dies beispielsweise aus der2 ergibt, die einen schematischen Längsschnitt durch die Differenzwelle2a oder b zeigt. Die Differenzwelle2a , b umfasst einen Wellenabschnitt9 , an dessen getriebeseitigem Ende eine Spannhülse10 als ein Formschlussabschnitt angeordnet bzw. aufgesetzt ist. Der Wellenabschnitt9 umfasst eine Hohlwelle11 an deren der Spannhülse10 abgewandten Ende die Gelenkglocke3a , b einstückig angeformt ist. In dem Wellenabschnitt9 ist ein koaxial in der Hohlwelle11 verlaufender Stangenabschnitt13 angeordnet, welcher zumindest endseitig oder auch über die gesamte Länge ein Gewinde trägt. - Auf der Getriebeseite ist der Stangenabschnitt
13 über eine Schraubverbindung14a mit der Spannhülse10 verbunden, auf der gegenüber liegenden Seite greift der Stangenabschnitt13 in eine Mutter15 ein, welche über eine zweite Schraubverbindung14b den Stangenabschnitt13 hält. Durch Anziehen der Mutter15 ist es möglich, den Stangenabschnitt13 in die Spannhülse10 einzuschrauben und die Spannhülse10 über den Stangenabschnitt13 und die Mutter15 in axialer Richtung zu verspannen. - Bei der Montage der Antriebseinheit
1 wird in einem früheren Montageschritt die Spannhülse10 an dem Sonnenrad8a bzw. b positioniert und in einem späteren Schritt die Differenzwelle2a oder b ohne Spannhülse10 als Steckachse in die Antriebseinheit1 eingeschoben. Durch Drehen der Mutter15 kann dann die Spannhülse10 an den Wellenabschnitt9 herangezogen und fixiert werden. - Die
3 zeigt eine Detailvergrößerung der Differenzwellen2a , b im Bereich der Spannhülse10 . Aus dieser Darstellung ist zu entnehmen, dass die Spannhülse10 für die Schraubverbindung14a ein Innengewinde16 aufweist, in das der Stangenabschnitt13 eingeschraubt werden kann. Im Bereich des Innengewindes16 ist die Spannhülse10 in Form eines zylindrischen Abschnittes17 ausgebildet, welcher im Außendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser der Hohlwelle11 bemessen ist, so dass sich ein Ringspalt18 zwischen Hohlwelle11 und Spannhülse10 ergibt. Der Ringspalt18 erstreckt sich über die gesamte Länge des Wellenabschnitts9 . Nach dem zylindrischen Abschnitt17 geht die Spannhülse10 in einen Zentrierkonus19 über, welcher als ein Kegel bzw. Kegelabschnitt ausgebildet ist. Der Zentrierkonus19 hat eine umlaufende, durchgängige Oberfläche in Form eines Kegelmantels bzw. Kegelstumpfmantels. An den Zentrierkonus19 schließt sich ein Kragen20 an, welcher zumindest abschnittsweise in radialer Richtung über den Außendurchmesser der Hohlwelle11 übersteht. - Auf der Hohlwelle
11 sind in axialer Richtung verlaufende Nuten21 ausgebildet, die eine in Umfangsrichtung formschlüssige Festlegung der Sonnenräder8a , b erlauben. - Der genaue Aufbau der Spannhülse
10 ist nochmals in der4 zu erkennen, die die Spannhülse10 in einer schematischen dreidimensionalen Einzeldarstellung zeigt. Aus dieser Darstellung ist auch zu entnehmen, dass der Kragen20 in axialer Draufsicht nicht rotationssymmetrisch ausgebildet ist, sondern Abweichungen von der Rotationssymmetrie aufweist, die in diesem Fall kleeblattähnlich mit drei „Blättern”22a , b, c ausgebildet ist. Ferner sind an der der Hohlwelle11 zugewandten Unterseite des Kragens20 Nuten23a ,23b ,23c angeordnet, die sich vom Fuß des Zentrierkonus19 bis zur umlaufenden Seitenfläche des Kragens20 erstrecken. - Wie sich bei einer genauen Betrachtung der
1 ergibt, weisen die Sonnenräder8a , b Aufnahmen12a , b auf, in die die Spannhülse10 mit dem Kragen20 so eingelegt ist, dass der Kragen20 und damit die Spannhülse10 in Umlaufrichtung formschlüssig gehalten ist. Insbesondere wird durch den Formschluss eine Rotation oder Drehung der Spannhülse10 unterbunden. - Betrachtet man nochmals die Aufbau in der
3 , so zeigt sich, dass auch die Hohlwelle11 Zentrierkonusabschnitte24 aufweist, welche einen Hohlkegel bilden und den gleichen Kegelwinkel wie der Zentrierkonus19 aufweisen. Durch das Zusammenwirken der Zentrierkonusabschnitte24 und des Zentrierkonus19 als eine Zentriereinrichtung wird die Spannhülse10 relativ zu der Hohlwelle11 bezüglich der Drehachse der Differenzwelle2a oder b zentriert. - Die Funktion der Spannhülse
10 beim Zusammenbau der Antriebseinheit1 lässt sich wie folgt zusammenfassen: Bei der Montage der Antriebseinheit1 wird zunächst die Spannhülse10 eingelegt und ist über das Sonnenrad8a bzw. b in Umlaufrichtung formschlüssig gehalten. In einem nächsten Schritt wird der Wellenabschnitt9 in die Antriebseinheit1 eingeschoben und der Stangenabschnitt13 über die Mutter15 in die Spannhülse10 eingeschraubt. Diese kann dabei nicht mitdrehen, da sie in Umlaufrichtung formschlüssig von dem Sonnenrad8a oder b gehalten ist. Über das Zusammenwirken von Zentrierkonus19 und Zentrierkonusabschnitte24 werden Spannhülse10 und Hohlwelle11 bezüglich der Achse der Differenzwelle2a bzw. b zueinander zentriert. Sonnenrad8a bzw. b bildet zugleich einen axialen Anschlag für die Spannhülse10 in Gegenrichtung zu der Einschubrichtung des Wellenabschnitts9 , wobei durch Festziehen der Mutter15 die Hohlwelle in Richtung des Sonnenrades8a bzw. b gezogen wird. - Die
5 zeigt einen Detailausschnitt der Antriebseinheit1 in der1 im Bereich der Differenzwelle2a in gleicher Darstellung. Die Differenzwelle2a wird ist über zwei Lager25a , b in einer Hohlwelle26 drehbar sowie konzentrisch und/oder koaxial zu der Hohlwelle26 gelagert. Die Hohlwelle26 ist die Abtriebswelle des Elektromotors4 , der wiederum konzentrisch und/oder koaxial zu der Hohlwelle26 bauraumsparend angeordnet ist. Zwischen der Hohlwelle26 und der Differenzwelle2a ist ein Ringspaltkanal27 ausgebildet, welcher einen Ölfluss in axialer Richtung zu der Differenzwelle2a ermöglicht. Der Ringspaltkanal27 erstreckt sich von dem Sonnenrad8a zu dem Lager25a , so dass das Schmieröl oder Getriebeöl das Lager25a , wieder entlang der Differenzwelle2a und dann durch das andere Lager25b durchfließen kann. Um einen Ölfluss aktiv zu erzeugen weist die Hohlwelle26 ein Aufsatzteil28 auf, welches drehfest mit der Hohlwelle26 verbunden ist und welches als ein Förderglied ausgebildet ist. Hierzu trägt das Aufsatzteil28 an seiner radialen Innenseite schraubenlinienförmige Strukturen, z. B. Nuten oder Stege, die so angeordnet sind, dass bei einer Relativbewegung von Hohlwelle26 und somit Aufsatzteil28 und Differenzwelle2a das Öl in axialer Richtung durch den Ringspaltkanal27 gefördert wird. Die Ölflussrichtung ist in der1 durch einen Pfeil dargestellt. - Im Bereich vor der Gelenkglocke
3a bzw. noch im rohrförmigen Bereich des Wellenabschnitts9 ist eine radial verlaufende Ölbohrung29 eingebracht, die den Ringspaltkanal27 mit dem Ringspalt18 strömungstechnisch verbindet. Der Ölfluss wird somit von dem Ringspaltkanal27 durch die Ölbohrung29 in dem Ringspalt18 weitergeführt, so dass das Öl innerhalb des Wellenabschnitts9 in Gegenrichtung strömt, wie dies durch weitere Pfeile angedeutet ist. - Im Bereich der Spannhülse
10 strömt das Öl an dem zylindrischen Abschnitt17 vorbei und wird dann durch Kanäle (nicht dargestellt) geführt, die durch die Zentrierkonusabschnitte24 und den Zentrierkonus19 gebildet sind. Nach den Kanälen wird das Öl über die Nuten23a ,23b ,23c in radialer Richtung weitergeführt, wie dies durch weitere Pfeile dargestellt ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Antriebseinheit
- 2a, b
- Differenzwelle
- 3a, b
- Gelenkglocke
- 4
- Elektromotor
- 5
- Verteilungsgetriebe
- 6
- Überlagerungsgetriebe
- 7
- Elektromotor
- 8a, b
- Sonnenrad
- 9
- Wellenabschnitt
- 10
- Spannhülse
- 11
- Hohlwelle
- 12a, b
- Aufnahmen
- 13
- Stangenabschnitt
- 14a, b
- Schraubverbindung
- 15
- Mutter
- 16
- Innengewinde
- 17
- zylindrischer Abschnitt
- 18
- Ringspalt
- 19
- Zentrierkonus
- 20
- Kragen
- 21
- Nuten
- 22a, b, c
- Blätter
- 23a, b, c
- Nuten
- 24
- Zentrierkonusabschnitte
- 25a, b
- Lager
- 26
- Hohlwelle
- 27
- Ringspaltkanal
- 28
- Aufsatzteil
- 29
- Ölbohrung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- US 5733216 [0004]
Claims (10)
- Wellenanordnung (
2a , b) für ein Differentialgetriebe (6 ) eines Fahrzeugs mit einem Wellenabschnitt (9 ) zur Kopplung des Differentialgetriebes (6 ) mit einem Antriebsstrang des Fahrzeugs, und mit einem Formschlussabschnitt (10 ) als Zwischenglied zur Sicherung und/oder Kopplung des Wellenabschnitts (9 ) in dem Differentialgetriebe (6 ), wobei der Formschlussabschnitt (10 ) an einem Ende des Wellenabschnitts (9 ) angeordnet ist, gekennzeichnet durch eine Zentriereinrichtung (19 ,24 ), so dass der Formschlussabschnitt (10 ) und der Wellenabschnitt (9 ) bezüglich einer gemeinsamen Achse zueinander zentriert sind. - Wellenanordnung (
2a , b) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung (19 ,24 ) an dem Wellenabschnitt (9 ) und/oder an dem Formschlussabschnitt (10 ) angeordnet und/oder eingeformt ist. - Wellenanordnung (
2a , b) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung (19 ,24 ) bei dem Wellenabschnitt (9 ) und/oder bei dem Formschlussabschnitt (10 ) zumindest in der Grobform als ein Zentrierkonus (19 ) oder als ein Zentrierkonusabschnitt (24 ) ausgebildet ist. - Wellenanordnung (
2a , b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Wellenabschnitt (9 ) und den Formschlussabschnitt (10 ) gemeinsam mindestens ein Schmierstoffkanal gebildet ist. - Wellenanordnung (
2a , b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formschlussabschnitt (10 ) über eine Schraubverbindung (14a ) mit dem Wellenabschnitt (9 ) gekoppelt ist. - Wellenanordnung (
2a , b) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenabschnitt (9 ) eine Hohlwelle (11 ) und einen Stangenabschnitt (13 ) aufweist, wobei der Formschlussabschnitt (10 ) mit dem Stangenabschnitt (13 ) über die Schraubverbindung (14a ) verbunden ist und wobei der Formschlussabschnitt (10 ) über die Zentriereinrichtung (19 ,24 ) relativ zu der Hohlwelle (11 ) ausgerichtet ist. - Wellenanordnung (
2a , b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Aufsatzkomponente (28 ), welche auf dem Wellenabschnitt (9 ) drehfest angeordnet ist, wobei der Formschlussabschnitt (10 ) einen Kragenbereich (20 ) aufweist, der ein Formschlussorgan zur formschlüssigen Kopplung des Formschlussabschnitts (10 ) mit der Aufsatzkomponente in Umlaufrichtung bildet. - Antriebseinheit (
1 ) für ein Fahrzeug, gekennzeichnet durch eine Wellenanordnung (2a , b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Antriebseinheit mindestens einen Elektromotor (4 ) zur Bereitstellung des Antriebsdrehmoments aufweist. - Antriebseinheit (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (4 ) und/oder die Hauptwelle (26 ) des Elektromotors (4 ) koaxial zu dem Wellenabschnitt (9 ) angeordnet ist. - Antriebseinheit (
1 ) nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch ein Überlagerungsgetriebe (6 ) sowie einen weiteren Elektromotor (7 ), wobei das Überlagerungsgetriebe (6 ) und/oder der weitere Elektromotor (7 ) koaxial zu den Wellen (26 ,9 ) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201010036244 DE102010036244A1 (de) | 2010-09-03 | 2010-09-03 | Wellenanordnung für ein Differentialgetriebe sowie Antriebseinheit mit der Wellenanordnung |
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DE201010036244 DE102010036244A1 (de) | 2010-09-03 | 2010-09-03 | Wellenanordnung für ein Differentialgetriebe sowie Antriebseinheit mit der Wellenanordnung |
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE102012216234A1 (de) | 2012-09-13 | 2014-05-15 | Schaeffler Technologies Gmbh & Co. Kg | Topfmutter für eine Wellenanordnung in einem Antriebsstrangabschnitt eines Fahrzeugs sowie Antriebsstrangabschnitt des Fahrzeugs |
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---|---|---|---|---|
US5733216A (en) | 1995-03-08 | 1998-03-31 | Zexel Torsen Inc. | Thrust-block for C-clip differential |
-
2010
- 2010-09-03 DE DE201010036244 patent/DE102010036244A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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