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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Innenraum, in dem eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet ist, die mindestens eine Leseleuchte mit einem ersten Leuchtmittel und eine Innenleuchte mit einem zweiten Leuchtmittel aufweist.
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Eine derartige Beleuchtungseinrichtung ist aus
EP 1 273 494 B1 bekannt. Sie weist in einem Leuchtengehäuse vier Innenleuchten und zwei Leseleuchten auf. Zwei Innenleuchten sind am Rand des Leuchtengehäuses angeordnet und senden ein schwaches Auflicht aus, das bei Nachtbetrieb des Kraftfahrzeugs ständig eingeschaltet ist und zum ambienten Beleuchten des Innenraums dient. Die beiden anderen Innenleuchten sind zwischen den zu erst genannten Innenleuchten angeordnet geben ein helleres Licht ab, das beispielsweise eingeschaltet ist, wenn eine Türe des Innenraums geöffnet ist. Die Leseleuchten sind neben den Innenleuchten angeordnet und dienen dazu, eine ihnen zugeordnete Lesefläche jeweils hell zu beleuchten. Obwohl sich diese Beleuchtungseinrichtung in der Praxis bewährt hat, weist sie dennoch Nachteile auf. So hat es sich als ungünstig erwiesen, dass die Beleuchtungseinrichtung eine relativ große Fläche am Dachhimmel benötigt. Diese Fläche kann für andere Baugruppen, wie z. B. für Ablagefächer, nicht genutzt werden. Außerdem weist die Beleuchtungseinrichtung ein inhomogenes Erscheinungsbild auf.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Beleuchtungseinrichtung platzsparend im Innenraum angeordnet sein kann. Außerdem soll die Beleuchtungseinrichtung einen einfachen und kostengünstigen Aufbau ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das zweite Leuchtmittel eine als flächiges Element ausgebildete organische Leuchtdiode ist, und dass die organische Leuchtdiode für das Licht des mindestens einen ersten Leuchtmittels durchlässig ausgestaltet und im Strahlengang der Leseleuchte quer zu deren Hauptabstrahlrichtung angeordnet ist.
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In vorteilhafter Weise wird dadurch das Licht der Innenleuchte direkt im Abstrahlbereich der Leseleuchte erzeugt, so dass die Beleuchtungseinrichtung nur eine kleine Grundfläche benötigt, beispielsweise am Dachhimmel. Da die Leuchtfläche der organischen Leuchtdiode der Leseleuchte vorgeschaltet ist, weist die Beleuchtungseinrichtung im ausgeschalteten Zustand ein homogenes Aussehen auf. Bei eingeschalteter organische Leuchtdiode kann die dahinter liegende Innenleuchte sogar ganz ausgeblendet sein. Die organische Leuchtdiode ermöglicht außerdem für die Innenlichtfunktion eine gleichmäßige, homogene Leuchtfläche. Die organische Leuchtdiode besteht vorzugsweise aus einem optisch transparenten Material. Sie kann beispielsweise eine Glasscheibe oder eine Folie aufweisen, die in an sich bekannter Weise mit einer z. B. aus Indium-Zinn-Oxid bestehenden Anode, einer Emitterschicht, einer Lochleitungsschicht, einer Kathode und/oder durchsichtigen Leiterbahnen beschichtet ist.
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Vorteilhaft ist, wenn die Leseleuchte zum Bündeln des Lichts des ersten Leuchtmittels einen Reflektor mit einer Lichtaustrittsöffnung aufweist, und wenn die organische Leuchtdiode die Lichtaustrittsöffnung überdeckt.
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Das von dem ersten Leuchtmittel abgestrahlte Lichtbündel kann dann mit Hilfe des Reflektors derart geformt sein, dass eine vorbestimmte Lichtverteilung erreicht wird, bei der das Licht im Wesentlichen nur in Richtung auf eine Lesefläche abgestrahlt wird. Außerdem ermöglicht der durch die organische Leuchtdiode hindurch sichtbare Reflektor ein tiefes, dreidimensionales Aussehen der Beleuchtungseinrichtung.
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In die organische Leuchtdiode können optisch sichtbare Strukturen integriert sein, insbesondere Linien, Gitter, Punkte oder dergleichen. Die Strukturen können beispielsweise Oberflächenstrukturen und/oder eine Bedruckung umfassen. Durch die Strukturen kann die Beleuchtungseinrichtung bei ihrer Konstruktion an das Design des Innenraums angepasst werden.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Leseleuchte zum Bündeln des Lichts des ersten Leuchtmittels eine Fresnel-Optik und/oder eine vorzugsweise scheibenförmige Mikrooptik auf, die Mikrostrukturen hat, deren Strukturgröße im Bereich der Wellenlänge des von dem ersten Leuchtmittel ausgesendeten Lichts liegt oder kleiner ist als diese. Dadurch wird eine sehr flache Bauform der Beleuchtungseinrichtung ermöglicht, was insbesondere für einen Einbau in einen Dachhimmel vorteilhaft ist. Durch die Mikrooptik kann das Lichtbündel der Leseleuchte besonders gut an die Geometrie einer zu beleuchtenden Zielfläche angepasst sein. Dabei ist es sogar möglich, das Licht in ein Lichtbündel mit etwa rechteckigem Querschnitt zu formen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Reflektor, die Fresnel-Optik und/oder die Mikrooptik derart ausgestaltet, dass das von dem ersten Leuchtmittel ausgesendete Licht auf eine erste Zielfläche projiziert wird, die innerhalb einer von dem Licht der Innenleuchte beleuchteten zweiten Zielfläche liegt und kleiner ist als diese. Mit Hilfe der Innenleuchte kann dann der Innenraum gleichmäßig beleuchtet werden, während mit der Leseleuchte nur ein begrenzter Bereich des Innenraums, nämlich eine Lesefläche beleuchtet wird. Somit kann die Leseleuchte auch während der Fahrt verwendet werden, ohne dass der Fahrer oder die Passagiere durch das Licht der Leseleuchte gestört werden.
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Zweckmäßigerweise ist das erste Leuchtmittel eine auf einer Leiterplatte angeordnete Leuchtdiode. Die Leiterplatte mit der zumindest einen darauf befindlichen Leuchtdiode kann dann in Serienfertigung kostengünstig hergestellt werden. Auf der Leiterplatte können Leiterbahnen angeordnet sein, die elektrische Anschlüsse der Leuchtdiode(n) beispielsweise mit einem elektrischen Stecker verbinden. Die Leuchtdiode ist vorzugsweise in einer Öffnung der Reflektors angeordnet. Dabei ist es sogar möglich, dass auch der Reflektor auf der Leiterplatte angeordnet ist.
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Bevorzugt weist die Innenleuchte eine am Außenrand der flächigen organischen Leuchtdiode angreifende Halterung auf. Die Beleuchtungseinrichtung ermöglicht dadurch einen besonders einfacheren Aufbau. Die Halterung kann insbesondere eine Einformung oder eine Nut aufweisen, in die der Außenrand der flächigen organischen Leuchtdiode formschlüssig eingesetzt ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Halterung als Gehäusewand ausgestaltet, die mit der organischen Leuchtdiode eine Innenhöhlung umgrenzt, wobei der Reflektor, die Fresnel-Optik und/oder die Mikrooptik und ggf. das erste Leuchtmittel in dieser Innenhöhlung angeordnet sind. Die Beleuchtungseinrichtung ermöglicht dadurch einen noch kompakteren Aufbau.
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Vorteilhaft ist, wenn die Beleuchtungseinrichtung zwei seitlich nebeneinander angeordnete Leseleuchten aufweist, und wenn sich die organische Leuchtdiode über beide Leseleuchten erstreckt. Die Beleuchtungseinrichtung kann dann beispielsweise zwischen zwei Fahrzeugsitzen am Dachhimmel angeordnet sein, um mit der einen Leseleuchte eine an dem einen Fahrzeugsitz befindliche erste Zielfläche und mit der anderen Leseleuchte eine an dem anderen Fahrzeugsitz befindliche zweite Zielfläche zu beleuchten. Die sich über beide Leseleuchten erstreckende organische Leuchtdiode ermöglicht ein homogenes und hochwertiges Aussehen der Beleuchtungseinrichtung.
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Zweckmäßigerweise ist in Hauptabstrahlrichtung der Leseleuchte hinter der organischen Leuchtdiode zwischen dieser und der Leseleuchte und/oder seitlich neben der Leseleuchte mindestens eine weiteres Leuchtmittel für eine weitere Lichtfunktion angeordnet ist, insbesondere für eine Auflichtfunktion. Die weitere Lichtfunktion ist dann in die Beleuchtungseinrichtung integriert, ohne dass sich dadurch deren Grundfläche vergrößert.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen Längsschnitt durch eine Beleuchtungseinrichtung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs, die eine Innenleuchte und eine Leseleuchte aufweist,
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2 die Beleuchtungseinrichtung beim Beleuchten von im Innenraum des Kraftfahrzeugs befindlichen Zielflächen,
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3 eine Beleuchtungseinrichtung, bei der die Leseleuchte eine Fresnel-Optik aufweist, und
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4 eine Beleuchtungseinrichtung, bei der die Leseleuchte eine Mikrooptik hat.
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Ein Kraftfahrzeug weist einen Innenraum auf, der durch eine Innenbegrenzungswand 1, wie zum Beispiel einen Dachhimmel, begrenzt ist. Die Innenbegrenzungswand 1 hat eine Öffnung, in der bzw. hinter der eine Beleuchtungseinrichtung 2 angeordnet ist. Die Beleuchtungseinrichtung 2 weist eine Leseleuchte mit einem ersten Leuchtmittel 3 und eine Innenleuchte mit einem zweiten Leuchtmittel 4 auf.
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Das erste Leuchtmittel 3 ist als Leuchtdiode ausgestaltet und auf einer Leiterplatte 5 angeordnet. Auf der Leiterplatte 5 können bei Bedarf weitere erste Leuchtmittel 3 und/oder eine Ansteuerelektronik angeordnet sein.
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Auf der Leiterplatte 5 ist außerdem ein Reflektor 6 zum Bündeln des von dem ersten Leuchtmittel 3 abgestrahlten Lichts angeordnet. Der Reflektor 6 hat an seiner Rückseite eine Reflektoröffnung 7, in bzw. hinter der das erste Leuchtmittel 3 angeordnet ist. Nur beispielhaft sind in der Zeichnung einige vom ersten Leuchtmittel 3 ausgesendete erste Lichtstrahlen 8 dargestellt, die den Strahlengang am Reflektor 6 verdeutlichen sollen. Deutlich ist erkennbar, dass die Leseleuchte im Wesentlichen in eine Hauptabstrahlrichtung 9 abstrahlt.
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Das zweite Leuchtmittel 4 ist als etwa scheibenförmige organische Leuchtdiode ausgebildet, die mit ihrer Erstreckungsebene derart quer zur Hauptabstrahlrichtung 9 angeordnet, dass sie eine der Reflektoröffnung 7 gegenüberliegende Lichtaustrittsöffnung des Reflektors 6 überdeckt. Die Innenleuchte ist mit ihrer Hauptabstrahlrichtung 9 gegenüber der Normalen auf die Erstreckungsebene des zweiten Leuchtmittel 4 verkippt.
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Die organische Leuchtdiode ist für das Licht des ersten Leuchtmittels 3 durchlässig ausgestaltet, vorzugsweise transparent. Die Lichtabstrahlseite des zweiten Leuchtmittels 4 ist an dessen dem Reflektor 6 abgewandter Vorderseite angeordnet. Nur beispielhaft sind in der Zeichnung einige vom zweiten Leuchtmittel 4 ausgesendete zweite Lichtstrahlen 10 dargestellt. Deutlich ist erkennbar, dass das zweite Leuchtmittel 4 diffuses Licht abstrahlt.
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Die Innenleuchte hat eine Halterung 11 für das zweite Leuchtmittel 4, die an einer Widerlagestelle mit einem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Wandungsbereich eines Leuchtengehäuses oder eines entsprechenden Trägerteils verbunden ist. An von der Widerlagestelle beabstandeten Stellen hat die Halterung 11 Einformungen 12, die den Außenrand des zweiten Leuchtmittels 4 an diametral einander gegenüberliegenden Stellen formschlüssig übergreifen.
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Die Halterung 11 ist als Gehäusewand ausgestaltet, die mit dem zweiten Leuchtmittel 4 eine Innenhöhlung 13 umgrenzt, in welcher der Reflektor 6 angeordnet ist. Das erste Leuchtmittel 3 und das zweite Leuchtmittel 4 sind jeweils mittels in der Zeichnung nicht näher dargestellter Leiterbahnen mit elektrischen Stromversorgungsanschlüssen verbunden.
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In 1 ist erkennbar, dass das Leuchtengehäuse eine transparente Abdeckscheibe 14 aufweist, hinter der das zweite Leuchtmittel 4, die Halterung 11, der Reflektor 6, das erste Leuchtmittel 3 und die Leiterplatte 5 angeordnet sind. Die Abdeckscheibe 14 ist an ihrem Außenrand an der Innenbegrenzungswand 1 fixiert.
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In 2 ist erkennbar, dass der Reflektor 6 derart ausgestaltet ist, dass das von dem ersten Leuchtmittel 3 ausgesendete Licht auf eine im Innenraum befindliche erste Zielfläche 15 projiziert wird, die innerhalb einer von dem Licht der Innenleuchte beleuchteten zweiten Zielfläche 16 liegt. Die erste Zielfläche 15 ist vom Rand der zweiten Zielfläche 16 beabstandet und kleiner als diese. Die erste Zielfläche 15 und die zweite Zielfläche 16 sind jeweils etwa kreisförmig oder oval ausgestaltet.
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Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Leseleuchte eine kreisscheibenförmige Fresnel-Optik 17 auf, die zwischen dem ersten Leuchtmittel 3 und dem zweiten Leuchtmittel 4 angeordnet ist und mit ihrer Haupterstreckungsebene etwa parallel zur Erstreckungsebene des zweiten Leuchtmittels 4 verläuft. Dadurch wird eine besonders flache Bauform der Beleuchtungseinrichtung erreicht. Die Fresnel-Optik 17 ist derart ausgestaltet, dass sie das vom ersten Leuchtmittel ausgesendete Licht in ein Lichtbündel mit etwa parallel zueinander verlaufenden Lichtstrahlen 8 bündelt. Das zweite Leuchtmittel 4 befindet sich im Abstrahlbereich der Fresnel-Optik 17 und wird vom Licht des ersten Leuchtmittels 3 durchleuchtet.
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Die in 3 abgebildete Beleuchtungseinrichtung 2 weist eine transparente Abdeckscheibe 14 auf, hinter der das zweite Leuchtmittel 4, die Fresnel-Optik 17 und das erste Leuchtmittel 3 angeordnet sind. Die Abdeckscheibe 14 kann mit dem zweiten Leuchtmittel 4 eine Beaueinheit bilden. Auch bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die erste Zielfläche 15 und die zweite Zielfläche 16 jeweils etwa kreisförmig oder oval ausgestaltet.
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Bei dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist anstelle der Fresnel-Optik 17 eine scheibenförmige Mikrooptik 18 vorgesehen. Die Mikrooptik 18 weist in der Zeichnung nicht näher dargestellte Mikrostrukturen auf, deren Strukturgröße kleiner als die Wellenlänge des von dem ersten Leuchtmittel (3) ausgesendeten Lichts ist. Die Mikrostrukturen sind derart ausgestaltet, dass das von dem ersten Leuchtmittel 3 ausgesendete Licht auf eine erste Zielfläche 15 projiziert wird, die eine von einer Kreisform und einem Oval abweichende Formgebung aufweist. Die Mikrooptik 18 ist rechteckig ausgestaltet und parallel zur Erstreckungsebene des zweiten Leuchtmittels 4 angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenbegrenzungswand
- 2
- Beleuchtungseinrichtung
- 3
- erstes Leuchtmittel
- 4
- zweites Leuchtmittel
- 5
- Leiterplatte
- 6
- Reflektor
- 7
- Reflektoröffnung
- 8
- erster Lichtstrahl
- 9
- Hauptabstrahlrichtung
- 10
- zweiter Lichtstrahl
- 11
- Halterung
- 12
- Einformung
- 13
- Innenhöhlung
- 14
- Abdeckscheibe
- 15
- erste Zielfläche
- 16
- zweite Zielfläche
- 17
- Fresnel-Optik
- 18
- Mikrooptik
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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