DE102010030894A1 - Verfahren und Vorrichtungen zum Plasmaschweißen mit Fokussiergas - Google Patents

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Abstract

In einem Verfahren zum Plasmaschweißen, bei dem mittels eines Schweißbrenners (10, 10', 30, 40) mit einer Plasmagaszuführung (11) ein Plasmastrahl oder -lichtbogen (14) erzeugt wird und der Plasmalichtbogen (14) durch einen über wenigstens eine Fokussiergaszuführung (12, 41) zugeführten Fokussiergasstrom (16) beeinflussbar ist, wird der Fokussiergasstrom (16) während des Schweißvorgangs in Abhängigkeit von Randbedingungen des Schweißvorgangs verändert.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Plasmaschweißen, bei dem mittels eines Schweißbrenners mit einer Plasmagaszuführung ein Plasmalichtbogen erzeugt wird und der Plasmalichtbogen durch einen über wenigstens eine Fokussiergaszuführung zugeführten Fokussiergasstrom beeinflussbar ist und eine entsprechende Vorrichtung.
  • Plasmaschweißen ist bekannt. Häufig kommen beim Plasmaschweißen Vorrichtungen und Verfahren zum Einsatz, bei denen der durch einen Schweißbrenner erzeugte Plasmalichtbogen mit einem kalten Gas (Fokussiergas) bespült wird, um hierdurch zusätzlich zu der Plasmastrahl- bzw. -lichtbogenfokussierung durch die typischerweise wassergekühlte, einschnürende Plasmadüse eine Beeinflussung des Plasmalichtbogens, insbesondere eine Fokussierung zur Erhöhung seiner Leistungsdichte, zu erzielen.
  • Der Fokussierungseffekt kann dabei sowohl auf der rein mechanischen Einschnürung und Kühlung durch den zusätzlichen Gasstrom als auch auf gegebenenfalls gegenüber dem Plasmagas unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften des Fokussiergases (Enthalpie, Ionisationsenergie, Wärmeleitfähigkeit) beruhen.
  • Das Plasmaschweißen von Blechen mit mehr als 2,5 mm Dicke erfolgt üblicherweise unter Ausnutzung des ebenfalls bekannten Stichlocheffektes (dann als Plasmastichlochschweißen bezeichnet), wobei in der Regel besondere Anforderungen hinsichtlich der Schweißbedingungen und/oder der Vorbereitung des Schweißgutes zu erfüllen sind.
  • Im Rahmen herkömmlicher Verfahren zum Plasmaschweißen tritt eine Reihe von Problemen auf, die im Folgenden diskutiert werden. Die Ursachen der genannten Probleme sowie bisherige Lösungsansätze sind beispielsweise in den nachfolgend aufgeführten Veröffentlichungen [1] bis [3] und den dort angegebenen weiteren Nachweisen genannt:
  • [1] D. Böhme, "Plasmaverbindungsschweißen – ein Hochleistungsverfahren zum Verbinden von Werkstücken aus Baustahl", Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, 1977, 229, 401–409; [2] P. Drews, D. Böhme, "Untersuchungen zum Plasmaverbindungsschweißen von unlegierten und niedriglegierten Baustählen", Industrieanzeiger, 1974, 3, 867–870; [3] P. Drews, D. Böhme, "Plasmaverbindungsschweißen – Porenfreies Schweißen von 4 bis 6 mm dicken Baustählen", Industrieanzeiger, 1973, 76, 1776–1779.
  • Insbesondere beim Plasmaschweißen entstehen unter anderem aufgrund der (gewünschten) hohen Leistungsdichte des eingeschnürten Lichtbogens, der das Schmelzbad auf vergleichsweise kleinem Raum stark überhitzt, im Stahl nichtlösliche Gase wie Kohlenmonoxid. Insbesondere die hohe Wärmeleitfähigkeit von unlegierten und niedrig legierten Stählen führt zu einer schnellen Erstarrung des schmelzflüssigen Werkstoffes und kann Übersättigungszustände und somit eine Zwangslösung im Schweißgut herbeiführen. Diese Vorgänge führen zur Ausbildung von Poren, welche eine Abnahme des tragenden Querschnitts der Schweißverbindung zur Folge haben und Ursache für Spannungskonzentrationen in der Schweißnaht sein können. Ferner verursachen Poren in Abhängigkeit von ihrer Ausbildungsform eine mehr oder weniger starke Verminderung der Dauerschwingfestigkeit von Bauteilen.
  • Bei Plasmabrennern für höhere Leistungsbereiche ist eine Bereitstellung des Fokussiergases über Dreilochdüsen gängig. Hierbei strömt ein Teil des Plasmagases oberhalb des Lichtbogenansatzpunktes durch Bypassbohrungen an der Unterseite der Plasmagasdüse aus und dient dort als Fokussiergas. Wie in [1] bis [3] angegeben, ist auch bekannt, eine externe, von der Plasmagasversorgung entkoppelte Zuführung des Fokussiergases vorzunehmen. Dieses externe Fokussiergas kann über einen Spalt, der die Plasmagasdüse konzentrisch umgibt, zugeführt werden, so dass der Lichtbogen rotationssymmetrisch eingeschnürt wird.
  • Als problematisch ist hierbei jedoch anzusehen, dass durch die hierdurch bewirkte symmetrische Fokussierung des Lichtbogens zwar dessen Energiedichte zunimmt, die Toleranzfähigkeit des Schweißprozesses jedoch abnimmt. Zudem tritt bei stark eingeschnürten Lichtbögen die Bildung von Einbrandkerben verstärkt auf.
  • Zur Bildung derartiger Einbrandkerben kommt es bei den hohen Schweißgeschwindigkeiten, wie sie durch das Plasmaschweißen erzielbar sind, auch dann, wenn eine Durchschweißung und eine gleichmäßige Ausbildung der Schweißnaht (Wurzelausbildung) noch sichergestellt werden kann. Auch dieser Effekt tritt verstärkt bei niedrig- und unlegierten Stählen (mit geringer Oberflächenspannung) auf und schränkt die maximale Schweißgeschwindigkeit und somit die Wirtschaftlichkeit entsprechender Schweißverfahren ein.
  • Aus Veröffentlichung [2] ist bekannt, mehrere Fokussiergasdüsen in unterschiedlicher Anzahl, Geometrie und Ausrichtung in einer in einem Schweißbrenner vorgesehenen Fokussiergaskappe anzubringen. Beispielsweise kann durch halbkreisförmige Düsen beiderseits der Plasmadüse eine elliptische Verformung des Plasmalichtbogens bewirkt werden.
  • Der Plasmaschweißprozess ermöglicht aufgrund des eingeschnürten Lichtbogens zwar schmale Schweißnähte, ist jedoch deshalb gleichzeitig auch wenig tolerant hinsichtlich auftretender Änderungen in der Breite des Schweißspaltes und des Kantenversatzes sowie bezüglich der geometrischen Ausrichtung der Brennerachse zum Schweißspalt. Diese Problematik tritt insbesondere beim Plasma-Stichlochschweißen auf, bei dem für die prozesssichere Ausbildung des Stichloches nochmals erhöhte Anforderungen gelten. Es bedarf daher bei solchen Verfahren einer mit hohem zeitlichem und finanziellem Aufwand verbundenen, exakten Vorbereitung der Schweißkanten und Positionierung der Bauteile sowie einer genauen Einhaltung der Schweißparameter.
  • Bei großen Spaltmaßen kann es bei entsprechenden Verfahren zum Durchsacken des Schmelzbades oder zu starkem sogenannten Wurzeldurchhang in Verbindung mit einer stark konkaven Nahtoberfläche kommen. Wird die Breite des Spaltes zu gering, kann hingegen die Durchschweißung gefährdet werden. Bei großen Kantenversätzen können die Schweißkanten nicht gleichmäßig aufgeschmolzen werden, so dass sogenannte Bindefehler entstehen. Befindet sich die Achse des Schweißbrenners nicht mittig über der Schweißfuge, bildet sich das Schmelzbad asymmetrisch aus, so dass eine Kerbenbildung und zusätzlich Bindefehler die Folge sein können.
  • Eine weitere Einschränkung des Plasmastichlochschweißens stellt die Blechdicke dar. Um auch dickere Bauteile mit hohen Schweißgeschwindigkeiten wirtschaftlich fügen zu können, muss der Energieeintrag über eine Erhöhung des Schweißstromes gesteigert werden. Um eine thermische Überlastung der Plasmagasdüse zu vermeiden, muss in der Folge jedoch entweder die Bohrung der Plasmagasdüse (auf Kosten der Energiedichte) vergrößert oder der Elektrodenrückstand in der Düse verkürzt werden. Der ursprünglich vorhandene Vorteil des konzentrierten Energieeintrages des Plasmaschweißens nimmt damit ab.
  • Wie in den genannten Veröffentlichungen diskutiert, kommt es ferner bei hohen Schweißströmen vermehrt zur Bildung von Doppellichtbögen, die die Schweißdüse zerstören und zu Schweißfehlern führen können. Die Bildung von Doppellichtbögen kann beispielsweise über ein Absinken des Schweißstroms detektiert werden, wie in Veröffentlichung [2] angegeben. Doppellichtbögen können durch eine Kühlung der Düsenstirnseite vermieden werden.
  • Aus der Veröffentlichung [1] ist zur Qualitätskontrolle und Gütesicherung eine Durchschweißregelung bekannt, die auf Grundlage eines detektierten Durchdringungsstroms den Schweißstrom durch Umschalten zwischen einer Grundstromphase und einer Impulsstromphase regelt und hierdurch einen Einfluss auf die Schweißbedingungen ausübt.
  • Aus der EP 1 980 354 A1 und der WO 2008/125275 A1 ist ein Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen unter Verwendung eines Plasmagases, eines Schutzgases und eines optionalen Fokussiergases bekannt, bei dem die Zusammensetzung mindestens eines dieser Gase während des Schweißvorgangs mehrmals zeitlich verändert wird. Zusätzlich kann auch der Gasvolumenstrom mehrmals zeitlich verändert werden. Durch diese Maßnahmen kann ein zeitlich sich verändernder Staudruck auf die Schmelze ausgeübt werden, wodurch die Schmelze in Schwingung versetzt wird. Dies erhöht die Prozessstabilität beim Zusammenfließen der Schmelze hinter dem Stichloch. In einer Ausgestaltung werden die Zusammensetzungen des Plasmagases und des Fokussiergases zueinander phasenverschoben (oder auch synchron zueinander) verändert. Die Gaszusammensetzung bzw. der Gasvolumenstrom eines betreffenden Gases wird in den Ausführungsbeispielen in Form einer Rechteckfunktion in festgesetzten Intervallen geändert.
  • Die vorgenannten Maßnahmen zur Lösung der beim Plasmaschweißen auftretenden Probleme haben sich in der Praxis, insbesondere beim Schweißen von unlegierten oder niedrig legierten Baustählen jedoch als nicht ausreichend und/oder als nicht hinreichend flexibel erwiesen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtungen zum Plasmaschweißen zur Verfügung zu stellen, durch die die Prozessstabilität und Handhabung verbessert und/oder die maximal realisierbare Schweißgeschwindigkeit erhöht werden können.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
  • Erfindungsgemäß wird in einem Verfahren zum Plasmaschweißen, bei dem mittels eines Schweißbrenners mit einer Plasmagaszuführung ein Plasmalichtbogen erzeugt wird und der Plasmalichtbogen durch einen über wenigstens eine Fokussiergaszuführung zugeführten Fokussiergasstrom beeinflussbar (also beispielsweise auslenkbar, ablenkbar, einschnürbar und/oder aufweitbar) ist, der Fokussiergasstrom während des Schweißvorgangs in Abhängigkeit von Randbedingungen des Schweißvorgangs verändert. Hierdurch ist es insbesondere möglich, in situ durch eine Änderung des Fokussiergases auf Änderungen der Randbedingungen zu reagieren und den Schweißvorgang an die sich ändernden Randbedingungen anzupassen. Dies kann beispielsweise in Form einer geeigneten Regelung in einer Regeleinrichtung erfolgen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung seien alle entsprechenden Verfahren, bei denen ein Plasmastrahl oder Plasmalichtbogen als Wärmequelle dient, als von dem Begriff ”Plasmaschweißen” umfasst anzusehen. Insbesondere fallen hierunter das Plasmastichlochschweißen (Schlüssellochschweißen) oder das Wärmeleitungsschweißen (Durchdrücktechnik) und Verfahren der Mikroschweißtechnik wie das Mikroplasmaschweißen.
  • Wenn im Rahmen der vorliegenden Anmeldung von einer ”Fokussiergaszuführung” die Rede ist, sind hierunter geeignete Düsen und Öffnungen zu verstehen, die ein Fokussiergas zur Beeinflussung des Plasmalichtbogens bereitstellen.
  • Zweckmäßigerweise werden als Randbedingungen Eigenschaften des Schweißguts, wie seine Zusammensetzung, die Breite des Schweißspaltes, der Kantenversatz und/oder die Materialstärke und/oder Änderungen hiervon verwendet. Beispielsweise kann dabei etwa bei einer festgestellten Änderung der Dicke des Schweißguts oder bei einer Aufweitung oder Verengung des Schweißspaltes der Energieeintrag über den Plasmalichtbogen je nach Bedarf erhöht oder abgesenkt werden.
  • Die Randbedingungen werden während des Schweißvorgangs gemessen oder vorab bestimmt und als Steuer- oder Regelgrößen für die Änderung des Fokussiergases verwendet.
  • Hierbei kann es sich als vorteilhaft erweisen, die Zusammensetzung, die Durchflussmenge, die Durchflussgeschwindigkeit, die Ausströmposition, die Strömungsrichtung und/oder die Geometrie des Fokussiergasstroms zu verändern. Beispielsweise kann beim Auftreten von Doppellichtbögen ein Einblasen von Fokussiergas auf die Düsenstirnseite vorgenommen werden, um diese zu kühlen, oder es kann dem Fokussiergas eine Komponente, wie beispielsweise Wasserstoff, beigegeben werden.
  • Vorteilhafterweise wird in einem entsprechenden Verfahren zum gezielten Kühlen und/oder zur chemischen Beeinflussung des Werkstücks eine Einstellung der Wirkstelle und/oder -fläche des Fokussiergasstroms vorgenommen, so dass die Schweißbedingungen gezielt an das Werkstück angepasst werden können.
  • Mit besonderem Vorteil wird dabei durch den Fokussiergasstrom auch die Geometrie des Plasmastrahls oder -lichtbogens verändert. Unter der Querschnittsgeometrie des Plasmalichtbogens sei insbesondere die geometrische Form eines Querschnitts durch den Plasmalichtbogens quer zu der Längsachse des Plasmabrenners, also quer zu der Strömungsrichtung des Plasmagases verstanden. Insbesondere kann ein derartiger Querschnitt oval bzw. elliptisch oder kreisförmig ausgebildet sein, wodurch sich eine nichtrotationssymmetrische oder eine rotationssymmetrische Querschnittsgeometrie des Plasmalichtbogens ergibt. Durch abwechselnd um 180° versetztes ovales Einschnüren des Lichtbogens kann die Toleranzfähigkeit eines entsprechenden Schweißverfahrens signifikant erhöht werden.
  • Wie zuvor erläutert begünstigt die rotationssymmetrische Einschnürung eines Plasmalichtbogens die Bildung von Einbrandkerben. Um solche Einbrandkerben zu vermeiden, kann eine Verbreiterung des Lichtbogenkegels parallel zur Schweißrichtung vorgenommen werden, welche etwa über das Einblasen von Fokussiergas auf die Fugenflanken erzielt werden kann.
  • Um die Toleranzfähigkeit gegenüber Veränderungen zu erhöhen, und damit den Aufwand in der Fugenvorbereitung und -positionierung reduzieren zu können, ist jedoch umgekehrt eine Aufweitung des Lichtbogenkegels senkrecht zur Schweißrichtung zweckdienlich.
  • Mit bestehenden Fokussiergassystemen kann jedoch momentan immer nur eine der genannten Anforderungen erfüllt werden, wobei dann die jeweils andere Problematik verstärkt wird. Vor diesem Hintergrund bietet die Erfindung den Vorteil, dass die Geometrie des Plasmalichtbogens dynamisch (in situ) an die Anforderungen des Schweißprozesses angepasst wird.
  • Mit besonderem Vorteil kann die Zusammensetzung des Fokussiergases verändert werden. Durch Einsatz eines Fokussiergases, dessen chemische Zusammensetzung von der des Plasmagases abweicht, und das eine verstärkte Einschnürung des Lichtbogens hervorruft, können die zuvor genannten Effekte weiter verstärkt werden. Ferner kann durch Zugabe geeigneter Fokussiergasbestandteile auch eine metallurgische Einflussnahme auf das Schweißgut ausgeübt werden, falls dies sinnvoll ist. Eine Beimischung von Wasserstoff zum Fokussiergas kann auch, wie bereits oben genannt, zu einer Absenkung der Oberflächenspannung verwendet werden, wodurch die Entgasung des Schweißbades erleichtert und die Bildung von Poren vermindert wird.
  • Zur Erzielung dieser Vorteile kann in einem entsprechenden Verfahren, bei dem wenigstens zwei Fokussiergaszuführungen in einer zugehörigen Vorrichtung vorgesehen sind, über einen ersten Zeitraum der Fokussiergasstrom über wenigstens eine erste Fokussiergaszuführung oder erste Gruppe von Fokussiergaszuführungen bereitgestellt werden und/oder der Fokussiergasstrom über wenigstens einen weiteren Zeitraum über wenigstens eine weitere Fokussiergaszuführung oder wenigstens eine weitere Gruppe von Fokussiergaszuführungen bereitgestellt werden.
  • Durch die erfindungsgemäße Veränderung des Fokussiergasstroms kann ein ovaler Querschnitt, ein Pendeln und/oder ein Pulsen des Plasmalichtbogens bewirkt werden. Dies kann insbesondere in einer zeitgesteuerten Weise mit definierter Frequenz, Taktung und/oder Amplitude erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein rotierender Lichtbogen erzeugt werden, wodurch eine größere Prozessstabilität und damit nochmals verbesserte Schweißergebnisse erzielt werden können.
  • Um weitere Vorteile zu erzielen, kann der Fokussiergasstrom unabhängig von der Plasmagaszuführung verändert werden. In einigen herkömmlichen Brennerkonzepten ist im Gegensatz dazu lediglich die Bereitstellung eines Gases vorgesehen, das dann über eine Verzweigung sowohl als Fokussiergas als auch als Plasmagas Verwendung findet. Vorteilhafterweise kann jedoch bei einer unabhängigen Veränderung insbesondere die Zusammensetzung des Fokussiergasstroms verändert werden, ohne das Plasmagas zu beeinflussen. Die Durchflussmengen durch die Fokussiergasdüsen sind bei einer unabhängigen Bereitstellung nicht mehr ausschließlich von den Druckverhältnissen in und unterhalb des Düsensystems, der Geometrie der Plasmagasdüse, den eingestellten Schweißparametern und der Plasmagasmenge abhängig, so dass mit Vorteil auf unterschiedliche Anforderungen im Schweißprozess reagiert werden kann. Es sei jedoch betont, dass auch eine dem genannten Stand der Technik entsprechende, abhängige Bereitstellung erfolgen kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
  • Insbesondere beim Plasmastichlochschweißen, bei dem, wie oben erläutert, mittels des Schweißbrenners ein Stichlocheffekt bewirkt wird, werden die genannten Verfahrensschritte als besonders vorteilhaft angesehen. Da gerade das Plasmastichlochschweißen besonders sensibel auf Änderungen in den Randbedingungen des Schweißvorgangs reagiert, ist es durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen möglich, derartige Änderungen schnell und flexibel auszugleichen und damit die allgemeine Stabilität des Schweißvorgangs zu erhöhen. Somit kann insbesondere die Wirtschaftlichkeit des Plasmastichlochschweißens verbessert sowie seine Anwendbarkeit bei beispielsweise niedriglegierten Werkstücken ermöglicht werden.
  • Eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen, bei der mittels eines Schweißbrenners mit einer Plasmagaszuführung ein Plasmalichtbogen erzeugbar ist und der Plasmalichtbogen durch einen über wenigstens eine Fokussiergaszuführung zuführbaren Fokussiergasstrom beeinflussbar ist, und bei dem das Fokussiergas (16) während des Schweißvorgangs in Abhängigkeit von Randbedingungen des Schweißvorgangs veränderbar ist, ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Eine entsprechende Vorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und seiner Ausgestaltungen eingerichtet. Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sei daher auf diese Verfahren ausdrücklich verwiesen.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist Mittel zur Veränderung des Fokussiergasstrom während des Schweißvorgangs in Abhängigkeit von Randbedingungen des Schweißvorgangs auf. Die genannten Mittel weisen vorteilhafterweise Mittel zur Feststellung etwaiger Änderungen von Randbedingungen des Schweißvorgangs, wie Sensoren oder andere Messeinrichtungen, auf. Alternativ können sich ändernde Randbedingungen des Schweißvorgangs, die von vornherein bekannt sind und während des Schweißvorgangs sich nicht weiter ändern, vorab entsprechend gespeichert und als Regelgröße zur Verfügung gestellt werden. Die verschiedenen möglichen Randbedingungen sind beispielhaft im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren weiter oben genannt und näher erläutert.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung weist wenigstens eine als eine wahlfrei mit Fokussiergas beaufschlagbare Fokussiergasdüse ausgebildete Fokussiergaszuführung auf. Die wahlfreie Beaufschlagung kann dabei unter Verwendung entsprechender Pumpen, Ventile und/oder Mischeinrichtungen erfolgen, die insbesondere auch gruppenweise ansteuerbar sein können. Durch Verwendung von Düsen mit unterschiedlicher Ausströmposition und/oder Orientierung kann die Anströmrichtung des Fokussiergases in Bezug auf den Lichtbogen verändert sowie hierdurch das Werkstück an bestimmten Stellen (Wirkstellen) gekühlt und chemisch beeinflusst werden.
  • Ist wenigstens eine Fokussiergaszuführung seitlich der Plasmagaszuführung angeordnet, sind zwei Fokussiergaszuführungen beidseitig der Plasmagaszuführung angeordnet, oder sind mehrere Fokussiergaszuführungen konzentrisch um die Plasmagaszuführung angeordnet, kann hierdurch mit besonderem Vorteil Einfluss auf den Plasmalichtbogen genommen werden. So kann etwa durch eine seitlich der Plasmagaszuführung angebrachte Zuführung eine Auslenkung des Plasmalichtbogen bewirkt werden, durch beidseitig der Plasmagaszuführung angeordnete Zuführungen kann eine nicht rotationssymmetrische Strahlgeometrie bereitgestellt werden, und durch eine konzentrische Anordnung ist es möglich, eine Strahleinschnürung vorzunehmen.
  • Insbesondere können hierbei vorteilhafterweise Gruppen von jeweils gegenüberliegenden Fokussiergaszuführungen abwechselnd mit Fokussiergas beaufschlagbar sein. Hierbei kann beispielsweise eine örtlich abwechselnde Zuführung von Fokussiergas auf die Schweißnahtflanken vorgenommen werden, um hierdurch ein Pendeln des Lichtbogens zu erzielen und so die Toleranzfähigkeit zu verbessern und gleichzeitig das Auftreten von Einbrandkerben zu vermeiden. Ferner kann auch vorgesehen sein, dass der Lichtbogen des Schweißbrenners zunächst oval in Schweißrichtung (durch Einblasen von Fokussiergas auf die Schweißnahtflanken), und später oval senkrecht zur Schweißrichtung (durch um 90° versetztes Einblasen von Fokussiergas) eingeschnürt wird. Hierdurch lassen sich dann gleichzeitig Einbrandkerben vermeiden und eine besonders starke Erhöhung der Toleranzfähigkeit erzielen, ohne den Energieeintrag, und damit den Tiefschweißeffekt zu reduzieren.
  • Eine Vorrichtung, bei der wenigstens eine Fokussiergaszuführung in dem Schweißbrenner angeordnet ist und/oder bei der wenigstens eine Fokussiergaszuführung außerhalb des Schweißbrenners angeordnet ist, kann mit besonderem Vorteil verwendet werden. Hierdurch kann beispielsweise ein herkömmlicher Brenner mit integrierten Fokussiergasdüsen verwendet werden und zusätzlich beispielsweise durch eine externe Einrichtung seitlich Fokussiergas eingeblasen werden. Hierdurch kann beispielsweise eine seitliche Strahlauslenkung bewirkt werden.
  • Ferner kann durch eine geeignete Anordnung der Fokussiergaszuführung das Fokussiergas mit nur geringem Aufwand für die Modifizierung und gegebenenfalls ohne eine Änderung des Brenneraufbaus zugeführt werden. Vorteilhafterweise wird die Durchflussmenge des Fokussiergasstromes dabei durch entsprechende Sensoren überwacht und kann entsprechend den Anforderungen des Schweißprozesses in seiner chemischen Zusammensetzung und im Durchfluss variiert werden.
  • Eine Nachrüstung vorhandener Brenner ist gegebenenfalls ebenso möglich.
  • Hierzu kann es besonders vorteilhaft sein, eine Vorrichtung vorzusehen, bei der wenigstens eine Fokussiergaszuführung beweglich angeordnet ist. Durch eine derartige Fokussiergasdüse, im Regelfall mittels mehrerer derartiger Düsen, kann wenigstens ein von der Richtung des Plasmagasstroms unabhängiger, veränderbarer Fokussiergasstrom bereitgestellt werden. Hierdurch ist es insbesondere möglich, die Ausströmpositon und die Anströmrichtung des Fokussiergases in Bezug auf den Lichtbogen und somit dessen Wirkstelle zu verändern. Ferner kann die Position der Austrittsöffnung der Fokussiergaszuführungen und ihre Strömungsorientierung verändert werden, was bei den zuvor erläuterten herkömmlichen Schweißbrennerkonzepten nicht oder nur in engen Toleranzen vorgesehen ist. Das Fokussiergas kann dabei durch entsprechende Kapillaren oder Düsen zugeführt werden. Diese können über entsprechende Halterungen variabel im Raum verstellbar angeordnet sein. Auch kann sich ein drehbar angebrachter Düsensatz als vorteilhaft erweisen. Es kann ferner auch vorgesehen sein, die Durchflussgeschwindigkeit der einzelnen Düsen sowie den jeweilige Druck unabhängig voneinander zu steuern, oder diese in einem festen Verhältnis zueinander vorzusehen.
  • Durch sämtliche der vorgenannten Maßnahmen kann in einem derartigen Schweißbrenner eine Beeinflussung der Schmelzbadausbildung durch Abkühlvorgänge und die Ausübung von Druck auf die Schmelzbadoberfläche über den Durchfluss, die Dimensionierung und die Wirkstelle des Fokussiergases bewirkt werden.
  • Die mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen erzielbaren Vorteile bestehen unter anderem in der Reduzierung von kosten- und zeitintensiven Schweißnahtvor- und nachbearbeitungsvorgängen, insbesondere durch die Verbesserung der Toleranzfähigkeit der Schweißprozesse bezüglich der Spaltüberbrückbarkeit und des Kantenversatzes, durch die Reduktion von Einbrandkerben und der gleichzeitigen Erhöhung der Schweißgeschwindigkeit, durch die Erhöhung der schweißbaren Blechdicke und durch die Vermeidung von Doppellichtbögen. Ferner kann der Schweißprozess durch eine variable Zusammensetzung des Fokussiergases günstig beeinflusst werden.
  • Die Erfindung sowie weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Einzelnen zeigt:
  • 1A eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß dem Stand der Technik,
  • 1B eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 1C eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 2A eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß dem Stand der Technik,
  • 2B eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 2C eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 3 eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wobei Fokussiergaszuführungen als Teil des Schweißbrenners vorgesehen sind, und
  • 4 eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wobei Fokussiergaszuführungen vorgesehen sind, die nicht Teil des Schweißbrenners sind.
  • In den nachstehend erläuterten Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Elemente, wobei in diesem Fall auf eine wiederholte Beschreibung der Übersichtlichkeit halber verzichtet wurde.
  • In 1A ist eine Vorrichtung für das Plasmaschweißen gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Die Vorrichtung weist einen Schweißbrenner auf, der in der Figur in einer Unteransicht 10 und einer seitlichen Ansicht 10' dargestellt ist. Der Schweißbrenner 10, 10' ist auf ein Werkstück 15 ausgerichtet. Der Schweißbrenner weist eine äußere Kontur 13 auf und besitzt eine Plasmadüse 11. Innerhalb der Plasmadüse 11 ist eine entsprechende Elektrode (nicht dargestellt) angeordnet. Über die Plasmadüse 11 wird ein Plasmalichtbogen bereitgestellt, dessen Kontur mit 14 bezeichnet ist und die in 1A in der Unteransicht mit der Projektion der Kontur 13 des Schweißbrenners 10 zusammenfällt. Die Ausgestaltung der 1A gemäß Stand der Technik weist keine Fokussiergaszuführungen auf, so dass keine weitere Einschnürung des Plasmalichtbogens durch Fokussiergas selbst bewirkbar ist. Es versteht sich jedoch, dass ein derartiger Brenner mit einer zusätzlichen, gegebenenfalls nachrüstbaren Fokussiergaszuführung ausgestattet werden kann. Dies trifft auch für die nachstehend erläuterten Ausgestaltungen zu.
  • In 1B ist eine Vorrichtung zum Plasmaschweißen gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. In dieser Ausführungsform sind in dem Schweißbrenner 10, 10' Fokussiergaszuführungen 12 vorgesehen. Die schraffiert dargestellte, rechte Fokussiergaszuführung 12 wird mit Fokussiergas beaufschlagt, was durch den mit 16 bezeichneten Pfeil veranschaulicht ist. Durch das ausströmende Fokussiergas 16 wird der Plasmagasstrahl 14 seitlich eingeschnürt bzw. weggedrückt und gleichzeitig zur entgegengesetzten Seite ausgelenkt, da die nicht schraffiert dargestellte, linke Fokussiergaszuführung 12 kein Fokussiergas erhält. Hierdurch ist einerseits eine Auslenkung und andererseits eine asymmetrische Ausbildung des Plasmagasstrahls erzielbar, durch die beispielsweise auf unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten zweier zu fügender Bleche oder auf eine seitliche Abweichung im Schweißnahtverlauf Rücksicht genommen werden kann. Es kann auch vorgesehen sein, den Volumenstrom des Fokussiergases 16 zu ändern, wodurch eine pendelnde Bewegung des Plasmalichtbogens bewirkt werden kann.
  • In 1C ist in Entsprechung zur 1B die Beschickung der anderen Fokussiergaszuführung 12 mit Fokussiergas 16 dargestellt. Hierdurch wird eine Auslenkung des Plasmalichtbogens 14 in die gegenüber der 1B entgegengesetzte Richtung bewirkt. Insbesondere sei betont, dass im Rahmen einer Ausführungsform zwischen den beiden Zuständen der 1B und 1C mit einer definierbaren Frequenz, und/oder als Reaktion auf sich ändernde Schweißparameter gewechselt werden kann, oder ein Pendeln des Lichtbogens erzielt wird, so dass die Ausbildung der Geometrie des Plasmalichtbogens 14 in besonders vorteilhafter Weise beeinflusst werden kann. Hierdurch kann beispielsweise eine Abweichung in der Orientierung des Schweißbrenners bezüglich der Schweißnaht ausgeglichen werden.
  • 2A zeigt, wie bereits in Bezug auf 1A beschrieben, eine Unteransicht eines Schweißbrenners 10 gemäß dem Stand der Technik. Zu Details dieses Schweißbrenners sei auf 1A verwiesen.
  • In 2B ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, die vier Fokussiergaszuführungen 12 aufweist. Von diesen Fokussiergaszuführungen 12 sind die horizontal angeordneten Zuführungen, schraffiert dargestellt, mit Fokussiergas beaufschlagt, so dass sich eine im Querschnitt ovale Ausbildung des Plasmalichtbogens ergibt. Die jeweils nicht schraffiert gezeichneten Fokussiergaszuführungen erhalten kein Fokussiergas. Die Längsachse des Ovals sei parallel zu einer Schweißrichtung 17 angeordnet.
  • In Entsprechung hierzu zeigt 2C eine Beaufschlagung der vertikal angeordneten Fokussiergaszuführungen 12, so dass sich ein um 90° gedrehter, ovaler Querschnitt des Plasmagasstrahls ergibt. In der 2C lässt sich also ein Fokussiergasstrahl mit einer Querschnittslängsachse senkrecht zur Schweißrichtung 17 ausbilden. Auch hier kann im Rahmen einer Ausführungsform zwischen den Zuständen der 2B und 2C, gegebenenfalls zusätzlich zu einem Zustand, der der 2A entspricht (wobei keine der Fokussiergasdüsen mit Fokussiergas beaufschlagt wird), wechseln. Es kann auch beispielsweise eine Anordnung der entsprechenden Fokussiergasdüsen in einer Fokussiergaskappe vorgesehen sein, welche drehbar angebracht ist, so dass eine Rotation des Plasmalichtbogenquerschnitts erzielbar ist.
  • 3 zeigt eine Detailansicht eines Schweißbrenners 30 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Schweißbrenner 30, der beispielsweise zur Ausführung der in den 1B, 1C, 2B und 2C dargestellten Betriebsarten eingerichtet sein kann, weist in dem Brenner 30 verbaute Fokussiergaszuführungen 12 auf. Diese Fokussiergaszuführungen 12 sind unabhängig von dem Plasmagas 31 in einer Plasmagaszuführung mit Fokussiergas 16 beaufschlagbar. Ferner sind in der 3 die Schweißelektrode 32 und die Plasmagasströmung 31 dargestellt.
  • 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung, bei der ein unveränderter, herkömmlicher Schweißbrenner 40 zum Einsatz kommen kann. Dieser Schweißbrenner 40 weist keine integrierten Fokussiergaszuführungen 12 auf, oder allenfalls herkömmliche Fokussiergaszuführungen wie zuvor beschrieben. In dieser Ausgestaltung sind variable Fokussiergaszuführungen 41 vorgesehen, die über Halterungen 42 an einer Halteeinrichtung (nicht gezeigt) angebracht sein können. Über ein Kapillaren- oder Düsensystem 43 wird Fokussiergas zielgerichtet und in unterschiedlichen Einströmwinkeln bereitgestellt, und auf Werkstück 15 bzw. die sich ausbildende Schweißnaht, oder auch auf die Stirnseite der Schweißdüse geblasen.
  • Wenngleich in den vorstehend beschriebenen Figuren jeweils eine bestimmte Anzahl Fokussiergaszuführungen 12 gezeigt sind, versteht sich, dass auch jede beliebige Anzahl vorgesehen sein kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können auch zusätzliche, beispielsweise ringförmige, konzentrisch die Plasmadüse umgebende Fokussiergaszuführungen 12 vorgesehen sein, sofern dies zweckdienlich ist. Die Zuführungen 12 können in jedem beliebigen Winkel eingerichtet und individuell, Paar- oder gruppenweise wahlfrei beaufschlagbar ausgebildet sein.
  • Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es versteht sich, dass in den dargestellten Figuren nur beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt sind. Daneben ist jede andere Ausführungsform denkbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1980354 A1 [0017]
    • - WO 2008/125275 A1 [0017]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - D. Böhme, ”Plasmaverbindungsschweißen – ein Hochleistungsverfahren zum Verbinden von Werkstücken aus Baustahl”, Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, 1977, 229, 401–409 [0006]
    • - P. Drews, D. Böhme, ”Untersuchungen zum Plasmaverbindungsschweißen von unlegierten und niedriglegierten Baustählen”, Industrieanzeiger, 1974, 3, 867–870 [0006]
    • - P. Drews, D. Böhme, ”Plasmaverbindungsschweißen – Porenfreies Schweißen von 4 bis 6 mm dicken Baustählen”, Industrieanzeiger, 1973, 76, 1776–1779 [0006]

Claims (10)

  1. Verfahren zum Plasmaschweißen, bei dem mittels eines Schweißbrenners (10, 10', 30, 40) mit einer Plasmagaszuführung (11) ein Plasmalichtbogen (14) erzeugt wird und der Plasmalichtbogen (14) durch einen über wenigstens eine Fokussiergaszuführung (12, 41) zugeführten Fokussiergasstrom (16) beeinflussbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fokussiergasstrom (16) während des Schweißvorgangs in Abhängigkeit von Randbedingungen des Schweißvorgangs verändert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Randbedingungen Eigenschaften des Schweißguts, wie seine Zusammensetzung, die Breite des Schweißspaltes, der Kantenversatz und/oder die Materialstärke und/oder Änderungen hiervon verwendet werden.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem zum gezielten Kühlen und/oder zur chemischen Beeinflussung des Werkstücks eine Einstellung der Wirkstelle und/oder -fläche des Fokussiergasstroms (16) vorgenommen wird.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem durch den Fokussiergasstrom (16) die Geometrie des Plasmalichtbogens (14) verändert wird.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem durch die Veränderung des Fokussiergasstroms (16) ein ovaler Querschnitt, ein Pendeln und/oder ein Pulsen des Plasmalichtbogens (14) bewirkt werden.
  6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Fokussiergasstrom (16) unabhängig von der Plasmagaszuführung (11) verändert wird.
  7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem mittels des Schweißbrenners (10, 10', 30, 40) wenigstens zeitweise ein Stichlocheffekt bewirkt wird.
  8. Vorrichtung zum Plasmaschweißen, bei der mittels eines Schweißbrenners (10, 10', 30, 40) mit einer Plasmagaszuführung (11) ein Plasmalichtbogen (14) erzeugbar ist und der Plasmalichtbogen (14) durch einen über wenigstens eine Fokussiergaszuführung (12, 41) zuführbaren Fokussiergasstrom (16) beeinflussbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Veränderung des Fokussiergasstroms (16) während des Schweißvorgangs in Abhängigkeit von Randbedingungen des Schweißvorgangs vorgesehen sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der wenigstens eine Fokussiergaszuführung (12, 41) seitlich der Plasmagaszuführung (11) angeordnet ist, zwei Fokussiergaszuführungen (12, 41) beidseitig der Plasmagaszuführung (11) angeordnet sind oder mehrere Fokussiergaszuführungen (12, 41) konzentrisch um die Plasmagaszuführung (11) angeordnet sind.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, bei der wenigstens eine Fokussiergaszuführung (41) beweglich angeordnet ist.
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EP3819060A1 (de) * 2019-11-11 2021-05-12 Linde GmbH Schweisseinrichtung und verfahren zum ausrichten eines nichtrotationssymmetrischen lichtbogens

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