-
Die Erfindung betrifft eine Kryostatenanordnung, mit mindestens einem Kryostaten, welche mindestens eine erste Kammer, die mit unterkühltem flüssigen Helium mit einer Temperatur von weniger als 4 K gefüllt ist, sowie mindestens eine oberhalb der ersten Kammer angeordnete weitere Kammer aufweist, die i. W. auf Atmosphärendruck befindliches flüssiges Helium mit einer Temperatur von etwa 4,2 K enthält, wobei das Druckniveau in der ersten Kammer dem Druckniveau in der weiteren Kammer angeglichen ist, wobei in der ersten Kammer ein Joule-Thomson-Ventil angeordnet ist, wobei die erste von der weiteren Kammer durch eine wärmeisolierende Barriere getrennt ist, wobei Helium aus der ersten oder der weiteren Kammer über das Joule-Thomson-Ventil in eine Abpumpleitung expandiert, die mit dem Helium der ersten Kammer in thermischem Kontakt steht und dieses unterkühlt, und wobei die Abpumpleitung in ihrem weiteren Verlauf direkt oder indirekt in thermischem Kontakt mit der weiteren Kammer steht und anschließend mit dem Eingang einer Pumpe verbunden ist.
-
-
Eine ähnliche Kryostatenanordnung mit den eingangs genannten Merkmalen ist auch in der
DE 10 2004 012 416 A1 oder in der
US 2006/0064989 A1 beschrieben.
-
Im Gegensatz dazu offenbart die
DE 10 2004 060 832 B3 einen Kryostatenaufbau, bei dem ein in der ersten Kammer angeordnetes Joule-Thomson-Ventil Helium nicht in eine Abpumpleitung, sondern direkt in die erste Kammer expandiert, wie etwa in der dortigen
4 zu erkennen ist. Damit das Joule-Thomson-Ventil überhaupt entsprechend funktionieren kann, herrscht hier in der ersten Kammer gegenüber ein erheblicher Unterdruck gegenüber der darüber angeordneten weiteren Kammer.
-
An die Magnetsysteme für Kernspinresonanzapparaturen werden höchste Anforderungen hinsichtlich der erreichbaren Magnetfeldstärken sowie deren Homogenität gestellt.
-
Bei einer Resonanzfrequenz von 600 MHz muss eine Feldstärke von 14,1 T erreicht werden. Diese hohen Magnetfeldstärken können technisch am besten durch supraleitende Magnetspulen erzeugt werden, die einen supraleitenden Kurzschlussschalter besitzen.
-
Die supraleitenden Magnetspulen benötigen nur während der Aufladephase Energie und können nach Abziehen der Stromzuleitung über lange Zeit im Kurzschlussbetrieb ohne weitere Energiezufuhr ein hohes Magnetfeld erzeugen. Die Abklingzeiten bis zum Erreichen der halben ursprünglichen Feldstärke liegen bei modernen supraleitenden Magneten in der Größenordnung von 5000 Jahren. Dies bedeutet, dass im Kurzschlussbetrieb über die Größenordnung von Stunden und Tagen so gut wie keine Veränderung der Magnetfeldstärke auftritt.
-
Eine hohe zeitliche Stabilität ist vor allem bei Langzeitmessungen erforderlich, insbesondere bei sogenannten 2D- und 3D-Messungen. Dies lässt sich nur im supraleitenden Kurzschlussbetrieb realisieren. Im Allgemeinen werden die Magnetspulen einmal geladen und erzeugen dann jahrelang bei abgezogenen Zuleitungen ein homogenes Magnetfeld. Im Routinebetrieb liegen typische Helium-Standzeiten der Magnetanlage bei mehreren Monaten, falls es sich um einen ”low-loss” Kryostaten handelt.
-
Um höhere homogene Magnetfelder und eine stabilere Supraleitung zu erhalten, wird in einer Veröffentlichung von Williams et al. in ”Rev. Sci. Instrum.” 52 (5), Mai 1981, American Institute of Physics, 649–656, vorgeschlagen, die supraleitende Magnetspule bei einer niedrigeren Betriebstemperatur als der normalen Temperatur von flüssigem Helium (T = 4,2 K) zu betreiben. Diese niedrigere Temperatur wird in der Regel durch Abpumpen des flüssigen Heliums erzeugt.
-
In der genannten Druckschrift wird ein Kryostat vorgeschlagen, der zwei ineinander geschachtelte, konzentrische Heliumtanks besitzt. Im äußeren Tank befindet sich flüssiges Helium bei T = 4,2 K unter Normaldruck (1 bar).
-
Von diesem äußeren Tank führt eine Einfüllleitung für flüssiges Helium zum inneren Tank, so dass das flüssige Helium vom äußeren in den inneren Tank übergefüllt werden kann. Im inneren Tank, in dem sich die supraleitende Spule befindet, wird das Helium auf einen Druck von 40 mbar abgepumpt und so auf eine Temperatur von 2.3 K abgekühlt.
-
Ein großer Nachteil dieser Anordnung besteht darin, dass das unterkühlte Helium im inneren Tank unter Unterdruck steht und daher die elektrischen Zuleitungen, insbesondere für die Aufladung der supraleitenden Magnetspule durch das kalte Unterdrucksystem hindurchgeführt werden müssen. Dabei treten vor allem Dichtungsprobleme, aber auch Isolierprobleme durch den Wärmeeintrag in das kalte Unterdruckreservoir über die aus einer Umgebung mit Zimmertemperatur und Normaldruck eingeführten Zuleitungen auf, die zwangsläufig zu stark reduzierten Heliumstandzeiten führen.
-
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass keinerlei Maßnahmen vorgesehen sind, die den hohen, für den Betrieb dieser Apparaturen erforderlichen Heliumverbrauch senken könnten, so dass einerseits enorme Betriebskosten entstehen, andererseits nur relativ kurze Standzeiten zwischen den Intervallen zum Nachfüllen flüssigen Heliums erreicht werden, wenn die bekannten Apparaturen nicht ohnehin im Betrieb permanent mit frischem Helium befüllt werden müssen.
-
DE 40 39 365 C2 schlägt nun ein System vor, bei dem zwei Temperaturbereiche in einer ersten und einer weiteren Kammer vorgesehen sind, wobei in der ersten Kammer flüssiges Helium, das aus der weiteren Kammer mit Normaldruck und einer Temperatur von T = 4,2 K einströmt, durch Abpumpen über eine Drossel in einem Nichtgleichgewichtszustand abgekühlt wird.
-
Dabei ist aber das Druckniveau in der ersten Kammer dem Druckniveau in der weiteren Kammer angeglichen. Da in der ersten Kammer mit dem unterkühlten flüssigen Helium im wesentlichen Atmosphärendruck herrscht, tritt das Problem einer Unterdruckdurchführung für die elektrischen Zuleitungen zur supraleitenden Magnetspule nicht auf.
-
Durch die vertikale Anordnung der ersten Kammer unter der weiteren Kammer wirkt die Gravitation einer Rückströmung des dichteren und daher schwereren unterkühlten Heliums aus dem unteren kalten Reservoir in das obere wärmere Reservoir entgegen. Auf diese Weise sind definierte Strömungsverhältnisse gewährleistet und es findet keine unerwünschte Durchmischung von kaltem mit warmem Helium im oberen Reservoir statt.
-
Eine wärmeisolierende Barriere verhindert nicht nur eine Konvektion zwischen den beiden Kammern, sondern auch weitgehend eine Wärmeübertragung von der einen in die andere Kammer über Wärmeleitung.
-
Die Barriere besteht aus zwei durch ein Vakuum getrennte Platten aus einem schlecht wärmeleitenden Material wie z. B. Edelstahl oder Kunststoff. Durch die Vakuumisolation wird ein Wärmeaustausch zwischen oberem und unterem Reservoir verhindert.
-
Um eine ungewünschte Abkühlung des Heliums in der weiteren Kammer zu vermeiden, wird meist zusätzlich zur Wärmeisolation ein elektrisches Heizelement in der weiteren Kammer angeordnet.
-
Das Vakuum ist Teil des einheitlichen Vakuumteils des Kryostaten sein, so dass die Barriere nicht gesondert evakuiert werden muss. Die Maßnahmen bewirken im Gegensatz zu durchgehenden Tanksystemen eine drastische Reduktion der von außen eindringenden Wärme und sind die Vorrausetzung für einen Kryostat mit niedrigen Betriebsverlusten (”low loss”).
-
In dem jeweils innen durch den oder die Türme geführten Rohr werden die elektrischen Zuleitungen zum Magnetsystem sowie die Zuleitungen für flüssiges Helium durchgeführt. Durch diese Hohlrohrkonstruktion entsteht ein dualer Kryostat, der sowohl bei 4,2 K unter Normaldruck als auch im Unterdruckbetrieb im Bereich von z. B. 1,8 K bis 2,3 K eingesetzt werden kann.
-
In beiden Betriebsarten besitzt der Kryostat Low-Loss-Eigenschaften, da unabhängig vom jeweiligen Anteil des abgepumpten bzw. abdampfenden Heliumstromes die gesamte, in beiden Gasströmen zusammen vorhandene Enthalpie an das Schildsystem des Kryostaten weitgehend abgegeben wird.
-
Da der Kryostat zwei Kammern mit Helium auf zwei verschiedenen Temperaturniveaus enthält, gibt es zwei Abgasströme auf unterschiedlichem Druckniveau. Ein Abgasstrom entsteht durch das aus der weiteren Kammer bei Atmosphärendruck abdampfende Helium, der zweite Abgasstrom wird durch das über den Refrigerator bei einem Druck von ca. 40 mbar abgepumpte Helium gebildet.
-
Je nach Betriebszustand des Kryostaten, sind die beiden Abgasströme verschieden stark, wobei der Abgasstrom aus der weiteren Kammer unter Umständen völlig zum Erliegen kommen kann. Für einen Low-loss Kryostaten ist es wesentlich, dass die im Abgas enthaltene Enthalpie möglichst vollständig ausgenutzt wird. Dazu ist es notwendig, die beiden Abgasströme unabhängig von ihrer Stärke, gleichmäßig auf die verschiedenen Türme und die daran angekoppelten Schilde zu verteilen.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, den Heliumverbrauch und somit auch die Betriebskosten noch weiter zu senken, wobei der Druck in der ersten Kammer möglichst konstant bleiben soll.
-
Lösung der Aufgabe:
-
Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen dazu sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.
-
Kurze Beschreibung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Ausgang der Pumpe und/oder ein Ausgang für abdampfendes Helium des oder mindestens eines der Kryostaten über eine Kältemittelleitung strömungstechnisch mit der weiteren Kammer verbunden ist, und dass die Kältemittelleitung eine Abzweigvorrichtung aufweist, die einen Teilstrom des in der Kältemittelleitung befindlichen Heliums in die weitere Kammer zurückleitet.
-
Statt wie bisher das gesamte abgepumpte Helium in die Atmosphäre zu entlassen, wird bei der erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung ein Teil des Heliums in die erste Kammer geleitet. Das Helium wird dabei in der innerhalb des Kryostaten zunehmend kälter werdenden Kältemittelleitung rückverflüssigt. Die Wärmeenergie des Heliums wird dabei der weiteren Kammer zugeführt, wodurch ein Heizelement überflüssig wird.
-
Das Helium für die Rückverflüssigung kann dabei aus demselben Kryostaten stammen, in den der Teilstrom zurückgeführt werden soll. Dies wäre etwa bei nur einem vorhandenen Kryostaten der Fall. Bei einer Anordnung von mehreren Kryostaten ist es aber auch denkbar, dass das abgedampfte oder abgepumpte Helium eines oder mehrerer weiterer Kryostaten in einen der Kryostaten zur Rückverflüssigung eingeleitet wird.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
-
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckregeleinrichtung vorgesehen ist, die den Druck in der weiteren Kammer konstant hält. Dies könnte etwa durch ein aktiv oder passiv geregeltes Ventil an der Kühlmittelleitung verwirklicht werden. Ein konstanter Druck ist für eine gleichmäßige Temperaturverteilung unerlässlich und besonders wichtig bei hochsensiblen NMR-Messungen.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform ist in der weiteren Kammer eine Heizvorrichtung vorgesehen. Obwohl die nötige Wärmezufuhr in der weiteren Kammer allein durch das dem Kryostaten zugeführte Helium erfolgen kann, sind Ausführungen denkbar, bei denen die Druckregelung über die Abdampfrate des Heliums aus der weiteren Kammer erfolgt.
-
Vorteilhaft ist es, wenn bei den oben genannten Ausführungsformen die Druckregeleinrichtung den Druck in der weiteren Kammer auf einen einstellbaren Soll-Druck einstellt, der größer oder gleich dem Umgebungsdruck der Kryostatenanordnung ist.
-
Alternativ stellt die Druckregeleinrichtung den Druck in der weiteren Kammer auf einen vorgegebenen Überdruck oberhalb des Atmosphärendrucks ein.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Kühlmittelleitung mindestens ein Überdruckventil und/oder mindestens eine Berstscheibe auf. Im Falle eines unerwarteten starken Druckanstiegs wird dadurch eine kontrollierte Druckverminderung gewährleistet.
-
Ebenfalls vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kühlmittelleitung einen Pufferbehälter zur Bereitstellung eines zusätzlichen Volumens für das strömende Helium enthält. Auf diese Weise steht ein Reservevolumen zur Verfügung, wenn mehr Helium dem Kryostaten zugeführt werden muss. Zusätzlich stellt das Puffervolumen eine weitere Maßnahme zur konstant Haltung des Drucks dar.
-
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Kühlmittelleitung mindestens eine Filtereinrichtung zur Abscheidung von Verunreinigungen im Helium aufweist. Verunreinigungen, die in die erste Kammer gelangen, können einen bedeutenden Wärmeeintrag darstellen. Zudem können sich Feststoffe oder gefrorene Stoffe absetzen und Leitungen und Ventile verengen oder gar verstopfen. Daher muss das verwendete Helium hochrein sein.
-
Zu bevorzugen ist es, wenn der in die weitere Kammer zurückgeleitete Teilstrom zwischen 20% und 80%, vorzugsweise zwischen 25% und 60% des über die Pumpe geförderten Gesamtstroms an Helium umfasst.
-
Bei einer weiteren denkbaren Ausführungsform wird Helium aus mindestens einem weiteren, räumlich getrennten Kryostaten in die Kühlmittelleitung eingeleitet. Diese Ausführungsform ist besonders dann vorteilhaft, wenn in einer Betriebsstätte, wie etwa einer Forschungseinrichtung, mehrere Kryostaten aufgestellt sind. Dann lässt sich etwa das abdampfende Helium aus dem einen Kryostaten in einen anderen Kryostaten leiten und auf die beschriebene Weise abkühlen.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Kammer eine supraleitende Magnetspule angeordnet ist.
-
Eine Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, dass die Kryostatenanordnung Teil einer NMR-, MRI- oder FTMS-Apparatur ist.
-
Bei einer weiteren Weiterbildung der Ausführungsform umfasst die Apparatur ein höchstauflösendes Hochfeld-NMR-Spektrometer mit einer Protonen-Resonanzfrequenz ≥ 800 MHz.
-
Die erste Kammer und die weitere Kammer können sowohl über- als auch nebeneinander angeordnet sein.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung mit einem Kryostaten mit unterkühltem Helium;
-
2 Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung mit einem Kryostaten mit unterkühltem Helium und einem weiteren Kryostaten mit Helium, die über eine Kühlmittelleitung miteinander verbunden sind;
-
3 Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung mit einem Kryostaten mit unterkühltem Helium und einem weiteren Kryostaten mit Helium, die über eine Kühlmittelleitung, welche zu einem Verflüssigen führt, miteinander verbunden sind;
-
4 Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung mit mehreren Kryostaten mit unterkühltem Helium und mehreren weiteren Kryostaten mit Helium, die über eine Kühlmittelleitung miteinander verbunden sind;
-
5 Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung mit zwei Kryostaten mit unterkühltem Helium, die über eine gemeinsame Abpumpleitung verfügen, und einem weiteren Kryostaten mit Helium, wobei ein Kryostat mit unterkühltem Helium und der Kryostat mit Helium über eine Kühlmittelleitung miteinander verbunden sind.
-
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung 10 mit einem Kryostaten 11 mit unterkühltem Helium. Der Kryostat 11 besteht aus einer ersten Kammer 1 mit unterkühltem Helium (Temperatur < 4 K) und einer weiteren Kammer 2 mit flüssigem Helium (Temperatur ca. 4,2 K), die durch eine wärmeisolierende Barriere 4 voneinander getrennt sind. In der ersten Kammer 1 ist ein Joule-Thomson-Ventil 3 angeordnet, durch das Helium aus der weiteren Kammer 2 in die Abpumpleitung 13 expandieren kann und dabei die erste Kammer 1 unterkühlt. Das Helium wird aus der Abpumpleitung 13 durch eine Pumpe 14 abgepumpt und einer Kältemittelleitung 15 zugeführt. Diese umfasst in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen Pufferbehälter 18, um dem Helium ein zusätzliches Volumen zur Verfügung zu stellen, welches als Druck- und/oder Rückflussreserve dienen kann. Ein Überdruckventil 6 mit Berstscheibe 7 verhindert einen zu hohen Druck in der Kältemittelleitung 15, falls die Druckregelvorrichtung 17 der Abzweigvorrichtung 16 ausfällt oder auf Grund anderer Umstände den Druck nicht konstant halten kann. Um Verunreinigungen durch die Pumpe 14 zu beseitigen ist in der Kältemittelleitung 15 auch ein Filter 5 angeordnet.
-
In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung 20 dargestellt. Hierbei dampft das Helium eines weiteren Kryostaten 22, der mit flüssigem Helium (4,2 K) arbeitet in eine als Sammelleitung ausgeführte Kältemittelleitung 25 ab, an der auch ein Pufferbehälter 28 und eine Abzweigvorrichtung 26 mit Druckregelvorrichtung 27 angeschlossen sind. Das aus dem weiteren Kryostaten 22 abgedampfte Helium kann nun teilweise dem ersten Kryostaten 21 mit unterkühltem Helium zugeführt werden, wobei die Unterkühlung wie in 1 dargestellt über die Expansion Helium im Joule-Thomson-Ventil 3 erfolgt. Auch bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das in die Abpumpleitung 23 expandierte Helium durch eine Pumpe 24 abgepumpt, hier jedoch nicht der Kältemittelleitung 25 zugeführt, sondern an die Atmosphäre abgegeben. Der Heliumverbrauch der gesamten Kryostatenanordnung 20 sinkt dadurch von etwa 230 ml/h ohne Rückführung von Helium auf etwa 170 ml/h.
-
3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung 30. Hierbei dampft das Helium eines weiteren Kryostaten 32, der mit flüssigem Helium (4,2 K) arbeitet in eine als Sammelleitung ausgeführte Kältemittelleitung 35 ab, die zu einem externen Verflüssiger 39 führt (nicht explizit dargestellt). An der Kältemittelleitung 35 sind auch ein Pufferbehälter 38 und eine Abzweigvorrichtung 36 mit Druckregelvorrichtung 37 angeschlossen sind: Das aus dem weiteren Kryostaten 32 abgedampfte Helium kann nun teilweise dem ersten Kryostaten 31 mit unterkühltem Helium zugeführt werden. Der dem ersten Kryostaten 31 zugeführte Teilstrom muss nun nicht mehr von Verflüssiger 39 verflüssigt werden, wodurch dieser entlastet wird bzw. der daher auf eine geringere Kapazität ausgelegt werden kann. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird das in die Abpumpleitung 33 expandierte Helium durch eine Pumpe 34 abgepumpt und an die Atmosphäre abgegeben.
-
In 4 ist nun ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung 40 dargestellt, bei dem mehrere weitere Kryostaten 42 an einer als Sammelleitung ausgeführten Kältemittelleitung 45 angeschlossen sind. Eine Abzweigvorrichtung 46 mit Druckregelvorrichtung 47 regelt den Druck in der Kältemittelleitung 45 und entlässt überschüssiges Helium an die Atmosphäre. Ein Teil des durch die Kryostaten 42 abgedampften Heliums wird nun dem ersten Kryostaten 41 zugeführt und in diesem verflüssigt. Wiederum wird das in die Abpumpleitung 43 expandierte Helium des ersten Kryostaten 41 über eine Pumpe 44 an die Atmosphäre abgegeben. Der Gesamtverbrauch einer solchen Anordnung würde so von ca. 460 ml/h ohne Rückführung auf minimal ca. 340 ml/h sinken.
-
5 letztendlich zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung 50, bei dem ein weiterer Kryostat 52 über eine Kältemittelleitung 55 mit einem ersten Kryostaten 51 verbunden ist. Eine Abzweigvorrichtung 56 mit Druckregelvorrichtung 57 regelt die Menge des dem ersten Kryostaten 51 zugeführten Heliums. Der erste Kryostat 51 teilt sich die Abpumpleitung 53 mit einem weiteren Kryostaten 51', der ebenfalls mit unterkühltem Helium arbeitet. Eine Pumpe 54 pumpt das Helium der beiden Kryostaten 51, 51' aus der Abpumpleitung 53 an die Atmosphäre.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Erste Kammer (2 K He)
- 2
- Weitere Kammer (4,2 K He)
- 3
- Joule-Thomson-Ventil
- 4
- Wärmeisolierende Barriere
- 5
- Filter
- 6
- Überdruckventil
- 7
- Berstscheibe
- 10
- Kryostatenanordnung
- 11
- Kryostat (2 K Helium)
- 13
- Abpumpleitung
- 14
- Pumpe
- 15
- Kältemittelleitung
- 16
- Abzweigvorrichtung
- 17
- Druckregelvorrichtung
- 18
- Pufferbehälter
- 20
- Kryostatenanordnung
- 21
- Erster Kryostat (2 K Helium)
- 22
- Weiterer Kryostat
- 23
- Abpumpleitung
- 24
- Pumpe
- 25
- Kältemittelleitung
- 26
- Abzweigvorrichtung
- 27
- Druckregelvorrichtung
- 28
- Pufferbehälter
- 30
- Kryostatenanordnung
- 31
- Kryostat (2 K Helium)
- 32
- Kryostat (4,2 K Helium)
- 33
- Abpumpleitung
- 34
- Pumpe
- 35
- Kältemittelleitung
- 36
- Abzweigvorrichtung
- 37
- Druckregelvorrichtung
- 38
- Pufferbehälter
- 39
- Verflüssiger
- 40
- Kryostatenanordnung
- 41
- Erster Kryostat (2 K Helium)
- 42
- Weiterer Kryostat
- 43
- Abpumpleitung
- 44
- Pumpe
- 45
- Kältemittelleitung
- 46
- Abzweigvorrichtung
- 47
- Druckregelvorrichtung
- 50
- Kryostatenanordnung
- 51
- Erster Kryostat (2 K Helium)
- 51'
- Weiterer Kryostat (2 k Helium)
- 52
- Weiterer Kryostat
- 53
- Abpumpleitung
- 54
- Pumpe
- 55
- Kältemittelleitung
- 56
- Abzweigvorrichtung
- 57
- Druckregelvorrichtung