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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse zur Aufnahme eines Steckers, eine Steckkontaktverbindung und ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung.
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Im Bereich einer Herstellung von elektrischen Verbindungen ist wohl bekannt, einen Stecker mit einer stiftförmigen Elektrode in ein Gehäuse einzustecken, wobei im eingesteckten Zustand des Steckers eine gehäuseseitige Elektrode durch die stiftförmige, steckerseitige Elektrode kontaktiert und somit eine elektrische Verbindung hergestellt wird.
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Hierfür muss jedoch der Stecker in einer vorbestimmten Art und Weise, beispielsweise in eine vorbestimmte Richtung und an vorbestimmter Stelle des Gehäuses, in dieses eingesteckt werden.
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Es existieren jedoch Anwendungen, in denen eine Toleranz hinsichtlich einer Einsteckposition und Einsteckrichtung des Steckers in das Gehäuse fertigungsbedingt notwendig ist. Es ist wünschenswert, auch in derartigen Anwendungen, also positions- und ausrichtungsunabhängig, einen elektrischen Kontakt zwischen der steckerseitigen und der gehäuseseitigen Elektrode herzustellen.
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Ein solches Problem stellt sich beispielsweise bei der Montage von Scheinwerfern im Automobilbereich. Hierbei besteht ein Scheinwerfer vereinfacht ausgedrückt aus einem ersten Teil, der eine transparente Außenlichtscheibe sowie hinter dieser Scheibe angeordnete Leuchtmittel, z.B. LED, aufweist. Dieser erste Teil weist hierbei in der Regel mindestens eine stiftförmig ausgebildete Elektrode auf. Karosserieseitig ist ein zweiter Teil des Scheinwerfers vorgesehen, der eine für die Ansteuerung der Leuchtmittel, insbesondere der LED, notwendige Elektronik umfasst. Um einen korrekten und sicheren Betrieb der Leuchtmittel zu gewährleisten, ist eine elektrische Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil, insbesondere zwischen den Leuchtmitteln und der Elektronik zur Ansteuerung der Leuchtmittel, notwendig. Im Montageprozess wird hierbei der erste Teil auf den zweiten Teil aufgesteckt. Hierfür weist ein Gehäuse des zweiten Teils Öffnungen auf, durch die die stiftförmigen Elektroden des ersten Teils eingesteckt werden können. Hierbei müssen jedoch die stiftförmigen Elektroden in vordefinierter Weise in Öffnungen des zweiten Teils eingesteckt werden. Dies erfordert ein genaues und somit gegebenenfalls mehrmals zu wiederholendes Ausrichten des ersten Teils gegenüber dem zweiten Teil. Fertigungsbedingte Toleranzen in der Anordnung einer oder mehrerer stiftförmiger Elektroden können hierbei nur schwer oder gar nicht kompensiert werden.
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Die
US 3,158,420 offenbart einen Unterwasser-Steckverbinder zur elektrischen Verbindung eines Paares von isolierten Leitern. Die Unterwasser-Steckverbindung umfasst einen Stecker, einen nadelförmigen, leitfähigen Teil des Steckers, wobei ein Ende des nadelförmigen Teils als Spitze ausgeformt und das andere Ende an einen der vorhergehend genannten elektrischen Leiter angeschlossen ist. Weiter offenbart die Druckschrift ein Gehäuse, welches einen starren, nicht-leitfähigen Teil mit einer darin eingeschlossenen Kammer aufweist. Weiter weist das Gehäuse ein Paar von Öffnungen zu der Kammer auf. Die Kammer enthält hierbei eine Menge von faserartigen, leitfähigen Substanzen. Eine der Öffnungen ist hierbei nahezu vollständig mit einer elastischen, gummiartigen Substanz gefüllt, die selbstdichtende Eigenschaften aufweist. Abdichtmittel der anderen Öffnung umfassen eine ringförmige Dichtung mit einer zentralen Öffnungen, durch welche der weitere isolierte Leiter geführt werden kann.
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Die
US 3,713,072 offenbart eine elektrische Verbindung zwischen einem Anschlussstift und einem flachen Leiter. Hierbei umfasst die elektrische Verbindung eine Vorrichtung zur elektrischen Verbindung, die auf den Leiter aufgekämpt ist. Die Vorrichtung weist einen Steg und zwei Seitenwände an entgegengesetzten Enden des Steges auf. Eine Öffnung im Steg ist hierbei zentral zwischen den Seitenwänden angeordnet. Die Seitenwände sind hierbei nach innen, zueinander und in Richtung des Steges gekrümmt. Weiter sind die Seitenwände mit dem Leiter verbunden.
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Aus der
DE 198 44 862 A1 ist eine Vorrichtung zum elektrischen Anschluss eines in einem ersten Gehäuse integrierten Sensors an ein in einem zweiten Gehäuse integriertes Gerät bekannt, wobei der Sensor ein Anschlusselement mit wenigstens einer elektrisch leitenden Kontaktfläche aufweist, auf welche eine gummielastische Schicht aufgebracht ist, die an der Außenseite des ersten Gehäuses angeordnet ist. Weiter weist das elektronische Gerät als Anschlusselement wenigstens eine über die Außenwand des zweiten Gehäuses hervorstehende elektrisch leitende Kontaktspitze auf, wobei zur Herstellung des elektrischen Anschlusses die Kontaktspitze mit vorgegebenen Anpressdruck gegen die Kontaktfläche gepresst ist, wobei die gummielastische Schicht von der Kontaktspitze durchstoßen ist.
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Aus der
US 3,522,576 A ist ein wasserdichter elektrischer Verbinder bekannt, wobei ein Gehäuse eine elektrisch leitende Wabenstruktur aufweist, die von einem spitzförmigen Gegenkontakt kontaktiert wird.
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Aus der
DE 199 18 378 A1 ist ein Koppelverbinder bekannt, wobei verschiedene Verbindungsgehäuse durch Nut-Schwalbenschwanz-Verbindungen gekoppelt werden.
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Es stellt sich das technische Problem, ein Gehäuse, eine Steckkontaktverbindung sowie ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung zu schaffen, welche eine elektrische Kontaktierung ermöglichen, die toleranter gegenüber einer gehäuseseitigen Einsteckposition und einer Einsteckrichtung ist.
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Die Lösung des technischen Problems ergibt sich aus den Gegenständen mit den Merkmalen der Ansprüche 1, 4 und 5. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorgeschlagen wird ein Gehäuse zur Aufnahme eines Steckers, wobei der Stecker eine stiftförmige Elektrode aufweist. Das Gehäuse weist hierbei mindestens eine Öffnung auf, wobei eine Fläche der Öffnung um ein vorbestimmtes Maß größer als eine Querschnittsfläche der stiftförmigen Elektrode ist. Zur elektrischen Kontaktierung wird die stiftförmige Elektrode durch die Öffnung in das Gehäuse eingesteckt. Die Querschnittsfläche einer stiftförmigen Elektrode bezieht sich hierbei auf einen Querschnitt senkrecht zu einer zentralen Längsachse der stiftförmigen Elektrode. Beispielsweise kann die stiftförmige Elektrode einen kreisförmigen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen. Auch die Öffnung kann beispielsweise kreisförmig oder rechteckig ausgebildet sein. Weist die stiftförmige Elektrode z.B. einen kreisförmigen Querschnitt auf und ist die Öffnung ebenfalls kreisförmig, so ist ein Radius der kreisförmigen Öffnung um ein vorbestimmtes Maß größer als ein Radius des kreisförmigen Querschnitts der stiftförmigen Elektrode. Vorzugsweise ist das vorbestimmte Maß in Abhängigkeit einer maximal zulässigen Montagetoleranz oder Fertigungstoleranz des Steckers und/oder des Gehäuses zu wählen. Die Toleranz bezieht sich hierbei insbesondere auf eine Anordnung der stiftfömrigen Elektrode am Stecker und der Öffnung am Gehäuse. Weist eine steckerseitige Anordnung der stiftförmigen Elektrode beispielsweise eine Toleranz von +/- 1 mm auf, so kann ein Radius der Öffnung um mindestens 1 mm größer als ein Radius der kreisförmigen Querschnittsfläche der stiftförmigen Elektrode sein. Hierbei bezieht sich die Toleranz der Anordnung der steckerseitigen Elektrode bezüglich des Steckers auf eine ursprünglich gewünschte Anordnung der stiftförmigen Elektrode am Stecker. Ist die Öffnung rechteckförmig, so können in analoger Weise Abstände zwischen gegenüberliegenden Seitenrändern der rechteckigen Öffnung um ein vorbestimmtes Maß größer sein als ein Radius einer kreisförmigen Querschnittsfläche der stiftförmigen Elektrode oder um ein vorbestimmtes Maß größer als Abstände zwischen Seitenrändern eines rechteckförmigen Querschnitts einer stiftförmigen Elektrode sein.
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Wird in der Ebene der Öffnung ein kartesisches Koordinatensystem mit einer x- und einer y-Achse definiert, so ermöglicht das erfindungsgemäße Gehäuse eine Einstecktoleranz in x- und y-Richtung.
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Weiter ist eine gehäuseseitige Elektrode im Gehäuse angeordnet.
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Erfindungsgemäß ist die gehäuseseitige Elektrode mittels der stiftförmigen Elektrode elektrisch kontaktierbar, falls die stiftförmige Elektrode mit einer vorbestimmten Länge der stiftförmigen Elektrode durch eine beliebige Stelle der Öffnung mit oder unter einem Einsteckwinkel relativ zur Fläche der Öffnung in das Gehäuse eingesteckt wird oder ist. Der Einsteckwinkel ist hierbei größer oder gleich einem vorbestimmten Einsteckwinkel. Beispielsweise kann der vorbestimmte Einsteckwinkel 45 Grad betragen. Auch kann der vorbestimmte Einsteckwinkel 90 Grad betragen, wodurch die stiftförmige Elektrode senkrecht zur Fläche der Öffnung in diese eingesteckt wird. In diesem Fall ist der Einsteckwinkel gleich dem vorbestimmten Einsteckwinkel.
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Die gehäuseseitige Elektrode ist hierbei also derart im Gehäuse angeordnet, dass eine die Fläche der Öffnung unter dem Einsteckwinkel schneidende Gerade eine Oberfläche der gehäuseseitigen Elektrode schneidet, wobei ein Abstand zwischen einem Schnittpunkt der Geraden mit der Fläche der Öffnung und einem Schnittpunkt der Geraden mit der Oberfläche der gehäuseseitigen Elektrode der vorbestimmten Länge oder zumindest der vorbestimmten Länge entspricht und der Einsteckwinkel größer oder gleich dem vorbestimmten Einsteckwinkel ist.
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Die gehäuseseitige Elektrode weist hierbei mindestens eine Oberfläche auf, wobei die gehäuseseitige Elektrode durch eine stiftförmige Elektrode kontaktierbar ist, falls zumindest ein Teil der stiftförmigen Elektrode durch die Oberfläche in die gehäuseseitige Elektrode eindringt. Dabei wird die gehäuseseitige Elektrode durch die stiftförmige Elektrode kontaktiert, indem diese durch an einer vorbestimmten Position der Oberfläche in die gehäuseseitige Elektrode eindringt und an einer weiteren Position der Oberfläche oder einer weiteren Oberfläche aus der gehäuseseitigen Elektrode austritt.
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Durch das erfindungsgemäße Gehäuse können in vorteilhafter Weise Fertigungstoleranzen in der Anordnung der stiftförmigen Elektrode auf der Steckerseite kompensiert werden. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn steckerseitig mehrere stiftförmige Elektroden angeordnet sind, die jeweils von ihrer Soll-Anordnung in einem vorbestimmten Maße abweichen können. Weiter wird vorteilhaft ermöglicht, dass kein genaues Ausrichten der stiftförmigen Elektrode gegenüber dem Gehäuse bzw. der Öffnung notwendig ist, um eine elektrische Kontaktierung sicherzustellen. Somit vereinfacht sich z.B. eine Montage eines Scheinwerfers.
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Insbesondere können in vorteilhafter Weise auch Toleranzen in einer Orientierung der stiftförmigen Elektrode kompensiert werden. Weist z.B. aus Fertigungsgründen eine erste stiftförmige Elektrode eines Steckers eine andere Orientierung auf als eine zweite stiftförmige Elektrode des Steckers, so können beide stiftförmigen Elektroden in einfacher Weise mit zwei verschiedenen gehäuseseitigen Elektroden, die erfindungsgemäß ausgebildet sind, in elektrischen Kontakt gebracht werden. Auch ist hierbei möglich, den Stecker nicht mehr ausschließlich senkrecht zur Fläche der Öffnung in diese einzustecken, sondern auch ein leicht verkipptes oder geneigtes Einstecken ist möglich.
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Die gehäuseseitige Elektrode ist hierbei vorzugsweise derart ausgeführt, dass im eingesteckten Zustand der stiftförmigen Elektrode eine Bewegung dieser Elektrode in axialer Richtung der stiftförmigen Elektrode (zentrale Längsrichtung der stiftförmigen Elektrode) möglich ist, ohne dass hierbei ein elektrischer Kontakt zwischen gehäuseseitiger Elektrode und stiftförmiger Elektrode unterbrochen wird. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise eine Einstecktoleranz in axialer Richtung der stiftförmigen Elektrode erreicht, die, bezogen auf das vorhergehend definierte kartesische Koordinatensystem, je nach z-Anteil der axialen Bewegung, zumindest teilweise eine Einstecktoleranz in z-Richtung gewährleistet.
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Weiter ist zumindest zwischen der Öffnung und der gehäuseseitigen Elektrode ein elektrisch isolierendes Material angeordnet. Das elektrisch isolierende Material ist eine selbstdichtende gummiartige Substanz. Vorzugsweise ist das Material Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM). Dabei ist die gehäuseseitige Elektrode in das elektrisch isolierende Material mindestens teilweise eingebettet, d.h. von beiden Seiten umgeben. Weiter vorzugsweise dichtet das isolierende Material die zweite Elektrode gegenüber Schmutz oder Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses ab. Beim Einstecken kann also die stiftförmige Elektrode erst durch das isolierende Material gesteckt werden, bevor ein elektrischer Kontakt mit der gehäuseseitigen Elektrode zustande kommt. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise zusätzlich erreicht, dass eine mechanische Abstützung der stiftförmigen Elektrode und somit des Steckers erfolgt. Weiter wird durch die Anordnung eines isolierenden Materials erreicht, dass die axiale Bewegung der stiftförmigen Elektrode durch Gleit- und Haftreibung mehr gehemmt wird, als wenn die stiftförmige Elektrode ohne isolierendes Material in die gehäuseseitige Elektrode eingesteckt ist.
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Weiter ist die gehäuseseitige Elektrode von der stiftförmigen Elektrode durchstoßbar, falls die stiftförmige Elektrode mit einer vorbestimmten Vorschubskraft in das Gehäuse eingesteckt wird. Hierbei wird die gehäuseseitige Elektrode also von der stiftförmigen, steckerseitigen Elektrode durchstoßen, wobei ein elektrischer Kontakt zwischen beiden Elektroden hergestellt wird. Im durchstoßenen Zustand wird hierbei eine elektrische Verbindung zwischen der gehäuseseitigen Elektrode und Außenflächen der stiftförmigen Elektrode hergestellt. Ein Durchstoßen bedeutet hierbei, dass in axialer Richtung der stiftförmigen Elektrode (zentrale Längsrichtung der stiftförmigen Elektrode) Teile der stiftförmigen Elektrode auf gegenüberliegenden Seiten der gehäuseseitigen Elektrode angeordnet sind. Dabei ist die gehäuseseitige Elektrode als Blech ausgeführt.
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Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine einfache und kostengünstige Ausbildung der gehäuseseitigen Elektrode möglich. Das Blech kann hierbei eine vorbestimmte Dicke aufweisen. Dabei ist das Blech mittels der stiftförmigen Elektrode durchstoßbar, wenn die stiftförmige Elektrode mit einer vorbestimmten Vorschubskraft gegen das Blech gedrückt wird. Beim Durchstoßen kragt das Blech an der Durchstoßstelle auf, wodurch in vorteilhafter Weise eine größere Kontaktfläche zwischen Blech und Außenseiten der stiftförmigen Elektrode hergestellt wird. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine höhere Kontaktsicherheit gegeben. Vorzugsweise ist das Blech eine weiche Kupferlegierung.
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Vorstellbar ist, dass für ein Einstecken der stiftförmigen Elektrode in das elektrisch isolierende Material eine höhere Vorschubskraft notwendig ist als für das Durchstoßen der gehäuseseitigen Elektrode. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass mit einer zum Einstecken in das Gehäuse erforderlichen Vorschubskraft die gehäuseseitige Elektrode in jedem Fall durchstoßen wird. Um das vorhergehend genannte Durchstoßen zu ermöglichen, weisen die gehäuseseitige Elektrode und/oder das elektrisch isolierende Material eine vorbestimmte Härte oder vorbestimmte Festigkeit auf, die geringer als eine Härte oder Festigkeit der stiftförmigen Elektrode sind.
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In einer Ausführungsform weist das Gehäuse gehäuseseitige Rastelemente auf, wobei das Gehäuse mittels der gehäuseseitigen Rastelemente mit dem Stecker verrastbar ist. Die Rastelemente sind hierbei derart ausgebildet, dass ein Verrasten unabhängig von einer Einsteckposition der stiftförmigen Elektrode in die Öffnung hergestellt werden kann. Die Rastverbindung kann hierbei lösbar oder unlösbar ausgebildet sein. Durch die Rastverbindung ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass eine Bewegung der stiftförmigen Elektrode im eingesteckten Zustand verhindert wird. Auch können die gehäuseseitigen Rastelemente derart ausgebildet sein, dass bei einer erfolgten Rastverbindung eine vorbestimmte Bewegung der Elektrode in axialer Richtung der stiftförmigen Elektrode weiter möglich ist. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise sichergestellt werden, dass eventuell durch spätere Fertigungs- oder Montageschritte notwendige axiale Verschiebungen des Steckers gegenüber dem Gehäuse auch nach erfolgter elektrischer Kontaktierung möglich sind.
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Selbstverständlich kann der Stecker hierbei korrespondierende Rastelemente aufweisen. Alternativ oder kumulativ können auch weitere lösbare und unlösbare Verbindungsarten, z.B. Klemmen, Verkleben, Verschrauben, Vernieten, zur Anwendung kommen. Hierfür kann das Gehäuse und/oder der Stecker notwendige Verbindungsflächen aufweisen.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Gehäuse mindestens ein Kopplungselement auf, wobei das Gehäuse mittels des Kopplungselements mit einem weiteren Gehäuse koppelbar ist. Beispielsweise kann das Gehäuse eine so genannte Schwalbenschwanzführung, die z.B. als schwalbenschwanzförmiger Steg ausgebildet ist, aufweisen. Auch kann das Gehäuse eine Nut zur Aufnahme der vorhergehend genannten Schwalbenschwanzführung aufweisen. Hierdurch ist eine mechanische Verbindung zwischen mehreren Gehäusen und somit ein modularer Aufbau einer elektrischen Steckverbindung möglich. Beispielsweise kann das Gehäuse würfel- oder quaderförmig ausgebildet sein. Hierbei können an mindestens einer, vorzugsweise jedoch zwei oder drei, Außenflächen, die vorzugsweise benachbarte Außenflächen sind, schwalbenschwanzförmige Stege angeordnet sein. Weiter können von diesen Außenseiten verschiedene Außenseiten, insbesondere die drei verbliebenen Außenseiten, schwalbenschwanzförmige Nuten aufweisen, in die die vorhergehend genannten schwalbenschwanzförmigen Stege einführbar sind.
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Weiter vorgeschlagen wird eine Steckkontaktverbindung, wobei die Steckkontaktverbindung ein Gehäuse und einen Stecker mit einer stiftförmigen Elektrode umfasst, wobei das Gehäuse mindestens eine Öffnung aufweist. Die Fläche der Öffnung ist um ein vorbestimmtes Maß größer als eine Querschnittsfläche der stiftförmigen Elektrode. In dem Gehäuse ist eine gehäuseseitige Elektrode angeordnet. Erfindungsgemäß ist die gehäuseseitige Elektrode mittels der stiftförmigen Elektrode elektrisch kontaktierbar, falls die stiftförmige Elektrode mit einer vorbestimmten Länge der stiftförmigen Elektrode durch eine beliebige Stelle der Öffnung mit einem Einsteckwinkel relativ zur Fläche der Öffnung in das Gehäuse eingesteckt wird, wobei der Einsteckwinkel größer oder gleich einem vorbestimmten Einsteckwinkel ist.
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Weiter vorgeschlagen wird ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung, wobei ein Gehäuse mindestens eine Öffnung aufweist. Weiter ist eine gehäuseseitige Elektrode im Gehäuse angeordnet. Weiter weist ein Stecker eine stiftförmige Elektrode auf. Weiter ist eine Fläche der Öffnung um ein vorbestimmtes Maß größer als eine Querschnittsfläche einer stiftförmigen Elektrode ist. Erfindungsgemäß wird die gehäuseseitige Elektrode mittels der stiftförmigen Elektrode elektrisch kontaktiert, falls die stiftförmige Elektrode mit einer vorbestimmten Länge der stiftförmigen Elektrode durch eine beliebige Stelle der Öffnung mit einem Einsteckwinkel relativ zur Fläche der Öffnung in das Gehäuse eingesteckt wird, wobei der Einsteckwinkel größer oder gleich einem vorbestimmten Einsteckwinkel ist.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Fig. zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Steckers und eines Gehäuses,
- 2a eine schematische Seitenansicht eines Steckers und eines Gehäuses vor einem Einsteckvorgang,
- 2b eine schematische Seitenansicht eines Steckers und eines Gehäuses nach einem Einsteckvorgang,
- 3a einen Querschnitt eines Gehäuses,
- 3b eine erste Draufsicht auf ein Gehäuse,
- 3c eine zweite Draufsicht auf ein Gehäuse,
- 4a eine schematische Darstellung einer Ein-Pin-Anordnung und
- 4b eine schematische Darstellung einer Drei-Pin-Anordnung.
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Nachfolgend bezeichnen gleiche Bezugszeichen Elemente mit gleichen oder ähnlichen technischen Eigenschaften.
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In 1 ist eine schematische Seitenansicht eines Steckers 1 und eines Gehäuses 2 dargestellt. Der Stecker 1 weist hierbei ein Steckergehäuse 3 und eine stiftförmige Elektrode 4 auf. Hierbei ist dargestellt, dass die stiftförmige Elektrode 4 an einem freien Ende angespitzt ausgebildet ist. Die stiftförmige Elektrode 4 ist im Steckergehäuse 3 elektrisch mit einem ersten elektrischen Leiter 5 verbunden. Das Gehäuse 2 weist einen Hohlraum 6 auf. Weiter weist das Gehäuse 2 eine Öffnung 7 auf. Im Gehäuse ist eine gehäuseseitige Elektrode 8 angeordnet, die als Blech ausgebildet ist. Das Blech weist im Querschnitt ein U-förmiges Profil auf, wobei eine erste Seitenwand 9 des U-förmigen Profils kürzer als eine zweite Seitenwand 10 des U-förmigen Profils ausgebildet ist. Die gehäuseseitige Elektrode 8 ist mit einem zweiten elektrischen Leiter 11 elektrisch verbunden. Im Gehäuse ist weiter ein elektrisch isolierendes Material 12 angeordnet. Hierbei ist insbesondere die zweite Seitenwand 10 der gehäuseseitigen Elektrode 8 von dem elektrisch isolierenden Material 12 eingebettet. Das elektrisch isolierende Material 12 dichtet hierbei die gehäuseseitige Elektrode gegenüber der Öffnung 7 und somit einem Bereich außerhalb des Gehäuses 2 in Bezug auf Feuchtigkeit und Schmutz ab. Weiter dargestellt sind Nuten 18, deren Funktion in 3a bis 3c näher erläutert wird.
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In 2a ist schematisch eine Seitenansicht eines Steckers 1 und eines Gehäuses 2 dargestellt. Hierbei stellt 2a einen nicht eingesteckten Zustand des Steckers 1 dar. Ausgehend von diesem Zustand wird der Stecker 1 und die stiftförmige Elektrode 4 in axialer Richtung, d.h. in Richtung einer zentralen Längsachse 14 der stiftförmigen Elektrode 4 durch die Öffnung 7 in das Gehäuse 2 eingesteckt.
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In 2b ist der Stecker 1 und das Gehäuse 2 in einem eingesteckten Zustand des Steckers 1 dargestellt. Hierbei ist dargestellt, dass die stiftförmige Elektrode 4 zuerst das isolierende Material 12, welches zwischen der Öffnung 7 und der gehäuseseitigen Elektrode 8 angeordnet ist, durchstößt. Weiter durchstößt die stiftförmige Elektrode 4 beim Einstecken auch die als Blech ausgebildete gehäuseseitige Elektrode 8, und zwar die in 1 als erste Seitenwand 10 dargestellte Seitenwand der gehäuseseitigen Elektrode 8. In 2b ist dargestellt, dass beim Durchstoßen das Blech aufkragt, so dass in vorteilhafter Weise eine vergrößerter Kontaktfläche zwischen stiftförmiger Elektrode 4 und gehäuseseitiger Elektrode 8 entsteht.
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In 2a und 2b ist hierbei eine elektrische Verbindung der gehäuseseitigen Elektrode 8 zum zweiten elektrischen Leiter 11 nicht dargestellt.
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In 3a ist ein schematischer Querschnitt des Gehäuses 2 dargestellt. Hierbei ist das Gehäuse 2 und das in dem Gehäuse 2 angeordnete elektrisch isolierende Material 12 dargestellt. Weiter sind an einer Oberseite 15 des Gehäuses 2 und an einer Seitenfläche 16 des Gehäuses 2 schwalbenschwanzförmige Stege 17 des Gehäuses 2 angeordnet. Die schwalbenschwanzförmigen Stege 17 dienen hierbei einer Kopplung des Gehäuses 2 mit weiteren Gehäusen 2, die hierfür notwendige schwalbenschwanzförmige Nuten 18 aufweisen, die ebenfalls in 3a dargestellt sind.
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3b zeigt eine erste schematische Draufsicht auf ein Gehäuse 2, wobei wiederum die schwalbenschwanzförmige Nut 18 und der schwalbenschwanzförmige Steg 17 dargestellt sind.
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Auch in 3c, einer zweiten schematischen Draufsicht auf das Gehäuse 2, ist eine schwalbenschwanzförmige Nut 18 dargestellt, die in einer Gehäusewand angeordnet ist.
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In 4a ist eine so genannten Ein-Pin-Konfiguration dargestellt, wobei die Ein-Pin-Konfiguration im Wesentlichen aus einem erfindungsgemäßen Gehäuse 2 besteht. Hierbei sind die schwalbenschwanzförmigen Stege 17 und die schwalbenschwanzförmigen Nuten 18 schematisch dargestellt.
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In 4b ist eine so genannten Drei-Pin-Konfiguration dargestellt, wobei ebenfalls nur schematisch dargestellt ist, dass schwalbenschwanzförmige Stege 17 in Eingriff mit schwalbenschwanzförmigen Nuten 18 von weiteren Gehäusen 2 sind. Auf diese Weise kann eine beliebige Pin-Konfiguration aufgebaut werden. Weist z.B. ein erster Teil eines Scheinwerfers, der eine transparente Außenlichtscheibe und Leuchtmittel, insbesondere LED, umfasst, sechs Pins, d.h. stiftförmige Elektroden 4 auf, so kann der Gehäuseteil als Sechs-Pin-Konfiguration aufgebaut werden. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Gehäuse 2 kann in vorteilhafter Weise eine einfache Montage, d.h. ein einfaches Einstecken, der Pins in die Gehäuse 2 erfolgen. Insbesondere können hierbei Toleranzen in der Anordnung der Pins zueinander durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Gehäuse kompensiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stecker
- 2
- Gehäuse
- 3
- Steckergehäuse
- 4
- stiftförmige Elektrode
- 5
- erster Leiter
- 6
- Hohlraum
- 7
- Öffnung
- 8
- gehäuseseitige Elektrode
- 9
- erste Seitenwand der gehäuseseitigen Elektrode
- 10
- zweite Seitenwand der gehäuseseitigen Elektrode
- 11
- zweiter Leiter
- 12
- elektrisch isolierendes Material
- 14
- zentrale Längsachse
- 15
- Oberseite
- 16
- Seitenwand
- 17
- schwalbenschwanzförmiger Steg
- 18
- schwalbenschwanzförmige Nut