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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um ein erstes Bauteil, welches auf einem zweiten Bauteil angeordnet wird, mit diesem zweiten Bauteil zu befestige, sowie eine entsprechende Befestigungsvorrichtung und ein Fahrzeug, welches eine solche Befestigungsvorrichtung aufweist.
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Nach dem Stand der Technik sind zahlreiche Befestigungsvorrichtungen bekannt, um zwei Bauteile miteinander zu befestigen, siehe beispielsweise
DE 103 28 692 A1 ,
DE 10 2005 056 209 A1 ,
US 7,614,836 B2 ,
US 4,047,266 ,
DE 200 01 945 U1 ,
DE 60 2005 001 799 T2 ,
DE 10 2008 028 382 A1 ,
DE 27 55 674 .
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Diese bekannten Befestigungsvorrichtungen weisen allerdings entweder den Nachteil auf, dass die beiden zu befestigenden Bauteile nach der Montage der Befestigungsvorrichtung aufeinander gepresst werden, so dass es durch Relativbewegungen der Bauteile zueinander zu Scheuereffekten kommen kann. Oder die bekannten Befestigungsvorrichtungen erfordern zu ihrer Montage zahlreiche Verfahrensschritte, wodurch die Montage der entsprechenden Befestigungsvorrichtung zeitaufwändig ist.
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Daher stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, zwei Bauteile miteinander zu befestigen, ohne dass diese beiden Bauteile nach der Befestigung aufeinander liegen, und wobei die erfindungsgemäße Befestigung in nur wenigen Montageschritten montiert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Befestigung von einem ersten Bauteil an einem zweiten Bauteil nach Anspruch 1, durch eine Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 4 und durch ein Fahrzeug nach Anspruch 14 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Befestigung von einem ersten Bauteil an einem zweiten Bauteil eines Fahrzeugs bereitgestellt. Dieses Verfahren umfasst folgende Schritte, welche insbesondere in der angegebenen Reihenfolge auszuführen sind.
- 1. Schritt: Das erste Bauteil wird auf dem zweiten Bauteil angeordnet. Dieser Schritt ist natürlich nicht notwendig, wenn die Bauteile bereits aufeinander angeordnet sind.
- 2. Schritt: Eine Befestigungsvorrichtung wird derart von dem ersten Bauteil her in eine Aussparung des ersten Bauteils und in eine Aussparung des zweiten Bauteils in Richtung einer Drehachse der Befestigungsvorrichtung eingeführt, dass dadurch Folgendes verursacht wird: Ein entlang der Drehachse verlaufender Dorn (d. h. ein längliches Teil) der Befestigungsvorrichtung wird durch die Aussparung des ersten Bauteils und durch die Aussparung des zweiten Bauteils geführt.
Mindestens ein Flügel (d. h. ein Flügel oder mehrere Flügel) der Befestigungsvorrichtung liegt auf dem zweiten Bauteil auf.
Ein Kopf der Befestigungsvorrichtung ist oberhalb des ersten Bauteils angeordnet.
- 3. Schritt: Die Befestigungsvorrichtung wird um die Drehachse gedreht, indem insbesondere bei zwei Flügeln der Kopf um 90° gedreht wird. Ausschließlich durch dieses Verdrehen der Befestigungsvorrichtung wird Folgendes verursacht:
Der mindestens eine Flügel wird zwischen das erste Bauteil und das zweite Bauteil geschoben, wodurch verhindert wird, dass das erste Bauteil auf dem zweiten Bauteil aufliegt.
Das erste Bauteil wird zwischen dem mindestens einen Flügel und dem Kopf eingeklemmt. Die Befestigungsvorrichtung wird gespreizt, wodurch eine Klemmverbindung zwischen der Befestigungsvorrichtung und dem zweiten Bauteil entsteht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Vorteile auf:
Nach der Montage der Befestigungsvorrichtung sind die beiden Bauteile entkoppelt, so dass die beiden Bauteile auch dann nicht aufeinander scheuern, wenn es zu Relativbewegungen der beiden Bauteile kommt. Wenn es sich bei einem der beiden Bauteile um ein lackiertes Blech handelt, wird dadurch beispielsweise eine Korrosion infolge von Scheuereffekten vermieden.
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Zur Befestigung der beiden Bauteile muss nur die eine Befestigungsvorrichtung gehandhabt werden, wobei nach dem Stand der Technik, gerade wenn eine Entkopplung der Bauteile realisiert werden soll, meist zwei oder mehr Befestigungsvorrichtungen notwendig sind.
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Zur Befestigung der aufeinander angeordneten Bauteile muss die Befestigungsvorrichtung nur durch die aufeinander liegenden Aussparungen des ersten und des zweiten Bauteils eingeführt und anschließend verdreht werden, um die beiden Bauteile miteinander zu befestigen. Nach dem Stand der Technik sind mehr als zwei Verfahrensschritte notwendig, insbesondere wenn die Bauteile nach der Montage der Befestigungsvorrichtung entkoppelt sind.
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Die Aussparung des ersten Bauteils ist dabei insbesondere derart ausgebildet, dass der mindestens eine Flügel, welcher insbesondere senkrecht zu der Drehachse von dem Dorn absteht, durch die Aussparung des ersten Bauteils hindurchgeführt werden kann, wenn die Befestigungsvorrichtung bezüglich ihrer Drehachse eine bestimmte erste radiale Ausrichtung aufweist und in Richtung dieser Drehachse in die Aussparung eingeführt wird. Wenn dagegen die Befestigungsvorrichtung bezüglich ihrer Drehachse eine andere bestimmte zweite radiale Ausrichtung, welche beispielsweise bei zwei Flügeln um 90° gegenüber der ersten radialen Ausrichtung um die Drehachse verdreht ist, aufweist, kann der oder die Flügel nicht durch die Aussparung des ersten Bauelements hindurchgeführt werden, wenn die Befestigungsvorrichtung in Richtung der Drehachse in diese Aussparung eingeführt werden soll.
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Die Aussparung des zweiten Bauteils ist insbesondere derart ausgebildet, dass in dem Einführungsschritt der Befestigungsvorrichtung der Dorn zusammen mit Spreizarmen der Befestigungsvorrichtung, welche sich entlang der Drehachse neben dem Dorn erstrecken, durch diese Aussparung hindurchgeführt werden können, wenn die Befestigungsvorrichtung die erste radiale Ausrichtung aufweist. Wenn die Befestigungsvorrichtung um die Drehachse verdreht wird, werden die Spreizarme durch die Drehung des Dorns nach außen gedrückt, wobei sich auch aufgrund der Abmessungen der Aussparung des zweiten Bauteils eine Klemmverbindung zwischen den Spreizarmen und dieser Aussparung ergibt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von einem ersten Bauteil an einem zweiten Bauteil bereitgestellt. Dabei umfasst die Befestigungsvorrichtung einen Grundkörper und einen Spreizkörper. Der Grundkörper umfasst wiederum einen Dorn, welcher sich in Richtung einer Längsachse des Grundkörpers erstreckt, mindestens einen Flügel (d. h. einen Flügel oder mehrere Flügel) und einen Kopf. Der oder jeder Flügel erstreckt sich von dem Dorn (insbesondere senkrecht zur Längsachse) nach außen. Der Kopf ist an einem Ende des Dorns ausgebildet und bildet damit ein Ende der Befestigungsvorrichtung in Richtung der Längsachse und weist in einem Querschnitt senkrecht zur Längsachse eine größere Fläche als der Dorn auf. Der Spreizkörper ist drehbar um den Dorn gelagert und besitzt mindestens zwei Spreizarme, welche sich in Richtung der Längsachse erstrecken.
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Bei der Montage der Befestigungsvorrichtung wird die Befestigungsvorrichtung von dem ersten Bauteil her in die Aussparung des ersten Bauteils und in die Aussparung des zweiten Bauteils eingeführt, so dass der Dorn zusammen mit den Spreizarmen zumindest teilweise durch beide Aussparungen hindurchgeführt wird, der oder die Flügel auf dem zweiten Bauteil aufliegen und der Kopf oberhalb des ersten Bauteils angeordnet ist. Indem die Befestigungsvorrichtung von ihrem Kopf her verdreht wird, verdreht sich der Dorn gegenüber den Spreizarmen, welche sich aufgrund der Abmessungen der Aussparung des zweiten Bauteils nicht mitdrehen können. Da der Dorn insbesondere einen Querschnitt (z. B. einen rechteckigen Querschnitt) senkrecht zur Längsachse aufweist, so dass die Spreizarme bei der Verdrehung des Dorns durch den Dorn nach außen gespreizt werden, kommt es ausschließlich durch die Verdrehung der Befestigungsvorrichtung zu der Klemmverbindung zwischen der Befestigungsvorrichtung (den Spreizarmen) und dem zweiten Bauteil. Darüber hinaus schieben sich der oder die Flügel durch die Verdrehung der Befestigungsvorrichtung zwischen das erste Bauteil und das zweite Bauteil und das erste Bauteil wird zwischen dem oder den Flügeln und dem Kopf eingeklemmt.
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Durch die Montage der Befestigungsvorrichtung werden demnach die vorab bereits ausgeführten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielt.
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Damit sich der oder die Flügel leichter zwischen das erste und das zweite Bauteil schieben können, kann der oder jeder Flügel an dem Ende des Flügels eine Verjüngung oder Keil (Schräge) aufweisen, welches bei dem Verdrehen der Befestigungsvorrichtung als erstes gegen das erste Bauteil stößt. Darüber hinaus ist es möglich, dass das erste Bauteil am Rand der Aussparung an denjenigen Stellen, an welchen beidem Verdrehen der Befestigungsvorrichtung der entsprechende Flügel als erstes gegen das erste Bauteil stößt, eine Verjüngung oder Schräge aufweist, um ein Zwischenschieben des Flügels zwischen das erste und das zweite Bauteil zu erleichtern.
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Der Spreizkörper kann eine Hilfsverbindung umfassen, welche ein Ende eines Spreizarms mit einem Ende eines anderen Spreizarms derart verbindet, dass sich die Hilfsverbindung über das dem Kopf gegenüberliegenden Ende des Dorns in Längsrichtung erstreckt, wenn sich der Spreizkörper im Eingriff mit dem Grundkörper befindet.
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Die Hilfsverbindung erleichtert dadurch das Einführen der Befestigungsvorrichtung in die Aussparungen des ersten und des zweiten Bauteils und verhindert ein vorzeitiges Abspreizen der Spreizarme.
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Insbesondere ein Anker, welcher an dem Ende des Dorns in Längsrichtung ausgebildet ist, welches dem Kopf der Befestigungsvorrichtung gegenüberliegt, verhindert, dass sich der Grundkörper und der Spreizkörper in dem montierten Zustand (der Spreizkörper ist gegenüber dem Grundkörper gedreht) trennen, wenn z. B. am Kopf des Grundkörpers gezogen wird. Mit anderen Worten verhindert der Anker im montierten Zustand, dass die Bauteile getrennt werden können, indem der Anker dafür sorgt, dass der Grundkörper nicht durch Zug vom Spreizkörper gelöst werden kann. Darüber hinaus erleichtert der Anker das Einführen der Befestigungsvorrichtung in die Aussparungen des ersten und des zweiten Bauteils.
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Darüber hinaus kann die Befestigungsvorrichtung einen Verdrehschutz umfassen, um ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Spreizkörpers gegenüber dem Grundkörper vor der Montage der Befestigungsvorrichtung zu verhindern.
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Da die Verdrehung des Spreizkörpers gegenüber dem Grundkörper erst nach dem Einführen der Befestigungsvorrichtung in die Aussparungen des ersten und des zweiten Bauteils erfolgen darf, um dadurch die Klemmverbindung zwischen dem zweiten Bauteil und den Spreizarmen des Spreizkörpers auszubilden, müssen der Spreizkörper und der Grundkörper beim Einführen eine vorbestimmte Ausrichtung aufweisen. Der erfindungsgemäße Verdrehschutz dient dazu, diese Ausrichtung zu gewährleisten.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Spreizkörper einen scheibenartigen Kopf mit einer Aussparung auf, durch welche der Dorn eingeführt werden kann und von welchem sich die Spreizarme im Wesentlichen entlang der Längsachse erstrecken. Mit Hilfe einer Klippverbindung kann der scheibenartigen Kopf mit dem Grundkörper derart in Eingriff gebracht werden, dass der Spreizkörper zwar um die Längsachse gegenüber dem Dorn (und damit dem Grundkörper) gelagert ist, aber ein axiales Verschieben (d. h. ein Verschieben entlang der Längsachse) des Spreizkörpers gegenüber dem Grundkörper verhindert wird.
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Die Verbindung, mit welcher der scheibenartige Kopf mit dem Grundkörper in Eingriff gebracht werden kann, kann beispielsweise durch einen Hinterschnitt realisiert werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform weist der scheibenartige Kopf des Spreizkörpers mindestens eine Vertiefung und der Grundkörper mindestens eine Auswölbung auf. Gemäß einer Variante dieser Ausführungsform weist der Grundkörper mindestens eine Vertiefung und der scheibenartige Kopf des Spreizkörpers mindestens eine Auswölbung auf. Dabei kann die mindestens eine Auswölbung mit der mindestens einen Vertiefung in Eingriff gebracht werden, wodurch das unbeabsichtigte Verdrehen des Spreizkörpers gegenüber dem Grundkörper verhindert wird.
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Die Vertiefung(en) und die Auswölbung(en) sind derart angeordnet, dass sich eine oder mehrere der Auswölbungen mit einer entsprechenden Anzahl von Vertiefungen im Eingriff befindet, wenn sich der Spreizkörper mit dem Grundkörper in Eingriff befindet und derart zu dem Grundkörper ausgerichtet ist, dass die Spreizarme nicht von dem Dorn nach außen gedrängt werden. Mit anderen Worten sorgen die Vertiefung(en) und die Auswölbung(en) dafür, dass der Spreizkörper derart zu dem Grundkörper angeordnet ist, wie es zur Montage der Befestigungsvorrichtung erforderlich ist und verhindern, dass der Spreizkörper vor der Montage unbeabsichtigt gegenüber dem Grundkörper gedreht wird.
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Der scheibenartige Kopf oder der Grundkörper weist dabei insbesondere eine Anzahl von Vertiefungen auf, welche kreisförmig um die Längsachse angeordnet sind. Ein Kreisbogen zwischen zwei benachbarten Vertiefungen weist dabei jeweils einen Winkel β gemäß folgender Gleichung (1) auf: β = 360°/n (1)
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Dabei entspricht n der geradzahligen Anzahl der Vertiefungen.
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Dazu weist der andere aus dem Grundkörper und dem scheibenförmigen Kopf n/2 Auswölbungen auf, welche ebenfalls kreisförmig um die Längsachse angeordnet sind (oder denselben Abstand von der Längsachse aufweisen). Ein Kreisbogen zwischen diesen n Auswölbungen weist einen Winkel von 2·β auf. Wenn sich die Befestigungsvorrichtung in einem so genannten Anlieferungszustand (d. h. einem montagefähigen Zustand) befindet, befinden sich die n/2 Auswölbungen des Grundkörpers (scheibenförmigen Kopfs) mit n/2 Vertiefungen des scheibenförmigen Kopfs (Grundkörpers) im Eingriff. Dagegen befinden sich die n/2 Auswölbungen mit den jeweils anderen n/2 Vertiefungen im Eingriff, wenn sich die Befestigungsvorrichtung in einem Spreizzustand (d. h. einem montierten Zustand oder einem Zustand, in welchem die Befestigungsvorrichtung das erste und das zweite Bauteil befestigt) befindet. Der angegebene Winkel zwischen den Vertiefungen bzw. den Auswölbungen kann auch eine gewisse Toleranz von ca. ±10% aufweisen, so dass der entsprechende Winkel um 10% größer oder kleiner sein kann, als es gemäß der oben stehenden Gleichung (1) definiert ist.
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Mit anderen Worten sorgen die n (z. B. vier) Vertiefungen und die n/2 (z. B. zwei) Auswölbungen dafür, dass der Spreizkörper weder vor der Montage (im Anlieferungszustand) noch nach der Montage (im Spreizzustand) unbeabsichtigt gegenüber dem Grundkörper gedreht wird.
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Schließlich offenbart die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für die Montage eines Bleches mit einer Radhausschale eines Fahrzeugs geeignet. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich eingeschränkt, da die vorliegende Erfindung zur Befestigung von zwei beliebigen Bauteilen aneinander auch außerhalb des Fahrzeugbaus geeignet ist, wobei die Bauteile dort, wo sich die Aussparung befindet, jeweils plattenähnlich ausgestaltet sind.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug zu den Figuren im Detail beschrieben.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung im Anlieferungszustand perspektivisch von der Seite dargestellt.
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In 2 ist die in 1 dargestellte Befestigungsvorrichtung im Spreizzustand perspektivisch schräg von unten dargestellt.
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3 stellt das erste Bauteil mit Aussparung dar, welches vor der Montage einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung auf dem zweiten Bauteil mit Aussparung angeordnet ist.
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In 4 ist eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung im Querschnitt dargestellt, welche in die Aussparungen des ersten und des zweiten Bauteils eingeführt, aber noch nicht verdreht ist.
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In 5 ist die Befestigungsvorrichtung der 4 in einem anderen Querschnitt dargestellt, nachdem die Befestigungsvorrichtung gegenüber der 4 um 90° um die Längsachse verdreht ist.
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In 6 ist die Klippverbindung zwischen dem Spreizkörper und dem Grundkörper einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung teilweise vergrößert dargestellt.
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In 7 ist der Spreizkörper perspektivisch von unten dargestellt.
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In 8 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit zwei erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtungen dargestellt.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung 3 perspektivisch von der Seite in einem Anlieferungszustand dargestellt. Die Befestigungsvorrichtung 3 besteht aus einem Grundkörper 4 und einem Spreizkörper 5, welcher sich um eine Längsachse 20 (siehe 4 und 5) drehbar mit dem Grundkörper 4 in Eingriff befindet. Der Grundkörper 4 umfasst einen Kopf 6, zwei Flügel 8, einen Dorn 15 und einen Anker 13, welcher sich an demjenigen Ende des Dorns 15 befindet, welches dem Kopf 6 gegenüberliegt. Der Spreizkörper 5 besteht aus einem scheibenartigen Kopf 9, an welchem zwei Spreizarme 7, die sich in Längsrichtung nach unten erstrecken, ausgebildet sind. Die beiden unteren Enden der Spreizarme 7 sind mittels einer Hilfsverbindung 14 verbunden. Die Hilfsverbindung 14 dient zum einen dem Zweck, eine Einführung der Befestigungsvorrichtung 3 in die Aussparungen 11, 12 (siehe 3 bis 5) zu unterstützen, und zum anderen dem Zweck, eine versehentliche Vorabspreizung der Spreizarme 7, was den Einführungsschritt erschweren würde, zu verhindern.
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In dem in 1 dargestellten Anlieferungszustand wird die Befestigungsvorrichtung 3 zur Montage von zwei Bauteilen 1, 2 (siehe beispielsweise 4 und 5) angeliefert.
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In 2 ist die in 1 dargestellte Befestigungsvorrichtung 3 in einem Spreizzustand oder einem montierten Zustand dargestellt, wobei allerdings die Spreizarme 7 aus darstellerischen Gründen in einem entspannten Zustand dargestellt sind. Um die Befestigungsvorrichtung 3 von dem Anlieferungszustand der 1 in den Spreizzustand der 2 zu überführen, wird der Grundkörper 4 um 90° im Uhrzeigersinn (von oben auf den Kopf 6 schauend) gedreht. Da der Spreizkörper 5 durch die Aussparung 12 des zweiten Bauteils 2 (siehe 3 bis 5) daran gehindert wird, sich ebenfalls zu drehen, verdreht sich der Grundkörper 4 und damit der Dorn 15 gegenüber dem Spreizkörper 5 und damit den Spreizarmen 7. Aufgrund des im Wesentlichen rechteckigen Querschnitts (senkrecht zur Längsachse 20) des Dorns 15 werden die zwei Spreizarme 7 durch den Dorn 15 (die längere Seite des Rechtecks liegt nun zwischen den Spreizarmen 7) im Spreizzustand (siehe 2) nach außen gedrängt (was, wie bereits ausgeführt, in 2 aufgrund der Darstellung im entspannten Zustand nicht sichtbar ist). Indem die Spreizarme 7 nach außen gedrängt werden, entsteht eine Klemmverbindung zwischen der Befestigungsvorrichtung 3 und dem Bauteil 2.
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Durch die Verdrehung des Grundkörpers 4 dreht sich auch der Anker 13 derart zu den Spreizarmen 7, dass der Grundkörper 4 im montierten Zustand (siehe 2) nicht mehr durch Zug von dem Spreizkörper 5 getrennt werden kann. Wird z. B. ein Zug auf den Kopf 6 des Grundkörpers 4 ausgeübt, dann wird der Anker 13 durch die Spreizarme 7 daran gehindert, sich nach oben (in 2) zu bewegen, wodurch sich auch der Grundkörper 4 nicht nach oben bewegt und somit nicht vom Spreizkörper 5 getrennt werden kann. Dadurch wird eine sichere Befestigung der Bauteile 1, 2 realisiert.
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In 3 ist das erste Bauteil 1 auf dem zweiten Bauteil 2 liegend dargestellt. Dabei weist das erste Bauteil 1 eine im Wesentlichen rechteckige Aussparung 11 auf, während das zweite Bauteil 2 eine im Wesentlichen quadratische Aussparung 12 aufweist. Die Bauteile werden derart übereinander angeordnet, dass die Zentren der beiden Aussparungen im Wesentlichen übereinander liegen. Die Aussparung 11 ist dabei derart an einen Querschnitt der Flügel 8 senkrecht zur Längsrichtung 20 angepasst, dass bei einer Einführung der Befestigungsvorrichtung 3 in die Aussparungen 11, 12 nur zwei Orientierungen der Befestigungsvorrichtung 3 möglich sind, welche sich jeweils durch eine Drehung um 180° der Befestigungsvorrichtung 3 um die Längsachse 20 ergeben.
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In 4 sind die Befestigungsvorrichtung 3 und die Bauteile 1, 2 im Querschnitt dargestellt. Dabei stellt die 4 die Befestigungsvorrichtung 3 im Anlieferungszustand dar, wobei die Befestigungsvorrichtung 3 in die Aussparungen 11, 12 eingeführt ist. Die Spreizarme 7 liegen über und unter dem Dorn 15 (also außerhalb der Darstellungsebene), so dass die Spreizarme 7 in 4 nicht sichtbar sind. Mit dem Bezugszeichen 21 ist in 4 eine Verjüngung der Flügel 8 dargestellt, mit welchem ein Zwischenschieben der Flügel 8 zwischen das erste Bauteil 1 und das zweite Bauteil 2 erleichtert wird.
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In 5 sind die Befestigungsvorrichtung 3 und die Bauteile 1, 2 ebenfalls im Querschnitt dargestellt. Die 5 zeigt die Befestigungsvorrichtung 3 im Spreizzustand, d. h. gegenüber der 4 wird der Grundkörper 4 um 90° gedreht. Da auch der Schnitt, welchen der in 5 dargestellte Querschnitt zeigt, gegenüber dem Schnitt, welchen der in 4 dargestellte Querschnitt zeigt, um 90° um die Längsachse 20 gedreht ist, sind die Spreizarme 7 in 5 sichtbar, obwohl sich die Spreizarme 7 aufgrund der Abmessungen der Aussparung 12 des zweiten Bauteils 2 nicht um die Längsachse drehen können. Ähnlich wie in 2 sind die Spreizarme 7 in 5 in einem entspannten Zustand dargestellt, was man daran erkennt, dass sich der Dorn 15 und die Spreizarme 7 in 5 überschneiden. Dies bedeutet, dass die Spreizarme 7 durch die Verdrehung des Grundkörpers 4 gegenüber dem Spreizkörper 5 (und damit den Spreizarmen 7) entsprechend dieser Überschneidung nach außen gedrängt werden, um dadurch eine Klemmverbindung mit den Rändern der Aussparung 12 des zweiten Bauteils 2 und damit mit dem zweiten Bauteil 2 auszubilden.
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In 5 sind die Flügel 8 zwischen dem ersten Bauteil 1 und dem zweiten Bauteil 2 angeordnet. Darüber hinaus ist das erste Bauteil 1 zwischen dem Kopf 6 und den Flügeln 8 eingeklemmt, was zeichnerisch dadurch dargestellt ist, dass sich der Kopf 6 und das erste Bauteil 1 überschneiden. Diese Federwirkung des Kopfes 6 dient dazu Fertigungstoleranzen bezüglich der Dicken des Bauteils 1 und/oder des Bauteils 2 auszugleichen.
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Im montierten Zustand ist also zum einen das erste Bauteil 1 und das zweite Bauteil 2 durch entsprechende Klemmverbindungen mit der Befestigungsvorrichtung 3 verbunden, wodurch auch das erste Bauteil 1 und das zweite Bauteil 2 miteinander verbunden sind. Zum anderen ist das erste Bauteil 1 durch die Flügel 8 von dem zweiten Bauteil 2 entkoppelt, wodurch vorteilhafterweise vermieden wird, dass das erste Bauteil 1 auf dem zweiten Bauteil 2 reibt, wenn sich das erste Bauteil 1 gegenüber dem zweiten Bauteil 2 bewegt.
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In 6 ist die Klippverbindung zwischen dem Grundkörper 4 und dem Spreizkörper 5 im Detail dargestellt. Indem eine Vertiefung 17 im Bereich des Kopfes 6 des Grundkörpers 4 mit einem Hinterschnitt und der scheibenartige Kopf 9 des Spreizkörpers 5 ebenfalls mit einem entsprechenden Hinterschnitt (einem Winkel α < 90°) ausgebildet sind, kann der scheibenartige Kopf 9 in die Vertiefung 17 eingeklemmt werden. Diese Verbindung stellt einen axialen Verlierschutz durch Hinterschnitt 16 für den Spreizkörper 5 gegenüber dem Grundkörper 4 bereit. Mit anderen Worten wird der Spreizkörper 5 mit dem Grundkörper 4 verrastet, um ein axiales Verschieben des Spreizkörpers 5 gegenüber dem Grundkörper 4 zu verhindern.
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In 7 ist der Spreizkörper 5 perspektivisch von unten dargestellt. Man erkennt eine Aussparung 19 im scheibenartigen Kopf 9, durch welche der Dorn 15 des Grundkörpers 4 geführt werden kann, um den Grundkörper 4 und den Spreizkörper 5 miteinander in Eingriff zu bringen, wie es in 6 dargestellt ist. Um sowohl im Anlieferungszustand als auch im Spreizzustand eine radiale Verdrehung (Verdrehung des Spreizkörpers 5 gegenüber dem Grundkörper 4 um die Längsachse 20) zu verhindern, befinden sich jeweils zwei diagonal gegenüberliegende Vertiefungen im scheibenartigen Kopf 9 mit entsprechenden Auswölbungen (nicht dargestellt) im Kopf 6 des Grundkörpers 4 in Eingriff. Bei der Montage wird dieser Eingriff durch Ausübung einer entsprechend großen Rotationskraft um die Längsachse 20 gelöst. Diese Rotationskraft kann dabei beispielsweise mittels eines Schrauben-Mitnahmeprofils (z. B. Torx, Inbus) im Kopf 8 des Grundkörpers im Zusammenspiel mit einem Werkzeug, welches in das Schrauben-Mitnahmeprofil eingreift, aufgebracht werden.
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Schließlich ist in 8 ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10 mit zwei erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtungen 3, mit welchen jeweils eine Radhausschale als Bauteil 1 (z. B. aus Kunststoff) an einem Blech als Bauteil 2 des Fahrzeugs 10 montiert ist, dargestellt. Wenn beispielsweise das Blech lackiert ist, sorgt die Befestigungsvorrichtung dafür, dass die Radhausschale 1 nicht auf dem Blech 2 reibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10328692 A1 [0002]
- DE 102005056209 A1 [0002]
- US 7614836 B2 [0002]
- US 4047266 [0002]
- DE 20001945 U1 [0002]
- DE 602005001799 T2 [0002]
- DE 102008028382 A1 [0002]
- DE 2755674 [0002]