DE102010020834B4 - Elektromagnetisches Regelventil - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Regelventil gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Ein solches gattungsbildendes Regelventil ist bspw. aus der
DE 10 2004 057 873 A1 bekannt. Bei einem solchen auch als Sitzventil bezeichneten Volumenstrom-Regelventil handelt es sich um eine Ausführung, welche stromlos geschlossen ist und das proportional einen Volumenstrom oder Druck steuern kann. Dieses bekannte Sitzventil zeichnet sich dadurch aus, dass das Ventil druckunabhängig stromlos geschlossen ist. Dies wird konstruktiv dadurch erreicht, dass das kugelförmige Schließelement durch den Druck eines Federelementes gegen den Ventil sitz gedrückt und dadurch im stromlosen Zustand geschlossen gehalten wird. - Ähnliche Regelventile sind in
DE 102 55 524 A1 undDE 22 43 385 A offenbart. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektromagnetisches Regelventil der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die Steuerung der Durchflussmenge in Abhängigkeit der Bestromung der Magnetspule gegenüber dem Stand der Technik variabler gestaltet werden kann.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein elektromagnetisches Regelventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Ein solches elektromagnetisches Regelventil zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass eine Verbindungsöffnung als Bypass den Zuführungskanal mit dem Ablaufkanal verbindet und ein von dem Anker betätigbarer Bypass-Stößel in Wirkverbindung mit einem Bypass-Schließkörper zum Verschließen der Verbindungsöffnung vorgesehen ist.
- In vorteilhafter Weise bestimmt die Längenrelation zwischen der Stößellänge des Ventilstößels und der Stößellänge des Bypass-Stößels gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Reihenfolge der Aufsteuerung des Zuführungskanals durch den Ventilstößel und die Zusteuerung der Verbindungsöffnung durch den Bypass-Schließkörper.
- Damit lässt sich durch die in Relation zur Länge des Ventilstößels gewählte Länge des Bypass-Stößels der Zeitpunkt zum Zusteuern der Verbindungsöffnung relativ zum Öffnungszeitpunkt des Ventils bestimmen, so dass unterschiedlichste Kombinationen von Bypass-Strömung und der das Ventil durchströmenden Fluidmenge eingestellt werden können.
- Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung lässt sich zur einfachen konstruktiven Realisierung die Verbindungsöffnung als Bypass-Kanal in dem Ventilkörper ausbilden, wodurch sich vorzugsweise zur Bildung des Bypass-Schließkörpers der Bypass-Stößel bypassseitig mit einem Querschnitt zum Einführen des bypassseitigen Endes des Bypass-Stößels in den Bypass-Kanal ausbilden lässt. Eine besonders einfache konstruktive Lösung ergibt sich bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung dadurch, dass der Bypass-Stößel den zum Einführen in den Bypass-Kanal erforderlichen Querschnitt aufweist.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Länge des Bypass-Stößels so gewählt, dass durch den Fluiddruck die Verbindungsöffnung im unbestromten Zustand der Magnetspule geöffnet ist. Somit kann im unbestromten Zustand, bei dem der Ventilsitz geschlossen ist, nur ein von dem Querschnitt des Bypass-Kanals abhängiger Fluidstrom in den Ablaufkanal fließen.
- Weiterhin ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung die Lange des Bypass-Stößels derart ausgebildet, dass bei einem ersten Bestromungswert der Magnetspule die Verbindungsöffnung als auch der Ventilsitz geschlossen ist und erst vorzugsweise bei einem zweiten Bestromungswert der Magnetspule der Ventilsitz aufgesteuert wird.
- Vorzugsweise ist bei einer Weiterbildung der Erfindung das Schließelement kugelförmig ausgebildet.
- Gemäß einer letzten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schließelement durch das Fluid und/oder durch ein in Fluidrichtung wirkendes elastisches Element druckbeaufschlagt.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine axiale Schnittdarstellung eines elektromagnetischen Regelventils gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, -
2 eine schematische Schnittdarstellung im Bereich des Ventilkörpers des elektromagnetischen Regelventils gemäß1 zur Erläuterung eines ersten Funktionszustandes I, -
3 eine schematische Schnittdarstellung im Bereich des Ventilkörpers des elektromagnetischen Regelventils gemäß1 zur Erläuterung eines zweiten Funktionszustandes II, -
4 eine schematische Schnittdarstellung im Bereich des Ventilkörpers des elektromagnetischen Regelventils gemäß1 zur Erläuterung eines dritten Funktionszustandes III, und -
5 ein I-Q-Diagramm zur Erläuterung der Funktionszustände I bis III gemäß den3 bis4 . - Das elektromagnetische Regelventil
1 gemäß1 ist als Volumenstromregelventil mit einer Ventileinheit10 und einer Stelleinheit20 ausgebildet. Die Ventileinheit10 umfasst einen Ventilkörper16 , einen Zuführungskanal11 als axialen Zulaufanschluss (P-Anschluss) und einen Ablaufkanal12 als Ablaufanschluss (A-Anschluss). - Im Bereich des zylinderförmigen Zulaufanschlusses
11 ist ein gegenüber dem Ventilkörper15 verschiebbarer Federsteller30 mit einem kugelförmigen Schließelement13 und einer Schraubenfeder19 angeordnet, die das Schließelement13 gegen einen Ventilsitz14 drückt. Der Kolbenschieber30 wird in dem Ventilkörper15 mittels einer in den Ventilkörper15 eingeprägten Hülse31 gehalten, gegen die die Schraubenfeder19 sich abstützt. Die Stirnseite dieser Hülse31 weist mehrere Öffnungen32 auf, durch die ein Fluid in den Zuführungskanal11 eintreten kann. Somit wird das kugelförmige Schließelement13 im Betrieb sowohl von dem Fluid als auch von der Schraubenfeder19 gegen den Ventilsitz14 gedrückt. - Der von dem Schließelement
13 verschlossene Ventilsitz14 verschließt den Zugang zu dem Ablaufkanal12 , der aus mehreren (z. Bsp. vier) radial nach außen verlaufenden Kanälen ausgebildet wird. - Ein verschiebbarer Ventilstößel
16 ist axial in dem Ventilkörper15 angeordnet, wobei achsenparallel zu diesem Ventilstößel16 ein Bypass-Stößel18 ebenfalls verschiebbar in dem Ventilkörper15 gelagert ist, der zum Verschließen eines den Zuführungskanal11 und den Ablaufkanal12 verbindenden Bypass-Kanals17 dient und im entsprechenden Bereich des Ventilkörpers15 eingebracht ist. Dieser Bypass-Kanal17 fluchtet mit dem Bypass-Stößel18 und liegt parallel zu dem axialen Kanal, der auf den Ventilsitz14 führt. - Der Bypass-Kanal
17 ist mit einem kreisförmigen Querschnitt ausgebildet, so dass der Bypass-Stößel18 mit einem daran angepassten Querschnitt mittels einer endseitigen Spitze18a , die gleichzeitig einen Schließkörper darstellt, in den Bypass-Kanal17 eingeführt werden kann, wodurch dieser für den Durchfluss des Fluides gesperrt wird. - Die Stelleinheit
20 umfasst eine Magnetspule21 mit einem Spulenkörper23 , einen verschiebbaren Anker22 sowie ein diese Teile aufnehmendes weichmagnetisches Gehäuse24 , das im stirnseitigen Bereich des Ankers22 als Joch25 ausgebildet ist. Zwecks besserer Verschiebbarkeit des Ankers22 wird dieser von einer becherförmigen Hülse26 aufgenommen. - Der Spulenkörper
23 setzt sich radialseitig in eine Anschlussvorrichtung40 fort, mit der Anschlussleitungen der Spule21 in eine Steckerbuchse41 geführt werden. - Im unbestromten Zustand der Spule
21 wird der Ventilsitz14 aufgrund des Druckes der Schraubenfeder19 und des Fluiddruckes auf das Schließelement13 geschlossen gehalten. Dagegen wird aufgrund des in dem Bypass-Kanal17 axial in Richtung des Ablaufkanals12 wirkenden Fluiddruckes der Bypass-Stößel18 in Richtung des Ankers22 gedrückt, wodurch das Fluid Q in den Ablaufkanal12 fließen kann. Diesen Zustand I zeigt in einer schematischen Teilansicht2 . Mit den Pfeilen F wird die Fließrichtung des Fluides Q aus dem Zuführungskanal11 durch den Bypass-Kanal17 in den Ablaufkanal12 dargestellt. - Gemäß dem I-Q-Diagramm nach
5 bleibt dieser Zustand I erhalten, bis die Bestromung der Spule21 einen ersten Wert I1 erreicht, bei dem die Magnetkraft auf den Anker22 größer ist als die axial wirkende Fluidkraft, jedoch noch zu gering ist, um den Ventilstößel16 gegen die Summe aus Federkraft der Schraubenfeder19 und Fluidkraft das Schließelement13 vom Ventilsitz14 abheben zu können. Diesen Zustand II zeigt3 , bei dem der Bypass-Kanal17 aufgrund des von dem Anker22 eingeschobenen Bypass-Stößels18 verschlossen ist. In diesem Zustand II fließt kein Fluid Q in den Ablaufkanal12 , wie auch die Kennlinie im Bereich II des I-Q-Diagramms gemäß5 zeigt. - Dieser Zustand II bleibt bestehen, bis sich der Bestromungswert auf einen zweiten Wert I2 erhöht, wodurch die Magnetkraft größer wird als der axial wirkende Fluiddruck und die Federkraft der Schraubenfeder
19 auf das Schließelement13 . Der Bypass-Kanal17 bleibt in diesem neuen Zustand III nach wie vor geschlossen, jedoch gibt das Schließelement13 mit sich änderndem Hub einen variierenden Strömungsquerschnitt frei. Gemäß5 wird mit zunehmenden Bestromungswert aufgrund der damit verbundenen zunehmenden Magnetkraft auch der Hub des Schließelements13 vergrößert, so dass sich die in dem I-Q-Diagramm dargestellte Kennlinie für diesen Zustand III ergibt. - Die schematischen Detaildarstellungen gemäß den
2 bis4 zeigen einen Ventilkörper15 , bei dem das Schließelement13 lediglich durch den Fluiddruck gegen den Ventilsitz14 gedrückt wird. Die Erfindung ist daher auch für ein Regelventil geeignet, das jedoch entgegen demjenigen nach1 keine Schraubenfeder19 aufweist. In diesem Fall wird ein kugelförmiges Schließelement13 bspw. durch einen Kugelkäfig gehalten und von dem Fluiddruck gegen den Ventilsitz gedrückt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Regelventil
- 10
- Ventileinheit
- 11
- Zuführungskanal
- 12
- Ablaufkanal
- 13
- Schließelement
- 14
- Ventilsitz
- 15
- Ventilkörper
- 16
- Ventilstößel
- 17
- Verbindungsöffnung
- 18
- Bypass-Stößel
- 18a
- Bypass-Schließkörper
- 19
- Schraubenfeder
- 20
- Stelleinheit
- 21
- Magnetspule
- 22
- Anker
- 23
- Spulenkörper
- 24
- Gehäuse
- 25
- Joch
- 26
- Becher
- 30
- Kolbenschieber
- 31
- Hülse
- 32
- Öffnungen
- 40
- Anschlussvorrichtung
- 41
- Steckerbuchse
Claims (10)
- Elektromagnetisches Regelventil (
1 ) umfassend, – einen Ventilkörper mit einem einen Zulaufanschluss (P) bildenden axialen Zuführungskanal (11 ) und wenigsten einem Verbraucheranschluss (A) bildenden radialen Ablaufkanal (1 ) zum Durchleiten eines Fluides, – einen durch ein in Fluidrichtung druckbeaufschlagtes Schließelement (13 ) verschließbaren Ventilsitz (14 ) im Zuführungskanal (11 ), – eine Magnetspule (21 ) mit einem zentrisch gelagerten, verschiebbaren Anker (22 ), wobei ein von dem Anker (22 ) betätigbarer Ventilstößel (16 ) in Wirkverbindung mit dem Schließelement (13 ) zur Regelung der Durchflussmenge zwischen dem Zulaufanschluss (11 ) und dem Verbraucheranschluss (12 ) bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass – eine Verbindungsöffnung (17 ) als Bypass den Zuführungskanal (11 ) mit dem Ablaufkanal (12 ) verbindet und ein von dem Anker (22 ) betätigbarer Bypass-Stößel (18 ) in Wirkverbindung mit einem Bypass-Schließkörper (18a ) zum Verschließen der Verbindungsöffnung (17 ) vorgesehen ist. - Elektromagnetisches Regelventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reihenfolge der Aufsteuerung des Zuführungskanals (
11 ) durch den Ventilstößel (16 ) und die Zusteuerung der Verbindungsöffnung (17 ) durch den Bypass-Schließkörper (18a ) durch eine Längenrelation zwischen der Stößellänge des Ventilstößels (16 ) und der Stößellänge des Bypass-Stößels (18 ) bestimmt wird. - Elektromagnetisches Regelventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsöffnung (
17 ) als Bypass-Kanal in dem Ventilkörper (15 ) ausgebildet ist. - Elektromagnetisches Regelventil nach Anspruche 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des Bypass-Schließkörpers (
18a ) der Bypass-Stößel (18 ) bypassseitig mit einem Querschnitt zum Einführen des bypassseitigen Endes des Bypass-Stößels (18 ) in den Bypass-Kanal (17 ) ausgebildet ist. - Elektromagnetisches Regelventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypass-Stößel (
18 ) den zum Einführen in die Verbindungsöffnung (17 ) bzw. den Bypass-Kanal (17 ) erforderlichen Querschnitt aufweist. - Elektromagnetisches Regelventil nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Bypass-Stößels (
18 ) so gewählt ist, dass durch den Fluiddruck die Verbindungsöffnung (17 ) im unbestromten Zustand der Magnetspule (21 ) geöffnet ist. - Elektromagnetisches Regelventil nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Bypass-Stößels (
18 ) bei einem ersten Bestromungswert (I1) der Magnetspule (21 ) zum Verschließen der Verbindungöffnung (17 ) ausgebildet ist, bei dem der Ventilsitz (14 ) geschlossen ist. - Elektromagnetisches Regelventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem zweiten Bestromungswert (I2) der Magnetspule (
21 ) der Ventilsitz (14 ) aufgesteuert wird. - Elektromagnetisches Regelventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (
13 ) kugelförmig ausgebildet ist. - Elektromagnetisches Regelventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (
13 ) durch das Fluid und/oder durch ein in Fluidrichtung wirkendes elastisches Element (19 ) druckbeaufschlagt wird.
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