DE102010017296A1

DE102010017296A1 - Blindniet und Befestigungsanordnung mit einem Blindniet

Info

Publication number: DE102010017296A1
Application number: DE201010017296
Authority: DE
Inventors: Stephan Schneider; Bernd Jonuscheit
Original assignee: Volkswagen AG; Newfrey LLC
Current assignee: Newfrey LLC
Priority date: 2010-06-08
Filing date: 2010-06-08
Publication date: 2011-12-08
Also published as: CN102933860B; WO2011154224A1; JP2013528272A; US9334893B2; CN102933860A; EP2580485A1; EP2580485B1; US20130177365A1

Abstract

Ein Blindniet (10) zur Verbindung von Bauteilen aus Kunststoff weist einen hohlen Nietkörper (11) mit einem länglichen Schaft (13) und einem Flansch (15) und einen in der Bohrung des Nietkörpers (11) angeordneten Dorn (12) mit einem Dornschaft (24), einem Ziehende (26) und einem Dornkopf (25) auf. Der Schaft (13) des Nietkörpers (11) hat einen an den Flansch (15) angrenzenden ersten Abschnitt (20) und einen sich daran anschließenden zweiten Abschnitt (21). Der zweite Abschnitt (21) ist dazu ausgebildet, einen sich flach auf das auf der nicht zugänglichen Seite befindliche Bauteil auflegenden Flansch zu bilden. Die Festigkeit des ersten Abschnitts (20) ist gegenüber der Festigkeit des zweiten Abschnitts (21) derart erhöht, dass der Außendurchmesser des ersten Abschnitts (20) bei dem Setzen des Blindniets (10) nicht oder nur geringfügig zunimmt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Blindniet, insbesondere zur Verbindung von Bauteilen aus Kunststoff, mit einem hohlen Nietkörper, der einen sich koaxial zu einer Längsmittelachse des Blindniets erstreckenden, länglichen Schaft mit einer Bohrung, an einem Ende des Schafts einen sich radial erstreckenden Flansch zur Anlage an einer zugänglichen Seite eines Bauteils und am entgegensetzten Ende des Schafts ein Fußende aufweist, das durch Öffnungen in den Bauteilen hindurchgeführt wird, und mit einem in der Bohrung des Nietkörpers angeordneten Dorn, der einen Dornschaft, ein aus dem Flansch des Nietkörpers hervorstehendes, vom Dornschaft trennbares Ziehende und einen Dornkopf aufweist, der mit dem Fußende des Nietkörpers in Wirkverbindung steht, um beim Setzen des Blindniets eine Kraft auf den Nietköper zu übertragen. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Befestigungsanordnung mit einem derartigen Blindniet.
Ein Blindniet der angegebenen Art ist aus WO 2009/098431 A1 bekannt. Derartige Blindniete dienen dazu, aneinanderliegende Werkstücke dauerhaft miteinander zu verbinden. Die Werkstücke haben üblicherweise sie durchdringende Bohrungen, die miteinander zur Deckung gebracht werden und in die der Blindniet eingesetzt und dann durch Verformen befestigt wird. Ein befestigter Blindniet ergibt normalerweise einen spielfreien Sitz des Nietkörpers in den Bohrungen der Werkstücke und spannt die Werkstücke gegeneinander.
In der Kraftfahrzeugindustrie werden Blindniete unter anderem verwendet, um Anbauteile, wie Fensterhebemotoren, Lautsprecher und andere Teile, mit einem oder mehreren Blindnieten an einem Aggregateträger, beispielsweise einem Türmodulträger, zu befestigen. Vielfach bestehen die Befestigungsabschnitte der Anbauteile und die Aggregateträger aus Kunststoff, wobei die Befestigung mit Blindnieten seither nur durch Einsatz von zusätzlichen Bauteilen aus Metall zur Verstärkung der Kunststoffteile zufriedenstellend war. Ohne Verstärkungsteile aus Metall können Setzungen der Nietverbindung auftreten, die zu einem Lösen der Verbindung unter Belastung führen können. Die Setzungen werden durch die übliche Ausbildung des Blindkopfes beim Setzen des Blindniets hervorgerufen. Außerdem kann unter Umständen durch die radiale Weitung des Nietschafts beim Setzen des Nietes ein Sprengen der Befestigungsbohrung des Bauteils aus Kunststoff eintreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Blindniet der eingangs angegebenen Art und eine Befestigungsanordnung mit einem derartigen Blindniet zu schaffen, welche eine verbesserte Befestigung von Bauteilen aus Kunststoff ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Blindniet mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen und eine Befestigungsanordnung mit den in Anspruch 11 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Nach der Erfindung umfasst der Blindniet einen hohlen Nietkörper, der einen sich koaxial zu einer Längsmittelachse des Blindniets erstreckenden, länglichen Schaft mit einer Bohrung, an einem Ende des Schafts einen sich radial erstreckenden Flansch zur Anlage an einer zugänglichen Seite eines Bauteils und am entgegensetzten Ende des Schafts ein Fußende aufweist, das durch Öffnungen in den Bauteilen hindurchgeführt wird, und weiterhin einen in der Bohrung des Nietkörpers angeordneten Dorn, der einen Dornschaft, ein aus dem Flansch des Nietkörpers hervorstehendes, vom Dornschaft trennbares Ziehende und einen Dornkopf aufweist, der mit dem Fußende des Nietkörpers in Wirkverbindung steht, um beim Setzen des Blindniets eine Kraft auf den Nietköper zu übertragen, wobei der Schaft des Nietkörpers einen an den Flansch angrenzenden ersten Abschnitt und einen sich daran anschließenden und bis zum Fußende erstreckenden zweiten Abschnitt aufweist und der zweite Abschnitt dazu ausgebildet ist, um durch einen Vorgang, bei dem gleichzeitig der Flansch gegen eine Seite der Bauteile gedrückt und das Fußende mit Hilfe des Dorns gegen die andere Seite der Bauteile gezogen wird, einen sich flach auf das auf der nicht zugänglichen Seite befindliche Bauteil auflegenden Flansch zu bilden und wobei die Festigkeit des ersten Abschnitts des Schafts gegenüber der Festigkeit des zweiten Abschnitts derart erhöht ist, dass der Außendurchmesser des ersten Abschnitts durch den Vorgang nicht oder nur geringfügig zunimmt.
Der Blindniet nach der Erfindung unterscheidet sich von bekannten Blindnieten dadurch, dass der an den Flansch angrenzende erste Abschnitt des Schafts des Nietkörpers derart verfestigt ist, dass er beim Setzen des Blindniets nicht oder nur geringfügig aufgeweitet wird. Der verfestigte Abschnitt des Blindniets kann daher in eine Bauteilbohrung mit wenig Übermaß eingesetzt werden, ohne dass beim Setzen eine stärkere radiale Pressung zwischen dem Nietabschnitt und der Bohrungswand eintritt, durch welche das Bauteil beschädigt werden könnte. Der Blindniet nach der Erfindung eignet sich daher zur Befestigung von Bauteilen aus weniger festen Materialien, wie Kunststoff, wobei auf zusätzliche metallische Verstärkungsteile, wie Scheiben oder Rohrniete, verzichtet werden kann. Der Wegfall zusätzlicher Verstärkungsteile aus Metall führt auch zu Kostenvorteilen bei der Montage und erweitert die Anwendungsmöglichkeiten für den Blindniet nach der Erfindung.
Die Erhöhung der Festigkeit des ersten Abschnitts des Nietkörpers erfolgt nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung durch plastische Verformung. Die plastische Verformung kann in der Weise erfolgen, dass der erste Abschnitt mehrere radiale Eindrückungen, Stauchungen oder Quetschungen aufweist, die sich über einen wesentlichen Teil seiner Länge erstrecken. Durch die plastische Verformung kann der erste Abschnitt auch mit mehreren Längsrippen versehen sein. Die plastische Verformung bewirkt eine Kaltverfestigung im Bereich des ersten Abschnitts, wodurch der Verformungswiderstand des ersten Abschnitts im Vergleich zum zweiten Abschnitt deutlich erhöht wird. Der erste Abschnitt kann daher den bei der Verformung des zweiten Abschnitts des Nietkörper auftretenden Kräften besser widerstehen, so dass beim Setzen des Blindniets keine oder allenfalls eine geringe radiale Aufweitung des ersten Abschnitts erfolgt. Die Verstärkung des ersten Abschnitts durch plastische Verformung hat außerdem den Vorteil, dass der Durchmesser des ersten Abschnitts im Wesentlichen dem Durchmesser des zweiten Abschnitts entsprechen kann und der Nietkörper einfach herstellbar ist. Auch das Fußende des Nietkörpers kann eine durch plastische Verformung hervorgerufene erhöhte Festigkeit haben, damit es den beim Setzvorgang einwirkenden Druckkräften besser widerstehen kann.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann vorgesehenen sein, dass der Dornschaft im Bereich des Fußendes wenigstens eine Einschnürung und/oder einen Vorsprung aufweist und dass das Fußende durch plastische Verformung in eine in die Einschnürung eingreifende und/oder den Vorsprung umgreifende Form gebracht ist. Hierdurch wird der Nietkörper formschlüssig mit dem Nietdorn verbunden, so dass beide Teile eine leicht zu handhabende Baueinheit bilden. Beim Setzen des Blindniets wird durch diese formschlüssige Verbindung der Dornschaft mit dem daran befestigten Dornkopf von dem Nietkörper festgehalten. Nachteile durch abfallenden Dornkopf und Dornschaft werden dadurch vermieden. Einschnürung und/oder Vorsprung können ringförmig ausgebildet sein und im Zusammenwirken mit dem plastisch verformten Fußende eine verbesserte Abdichtung des Dornschafts gegenüber dem Nietkörper bewirken.
Der Dornschaft und das Ziehende sind erfindungsgemäß durch einen eingeschnürten Trennabschnitt verbunden, der in der Bohrung des Nietkörpers so angeordnet ist, dass das dem Trennabschnitt benachbarte Ende des Dornschafts zurückgesetzt innerhalb der Bohrung des Nietkörpers liegt. Die Gefahr einer Verletzung durch das manchmal scharfkantige Bruchende des Dornschafts wird dadurch vermieden.
Eine Befestigungsanordnung mit wenigsten zwei Bauteilen, die durch Setzen eines Blindniets nach der Erfindung miteinander verbunden sind, umfasst ein zugängliches erstes Bauteil und ein unzugänglich hinter dem ersten Bauteil angeordnetes zweites Bauteil, wobei beide Bauteile miteinander fluchtende Bohrungen haben, welche von dem Blindniet durchdrungen sind, wobei der Blindniet mit dem Flansch an dem ersten Bauteil anliegt, sich mit dem ersten Abschnitt des Schafts durch das erste Bauteil erstreckt und mit dem zweiten Abschnitt des Schafts einen flach auf der Rückseite des zweiten Bauteils aufliegenden Flansch bildet und wobei der Außendurchmesser des ersten Abschnitts des Schafts gleich oder kleiner ist als der ursprüngliche Innendurchmesser der Bohrung im ersten Bauteil.
Bei der Befestigungsanordnung nach der Erfindung werden die beiden Bauteile zwischen dem Flansch und dem zu einem Flansch geformten zweiten Abschnitt gegeneinander gespannt. Die Aufweitung des ersten Abschnitts des Blindniets ist jedoch so weit reduziert, dass sein Außendurchmesser im Wesentlichen nicht über den Innendurchmesser der Bohrung im ersten Bauteil hinauswächst. Eine Überbeanspruchung des Bauteils durch Aufweitung des Blindniets beim Setzen wird vermieden, so dass es auch nicht zu einem Sprengen des Bauteils kommen kann. Das erste Bauteil kann daher aus Kunststoff bestehen und benötigt keine Verstärkungen aus Metall.
Sind beide Bauteile aus Kunststoff, so ist es vorteilhaft, wenn die Länge des ersten Abschnitts des Schafts im Wesentlichen gleich der Summe der Dicke des ersten und des zweiten Bauteils im Bereich der von dem Blindniet durchdrungenen Bohrungen oder kleiner als die genannte Summe ist. Die Reduzierung der Aufweitung des Blindniets ist dann auch bei dem zweiten Bauteil wirksam.
Zum dichten Verschließen der Befestigungsanordnung ist nach der Erfindung der Dornschaft von dem Fußende des Nietkörpers formschlüssig umspannt, wodurch er gemeinsam mit dem Dornkopf einen Verschluss für das blindseitige Ende der Bohrung des Nietkörpers bildet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
1 ein Querschnitt eines Blindniets nach der Erfindung und
2 eine Befestigungsanordnung nach der Erfindung, teilweise geschnitten
1 zeigt einen Blindniet 10, der aus einem Nietkörper 11 aus Aluminium und einem Dorn 12 aus Stahl zusammengesetzt ist. Der Nietkörper 11 ist auf dem Dorn 12 angebracht und hat einen länglichen Schaft 13 mit einer durchgehenden Bohrung 14, in der der Dorn angeordnet ist. An einem Kopfende des Schafts 13 ist ein Flansch 15 ausgebildet, der die Form einer Kreisringscheibe hat und zur Anlage an einem Werkstück bestimmt ist. Die dem Schaft 13 abgekehrte Seite des Flanschs 15 ist mit einer ebenen Abstützfläche 16 versehen, die der Abstützung des vorderen Endes eines Nietwerkzeugs dient.
An seinem dem Flansch 15 entgegen-gesetzten Ende bildet der Schaft 13 ein Fußende 17, welches durch eine erste Einschnürung 18 von dem Schaft 13 abgesetzt ist. Eine zweite Einschnürung 19 unterteilt den Schaft 13 in einen im Wesentlichen zylindrischen ersten Abschnitt 20 und einen leicht nach außen gewölbten, fassartigen zweiten Abschnitt 21. Der erste Abschnitt 20 ist auf seiner Außenseite mit mehreren in regelmäßigem Abstand voneinander angeordneten, flächigen Eindrückungen 22 versehen, die sich in axialer Richtung nahezu über die gesamte Länge des ersten Abschnitts 20 erstrecken. Durch die im Wege der Kaltverformung hergestellten Eindrückungen 22 ist die Festigkeit des Schafts 13 im Bereich des ersten Abschnitts 20 erhöht mit der Folge, dass der erste Abschnitt 20 beim Setzen des Blindniets 10 nicht mehr oder nur noch geringfügig aufgeweitet wird. Im Bereich des ersten Abschnitts 20 und im Bereich des Fußendes 17 liegt der Nietkörper 11 an dem Dorn 12 an, im mittleren nach außen gewölbten Bereich ist zwischen dem Nietkörper 11 und dem Dorn 12 ein ringförmiges Spiel vorhanden.
Der Dorn 12 hat einen Dornschaft 24, der an einem Ende einen Dornkopf 25 und an dem anderen Ende ein langgestrecktes Ziehende 26 trägt. Der Dornkopf 25 hat einen größeren Durchmesser als der Dornschaft 24 und weist auf der dem Dornschaft 24 zugekehrten Unterseite ebene Anlageflächen 27 für das Fußende 17 des Schafts 13 auf. Die Anlageflächen 27 sind in einem spitzen Winkel von etwa 70° bis 80° zur Längsachse des Dorns 12 geneigt. An Stelle der ebenen Anlageflächen 27 kann auch eine konkave Kegelfläche entsprechender Neigung vorgesehen sein. Das den Anlageflächen 27 entgegengesetzte Ende des Dornkopfs 25 hat die Form eines Kegelstumpfs, um das Einsetzen des Blindniets 10 in die Werkstücksbohrungen zu erleichtern.
Der Dornschaft 24 hat auf einem Teil seiner Länge Arretierungsmittel in Form von kreisringförmigen Rippen 28, die in einem Abstand voneinander angeordnet sind und einen sägezahnartigen Querschnitt haben, der von Kegelflächen und Radialflächen gebildet ist. Die Kegelflächen der Rippen 28 sind dem Dornkopf 25 zugewandt. Zwischen dem Dornkopf 25 und der diesem benachbarten Rippe 28 ist eine Rippe 29 angeordnet, die in eine Nut 31 im Fußende 17 eingebettet ist und den Dorn 12 in dem Nietkörper 11 gegen den Rückstoß festhält, der den Dorn 12 aus dem Nietkörper 11 austreiben will, wenn beim Setzen des Blindniets das Ziehende 26 abreißt. Die Rippe 29 sorgt ferner für eine nach dem Setzen des Blindniets wirksame Abdichtung zwischen dem Nietkörper 11 und dem Dorn 12. Die Bohrung 14 ist durch radiales Verformen des Nietkörpers an die Außenkontur der Rippen 28, 29 angepasst, wodurch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Dornschaft 25 und dem Schaft 13 gebildet ist, die zur Übertragung von Zugkräften auf den Nietkörper beim Setzen des Blindniets beiträgt. Zudem wird der Dorn 12 in der Bohrung 14 des Schaftes 13 festgehalten, so dass der Nietkörper 11 und der Dorn 12 eine leicht zu handhabende Einheit bilden.
Das Ziehende 26 ist von dem Dornschaft 24 durch einen eingeschnürten Trennabschnitt 30 verbunden sind, der eine Sollbruchstelle bildet. Der Trennabschnitt liegt in der Bohrung 14 des Nietkörpers 11 und hat einen solchen Abstand von dem Flansch 15, dass auch nach dem Setzen des Blindniets 10 die Bruchstelle am Dornschaft 24 in der Bohrung 14 liegt.
2 zeigt eine Befestigungsanordnung mit zwei durch einen Blindniet 10 verbundenen Bauteilen 32, 33. Die Bauteile 32, 33 haben Bohrungen 34, 35. Zum Verbinden wird der Blindniet 10 in die zur Deckung gebrachten Bohrungen 34, 35 der Bauteile 32, 33 eingesetzt. Mit Hilfe eines Setzwerkzeugs, das sich an der Abstützfläche 16 des Blindniets 10 abstützt, wird dann eine Zugkraft auf das Ziehende 26 des Dorns 12 ausgeübt und der Nietkörper verformt, wobei das Fußende 17 an den Flansch 15 angenähert wird. Hierbei wird der fassartige zweite Abschnitt 21 auf der Blindseite der Bauteile 32, 33 durch Faltung zu einem flach auf dem Bauteil 33 aufliegenden Flansch 36 geformt, der die Bauteile 32, 33 gegeneinander und gegen den Flansch 15 drückt. Die Bauteile aus Kunststoff benötigen daher keine Verstärkung durch zusätzliche Bauteile aus Metall, da sich der Flansch 36 nahezu flach auf das Bauteil 33 auflegt. Das Bauteil 33 erfährt nur eine reduzierte radiale Belastung, weil sich der Flansch 36 scheibenförmig und nicht kegelförmig ausbildet. Der zylindrische Abschnitt 20 befindet sich in den Bohrungen 34, 35 und wird durch die ausgeübte Zugkraft auf Druck belastet. Die höhere Festigkeit des Abschnitts 20, die durch die Eindrückungen 22 erzeugt worden ist, verhindert oder reduziert jedoch in dem Abschnitt 20 eine radiale Aufweitung, so dass keine oder allenfalls eine geringe radiale Pressung zwischen dem Abschnitt 20 und den Wänden der Bohrungen 34, 35 erfolgt. Die Beanspruchung der Bauteile 32, 33 in radialer Richtung ist daher gering und die Gefahr einer Überlastung oder Beschädigung der Bauteile beim Setzen des Blindniets wird vermieden. Lediglich im blindseitigen Endbereich der Bohrung 35 des Bauteils 33 kann eine begrenzte radiale Pressung durch radiale Aufweitung des Schafts 13 erwünscht sein, um eine bessere Abdichtung zwischen Bindniet und Bauteil 33 zu erreichen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

WO 2009/098431 A1 [0002]

Claims

Blindniet zur Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen, insbesondere zur Verbindung von Bauteilen aus Kunststoff, mit einem hohlen Nietkörper, der einen sich koaxial zu einer Längsmittelachse des Blindniets erstreckenden, länglichen Schaft mit einer Bohrung, an einem Ende des Schafts einen sich radial erstreckenden Flansch zur Anlage an einer zugänglichen Seite eines Bauteils und am entgegensetzten Ende des Schafts ein Fußende aufweist, das durch Öffnungen in den Bauteilen hindurchgeführt wird, und mit einem in der Bohrung des Nietkörpers angeordneten Dorn, der einen Dornschaft, ein aus dem Flansch des Nietkörpers hervorstehendes, vom Dornschaft trennbares Ziehende und einen Dornkopf aufweist, der mit dem Fußende des Nietkörpers in Wirkverbindung steht, um beim Setzen des Blindniets eine Kraft auf den Nietköper zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (13) des Nietkörpers (11) einen an den Flansch (15) angrenzenden ersten Abschnitt (20) und einen sich daran anschließenden und bis zum Fußende (17) erstreckenden zweiten Abschnitt (21) aufweist, wobei der zweite Abschnitt (21) dazu ausgebildet ist, um durch einen Vorgang, bei dem gleichzeitig der Flansch (15) gegen eine Seite der Bauteile gedrückt und das Fußende (19) mit Hilfe des Dorns (12) gegen die andere Seite der Bauteile gezogen wird, einen sich flach auf das auf der nicht zugänglichen Seite befindliche Bauteil auflegenden Flansch (36) zu bilden und wobei die Festigkeit des ersten Abschnitts (20) des Schafts (13) gegenüber der Festigkeit des zweiten Abschnitts (21) derart erhöht ist, dass der Außendurchmesser des ersten Abschnitts (20) durch den Vorgang nicht oder nur geringfügig zunimmt.
Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass erste Abschnitt (20) zur Erhöhung seiner Festigkeit plastisch verformt ist.
Blindniet nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (20) mehrere radiale Eindrückungen (22), Stauchungen oder Quetschungen aufweist, die sich über einen wesentlichen Teil seiner Länge erstrecken.
Blindniet nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt mehrere durch plastische Verformung ausgebildete Längsrippen aufweist.
Blindniet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußende (17) des Schafts (13) eine gegenüber dem zweiten Abschnitt (21) erhöhte Festigkeit aufweist.
Blindniet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (21) des Schafts (13) eine fassartig nach außen gewölbte Form hat.
Blindniet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dornschaft (24) im Bereich des Fußendes (17) wenigstens eine Einschnürung und/oder einen Vorsprung aufweist und dass das Fußende durch plastische Verformung in eine in die Einschnürung eingreifende und/oder den Vorsprung umgreifende Form gebracht ist.
Blindniet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dornschaft (24) und das Ziehende (26) durch einen eingeschnürten Trennabschnitt (30) verbunden sind, der in der Bohrung (14) des Nietkörpers (11) liegt.
Blindniet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dornkopf (25) eine Anlagefläche (27) zur Abstützung des Fußendes (17) aufweist, die in einem spitzen Winkel zur Längsachse des Dorns (12) geneigt ist.
Blindniet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nietkörper (11) aus Aluminium und der Dorn (12) aus Stahl besteht.
Befestigungsanordnung mit wenigstens zwei Bauteilen, die durch Setzen eines Blindniets nach einem der vorhergehenden Ansprüche verbunden sind, gekennzeichnet durch ein zugängliches erstes Bauteil (32) und ein unzugänglich hinter dem ersten Bauteil (32) angeordnetes zweites Bauteil (33), wobei beide Bauteile (32, 33) miteinander fluchtende Bohrungen (34, 45) haben, welche von dem Blindniet (10) durchdrungen sind, wobei der Blindniet (10) mit dem Flansch (15) an dem ersten Bauteil (32) anliegt, sich mit dem ersten Abschnitt (20) des Schafts (13) durch das erste Bauteil (32) erstreckt und mit dem zweiten Abschnitt (21) des Schafts (13) einen flach auf der Rückseite des zweiten Bauteils (33) aufliegenden Flansch (36) bildet und wobei der Außendurchmesser des ersten Abschnitts (20) im wesentlichen gleich oder kleiner ist als der ursprüngliche Innendurchmesser der Bohrung (34) im zugänglichen ersten Bauteil (32).
Befestigungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des ersten Abschnitts (20) des Schafts Im wesentlichen gleich der Summe der Dicken der verbundenen Bauteile (32, 33) im Bereich der von dem Blindniet (10) durchdrungenen Bohrungen (34, 35) oder kleiner als die vorgenannte Summe ist.
Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußende (17) des Nietkörpers (11) den Dornschaft (24) umspannt und formschlüssig in der Bohrung (14) des Nietkörpers (11) festhält.
Befestigungsanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem Ziehende (26) getrennte Ende des Dornschafts (24) zurückgesetzt in der Bohrung (14) des Nietkörpers (11) liegt.
Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zugängliche erste Bauteil (32) aus Kunststoff besteht.
Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass beide Bauteile (32, 33) aus Kunststoff bestehen.