DE102010035378B3 - Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Beschlags für einen Fahrzeugsitz mit einem Strukturteil des Fahrzeugsitzes mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Bei bekannten Verfahren dieser Art ist es üblich, dünnwandige Strukturteile durch zusätzliche Bauteile zu verstärken, um mit der erhöhten Materialstärke eine ausreichende Festigkeit für die im Kraftfluss liegende Verbindung zu schaffen. Zusätzliche Bauteile erhöhen jedoch den Fertigungs- und Lageraufwand und damit die Kosten. Eine durchgängig erhöhte Materialstärke des Strukturteils erhöht das Gewicht und die Kosten des Strukturteils. In der
WO 2010/081508 A1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Indem der im ersten Schritt hergestellte, einstückig ausgebildete Rohling sowohl das Material des künftigen Strukturteils als auch das außen daran anschließende Material eines künftigen Verstärkungselements aufweist, bleibt die Gesamtzahl der Bauteile – und damit auch der Lageraufwand – unverändert. Zugleich kann das Verstärkungselement mit größeren und beliebigeren Abmessungen ausgebildet werden, als wenn es aus dem Inneren einer Öffnung stammt. Obgleich das Verstärkungselement außen am Strukturteil angeformt ist, also der Rohling eine größere Fläche des Ausgangsmaterials beansprucht als das Strukturteil, ist der Materialverbrauch kaum größer, als wenn das Strukturteil und ein separates Verstärkungselement hergestellt würden.
- Im Rohling sind das Material des künftigen Strukturteil und das Material des künftigen Verstärkungselements vorzugsweise mittels einer Verbindung miteinander verbunden, beispielsweise einer Art Steg oder Brücke, die dann im zweiten Schritt umgeformt wird, damit sich das Verstärkungselement ohne weitere Umformung an das Strukturteil beispielsweise flächig oder punktuell anlegt.
- Nach dem zweiten Schritt weisen vorzugsweise sowohl das Strukturteil als auch das Verstärkungselement jeweils eine Öffnung auf, wobei die beiden Öffnungen miteinander fluchten. Die Öffnungen passen in ihrer Form zu einem Absatz des Beschlags. Dieser Absatz wird im dritten Schritt beim Positionieren des Beschlags am Strukturteil in wenigstens eine, vorzugsweise in beide Öffnungen eingeführt, so dass in diesem Bereich im vierten Schritt der Beschlag und das Strukturteil miteinander verschweißt werden können. Optional wird das Verstärkungselement außer im Bereich der Öffnungen noch in anderen Bereichen mit dem Strukturteil fest verbunden, beispielsweise nach dem zweiten Schritt verschweißt oder vernietet, um die Festigkeit des Strukturteils zu erhöhen.
- Der Beschlag kann ein Getriebebeschlag, vorzugsweise mit einem Exzenterumlaufgetriebe, oder ein Rastbeschlag sein, beispielsweise mit radial verschiebbaren Riegeln.
- Die Erfindung ist vorzugsweise für das Verbinden von Beschlägen und Strukturteilen bei Fahrzeugsitzen einsetzbar, kann aber auch zum Verbinden anderer Bestandteile eines Fahrzeugsitzes verwendet werden.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand von drei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine perspektivische Teilansicht des Rohlings des Strukturteils des ersten Ausfünhrungsbeispiels, -
2 eine perspektivische Teilansicht des umgeformten Strukturteils des ersten Ausführungsbeispiels, -
3 einen perspektivischen Schnitt entlang der Linie III-III in2 und4 , -
4 eine Seitenansicht des umgeformten Strukturteils des ersten Ausführungsbeispiels, -
5 eine perspektivische Teilansicht des umgeformten Strukturteils des zweiten Ausführungsbeispiels, -
6 einen perspektivischen Schnitt entlang der Linie VI-VI in5 , -
7 eine perspektivische Teilansicht des umgeformten Strukturteils, die für das zweite und dritte Ausführungsbeispiel gleich ist. -
8 eine Seitenansicht des umgeformten Strukturteils des dritten Ausführungsbeispiels, -
9 einen perspektivischen Schnitt entlang der Linie IX-IX in8 , -
10 einen Schnitt entlang der Linie X-X in8 , -
11 einen Schnitt durch den Beschlag, -
12 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes, und -
13 eine Explosionsdarstellung des Beschlags. - Ein Fahrzeugsitz
1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil3 und eine relativ zum Sitzteil3 in ihrer Neigung einstellbare Lehne4 auf. Zur Neigungseinstellung der Lehne4 wird manuell, beispielsweise mittels eines Handrades5 , oder motorisch, beispielsweise mittels eines Elektromotors, eine Antriebswelle7 gedreht, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil3 und Lehne4 angeordnet ist. Auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes1 greift die Antriebswelle7 drehfest in jeweils einen Beschlag10 ein. Die Antriebswelle7 definiert die verwendeten Richtungsangaben eines Zylinderkoordinatensystems. - Der Beschlag
10 weist ein erstes Beschlagteil11 und ein zweites Beschlagteil12 auf, welche relativ zueinander verdrehbar sind. Die beiden Beschlagteile11 und12 lassen sich jeweils näherungsweise in eine kreisrunde Scheibenform einbeschreiben. Beide Beschlagteile11 und12 bestehen vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, der wenigstens bereichsweise gehärtet sein kann. Zur Aufnahme der axial wirkenden Kräfte, also zum Zusammenhalt der Beschlagteile11 und12 , ist ein Umklammerungsring13 vorgesehen. Ein solcher Zusammenhalt mittels eines Umklammerungsrings ist beispielsweise in derUS 6,799,806 B2 beschrieben. Der Umklammerungsring13 besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, der vorzugsweise ungehärtet ist. Der Umklammerungsring13 weist beispielsweise eine im wesentlichen flache Ringform auf. - Der Umklammerungsring
13 ist (vorliegend in einem äußeren Randabschnitt) fest mit einem der beiden Beschlagteile11 und12 verbunden, vorliegend dem ersten Beschlagteil11 , beispielsweise verschweißt oder (in Umfangsrichtung wenigstens teilweise) umgebördelt. Mittels eines radial nach innen weisenden Randabschnitts übergreift der Umklammerungsring13 , gegebenenfalls unter Zwischenlage eines separaten Gleitrings, das relativ zu ihm bewegliche, andere der beiden Beschlagteile11 und12 radial außen, ohne die Relativdrehung der beiden Beschlagteile11 und12 zu behindern. Zudem werden die einander zugewandten Innenflächen der beiden Beschlagteile11 und12 vor dem Eindringen von Fremdkörpern und der Verschmutzung und Beschädigung geschützt. - Der Umklammerungsring
13 und das mit ihm fest verbundene Beschlagteil11 oder12 umklammern also das relativ zu ihnen bewegliche, andere der beiden Beschlagteile11 und12 . In baulicher Hinsicht bilden die beiden Beschlagteile11 und12 daher zusammen (mit dem Umklammerungsring13 ) eine scheibenförmige Einheit. - Mit der Montage des Beschlags
10 ist das erste Beschlagteil11 – auf eine später genauer beschriebene Weise – beispielsweise fest mit der Struktur der Lehne4 verbunden, also lehnenteilfest. Das zweite Beschlagteil12 ist dann fest mit der Struktur des Sitzteils3 verbunden, also sitzteilfest. Die Zuordnungen der Beschlagteile11 und12 können jedoch auch vertauscht sein, d. h. das erste Beschlagteil11 wäre dann sitzteilfest und das zweite Beschlagteil12 lehnenfest. Der Beschlag10 liegt also im Kraftfluss zwischen Lehne4 und Sitzteil3 . - Der Beschlag
10 ist als Getriebebeschlag ausgebildet, bei welchem das erste Beschlagteil11 und das zweite Beschlagteil12 mittels eines Getriebes zum Verstellen und Feststellen miteinander verbunden sind, genauer gesagt mittels eines – vorliegend selbsthemmenden – Exzenterumlaufgetriebes, wie es beispielsweise in derDE 44 36 101 A1 beschrieben ist. - Zur Ausbildung des Getriebes ist am zweiten Beschlagteil
12 ein außenverzahntes Zahnrad16 und am ersten Beschlagteil11 ein innenverzahnter Zahnkranz17 ausgebildet, welche miteinander kämmen. Der Durchmesser des Kopfkreises der Außenverzahnung des Zahnrads16 ist um wenigstens eine Zahnhöhe kleiner als der Durchmesser des Fußkreises der Innenverzahnung des Zahnkranzes17 . Ein entsprechender Unterschied der Zähneanzahl von Zahnrad16 und Zahnkranz17 von wenigstens einem Zahn ermöglicht eine Abwälzbewegung des Zahnkranzes17 am Zahnrad16 . Die Ausbildung von Zahnrad16 und Zahnkranz17 erfolgt vorzugsweise mittels eines einzigen Präge-Stanz-Vorgangs, der zugleich die Beschlagteile11 und12 aus ihrem Ausgangsmaterial ausstanzt. Alternativ können die Beschlagteile11 und12 – mit ähnlichen Geometrien und gleichen Funktionen – durch Massivumformung (vorzugsweise Kaltfließpressen oder Warmfließpressen) hergestellt werden. Vorliegend bildet das Zahnrad16 den radial äußeren Rand des zweiten Beschlagteils12 , d. h. das zweite Beschlagteil12 schließt radial außen mit dem Zahnrad16 ab. - Eines der beiden Beschlagteile
11 und12 weist einen Kragen19 auf, vorliegend das zweite Beschlagteil12 konzentrisch zum Zahnrad16 . Der Kragen19 kann als Kragenzug an dem besagten Beschlagteil angeformt (d. h. einstückig ausgebildet) oder als separate Hülse daran befestigt sein. Im Kragen19 ist ein Mitnehmer21 mittels einer Nabe22 drehbar gelagert. Der Mitnehmer21 besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Die Nabe22 des Mitnehmers21 ist zentral mit einer Bohrung23 zur Aufnahme der Antriebswelle7 versehen. Das Profil der Bohrung23 ist passend zum Profil der Antriebswelle7 , vorliegend einem Keilwellenprofil, ausgebildet. Im Anschluss an seine Nabe22 weist der Mitnehmer21 eine einstückig mit der Nabe22 ausgebildete Abdeckscheibe25 mit größerem Durchmesser als die Nabe22 auf. - Auf dem Kragen
19 sind zwei Keilsegmente27 – mit ihren gekrümmten Innenflächen – abgestützt, die – mit ihren gekrümmten Außenflächen – das andere der beiden Beschlagteile11 und12 , vorliegend das erste Beschlagteil11 , lagern. Hierfür ist eine Aufnahme des letztgenannten Beschlagteils mit einer vorzugsweise drehfest eingepressten Gleitlagerbuchse28 ausgekleidet, an der die Außenflächen der Keilsegmente27 anliegen. Die Begriffe ”abstützen” und ”lagern” sollen nicht auf eine bestimmte Richtung des Kraftflusses durch den Beschlag10 beschränkt sein, da diese Richtung von der Montage des Beschlags10 abhängt. - Der Mitnehmer
21 weist – radial beabstandet zur Nabe22 – ein mit Spiel zwischen die Schmalseiten der Keilsegmente27 fassendes Mitnehmersegment29 auf, welches mit der Abdeckscheibe25 und mit der Nabe22 einstückig ausgebildet ist. Die Keilsegmente27 , deren Breitseiten einander zugekehrt sind, nehmen, beispielsweise mit je einer Öffnung oder einer durch vorspringende Materialpartien definierten Ausnehmung, jeweils einen abgewinkelten Endfinger35a einer Omega-förmigen Feder35 auf. Die Feder35 beaufschlagt die Keilsegmente27 in Umfangsrichtung, insbesondere um sie auseinander zu drücken, wobei im Betrieb die Breitseiten der Keilsegmente27 einander berühren und beaufschlagen können. - Der Mitnehmer
21 wird auf der Außenseite des den Kragen19 aufweisenden Beschlagteils durch einen vorzugsweise aufgeclipsten Sicherungsring43 axial gesichert. Der Sicherungsrings43 erstreckt sich in axialer Richtung entlang eines Teiles der Nabe22 , so dass die Nabe22 nicht direkt an der Innenseite des Kragens19 anliegt, sondern unter Zwischenlage des Sicherungsrings43 im Kragen19 gelagert ist (und dadurch der Mitnehmer21 am zweiten Beschlagteil12 gelagert ist). Auf der Außenseite des die Gleitlagerbuchse28 aufweisenden Beschlagteils (vorliegend des ersten Beschlagteils11 ) ist zwischen dessen radial äußerem Rand und der Abdeckscheibe25 ein Dichtring44 vorgesehen, beispielsweise aus Gummi oder weichem Kunststoff, der mit der Abdeckscheibe25 verbunden ist, insbesondere verclipst ist. Der Dichtring44 kann auch aus Metall ausgebildet und mit dem ersten Beschlagteil11 fest verbunden, beispielsweise verschweißt, sein, wobei dann die Abdeckscheibe25 relativ zum Dichtring44 beweglich ist. Innerhalb des Bauraums zwischen den beiden Beschlagteilen11 und12 ist optional ein Trennring45 als interne Dichtung vorgesehen, welcher beispielsweise aus Kunststoff besteht. - Durch die Keilsegmente
27 (und die Feder35 ) wird ein Exzenter definiert, welcher in Verlängerung der Richtung der Exzentrizität das Zahnrad16 an einer Eingriffsstelle in den Zahnkranz17 drückt. Bei einem Antrieb durch die sich (mehrfach) drehende Antriebswelle7 wird ein Drehmoment zunächst auf den Mitnehmer21 und mittels des Mitnehmersegments29 dann auf den so definierten Exzenter übertragen, welcher entlang der Gleitlagerbuchse28 gleitet unter Verlagerung der Richtung der Exzentrizität und damit unter Verlagerung der Eingriffsstelle des Zahnrades16 im Zahnkranz17 , was sich als taumelnde Abwälzbewegung darstellt, d. h. als Relativdrehung mit überlagerter Taumelbewegung. Die Neigung der Lehne4 ist dadurch zwischen mehreren Gebrauchsstellungen stufenlos einstellbar. - Zur Verbesserung des dynamischen Betriebsverhaltens ist vorzugsweise noch als Sperrelement eine Sperrfeder
51 vorgesehen, wie sie beispielsweise in derDE 195 48 809 C1 offenbart ist. Die Sperrfeder51 wirkt vorliegend mit einer Verzahnung55 zusammen, die als weiterer Zahnkranz am ersten Beschlagteil11 ausgebildet ist. Die – vorzugsweise auf einem axialen Überstand der Gleitlagerbuchse28 beweglich gelagerte – Sperrfeder51 sperrt jeweils die Keilsegmente27 im nicht-angetriebenen Zustand (indem die Sperrfeder51 mittels Anlage an die Endfinger35a die Feder35 sperrt) und wird durch den angetriebenen Mitnehmer21 gelöst. - Die Lehne
4 weist ein Strukturteil4a auf, beispielsweise ein Lehnenrahmen-Seitenteil (Lehnenholm) oder einen daran zu befestigenden Adapter. Der erste Schritt des Verfahrens zum Verbinden des Beschlags10 mit diesem Strukturteil4a ist die spezielle Herstellung eines Rohlings des Strukturteils4a . Hierzu wird aus einem (beispielsweise von einem Coil abgewickelten) Blechstreifen der Rohling ausgestanzt. Der einstückige Rohling weist das Material des künftigen Strukturteils4a auf, an welches sich (radial) außen mittels einer Verbindung4c das Material eines künftigen Verstärkungselements4r anschließt, d. h. das Verstärkungselement4r ist am Strukturteil4a außen angeformt, also quasi daran ”angehängt”. Im künftigen Strukturteil4a ist eine Öffnung Oa und im künftigen Verstärkungselement4r eine Öffnung Or ausgebildet, welche beide die gleiche Form aufweisen, beispielsweise kreisrund, eventuell aber leicht unterschiedliche Abmessungen aufweisen können. - Der ausgestanzte Rohling wird nun umgeformt, wobei ein Teil der Umformung, beispielsweise die Ausbildung eines um 90° umgebogenen Randes des Strukturteils, bereits während des Stanzens oder unmittelbar danach im gleichen Werkzeug erfolgen können. Für die Erfindung wesentlich ist, dass im zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens das Strukturteil
4a (vollständig) ausgebildet wird. Hierzu wird der Rohling, genauer gesagt die Verbindung4c , so umgeformt (vorliegend umgeklappt), dass das Verstärkungselement4r auf dem Strukturteil4a (vorzugsweise flächig) zu liegen kommt oder wenigstens am Strukturteil4a angeordnet ist. Wenn das Verstärkungselement4r dann am Strukturteil4a anliegt (oder angeordnet ist), sind die Öffnungen Oa und Or zum Fluchten gebracht worden. Das Strukturteil4a ist mittels des Verstärkungselements4r im Bereich der miteinander fluchtenden Öffnungen Oa und Or verstärkt. - In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele dargestellt. Im ersten Ausführungsbeispiel weist das Verstärkungselement
4r eine ebene Ringform auf. Diese liegt dann nach dem Umformen der Verbindung4c flächig am Strukturteil4a an. Die Öffnungen Oa und Or sind beide kreisförmig und weisen den gleichen Durchmesser auf. - Im zweiten Ausführungsbeispiel ist das Verstärkungselement
4r dreidimensional umgeformt. Vorliegend weist es auf der in Fahrtrichtung hinteren Seite einen radial (nach oben) abstehenden Verstärkungsbereich und nach unten hin einen um 90° umgebogenen Rand auf. Nach dem Umformen der Verbindung4c liegt das vorab umgeformte Verstärkungselement4r – vorzugsweise weitgehend – formschlüssig am Strukturteil4a an, wobei sein umgebogener Rand an dem umgebogenen Rand des Strukturteils4a anliegt. - Im dritten Ausführungsbeispiel ist das Verstärkungselement
4r ebenfalls dreidimensional umgeformt. Wie zuvor weist es auf der in Fahrtrichtung hinteren Seite einen radial (nach oben) abstehenden Verstärkungsbereich und nach unten hin einen um 90° umgebogenen Rand auf. Nach dem Umformen der Verbindung4c liegt das vorab umgeformte Verstärkungselement4r nur bereichsweise am Strukturteil4a an, beispielsweise wie im zweiten Ausführungsbeispiel mit seinem umgebogenen Rand an dem umgebogenen Rand des Strukturteils4a , bildet aber ansonsten mit dem Strukturteil4a zusammen ein Hohlprofil. Insbesondere sind auch die Öffnungen Oa und Or voneinander beabstandet. - Die Montage des Beschlags
10 am Strukurteil4a ist für alle Ausführungsbeispiele gleich. Das erste Beschlagteil11 weist hierzu auf seiner axial nach außen weisenden Stirnseite einen Absatz11a auf, vorliegend einen Ringabsatz. Der Beschlag10 , genauer gesagt dieser Absatz11a , wird in einem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens am Strukurteil4a positioniert, indem der Absatz11a in die Öffnungen Oa und Or eingeführt wird. Die Reihenfolge hängt davon ab, auf welcher Seite des Strukturteils4a das Verstärkungselement4r angeordnet und auf welcher Seite der Beschlag10 montiert werden soll. Beispielsweise können Beschlag10 und Verstärkungselement4r beide auf der Außenseite (d. h. der zum Äußeren der Lehne4 gewandten Seite) des Strukturteils4a angeordnet sein. Falls der Absatz11a gestuft sein soll, können die beide Öffnungen Oa und Or daran angepasste, unterschiedliche Durchmesser aufweisen. - Wenn der Absatz
11a am Strukturteil4a positioniert ist, d. h. in beide Öffnungen Oa und Or greift, wird in einem vierten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels Schweißens, vorzugsweise Laserschweißens, eine feste Verbindung zwischen einerseits dem Beschlag10 und andererseits dem Strukturteil4a – und vorzugsweise auch dem Verstärkungselement4r – geschaffen. Die erzeugte Schweißnaht ist vorzugsweise als Stichnaht ausgeführt, welche das Material des Struktrteils4a und des Verstärkungselements4r durchdringt und in das Material des ersten Beschlagteils11 eindringt. Das Strukturteil4a erreicht mittels des Verstärkungselements4r eine höhere Festigkeit, was im Crashfall die Krafteinleitung verbessert. - In einem optionalen Fixierschritt, beispielsweise während des zweiten Schritts oder nach dem zweiten Schritt und vor dem dritten Schritt, wird das Verstärkungselement
4r – ohne Einbeziehung des Beschlags10 – (vorab) am Strukturteil4a fixiert, vorzugsweise verschweißt. Dies bietet sich insbesondere für das zweite und dritte Ausführungsbeispiel mit den radial abstehenden Verstärkungsbereichen des Verstärkungselements4r an, die für ihre Wirksamkeit einer festen Verbindung mit dem Strukturteil4a bedürfen. Der optionale Fixierschritt kann auch während des vierten Schritts erfolgen, d. h. das Verstärkungselement4r wird mit dem Strukturteil4a (nochmals) verschweißt, bevor, während oder nachdem das erste Beschlagteil11 des Beschlags10 mit dem Strukturteil4a (und vorzugsweise auch dem Verstärkungselement4r ) verschweißt wird. - Optional werden die Öffnungen Oa und Or im ersten Schritt im Rohling gar nicht oder erst teilweise (beispielsweise mit geringerem Durchmesser) ausgebildet und erst im zweiten Schritt gemeinsam ausgebildet, so dass sie dann zwangsläufig miteinander fluchten. Beispielsweise können die Öffnungen Oa und Or im zweiten Schritt nach dem Umformen (d. h. vorliegend nach dem Umklappen des Verstärkungselementes
4r auf das Strukturteil4a ) – und vorzugsweise auch nach dem Fixierschritt) – ihre endgültige Form erhalten, indem sie gemeinsam aus Verstärkungselement4r und Strukturteil4a gestanzt werden. Diese optionale gemeinsame Ausbildung der Öffnungen Oa und Or ist insbesondere für das erste und zweite Ausführungsbeispiel geeignet. - Das zweite Beschlagteil
12 und das Sitzteil3 können ebenfalls mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbunden werden. Als Beschlag10 ist vorliegend ein Getriebebeschlag beschrieben. Der Beschlag10 kann aber alternativ als Rastbeschlag ausgebildet sein, wie er beispielsweise aus derDE 20 2009 015 235 U1 bekannt ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzteil
- 4
- Lehne
- 4a
- Strukturteil
- 4c
- Verbindung
- 4r
- Verstärkungselement
- 5
- Handrad
- 7
- Antriebswelle
- 10
- Beschlag
- 11
- erstes Beschlagteil
- 11a
- Absatz
- 12
- zweites Beschlagteil
- 13
- Umklammerungsring
- 16
- Zahnrad
- 17
- Zahnkranz
- 19
- Kragen
- 21
- Mitnehmer
- 22
- Nabe
- 23
- Bohrung
- 25
- Abdeckscheibe
- 27
- Keilsegment
- 28
- Gleitlagerbuchse
- 29
- Mitnehmersegment
- 35
- Feder
- 35a
- Endfinger
- 43
- Sicherungsring
- 44
- Dichtring
- 45
- Trennring
- 51
- Sperrfeder
- 55
- Verzahnung
- Oa
- Öffnung im Strukturteil
- Or
- Öffnung im Verstärkungselement
Claims (10)
- Verfahren zum Verbinden eines Beschlags (
10 ) für einen Fahrzeugsitz (1 ) mit einem Strukturteil (4a ) des Fahrzeugsitzes (1 ), wobei in einem ersten Schritt ein Rohling des Strukturteils (4a ) hergestellt wird, in einem zweiten Schritt das Strukturteil (4a ) aus dem Rohling ausgebildet wird, in einem dritten Schritt der Beschlag (10 ) am Strukturteil (4a ) positioniert wird, und in einem vierten Schritt der Beschlag (10 ) wenigstens mit dem Strukturteil (4a ) verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der im ersten Schritt hergestellte Rohling das Material des künftigen Strukturteils (4a ) aufweist, an welches sich außen das Material eines künftigen Verstärkungselements (4r ) anschließt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Schritt der Rohling umgeformt wird, so dass das Verstärkungselement (
4r ) am Strukturteil (4a ) anliegt oder angeordnet ist und an diesem optional fixierbar ist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling eine Verbindung (
4c ) zwischen dem Material des Strukturteils (4a ) und dem Material des Verstärkungselements (4r ) aufweist. - Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Schritt des Umformens des Rohlings die Verbindung (
4c ) umgeformt, insbesondere umgeklappt, wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (
10 ) wenigstens ein erstes Beschlagteil (11 ) mit einem Absatz (11a ) aufweist, welcher im dritten Schritt am Strukturteil (4a ) positioniert wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturteil (
4a ) und das Verstärkungselement (4r ) jeweils eine Öffnung (Oa, Or) aufweisen, welche im zweiten Schritt zum Fluchten gebracht oder gemeinsam und fluchtend ausgebildet werden. - Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Absatz (
11a ) im dritten Schritt in wenigstens eine der beiden miteinander fluchtenden Öffnungen (Oa, Or), insbesondere in beide Öffnungen (Oa, Or), eingeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Stukturteil (
4a ) und das Verstärkungselement (4r ) im vierten Schritt im Bereich der beiden miteinander fluchtenden Öffnungen (Oa, Or) verschweißt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (
4r ) in einer ebenen Ringform ausgebildet und an das Strukturteil (4a ) angelegt wird oder dass das Verstärkungselement (4r ) umgeformt und an das Strukturteil (4a ) formschlüssig und/oder unter Bildung eines Hohlprofils angelegt wird. - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einem Beschlag (
10 ) und wenigstens einem Strukturteil (4a ), welche mittels eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche miteinander verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201010035378 DE102010035378B3 (de) | 2010-08-21 | 2010-08-21 | Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE201010035378 DE102010035378B3 (de) | 2010-08-21 | 2010-08-21 | Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes |
Publications (1)
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---|---|
DE102010035378B3 true DE102010035378B3 (de) | 2011-10-20 |
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ID=44730920
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201010035378 Active DE102010035378B3 (de) | 2010-08-21 | 2010-08-21 | Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102010035378B3 (de) |
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2010
- 2010-08-21 DE DE201010035378 patent/DE102010035378B3/de active Active
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