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Die
vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren, welche
das Sparen von Energie in einer Kommunikationsvorrichtung unterstützen.
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In
Kommunikationsvorrichtungen, wie z. B. DSL-Transceiver bzw. DSL-Sende-
und Empfangsvorrichtungen (DSL: Digital Subscriber Line), ist es bekannt,
verschiedene Energiemodi zu verwenden, um in einer Situation, in
welcher nicht die volle Kapazität
des Transceivers verwendet wird, das Sparen von Energie zu ermöglichen.
Zum Beispiel sind gemäß der ADSL2-Spezifikation
(ADSL: Asymmetric Digital Subscriber Line) ITU-T G.992.3, drei verschiedene
Energiemodi vorgesehen, welche als L0, L2 und L3 bezeichnet werden.
In dem L0-Zustand wird der Transceiver mit voller Leistung betrieben,
d. h. Betriebsparameter des Transceivers werden entsprechend einer
maximal zulässigen
Bitrate eingestellt. Die maximal zulässige Bitrate kann durch die Fähigkeiten
des Transceivers, durch Eigenschaften eines mit dem Transceiver
verbundenen physikalischen Kommunikationsmediums oder durch Regeln des
Netzbetreibers eingeschränkt
sein. Im L2-Zustand werden die Betriebsparameter des Transceivers
eingestellt, um die Bitrate im Vergleich zu dem L0-Zustand zu reduzieren.
Im L3-Zustand, auch als Leerlaufzustand bezeichnet, wird der Transceiver
abgeschaltet, was bedeutet, dass in diesem Zustand die Übertragung
von Daten nicht möglich
ist.
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Bei
einigen Anwendungen, welche DSL-Kommunikationsverbindungen verwenden,
ist es wünschenswert,
dass ein DSL-Transceiver permanent angeschaltet ist. Zum Beispiel
kann dies der Fall sein, wenn VoIP-Dienste (VoIP: Voice Over Internet
Protocol) verwendet werden. Wenn nämlich der DSL-Transceiver eines
VoIP-Dienste verwendenden Teilnehmers abgeschaltet wird, kann dieser
Teilnehmer nicht mehr über
einen VoIP-Anruf erreicht werden. Folglich ist der L3-Energiemodus
für einige
Anwendungen nicht zweckmäßig. Der
L2-Energiemodus ist wiederum nur in einer Downstream-Richtung, d.
h. in einer Richtung von dem Netzwerk zu dem Teilnehmer, verfügbar. Da
der L2-Energiemodus darüber
hinaus eine Reduzierung der Bitrate beinhaltet, führt er gleichzeitig
zu erhöhten
Verzögerungen
von übertragenen
Daten. Für
einige Anwendungen, wie z. B. VoIP-Dienste, sind übermäßige Verzögerungen wiederum
nicht wünschenswert,
und daher können die
Energiesparmöglichkeiten
des L2-Energiemodus nicht vollständig
genutzt werden.
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In
Anbetracht der obigen Situation besteht folglich ein Bedarf für effiziente
Energiespartechniken für
Kommunikationsvorrichtungen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, diesem Bedarf
gerecht zu werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden eine Kommunikationsvorrichtung gemäß Anspruch
1, ein Verfahren gemäß Anspruch
11, ein Sender gemäß Anspruch
21 und ein Empfänger
gemäß Anspruch
23 bereitgestellt. Die abhängigen
Ansprüche definieren
Weiterbildungen der Erfindung.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird somit eine Kommunikationsvorrichtung bereitgestellt.
Die Kommunikationsvorrichtung umfasst eine Anwendungsdatenschnittstelle,
eine erste Kommunikationsschicht und eine Schnittstelle für ein physikalisches
Medium. Die erste Kommunikationsschicht umfasst eine erste Einheit,
welche zur Verarbeitung von Anwendungsdaten ausgestaltet ist, und eine
zweite Einheit, welche zur Verarbeitung von OAM-Daten (OAM: „Operation,
Administration and Maintenance” bzw.
Betriebs-, Administrations- und Wartungs-) ausgestaltet ist. Die
Schnittstelle für
das physikalische Medium ist dazu ausgestaltet, ein Kommunikationssignal
mit den Anwendungsdaten und/oder den OAM-Daten bezüglich des
physikalischen Mediums zu kommunizieren. Die Kommunikati onsvorrichtung
umfasst darüber
hinaus eine Schaltvorrichtung. In einem ersten Energiemodus koppelt die
Schaltvorrichtung die Anwendungsdatenschnittstelle mit der ersten
Einheit. In einen zweiten Energiemodus koppelt die Schaltvorrichtung
die Anwendungsdatenschnittstelle mit der zweiten Einheit.
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Gemäß anderen
Ausführungsbeispielen können weitere
Kommunikationsvorrichtungen oder Verfahren zum Sparen von Energie
in einer Kommunikationsvorrichtung vorgesehen sein. Solche Ausführungsbeispiele
werden aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen ersichtlich
sein.
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1 veranschaulicht
schematisch ein Kommunikationssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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2 veranschaulicht
schematisch einen Abschnitt eines Stapels von Kommunikationsschichten
in einer Kommunikationsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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3 veranschaulicht
schematisch einen Abschnitt eines Stapels von Kommunikationsschichten
in einer Kommunikationsvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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4 zeigt
ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung von Verfahrensschritten
eines Energiesparverfahrens gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
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5 zeigt
ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung von weitren Verfahrensschritten
eines Energiesparverfahrens gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung detaillierter und mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben. Es versteht sich, dass die Beschreibung nicht in einem
einschränkenden
Sinn zu verstehen ist, sondern vielmehr lediglich zum Zwecke der
Veranschaulichung der allgemeinen Prinzipien der Erfindung gegeben
wird.
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In
der gesamten Beschreibung und den Zeichnungen wurden ähnliche
oder entsprechende Komponenten mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
Hierbei versteht es sich, dass die beschriebenen und veranschaulichten
Strukturen lediglich veranschaulichend und schematisch sind und
dass jegliche dargestellte oder beschriebene direkte Verbindung
oder Kopplung zwischen zwei funktionalen Blöcken, Einheiten, Vorrichtungen,
Komponenten oder anderen physikalischen oder funktionalen Elementen
auch durch eine indirekte Verbindung oder Kopplung verwirklicht
sein könnte.
Darüber
hinaus versteht es sich, dass Komponenten der dargestellten Ausführungsbeispiele
entweder durch spezielle Hardware oder durch von einem Prozessor
ausführbare
Software implementiert sein können.
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Die
nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beziehen sich auf Energiespartechniken in einer Kommunikationsvorrichtung,
z. B. in einem DSL-Transceiver. Die im Folgenden beschriebenen Kommunikationsvorrichtungen
können
auf Grundlage einer einzigen integrierten Schaltung implementiert
sein, d. h. sie können
als ein einziger Kommunikationschip implementiert sein. Es versteht
sich jedoch, dass Kommunikationsvorrichtungen gemäß Ausführungsbeispielen
der Erfindung auch unter Verwendung mehrerer integrierter Schaltungen
implementiert sein können.
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1 veranschaulicht
schematisch ein Kommunikationssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Das Kommunikationssystem von 1 ist als
ein DSL-System implementiert und umfasst einen ersten Transceiver 100A,
welcher sich in einer Vermittlungsstelle 10 bzw. einem
sog. „Central
Office” befindet,
und einen zweiten Transceiver 100B, welcher sich an einem
Teilnehmerstandort 20 befindet. Der erste Transceiver 100A kann
auch als Vermittlungsstellentransceiver bezeichnet werden, und der
zweite Transceiver 100B kann auch als Teilnehmertransceiver
bezeichnet werden. Der erste Transceiver 100A und der zweite
Transceiver 100B durch ein physikalisches Kommunikationsmedium 100,
im Folgenden auch bezeichnet als physikalisches Medium, sind miteinander
gekoppelt. In einem typischen DSL-Kommunikationssystem ist das physikalische
Medium 100 durch ein paar von verdrillten Kupferleitungen
gebildet. Es versteht sich jedoch, dass die nachstehend beschriebenen
Konzepte auch bei anderen Typen von Kommunikationssystemen angewendet
werden könnten,
z. B. Kommunikationssysteme, welche andere Typen eines physikalischen Kommunikationsmediums
verwenden, wie z. B. Koaxialleitung oder ein drahtloses Kommunikationsmedium.
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Der
erste Transceiver 100A kann Teil eines DSL-Modems in der
Vermittlungsstelle 10 sein. Auf ähnliche Weise kann der zweite
Transceiver 100B ein Teil eines DSL-Modems an dem Teilnehmerstandort 20 sein.
Selbstverständlich
können
in der Vermittlungsstelle 10 oder an dem Teilnehmerstandort 20 weitere
Komponenten vorgesehen sein, wie z. B. Line-Cards, DSL-Splitter,
Benutzerendgeräte
oder dergleichen.
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Wie
in 1 dargestellt, weisen der erste Transceiver 100A und
der zweite Transceiver 100B eine im Wesentlichen ähnliche
Ausgestaltung auf und umfassen jeweils einen Empfangsabschnitt (RX-Abschnitt) 110 und
einen Sendeabschnitt (TX-Abschnitt) 120.
Der RX-Abschnitt 110 und der TX-Abschnitt 120 sind
mit dem physikalischen Medium 100 gekoppelt. Dies kann
unter Verwendung eines Richtkopplers bzw. Hybridkopplers (nicht
dargestellt) bewerkstelligt sein. Bei einer typischen DSL-Implementierung
verwenden der RX-Abschnitt 110 und der TX-Abschnitt 120 unterschiedliche
Abschnitte einer Signalübertragungsbandbreite
des physikalischen Mediums 100. Zum Beispiel kann ein Kommunikationssignal,
welches in einer Downstream-Richtung von dem TX-Abschnitt 120 in der
Vermittlungsstelle 110 zu dem RX-Abschnitt 110 an
den Teilnehmerstandort 20 übertragen wird, einen oberen
Abschnitt der ver fügbaren Übertragungsbandbreite
verwenden, während
Kommunikationssignale, welcher in einer Upstream-Richtung von dem TX-Abschnitt 120 an
dem Teilnehmerstandort 20 zu dem RX-Abschnitt 110 in der Vermittlungsstelle 10 übertragen
werden, einen unteren Abschnitt der verfügbaren Übertragungsbandbreite verwenden
können.
Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen,
z. B. bei Implementierungen des Kommunikationssystems gemäß der ADSL2-Spezifikation,
ist der Abschnitt der verfügbaren
Bandbreite, welcher der Downstream-Richtung zugewiesen ist, größer als
der Abschnitt der verfügbaren
Bandbreite, welcher der Upstream-Richtung zugewiesen ist.
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Wie
darüber
hinaus dargestellt, umfasst jeder der Transceiver 100A, 100B eine
Steuerung (CTRL) 150, welche mit dem RX-Abschnitt 110 und dem TX-Abschnitt 120 gekoppelt
ist. Die Steuerung 150 hat den Zweck, Funktionen des RX-Abschnitts 110 und/oder
des TX-Abschnitts 120 zu steuern. Insbesondere hat gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der Erfindung die Steuerung 150 den Zweck, Übergänge zwischen
verschiedenen Energiemodi der Transceiver 100A, 1005 zu
veranlassen.
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Bei
den beispielhaften Implementierungen von 1 verfügt jeder
der Transceiver 100A, 100B sowohl über Empfangs-
als auch über
Sendefähigkeiten.
Folglich können
die Transceiver 100A, 100B auch als ein Empfänger oder
ein Sender angesehen werden. Es versteht sich jedoch, dass andere
Implementierungen des Kommunikationssystems separate Empfänger und
Sender verwenden können
oder nur einen Sender an einem Ende des physikalischen Mediums 100 und
einen Empfänger
an dem anderen Ende des physikalischen Mediums 100 verwenden können.
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2 veranschaulicht
schematisch einen Abschnitt eines Kommunikationsschichtstapels oder Protokollstapels
in einer Kommunikationsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Der Abschnitt des in 2 dargestellten
Protokollstapels kann in den RX-Abschnitt 110 und/oder
in dem TX- Abschnitt 120 der
in 1 dargestellten Transceiver 100A, 100B implementiert
sein.
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Wie
dargestellt, umfasst der Kommunikationsschichtstapel der Kommunikationsvorrichtung eine
Anwendungsdatenschnittstelle 210 und eine physikalische
Schnittstelle 240 für
das physikalische Medium 100. Die Anwendungsdatenschnittstelle 100 hat
den Zweck, Anwendungsdaten 40 zu empfangen und/oder zu
senden. Die Anwendungsdaten 40 können Daten höherer Protokollschichten
und/oder Nutzdaten spezifischer Anwendungen, wie z. B. VoIP-Anwendungen,
beinhalten. Die Anwendungsdaten 40 werden über eine
obere erste Kommunikationsschicht (UL) 310 und eine untere
zweite Kommunikationsschicht (LL) 320 kommuniziert. Zwischen der
oberen Kommunikationsschicht 310 und der unteren Kommunikationsschicht 320 kann
eine Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 230 vorgesehen
sein.
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Wie
darüber
hinaus dargestellt, umfasst die Kommunikationsvorrichtung auch eine
OAM-Datenschnittstelle 220 für Betriebs-, Administrations-
und Wartungsdaten bzw. OAM-Daten (OAM: „Operation, Administrations,
Maintenance”).
Die OAM-Datenschnittstelle 220 ist
dazu ausgestaltet, OAM-Daten 50 zu empfangen und/oder zu
senden. Die Übertragung
der OAM-Daten 50 zwischen der OAM-Datenschnittstelle 220 und
der physikalischen Schnittstelle 240 erfolgt über die
obere Kommunikationsschicht 310 und die untere Kommunikationsschicht 320.
Bei Ausführungsbeispielen,
welche die Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 230 aufweisen,
werden die OAM-Daten 50 somit also über die Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 230 übertragen.
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Die
physikalische Schnittselle 240 hat den Zweck, ein die Anwendungsdaten 40 und/oder
die OAM-Daten 50 beinhaltendes Kommunikationssignal von
dem physikalischen Medium 100 zu empfangen und/oder darauf
zu senden. Zum Beispiel können
in dem Fall eines Sendevorgangs die Anwendungsdaten 40 auf
entsprechende Signaltöne
des Kommunikationssignals moduliert werden, und die OAM-Daten 50 können auf
entsprechende Signaltöne
des Kommunikationssignals moduliert werden. In dem Fall eines Empfangsvorgangs
können
die Anwendungsdaten 40 von entsprechenden Signaltönen des Kommunikationssignals
demoduliert werden, und die OAM-Daten 50 können von
entsprechenden Signaltönen
des Kommunikationssignals demoduliert werden. Das auf dem physikalischen
Medium 100 übertragene
Kommunikationssignal kann somit sowohl die Anwendungsdaten 40 als
auch die OAM-Daten 50 beinhalten, welche auf unterschiedlichen
Signaltönen
des Kommunikationssignals übertragen
werden.
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Die
Kommunikationsschichten 310, 320 können beliebige
Kommunikationsschichten in einem Kommunikationsschichtstapel sein,
z. B. in einem Kommunikationsschichtstapel gemäß dem OSI-Referenzmodell (OSI: „Open Systems
Interconnection”).
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
können die
Kommunikationsschichten 310, 320 verschiedene
Subschichten der physikalischen Schicht sein. Es versteht sich jedoch,
dass bei anderen Ausführungsbeispielen
die Kommunikationsschichten 310, 320 auch andere
Typen von Kommunikationsschichten sein können. Weiterhin versteht es
sich, dass 2 tatsächlich nur ein Teil des gesamten
Kommunikationsschichtstapels sein kann. Das heißt, dass weitere Kommunikationsschichten
oberhalb der Kommunikationsschichten 310, 320 oder
unterhalb der Kommunikationsschichten 310, 320 vorhanden
sein können. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
ist die Kommunikationsschicht 320 die unterste Kommunikationsschicht
oder unterste Subschicht und über
die physikalische Schnittstelle 240 direkt mit dem physikalischen
Medium gekoppelt.
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Wie
weiterhin dargestellt, umfasst die obere Kommunikationsschicht 310 eine
erste Einheit 312 zur Verarbeitung der Anwendungsdaten 40 und
eine zweite Einheit 314 zur Verarbeitung der OAM-Daten 50.
Auf ähnliche
Weise umfasst die untere Kommunikationsschicht 320 eine
dritte Einheit 322 zur Verarbeitung der Anwendungsdaten 40 und
eine vierte Einheit 324 zur Verarbeitung der OAM-Daten 50.
Die erste Einheit 312 kann auch als eine Anwendungsdateneinheit
der oberen Kommunikationsschicht 310 bezeichnet werden,
und die dritte Einheit 322 kann auch als eine Anwendungsdateneinheit
der unteren Kommunikationsschicht 320 bezeichnet werden.
Auf ähnliche
Weise kann die zweite Einheit 314 auch als eine OAM-Dateneinheit
der oberen Kommunikationsschicht 310 bezeichnet werden,
und die vierte Einheit 324 kann als eine OAM-Dateneinheit
der unteren Kommunikationsschicht 320 bezeichnet werden.
Die erste Einheit 312 und die zweite Einheit 314 können eine
beliebige Art der Verarbeitung ihrer jeweiligen Eingangsdaten bewerkstelligen,
wie es gemäß der Kommunikationsschicht 310 erforderlich
ist. Zum Beispiel kann die erste Einheit 312 für die Anwendungsdaten 40 erforderliche
Verwürfelung
(Scrambling), Entwürfelung
(Descrambling), Rahmenerzeugung oder Rahmensynchronisierung gewährleisten. Auf ähnliche
Weise kann die zweite Einheit 314 eine für die OAM-Daten 50 erforderliche
Verwürfelung, Entwürfelung,
Rahmenerzeugung und/oder Rahmensynchronisierung gewährleisten.
Außerdem kann
die zweite Einheit 314 auch eine Erzeugung von OAM-Mitteilungen
bewirken. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
ist die zweite Einheit 314 dazu ausgestaltet, eine Einkapselung/Entkapselung
von Daten in OAM-Nachrichten, z. B. gemäß HDLC („High-Level Data Link Control”) zu gewährleisten.
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Die
dritte Einheit kann für
die Anwendungsdaten 40 Takterzeugung, Taktrückgewinnung,
Codierung, Decodierung, Modulation, Demodulation, Echokompensation,
Verbindungsaufbau oder dergleichen gewährleisten, während die
vierte Einheit 324 für
die OAM-Daten 50 Takterzeugung, Taktrückgewinnung, Codierung, Decodierung,
Modulation, Demodulation, Echokompensation, Verbindungsaufbau oder
dergleichen gewährleisten
kann. Einige dieser Funktionen der dritten Einheit 322 und
der vierten Einheit 324 können für die Anwendungsdaten 40 und die
OAM-Daten 50 gemeinsam
implementiert sein, z. B. Takterzeugung oder Taktrückgewinnung.
Andere Funktionen, wie z. B. Codierung, Decodierung, Modulation
oder Demodulation können
separat implementiert sein.
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Wie
darüber
hinaus dargestellt, umfasst die Kommunikationsvorrichtung außerdem eine
Schaltvorrichtung 250. Die Schaltvorrichtung 250 ist
zwischen die Anwendungsdatenschnittstelle 210 und die obere
Kommunikationsschicht 310 gekoppelt. Die Schaltvorrichtung 250 ist
dazu ausgestaltet, die Anwendungsdatenschnittstelle 210 entweder
mit der ersten Einheit 312 oder mit der zweiten Einheit 314 der
oberen Kommunikationsschicht 310 zu koppeln. Insbesondere
leitet die Schaltvorrichtung 250 in einem ersten Energiemodus
die Anwendungsdaten 40 zwischen der Anwendungsdatenschnittstelle 210 und der
ersten Einheit 312 der oberen Kommunikationsschicht 310 weiter.
Die erste Einheit 312 der oberen Kommunikationsschicht 310 ist
wiederum über
die dritte Einheit 322 der unteren Kommunikationsschicht 320 mit
der physikalischen Schnittstelle 240 gekoppelt. In dem
ersten Energiemodus ist somit ein Anwendungsdatenpfad zwischen der
Anwendungsdatenschnittstelle 210 und dem physikalischen
Medium 100 hergestellt, welcher sich über die erste Einheit 312 der
oberen Kommunikationsschicht 210 und die dritte Einheit 322 der
unteren Kommunikationsschicht 320 erstreckt. Dieser Anwendungsdatenpfad kann
dazu ausgestaltet sein, die Anwendungsdaten 40 mit einem
hohen Durchsatz, z. B. und der Verwendung einer großen Bandbreite,
zu übertragen.
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Die
OAM-Daten 50 werden zwischen der OAM-Datenschnittstelle 220 und
der physikalischen Schnittstelle 240 über die zweite Einheit 314 in
der oberen Kommunikationsschicht 310 und die vierte Einheit 324 in
der unteren Kommunikationsschicht 320 übertragen. Hierbei versteht
es sich, dass die OAM-Daten 50 auch lokal innerhalb der
oberen Kommunikationsschicht 310 oder der unteren Kommunikationsschicht 320 erzeugt
werden können.
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
werden die OAM-Daten 50 unter Verwendung von OAM-Mitteilungen übertragen.
Die OAM-Mitteilungen
können
zusätzliche
Daten transportieren, welche in die OAM-Mitteilungen eingekapselt
sein können,
z. B. unter Verwendung von HDLC-Einkapselung.
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In
dem zweiten Energiemodus leitet die Schaltvorrichtung 250 die
Anwendungsdaten 40 zwischen der Anwendungsdatenschnittstelle 210 und der
zweiten Einheit 314 der oberen Kommunikationsschicht 310 weiter.
Zu übertragende
Anwendungsdaten 40 können
dann durch die zweite Einheit 314 in OAM-Mitteilungen eingekapselt
werden. Auf ähnliche Weise
können
empfangene Anwendungsdaten 40 durch die zweite Einheit 314 aus
OAM-Mitteilungen entkapselt werden. In dem zweiten Energiemodus wird
somit ein OAM-Datenpfad verwendet, um die Anwendungsdaten 40 zu übertragen.
Der OAM-Datenpfad erstreckt sich zwischen der Anwendungsdatenschnittstelle 210 und
der physikalischen Schnittstelle 240 über die zweite Einheit 314 der
oberen Kommunikationsschicht 310 und die vierte Einheit 324 der
unteren Kommunikationsschicht 320. In dem zweiten Energiemodus
werden die erste Einheit 312 der oberen Kommunikationsschicht 310 und
die dritte Einheit 322 der unteren Kommunikationsschicht 320 umgangen.
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Die
Umgehung der ersten Einheit 312 der oberen Kommunikationsschicht 310 und/oder
der dritten Einheit 322 der unteren Kommunikationsschicht 320 in
dem zweiten Energiemodus ermöglicht eine
Verringerung der Leistungsaufnahme, weil keine Last auf der ersten
Einheit 312 der oberen Kommunikationsschicht 310 und
der dritten Einheit 322 der unteren Kommunikationsschicht 320 vorhanden
ist. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
können
die erste Einheit 312 der oberen Kommunikationsschicht 310 und/oder
die dritte Einheit 322 der unteren Kommunikationsschicht 320 abgeschaltet
werden oder mit verringerter Leistung betrieben werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann eine Umschaltung zwischen dem ersten Energiemodus und dem zweiten
Energiemodus abhängig
von einer Rate der Anwendungsdaten 40 veranlasst werden.
Zum Beispiel kann, wenn die Rate der Anwendungsdaten 40 unter
einen Schwellenwert fällt,
eine Umschaltung von dem ersten Energiemodus in den zweiten Energiemodus
veranlasst werden, z. B. durch die in 1 dargestellte
Steuerung 150. Wenn wiederum die Rate der Anwendungsdaten 40 über einen
Schwellenwert ansteigt, kann eine Umschaltung von dem zweiten Energiemodus
in den ersten Energiemodus veranlasst werden, z. B. durch die Steuerung 150.
Eine Umschaltung zwischen dem ersten Energiemodus und dem zweiten
Energiemodus kann auch veranlasst werden, wenn keine ausreichenden Kapazitäten zur
Einkapselung der Anwendungsdaten 40 in OAM-Mitteilungen
vorhanden sind.
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Wie
oben erwähnt,
können
gemäß einem Ausführungsbeispiel
die obere Kommunikationsschicht 310 und die untere Kommunikationsschicht 320 verschiedenen
Subschichten der physikalischen Schicht entsprechen. Bei einem solchen
Ausführungsbeispiel
kann die obere Kommunikationsschicht 310 einer PMS-TC-Subschicht
(PMS-TC: „Physical
Media Specific Transmission Convergence”) entsprechen und die untere
Kommunikationsschicht 320 kann einer PMD-Subschicht (PMD: „Physical
Media Dependent”)
entsprechen, z. B. wie es in der ADSL2-Spezifikation ITU-T G.992.3
oder in der VDSL2-Spezifikation ITU-T G.993.2 definiert ist. Bei
solchen Ausführungsbeispielen
entsprechen die erste Einheit 312 und die zweite Einheit 314 der
oberen Kommunikationsschicht 310 verschiedenen Latenzpfaden
der PMS-TC-Subschicht.
In der PMD-Subschicht kann ein Bitloading der Anwendungsdaten 40 und
der OAM-Daten 50 derart bewerkstelligt werden, dass ein
Signalton entweder Anwendungsdaten 40 oder für OAM-Daten 50 verwendet
wird. Das heißt,
dass die dritte Einheit 322 und die vierte Einheit 324 der
unteren Kommunikation 320 dann Funktionen und/oder Komponenten
zum Senden oder Empfangen von Datenbits bezüglich entsprechender Signaltöne des Kommunikationssignals
entsprechen können.
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Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel detaillierter
erläutert,
welches sich auf eine DSL-Implementierung bezieht, z. B. gemäß der oben
genannten ADSL2- oder VDSL2-Spezifikation.
Ein Abschnitt eines Protokollstabes in einer Kommunikationsvorrichtung
vom DSL-Typ ist in 3 darge stellt. Bei dem Ausführungsbeispiel
von 3 umfasst der Protokollschichtstapel der Kommunikationsvorrichtung
eine Datenverbindungsschicht („Data
Link Layer”) 510 und
eine physikalische Schicht („Physical Link
Layer”),
welche eine TPS-TC-Subschicht (TPS-TC: „Transport
Protocol Specific Transmission Convergence”) 520, eine PMS-TC-Subschicht 530 und
eine PMD-Subschicht 540 beinhaltet.
Die PMS-TC-Subschicht 530 und die PMD-Subschicht 540 können im
Wesentlichen der oberen Kommunikationsschicht 310 und der
unteren Kommunikationsschicht 320 in den Kommunikationsschichtstapel
von 2 entsprechen.
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Wie
weiterhin dargestellt, umfasst die dem Ausführungsbeispiel die von 3 entsprechende Kommunikationsvorrichtung
eine Anwendungsdatenschnittstelle 410, welche zwischen
der Datenverbindungsschicht 510 und der TPS-TC-Subschicht 520 vorgesehen
ist, eine erste Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 420,
welche zwischen der TPS-TC-Subschicht 520 und der PMS-TC-Subschicht 530 vorgesehen
ist, und eine zweite Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 430, welche
zwischen der PMS-TC-Subschicht 520 und der PMD-Subschicht 540 vorgesehen
ist. Darüber
hinaus ist eine physikalische Schnittstelle 440 zwischen
der PMD-Subschicht und dem physikalischen Medium 100 vorgesehen.
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Wie
oben erwähnt,
kann bei dem Ausführungsbeispiel
von 3 die Kommunikationsvorrichtung einer DSL-Kommunikationsvorrichtung
entsprechen, z. B. gemäß der ADSL2-Spezifikation
ITU-T G.992.3 oder
der VDSL2-Spezifikation ITU-T G.993.2. Bei solchen Ausführungsbeispielen
kann die Datenverbindungsschicht eine ATM-Schicht (ATM: „Asynchronous
Transport Mode”)
oder eine andere Transportprotokollschicht sein. Die Anwendungsdatenschnittstelle 410 kann
dann eine γ-Schnittstelle
gemäß den oben
genannten Spezifikationen sein, d. h. eine γC-Schnittstelle in
einem Vermittlungsstellentransceiver gemäß der ADSL2-Spezifikation,
eine γR-Schnittstelle in einem Teilnehmertransceiver
gemäß der ADSL2-Spezifikation,
eine γO-Schnittstelle
in einem Vermittlungsstellentransceiver gemäß der VDSL2-Spezifikation oder
eine γR-Schnittstelle in einem Teilnehmertransceiver
gemäß der VDSL2-Spezifikation.
Bei einem Vermittlungsstellentransceiver kann die erste Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 420 der α-Schnittstelle
gemäß den oben
genannten Spezifikationen entsprechen, und bei einem Teilnehmertransceiver kann
die erste Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 420 der β-Schnittstelle
gemäß den oben genannten
Spezifikationen entsprechen. Bei einem Vermittlungsstellentransceiver
kann die zweite Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 430 der δC-Schnittstelle
gemäß der ADSL2-Spezifikation oder
der δO-Schnittstelle gemäß der VDSL2-Spezifikation entsprechen.
Bei einem Teilnehmertransceiver kann die zweite Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 430 der δR-Schnittselle
gemäß der ADSL2-Spezifikation
oder gemäß der VDSL2-Spezifikation
entsprechen. Die physikalische Schnittstelle 440 kann der
U-Schnittstelle gemäß den oben
genannten Spezifikationen entsprechen.
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Wiederum
versteht es sich, dass die Struktur des in 3 dargestellten
Kommunikationsschichtstapels lediglich ein Abschnitt des Kommunikationsschichtstapels
ist, und dass weitere Kommunikationsschichten vorgesehen sein können. Insbesondere
können
zusätzliche
höhere
Schichten oberhalb der Datenverbindungsschicht 510 vorgesehen
sein.
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Bei
typischen Ausführungsbeispielen
ist die Anwendungsdatenschnittstelle 410 der Kommunikationsvorrichtung
eine interne Schnittstelle, welche wie in 3 dargestellt
zwischen verschiedenen Kommunikationsschichten vorgesehen ist. Bei
einigen Ausführungsbeispielen
kann die Anwendungsdatenschnittstelle 410 jedoch auch eine
externe Schnittstelle der Kommunikationsvorrichtung sein.
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Bei
der Kommunikationsvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 3 werden
zu übertragende
Anwendungsdaten 40 über
die Datenverbindungsschicht 510, die Anwendungsdatenschnittstelle 410,
die TPS-TC-Subschicht 520, die erste Zwi schenkommunikationsschichtschnittstelle 420, die
PMS-TC-Subschicht 530,
die zweite Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 430, die
PMD-Subschicht 540 und die physikalische Schnittstelle 440 an
das physikalische Medium 100 übertragen. Empfangene Anwendungsdaten 40 werden
von dem physikalischen Medium 100 über die physikalische Schnittstelle 440,
die PMD-Subschicht 540, die zweite Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 430,
die PMS-TC-Subschicht 530, die erste Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 420,
die TPS-TC-Subschicht 520,
die Anwendungsdatenschnittstelle 410 und die Datenverbindungsschicht 510 übertragen.
Zu sendende OAM-Daten 50 können über die
erste Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 420, die
PMS-TC-Subschicht 530, die zweite Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 430,
die PMD-Subschicht 540 und die physikalische Schnittstelle 440 an
das physikalische Medium 100 übertragen werden. Empfangene OAM-Daten 50 können von
dem physikalischen Medium 100 über die physikalische Schnittselle 440,
die PMD-Subschicht 540, die zweite Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 430,
die PMS-TC-Subschicht 530 und die erste Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 420 übertragen
werden. Es versteht sich jedoch, dass die OAM-Daten 50 auch
innerhalb der PMS-TC-Subschicht
erzeugt und verarbeitet werden können
und nicht über
die erste Zwischenkommunikationsschichtschnittstelle 420 übertragen
werden brauchen.
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Zur
Verarbeitung der Anwendungsdaten 40 ist die PMS-TC-Subschicht 530 mit
einer ersten Einheit 532 versehen, welche als Anwendungsdateneinheit
bezeichnet werden kann. Zur Verarbeitung der OAM-Daten 50 ist
die PMS-TC-Subschicht 530 mit einer zweiten Einheit 534 versehen,
welche als OAM-Dateneinheit bezeichnet werden kann. Die erste Einheit 532 und
die zweite Einheit 534 der PMS-TC-Subschicht 530 können verschiedenen
Latenzpfaden entsprechen, z. B. wie in der oben genannten ADSL2-Spezifikation
oder VDSL2-Spezifikation beschrieben.
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Die
PMD-Subschicht 540 umfasst eine dritte Einheit 542,
welche als Anwendungsdateneinheit bezeichnet werden kann, zur Verarbeitung
der Anwendungsdaten 40 und eine vierte Einheit 544,
welche als OAM-Dateneinheit bezeichnet werden kann, zur Verarbeitung
der OAM-Daten 50. Gemäß einigen Ausführungsbeispielen
entspricht die dritte Einheit 542 der PMD-Subschicht 540 Funktionen
oder Komponenten der PMD-Subschicht 540 zur Übertragung von
Datenbits der Anwendungsdaten bezüglich entsprechender Signaltöne des Kommunikationssignals,
welches auf dem physikalischen Medium 100 übertragen
wird. Auf ähnliche
Weise kann die vierte Einheit 544 der PMD-Subschicht 540 Funktionen oder
Komponenten der PMD-Subschicht 540 zur Übertragung von Datenbits der
OAM-Daten 50 bezüglich
entsprechender Signaltöne
des Kommunikationssignals, welches auf dem physikalischen Medium 100 übertragen
wird, entsprechen. Das heißt, dass
die dritte Einheit 542 und die vierte Einheit 544 Funktionen
oder Komponenten zur Übertragung
von Datenbits bezüglich
verschiedener Signaltöne
des auf dem physikalischen Medium 100 übertragenen Kommunikationssignals
entsprechen können.
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Folglich
sieht bei dem Ausführungsbeispiel von 3 die
Kommunikationsvorrichtung einen Anwendungsdatenpfad zur Übertragung
der Anwendungsdaten 40 vor, welcher sich über die
Datenverbindungsschicht 510, die TPS-TC-Subschicht 520, die
erste Einheit 532 der PMS-TC-Subschicht 530 und
die dritte Einheit 542 der PMD-Subschicht 540 erstreckt.
Zur Übertragung
der OAM-Daten 50 sieht die Kommunikationsvorrichtung einen
OAM-Datenpfad vor, welcher sich über
die zweite Einheit 534 der PMS-TC-Subschicht 530 und
die vierte Einheit 544 der PMD-Subschicht 540 erstreckt.
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Die
Funktionen der in 3 dargestellten Kommunikationsschichten
und Subschichten können ausgestaltet
sein, wie es in der oben genannten ADSL2-Spezifikation oder VDSL2-Spezifikation
spezifiziert ist. Zum Beispiel kann die TPS-TC-Subschicht 520 Funktionen zur
Ratenentkopplung der Anwen dungsdaten 40 bereitstellen.
Die PMS-TC-Subschicht 530 kann Funktionen für Verwürfelung,
Entwürfelung,
Rahmenerzeugung oder Rahmensynchronisierung bereitstellen. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann die zweite Einheit 534 zur Verarbeitung der OAM-Daten 50 auch
Funktionen zur Einkapselung von Daten in OAM-Mitteilungen bereitstellen,
z. B. gemäß HDLC.
Die PMD-Subschicht 540 kann
Funktionen für
Takterzeugung, Taktrückgewinnung,
Codierung, Decodierung, Modulation, Demodulation, Echokompensation
oder Verbindungsaufbau bereitstellen.
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Wie
darüber
hinaus dargestellt, umfasst die Kommunikationsvorrichtung bei dem
Ausführungsbeispiel
von 3 darüber
hinaus eine Schaltvorrichtung 450 (auch als Schalter bezeichnet),
welche zwischen die Anwendungsdatenschnittstelle 410 und die
PMS-TC-Subschicht 530 gekoppelt ist. In einem ersten Energiemodus
koppelt die Schaltvorrichtung 450 die Anwendungsdatenschnittstelle 410 mit
der ersten Einheit 532 der PMS-TC-Subschicht 530.
Daher beruht der erste Energiemodus auf einer Übertragung der Anwendungsdaten 40 über den
Anwendungsdatenpfad, d. h. über
die TPS-TC-Subschicht 520, die erste Einheit 532 der
PMS-TC-Subschicht 530 und die dritte Einheit 542 der
PMD-Subschicht 540. In einem zweiten Energiemodus koppelt
die Schaltvorrichtung 450 die Anwendungsdatenschnittstelle 410 mit
der zweiten Einheit 534 der PMS-TC-Subschicht 530. Die Anwendungsdaten 40 werden
somit auf den OAM-Datenpfad umgeleitet. In dem zweiten Energiemodus
werden die TPS-TC-Subschicht 520, die erste Einheit 532 der PMS-TC-Subschicht 530 und
die dritte Einheit 542 der PMD-Subschicht 540 umgangen.
Folglich können
Komponenten der TPS-TC-Subschicht 520,
der ersten Einheit 532 der PMS-TC-Subschicht 530 und der
dritten Einheit 542 der PMD-Subschicht 540 mit verringerter
Leistung betrieben oder abgeschaltet werden. Der zweite Energiemodus
kann somit auch als ein Energiesparmodus bezeichnet werden.
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In
dem ersten Energiemodus können
die Anwendungsdaten 40 und die OAM-Daten 50 über verschiedene
Latenzpfade, d. h. die ers te Einheit 532 und die zweite
Einheit 534, der PMS-TC-Subschicht 530 übertragen
werden. In dem ersten Energiemodus wird die zweite Einheit 534 der
PMS-TC-Subschicht 530 ausschließlich zur Übertragung der OAM-Daten 50 verwendet.
Der OAM-Datenpfad, welcher sich über
die zweite Einheit 534 der PMS-TC-Subschicht 530 erstreckt,
kann mit Read-Solomon-Codierung
und/oder mit Verschachtelung („Interleaving”) gegen
Störungen
geschützt sein.
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In
dem zweiten Energiemodus kann die zweite Einheit 534 der
PMS-TC-Subschicht 530 zu sendende Anwendungsdaten 40 von
der Datenschnittstelle 410 empfangen und die zu sendenden Anwendungsdaten 40 in
OAM-Mitteilungen einkapseln, z. B. unter Verwendung von HDLC-Einkapselung.
Empfangene Anwendungsdaten 40 können durch die zweite Einheit 534 der
PMS-TC-Subschicht 530 aus OAM-Mitteilungen entkapselt werden,
z. B. unter Verwendung von HDLC-Entkapselung.
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Wie
oben beschrieben, beruhen Ausführungsbeispiele
der Erfindung darauf, dass in dem ersten Energiemodus die Anwendungsdaten 40 über den
speziell dafür
vorgesehenen Anwendungsdatenpfad übertragen werden. In dem zweiten
Energiemodus werden die Anwendungsdaten 40 umgeleitet,
so dass sie auf dem OAM-Datenpfad übertragen
werden.
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Gemäß Ausführungsbeispielen
der Erfindung können Übergänge zwischen
dem ersten Energiemodus und dem zweiten Energiemodus auf Grundlage
der Rate der Anwendungsdaten 40 bewerkstelligt werden.
Das bedeutet, dass ein Übergang
von dem ersten Energiemodus in den zweiten Energiemodus veranlasst
werden kann, wenn die Rate der Anwendungsdaten 40 unter
einen Schwellenwert, z. B. von 1.000 kBit/s fällt. Ein Übergang von dem zweiten Energiemodus
in den ersten Energiemodus kann veranlasst werden, wenn die Rate der
Anwendungsdaten 40 über
den Schwellenwert ansteigt. Ein Übergang
von dem zweiten Energiemodus in den ersten Energiemodus kann auch
veranlasst werden, wenn Kapazitäten
zur Einkapselung der Anwendungsdaten 40 in OAM-Mitteilungen nicht mehr
ausreichend sind.
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Im
Folgenden werden beispielhafte Verfahren und Prozesse in Übereinstimmung
mit den oben genannten Strukturen einer Kommunikationsvorrichtung
näher erläutert. Wie
oben erwähnt,
beruhen diese Konzepte darauf, dass Anwendungsdaten 40 und OAM-Daten 50 über verschiedene
Einheiten einer Subschicht kommuniziert werden, z. B. eine Anwendungsdateneinheit
und eine OAM-Dateneinheit der PMS-TC-Subschicht. In anderen Kommunikationsschichten,
z. B. in der PMD-Subschicht, kann eine ähnliche Aufteilung von Einheiten
zur Verarbeitung der Anwendungsdaten 40 und der OAM-Daten 50 vorgesehen
sein. Folglich können
Komponenten zur Verarbeitung der Anwendungsdaten 40 abgeschaltet werden,
wenn sie nicht verwendet werden, ohne die Übertragung der OAM-Daten 50 zu
beeinträchtigen. Auf ähnliche
Weise können
auch Komponenten von höheren
Kommunikationsschichten, z. B. der PMS-TC-Subschicht, abgeschaltet
werden, wenn sie nicht benötigt
werden.
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Wenn
die Rate der Anwendungsdaten 40 unter den gegebenen Schwellenwert
fällt,
können
die Anwendungsdaten 40 umgeleitet werden, so dass sie über die
OAM-Dateneinheit der Subschicht übertragen
werden, anstelle über
die Anwendungsdateneinheit übertragen
zu werden. Folglich kann gemäß einem
Ausführungsbeispiel
die Umleitung der Anwendungsdaten 40 bewerkstelligt werden,
nachdem die Rate der Anwendungsdaten 40 für eine bestimmte
Zeit unter den Schwellenwert fällt.
Auf diese Weise kann eine häufige
Umleitung der Anwendungsdaten 40 vermieden werden, wenn
die Rate der Anwendungsdaten 40 nahe dem Schwellenwert
ist. Nach Umleitung der Anwendungsdaten 40 auf den OAM-Datenpfad
können
Komponenten des Anwendungsdatenpfads abgeschaltet werden, wodurch eine
effiziente Nutzung von Energieressourcen ermöglicht wird. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel sind
in den Anwendungsdaten 40, welche in dem zweiten Energiemodus
gesendet oder empfangen werden, lediglich Steuerdaten von höheren Kommunikationsschichten
enthalten.
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In
einem Zustand, in welchem die Anwendungsdaten 40 über die
OAM-Dateneinheit der Subschicht kommuniziert werden, kann eine Umleitung der
Anwendungsdaten 40 auf den eigens dafür vorgesehenen Anwendungsdatenpfad
veranlasst werden, wenn die Rate der Anwendungsdaten 40 über den
gegebenen Schwellenwert ansteigt. In diesem Fall können Komponenten
des Anwendungsdatenpfads sukzessive angeschaltet werden, und der
Anwendungsdatenpfad kann wieder für die Übertragung der Anwendungsdaten 40 genutzt
werden.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
können
eine Kommunikationsvorrichtung an einem Ende eines physikalischen
Mediums 100, z. B. der Vermittlungsstellentransceiver 100A,
und eine Kommunikationsvorrichtung an dem anderen Ende des physikalischen
Mediums 100, z. B. der Teilnehmertransceiver 100B,
gleichzeitig zwischen dem ersten Energiemodus und dem zweiten Energiemodus
umgeschaltet werden. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel kann
dies bewerkstelligt werden, indem dafür vorgesehene OAM-Mitteilungen
verwendet werden, welche zwischen den verschiedenen Kommunikationsvorrichtungen übertragen
werden, z. B. von dem Vermittlungsstellentransceiver 100A zu
dem Teilnehmertransceiver 100B. Gemäß einigen Ausführungsbeispielen
kann ein gleichzeitiger Übergang
zwischen dem ersten Energiemodus und dem zweiten Energiemodus durch
Synchronisierungsdaten koordiniert werden, z. B. von der PMD-Subschicht 540 verwendete
Synchronisierungsdaten.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
können
die OAM-Mitteilungen ermöglichen,
1024 Datenbytes einzukapseln, z. B. wie in Abschnitt 7.8.2.3 der ITU-T
G.992.3 definiert. Bei solchen Ausführungsbeispielen können Datenpakete
der Anwendungsdaten 40, welche eine Größe von bis zu 1024 Byte aufweisen,
in eine einzige OAM-Mitteilung eingekapselt werden. Wenn z. B. die
Anwendungsdaten 40 ATM-Zellen mit einer Größe von 53
Byte umfassen, können
eine oder mehrere ATM-Zellen in eine einzige OAM-Mitteilung eingekapselt
werden. Im Falle einer größeren Datenpaketgröße der Anwendungsdaten 40,
z. B. bei Ethernet-Paketen
mit einer Größe von bis
zu 1518 Byte, kann ein Datenpaket der Anwendungsdaten 40 in
mehrere Segmente segmentiert werden und in mehrere OAM-Mitteilungen
eingekapselt werden. Alternativ kann eine Größenbegrenzung für die Einkapselung
von Daten in die OAM-Mitteilungen modifiziert oder außer Kraft
gesetzt werden, um größere Datenpakete
in eine einzige OAM-Mitteilung einkapseln zu können.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
kann eine Segmentierung bewerkstelligt werden, indem ein zusätzliches
Informationsfeld in den eingekapselten Daten verwendet wird. Unter
Verwendung dieses Informationsfeldes kann ein Empfänger das
ursprüngliche
Datenpaket aus den segmentierten Daten in mehreren OAM-Mitteilungen
wieder zusammenfügen.
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann das zusätzliche
Informationsfeld eine Größe von 8
Bit aufweisen, von welchen die vier niedrigstwertigen Bits die Anzahl
von Segmenten eines segmentierten Datenpakets anzeigen können und
die vier höchstwertigen
Bits die Position eines Segments in einer Sequenz von Segmenten
anzeigen können.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
können
die OAM-Mitteilungen verschiedene Prioritäten aufweisen. Zum Beispiel
können
drei unterschiedliche Prioritäten
definiert werden, d. h. eine niedrige Priorität, eine mittlere Priorität und eine
hohe Priorität.
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann OAM-Mitteilungen, welche eingekapselte Anwendungsdaten 40 beinhalten,
eine Priorität
zugewiesen werden, welche geringer ist als die höchste Priorität, z. B.
eine mittlere Priorität.
Auf diese Weise kann vermieden werden, dass die Übertragung der Anwendungsdaten 40 in
den OAM-Mitteilungen Befehle mit hoher Priorität in anderen OAM-Mitteilungen
verzögert.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
können spezifische
Befehle definiert werden, um die Übergange zwischen dem ersten
Energiemodus und dem zweiten Energiemodus zu steuern. Diese Be fehle können in
OAM-Mitteilungen höchster
Priorität übertragen
werden. Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
können Übergange
zwischen dem ersten Energiemodus und dem zweiten Energiemodus auch
auf Grundlage eines spezifischen Synchronisierungsmusters bewerkstelligt
werden, welches zwischen den PMD-Subschichten
verschiedener Kommunikationsvorrichtungen übertragen wird.
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Es
versteht sich, dass die obigen Konzepte zur Einsparung von Energie
mit anderen Energiesparkonzepten kombiniert werden können. Speziell ist
es sowohl in dem ersten Energiemodus als auch in dem zweiten Energiemodus
möglich,
zusätzlich die
Bitrate des auf dem physikalischen Medium 100 übertragenen
Kommunikationssignals anzupassen, z. B. wie es in dem L2-Modus gemäß der oben
genannten ADSL2-Spezifikation und der VDSL2-Spezifikation bewerkstelligt wird.
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4 verschaulicht
schematisch Verfahrensschritte in einem Energiesparverfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Insbesondere veranschaulicht 4 Verfahrensschritte
zum Übergang
von dem ersten Energiemodus in den zweiten Energiemodus. Die Verfahrensschritte
von 4 können
veranlasst werden, wenn die Rate der Anwendungsdaten 40 für eine bestimmte
Zeit unter einen Schwellenwert fällt.
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Bei
Schritt 610 werden die Anwendungsdaten 40 von
der Anwendungsdateneinheit, z. B. der ersten Einheit 532 der
PMS-TC-Subschicht 530,
umgeleitet auf die OAM-Dateneiheit, z. B. die zweite Einheit 534 der
PMS-TC-Subschicht 530.
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Bei
Schritt 620 werden Komponenten der Anwendungsdateneinheit,
z. B. der ersten Einheit 532 der PMS-TC-Subschicht 530,
abgeschaltet. Alternativ werden diese Komponenten mit reduzierter Leistung
betrieben.
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Bei
Schritt 630 können
Komponenten zur Verarbeitung der Anwendungsdaten 40 in
anderen Kommunikationsschichten, z. B. die dritte Einheit 542 in
der PMD-Subschicht 540 oder die TPS-TC-Subschicht 510, abgeschaltet
oder umgangen werden.
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5 veranschaulicht
schematisch weitere Verfahrensschritte eines Energiesparverfahrens
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Verfahrensschritte von 5 beziehen
sich auf einen Übergang
von dem zweiten Energiemodus in den ersten Energiemodus und können sich
an die Verfahrensschritte von 4 anschließen, z.
B. wenn die Rate der Anwendungsdaten 40 für eine bestimmte Zeit über einen
Schwellenwert ansteigt.
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Bei
Schritt 710 werden Komponenten der Anwendungsdateneinheit
in der Kommunikationsschicht, z. B. der ersten Einheit 532 in
der PMS-TC-Subschicht 530, angeschaltet. Wenn diese Komponenten
alternativ in einen Modus mit reduzierter Leistung gebracht wurden,
können
diese Komponenten auch wieder auf volle Leistung gebracht werden.
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Bei
Schritt 720 können
Komponenten von Einheiten zur Verarbeitung der Anwendungsdaten 40 in
anderen Kommunikationsschichten, z. B. Komponenten der dritten Einheit 542 in
der PMD-Subschicht 540 oder der TPS-TC-Subschicht 510,
angeschaltet werden. Wenn diese Komponenten alternativ in einen
Modus mit verringerter Leistung gebracht wurden, kann Schritt 720 auch
beinhalten, dass diese Komponenten wieder auf volle Leistung gebracht werden.
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Bei
Schritt 730 werden die Anwendungsdaten 40 von
der OAM-Dateneinheit,
z. B. der zweiten Einheit 534 der PMS-TC-Subschicht 530,
umgeleitet auf die Anwendungsdateneinheit der Kommunikationsschicht,
z. B. die erste Einheit 532 der PMS-TC-Subschicht 530.
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Es
versteht sich, dass die Anordnung der Verfahrensschritte in 4 und 5 lediglich
beispielhaft ist. Bei anderen Ausführungsbeispielen können die
Verfahrensschritte in einer anderen Reihenfolge angeordnet sein,
können
bestimmte Verfahrensschritte weggelassen sein und/oder können bestimmte
Verfahrensschritte modifiziert sein.
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Es
versteht sich, dass die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele und Beispiele
lediglich zum Zwecke der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung
angegeben wurden. Wie es für
denjenigen mit Kenntnissen der Technik ersichtlich ist, kann die
Erfindung auf eine Vielzahl von verschiedenen Weisen angewendet
werden, welche von den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen abweichen
können.
Zum Beispiel sind die oben beschriebenen Konzepte nicht auf ADSL2-Kommunikationsvorrichtungen
oder VDSL2-Kommunikationsvorrichtungen beschränkt und können bei einer beliebigen Art
von Kommunikationsvorrichtungen angewendet werden, welche verschiedene
Einheiten zur Verarbeitung von Anwendungsdaten und OAM-Daten aufweist.
Darüber
hinaus können
die Konzepte auf verschiedenen Ebenen des Kommunikationsschichtstapels
angewendet werden.