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Die Erfindung betrifft eine Trommel, die in einem Laugenbehälter einer Waschmaschine drehbar gelagert werden kann, und wobei zur Drehlagerung der Trommel ein aus mindestens drei Armen bestehender Tragstern am Trommelboden befestigt ist, der aus einem Blechstanz-Biegeteil mit einer im Zentrum der Drehachse angeordneten Öffnung zur Einbindung einer Antriebswelle geformt profiliert ausgebildet ist.
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Bei Trommelwaschmaschinen dieser Art ist die Trommel einseitig innerhalb eines Laugenbehälters drehbar gelagert. Hierzu ist an der Rückwand der Trommel eine Antriebswelle angeordnet, die von einem an der Rückseite des Laugenbehälters befestigten Lagerkreuz aufgenommen wird. Zur Befestigung der Antriebswelle an der Trommel ist es üblich einen so genannten Tragstern zu verwenden, dessen Arme an ihren äußeren Enden mit der Trommelrückwand oder dem Trommelmantel verbunden sind und wobei dessen Zentrum die Antriebswelle aufnimmt.
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So ist aus der
DE 195 32 783 A1 ein Tragstern bekannt, der als Stanz-Biegeteil aus Chrom-Stahl gefertigt ist. Er besitzt ein im Wesentlichen kegelstumpfförmig ausgebildetes Mittelteil, an welches sich drei Arme mit im Wesentlichen trapezförmigem Querschnitt anschließen. Mit dem Mittelteil ist zur Stabilisierung des Tragsterns ein kreisrunder, ebenfalls kegelstumpfförmiger Stützboden verbunden. Dieser ebenfalls als Stanz-Biegeteil gefertigte Stützboden ist mit dem Mittelteil des Tragsterns in den zwischen den Armen liegenden Randbereich verschweißt. Um ein Aufreißen der Schweißnaht bei hohen Belastungen zu verhindern, besitzt die Schweißnaht im Bereich der Arme eine halbkreisförmige Abbiegung. Anstelle der Abbiegung kann in diesem Bereich auch eine doppelte Schweißnaht verwendet werden.
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Eine andere Ausführung gemäß dem Stand der Technik ist aus der
US 2005/0138971 A1 bekannt, wobei dieser Tragstern von seiner Ausführung her den Boden eines Trommelbehälters selbst bildet, der mit dem Mantel fest verbunden ist. Dabei kann der als Tragstern ausgebildete Trommelboden aus Kunststoff hergestellt sein.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen von Tragsternen wird es als nachteilig angesehen, dass diese einerseits aufgrund von steigenden Metall- und Energiepreisen hinsichtlich ihrer Kostenstruktur hoch ausfallen, wobei andererseits insbesondere infolge der Verwendung von Metalltragsternen diese vor Korrosion nicht geschützt sind.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem eine Trommel hinsichtlich der Anbindung der Drehlagerung stabiler auszubilden, wobei der Aufbau kostengünstig herzustellen ist und einen besseren Korrosionsschutz aufweist.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Trommel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen darin, dass aufgrund einer Verbundkonstruktion die Herstellungskosten wesentlich reduziert werden. Hierbei können insbesondere einfach geformte Biege-Stanzteile verwendet werden, die mit Kunststoffteilen in Verbindung gebracht werden. Ein derart gefertigter Tragstern weist neben der Kostensenkung auch eine hinreichende Korrosionsbeständigkeit auf. Dabei ist von besonderem Vorteil, dass die die Antriebwelle einfassenden Bereiche des Tragsterns aus Metall gebildet sind, wobei der zur Festlegung des Tragsterns bestimmte Teil aus einem Kunststoff gebildet wird. Dadurch erhält der Tragstern die hinreichende Stabilität, die eine stabile Einbindung der Antriebswelle bereitstellt.
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Wie erwähnt, besteht der Tragstern aus einer profilierten Verbundkonstruktion, die aus einem Kunststoff-Bestandteil und einem Metall-Bestandteil besteht, welche eine Nabenöffnung für die Antriebswelle sowie eine Anbindungsfläche an dem Trommelboden bereit stellt. Um insbesondere eine hohe Verbundwirkung zu erreichen, sind der Kunststoffbestandteil und der Metallbestandteil durch Verpressung miteinander verbunden. Eine andere Möglichkeit, eine stabile Verbindung bereit zu stellen, gestaltet sich derart, dass der einfach geformte, profilierte Metallbestandteil als eine Art Inlett für eine Kunststoffform herangezogen wird, wobei dann der Metallbestandteil durch Umspritzen mit einer Kunststoffmasse eingebunden wird. Die erfindungsgemäße Trommel ist besonders für eine Waschmaschine geeignet, bei der die Trommel horizontal oder geneigt gelagert ist.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Verbundkonstruktion aus einem flächigen und einem geformten Bestandteil. Hierbei besteht der flächige Bestandteil aus Kunststoff, wobei der profilierte, geformte Bestandteil aus Metall gefertigt ist. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der geformte, profilierte metallische Bestandteil im Zentrum einen kegelstumpfartigen geformten Dom auf, in dem in der zentralen Drehachse eine Nabenöffnung eingeformt ist. Es besteht nun die Möglichkeit, dass ein gestanztes Blech, welches eine Sternform einnimmt, in einer Form derart gebogen wird, dass im Zentralbereich des Sterns der Dom mit der Öffnung zur Aufnahme der Antriebswelle herausgeformt wird. Die an dem Dom sich radial anschließenden Arme können hierbei profiliert oder glatt ausgebildet sein. An der Rückseite des Doms und der Arme kann nach einer ersten Ausführungsform eine aus Glasfasermatten gefertigte Fläche oder Scheibe angesetzt werden, die als Anlage und Befestigungsfläche an dem Trommelboden Verwendung findet.
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Wie bereits schon erwähnt kann hierbei das geformte, gestanzte Metallteil oder mehrere Metallteile auch von einer Kunststoffmasse umspritzt werden, so dass insbesondere durch den Spritzprozess eine flächige rückwärtige Scheibe geformt bzw. gebildet wird. Um insbesondere im Kunststoffbereich auch noch eine stabilisierende Komponente mit einzubinden, kann im Bereich der umspritzten Kunststoffmasse oder der aus einer Glasfasermatte gebildeten Fläche eine Verrippung vorgesehen sein, die sich insbesondere durch die Formgebung der Gussform ergibt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den 1 bis 8 näher beschrieben, dabei zeigen:
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1 eine geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform in Teilansicht eines Tragsternes;
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2 eine weitere Ausführungsform des Tragsterns gemäß der 1 in einer anderen Ausführung;
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3 eine Vorderansicht des Tragsterns;
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4 eine Rückansicht des Tragsterns;
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5 eine Draufsicht auf einen Arm eines Tragsterns;
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6 eine Seitenansicht eines Arms eines Tragsterns;
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7 eine geschnittene Ansicht gemäß der Schnittlinie VII/VII in 6 und
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8 eine weitere Darstellung eines Tragsterns in Draufsicht gemäß der Erfindung.
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Die 3 und 8 zeigen jeweils in der Draufsicht einen Tragstern 1, der sich an einer nicht näher dargestellten Trommel einer Waschmaschine befindet. Dabei ist die Trommel in einem Laugenbehälter drehbar gelagert. Zur Drehlagerung der Trommel in dem Laugenbehälter ist ein aus mindestens drei Armen 2, 3 und 4 bestehender Tragstern 1 an dem Trommelboden befestigt. Der Tragstern 1 besteht hierbei aus einem Blechstanz-Biegeteil mit einer im Zentrum 5 der Drehachse 6 angeordneten Öffnung 7 zur Einbindung einer Antriebswelle 8. Der Tragstern 1 ist hierbei aus einem geformt, profilierten Blechbiegestanzteil ausgebildet.
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Wie insbesondere aus den 1 und 2 zu erkennen ist, besteht hierbei der Tragstern 1 aus einer profilierten Verbundkonstruktion, die aus einem Kunststoffbestandteil 9 und einem Metallbestandteil 10 besteht, welche eine Nabenöffnung 11 für die Antriebswelle 8 bereitstellt, wobei der Kunststoffbestandteil 9 eine Anbindungsfläche 12 für den Trommelboden bereit stellt. Wie aus der 1, aber auch aus der 2 gemäß einer zweiten Variante zu erkennen ist, sind der Kunststoff-Bestandteil 9 und der Metall-Bestandteil 10 durch Verpressung miteinander verbunden. Hierbei besteht auch die Möglichkeit, dies mit einer Vernietung aber auch Verklebung vorzunehmen, wobei auch eine Umbördelung, wie dies in der 1 gezeigt wird, vollzogen werden kann.
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Eine andere Version, dargestellt in der 8, besteht darin, dass der Kunststoffbestandteil 9 und der Metallbestandteil 10 durch umspritzen miteinander verbunden werden. Hierbei zeigt die 8 in Sternform angelegte Arme 2, 3 und 4, die aus Metall gestanzt sein können, wobei diese dann in eine Spritzgussform eingebracht werden und in der Form von einer Kunststoffmasse umspritzt werden. Wie insbesondere beiden Ausführungsformen eigen ist, besteht die Verbundkonstruktion aus einem flächigen und einem geformten Bestandteil. Der flächige Bestandteil nimmt hier insbesondere der Kunststoffbestandteil 9 ein, wobei der geformte Bestandteil der Metallbestandteil 10 ist.
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Wie aus der 1 und der 2 zu erkennen ist, weist der geformte, profilierte metallische Bestandteil 10 im Zentrum 5 einen kegelstumpfartigen Dom 13 auf, in dem in der zentralen Drehachse eine Nabenöffnung 11 eingeformt ist. Dabei kann beispielsweise der Dom 13 nach innen bzw. nach außen weisend ausgeformt sein, zur Aufnahme der Antriebswelle 8. Wie schon erwähnt und dargestellt in der 8 sind an dem Dom 13 radial die Arme 2, 3 und 4 angeformt bzw. können bei der umspritzten Form als Inlay in der Form angeordnet sein, so dass sich durch die Formgebung ein Kunststoffmantel ergibt. Die Welle 8 ist mittels spritzgegossenem Kunststoff innerhalb und um den Bereich der Nabenöffnung 11 befestigt, so dass aufgrund des Materialverbunds aus Kunststoff und Metall, aus dem die Welle 8 und die Inlays bestehen, eine sehr gute Stabilität des Anbindungsbereichs erreicht wird.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Kunststoffbestandteils 9 kann dieser, wie dies in den 3 und 4 dargestellt ist, aus einer Glasfasermatte gefertigten Scheibe 14 bestehen, die an der Rückseite des Metallbestandteils 10 angeordnet ist. Dabei kann die Scheibe 14 verrippt ausgebildet sein. Eine entsprechende Verrippung kann auch durch die Vergussform herbeigeführt werden.
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Die 5 bis 7 zeigen einen Tragarm 2, 3, 4 in verschiedenen Ansichten. Hierbei ist zu erkennen, dass das Inlay-Teil mit Durchbrüchen versehen ist, um die Einbindung in den Kunststoff zu verbessern.