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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für eine Feststellbremse mit einem an einer Basis schwenkbar gelagerten Handbremshebel und einer Feststelleinrichtung. Die Feststelleinrichtung umfasst ein an der Basis angeordnetes Sperrsegment und eine mit dem Sperrsegment in Eingriff bringbare Sperrklinke.
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Problematisch ist bei solchen Betätigungsvorrichtungen, dass sich eine Zahn-zu-Zahn-Stellung zwischen Sperrklinke und Sperrsegment ergeben kann. In einer derartigen Zahn-zu-Zahn-Stellung ist die Verbindung zwischen Sperrklinke und Sperrsegment nur kraft-, nicht aber formschlüssig. Es kann daher nach einer längeren Zeit zu einem Kriechen des Materials an der Kontaktstelle kommen, wodurch die Feststellbremse gelöst wird. Auch ein kurzer Bewegungsimpuls, beispielsweise durch das Zuschlagen einer Tür des Fahrzeugs oder durch einen vorbeifahrenden LKW, kann in der Zahn-zu-Zahn-Stellung zum Herausspringen der Sperrklinke und damit zu einem unbeabsichtigten Lösen der Feststellbremse führen, insbesondere, wenn die Sperrklinke nicht oder erst bei einer zu geringen Haltekraft wieder in das Sperrsegment einrastet.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Betätigungsvorrichtung für eine Feststellbremse eines Fahrzeugs anzugeben, mit der ein Herausspringen der Sperrklinke und damit verbunden ein unbeabsichtigtes Lösen der Feststellbremse sicher verhindert wird.
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Darüber hinaus ist es eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein sicheres Verfahren zum Feststellen einer Bremse anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist eine Betätigungsvorrichtung für eine Feststellbremse einen an einer Basis schwenkbar gelagerten Handbremshebel und eine Feststelleinrichtung auf. Die Feststelleinrichtung weist zumindest ein an der Basis angeordnetes Sperrsegment und eine erste und eine zweite beweglich zum Sperrsegment gelagerte Sperrklinke auf. Die Sperrklinken weisen jeweils mindestens einen Klinkenzahn auf und die Sperrklinken und das zumindest eine Sperrsegment sind derart zueinander angeordnet, dass in einer betätigten Stellung des Handbremshebels die erste und die zweite Sperrklinke mit dem Sperrsegment in Eingriff gebracht sind und sich die Position des Klinkenzahns der ersten Sperrklinke und die Position des Klinkenzahns der zweiten Sperrklinke in Bezug auf die Zähne und Lücken des Sperrsegments unterscheiden.
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Die Betätigungsvorrichtung umfasst demnach zwei redundante, funktionsgleiche Sperrklinken, die jede für sich in der aus dem Stand der Technik im Prinzip bekannten Art ausgebildet sein können. Die Eingriffspunkte der Sperrklinken sind jedoch derart versetzt zueinander angeordnet, dass sich, falls eine Sperrklinke mit dem Sperrsegment in einer Zahn-zu-Zahn-Stellung in Eingriff gerät und sich die Bremse daraufhin unbeabsichtigt löst, die andere Sperrklinke sofort mit dem Sperrsegment in einer Zahn-zu-Lücke-Stellung in Eingriff kommt.
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Für diese Funktion kommt es nicht auf die absolute Position von Sperrklinken und Sperrsegmenten an, sondern auf ihre relative Anordnung, d. h. auf die Stellung der Klinkenzähne relativ zu Zähnen und Lücken der Sperrsegmente. Es wird eine Anordnung verwirklicht, in der, wenn der Klinkenzahn der ersten Sperrklinke Abstände l11 und l12 von den nächsten benachbarten Zähnen des Sperrsegments hat, der Klinkenzahn der zweiten Sperrklinke Abstände l21 und l22 von den nächsten benachbarten Zähnen des Sperrsegments aufweist, wobei l11 ≠ l21 und l12 ≠ l22 gilt.
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Die Betätigungsvorrichtung weist den Vorteil auf, dass auf technisch einfache Weise die Sicherheit der Feststellbremse erhöht wird, wobei bekannte, robuste Bauteile verwendet werden können. Zudem wird prinzipbedingt eine feinere Rastung als bei Verwendung nur einer Sperrklinke verwirklicht. Damit sind geringere Kraftzuwächse von einem Zahn zum nächsten verbunden, wodurch sich für den Benutzer bei der Betätigung sowohl haptisch als auch akustisch eine Qualitätsverbesserung ergibt.
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In einer Ausführungsform weist die Feststelleinrichtung ein einziges Sperrsegment auf, in das die erste und die zweite Sperrklinke gemeinsam eingreifen.
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Dabei sind in einer betätigten Stellung des Handbremshebels ein Eingriffspunkt der ersten Sperrklinke in das Sperrsegment und ein Eingriffspunkt der zweiten Sperrklinke in das Sperrsegment um eine Strecke s1 gegeneinander verschoben, wobei s1 mehr oder weniger als ein ganzzahliges Vielfaches der Zahnteilung des Sperrsegments beträgt.
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In dieser Ausführungsform können die beiden Sperrklinken insbesondere unterschiedlich lang ausgebildet sein, aber einen gemeinsamen Drehpunkt aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, sie gleich oder unterschiedlich lang auszubilden und ihre Drehpunkte gegeneinander zu verschieben.
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Im Ergebnis greifen sie damit zwar in das gleiche Sperrsegment ein, jedoch an anderen Stellen. Da die Strecke s1, um die die Eingriffspunkte gegeneinander verschoben sind, kein ganzzahliges Vielfaches der Zahnteilung beträgt, ergibt sich für die Position des Klinkenzahns der ersten Sperrklinke und die Position des Klinkenzahns der zweiten Sperrklinke in Bezug auf die Zähne und Lücken der Sperrklinke ein Unterschied, so dass bei einer Zahn-zu-Zahn-Stellung der einen Sperrklinke eine Zahn-zu-Lücke-Stellung der anderen Sperrklinke resultiert.
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Die Strecke s1 kann insbesondere ein ungerades Vielfaches einer halben Zahnteilung t betragen.
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In einer anderen Ausführungsform weist die Feststelleinrichtung ein erstes und ein zweites Sperrsegment auf, wobei die erste Sperrklinke mit dem ersten Sperrsegment und die zweite Sperrklinke mit dem zweiten Sperrsegment in Eingriff bringbar ist.
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Dabei sind das erste und das zweite Sperrsegment beispielsweise nebeneinander angeordnet und um eine Strecke s2 in Richtung ihrer Zahnreihen gegeneinander verschoben, wobei s2 mehr oder weniger als ein ganzzahliges Vielfaches der Zahnteilung der Sperrsegmente, d. h.: nicht genau ein ganzzahliges Vielfaches, beträgt. Dies hat den Vorteil, dass die Sperrklinken an einem gemeinsamen Drehpunkt gelagert sein können und auch die Betätigung durch eine gemeinsame Druckstange besonders einfach umgesetzt werden kann.
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Alternativ können auch die Sperrsegmente in Bezug auf ihre Zähne und Lücken exakt nebeneinander angeordnet sein, die Sperrklinken jedoch gegeneinander um die Strecke s2 verschoben sein. Auch Kombinationen aus beiden Möglichkeiten sind denkbar, so dass sowohl die Sperrsegmente als auch die Sperrklinken gegeneinander verschoben sind, wobei sich in der Summe eine Verschiebung um die Strecke s2 ergibt.
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Bei dieser Ausführungsform greift demnach jede Sperrklinke in ihr eigenes Sperrsegment ein, so dass sich eine zweifach redundante Betätigungseinrichtung ergibt.
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Die Strecke s2 kann insbesondere eine halbe Zahnteilung oder ungerade Vielfache davon betragen.
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In einer Ausführungsform weist die Betätigungseinrichtung zum Lösen der Feststellbremse eine mit einem Betätigungsknopf verbundene, auf die Sperrklinken einwirkende Druckstange auf, die als von den Sperrklinken entkoppelte Druckstange ausgebildet ist.
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Unter einer von den Sperrklinken entkoppelten Druckstange wird hier und im folgenden eine Druckstange verstanden, deren die Sperrklinken betätigendes Ende in einer nichtbetätigten Stellung einen Abstand von beispielsweise 5 mm zu den Sperrklinken aufweist, also nicht in Kontakt oder in einer Verbindung mit diesen steht.
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Die Verwendung einer derartigen entkoppelten Druckstange ermöglicht eine Bewegung der beiden Sperrklinken unabhängig voneinander.
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Die Sperrklinken sind vorteilhafterweise federbelastet und weisen zumindest eine Klinkenfeder auf, wobei die Sperrklinken bei der Betätigung des Betätigungsknopfes durch die Druckstange gegen die Kraft der Klinkenfeder bewegbar sind. Insbesondere kann jede Sperrklinke eine eigene Klinkenfeder aufweisen, wobei die Feder beispielsweise als Torsionsfeder, als Zug- oder Druckfeder oder als Biegefeder ausgebildet und an jeder geeigneten Stelle direkt oder indirekt wirkend angebracht sein kann.
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In einer Ausführungsform weisen die Sperrklinken für eine unabhängige Bewegung voneinander Klinkenführungen auf. Die Klinkenführungen verhindern insbesondere bei ganz oder teilweise nebeneinander angeordneten Sperrklinken eine gegenseitige Beeinflussung oder Störung durch seitliche Bewegungsanteile. Die Klinkenführungen können als eine oder mehrere Trennscheiben zwischen den Sperrklinken ausgebildet oder in eine Lagerung an einem gemeinsamen Drehpunkt integriert und an jeder geeigneten Position angebracht sein.
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In einer Ausführungsform weist zumindest eine der Sperrklinken einen Sicherheitszahn auf. Derartige Sicherheitszähne sind als redundante Klinkenzähne für den Fall vorgesehen, dass ein Klinkenzahn zerstört oder funktionsunfähig wird.
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Die Betätigungseinrichtung ist zum Einsatz in einem Fahrzeug mit einer Feststellbremse geeignet.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist ein Verfahren zum Feststellen einer Bremse mit einem an einer Basis schwenkbar gelagerten Handbremshebel und einer Feststelleinrichtung, die zumindest ein an der Basis angeordnetes Sperrsegment und eine erste und eine zweite beweglich zum Sperrsegment gelagerte Sperrklinke aufweist, wobei bei Betätigung des Handbremshebels die Sperrklinken mit dem Sperrsegment in Eingriff gebracht werden und im Fall des Herausspringens einer der Sperrklinken aus einem kraftschlüssigen Eingriff in das Sperrsegment sich die andere Sperrklinke in eine Stellung bewegt, in der sie formschlüssig in das Sperrsegment eingreift.
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In einer Ausführungsform greifen die erste und die zweite Sperrklinke in ein gemeinsames Sperrsegment ein.
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In einer alternativen Ausführungsform greift die erste Sperrklinke in ein erstes Sperrsegment und die zweite Sperrklinke in ein zweites Sperrsegment ein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 zeigt schematisch eine Betätigungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt schematisch die Feststelleinrichtung der Betätigungsvorrichtung gemäß 1;
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3 zeigt schematisch ein Herausspringen der Sperrklinke nach der Betätigung der Feststelleinrichtung nach 2;
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4 zeigt schematisch ein Herausspringen der Sperrklinke nach der Betätigung der Feststelleinrichtung nach 2;
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5 zeigt schematisch ein Herausspringen der Sperrklinke nach der Betätigung der Feststelleinrichtung nach 2;
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6 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht der Feststelleinrichtung gemäß 2;
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7 zeigt schematisch die Betätigung der Feststelleinrichtung gemäß 2 mittels eines Handbremshebels;
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8 zeigt schematisch Details des Handbremshebel gemäß 7 und
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9 zeigt schematisch eine Feststelleinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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Gleiche Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 gezeigte Betätigungsvorrichtung 1 für eine Feststellbremse gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung weist einen Handbremshebel 2 auf, der an einer Basis 3 um einen Drehpunkt 4 schwenkbar gelagert ist. Die Basis 3 weist Befestigungspunkte 5 für eine Verbindung mit der Karosserie des Fahrzeugs auf.
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Die Feststelleinrichtung 6 umfasst in der dargestellten ersten Ausführungsform ein erstes Sperrsegment 7, das mit der Basis 3 verbunden ist. Das erste Sperrsegment 7 weist eine in der 1 nicht im Detail gezeigte Zahnreihe auf. Es wirkt mit einer ersten Sperrklinke 8 zusammen. Die erste Sperrklinke 8 weist einen Klinkenzahn 14 auf, der mit der Zahnreihe des ersten Sperrsegments 7 in Eingriff bringbar ist.
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Die Feststelleinrichtung 6 umfasst ferner ein zweites Sperrsegment 23 mit einer in der 1 nicht im Detail dargestellten Zahnreihe. Das zweite Sperrsegment 23 wirkt mit einer zweiten Sperrklinke 9 zusammen, die ebenfalls einen Klinkenzahn 15 aufweist, der mit der Zahnreihe des zweiten Sperrsegments 23 in Eingriff bringbar ist.
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In der gezeigten ersten Ausführungsform sind die beiden Sperrklinken 8, 9 parallel nebeneinander angeordnet, wobei ihre Klinkenzähne 14, 15 auf einer Höhe sind, und um einen gemeinsamen Drehpunkt 10 drehbar gelagert. Die Sperrsegmente 7, 23 sind ebenfalls parallel nebeneinander angeordnet, jedoch sind sie gegeneinander um eine Strecke s2 verschoben.
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Die Sperrklinken 8, 9 sind voneinander durch Klinkenführungen 12, 13 getrennt. Die Klinkenführungen 12, 13 sind in der gezeigten Ausführungsform als die Sperrklinken 8, 9 trennende Scheiben ausgebildet. Sie verhindern, dass die Sperrklinken 8, 9 bei einer Betätigung seitlich ausweichen oder einander berühren. Die Klinkenführungen 12, 13 stellen somit sicher, dass sich die Sperrklinken 8, 9 im Wesentlichen nur in einer definierten Ebene bewegen.
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Die Sperrklinken 8, 9 sind durch jeweils eine Klinkenfeder 11 belastet und werden mittels einer Druckstange 16 betätigt. Die Druckstange 16 ist im Handbremshebel 2 und mittels mehrerer Führungen 17, 18 geführt. Sie ist an ihrem oberen Ende 36 mit einem in Richtung des Pfeils 21 betätigbaren Betätigungsknopf 19 verbunden, der durch eine Knopffeder 20 belastet ist. Mit ihrem unteren Ende 34 betätigt die Druckstange 16 bei einem Drücken des Betätigungsknopfs 19 in Richtung des Pfeils 21 die Sperrklinken 8, 9, wie in 7 im Detail dargestellt.
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2 zeigt schematisch die Feststelleinrichtung 6 der Betätigungsvorrichtung 1 gemäß 1. In der Ansicht in 2 ist lediglich die erste Sperrklinke 8 sichtbar, während die zweite Sperrklinke 9 dahinter angeordnet ist. In der in 2 gezeigten Stellung ist die Sperrklinke 8 mit dem ersten Sperrsegment 7 in Eingriff gebracht, indem der Klinkenzahn 14 in die Zahnreihe 24 des ersten Sperrsegments eingreift.
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In 2 ist außerdem die Zahnreihe 25 des zweiten Sperrsegments 23 dargestellt, das in der gewählten Darstellung hinter dem ersten Sperrsegment 7 angeordnet ist. Das zweite Sperrsegment 23 ist gegen das erste Sperrsegment 7 in seiner Längsrichtung verschoben, und zwar um eine Strecke s2, die genau einer halben Zahnteilung t entspricht. Folglich befindet sich auf Höhe eines Zahns des ersten Sperrsegments 7 stets eine Lücke des zweiten Sperrsegments 23 und umgekehrt.
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In dem dargestellten Beispiel befinden sich die Sperrklinke 8 und das erste Sperrsegment 7 in einer Zahn-zu-Zahn-Stellung, da der Klinkenzahn 14 nicht vollständig in eine Lücke der Zahnreihe 24 eingreift. Vielmehr steht der Klinkenzahn in einer lediglich kraftschlüssigen Verbindung mit einem relativ kleinen Bereich des Zahns 26 der Zahnreihe 24.
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Aus einer derartigen Zahn-zu-Zahn-Stellung kann sich die Sperrklinke 8 lösen, wenn entweder im Laufe der Zeit durch Kriechen des Materials an der Kontaktstelle zwischen Zahn 26 und Klinkenzahn 14 oder durch eine Erschütterung die Sperrklinke 8 aus dem Sperrsegment 7 rutscht.
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Dies ist in 3 gezeigt. Die erste Sperrklinke 8 bewegt sich beispielsweise aufgrund einer plötzlichen Erschütterung in Richtung des Pfeils 28 nach oben, so dass sie nicht mehr in die Zahnreihe 24 eingreift. Aufgrund der rückstellenden Kraft der Klinkenfeder 11, die in 3 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist, wird sie im folgenden wieder in das erste Sperrsegment 7 gedrückt.
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Jedoch besteht die Gefahr, dass sich der Handbremshebel 2 vorher in Gegenrichtung zum Pfeil 22 in 1 ablegt und die Sperrklinke 8 nicht mehr rechtzeitig in das Sperrsegment 7 eingreifen kann. Es kann auch vorkommen, dass die Sperrklinke 8 zwar wieder in das Sperrsegment 7 eingreift, die dann erzielte Haltekraft der Feststellbremse aber bereits zu gering ist, um das Fahrzeug beispielsweise an einem Berg zu halten.
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Die zweite Sperrklinke 9 hat sich bis zum Herausspringen der ersten Sperrklinke 8 unmittelbar neben dieser befunden, war jedoch nicht durch eine Haltekraft belastet, weil sich im Bereich ihres Klinkenzahns 15 weder eine form- noch eine kraftschlüssige Verbindung mit einem Zahn der Zahnreihe 25 ergab.
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Nach dem Herausspringen der ersten Sperrklinke 8 jedoch wird das Ensemble aus den Sperrklinken 8, 9 mit dem Handbremshebel ein Stück in Gegenrichtung zu dem Pfeil 22 in 1 bewegt, bis erneut eine Sperrwirkung eintritt. Diese wird jedoch nunmehr durch die zweite Sperrklinke 9 erzielt, die, durch die Klinkenfeder 11 belastet, weiterhin im Eingriff mit der Zahnreihe 25 des zweiten Sperrsegments 23 ist.
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Wie in 4 erkennbar ist, bewegt sich der Klinkenzahn 15 der zweiten Sperrklinke 9 nach dem Herausspringen der ersten Sperrklinke 8 in Richtung des Pfeils 29 in die Lücke 27 der Zahnreihe 25.
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In 5 ist die Situation nach der vollständigen Bewegung des Klinkenzahns 15 in die Lücke 27 dargestellt. In dieser Stellung liegt eine Zahn-zu-Lücke-Stellung zwischen der zweiten Sperrklinke 9 und dem zweiten Sperrsegment 23 und damit eine formschlüssige, zeitlich und gegen Erschütterungen stabile Verbindung vor.
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht der Feststelleinrichtung 6, in der die Anordnung der Sperrklinken 8, 9 und der Sperrsegmente 7, 23 nebeneinander deutlich wird. Die Sperrklinken 8, 9 sind durch einen schmalen Zwischenraum 30 voneinander getrennt, der durch in 6 nicht gezeigte Klinkenführungen 12, 13 aufrecht erhalten wird.
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Durch die redundante Ausführung von Sperrklinken 8, 9 und Sperrsegmenten 7, 23 und die Wahl der Strecke s2 als halbe Zahnteilung t wird im Ergebnis eine feinere Rasterung erreicht, nämlich eine doppelt so feine Rasterung wie in einer Feststelleinrichtung 6 ohne die zweite Sperrklinke 9 und das zweite Sperrsegment 23. Der Kraftzuwachs von einer Sperrstellung zur nächsten ist somit um die Hälfte geringer. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass beim Betätigen der Handbremse ein gleichmäßigeres, angenehmer und hochwertiger klingendes Geräusch erzeugt wird.
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7 zeigt schematisch die Betätigung der Feststelleinrichtung 6 mittels des Handbremshebels 2. In der dargestellten nichtbetätigten Stellung des Handbremshebels 2 weist das untere Ende 34 der Druckstange 16 einen Abstand 35 von einem hinteren Ende 33 der Sperrklinken 8, 9 auf, der beispielsweise 5 mm beträgt.
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Bei einem Drücken des Betätigungsknopfes 19 hingegen wird dieser Abstand überwunden und das untere Ende der Druckstange 16 übt einen Druck auf das hintere Ende 33 der Sperrklinken 8, 9 aus, die daraufhin entgegen der Kraft der Klinkenfedern 11 um den gemeinsamen Drehpunkt 10 bewegt werden.
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Im eingerasteten Zustand der Feststelleinrichtung 6 bewirkt der Abstand 35 zwischen dem unteren Ende 34 der Druckstange 16 und dem hinteren Ende 36 der Sperrklinken 8, 9, dass die Sperrklinken 8, 9 nicht durch die Druckstange an einer unabhängigen Bewegung gehindert werden, sondern von dieser entkoppelt sind. Dadurch ist es möglich, dass sich beim Herausspringen einer Sperrklinke die andere in eine stabile Zahn-zu-Lücke-Position bewegt.
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8 zeigt Details des Handbremshebel 2. Der Handbremshebel 2 weist einen Betätigungsknopf 19 auf, der mit dem oberen Ende 33 der Druckstange 16 in Kontakt steht. Der Betätigungsknopf 19 wird zum Lösen der Feststellbremse gegen die Kraft der Knopffeder 20 nach unten in Richtung des Pfeils 21 gedrückt, wodurch das untere Ende 34 der Druckstange 16 eine Kraft auf das hintere Ende 33 der Sperrklinken 8, 9 ausübt und somit die Sperrklinken aus dem Eingriff mit den Sperrsegmenten heraushebt. Die Sperrwirkung der Feststelleinrichtung 6 ist damit, solange der Betätigungsknopf 19 gedrückt gehalten wird, aufgehoben und der Handbremshebel 2 kann zur endgültigen Aufhebung der Sperrwirkung abgelegt werden.
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9 zeigt schematisch eine Feststelleinrichtung 6 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Diese Feststelleinrichtung 6 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform dadurch, dass sie nur ein einziges Sperrsegment 7 aufweist. In das Sperrsegment 7 greifen die erste Sperrklinke 8 und die zweite Sperrklinken 9' ein, die nebeneinander um einen gemeinsamen Drehpunkt 10 drehbar angeordnet sind. Das Sperrsegment 7 ist dazu ausreichend breit ausgebildet.
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Die Sperrklinken 8, 9' sind in dieser Ausführungsform unterschiedlich lang ausgebildet. Daher sind in der gezeigten betätigten Stellung des Handbremshebels 2 der Eingriffspunkt P1 der ersten Sperrklinke 8 in das Sperrsegment 7 und der Eingriffspunkt P2 der zweiten Sperrklinke 9' in das Sperrsegment 7 um die Strecke s1 gegeneinander verschoben, wobei s1 einem ungeraden Vielfachen einer halben Zahnteilung t des Sperrsegments 7 beträgt.
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Dies bewirkt, dass sich der Klinkenzahn 14 der ersten Sperrklinke 8 im Kontakt mit einer ersten Flanke 31 eines Zahns der Zahnreihe 24 befindet, während sich der Klinkenzahn 15' der zweiten Sperrklinken 9' im Kontakt mit einer zweiten Flanke 32 eines Zahns der Zahnreihe 24 befindet. Somit unterscheiden sich die Position des Klinkenzahns 14 der ersten Sperrklinke 8 und die Position des Klinkenzahns 15' der zweiten Sperrklinke 9' in Bezug auf die Zähne und Lücken des Sperrsegments 7.
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In der dargestellten Stellung befindet sich die erste Sperrklinke 8 in einer Zahn-zu-Zahn-Stellung mit dem Sperrsegment 7, wobei die zweite Sperrklinke 9' unbelastet ist. Im Falle des Herausspringens der ersten Sperrklinke 8 wird die zweite Sperrklinke 9' vollständig in die Lücke 37 gleiten und damit eine formschlüssige, stabile Verrastung erzielen.
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Die Feststelleinrichtung 6 gemäß der zweiten Ausführungsform kann im übrigen wie die gemäß der ersten Ausführungsform ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Betätigungsvorrichtung
- 2
- Handbremshebel
- 3
- Basis
- 4
- Drehpunkt
- 5
- Befestigungspunkte
- 6
- Feststelleinrichtung
- 7
- erstes Sperrsegment
- 8
- erste Sperrklinke
- 9
- zweite Sperrklinke
- 9'
- zweite Sperrklinke
- 10
- gemeinsamer Drehpunkt
- 11
- Klinkenfeder
- 12
- Klinkenführung
- 13
- Klinkenführung
- 14
- Klinkenzahn
- 15
- Klinkenzahn
- 16
- Druckstange
- 17
- Führung
- 18
- Führung
- 19
- Betätigungsknopf
- 20
- Knopffeder
- 21
- Pfeil
- 22
- Pfeil
- 23
- zweites Sperrsegment
- 24
- Zahnreihe
- 25
- Zahnreihe
- 26
- Zahn
- 27
- Lücke
- 28
- Pfeil
- 29
- Pfeil
- 30
- Zwischenraum
- 31
- erste Flanke
- 32
- zweite Flanke
- 33
- hinterer Bereich
- 34
- unteres Ende
- 35
- Abstand
- 36
- oberes Ende
- 37
- Lücke
- S1
- Strecke
- S2
- Strecke
- t
- Zahnteilung
- P1
- Eingriffspunkt
- P2
- Eingriffspunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005056987 A1 [0002]